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Kaizoku Gakuen

Update 2023: in Überarbeitung
von

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kleine Bemerkung am Rande…

Für diejenigen, die es interessiert: Die Steckbriefe werden natürlich im Laufe der Geschichte erweitert! Milli.
 


 

п2. Kapitel – Geschäfte
 

[~2005-05-16 – Monday~]

Sanji war aufgewacht. Diese Nachricht hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet – was vor allem Ruffy zu verdanken war – und alle mehr als erleichterte.

Doch so sehr man sich auch darüber freuten, nicht jeder konnte es so offen zeigen. Bei Smoker beispielsweise wurde dieses Ereignis von etwas Anderem – etwas Schrecklichem überschattet, das verhinderte, dass sich ein Lächeln auf seine Züge stahl.

Ihm stand nämlich anstelle einer Fahrt mit seinem Trike zum Krankenhaus noch eine Autofahrt zum Bahnhof und dann stundenlange Warterei mit seiner besten Freundin Hina bevor.

Mehr als unbereitwillig machte er sich auf den Weg zum Auto, wo die Rosahaarige sicher schon auf ihn wartete…
 

[~near the same time – in the village~]

Mihawk schlenderte die Straße entlang, in Gedanken schon länger nicht mehr bei Sanjis Erwachen, über das auch er sich natürlich gefreut hatte. Aber etwas Anderes forderte im Moment seine Aufmerksamkeit, während er sich auf dem Weg zu einem Treffpunkt befand.

Er versuchte sich wieder die Wegbeschreibung ins Gedächtnis zu rufen, die er am Abend vor Boners Tod von seinem Besucher erhalten hatte. Gleichzeitig erinnerte er sich an das restliche Gespräch zurück…

Er hatte seinen alten Freund hereingebeten und einen Platz angeboten…

"Kann ich dir etwas anbieten?"

"Nein, danke. Ich hab' ja nicht vor, all zu lange zu bleiben."

Mihawk nickte und nahm gegenüber seines Gastes platz. "Also, Flamingo, was treibt dich zu diesen abgelegen Fleck Japans?"

"Es sind bloß Gerüchte. – Das wäre unter normalen Umständen sicherlich kein Grund, wären sie nicht über dich."

"Über mich?" Mihawk zog skeptisch eine Augenbraue hoch.

"Ja, wir waren auch ganz überrascht, als uns die Nachricht erreichte, dass ein Handlanger Takanomes bei Bruno bestellt hätte."

Der Schwarzhaarige lehnte sich zurück. "Ich hab' keine Ahnung, wovon du sprichst."

"Das habe ich mir beinahe gedacht", meinte Flamingo auf eine seltsame Art und Weise bedauernd. "Deine Worte klangen damals recht endgültig, als du gegangen warst. Es hätte mich schon gewundert, wenn du deine Anonymität wegen ein bisschen Dope aufs Spiel gesetzt hättest…"

Mihawk musterte seinen Gegenüber eine geraume Weile und schien zu überlegen, dann meinte er: "Ich kenne aber auch niemanden, der meinen wahren Namen kennt und ihn benutzen würde, nur um an Drogen zu kommen."

"Oh, es waren nicht nur Drogen, an denen du angeblich interessiert warst. Es heißt, Takanome würde sich für jemanden interessieren, der auch der Organisation schon länger ein Dorn im Auge ist. – Was uns sehr gelegen käme, solange etwas dran wäre, an diesem Gerücht. Du musst wissen, dass langsam Stimmen lauter werden, die behaupten, dass du ausgestiegen oder gar tot bist. Wenn offiziell bekannt wird, dass wir einen so starken Kämpfer wie dich wirklich verloren haben, kann uns das einige Unannehmlichkeiten bereiten."

"Diese Stimmen verstummen nun wohl ohne mein Zutun…"

"Das ist egal, das weiß niemand. Und die Shichibukai will, dass es so bleibt!"

"Und was erwartest du – oder viel mehr ihr – von mir? Ich werde nicht losgehen und erzählen, dass ich nicht bei Bruno kaufe, keine Sorge."

"Nein, das hätte ich auch nicht erwartet. Aber ich mache mir Sorgen, dass der Schwindel auffliegt."

"Und was soll ich dagegen tun?"

"Uns verraten, wer dich und deinen wahren Namen kennt."

"Wieso muss es jemand sein, der mich kennt? Der Name Takanome ist weithin bekannt."

"Ja und gefürchtet. Niemand, der nicht weiß, dass du raus bist und du ihn nicht töten würdest, würde es wagen, deinen Namen zu missbrauchen. Selbst als dein Freund ist es ziemlich dreist, so etwas abzuziehen."

"Okay, mal angenommen, ich würde euch sagen, wer alles über meine Vergangenheit Bescheid weiß, was würdet ihr dann tun?"

"Denjenigen suchen, der an dem Irrtum schuld ist."

"Und dann?"

Flamingo schwieg. Er wusste, wenn er jetzt antworten würde, wäre das Gespräch beendet und die Chance auf eine friedliche Lösung vertan. Er musste einen anderen Weg finden, um diese Angelegenheit mit positivem Ende aus der Welt zu schaffen.

"Okay, hör zu. Keiner verlangt von dir, deine neuen Freunde zu verraten. Aber wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, können deine alten Freunde eine Menge Ärger bekommen – und das haben sie gar nicht gerne. Es ist ruhig um unsere Organisation und friedlich in den Gegenden, in denen sie an der Vorherrschaft ist, geworden. Und die Situation ist stabil. Keiner würde unsere Macht anzweifeln, solange die Umstände dieser Situation nicht instabil werden, wie durch neue Gerüchte über den angeblichen Austritt eines bestimmten Mitgliedes. Wir würden dem halben Untergrund beweisen müssen, dass wir immer noch die Nummer eins sind und das würde eine Menge Opfer bringen. Wir wollen nichts weiter, als dieses sinnlose Blutvergießen verhindern. Schlimm genug, dass die ersten es schon wagen, auf unserer Nase herumzutanzen. Es wird jetzt schon erwartete, dass wir reagieren, aber die Tatsache, dass von uns erst neulich verkündet wurde, dass wir im Norden mit den Aufräumaktionen beginnen und kurz darauf einer von uns sich nach Boner erkundigt, der im Süden sein Unwesen treibt, sorgt doch schon für Verwirrung."

"Boner?", hackte Mihawk nach. Er wusste nicht genau was, aber irgendetwas ließ ihn bei diesem Namen hellhörig werden. Er kam ihm bekannt vor und wenn er wirklich hier im Süden herumlungerte, war er vielleicht nicht tatenlos geblieben…

"Ja, Jazz Boner. Du kennst ihn vielleicht. Er hat mal unter Crocodile gearbeitet – der arbeitet doch auch hier, oder?"

Mihawk nickte auf die letzte Frage, auf die Vermutung Flamingos antwortete er: "Ja, ich hab' ihn ein paar Mal gesehen… Du sagst, er treibt sein Unwesen? Was hat er getan?"

"Anfangs hat er nur ein paar Mal die Zeche geprellt. Später hat er mit ein paar anderen zusammen die Gegend unsicher gemacht und ab und an Prügel ausgeteilt. Vor kurzem hat er dann jemanden angegriffen und entweder tödlich verletzt oder umgebracht."

Mihawk straffte sich. "Es ging nicht um die Drogen, es ging um den Kerl. Weiß Bruno, wo er sich aufhält?"

Flamingo schaute den Jüngeren überrascht an. "Ehm – ich weiß nicht. Ich denke nicht, woher auch? Aber man kann nie wissen, der hat überall seine Ohren… Wieso?"

Mihawk antwortete nicht, sondern stand auf. "Dieser Dummkopf muss gedacht haben, er könnte ihm weiterhelfen", knurrte er mehr zu sich selbst und umfasste den kreuzförmigen Anhänger seiner Kette.

