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Save me from the dark

ShinichixShiho
von

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Gespräche

Zuerst einmal danke an alle Kommischreiber. Ich glaube, ohne euch würde ich die FF bald wirklich abbrechen.
 

Zum Inhalt des folgenden Kapitels muss ich sagen, dass es schon wieder irgendwie nur ein Übergangskapitel ist. Eigentlich sollte es ja sowieso ganz anders werden. Ursprungs war geplant, dass ich in dem Kapitel so weit komme, dass wir das nächste Kapitel schon in Amerika sind. Dummerweise muss ich vorher aber noch etwas anderes wichtiges erledigen, was leider nicht mehr in dieses Kapitel gepasst hat.
 

Ich hoffe, euch gefällt das Kapitel trotzdem.
 

Frohe Ostern!
 

Irgendwo in einem hübschen Haus in Osaka, wo gerade erst die Sonne ihre ersten Strahlen aussendete, herrschte schon am frühen Samstagmorgen reges treiben in der Küche. Heiji, der gerade mal in seine Unterhose bekleidet war, und dementsprechend in der recht kühlen Küche auch etwas fror, lief dort von einem Schrank zum anderen. In der einen Hand hielt er das Telefon, in der anderen ein leeres Fläschchen.
 

In einem kleinen Tragesitz der auf dem großen Küchentisch seinen Platz gefunden hatte, lag ein kleines quengelndes Baby, welches offenbar auf sein Frühstück wartete. Doch so hilflos wie Heiji in den Schränken nach dem Milchpulver suchte, würde das Baby wohl noch eine ganze Weile länger warten müssen.
 

„Du hast es ihr also gesagt?“, fragte Heiji in den Telefonhörer, während sein Kopf in einem der unteren Schränke verschwand. „Verdammt! Wo hat Kazuha nur die Trockenmilch gelassen?!“, fluchte er dabei.

„Woher soll ich denn das wissen?“, fragte Shinichi etwas verdutzt, der auf der anderen Seite der Leitung ebenfalls das Telefon in der Hand hielt, während er etwas unruhig in der Küche saß und seinen Kaffee trank.

„Ich hab ja auch nicht mit dir gesprochen!“

„Mit wem sonst?“

„Na mit...“ Mir selbst? Na, dass konnte er ja schlecht sagen, ohne das Shinichi glaubte, er wäre auf seine jungen Jahre als Vater schon verrückt geworden. „Mit Akio natürlich“, log er daher schnell und warf kurz einen Blick auf seinen Sohn, dessen Gejammer mittlerweile immer lauter wurde.

„Und du glaubst wirklich, dass er dir Antworten wird?“, fragte Shinichi mit einer hochgezogenen Augenbraue, während er einen Schluck Kaffee trank und sich nebenbei fragte, wann er dem diesem Zeug süchtig geworden war. Früher hatte er nie so viel Kaffee getrunken.

„Sehr witzig, Kudo! Beantworte mir lieber meine Frage! Hast du es ihr gesagt, oder nicht?“ Heijis Kopf verschwand im nächsten Schrank, in dem er allerdings auch nicht fündig wurde. Stadtessen stieß er sich bei dem Versuch aus dem Schrank heraus zu kriechen den Hinterkopf.
 

„Schläge auf den Hinterkopf sollen ja das Denkvermögen erhöhen“, ertönte plötzlich die Stimme von Kasuha, gerade als Shinichi antworten wollte. Sie stand in einem seidenen Morgenmantel bekleidet im Türrahmen zur Küche und musterte Heiji mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Was tust du da?“

„Ich suche das Milchpulver“, antwortet Heiji, der Shinichi kurz gebeten hatte, zu warten.

„Das steht doch dort!“ Kazuha zeugte mit dem Finger auf eine unauffällige weiße Dose, die direkt neben dem Herd stand und auf der groß ein Zettel mit der Aufschrift ‚Milchpulver’ klebte. „Aber bis du das Fläschchen fertig gemacht hast, ist Akio schon verhungert“, schmunzelte die junge Mutter schließlich, hob ihren quengelnden Sohn aus dem Tragesitz und legte ihn einfach an die Brust, an welcher er zufrieden zu saugen begann.
 

