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House Nr. 13

...You´ll never come back!
von

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The Scapegoat

Kapitel 3:
 

Sie zog mich an meiner Jacke. Als ich mich umdrehte sah ich ihr Gesicht. Sorgen und Stress machten sich darauf bemerkbar und übermüdete Augen starrten mich an als würden sie flehen. Frederike und meine Mutter hatten zuvor aus Perlen Armbänder gemacht. Der ganze Tisch war voll davon und überall lagen diese kleinen dummen Perlen auf denen man so schön ausrutschen konnte.
 

Da am Tisch kein platz war hatte ich auch nicht vor mich hinzusetzten um zu essen. Besonders nicht wegen der Gesellschaft. Doch meine Mutter sah mich so komisch an und so beschloss ich mich dazu zusetzten, mir anzuhören was sie wieder zu sagen hätte, um dann in Ruhe wieder in mein Zimmer gehen zu können. Ich nahm meinen Teller, schob ein Paar der Perlen auf Seite und begann zu essen.
 

Zwischendurch sah ich sie kurz an und sie schaute zurück. Ihr Blick sagte alles. Es war der typische Warum-warst-du-so-lange-weg-Blick mit einem hauch von Ich-hab-mir-Sorgen-gemacht. Es war mir so ziemlich egal. Als ich nach einigen Minuten fertig war mit essen wollte ich gerade aufstehen als sie anfing mit mir zu reden. „Warte Jacques. Bleib sitzen. Ich habe dir etwas zu sagen…“ Sagte sie ziemlich unruhig, nervös und zittrig.
 

Ich stellte den Teller ab und verschränkte die Arme. Sie hatte meine volle Aufmerksamkeit. Nach einer Minute schweigen fing sie an. „Dein Vater und ich machen uns wirklich große Sorgen um dich. Du bist immer nur für dich alleine, hast nie etwas mit uns zu tun und kommst und gehst jedes mal ziemlich schnell weg wenn du uns auch nur siehst… Ich war mal in deinem Zimmer uns habe die ganzen Briefe gesehen. Die ganzen Zettel mit den vielen Sprüchen drauf über den Tod und anders was mich besorgt. Sogar sehr merkwürdige Bilder auf denen potentielle Gewalt und Todes-Verherrlichung zu sehen ist. Du musst uns sagen was mit dir los…“
 

Diesen Satz konnte sie nicht beenden da ich dazwischen redete. „Halt die Fresse! Ich kann’s nicht mehr hören! Dauernd sagen alle sie machen sich sorgen um mich, ich sei ein Psychopath oder behandeln mich wie Dreck! Ich bin auf meiner weise ganz normal und das ist auch gut so verdammt!“ Ich knallte meine Hand auf den Tisch und stand auf. Ich habe wohl sehr laut gebrüllt. Meine Hand zitterte wegen dem Schlag auf den Tisch. Frederike erschrak und zuckte zusammen. Sie klammerte sich an meine Mutter und war den Tränen nahe.
 

Für sie tat es mir wiederum leid. Dann nahm ich den Teller und schmiss ihn in die Spüle. Er zerbrach und das wiederum war auch ziemlich laut. Wegen der Lautstärke fing Frederike an zu weinen und Klammerte sich noch mehr an meine Mutter. Sie wiederum stand unter Schock. Ich wollte grade gehen als mein Vater im Türbogen stand und mich nicht durch ließ. Er baute sich vor mir auf. Das war keine Kunst für ihn. Schließlich tat er es oft. Ohne weitere Überlegung brüllte er los.
 

