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Schloss von Oldershausen

von

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Panther, Wolf und Pferd

Erschöpft lag Nahira auf Donovans Bett, während dieser sich umzog und sich schweigend zu ihr setzte. Nahira sah ihn an und ließ die Ereignisse an sich vorüber ziehen. Immer wieder rief sie das Geständnis des Schulleiters hervor, bis dieser zu sprechen begann:

„Ich weiß, ich bin 10 Jahre älter als du und ich dürfte nicht so fühlen, aber ich tue es doch. Auch wenn mit allen Mitteln dagegen an zu kämpfen wollte. Es ging einfach nicht…“ er seufzte und machte eine kleine Pause. „Es war eine Qual mit dir in einem Bett zu schlafen ohne dich zu berühren, es hat sehr weh getan. Aber nun weißt du es ja…“

Donovan sah sie an, in seinen Augen glitzerten Tränen. Nahira seufzte, wandte den Kopf ab und sah nach draußen. Donovan senkte den Kopf. Sie würde ihn abweisen.

„Tu es nicht…“

„Was?“

„Mir einen Korb geben…“ flüsterte er.

Nahira seufzte tief.

„Ich empfinde nichts mehr.“

Er schaute sie an.

„Für niemanden. Es ist als wäre mein Herz leer…“

„Das ist unmöglich.“

„Und warum fühle ich dann so!?“ schrie Nahira ihn an.

Donovan packte sie an den Schultern und presste sie auf das Bett.

„NAHIRA! Das ist nicht möglich! Du kannst nicht nichts fühlen! Du kannst nicht gefühlskalt sein!“

„Und wenn ich es bin?!“

„Du KANNST es nicht!“ brüllte er sie an.

Nahiras Blick war ausdruckslos.

„Es sind eben meine „Gefühle“. Ich kann nicht mehr lieben, oder Lachen. Das einzige was ich fühle ist Hass. Hass auf diesen Geist, der meinen besten Freund umgebracht hat! Und jetzt werden noch mehr Leute folgen und vielleicht zum Schluss auch Sie, MR DONOVAN!“

Donovan streichelte mit zitternder Hand ihr Haar.

„Dann soll es eben so sein. Ich will dich nur einmal küssen. Nur ein einziges Mal…“

Nahira wich zurück.

„Nein! Ich hab doch gesagt das ich nichts fühle!“

Donovan seufzte tief. Und gab ihr einen Kuss.

„Stell dich doch nicht so an…“ knurrte er und musste dann lachen.

Nahira schaute doof, setzte sich auf und blinzelte.

„Das versteh ich jetzt nicht…“

Donovan grinste nur.

„Schlaf jetzt Stur Kopf…“ er drückte sie sanft zurück und legte sich daneben. „Weiber…“

Innerlich zerriss es ihn beinahe…
 

„Du hast Donovan geküsst?!“ Daisy starrte Nahira fassungslos an.

„Er hat mich geküsst“, knurrte Nahi und seufzte tief. „Was sollte ich machen? Erstens ging es schnell und zweitens ist er eh viel stärker als ich. Und na ja…“

„Ihr habt… Man Nahi! Er ist der Schulleiter!“ so Nicky.

„Das ist mir bewusst und ihm scheint das definitiv egal zu sein.“

„Das denke ich nicht…“ Raven schluckte.

Nahira sah die Mädchen an. Es war ihr bewusst und es tat ihr Leid, dass sie sich darauf eingelassen hatte, aber so war es nun einmal.
 

Ein Gemurmel erfüllte die Aula, als die Konrektorin Frau Jansen zum Pult trat. Sie war ganz weiß und es schien ihr schlecht zu gehen.

„Ich bitte euch alle auf eure Zimmer zu gehe. Der Unterricht fällt heute aus. Nahira? Könnten Sie bitte mit in mein Büro kommen?“

Nahira runzelte die Stirn, ging nach vorne zum Pult und sah Frau Jansen an, die ihr sanft die Hand auf die Schulter legte.

„Kommen Sie“, sagte sie leise.

Nahira folgte ihr ohne ein Wort zu sagen bis in ihr Büro. Was war passiert. Frau Jansen setzte sich an ihren Schreibtisch. Dann sah sie Nahira beunruhigt an. Diese schaute fragend zurück.

„Mr. Donovan war mit dem Wagen unterwegs. Er ist verunglückt, sein Auto kam von der Straße ab und…“ Frau Jansen liefen Tränen über die Wangen.

Erstarrt sah Nahira die Konrektorin an.

„Was?! Er ist…?“

Die Ältere nickte sachte:

„Ja Kind, er ist tot…“

Nahira stand auf, taumelte und sank auf den Boden. Sie konnte nicht weinen, nur ihr Herz tat schrecklich weh. Sie spürte Frau Jansen, die versuchte ihr auf zu helfen. Aber Nahira wollte ihre Hilfe nicht. Sie sprang auf, rannte aus dem Büro, den Gang entlang bis zum Thor. Sie wollte aus dem Schloss rennen, prallte aber mit Jemandem zusammen.