Der dunkelhäutige Detektiv verzog eine beleidigte Miene. Er hatte Kazuha eigentlich eine Freude machen wollen, indem er sie ausschlafen lies und mal ausnahmsweise die Fütterung von Akio übernahm. Aber irgendwie war das daneben gegangen, genau wie das Windelwechseln und in den Schlaf wiegen oder das Bäuerchen machen.

Heiji konnte ein Seufzen nicht unterdrücken. An seinen Vaterqualitäten musste er offenbar noch arbeiten, aber an dem aufheiternden Lächeln, welches Kazuha ihm nun schenkte, die übrigens völlig in ihrer Rolle als Mutter aufzugehen schien, zeigte ihm, dass seine kleinen Fehler nicht weiter schlimm waren.
 

Zufrieden damit, dass seien Freundin ihn nicht gleich als schlechtsten Vater der Welt abstempelte, nahm Heiji das Telefonat schließlich wieder auf. „Also Kudo, noch mal. Hast du es ihr nun gesagt oder nicht?“

Shinichi, der auf der anderen Seite der Leitung seine Tasse mittlerweile geleert hatte, seufzte. „Ja, hab ich. Ich wollte zwar eigentlich noch ein oder zwei Tage warten, aber irgendwie hat es sich gestern Abend gleich ergeben.“

„Und, war es schlimm?“

„Für sie oder für mich?“

Gute Frage. Eigentlich sollte es Heiji ja recht wenig interessieren, wie es dieser Geheimnisvollen jungen Frau ging, aber da er wusste, dass Shinichi sie eigentlich recht gern hatte, interessierte es ihn nun schon irgendwie, wie sie reagiert hatte. „Beides“, antwortete er daher schließlich, während er für seine Freundin und sich nun Kaffee aufsetzte.

„Also Ai“

Der junge Vater unterbrach seinen Freund. „Du sollst sie nicht so nennen! Das lässt nur falsche Schlüsse zu!“

„Shiho“, verbesserte sich der hellhäutigere Detektiv und fühlte sich dabei irgendwie merkwürdig. Er hatte seine Freundin nie wirklich Shiho genannt und irgendwie fand er auch, dass Ai einfach besser zu ihr passte. Aber vermutlich hatte Heiji recht, Spitznamen jeglicher Art, waren unter diesen Umständen einfach unangebracht. „hat das ganze ziemlich entspannt aufgenommen... denke ich zumindest.“

„Denkst du?“ Die Augenbraue des Detektivs aus Osaka schoss unweigerlich nach oben. „Na, wenn du das schon denkst, dann ist sie vermutlich in Wirklichkeit völlig am Boden zerstört.“

„Was soll das denn bitte heißen?“

„Das du keine Ahnung von den Gefühlen einer Frau hast!“ Wobei Heiji von seiner Freundin ein Räuspern zu hören bekam, dass ihm offenbar sagen sollte, dass er da auch nicht viel besser war, aber das ignorierte er mal gekonnt. „Was hat sie denn gesagt? War sie wütend auf dich?“

„Nur, dass sie bereits wusste, dass ich sie nicht liebe und das sie nur mit mir befreundet sein will.“

„Und das hast du ihr geglaubt?“

„Natürlich. Wieso denn nicht?“

Ein schweres seufzen entfuhr Heiji bevor er antwortete. „Vergiss es! Ist nicht so wichtig.“, winkte er dann ab, auch wenn Shinichi das auf seiner Seite natürlich nicht sehen konnte. „Hat sie noch etwas dazu gesagt, dass du nicht willst, dass sie den Fall weiter bearbeitet?“

Shinichi schüttelte aus Reflex mit dem Kopf, bevor er antwortete. „Nein, ich denke sie hat verstanden, dass es unter diesen Umständen besser so ist.“ Dachte er das? So sicher war er sich da eigentlich nicht. Begeistert war sie auf keinen Fall gewesen und überzeugt hatte sie auch nicht ausgesehen. Aber was sollte sie schon groß dagegen sagen oder tun, dass er sie nicht mehr dabei haben wollte?