„Was ist den hier los? Das ist doch bestimmt wieder alles nur deine Schuld Jacques! Du hast nur unheil über diese Familie gebracht! Du und deine nutzlose zu weiße Haut! Deine dämonischen, roten Augen! Die ganze Nachbarschaft lästern über uns! Du rückst uns in den Schatten! Siehst du nicht was du anrichtest?! Du bist in aller Munde. Alle reden sie über dich wie schlecht du doch bist und es stimmt! Du bringst nichts als ärger mit in dieser Welt! Wir haben dich großgezogen, versorgt, dir Unterkunft gegeben und so dankst du es? Keiner will dich haben!“
 

Diese Worte waren längst nicht so verletzend also ignorierte ich es. Doch als er dann weiter brüllte kam mir alles hoch. „Irgendwo in deinem Kopf muss dir mal klar werden, dass es so nicht weitergehen kann! So schwer kann das doch nicht sein sich anzupassen! Du solltest…“ Da unterbrach ich ihn und brüllte zurück. Was ich sonst nie tat weil mir nie danach war meine kraft für solche Menschen zu verschwenden. „Anpassen! Pass du dich an! Seit meiner Geburt werde ich von euch beleidigt, unterdrückt, gemieden und gezwungen wie alle anderen zu sein. Was kommt als nächstes? Gehirnwäsche? Akzeptiert, dass ich anders bin! Für meinen Körper kann ich nichts. Du bist schuld an meinem Schicksal! Das Schicksal eines Menschen mit Albinismus! Du bist schuld warum ich so geworden bin! Ich hatte nie frei…(heiten.)
 

Mittendrin unterbrach er mich mit einem kräftigen Schlag ins Gesicht, sodass ich sogar rückwärts auf den Tisch geflogen bin. Die ganzen Kästchen mit Perlen flogen durch die Gegend und überall verstreuten sich die kleinen runden Dinger. Bei dem Flug auf den Tisch habe ich mir den Rücken aufgeschürft. Ich ließ einen gequälten Schmerzensschrei von mir. Er packte mich am Kragen und zog mich zu sich hoch. Ich werde nie vergessen wie er mich ansah.
 

Dagegen war mein ‚Dämonenblick’ harmlos. In seinen Augen stand Wut, Aggression gegen mich, Hass auf mich und innere Verzweiflung. Fast schon eine Lust Blut zu schmecken. Das hätte er sogar gekonnt. Bei dem schlag ins Gesicht hatte er mir mit seinem Ehering die Wange aufgeschürft. Es Blutete allerdings nicht ganz so stark. Dennoch hing etwas von dem Blut an seiner Hand. Frederike und meine Mutter umklammerten sich gegenseitig und hatten richtig Angst.
 

Mein Vater starrte mich noch eine Minute so an und schubste mich dann wieder auf den Tisch. Die Kästchen und Perlen drückten mich erneut am Rücken. Ich keuchte dabei nur kurz auf und drückte mich vom Tisch ab, wischte mit der Hand über meine Wange und sah mein Blut. Ich schaute es kurz an und leckte es dann ab. Dabei sah ich provozierend meinen Vater an und als ich mit dem Blutlecken fertig war sagte ich ihm etwas, was er wahrscheinlich bis zum heutigen tage nie vergessen hätte.
 

„Der Sündenbock für alles bin dann wohl ich…Der weiße Löwe wird vom Rudel ausgeschlossen oder gar getötet. Die Gefahr für das Rudel ist gebannt…Instinkt…“ Nachdem ich den Satz aufsagte, der wohl auswendig gelernt klang, es aber nicht war, bewegte ich mich Richtung Tür und ging an meinem Vater vorbei, der wie gefesselt da stand.
 

Ich ging sofort auf mein Zimmer. Was des weiteren unten passierte war mir nicht klar. Als ich meine Jacke auszog und sie weglegen wollte bemerkte ich, dass sie von innen ganz nass war. Auf schwarz fiel mein Blut nicht so auf. Ich wischte einmal kurz drüber mit der hand uns betrachtete es. Dann legte ich die Jacke weg und zog mein Shirt aus. Es War auch voller Blut. Beides legte ich in die Schmutzwäsche Kiste und ignorierte es.
 

Als ich mein Gesicht dann im Spiegel betrachtete wurde mir klar, dass ich hier weder bleiben kann noch will. Ich nahm noch einmal kurz mein Blutiges Shirt und wischte damit das Blut aus meinem Gesicht ab. Dann warf ich es zurück in die Kleiderkiste und packte mir meine Schultasche, leerte sie aus und füllte sie mit meinem Anderen Schriebkram.
 