"Welcher Dummkopf?" Auch Flamingo war aufgestanden, lehnte sich aber zurück an seinen Stuhl, um nicht den Anschein zu erwecken, die Antwort unbedingt zu wollen.

"Du brauchst den Namen nicht zu wissen, ich werde mir diesen Idioten höchstpersönlich vorknöpfen! Wie kann er glauben, auch nur den Hauch einer Chance gegen den Kerl zu haben?!"

"Du kannst ihn nicht zurückpfeifen, das wäre Verrat! Wenn der Kerl jetzt plötzlich verschwindet, der angeblich dein Lakai ist, können wir gleich die Wahrheit rausposaunen! Schlimm genug, dass wir uns Boner jetzt mittendrin vornehmen müssen, ohne wirklich sagen zu können, warum."

"Ihr wollt einen Grund?!" Mihawk wirkte leicht erzürnt, als er seinen Gesprächspartner wieder ins Auge faste – diesmal viel schärfer als zuvor. "Wie wär's damit: Er hätte fast einen meiner Freunde gekillt! Und niemand weiß, ob er es vielleicht noch schaffen wird! Für mich wäre das Grund genug, dieses Schwein auf der Stelle zu töten!"

Flamingo hob beschwichtigend die Hände. "Ich kann deinen Zorn verstehen und es tut mir auch ehrlich Leid seinetwegen, aber das ist höchstens ein Grund für Takanome. Wir haben mit dem Jungen nichts zu tun."

"Auch nicht für Takanome, für Mihawk Dulacre. Der andere existiert nicht mehr."

"Auf dem Papier", korrigierte Flamingo. "Wenn Mihawk ihn töten würde, wäre es Takanome, der dafür verantwortlich gemacht werden würde."

"Aber wenn der Grund an die Öffentlichkeit gerät, dass Boner sterben musste, weil er Sanji angegriffen hat, wäre das neue Leben, mein neues Leben, zu Ende! Jeder würde sich denken können, wer dahinter steckt, auch die Bullen. Und selbst wenn nicht, einer wird es ihnen schon zukommen lassen. Du hast doch selbst gesagt, dass die Shichibukai viele Feinde hat und einer quatscht bestimmt!"

"Nu' mach dir mal nicht ins Hemd. Boner wäre der einzige, der erfahren würde, dass er wegen deinem Freund stirbt und der wird nach einer Begegnung mit dir wohl nicht mehr allzu viel sprechen können. Für den Rest werden wir es so aussehen lassen, dass die Schwere seiner Vergehen keinen Aufschub duldete."

Mihawk wirkte ehrlich überrascht. "Wie wollt ihr das anstellen?"

"Wilderei."

"Das wäre wirklich übel." Ein Grinsen legte sich auf die Lippen des Schwarzhaarigen. "Aber welches arme Schwein soll dafür herhalten, dass Boner dieses Verbrechens schuldig gemacht werden kann?"

Auf Flamingos Zügen breitete sich zaghafte Zufriedenheit aus. "Nur ein kleiner Fisch, aber einer, der auf unserer Liste steht. Gib mir dein Wort und auf meinen Wink hin wird dieses arme Schwein tot umfallen."

"Eine Frage noch. Wenn ihr euch so leicht einen Grund verschaffen könnt, warum dann die ganze Aufregung? Wilderei betrifft die ganze Organisation, ihr hättet also jederzeit eingreifen können, ohne unangenehme Fragen beantworten zu müssen. Wozu braucht ihr dann noch mich? Warum dieses Gespräch?"

"Deinetwegen. Dein Freund, er ist der Grund, den du noch brauchtest, um überzeugt zum Handeln zu sein."

"Warum ich?"

"Weil du Takanome bist. Wir brauchen dich. Noch ein Mal, damit die Fragen aufhören, damit das Gerücht nicht nur Gerücht bleibt."

"Du verlangst viel."

"Ich weiß. Aber überleg es dir gut. Es geht nicht nur um mich, um die Organisation oder um die Vorherrschaft im Untergrund. Deine neuen Freunde sind auch in diese Sache verwickelt. Vielleicht willst du es ja für sie tun…"

Mihawk überlegte einen Augenblick. Der Gedanke, wirklich noch einmal als Takanome aufzutreten, behagte ihm wenig, aber wenn er einwilligte, wäre es wohl die beste Lösung für alle Beteiligten…

"Na schön, gib mir die Shi-Kanjiku(1)."

Flamingo griff mit einem breiten Grinsen in seinen Mantel. "Das ist eine wirklich weise Entscheidung", meinte er, als er Mihawk eine von außen schwarze Schriftrolle zuwarf. "Allerdings gibt es da noch eine klitzekleine Nebensache." Er machte eine kurze Pause, in der Mihawk ihn mit einem flüchtigen Nicken zum Weiterreden aufforderte: "Es wird weiterhin Kritiker geben, die ohne Zeugen nicht akzeptieren werden, dass es wirklich Takanome war…"

Mihawks Blick war nicht ganz so freundlich, als er von der Schriftrolle aufsah, die er nun in Händen hielt, trotzdem forderte er mit einer weiteren Kopfbewegung den anderen zum Fortfahren auf.

"Es klingt vielleicht unverschämt, nun noch etwas zu verlangen, wo dein Opfer doch schon groß genug ist-"

"Spar dir die Entschuldigung; sie passt eh nicht zu dir und ich wäre der Letzt, der sie dir abkaufen würde."

Flamingo seufzte. "Hach, da versucht man dann mal höflich zu sein und…" Mit seinen Worten handelte er sich nur noch einen finsteren Blick mit anschließendem Augenverdrehen ein, das er mit einem Schulterzucken abtat, um dann seine Bitte kundzutun: "Tritt noch einmal in der Öffentlichkeit auf – nicht in einem Kampf und nur so, dass man den erkennt, den du verkörperst, aber nicht dich selbst…"

Mihawk hatte zugestimmt, wie unschwer zu erkennen war und war nun auf dem Weg, diese letzte Bitte, dieses letzte Versprechen zu erfüllen.

Die paar Menschen, die mit ihm auf den Straßen waren, interessierten sich nicht sonderlich für ihn und auch er interessierte sich nicht für sie. Und als er nach rechts in eine Seitengasse bog, hatte er die selbst nur wenig belebten Straßen hinter sich gelassen und keine Menschenseele beobachtete ihn mehr.

"Freut mich, dass du kommen konntest."

Mihawk antwortete nicht. Er trat näher an die Person heran, die in der Gasse an die Häuserwand gelehnt stand und wohl schon auf ihn gewartet hatte und nahm ihm den Umhang ab, der ihm entgegengehalten wurde. Er schwang ihn sich über und schlug den Kragen hoch, sodass sein Gesicht im Schatten des Kragens und der Hutkrempe seines Puschelhuts lag, von dem er allerdings die Feder ablöste und sie dem Blonden übergab.

"Die Organisation ist sehr erfreut, dass du uns noch diesen einen Wunsch erfüllen willst. Man schätzt es sehr, dass du uns nicht völlig aus deinem Gedächtnis gestrichen hast. Und man ist froh darüber, dass es kein Groll uns gegenüber ist, der dich uns nicht vergessen lässt."

"Nein, zu Groll habe ich keinen Grund. Im Gegenteil, ich muss dankbar sein, dass ihr mich ohne Aufstand habt gehen lassen." Mihawk zog das Band des Mantels um seinen Hals zusammen und verknotete die Enden.

"Nein, es wäre nicht ratsam gewesen, dich aufhalten zu wollen, geschweige denn, dich zu etwas zu zwingen. Man war nicht froh, als du gingst, schließlich hast du uns viele gute Dienste erwiesen, aber man hatte schon immer gewusst, dass du sehr freiheitsliebend bist und wir dich wohl nicht für immer hätten halten können. – Dennoch kam dein Austritt früher als erwartet…"

"Tja, ich traf halt frühre als erwartete jemanden, der es schaffte, mein Leben zu verändern."