„Gut. Dann ist ja alles klar, oder?“ Heiji wirkte so, als müsse man ihn erst davon überzeugen, denn Shinichi klang nicht so, als wäre wirklich alles in Ordnung. Er hatte ja schon während seines Besuches immer mal wieder Phasen gehabt, in denen er fast schon depressiv schien, aber nun klang er mehr unglücklich, als alles andere. Allerdings blieb die Frage nun offen, welche der vielen unglücklichen umstände diesen Zustand bei ihm ausgelöst bzw. verstärkt hatte?

„Naja...“ Shinichi begann seine Tasse auf dem Tisch hin und her zu schieben. „Ich weis ehrlich gesagt nicht, ob ich das schaffe, den Fall alleine zu lösen, meine ich.“

„Red keinen Unsinn! Du bist ein hervorragender Detektiv und du hast bist jetzt auch die meisten Fälle ohne Hilfe gelöst.“

„Da ging es aber nicht um den Mord an Ran.“

„Natürlich nicht, aber...“ Aber was? Aber das macht doch keinen Unterschied? Doch! Natürlich machte es einen Unterschied. Einen gewaltigen sogar. Und eigentlich konnte Heiji nur zu gut verstehen, dass Shinichi den Fall nicht alleine lösen wollte. Doch dummerweise war der dunkelhäutige derzeit nicht in der Position seinem Freund zu helfen. „Ich bin sicher, du packst das schon! Und wenn du Hilfe brauchst, kannst du mich jederzeit anrufen.“

„Als ob das viel nützt...“ Shinichi seufzte. „Na gut, ich warte noch auf einen Anruf von Jodi und dann muss ich mit Ai - Shiho reden, wann wir nach Amerika fliegen, ich leg also erst mal auf.“

„Du willst mit Shiho zusammen fliegen?“

„Ja, also ich bin es ihr wenigstens schuldig, sie noch nach Hause zu bringen.“

„Hm... da könntest du recht haben. Wir hören uns ja dann demnächst.“ Heiji wartet, bis Shinichi sich verabschiedet hatte und legte dann auf. „Armer Junge...“
 

„Armes Mädchen“, platzte es aus Kazuha, die ihren Sohn vorsichtig mit dem Kopf auf ihre Schulter legte, damit er ein Bäuerchen machen konnte.

„Von wem sprichst du?“, fragte Heiji etwas verdutzt.

„Na von dieser Shiho. Da hat sie Shinichi das Leben gerettet und alles was sie dafür von ihm bekommt, ist ein gebrochenes Herz.“

„Sollte er ihr etwa etwas vorspielen, nur weil sie ihm das Leben gerettet hat?“

„Natürlich nicht! Aber Shinichi hat einfach kein Taktgefühl, hatte er nie, schon bei Ran nicht. Er ist vermutlich sofort nach seiner Ankunft einfach in das Zimmer des armen Mädchens geplatzt und hat ihr an den Kopf geknallt, dass er sie wieder liebt noch weiterhin mit ihr zusammen arbeiten will. Die Arme ist bestimmt völlig am Boden zerstört.“ Kazuhau hatte mitleid mit Shiho, denn durch Shinichis Besuch wusste sie ja nun einiges über das unscheinbare rotbraunhaarige Mädchen. Es war zwar richtig gewesen, ihr die Wahrheit zu sagen, aber die junge Mutter war sich sicher, dass es nicht richtig war, wie man es ihr gesagt hatte.

„Eigentlich mache ich mir mehr Sorgen um Shinichi“, seufzte Heiji, während er die Kaffeekanne aus der Maschine nahm und auf den Küchentisch stellte. „Ich weis nicht, ob er das alleine schaffen wird.“ Immerhin war Shinichi auch nur ein Mensch und die Last, die er im Moment auf seinen Schultern trug, war zu schwer für einen alleine...
 