Es handelte sich dabei um meine Briefe, Notizen, Zeichnungen ect. Dann packte ich mir eine andere größere Tasche und stopfte da Frische Wäsche, Waschzeug und anderen kram rein. Ich zog mich noch schnell um und setzte meinen Hut wieder auf, nachdem ich mir erneut Sonnencreme auftrug. Dann nahm ich noch meinen geliebten Bass und den kleinen Verstärker dazu. Das konnte ich einfach nicht zurück lassen. Dieses wunderschöne Instrument habe ich mir selbst gekauft, bin dafür Arbeiten gegangen und habe mir das Geld somit selber verdient. Selbst wenn ich als Ausreißer keine Verwendung mehr für ihn hätte könnte ich ihn immer noch verkaufen um wenigstens Geld zu haben dachte ich mir.
 

Was ich auch nicht zurücklassen wollte waren einzelne Schmuckstücke wie meine in Silber eingefasste und in Berntstein eingeschlossene schwarze Witwe und meinen Hexergramm Anhänger aus echtem Silber mit echten Robinsteinen als Zierde. Der Kram gehörte mal meinem Onkel mütterlicher Seite und er war, wie meine Eltern sagten, der Merkwürdigste Mensch überhaupt. Die Sachen erbte ich weil er mich als einziger gern hatte. Er sammelte solch Sachen. Einer der wenigen Menschen die mich je gemocht hatten…
 

Aufbewahrt hatte ich sie in einer kleinen, unauffälligen, schwarzen Schachtel unter meinem Bett. Ich packte sie ein und nahm den ganzen Kram auf die Schultern. Zuerst den Bass auf den Rücken und dann die Schultasche. Das tat schon weh genug. Dann den Verstärker in die eine und die andere Tasche natürlich in die Andere. Ich machte mich auf den weg nach draußen und wurde dabei von meinem Vater aufgehalten.
 

Er Wollte nicht, dass ich gehe obwohl er am meisten gegen mich war? Da stimmte doch etwas ganz gewaltig nicht! Er stellte sich mal wieder vor mich und versperrte den Durchgang. „Wo willst du hin?“ Fragte er und ich gab keine Antwort fürs erste. Als er noch mal mit tieferer und ernsterer Stimme fragte zischelte ich nur kurz und leise: „Dahin wo der Pfeffer wächst! Damit ihr mich nicht mehr ‚ertragen’ müsst!“ Mit einer besonders auffällig gesetzten spur Sarkasmus.
 

Mürrisch gab er die Tür frei und Zischte mir hinterher als ich raus ging: „Spätestens morgen kommst du wieder angelaufen und suchst eine Zuflucht!“ Dann bewegte er sich weg von mir und ich mich aus der Türe raus in die Freiheit…Freiheit! FREIHEIT!
 

Dieses Wort ging mir nicht mehr aus dem Kopf! Ich war Vogelfrei. Wörtlich! Wie ein Vogel der in Gefangenschaft war wo man vergaß die Tür zu zumachen und dieser eben ausflog. Niemand konnte mich aufhalten und ich war auf dem besten Wege mein Leben lieben zu lernen. Bis mir etwas einfiel… Ich hatte meine Brille im Haus Vergessen! Momentan trug ich Kontaktlinsen und selbst die Ersatzlinsen hatte ich vergessen. Ich musste noch mal zurück! Zurück an diesen grauenhaften ort…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kariyami
2008-04-21T17:17:03+00:00 21.04.2008 19:17
hallöle,

Mittlerweile finde ich das der ganze Übel den er in der Familie ertragen muss vom Vater ausgeht. Mutter und Tochter stehen ja auch nur unter seiner Fuchtel.
Will der jetzt zu den alten Mann in dieses Haus ziehen?

Es ist gut das du nochmal die Familiensituation beschrieben hast. So konnte man Jacue(ist das jetzt richtig geschrieben?sicherlich nicht U.U°)noch besser kennen lernen.

kariyami


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