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(Ace x Smoker)
von

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Erwärmung

Erwärmung
 

"Smoker?"

"..."

"Smoker?"

"..."

"Ich möchte die nächsten vier Tage nicht schweigend verbringen."

"..."

Um ehrlich zu sein, waren die Chancen auf eine Reaktion vernichtend gering und Ace ließ

all seinen Missmut darüber in einem hingebungsvollen Seufzen zum Ausdruck kommen.

Smoker biss sich auf die Unterlippe. Seit mehr als drei Stunden hatte er keinen Ton von

sich lauten lassen. Inzwischen war es früher Abend geworden.

"Ich finde, wir sollten darüber reden, auch wenn das nicht gerade unsere Stärke ist."

Reden. Pah. Alles was Smoker jetzt noch helfen konnte, war ein ordentlicher Schlag

auf den Hinterkopf und selbst das erschien ihm nicht ausreichend genug, um ihn für

immer zu heilen.

Ace schien das jedoch kaltblütig zu ignorieren.

"Smoker... ich wüsste wirklich gerne, warum du es riskiert hast, verhaftet zu werden."

Er erwartete doch jetzt nicht im Ernst eine Antwort oder?

Nach weiteren Minuten des Schweigens hörte Smoker, wie Ace langsam von seinem

derzeitigen Platz verschwand und sich an der gleichen Stelle niederließ, von der aus

er ihm am Vortag zugewunken hatte. Unmittelbar danach sah er die schöne Hand

des Piraten zaghaft um die Ecke gleiten und sich an der kalten Mauer festhalten. In

Smoker begann ein namenloser Schmerz zu pochen, als er Ace' Hand so außerordentlich

konzentriert betrachtete.

"Wieso?"

Ace' Stimme war nun nicht mehr als ein Flüstern.

Allmählich geriet Smoker ins Wanken was sein beharrliches Schweigen anging.

"War es nicht von Anfang an dein Wunsch, mich zu töten?"

Ihm stoppte der Atem. Sein Blick wanderte erschüttert über den Boden nur um wenig

später wieder der Hand, die inzwischen leicht verkrampfte, seine ungeteilte Aufmerksamkeit

zukommen zu lassen.
 

Es verging eine halbe Stunde.
 

Smoker hatte in der Zeit immer wieder ein viel zu leises Seufzen vernommen und sich

gefragt, wie sie die Sache am Besten zum Punkt bringen konnten, ohne dass einer der

beiden vor lauter Scham einging bzw. diese durch unechte Gefühlsregungen zu überdecken

versuchte. Ihm war klar, dass Ace niemals irgendein Gefühl maskiert hatte und es auch nicht

tun würde, deshalb nahm er sich selbst großzügig all dieser Worte an, auch wenn ihm das

so gar nicht passen wollte.

Die Situation hatte sich kaum verändert. Bis jetzt lag Ace' Hand immernoch an der Mauer.

Viel mehr hatte er seit ihrer Flucht nicht von ihm gesehen. Nicht das unfassbar nervenaufreibende

Grinsen, den vermaledeiten Hut und auch nicht die vielen Sommersprossen, die sich unterhalb

seiner Augen befanden.

Plötzlich bewegte sich die Hand Richtung Boden - nein, sie fiel doch eher und landete etwas

ungelenk auf den kalten Steinen, womit sie Smoker anvertraute, dass ihr Besitzer soeben

eingeschlafen war.

Mit diesem Ereignis verschwand unversehens auch das flaue Gefühl in Smokers Magen,

was ihn jedoch nicht sonderlich erheiterte, da es rein gar nichts zu bedeuten hatte. Ace würde

schließlich irgendwann wieder aufwachen. Er war also niemals sicher vor dessen Fragen, es

sei denn er hatte vor, auf ewig zu schweigen.

Letzten Endes konnte Ace auch machen, was er wollte - Smokers Kopf blieb Smokers Kopf

mit all den munter umherschwirrenden Gedanken, die kein Mensch der Welt zu minimieren

vermochte. So war das nun einmal.

In seinem Kopf ratterte es nämlich noch immer vor sich hin. Ace' Worte waren immer intensiver

in den Vordergrund getreten und mit ihnen auch die unabdingbare Antwort.