~*~
 

„Guten Morgen!“

Shinichi zuckte zusammen, als Shiho die Küche betrat und ihn mit derselben Stimme begrüßte, wie sie es immer tat. Gerade so, als wäre nichts gewesen.

„Morgen“, erwiderte er schließlich etwas zögernd, überlegte noch kurz, ob er vielleicht fragen sollte, wie sie geschlafen hatte, sagte dann aber lieber nichts. Er wollte nicht ausgerechnet jetzt in irgendein Fettnäpfchen treten und er wusste, dass er ein Händchen für so etwas hatte, wenn es um Gefühle ging.
 

Shiho goss sich eine Tasse Kaffee ein und setzte sich dann Shinichi gegenüber. Eine ganze Weile blickte sie einfach nur schweigend in ihre Tasse, hoffte, dass er irgendetwas sagen würde, doch nichts dergleichen geschah. Wollte er jetzt also auch nicht mehr mit ihr reden? Das konnte doch nicht sein ernst sein.
 

„Du hast gestern Abend gesagt...“, begann sie schließlich, um die Stille zu brechen, und sah Shinichi zusammenzucken. Nicht, weil sie ihn so unerwartet angesprochen hatte, sondern weil sie vom gestrigen Abend angefangen hatte und Shinichi beim besten Willen nicht das Bedürfnis verspürte, noch einmal darüber zu reden. Doch Shiho wollte auch gar nicht in diese Richtung. „...das es einige Neuigkeiten gibt“, fuhr sie daher schließlich fort.

Sofort sah sie ihren Freund aufatmen. „Nein, also so viele sind es gar nicht und sie sind auch eigentlich nicht so wichtig.“ Vor allem nicht mehr wichtig für sie, denn sie würde ja ohnehin nicht mehr an dem Fall weiter arbeiten.

„Ich würde sie aber trotzdem gerne hören“, erklärte die Wissenschaftlerin und trank einen Schluck aus ihrer Tasse.

„Wozu?“

„Weil ich neugierig bin? Mein Gott, Kudo. Ich hab verstanden, dass du mich dringend los werden willst, aber da es noch nicht so weit ist, kannst du ruhig noch etwas mit mir reden.“

„Es hat doch niemand gesagt, dass ich dich los werden will!“ Oder war es etwa so rüber gekommen? Shinichi war sich nicht sicher.

„Ach nein? Das klang gestern aber anders“, entgegnete die Rotbraunhaarige ihm mit einem Blick, der Shinichi erst einmal zeigte, wie sehr er sie verletzt hatte. Und nicht nur das, die Art, wie ihre Augen im Moment aussahen, zeigte ganz deutlich, dass sie die ganze Nacht über geweint und kaum geschlafen haben musste.

Der Detektiv biss sich auf die Unterlippe. Das hatte er nicht gewollt. Er hatte ja irgendwie angenommen, dass es ihr ein wenig weh tun würde, aber das sie leidet, und so wirkte sie im Moment, war nicht seine Absicht gewesen. „Es war aber nicht so gemeint“, versicherte Shinichi schließlich mit leicht reuiger Miene. Vielleicht hätte er doch lieber gar nichts sagen und alles so belassen sollen, wie es war. Aber jetzt war es ohnehin zu spät. „Das wir beide nicht mehr zusammenarbeiten, heißt ja schließlich nicht, dass wir keine Freunde mehr sind.“ Oder? Eigentlich hatte Heiji ihm ja geraten, denn Kontakt zu ihr, wenigstens für eine Weile zu minimieren, aber konnte er ihr das antun?

