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The small dragon-fly

Fanfic zum Doujinshi
von

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normality?

------------Kapitel 5 ------ normality? -----------------------
 


 

Zwei Wochen war er jetzt wieder in der Schule, ohne mit irgendjemanden über seinen Tumor zu sprechen.

Die Rechnung schien für ihn aufzugehen, in der Schule konnte er vergessen und es war beinahe so wie früher.

Nur wenn er Nachhause kam wurde ihm immer wieder bewusst mit welcher Lüge er seine Freundschaft belastete.
 

Fabjan bildete sich seinen eigenen Freundeskreis der offenbar nur aus Loren bestand und Zuhause gingen sie sich so weit es ging aus den Weg.

Seit er wieder Zuhause war, hatten sie keine drei Sätze miteinander gesprochen. Es herrschte eisige Stille zwischen ihnen und manchmal hatte er sogar das Gefühl das Fabjan Angst vor ihm hatte.
 

Es war ein heißer Spätsommer und es viel allen schwer dem Sportunterricht zu folgen.

Sander stand neben dem geöffneten Fenster und ein leichter Lufthauch brachte etwas Erfrischung.

Energisch klatschte die Sportlehrerin in die Hände und mahnte alle zur Ruhe.

“Egal ob es euch passt oder nicht, wir haben jetzt immer Donnerstags die letzten zwei Stunden gemeinsam hier Unterricht. Die Bauarbeiten an unserer Spothalle werden vermutlich noch bis ins neue Jahr anhalten.”

Ein allgemeines Stöhnen machte sich breit und einige Jungs pfiffen.

Sander und Tom äfften einige Mädchen nach, die sich über den weiten Weg von der Schule hier her beschwerten und unter allgemeinem Gelächter stimmten Joy und Aki ein.

Loren schüttelte entgeistert den Kopf, “könnt ihr Idioten auch mal Ruhe geben? Ihr benehmt euch wie Vorpubertäre Kleinkinder.”

Als hätte Sander darauf gewartet lenkte er sofort kampflustig ein.

“Oh, Vorpubertäre Kleinkinder? Was soll das denn sein? ...”, dabei trippelte er einige Schritte hin und her und schwang energisch betont mit den Hüften, klimperte mit den Wimpern und zog eine Schnute. Innerlich genoss er die Aufmerksamkeit. “... Du glaubst wohl, das du was besseres bist, Frau Docktor. Schmeißt hier mit hochtrabenden Worten rum. Dann mach doch ...”

Plötzlich stellte sich Fabjan zwischen sie. “Hör bitte auf!”, unterbrach er ihn in seinem Französischen Akzent und Sander sah ihn äußerst Irritiert an.

Urplötzlich überfiel ihn wieder diese blinde Wut und noch ehe er selbst begriff was geschah, hatte er Fabjan am Kragen gepackt und zu Boden geschmissen.
 

“Sander, Fabjan! Wenn wir dann mit unseren Familienstreit fertig sind, könnten wir dann den Unterricht erst einmal ordentlich beenden?”, bellte die Lehrerin dazwischen. “Ihr zwei werdet nach dem Umziehen die Umkleiden und Duschen kontrollieren und abschließen. Die Schlüssel geben Sie anschließend im Hausmeisterbüro im Keller ab.”, damit war ihrer Meinung nach die Diskussion beendet.

Fabjan lag immer noch erschrocken am Boden während Sander nur mühsam seine Wut wieder unter Kontrolle brachte.

Doch was ihn noch mehr Irritierte als sein plötzlicher Wutausbruch, war die Angst in Fabjans Augen und die Art wie er versucht hatte sich gegen ihn zu schützen.

Währe er wirklich fähig gewesen ihn zu schlagen?
 

Die Lehrerin wand sich nun den anderen zu und pfiff zweimal kurz in ihre Trillerpfeife. “So, Schluss für heute. Ich wünsche allen noch ein erholsamen Tag.”
 

Loren warf Sander erneut einen wütenden Blick zu und half dann Fabjan auf die Beine.

“Tut mir leid das du jetzt den Bus verpasst, soll ich auf dich warten?”