Sein Gegenüber grinste und schob sich seine weiße Brille mit den lilafarbenen Gläsern zurecht. "Ist ja interessant… Der Kerl, von dem du letztens geredet hast?"

Mihawk nickte.

"Der, der angegriffen wurde, oder der andere, der sich für deinen Untergebene ausgegeben hat?"

"Der Untergebene."

"Der kleine Dummkopf also… Hast du das alles für ihn getan? Dein Können noch einmal bereitwillig in unsere Dienste gestellt?"

"Vielleicht hätte ich es für ihn getan, aber er kam mir zuvor; für seinen Freund."

"Sanji?"

Wieder nickte Mihawk. "Eigentlich ist es sein Verdienst, dass Boners Name nun am richtigen Platz steht." Er kramte die schwarze Schriftrolle hervor und überreichte sie an seinen ehemaligen Kollegen.

"Ehrlich? Hätte nicht gedacht, dass der Kleine so stark ist… Ist er dein Schüler?"

"Schüler? Ich bitte dich, dann müsste er besser sein. Nein, er ist einfach nur ein guter Freund, den ich nicht im Stich lassen konnte, als er seinem Freund helfen wollte." Wobei man weniger von helfen als von rächen sprechen konnte.

Flamingo grinste nur und drehte sich zur Seite, um nach einen großen, länglichen und oben sehr viel breiteren Gegenstand neben sich zu greifen, der mit einem schwarzen, schimmernden Tuch umhüllt war. "Interessant, wie aus der Person, die dein Leben verändert hat, ein bloßer guter Freund geworden ist", meinte er dabei.

"Das geht dich nichts an", brummte Mihawk und schaute dem Blonden zu, wie er das Tuch löste. Zum Vorschein kam ein wuchtiges Schwert mit schwarzer Klinge, die in der Sonne mattblau glänzte. Die goldene Parierstange, die nach links und rechts jeweils fast mannsarm lang war, war mit blauen und grünen Edelsteinen verziert. Das Heft war mit weißem Griffband umwickelt und nicht wesentlich kürzer.

"Na, erinnerst du dich noch an deinen Schatz?", fragte Flamingo, der sich das Tuch während des Abwickelns um den eigenen Arm wickelte, damit es nicht über den staubigen Gassenboden schleifte. Als er das Ende des Tuches schließlich umfasste, reichte er das Schwert an Mihawk weiter.

"Black Sword Yoru… Du kannst es noch einmal in Händen halten. Ein tolles Gefühl, oder?"

Mihawk nahm das Schwert seinem Gegenüber ab. Fast andächtig fuhr er über die Klinge seines alten Freundes und fast war ihm so, als ob er das Blut fühlen konnte, das schon sooft diese Klinge hinuntergelaufen war. Das blaue Schimmern wechselte kurz zu rot und erlosch wieder nach einem weiteren Streicheln.

"Du weißt, dass du es nicht behalten kannst", erinnerte Flamingo, dem der sehnsüchtige Blick des anderen nicht entgangen war.

"Ja und ich will es auch nicht wieder haben…" Mihawk seufzte und hob das Schwert an. Es lang schwer, aber auch angenehm vertraut in seiner Hand. Mit einem kurzen Ruck und einer anschließend fließenden Bewegung schwang er es sich auf den Rücken. "Ich kenne die Bedingungen, um dieses Meisterwerk bei sich tragen zu dürfen und ich denke nicht, dass ich sie erfüllen könnte."

Flamingo nickte. "Da dürftest du recht haben. Abgesehen davon, dass dieses Schwert einem Organisationsmitglied vorbehalten ist, musst du töten, um es nicht rosten zu lassen. Das Beste Öl für diese Klinge ist Blut. – Und du hast es immer gut geölt. Wir haben noch keinen gefunden, der würdig genug wäre, diese Pflege fortzusetzen."

Mihawk grinste. "Wenn ihr bis zu meinem Tod noch niemanden gefunden habt, will ich mit ihm begraben werden!"

"Dein Wunsch ist wohl so gut wie erfüllt… Es sieht nicht so aus, als ob wir dich wirklich ersetzten könnten."

"Sollte mich das jetzt beruhigen?"

"Wenn du dich gern davon beruhigen lassen möchtest… Allerdings sollten wir unser ruhiges Pläuschchen langsam beenden. Ich bin sicher, du hast noch mehr zu tun."

Mihawk nickte. Ihm fiel wieder ein, was an diesem doch noch recht kurzen Tag alles schon geschehen war und, dass er auch noch gerne in die Stadt wollte, um den Blonden wieder im Hier und Jetzt zu begrüßen.

Er zupfte noch einmal seinen Kragen zurecht, dann wandte er sich zum Ausgang der Gasse. "Soll ich nett sein? Ein bisschen drohen? Eine Nachricht überbringen?"

Flamingo schüttelte den Kopf und trat neben den Schwarzhaarigen. Er drückte ihm einen Koffer in die Hand, den der andere annahm, ohne sich danach umzudrehen. "Nein, hol einfach das Dope. Was du damit machst ist mir egal. Von mir aus vertick es oder benutz es selber. Du kannst es auch mir geben, wenn du es nicht willst."

"Ich bin bald wieder zurück…", meinte Mihawk und verließ die Gasse ohne den anderen noch eines Blickes zu würdigen.
 

[~nerly same time – Kaizoku Gakuen – Hina & Smoker~]

Die Rosahaarige stand an das einzige Auto, das noch auf dem Möchtegern-Parkplatz der Kaizoku Gakuen stand, gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und Smoker finster musternd, der gerade auf sie zukam.

"Sorry, bin ich zu spät?", fragte der Weißhaarige, allerdings ohne wirklich verzeihend zu klingen.

Hina ließ ihren düsteren Blick nur noch einmal über die Gestalt des anderen wandern, dann wand sie sich um und öffnete die Autotür.

"Hina ist auch nicht begeistert, schon wieder einen von euch Typen fahren zu müssen, der sich keine Uhrzeit vernünftig merken kann", grummelte sie und ließ sich hinters Lenkrad plumpsen.

Smoker umrundete den Wagen und stieg auf der Beifahrerseite ein. Er ließ das Gemurmel seiner Kollegin lieber unkommentiert und setzte sich wortlos in den Sitz.

Hina tat es ihm gleich und schwieg, während sie sich anschnallte, den Motor anließ und den Wagen langsam unter der Wellblechdachgarage hervorrollen ließ.

Wie es neulich Klahadore tun musste, war es nun an Smoker, auszusteigen und das Tor für Hina erst zu öffnen und hinterher wieder zu schließen. Doch anders als bei dem Schwarzhaarigen fuhr die Französischlehrerin nicht einfach vorher los, sondern wartete, bis Smoker wieder im Auto saß und sich ebenfalls angeschnallt hatte.

Hina betätigte die Kupplung und trat auf das Gaspedal und der Wagen setzte sich wieder in Bewegung. In einem gemächlichen Tempo konnte Smoker die Bäume an sich vorbeiziehen sehen, wenn er aus dem Fenster schaute. Es war nicht ein Farbbrei aus braun und grün, wie es häufig der Fall war, wenn er oder Tashigi fuhren, trotzdem empfand er den Fahrstil seiner Kollegin als angenehm. Er lehnte sich zurück und genoss es, sich kutschieren zu lassen und nicht auf den Verkehr (der auf dieser Straße nicht allzu sehr vorhanden war) achten zu müssen.

"Und, wie geht's?", fragte die Rosahaarige in die Stille hinein und warf Smoker einen kurzen Seitenblick zu.

"Hm, ganz gut. Is' noch mal glimpflich ausgegangen."