„Heißt es nicht?“, fragte Shiho ungläubig und nahm erneut einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffee. „Glaubst du den im ernst, dass du dich noch mal bei mir melden wirst, sobald du mich in Amerika abgeliefert hast?“

„Natürlich“, nickte Shinichi. „Eigentlich wollte ich dich sogar fragen, ob ich bei dir Wohnen kann“, platzte es dann aus ihm, bevor er darüber nachgedacht hatte. Innerlich rügte er sich selbst, dass war sicherlich nicht das, was Heiji gemeint hatte, als er sagte, er soll Abstand von ihr nehmen.

„Ist das dein ernst?“, fragte die Studentin etwas irritiert. Sicherlich, sie hatte ein recht großes Apartment in New York und ihre Mitbewohnerin hätte theoretisch auch sicher nichts dagegen, wenn Shinichi ein paar Tage oder Wochen bei ihnen unter kommen würde, aber war es nicht unlogisch? Er wollte nicht mehr mit ihr zusammen Arbeiten, aber bei ihr wohnen?

Der braunhaarige nickte leicht zögernd. „Ja. Natürlich nur, bis ich ein anständiges Hotelzimmer gefunden habe, ich will dir ja schließlich nicht zur Last fallen.“ Vermutlich würde er anstandshalber drei Tage bleiben und dann sofort in das nächstbeste Hotel verschwinden, aber so hatte er das Problem dann immerhin gelöst. Wenn auch nicht ganz so, wie er es sollte.

„Und du denkst, dass die BO sich ausgerechnet in New York versteckt?“ Eigentlich ziemlich einfallslos, sich in der Hauptstadt zu verstecken, am Ende vermutlich sogar noch in einem der Verbrecherviertel. Grundsätzlich sah das der schwarzen Organisation auf jeden Fall nicht ähnlich. Andererseits sind die Karten ja neu gemischt worden und wer wusste schon, wie die Leute drauf waren, die nun noch dieser Mörderischen Gruppen angehörten?

Shinichi nickte und es erleichterte ihn offensichtlich um ein vielfaches, dass Shiho seine Absichten bezüglich seiner Bitte, ein paar Tage bei ihr unter zu kommen und dann wieder in ein Hotel zu verschwinden, nicht in Frage stellte. „Jodie hat mir berichtet, dass man das Versteck der BO irgendwo in L.A., O.C., Las Vegas und New York vermutet. Und ich finde New York recht naheliegend, als Hauptstadt** und dazu noch Ort an dem die meisten verbrechen geschehen.“ Wobei er der BO früher etwas mehr zugetraut hätte. Aber eben wirklich, früher. Immerhin waren Brown und Scotch auch anders vorgegangen als Gin und Wodka zum Beispiel.

„Verstehe... und hat Jodie noch etwas gesagt?“ Die Wissenschaftlerin versucht belanglos zu klingen, damit Shinichi nicht sofort bemerkte, dass sie seine derzeitige, offensichtlich reichlich Hilflose Haltung, dafür ausnutze, an die Informationen zu kommen, die er ihr eigentlich nicht geben wollte.

„Nicht viel... nur das sie hinter Brown schon länger eine Verräterin vermutet hatten, ihr aber bisher nichts nachweisen konnten.“ Mittlerweile hatten sie allerdings einige eindeutige Beweise in der Wohnung von Bella Oaks gefunden, die auch die Vermutung auf die besagten Städte als Hauptquartier der BO zugelassen hatten.

„Also bist du mal wieder der strahlende Held des FBI, ja?“ Shiho schüttelte mit dem Kopf.
 

Zwar gönnte sie Shinichi ja seinen Ruhm, aber irgendwo fand sie es auch nicht in Ordnung, dass er das ganze Lob immer alleine kassierte, immerhin hatte er die Fälle am Ende nie wirklich ganz allein gelöst. Oftmals hatte er Hilfe von Freunden und sei es nur durch eine Erfindung des Professors. Außerdem lag es ihr immer noch etwa in den Knochen, dass niemand sich dafür zu interessieren schien, dass sie Shinichi das Leben gerettet hatte. Sie wollte ja kein Loblied oder ähnliches. Nur, dass Shinichi sich einmal aufrichtig bei ihr dafür bedankte, mehr nicht.
 