Nach kurzem Zögern stand Smoker von seiner Pritsche auf und setzte sich neben die

regungslose Hand auf den Boden. Sein Blick wanderte von der Hand zu seinen eigenen,

die er sich gespreizt in guter Entfernung vor das Gesicht hielt, als wolle er sie genau

studieren.

Diese Hände hatten zusammen mit seinen Beinen etwas getan, das sie höchstwahrscheinlich

in jeder ähnlichen Situation genauso getan hätten - dessen war er sich in den letzten Stunden

bewusst geworden. Denn als er sich so aufdringlich mit Ace' Tod konfrontiert gefunden

hatte, war mehr als nur eine Sicherung durchgebrannt. In seinem Oberstübchen hatte der

Standby-Modus eingesetzt und deshalb hatte es nichts anderes für ihn gegeben, als zu laufen

und Ace hinter sich her zu zerren.
 

Nur auf den Grund dafür war er bislang noch nicht gekommen.
 

Er betrachtete wieder die Hand am Boden. Sein Ausdruck wurde schwermütig. Das, was

er so heldenhaft hatte verhindern wollen, wurde in vier Tagen Realität.

Smoker fühlte sich schuldig.

In den nächsten Stunden starrte er einfach nur vor sich hin, bis seine Augen von

gnadenloser Schwere übermannt wurden und zufielen.

Es sollte die erste Nacht werden, in der er endlich durchschlafen konnte.
 

Ein angenehmes Kitzeln breitete sich auf Smokers Kopfhaut aus, als er erwachte und

den weniger angenehmen kalten Boden unter seinem Körper spürte. Fragend suchten seine

Augen nach der Ursache für das sanfte Kitzeln und stellten schließlich fest, dass es Ace'

Finger gewesen sein mussten, die ihm durchs Haar gestrichen hatten.

Smoker stützte sich mit den Händen ab und beförderte seine Gestalt in eine sitzende

Positur. Egal wie unbequem er es während der Nacht gehabt hatte - endlich war er

ausgeschlafen!

Ein tiefer Atemzug bescherte ihm ein unangebrachtes Grinsen. Äußerst unangebracht,

als langsam aber sicher die Tatsache zu Smoker durchsickerte, wie aussichtslos ihre

Situation war und dass es leider nicht darum ging, was für ein seltsam schönes Gefühl

Ace' Finger auf seiner Haut hinterlassen hatten.
 

Hatte er gerade die Worte 'ihre' und 'Situation' in einem mehr als engen Zusammenhang

gedacht und das auch noch ernst gemeint?
 

Plötzlich hörte er ein Brummen aus der anderen Zelle und beobachtete, wie Ace' Hand

alle Finger ein Mal streckte und wieder ballte. Dann verschwand sie.

"Scheiße."

Ace stöhnte schmerzerfüllt auf und gab weitere Flüche von sich. Offenbar war seine

Schlafposition nicht annähernd so praktikabel gewesen, wie sie hätte sein sollen.

"Morgen..."

Eigentlich wollte Smoker gar nichts sagen, aber sein Hirn hatte entgegen des Vorhabens,

zu funktionieren, seit gestern sowieso aufgehört, geregelte Arbeitsschritte zu absolvieren.

Ace entwich ein verschrecktes "Huch", als er so unmittelbar aus der Nähe angesprochen

wurde und brauchte ein paar Augenblicke, um eine angemessenere Antwort zu geben.

"Guten Morgen."

"Bevor du fragst: Ja, du hast die ganze Nacht auf den Boden verbracht."

Wieso er ihm das jetzt mitgeteilt hatte, war ihm weder ersichtlich, noch erkannte er den

tieferen Sinn dieser Aussage, denn wenn Ace auch nur einen Hauch von Auffassungsgabe

besaß - und das tat er ohne jeden Zweifel - dann sollte er schon bemerkt haben, dass

sein Schlafplatz der letzten Nacht nicht unbedingt klug gewählt war.

"Keine besonders gute Idee..."

Zumindest war er der einzige, der die Erfordernis seiner Aussage in Frage stellte.