Fabjan lächelte sie an, “Nein geht schon klar, ich laufe das Stück. Fahre du nur mit den anderen mit.”

Sander schmerzte die Art wie sie miteinander sprachen und wand sich zornig ab, konnte aber selbst nicht verstehen was ihn eigentlich so wütend machte.

Er verstand dieses Gefühl in sich nicht.

Eigentlich war er doch froh gewesen als es mit Loren vorbei war.

Wieso störte es ihn dann wenn sie sich mit Fabjan so gut verstand?

Oder war es nur Fabjan?

Er hatte keine Ahnung warum er immer so wütend auf ihn wurde.
 

Als sie endlich aus der Turnhalle traten sahen sie Loren auf den Stufen sitzen und in ihrer Tasche wühlen.

Weit und breit war niemand mehr zu sehen, sie hatten sicher alle den Bus erwischt.

Als sie die beiden kommen hörte richtete sie sich auf und als ihr Blick Sanders begegnete verengten sich ihre Augen zu Schlitzen.

“Danke Schwachkopf, mein ganzer Zeitplan ist jetzt durcheinander“, fauchte sie ihn an.

“Hättest ja nicht warten brauchen. Meinst du, ich wollte nicht pünktlich zu Hause sein, aber du bist manchmal so verkrampft“, zischte er zurück.

“Ach, jetzt bin ich wohl noch Schuld?”, sie blieb stehen und funkelte ihn wütend an.

Fabjan stand hilflos am unteren Ende der Treppe und wusste nicht ob er noch ein mal dazwischen gehen sollte.

Ruckartig drehte Sander sich um, er wollte gehen und sie einfach stehen lassen, aber alles fing an sich um ihn zu drehen.

Verzweifelt suchte er nach Halt, fuchtelte kurz mit den Armen in der Luft. Vergebens, er spürte nur noch wie er den Boden unter den Füßen verlor, einige Stufen hinab stürzte, in Fabjans Armen landete und mit ihm zu Boden ging.
 

Verwirrt sah er ihn an und wurde auch schon wieder aus dieser Trance gerissen als Loren hinter ihm her gerannt kam.

“Sander, was ist mit dir? Ist dir was passiert?”

Er konnte nicht gleich reagierte sein Kopf schien vollkommen leer.

Erst wenige Sekunden später regte er sich wieder und sah sie verwirrt an.

“Was? Es ist nichts passiert.” wehrte er sie nun ab, “es geht mir gut.”, löste sich aus Fabjans Umklammerung und stand schwärfällig auf.

Auch dieser schien verwirrt und sah Loren fragend an.

Sie zuckte nur mit den Schultern und fragte noch einmal nach, “Bist du dir sicher?”

Sander verdrehte die Augen, wand sich ab und ging mit weichen Knien. “Ja doch, lasst uns endlich gehen.” spielte er ihnen Harmlosigkeit vor.

Er wusste das es nicht so war und die Angst machte sich wieder in ihm breit.

Nur nicht wieder Ohnmächtig werden!

Mahnte er sich selbst und versuchte sich wieder zu fangen, kämpfte gegen die aufkommende Panik an.

Er wollte nur noch nach Hause.

Schweigend und jeder in seinen eigenen Gedanken machten sie sich schließlich auf den Heimweg.
 

Erst nachdem sie Zuhause angekommen waren und Sander sich anscheinend wieder unter Kontrolle hatte schien sich das eisige Schweigen zu lösen.

Sander lies sich erschöpft auf das Sofa fallen während Fabjan sich in den Sessel setzte und ihn skeptisch musterte. “Geht es dir wirklich gut?”

Sander überlegte eine Weile und war zu dem vagen Entschluss gekommen mit irgendjemanden zu reden auch wenn er nicht wusste wie oder mit wem. Aber im Moment schien Fabjan der jenige zu sein der wohl am ehesten verstehen konnte was in ihm vor ging.

Auch wenn er selbst nicht so genau wusste woher dieses Vertrauen auf einmal kam und er wusste nicht genau wie er das tun sollte, so lies er den Dingen ihren Lauf.