„Nein, eigentlich ist Takagi der strahlende Held, immerhin hat er uns beiden das Leben gerettet und Brown zur Strecke gebracht.“ Er und Shiho hatten sie zwar entdeckt und enttarnt, aber ohne Takagi, währe sie sicherlich entkommen.

„Wie geht es ihm denn eigentlich? Der Professor hat gesagt, dass er Browns Tod nicht gut verkraftet.“ Was Shiho nur mäßig verwunderte, denn Takagi war nicht der Typ, der es leichtfertig hin nahm, jemanden erschossen zu haben, auch nicht, wenn dieser jemand ein mehrfacher Mörder war.

Der Braunhaarige seufzte leicht. „Er sollte eine Auszeichnung bekommen, aber er hat sie abgelehnt und ist von seinem Posten zurück getreten. Er hat gesagt, er wäre nicht der richtige für den Job.“

„Heißt das, er hört auf?“

„Nein, er ist jetzt wieder Kommissar. Aber er hat sich eine Weile beurlauben lassen und wir von einer Psychologin betreut.“

„Aber... er hat doch alles richtig gemacht, oder nicht?“

„Natürlich. Die Untersuchungen haben ergeben, dass er eindeutig richtig gehandelt hat. Er hatte keine andere Wahl, als auf Brown zu schießen, wenn er verhindern wollte, dass sie auf mich schießt und natürlich hatte er keine Zeit, noch lange zu zielen, immerhin hat jede Sekunde gezählt. Und da die Polizisten nun mal vor allem lernen, auf das Herz zu zielen, war das natürlich die Stelle, die er als erstes anvisiert hat.“ Die Schultern des Witwers sanken leicht nach unten. „Ich weis nicht, wie viele Leute ihm gesagt haben, dass er alles richtig gemacht hat und stolz auf sich sein soll, weil er uns das Leben gerettet hat, aber er ist der festen Übehrzeugung, dass es nicht richtig war, Brown zu erschießen.“ Armer Takagi. Doch Shinichi war sich sicher, dass er sich bald wieder fangen würde, er brauchte nur etwas Zeit, dass ganze zu verarbeiten und anzuerkennen, dass er das einzigst mögliche und richtige getan hatte. Bis dahin, dass wusste Shinichi, würden sich vor allem Sato und Megure gut um ihn kümmern.

„Und wer wird nun seine Stelle übernehmen?“, wollte Shiho wissen, die natürlich auch darauf hoffte, dass es Takagi bald wieder besser ging, immerhin war er auch für sie ein ganz besonderer Polizist. Jemand auf den die Bezeichnung ‚dein Freund und Helfer’ wirklich passte. „Ich finde, dass Sato für diesen Job am Besten geeignet ist.“

„Megure hat mir in einem vertraulichem Gespräch gesagt, dass er das ebenso sieht“, erklärte der Braunhaarige nickend. „Sie wird ihren Job gut machen.“

„Naja... dann ist ja jetzt alles geklärt, bis auf die Frage, wann wir fliegen wollen.“

„Ich dachte... in einer Woche? Du musst dich ja noch von deinem Krankenhausaufenthalt erholen und ich habe auch noch ein paar Sachen zu erledigen, bevor wir fliegen.“

„Gut, in einer Woche.“ Hoffentlich würde er nicht die ganze Woche über so verkrampft aussehen, wenn er mit ihr redet. „Aber was hast du denn noch zu erledigen? Oder gehört das zu den Dingen, die ich nicht mehr wissen darf, weil ich ja nicht mehr mit an dem Fall arbeite?“

„Unsinn!“ Also so sehr verletzt hatte er sie dann offenbar doch nicht, wenn sie noch so bissig sein konnte. „Es ist wegen der Wohnung und der Beerdigung von Ran.“

Also das wieder? Shiho seufzte leicht genervt. „Shinichi, wie lange willst du die Beerdigung denn noch aufschieben? Du solltest ihr endlich ihren Frieden gönnen.“

„Nein! Ran wird erst Frieden finden, wenn ihr Mörder zur Strecke gebracht ist und bis dahin wird sie nicht beerdigt.“*** Das hatte er sich geschworen und niemand würde seine Meinung ändern können.