Hina nickte bloß und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Straße, die ihren Pfad kreuzte und der sie dann Richtung Norden folgen würden.

Die restliche Fahrt verlief recht wortkarg. Smoker fragte noch, ob sie von Westen oder Osten zum Bahnhof fahren würde und Hina antwortete mit so wenig Worten wie möglich – also einem.

Erst als sie am Bahnhof angekommen waren und Hina sich über die Umleitung echauffierte, die sie erst einmal wieder vom öffentlichen Parkplatz weglotste, entwickelte sich erneut ein Gespräch.

"Hina hasst Baustellen."

"Genau genommen ist es keine bloße Baustelle, sondern eine Umleitung um etwas herum, das nicht zwangsläufig eine Baustelle sein muss."

"Es ist eine Baustelle, da vorne ist ein riesiger Sandberg und ein Bagger."

"Dann ist es eine Baustelle mit Umleitung."

Hina fasste Smoker solange mit einem finsteren Blick ins Auge, bis die Ampel, an der sie gerade hielten, zurück auf grün sprang. "Hina findet das nicht komisch!"

Smoker grinste nur und schaute sich um, um der jungen Frau neben sich etwas zu helfen, indem er sich schon nach dem richtigen Abzweig zu einem Parkplatz umsah.

Nicht viel später stand das Auto auf einem Kiesplatz und seine Insassen schlenderten zum Bahnhofseingang.

"Was meinst du? Ob er schon da ist?", fragte Smoker und hielt eine Tür des großen Portals auf. Es war ein kleiner und alter Bahnhof in einer kleinen Stadt, der nur von ein paar Regionalbahnen angefahren wurde und dementsprechend war wenig von der Hightechelektronik zu finden, die es auf den Bahnhöfen der großen Städte gab.

Es gab nicht einmal eine Rolltreppe, die sie nach oben zu den Bahngleisen führte, sondern nur eine Treppe und daneben eine abfallende glatte Fläche, auf der man sein Gepäck hinter sich herziehen konnte, sofern es etwas zum Rollen war.

"Bestimmt nicht. Bei unserem Glück sitzen wir um Mitternacht noch hier."

"Das sind ja rosige Aussichten… Können wir nicht einfach zurückfahren? Der Kerl wird schon anrufen, wenn er hier ein paar Stunden gewartet hat."

Hina lachte. "Die Idee gefällt Hina. Nur leider wird sie Hinas Boss nicht sonderlich gefallen."

"Da dürftest du wohl recht haben", seufzte Smoker.

Auf dem Bahnsteig gab es nicht sonderlich fiele Sitzmöglichkeiten. Zwei Bänke standen in der Mitte, bei der einen fehlten die mittleren Streben und auf der Sitzfläche der anderen war eine sonderbar dickflüssige und klebrige Flüssigkeit verschüttet worden.

Sie machten es sich schließlich auf der Basis einer der Stützpfeiler bequem. Hina nutzte die Gelegenheit und drehte sich zur Sonne, während Smoker sich auf die Schattenseite setzte und döste.
 

[~ near the same time – back to the village~]

Es wurde ruhige, wenn nicht totenstill in der kleinen Ausschenke, in der zu dieser Uhrzeit ohnehin nicht viele Besucher anzutreffen waren.

Der Schatten, der von der Sonne von draußen erzeugt wurde, streckte sich bis zur Theke, wo der Barbesitzer aufschaute.

Seine erste Reaktion war das Zusammenziehen seiner Augenbrauen, die aber sogleich überrascht und vielleicht auch erschrocken in die Höhe schossen.

Hastig stellte er sein Glas ab und legte sein Geschirrspültuch ab. Er machte Anstalten, um die Tresen herumzukommen, als sich sein neuer Gast in Bewegung setzte.

Die große Gestalt mit dem schwarzen Umhang steuerte einen der Stühle an der Bar an und ließ sich auf genau dem selben nieder, auf dem einige Tage zuvor bereits sein Vorbote gesessen hatte.

"Sie wollen bestellen?", fragte Bruno, ohne wie er es bei Zorro getan hatte, seine Putztätigkeit wieder aufzunehmen.

Mihawk nickte nicht und sein Blick blieb auf den Tresen gerichtete, als er meinte: "Rum,… bitte." Seine Pause war beabsichtigt, als würde er sich dazu herablassen, dieses kleine Wort, das er in einem wunderbar abfälligen Ton ausgesprochen hatte, doch noch ranzuhängen. Und anhand Brunos hastiger Reaktion merkte er, dass es seine Wirkung nicht verfehlt hatte.

Er bekam einen Krug vor sich abgestellt, mit der Frage: "Wie viel?"

Mihawk nahm erst einen Schluck, dann meinte er: "Zehn Kilo."

Bruno machte einen Moment große Augen, dann nickte er, drehte sich um und verschwand für kurze Zeit in einem Hinterzimmer.

Er kam schon bald zurück, in der Hand einen Lederkoffer. Er griff nach seinem Handtuch, das er sich über den Arm legte und schnappte sein Tablett, dann kam er hinter der Bar hervor. Im Vorbeigehen stellte er den Koffer neben Mihawk ab, mit den Worten: "Beehren Sie uns bald wieder, Takanome-sama".

"Ich denke nicht, dass ich Sie jemals wieder belästigen werden; dafür ist es mir hier zu stickig."

Ein Grinsen huschte über Mihawks Gesicht, als er das kurzzeitige Erstarren des andern bemerkte, der aber sogleich seinen Weg fortsetzte, um die leeren Gläser an einem der hinteren Tische abzuräumen.

Mihawk nahm noch einen kräftigen Schluck aus seinem Krug, dann stand er auf noch ehe der Barbesitzer zurück war. Er griff nach dem Koffer rechts neben sich und drehte sich zur Tür. Den Koffer, den er von Flamingo bekommen hatte, hatte er beim Hinsetzen am Tresen abgestellt, wo er ihn jetzt hinter sich zurückließ.

Er war einige Sekunden versucht, einfach an der Gasse vorbeizugehen, in der Flamingo wartete – allerdings nicht der Drogen wegen.

"Hier", er stellte den Koffer auf dem Boden ab.

"Wir sind dir zu großem Dank verpflichtet… Dulacre." Flamingo nahm den Koffer an sich und streckte die andere Hand aus. Widerstandslos holte Mihawk das Schwert von seinem Rücken, dass der andere es wieder einwickeln konnte.

"Du bekommst auch deinen Puscheln wieder", tröstete Flamingo.

"Sehr witzig." Mihawk nahm ihm die Puschelfeder ab und steckte sie sich zurück an seinen Hut. Dann zog er sich den Mantel aus und überreichte auch ihn an Flamingo.

"Also, man sieht sich…"

"Mal nicht den Teufel an die Wand", warnte der Blonde. Während Mihawk sich Richtung Straße wandte, drehte er sich zur anderen Seite, wo er über die Mauer hinweg verschwand.

Der Schwarzhaarige kehrte wieder auf die fast menschenleere Straße zurück. Allerdings sollte er nicht lange in den Genuss der Einsamkeit kommen…

Er war gerade mal auf der Höhe von Bens Geschäft, als ihm zwei Wachmänner den Weg versperrten.

"Dulacre Mihawk?", fragte der eine, während der andere um ihn herum schritt und hinter ihm stehen blieb.

"Sie sind wegen neuen Beweisen im Fall Boner festgenommen. Alles was sie jetzt sagen kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden."

Mihawk wehrte sich nicht, als sich kaltes Metall um seine Handgelenke schloss und die Handschellen mit einem holen Klacken einrasteten.
 

[~some time later – Goldy's office~]

Der Schuldirektor saß in seinem Sessel, den er zum Fenster gedreht hatte; in der Hand einen Telephonhörer.

"Wenn die Versicherung nicht zahlt, können wir uns die Behandlung nicht länger leisten."