“Ja, das war wahrscheinlich nur die Hitze.”

“Du solltest etwas trinken, das hilft manchmal.” Fabjan blickte ihn mit seinen Wasserblauen Augen an und Sander hatte fast schon ein schlechtes Gewissen.

“Nachher vielleicht.”

Fabjan blieb schweigend sitzen, es war genau das Gegenteil was er sonst immer tat. Sonst schien er ihn zu meiden und nutzte jede Gelegenheit sich in sein Zimmer zurückzuziehen.

Sander war das nur Recht, vielleicht bot sich ihm jetzt eine Chance.
 

Sander war immer noch sehr verwirrt und doch zugleich froh das nichts schlimmeres passiert war.

Er schwieg, starrte weiterhin geistesabwesend zur Decke und Grübelte.

Erst nach einer halben Ewigkeit blickte er Fabjan an und rang mit sich selbst nach den richtigen Worten.

Jetzt, oder schweig!

Er gab sich einen Ruck und flüsterte als hätte er Angst Fabjan könnte ihn hören.

“Ich will dir nicht zu nahe treten ... aber ich kenne sonst niemanden den ich fragen könnte.”

Er atmete tief durch und sah jetzt zum Boden begutachtete das Muster der Tatami-Matte unter dem Tisch.

“Deine Mutter hatte doch Krebs?”, gab er sich plötzlich einen Ruck.

Fabjan sah ihn vollkommen verwirrt an und nickte.

Obwohl Sander ihn nicht ansah hoffte er auf eine Antwort und fuhr flüsternd fort, “Wie ist das, wenn man stirbt?”
 

Das Atmete viel ihm immer schwerer, es schnürte ihn die Brust zu und er rang immer angestrengter um seine Fassung.

Erst jetzt sah er Fabjan in die Augen und vertraute ihm vollkommen.

Sander wusste niemanden dem er jetzt mehr vertrauen wollte als ihm.

Er hoffte so sehr das Fabjan begriff das diese Frage ernst gemeint war, aber der brachte kein Wort hervor und starrte Sander immer noch völlig fassungslos an.

Das blanke Entsetzen sprach aus ihm.

“Was?”, hauchte Fabjan und im selben Moment bereute Sander zu tiefst.

“Tut mir leid ich wollte nicht...”, er musste seinen Blick abwenden und wusste das er offenbar zu weit gegangen war.

Fabjan stand wortlos auf und verschwand.
 

Bis zum Abend saß Sander in seinem Zimmer, es war stickig und die Sonne hatte es auf unerträgliche weise erwärmt.

Die gesamte Zeit hatte er sich Gedanken gemacht ob er Fabjan mit seiner Frage verletzt hatte.

Wieder war er vollkommen zerrissen, wie konnte er ausgerechnet ihm derart vertrauen?

Er konnte ihn nicht ausstehen!

Doch andererseits hatte er ihn an etwas sehr unangenehmes, etwas schlimmes erinnert.

Sicher hatte er ihn verletzt.
 

Sander versuchte krampfhaft zu vergessen was am Nachmittag passiert war.

Er ging zum Fenster öffnete es, doch von draußen kam keine Erfrischung.

Es dauerte einen Moment bis er ihn sah.

Er saß am Fenster, den Rücken gegen die Laibung gelehnt, die Füße auf dem Fensterbrett, vertieft in eine Zeichnung.

Sander beobachtete ihn eine Weile und überlegte ob er ihn ansprechen sollte aber entschied sich dann doch nichts zu sagen.

Er wusste auch nicht mehr was er sagen sollte, da war nur noch Leere.
 

Was hatte er sich nur dabei gedacht!
 


 

------------Ende Kapitel 5 ------ normality? -----------------------



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  SiRose
2009-11-20T18:30:24+00:00 20.11.2009 19:30
bei dem Gedanken was die beide in ihren durchmachen mussten und noch durch machen müssen, ist mir immer nach heulen zumute!!!
Wie auch davor mir gefälls und ich warte schon sehnsüchtig auf nächste kap.!!!


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