„Weist du eigentlich, was du da machst? Der Typ, der für dich den Kopf hin hält, könnte gefeuert werden, wenn er nicht bald die Leiche frei gibt. Du solltest seine Gutmütigkeit nicht zu sehr ausnutzen.“

„Wieso Gutmütigkeit? Er war mir noch etwas schuldig!“

„Ja, aber das ist jetzt wirklich genug! Du solltest Ran endlich unter die Erde bringen, so schwer es auch fällt.“ Und Shiho hatte eine Vorstellung davon, wie schwer es sein musste.

„Nein. Eher lasse ich sie verbrennen und stelle die Urne bis dahin auf meinen Kamin.“

„Du hast keinen Kamin!“

„Du weist was ich meine!“

„Gut, dann wirst du das aber wirklich so machen müssen, denn in den nächsten Wochen wird Kogor auf Garantie gerichtlich die Freigabe von Rans Leiche erwirken und wenn du dann nicht mehr hier bist, dann wird die Beerdigung ohne dich stattfinden!“ Und das konnte er doch nicht wirklich wollen, oder?

Völlig unerwartet erhob sich Shinichi. „Ich gehe jetzt erst einmal die Sache mit der Wohnung klären. Wir sehen uns später.“
 

Noch bevor Shiho etwas sagen konnte, hatte Shinichi die Küche auch schon verlassen. Offenbar war er nach wie vor nicht wirklich bereit Ran gehen zu lassen. Natürlich behauptete er, er würde nur erst Rans Mörder finden wollen, aber eigentlich war alles was er wollte, noch eine kleine Weile so zu tun, als würde Ran jede Minute wieder zur Tür rein spazieren. Shiho kannte das Gefühl, darum verstand sie ihn ja auch irgendwie, aber so hart das immer klang, sein Leben musste weiter gehen und zwar ohne Ran...
 

~~~
 

** und *** siehe Fehlerteufel in der Charakterbeschreibung



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  MichiruKaiou
2009-04-19T10:50:39+00:00 19.04.2009 12:50
Das waren wirklich tolle Dialoge in dem Kapitel^^
Vor allem hat mir die Steigerung der Inhalte gefallen! Erst war es recht locker bzw. auch witzig mit Heiji (ich kann ihn mir auch nicht als Vater vorstellen XD) und dann mit Shiho die ernsten Themen anzuschneiden bis zu Rans Beerdigung. Das find ich echt super.

Der Informationsgehalt des Kapitels ist vielleicht nicht besonders hoch, aber deswegen ist es keineswegs unterintessant, schon alleine durch die Stimmungsverschiebung.
Aber auch die Nebenstories zu Heiji/Kazuha und die Sache mit Takagi fand ich richtig gut, so was sei ja auch mal erwähnt^^

Was mich ein wenig irritiert hat, war der Zusammenhang zwischen New York und Hauptstadt, da N.Y. ja nicht die Hauptstadt der USA ist.
Und die Sache mit der Beerdigun... ich finde es wirklich gut, dass du so zeigst, dass Shinichi immer noch nicht los lassen will (der Spruch mit dem 'fehlenden' Kamin war spitze!), allerdings ist Rans Tod doch nun schon Wochen her O.o
Also die Leiche müssten sie ja konserviert haben, ansonsten wäre sie schon halb verwest. Zudem gibt es ja auch so was wie eine Bestattungspflicht und Achtung der Menschenwürde, weshalb ich diesen Sachverhalt in der Hinsicht ein wenig zu krass finde^^'
Von:  Tribe-tha-Dragon
2009-04-13T13:14:28+00:00 13.04.2009 15:14
Och der Arme. Tja als Vater hat man halt so seine Probleme.

Wiedermal hast du es Geschafft Emotionen und Gefühle unglaublich gut im Text rüber zu bringen. Du hast echt n Händchen für sowas.