Ace brummte zum wiederholten Male gequält vor sich hin, als plötzlich die Tür am Ende

des Ganges aufging und jeder von ihnen das obligatorische Frühstück serviert bekam.

So spät war es also schon?

Smoker grinste amüsiert, als Ace nach der Tasse Kaffee griff und diese adäquat begrüßte.

"Kaffee! Wie schön, dich zu sehen!"

Und in einem Moment der geistigen Abwesenheit schob Smoker seinen Kaffee in Ace'

Zelle und schien das auch noch gut zu finden. Ganz zu schweigen vom glücklichen

Empfänger.

"Brauchst du nicht selbst was zum wachwerden?"

Für diesen Zweck nicht unbedingt, aber vielleicht, um sich selbst damit auf Ewigkeit das

Hirn zu verbrühen, da es tatsächlich den Geist aufgegeben hatte. Denn es kam noch besser!

Die folgenden Worte verließen ebenfalls wie selbstverständlich seinen Mund.

"Du brauchst es dringender."

"Öh... Danke."

Keine fünf Sekunden später war es Smokers Stirn, die sich in derart erstaunliche Falten

warf, dass man Angst bekommen konnte. 'Du brauchst es dringender?' Wow, also... Smoker

konnte sich nicht entsinnen, jemals etwas Ähnliches in seinem Leben geäußert zu haben -

zumindest nicht in diesem Zusammenhang und dann bekam er wirklich Angst.

Woher kam denn plötzlich so viel Freundlichkeit? Freundlichkeit, was hieß das überhaupt?
 

"Mein Arm tut übrigens immer noch weh."

Wie? Was?

Smokers Gedanken hetzten wild durch die Gegend. Arm? Schmerzen? Immer noch?

Die Freundlichkeit musste ihm stark zugesetzt haben. Unvorhergesehene Begriffsstutzigkeit

lag für gewöhnlich nicht in seinem Kern.

"Wenn ich geahnt hätte, dass du so schnell rennen kannst... dann hätt' ich mich ja noch

vorbereitet."

Ah, jetzt war der Groschen gefallen!

Ja und anstatt sich zu fragen, wie es möglich war, hier einfach mal heiter mit einem Piraten -

DEM Piraten - durch die Gegend zu kommunizieren, grinste Smoker (schon wieder!) und konnte

einen schmunzelnden Laut nicht unterdrücken, was Ace regelrecht dazu aufforderte, mitzumachen.
 

Später hätte Smoker diese Angelegenheit nachdrücklich verteufelt, hätte sich gefragt, wie

er es tolerieren konnte, Nettigkeiten mit Puma D. Ace auszutauschen und sich eventuell

selbst dafür geschlagen...

... vermutlich hätte er all das wirklich getan, wenn nicht plötzlich ein unbekanntes

Kribbeln durch sein Innerstes geflossen wäre, das ihm mehr als unmissverständlich klar

machte, dass er ein absoluter Gefühlslegastheniker war.
 

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Autorin meldet sich zum ersten Mal nach 5 Kapiteln.

Wer auch immer diese Fanfiction liest: Ich brauche Feedback!!

Das ist nicht einer dieser Aufrufe "ich brauche Stärkung für mein Ego, jeder soll mir sagen, wie toll ich bin und hach und hui", sondern ein Aufruf an jeden, der dies hier zu sich nimmt und was daran auszusetzen hat! Egal was! Lob ist immer willkommen, klar, und auch die bloße Würdigung dieses Werkes, aber Kritik! Ich brauche Kritik! Wenn es nämlich eines ist, was ich von Anfang an bei dieser FF war, dann unsicher, weil ich weder weiß, ob sich das ganze gut entwickelt, noch ob da irgendein Sinn drin besteht, einen Marinecaptain drei Monate einzusperren, weil er einem Piraten zur Flucht verholfen hat.

Das war ein Outing! So! Und nun schmeißt euch drauf und wühlt euch damit über den Boden und wenn ihr fertig seid, werdet ihr etwas verschwitzt sein, aber das ist okay.

Gott, ich fantasiere o.o

Was ich sagen will ist, dass ich wirklich dringend was in der Hand haben möchte.
 