"Ja, wir holen Sanji morgen Nachmittag ab…"
 

[~same time – local station – Hina & Smoker~]

"Wie lange warten wir schon?", fragte die Rosahaarige mit einem wehleidigen Unterton.

"Gerade mal anderthalb Stunden", antwortete Smoker.

Er saß mittlerweile auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken gegen den Beton, die Beine ausgestreckt, die Arme so gut es mit Gips ging verschränkt, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen.

Auch Hina hatten den Platz auf dem nicht wirklich bequemen Betonsockel aufgegeben und lag nun auf Smokers Jacke auf dem Rücken.

"Und wie lange müssen wir noch warten?", fragte sie nach einer Weile mit der gleichen quengeligen Stimme.

"Bis Pauli da is'", antwortete Smoker geduldig.

"Warum kommt eigentlich Pauli? Der is' doch gar kein Anwalt…"

"Nein, aber er soll sich schon mal um den Fall kümmern, bis besagter Anwalt da ist. Der hat noch irgendetwas in Tokyo zu klären und kommt dann so schnell wie möglich nach."

"…Aha…"

"Warum fragst du eigentlich, wenn's dich nicht interessiert?"

"Weiß nich', ich dachte, ich könnte ein Gespräch anfangen, damit die Zeit schneller vergeht."

Hina drehte sich auf die Seite und beobachtete Smoker, der ihm nächsten Moment die Augen öffnete.

"Schönes Wetter heute, oder?"

"Schlechtes Thema. – Wann kommt der Gips ab?"

"In gut fünf Wochen, wenn alles glatt läuft. Vielleicht machen sie ihn aber auch schon früher ab und ich bekomme eine Schiene."

"Die sollen den Gips mal lieber dran lassen, die Schiene würdest du nur dauernd abmachen."

"Gar nicht wahr!"

"Doch, doch." Hina grinste. "Du hast doch auch 'ne feste Zahnspange bekommen, weil du die lose nie getragen hast. Und als du das Ding an deinem Ellenbogen tragen solltest, hattest du es auch nie um."

"Das war was anderes", protestierte Smoker. "Die Zahnspange hat gedrückt und die Bandage hat einen immer behindert."

"Ja und unter der Schiene wird es furchtbar jucken", meinte Hina und legte sich wieder auf den Rücken.

"Wahrscheinlich", stimmte Smoker mit einer Leidensmiene hinzu.

"Ich sag' dir, behalt lieber den Gips, sonst dauert das alles doppelt so lange. – Außerdem wirst du doch nicht dieses Meisterwerk wegwerfen wollen, oder?"

"Nein, wie könnte ich nur? Ich war zu Tränen gerührt, als sie mir auf so liebevolle Art und Weise Gute Besserung gewünscht haben."

Er kramte einen Stift aus seiner Tasche hervor und hielt ihn Hina hin. "Bei Kuros Kackhäufchen is' noch was frei."

Die junge Frau richtete sich auf. "Du willst nur, dass Croco mir den Kopf abbeißt, wenn ich dem Gemälde seines Katerchens zu nahe komme."

"Erraten!"

Sie nahm Smoker den Stift ab und öffnete ihn…
 

[~half an hour later – hospital – Zorro & Sanji~]

Der Blonde schlief schon seit einer ganzen Weile wieder, trotzdem hatte Zorro es nicht geschafft, aufzustehen.

Er hatte Sanji erzählt, dass er im Koma gelegen hatte und dass er für ziemlich viel Wirbel gesorgt hatte, aber er bezweifelte, dass er das wirklich mitbekommen und wenn ja, behalten hatte. Sanji hatte nur immer wieder etwas Unverständliches gebrummt, wenn Zorro eine Pause gemacht hatte, während seine Augenlieder immer wieder flackerten und drohten, im nächsten Moment wieder zuzufallen. Das war dann nach nicht allzu langer Zeit geschehen und Zorro hatte es nicht übers Herz gebracht, ihn daran zu hindern.

Er betrachtete das ruhige Gesicht des anderen, das nun nicht mehr wie versteinert aussah, sondern einfach nur entspannt, mit einem angedeuteten Lächeln.

Zorros Hand lag noch immer auf der Sanjis und sein Daumen streichelte auch immer noch über dessen Handrücken, als hätte er Angst, der andere würde aufwachen, wenn er aufhörte und dadurch nicht mehr genug Ruhe bekommen.

Am Liebsten wäre Zorro solange bei Sanji geblieben, bis dieser wieder vollkommen gesund war oder wenigstens entlassen werden konnte. Doch ihm war klar, dass das nicht möglich war, andererseits musste er sich dann doch schneller von dem Blonden verabschieden, als er gedacht oder geplant hatte.

Ein Klopfen an der Fensterscheibe ließ ihn aufhorchen und er erblickte einen Beamten auf dem Flur, der ihn zu sich heraus winkte.

Unentschlossen schaute er sich noch einmal nach Sanji um, ehe er sich von ihm löste und zur Tür hinüberging, wo er den Raum schließlich verließ; allerdings nicht, ohne sich noch einmal umgedreht zu haben, um zu überprüfen, dass der andere auch weiterhin noch friedlich schlief.

"Lorenor Zorro?"

"Ja?"

"Sie sind festgenommen…"
 

[~same time – back to the local station~]

"Smoker?"

"Ich weiß nich', wie lange noch."

"Das wollte ich nicht fragen."

Überrascht schaute der Weißhaarige auf. "Was ist dann?"

"…Ich wollte nur wissen, wie lange wir schon hier rumsitzten…"

Smoker verdrehte genervt die Augen. "Das ist mindestens genauso schlimm!"

"Okay…"
 

[~an hour later – police office – prison cell~]

Mihawk saß auf der Bank, die an der Wand in der kleinen Zelle angebracht war, die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen, als er das Klappern eines Schlüsselbundes hörte und wenige Augenblicke später seine Zellentür geöffnet wurde. Er öffnete seine Augen, um zu sehen, wie Zorro hereingebracht wurde.

Mihawk grinste. "Hey, jetzt sind wir nicht nur Blutsbrüder, sondern auch Knastbrüder!"

Zorro schaute ihn nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an, während ihm seine Handschellen wieder abgenommen wurden. "Mihawk, wir sind nie eine Blutsbrüderschaft eingegangen. Was auch besser so is', bei den ganzen Krankheiten, die du vermutlich mit dir rumschleppst…"

"Ja klar, weil beim Sex ja auch so viel weniger Krankheiten übertragen werden."

"Schnauze!"

"Ich lass euch zwei dann mal alleine", meinte der Beamte und schloss die Tür wieder, wurde dabei allerdings von keinem der beiden beachtet.

Mihawk grinste noch ein paar Minuten lang, in denen Zorro ihn böse anschaute, dann fragte er: "Du durftest auch schon anrufen?"

Zorro nickte und Mihawk seufzte. "Dumm, dass wir nicht vorher miteinander sprechen konnten, dann hätte ich dir sagen können, dass ich bei Goldy schon angerufen habe, dann hättest du dein Anruf für etwas anderes nutzten können."

"Wieso soll ich bei Goldy anrufen? Ich hab' im Krankenhaus angerufen…"
 

[~two hours later – hospital~]

Sanji war wieder aufgewacht und zuerst ziemlich unruhig gewesen. Er brauchte einen Moment, um zu registrieren, wo er war. Nachdem er dann festgestellt hatte, dass es sich um ein Krankenhaus handeln musste, hatte er sich wieder einigermaßen beruhigt, da es nicht das erste Mal war, dass er in solch einem aufwachte. Trotzdem plagte ihn das unangenehme Gefühl, dass der Grund für seinen Aufenthalt ein anderer und wohl gravierender war, als eine bloße Prügelei, wie sonst.