Nahira taumelte zurück und sah den jungen Mann mit Aktenkoffer und Anzug an. Der schaute zu ihr herunter und lächelte.

„Hallo…“

Nahira starrte ihn an.

„Ich bin Cameron Donovan, Renes Bruder“, sagte er und nickte ihr zu.

Nahira überlegte nicht lange, sondern lief ohne ein Hallo weiter. Der Mann sah ihr kurz verwirrt nach. Dann wandte er sich zu Frau Jansen, die angelaufen kam.

„Nahira! Warten Sie doch!“ rief sie keuchend.

„Hallo Frau Jansen“, Cameron lächelte“, … wer war da Mädchen?“

„Nahira“, seufzte Frau Jansen und gab ihm ihre Hand. „Ich musste ihr beibringen das Rene…“

Cameron nickte, dann sah er weiter Nahira nach:

„Seine Freundin?“

„Ich weiß nicht, das sie zusammen waren, oder Freunde oder sonst irgendetwas. Rene sagte mir nur, das falls ihm etwas zu stoßen sollte, ich es ihr schonend beibringen sollte und sie es von allen als erste erfahren sollte.“

Cameron runzelte die Stirn. Frau Jansen brachte ihn in das Büro seines Bruders, während Nahira durch den Wald irrte, auf der Suche nach ihrem Herzen, in der Hoffnung sie könnte weinen. Aber all das hatte keinen Sinn…
 

Es war schon spät, aber Nahira saß noch immer in der Bibliothek und las die Bücher in denen etwas über den Geist stehen könnte. Aber sie fand einfach nichts. Sie war verzweifelt. In dem Moment als Cameron in die Bücherei trat, war sie gerade eingeschlafen. Du neue Schulleiter setzte sich zu ihr und sah sich das an, was sie gelesen hatte. Nach einer Zeit hörte er stirnrunzelnd auf und hob Nahira hoch.

„Willst doch nicht etwa hier schlafen, oder?“ fragte er leise und brachte sie auf ihr Zimmer.

Dann ging er selbst schlafen, mit dem Gedanken daran, dass sein Bruder vielleicht Opfer eines Rachesüchtigen Geistes geworden war.
 

Als Riku sich neben Nahira setzte, zuckte diese zusammen und sah auf.

„Na…“

„Hi…“ Nahira starrte auf den Boden. „Ich finde einfach nichts. Ich habe die ganze Bibliothek durchforstet, aber nirgends etwas gefunden. Es ist zum verzweifeln.“

„Und das Buch in Donovans…“

Nahira stand ruckartig auf.

„Tut mir leid…“ Riku grinste entschuldigend.

„Ich werde nachsehen, aber nicht jetzt…“

„Nein… Das ist in Ordnung…“ Riku nickte und kraulte kurz ihre Schulter. „Aufgeben ist etwas für Verlierer und das sind wir nicht, oder?“

„Niemals“, entgegnete Nahira und grinste zurück.
 

Dann ging sie in den Wald und setzte sich an den Brunnen. Lange saß sie da und dachte nach. Erst nach einer Stunde kam Nina angelaufen und setzte sich zu ihr. Nahira kraulte ihr den Kopf. Hinter ihr musste ein Geheimnis stecken. Aber welches?

„Kannst du mir nicht helfen?“ flüsterte Nahira.

Ihr Herz tat plötzlich schmerzhaft weh. Nina schaute sie mit großen Augen an. Nahira starrte in diese Augen.

Plötzlich wurde ihr schwindelig. Sie sah Bilder vor sich, die nicht in ihren Kopf gehörten.

Ein Buch…

Ein schwarzer Panther…

Ein weißer Wolf…

Ein schwarzer Araber Hengst…

Alle waren sie um das Buch aufgestellt.

Nahira sank auf den Boden. Ihr wurde schwarz vor Augen. Dann sah sie Nina die sich mit besorgtem Blick über sie beugte. Nahira sah sie an.

„Dein Geheimnis steckt in dem Buch? In dem das in Renes Büro steht?“

Nina gähnte und senkte den Kopf. Nahira sprang auf.

„Ich werde es schon heraus finden!“ rief sie und lief zurück zum Schloss.

Nina sah ihr mit glänzenden Augen nach. Sie hoffte Nahira würde es heraus finden…
 

„Der Panther… Das verzauberte Mädchen…“ las Nahira vor. „Wer hat sie verzaubert?“

„Lies weiter!“ meinte Laura und wurde ganz hibbelig.

„Die drei jungen Menschen die versucht hatten den Geist aus dem Weg zu räumen, der es aber schaffte sie in Tiere zu verwandeln, warten heute noch auf Erlösung… Ein Panther, ein Wolf und ein Pferd. Aber wie kann man sie rette?“ fragte Nahira sich selbst eher als die anderen.

„Da fehlt eine Seite“, warf Daisy ein.

Nahira sah auf. Wo war die Seite?!



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