Also der Text war für den Fall, DASS hier überhaupt jemand liest.
 

Nun die Variante für den Fall, dass niemand liest:

Hallo? >.>



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  EustassCaptainKid
2008-04-08T09:52:53+00:00 08.04.2008 11:52
Hm die Geschichte ist Stilistisch und in der Beschreibung gesehen nicht schlecht.
Was aber deiner Geschichte fehlt die Handlung und der Verlauf an sich, was ich damit meine ist: Smoker ist verknackt worden weil er hat ACE laufen lassen und später ist ACE auch in das Gefängnis gesteckt worden.
Soweit sogut.
Was mich z.B. interessieren würden: Warum haben sie ACE auch erwischt.
Vielleicht ist irgendetwas in einer Vorhandlung passiert und bezieht sich auf die jetzige Handlung.
Es ist auch unklar bei welcher Gelegenheit Smoker hat ACE fliehen lassen, ich weis bei der Jagt aber wo an welchen Ort Smoker ihn erwischt hat ist unklar.
Ich lese das du so langsam auch auf die Gründe der Flucht hinarbeitest, aber was du vielleicht zuviel an Gefühls- und Empfindenbschreibung hast, sind es zuwenig Ereignishandulungen.
Was mich halt einwenig stört das sie seit geschlagenen 3-4 Kapis im Gefängnis sitzten und Handlungs- wie Gefühlsmässig nicht so viel passiert ist, an der länge der FF gemessen.
Also ich hoffe du nimmst mir meine Bemerkung nicht krumm und sie Hilft dir einwenig^^
Von: abgemeldet
2008-04-07T18:14:05+00:00 07.04.2008 20:14
>Nun die Variante für den Fall, dass niemand liest:
Hallo? >.>


o_Ô
*wink*
Hallo!
Also, ich habs jetze endlich geschafft mir alles durchzulesen und ich muss sagen: ich bin begeistert.
Wortwahl und Beschreibungen sind wirklich gelungen gewählt und ich die Charaktere sind meiner bescheidenen Meinung nach gut getroffen.
Die Storyline macht auf jedenfall Lust nach mehr.
Ich kann mir wirklich vorstellen, dass Smoker eher die Jagd genießt als darüber nachzudenken, welche Konsequenzen einen Gefangennahme für Ace haben würde. Bewusste Verdrängung eben.
Den Rotzbengel kriegt er ja eh nie. XP
Dass ihm da die Sicherungen durchgebrannt sind finde ich verständlich. Es war einfach eine Entscheidung in Sekundenbruchteilen. Die Sommersprosse hätte diesmal wirklich in der Klemme gesessen.
Was ich wirklich interessant an der Situation fand war, dass eine simple Gewehrkugel diese Handlung ausgelöst hat.
Ich weiß nicht ob es beabsichtigt von dir war oder nicht, aber für gewöhnlich können diese kleinen Bleidinger Loggia-Kräften nix anhaben. Die flutschen durch Ace oder Smoker hindurch.
Beiden wäre also nix passiert...
aber und das macht es für mich so menschlich. Ich glaube das hat Smoker in dem Moment nicht realisiert. Es war einfach nur das Ende der Jagd, symbolisiert durch eine kleine Gewehrkugel.
Find ich gut gemacht.
Wo ich ein wenig gesutzt habe ist Smokers Strafe für die Fluchthilfe.
Sie ist nicht zwingend unrealistisch, aber ich denke es wäre eher auf eine Supsendierung hinausgelaufen, wenn man ihn nicht sogar wegen Verrates verknackt hätte und das für länger als drei Monate.
Aber da es Fanfiction ist in einer Welt, in der alles möglich ist...
Why not?
Kann man durch gehen lassen. ^.~

Herrlich find ich Smokers Schmollen und Gefühlspastikergedanken. XD
Obwohl ich wie er an die Wand rennen wollte als Ace im Knast auftauchte. -.-"
Manchmal issa ein Dussel.
Trotzdem einfach klasse geschrieben. Sehr mitreißend und spannend. Macht Lust auf mehr.
Ich bin gespannt wie du die Situation lösen wirst.
Lg
Ayssa


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