Er versuchte sich angestrengt an etwas zu erinnern, bekam allerdings nur Kopfschmerzen. Das Einzige, das ihm wieder einfiel, war, dass er Besuch gehabt hatte, jemand, der ihn beruhigt und mit ihm gesprochen hatte und von dem er ziemlich sicher war, dass es Zorro gewesen war. Er konnte sich auch wage an andere Besuche erinnern; unterschiedliche Personen mit unterschiedlichen Geschichten, aber er konnte nicht sagen, wer oder was oder wann.

Es wäre ihm wohler gewesen, wenn einer seiner Besucher auch jetzt anwesend gewesen wäre, doch er konnte nur warten, dass jemand kam, denn er fühlte sich nicht sonderlich danach, sich zu bewegen oder aufzustehen, noch zu sprechen oder sonstiges.

Die Gesellschaft seines Arztes, den er heute zum ersten Mal kennen lernte, konnte einen Teil seines immer kräftiger werdenden Unwohlseins beseitigen, und ihm etwas von der Unruhe nehmen, die sich in ihm breit gemacht hatte, indem er ihm versuchte zu erklären, was geschehen war; soweit es Sanji und seinen Zustand betraf. Er tat es langsam, in einfachen Worten und versuchte ihm immer nach ein paar Informationen etwas Zeit zu geben, um sie sich durch den Kopf gehen zu lassen und abzuhaken. Er erzählte ihm nicht alles, das hatte er ihm gleich zu Anfang gesagt, weil es zum einen zu viel auf einmal gewesen wäre und zum anderen, er fand, dass es nicht er sein sollte, der ihm davon berichtete. 'Zorro soll es mir erzählen', schoss es Sanji dabei durch den Kopf.

Der Grünhaarige war ein Grund, warum Dr. Shun es nicht vermochte, Sanji wirklich aufzuheitern, obwohl er für einige Zeit nicht mehr alleine in seinem Zimmer war.

Der Blonde musste noch ein paar Tests absolviere, wie die linke oder rechte Hand heben, mit den Augen einer Lampe folgen und dergleichen. Ein paar Fragen sollte er auch beantworten, wobei er erschrocken feststellte, dass er sich nicht an alles erinnern konnte, was in der Nacht passiert war, in der Boner ihn angegriffen hatte. Es beruhigte ihn schon ein wenig, dass er sich wohl nach und nach wieder erinnern würde, aber es wäre ihm lieber gewesen, wenn auch Zorro ihm das versichert hätte – obwohl der wohl weitaus weniger Ahnung hatte, als der blonde Mann vor ihm.

Nachdem Dr. Shun wieder gegangen war, wurde es langweilig. Es gab für ihn nicht viel zu tun, er durfte weder aufstehen, noch essen oder sich anderweitig sonderlich viel bewegen. Allerdings war ihm nach bereits fünf weiteren Minuten des Wachseins auch gar nicht mehr danach. Er spürte bereits, wie ihm die Lieder schwer wurden und er schon wieder am Einschlafen war. Das war normal, soweit er von seinem Arzt wusste und das würde sich legen. Trotzdem störte es ihn im Moment. Er wollte nicht im Bett liegen und andauernd nur schlafen. Er wollte wach sein, aufstehen, herumlaufen und so vieles tun, das er verpasst hatte. Gleichzeitig wusste er, dass er sich wohl in Geduld üben werden musste, denn beschleunigen konnte er den Heilungsprozess wohl nicht sonderlich.

Als er sich damit abgefunden hatte, dass es wohl das Beste war, seinem Verlangen doch nachzugeben und die Augen wieder zu schließen, trat jemand an die Scheibe heran, die einen Blick in sein Zimmer gewehrte.

Er kannte den Kerl nicht, der anscheinend dort draußen Position beziehen wollte und er war sich auch nicht sicher, ob er diese seltsame Gestallt kennen lernen wollte. Allein diese extraordinäre Brille ließ ihn zurückschrecken.

Anfangs ignorierte er den Fremden einfach, in der Hoffnung, dass der bald wieder abziehen würde, doch dem war nicht so. Im Gegenteil, er blieb an seinem Platz und das eine ganze Weile; solange, bis Sanji schon glaubte, die Augen nicht mehr weiter aufhalten zu können. Doch schließen wollte er sie nicht, zu unheimlich war ihm die Präsenz des anderen, der ihn die ganze Zeit über beobachtete.

Anfangs hatte Sanji einfach versucht, ihn zu ignorieren, doch mittlerweile starrte er zurück. Jedoch ließ sich der Kerl bei seiner Observation nicht stören.

Sanji war kurz davor, eine Schwester zu rufen, weil er mittlerweile so müde war, dass ihm die Augen einfach zuzufallen drohten – doch er wollte sie nicht schließen, solange der Blick seines Besuchers auf ihm lag – als der Blonde vor der Fensterscheibe sich abwandte. Sanji hoffte schon, dass er ihn nun endlich los war, doch stattdessen griff er nach der Türklinke und öffnete die Tür.

Mit einem "Hallöchen", betrat er den Raum.

Sanji beobachtete ihn misstrauisch, den Arm immer noch nach dem Knopf ausgestreckt, der eine der Schwestern herbeirufen würde; allerdings musste er ihn schon bald auf das Kissen sinken lassen, weil er ihm zu schwer wurde.

"Du bist Sanji, nehme ich an?", vermutete der Fremde und kam unbekümmert näher ans Bett heran.

Sanji musterte ihn noch einen Augenblick feindselig, dann entgegnete er: "Wer will das wissen?"

"Oh, niemand Bestimmtes. Ich will auch eigentlich gar nicht mit dir reden, denn du bist bestimmt müde und brauchst sicherlich viel Schlaf…"

"Worauf wollen Sie hinaus?"

"Ich suche einen Freund von dir. Du weißt nicht zufälligerweise, wo sich Lorenor Zorro gerade aufhält?"

Mit einem Mal war Sanjis wieder hell wach und sein Blick wurde noch eine Spur feindseliger. "Was ist mit Zorro? Und wo soll er sein?"

Sein Gegenüber wirkte ehrlich verwirrt. "Wie? Du weißt es nicht? Ich dachte, er wäre bei dir. Er mag dich doch so."

"Ach ja, tut er das? Warum weiß eine außenstehende Person mehr darüber als ich? Wer sind Sie eigentlich?"

"Hab' ich mich noch gar nicht vorgestellt? Ich bin ein – entfernter Bekannter, nenn mich einfach Don!"

"Don?" Sanjis Augenbraue war dabei nach oben zu wandern, als er die Aktion wieder abbrach, weil ein dumpfer Kopfschmerz im Begriff war, sich auszubreiten.

"Ja, Don Quichotte ist so lang und ich will deinem armen Köpfchen ja noch nicht zu viel zumuten."

"Und mit wem sind Sie bekannt? Und was wollen Sie von mir? Und von Zorro?"

"Das sind ja ganz schön viele Fragen auf einmal! Nun, du musst nicht wissen, wen ich hier so alles kenne, aber es sind eine ganze Menge. Und von dir will ich eigentlich gar nichts – außer vielleicht dir Gute Besserung wünschen. Und Zorro, den wollte ich mir eigentlich nur mal anschauen, nachdem ich so vieles über ihn gehört hatte…"

"Was denn?" Sanji konnte sein Misstrauen ein Stück zurückschieben, als seine Neugierde mit auf den Plan trat.

"Ach, so einiges… Aber wenn du nicht weißt, wo dein Freund steckt, wer könnte es dann wissen?"
 

[~same time – hospital – meeting room~]

In einem Raum waren fünf Leute versammelt, von denen drei an einem gläsernen Tisch saßen, auf dem eine Akte geöffnet in der Mitte lag. Vier von ihnen trugen einen weißen Kittel, an dessen Brusttasche ein Schuld mit Bild und Namen befestigt war, der fünfte saß in Jeans, blauem Hemd, dessen obere zwei Knöpfe offen waren und schwarzem Jackett auf einem Sessel abseits des Tisches.