Ai tut mir jetzt richtig leid, genau wie Takagi. Der hätte echt nich zurück treten müssen. Allerdings hab ich wieder mal ne Frage:

Bist du dir sicher, dass die erste Zielvisierung immer aufs Herz geht. Ich habe eigentlich im Kopf das meist immer auf Gliedmaßen also Hand und Fuß gezielt wird oder ungefählriche Stellen. Man will den Täter ja nicht töten, nur Handlungsunfähig machen. Nur Spezialeinheiten, kriegen in ihrer Ausbildung glaube die Direkte Visierung von Kopf oder Herz gelernt. Kann mich aber auch täuschen.

Ich bin echt gespannt wie es weitergeht un hoffe das du uns nicht so lange warten lässt. Ich hab jetzt 6 Kapitel gelesen und noch lange nicht genug. In dem sinne

Großes Lob für die Story

Greetz
Tribe
Von:  Rye
2009-04-12T15:19:53+00:00 12.04.2009 17:19
Also erst mal: Hör bloß nicht auf weiter zu schreiben! Brich die Story auf keinen Fall ab! Und mach bitte nen Happy Ending!

Mir gefällt 'Save me from the Dark' echt gut. Du bringst das Ganze auf ein realistisches Niveau. (Dickes Lob von mir! =)) Shinichis Unvermögen Ran zu vergessen, das seltene Bedanken bei Ai/Shiho, Shihos innerliche Verletzbarkeit, Heijis Sorge um seinen Freund (samt seinem Misstrauen gegenüber Shiho), alles echt klasse. Sie kommen einem alle erwachsener vor, sind aber nach wie vor so wie damals.

Was ich bemängeln könnt, wäre zum einen die Vertrautlichkeit zwischen den Charas. Heiji würde Ai/Shiho (wenn er Shiho denn kennen lernen würde) gewiss nciht Shiho nenne sondern Miyano. Die Sache zwischen Shinichi un Shiho dagegen find ich toll.^^ Vor allem, dass er es sich angewöhnt hat Shiho Ai zu nennen.

Du könntest den guten Prof. Agasa mehr reinbringen. In DC ist er stets eine Stütze für die beiden gewesen und er würde sich sicher Gedanken um die beiden machen (Shinichi depressiv wegen Ran, Shiho am Boden zerstört wegen Shinichi). Das kommt aber nicht ganz so rüber.

Andere Sache is die BO. Auch wenn sie zerissen oder in Gruppen aufgeteilt sind, würde ich doch annehmen, dass mehrere von ihnen nach wie vor Profis sind. Ein Boss würde sich nie von einem Untergebenen so runterputzen lassen. Außer sie is einer von vielen Bossen, die gerade versuchen sich Macht zu verschaffen.

Freu mich jedenfalls auf NY. ^g^

Nochmals: DIe Beziehung zwischen Shinichi und Shiho hast du prächtig aufgefasst. man kann sich wie im Original überhaupt nicht vorstellen, dass die zwei jemals zusammenkommen werden. (Da war das Ganze für meinen Geschmack ein wenig ZU realistisch T.T)
Von: abgemeldet
2009-04-12T10:49:01+00:00 12.04.2009 12:49
hey :)

ich finde diese FF echt toll!! und dein schreibstil ist auch sehr gut vorallem mag ich das pairing ;) hehe ... die ganze geschichte ist echt übel spannend ... ich hoffe mal das shinichi über den tod von ran noch hinweg kommt sie endlich in frieden ruhen kann und das er erkennt das er shihos hilfe braucht um den mord aufzuklären ...
na ja bin schon richtig gespannt auf das nächste kapitel :)
also schreib bitte schnell weiter ;)

liebe grüße
likethat ;)

PS: wäre nett wenn du mir ne ENS schicken könntest wenns weiter geht :)


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