"Wir müssen es ihm sagen", forderte eine junge Ärztin, an der Brust einen Stecker, auf dem der Name Dr. Yamashita Miku zu lesen war.

"Und was bringt ihm das?", fragte Dr. Shun, der gerade erst zurückgekommen war. "Wenn er erfährt, wo sein Freund sich gerade aufhält, bedeutet das nur unnötigen Stress für ihn."

"Shun-san hat recht", pflichtete ihm sein Kollege mit dunkler Hautfarbe und einem Namensschild mit der Aufschrift Dr. Akimoto Taiki von der anderen Seite des Tisches bei. Er hatte, genau wie Dr. Shun, die Ellenbogen auf dem Tisch abgestützt und sein Kinn auf seine Hände gelegt. "Wir sollen ihm helfen und das tun wir nur, wenn wir ihn wieder gesund machen. Ihn Stress auszusetzen könnte bedeuten, den Heilungsprozess zu verlangsamen oder gar zurückzusetzen."

"Aber wir können ihn doch nicht im Ungewissen lassen!", protestierte Dr. Yamashita. "Es war immerhin ein persönlicher Anruf, den er nur nicht empfangen hat, weil er geschlafen hat!"

"Sollte uns das nicht beweisen, dass er noch nicht in der Verfassung ist, einen solchen Anruf entgegenzunehmen?", fragte ein Mann mit brauen kurzen Haaren, der nicht am Tisch saß, sondern an der Wand daneben lehnte.

"Wenn du pennst, kannst du doch auch keinen Anruf entgegen nehmen, oder Shiraishi? Und du erfreust dich – körperlich – bester Gesundheit", ließ sich der Mann aus dem Sessel vernehmen. Sonderlich gewillt, produktiv an der Diskussion teilzunehmen schien er nicht. Sein einer Arm lag vor seiner Brust, den anderen hatte er erhoben und spielte mit Daumen und Zeigefinger an seiner Unterlippe.

Dr. Shiraishi verdrehte nur die Augen und drehte sich wieder zu der Gruppe am Tisch um. "Was ich meinte war, dass er noch nicht wieder fit genug ist, um mit so etwas umzugehen. Er hat geschlafen, weil er jetzt viel Schlaf braucht", versuchte er seine Argumentation zu retten. "Wenn er sich aber die ganze Zeit über seinen Freund Sorgen macht, kommt er nicht zum Schlafen."

Der Mann in dem Sessel lachte nur.

Genervt drehte sich Dr. Shiraishi wieder um. "Was ist daran jetzt wieder so lustig?"

"Eigentlich nichts. Es ist eher traurig, dass es…", er zählte die anwesenden Personen, "vier Fachärzte bedarf, um eine so simple Entscheidung zu treffen."

"Das dauert doch nur so lange, weil ein gewisser Boss von drei der Personen sich zu fein ist, seine Meinung kundzutun", beschwerte sich Dr. Shiraishi, mit einem Tonfall, der deutlich zeigte, was er von dem Kommentar hielt.

Sein Kollege hätte noch weiter gestichelt, wäre in dem Moment, in dem er seinen Mund geöffnet hatte, nicht ein Alarm zu hören gewesen, der alle Ärzte zu ihren Pagern greifen ließ… Herzstillstand.
 

[~same time – back to Sanji's room~]

Sanji lag immer noch in seinem Bett und er war immer noch wach, obwohl der Fremde, der ihm einen Besuch abgestattet hatte, gegangen war und trotz der Tatsache, dass er seitdem noch müder geworden war. Er hatte gemeint, er würde sich mal nach Zorro umschauen – was Sanji nun wach hielt…

Sein Blick war auf das Fenster gerichtet, in der Hoffnung entweder Zorro oder den Fremden – nicht in der Begleitung des andere – vorbeilaufen zu sehen. Mittlerweile verrenkte er sich schon den Hals, um mehr von dem Flur einsehen zu können, allerdings ohne wirklich mehr zu erkennen. Bei dem Versuch, sich auf seine Ellebogen zu stützten und ein kleines Stück hochzustemmen, bekam er fast augenblicklich wieder Kopfschmerzen, doch diesmal waren sie leichter. Es war nur ein unangenehmer Druck und kein stechender Schmerz mehr. Also ignorierte Sanji es und kam noch ein Stückchen höher, um den Flur noch weiter hinunter einsehen zu können. Aber wie eigentlich nicht anders zu erwarten gewesen war, versteckten sich die beiden Gesuchten auch nicht in den paar Zentimetern des Ganges, die er von seiner vorherigen Position nicht hatte einsehen können.

Erschöpft und mit einem Seufzen ließ der Blonde sich langsam zurücksinken. Die kurze Aktion war doch anstrengender gewesen, als er sie eingeschätzt hatte und ihm wären wohl sofort die Augen zugefallen, hätte ihm nicht etwas in den Rücken gepiekt, als er sich wieder hingelegt hatte. Vorsichtig, um den Zugang an seinem Handrücken nicht zu beschädigen, tastete er mit seiner Hand unter seinen Rücken. An seinen Fingerspitzen spürte er etwas kaltes, nach dem er hangelte und das er auch schließlich erreichte, sich aber nicht hervorziehen ließ – weil es an einem Kabel hing, das zu einem der Geräte führte…

Sanji zog noch einmal kurz an dem Stückchen, das er erwischt hatte und griff dann nach dem Kabel, das sich bewegt hatte, um es hervorzuziehen.

"Ups…"

Er wollte schon nach dem Noppen suchen, von dem die kleine Zange, die er in Händen hielt, abgefallen war, als die Tür zu seinem Zimmer aufgerissen wurde.

Der erschreckte Ausdruck auf dem Gesicht seines Arztes wandelte sich ziemlich rasch in Ernüchterung um. Gleich darauf schenkte er ihm einen vorwurfsvollen Blick.

"Solltest du nicht liegen bleiben?", fragte er, während er seinen Kollegen an der Tür einen Wink gab, dass alles in Ordnung war.

"Ich bin nicht aufgestanden", antwortete Sanji wahrheitsgetreu.

"Ich hatte dir aber auch gesagt, dass du dich möglichst nicht bewegen sollst", ergänzte Dr. Shun und kam auf das Bett zu, wo er Sanji das Kabel aus der Hand nahm und ihn behutsam wieder gänzlich auf die Matratze drückte.

"Aber es war ein Notfall", verteidigt sich Sanji.

Dr. Shun öffnete sein Hemd und befestigte die Klammer wieder. "Egal was für Notfälle in Zukunft auch eintreffen mögen, mach das nie wieder! Wenn etwas sein sollte, ruf eine Schwester, anstatt uns mit einer Herzstillstandwarnung herzubeordern", ermahnte der blonde Arzt und schloss Sanjis Hemd wieder und deckte ihn zu.

"'Tschuldigung", nuschelte Sanji und ließ sein Blick kurz zum Fenster schweifen, ehe er sich noch einmal zu erklären versuchte: "Ich wollte doch nur auf den Flur schauen…"

Dr. Shun zog eine Augenbraue hoch. "Und der Flur war ein Notfall?"

Der blonde Patient zögerte eine Sekunde, bevor er vorsichtig nickte. "Zorro hätte da sein können."

Dr. Shun schwieg und schien für einen Moment furchtbar damit beschäftigt zu sein, einige Werte zu notieren.

"Wissen Sie, wo Zorro ist?"

Der Arzt versuchte noch einige Augenblicke so zu tun, als sei er zu beschäftigt, um zu antworten, ergab sich jedoch schließlich. "Ja."

"Dann sagen Sie es nicht dem Kerl da draußen. Ich will nich', dass er es weiß; er ist unheimlich."

Dr. Shun drehte sich überrascht zum Fenster herum. "Welcher Kerl."

"Ein blonder Mann", erklärte Sanji. "Er war vorhin in meinem Zimmer und hat nach Zorro gefragt…"

"Sollen wir einen Wachmann vor deinem Zimmer aufstellen?"

Sanji wollte den Kopf schütteln, entschied sich aber noch rechtzeitig um und antwortete: "Nein."

"Na schön, aber ich werde öfters eine Schwester nach dir schauen lassen."

"Von mir aus…"

Für eine Weile sahen sie sich schweigend an, dann richtete Dr. Shun sich wieder auf. "Hast du irgendwelche Beschwerden? Tut dir was weh? Taubheitsgefühl? Flecke vor den Augen?"

"Nein, alles bestens", antwortete Sanji.

"Wenn etwas sein sollte, dann sag sofort bescheid. Es ist besser, wenn wir es wissen und dich länger dabehalten, als dass doch noch bleibende Schäden zurückbleiben."

"Okay", antwortete Sanji, doch seine Aufmerksamkeit war nicht mehr wirklich auf die Worte des Blonden gerichtete, ebenso wenig wie sein Blick.

"Gut, dann-"

"Da ist schon wieder jemand an der Fensterscheibe…"

Auch Dr. Shun richtete nun seine Aufmerksamkeit auf die Seite des Zimmers, die Sanji fixierte.

"-ruh dich weiter aus", beendete seinen Satz und schritt auf die Tür zu. "Morgen früh werden deine Verbände gewechselt und vielleicht kannst du dann auch schon wieder etwas zu dir nehmen. – Was wollen Sie hier?", fragte er den Mann, der nun im Türrahmen stand.

Der Blick seines Vorgesetzten ging geradewegs an Dr. Shun vorbei und richtete sich auf Sanji. Es dauerte eine Weile, bis er seinen Kopf wieder zu seinem Angestellten drehte und antwortete: "Ich will nur sichergehen, dass Sie Ihre Arbeit richtig machen."

Er schob den Jüngeren beiseite und betrat den Raum.

"Ich bin Shigure Kago", stellte er sich vor und kam auf einem Gehstock gestützt näher an das Bett heran. "Ich nehme an, der gute Dr. Shun hat es Ihnen nicht gesagt?"

Sanji musterte die beiden Männer skeptisch, von denen Sanji mindestens bei einem nicht wirklich wusste, was er von ihm halten sollte.

"Was soll er mir nicht gesagt haben?"

"Wo dein kleiner Freund ist. – Oder ist er größer als du?"

Sanji überlegte kurz, wen der andere damit meinen könnte, dann erwiderte er: "Ich hab' nicht gefragt."

"Oh, du willst es gar nicht wissen?", fragte Dr. Shigure und riss die Augen in gespielter Überraschung übertrieben weit auf.

"…Doch."

"Nun, der Gute wurde vor geraumer Zeit abtransportiert – in einem Streifenwagen."

Sanji sah den zweiten Arzt fragend an, reagierte aber erstaunlicherweise nicht sonderlich geschockt auf diese Neuigkeit, sondern warf nur einen Hilfe suchenden Blick zu Dr. Shun, in der Hoffnung, von ihm gesagt zu bekommen, was nun von ihm erwartete wurde. Doch der jüngere Arzt seufzte nur.

"Er ist im Knast", erklärte Dr. Shigure, nachdem er gemerkt hatte, dass von Sanji zu seiner vorherigen Aussage wohl nicht mehr viel kommen würde und wartete, dass er auf seine Ausführung reagieren würde.

"Ich weiß, wo man hinkommt, wenn die Bullen einen mitnehmen!", versicherte Sanji gereizt und schien damit dem, was von ihm erwartet wurde, nicht sonderlich nahe zukommen, denn Dr. Shigure zog überrascht eine Augenbraue hoch. "Und du hast nichts dazu zu sagen?"

"Was soll ich dazu sagen? Ich hab' keine Ahnung, was er angestellt hat, ich lag im Koma, vergessen?"

"Was Shigure-sensei sagen will", ging Dr. Shun endlich dazwischen, bevor Dr. Shigure weiterreden konnte, "ist, dass du nicht auf Zorro warten sollst. Es geht ihm gut und ich bin mir sicher, dass sich die Sache aufklären wird, wegen der er festgenommen wurde. Du solltest dich ausruhen, damit du bald wieder gesund genug bist, um dir diese doch etwas längere Erklärung zu diesem Vorfall anzuhören." Er packte seinen Vorgesetzten am Arm und zog ihn zurück. "Wie gesagt, wenn du die Nacht vielleicht sogar durchschläfst, solltest du morgen schon so weit sein, dass man dich mit verschiedenen Dingen konfrontieren kann, um dich wieder auf den neusten Stand zu bringen." Der Blonde schleifte den Älteren hinter sich her und aus dem Zimmer heraus.

Sanji war kurz versucht, über die Neuigkeiten, die er jetzt schon erfahren hatte, nachzudenken, doch schnell kam die Erinnerung an seine Müdigkeit wieder zurück. In der Hoffnung, am morgigen Tag mehr zu erfahren, schlief Sanji fast zeitgleich mit dem Schließen der Tür ein. Er war zu müde, um sich noch mit irgendwelchen Gründen für eine Festnahme auseinander zu setzen, geschweige denn war sein Gehirn in der Lage, größere Zusammenhänge zu erkennen. Er war einfach nur froh, endlich die Augen schließen zu können, ohne dass ihm jemand dabei zusah, dem er seine Schwäche präsentierte.
 

[~in the evening – local station~]

Nach sechseinhalb Stunden Wartezeit schlief sowohl Hina als auch Smoker selig auf dem Bahnsteig. Nicht einmal einfahrende Züge weckten sie noch, ganz zu schweigen von den Vögeln, die auf der Suche nach Brotkrumen immer näher kamen und auch immer lauter wurden.

Auch nicht der Schatten, der sich schließlich über sie legte, konnte sie wecken. Sie schreckten erst hoch, als sie jemand mit dem Fuß anstieß.
 


 

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(1) shi: Tod; kan·jiku: Schriftrolle
 


 

mikan...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SMC_Smoker
2008-11-19T20:10:32+00:00 19.11.2008 21:10
hi^^
ähm sorry das ich erst jetzt kommi, aber ich musste schneller off als erwartet*heul*
naja.
das kapi find ich toll^^
wenn mir das mit den bullen auch arg gegen den strich geht, aber das soll es wohl, nich?*grins*
hoffe nur das klärt sich möglichst bald.
und ich hoffe das es sanji bald besser geht.*seufz*
der arme....
das mit smoker und hina find ich lustig^^
die beiden als "beste"freunde find ich gut^^
hmmm....
das mihawk noich mal sein altes ich annehmen muss is auch gut^^

naja... hoffe es geht bald weiter^^
und wehe, der don tut zorro was an!!!!!*don droh*
lg wibi
Von: abgemeldet
2008-11-17T22:01:10+00:00 17.11.2008 23:01
Wieso nehmen die Zorro und Mihawk fest??? Das sind doch die Guten!!! Ich mein wer wollte den armen, armen Sanji killen Jazz also ist der Tod nur eine gerechte Strafe!!!! Also warum??? Wie lange sitzen Hina und Smoker jetzt eigentlich da???? HOffentlich geht es bald weiter...

Gruß MX
Von:  DanteMaxwell
2008-11-17T13:26:07+00:00 17.11.2008 14:26
WAHHH !!!! Die dürfen doch nicht einfach Zorro festnehmen ! >________< Das ist UNFAIR !!!!
*herumschrei*
*wild um mich schlage*
ZORRO !!!! ;_________;
*weinz*
*mich an Sanji klammer*
Alles wird gut...
*ihn tätschel*

LG
Renni^^


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