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Oh Mann, Ryoga! – Eine schamlose Parodie.

von

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Richtig grottig.

Manche Menschen sprechen vom Schicksal und seiner Unberechenbarkeit. Dabei klingt das nicht selten so, als wären beide Dinge miteinander liiert und würden demnächst ihre Verlobung anstreben.

In Ryoga Hibikis Fall war dieses liebreizende Pärchen längst geschieden.

So besaß die Göttin zweiter Klasse, dritter Kategorie mit limitiertem Zugriff zwar ein Schicksal wie jedermann, nur war ihres alles andere als unberechenbar. Für gewöhnlich reichte es ihm am Morgen die Augen aufzuschlagen und schon konnte er bestimmen, ob es ein schlechter Tag für ihn wurde.

Im Allgemeinen fiel die Entscheidung sehr einfach aus. Und auch sehr betrüblich.

Seine Gefährtin stöhnte zum zigsten Mal neben ihm auf und stellte damit seine Geduld auf den Prüfstand. Ranma konnte einfach nicht die Klappe halten. Das war ihm schon länger klar gewesen, aber noch nie zuvor so deutlich geworden.

Nach circa einem Tag in diesem stickigen, düsteren Tunnel war er vollauf bedient und hatte eine gute Ahnung bekommen, weshalb man diesen Ort Hölle getauft hatte. Es war einfach unerträglich! Wobei die Hitze, Dunkelheit und der mangelnde Sauerstoff eher sekundäre Probleme darstellten…

Ryogas Gedankengänge erlahmten so plötzlich wie seine Füße. Der Rotschopf folgte seinem Beispiel und legte zusätzlich den Kopf in den Nacken.

„’s aber verdammt groß!“, resümierte Saotome neben ihm.

„Uh-hu“, stimmte Ryoga zu. Ihm ging ganz ähnliches durch den Kopf.

„’s noch größer, als das Tor vorn“, ergänzte Saotome erstaunt.

„Uh-hu“, stimmte Ryoga aufs Neue zu. Auch diesmal blieb ihm nichts hinzuzufügen.

„Und da soll’n wir durch, eh?“

Ryoga beschaute sich die marmorierte Oberfläche des Portals. Die unterste Schicht war so schwarz, dass kein Waschmittel der Welt daran etwas hätte ändern können. Darüber kleckerte blaues Gestein wie Zuckerguss, so als hätte sich ein aufgebrachter Koch mit einer gewaltigen Tortenspritze betätigt.

Beeindruckend.

Ob der Koch wohl Akane kannte?

Die Dämonin zu seiner Seite trat auf die Pforte zu und berührte diese selbstbewusst. Unerwarteterweise geschah nichts. Probeweise trat auch Ryoga näher und stupste das Tor an. Ein massiver Schlag weißer Funken stob auf und schleuderte ihn meterweit zurück.

„Yo P-chan, alles klar? Riechst ’n bissel verkohlt.“

Ein Husten drang aus der rauchenden Robe.

„Hasse – dich – Saotome.“

„Dann passt’s ja“, repondierte Ranma nur gutgelaunt und wandte sich dem Portal zu. Von diesem ging jetzt ein sanftes Glühen aus, das die Umgebung in einen hellblauen Schimmer tauchte.

„Hast’n Lichtschalter gefunden. Alle Achtung Ryoga.“

„Halt’ – Halt’ einfach die Klappe Saotome.“

Leicht angekokelt gesellte sich der Wanderer neben die Dämonin und beide nahmen die neue Aktivität unter Augenschein. Irgendetwas an der Göttin musste das Tor – in Gang gesetzt haben oder so.

Mochte es ihm gegen den Strich gehen, diese Situation bedurfte Raffinesse.

Ranma derweil kratzte sich am Hinterkopf, wobei ihr glühender Zopf hin und her schwang. Ohne ein Wort zu verlieren, trat sie kräftig das mächtige Portal. Es rührte sich nicht. Dafür zitterte das Trittbein der Dämonin wie jemand, der winters seine Jacke vergessen und sich aus der Wohnung ausgeschlossen hat.

Ryoga verfolgte das Schauspiel teils ungläubig, teils amüsiert. Sicher, Saotome konnte sie beide soeben zum Tode verurteilt haben. Gleich könnte eine Heerschar ungeheurer Kreaturen über sie herfallen, die Erde könnte aufklaffen oder Akanes Gerichte das letzte Gericht halten. Es war trotzdem unbestreitbar lustig dabei zuzugucken, wie Ranma fluchend auf einem Bein hüpfte.

Abgesehen vom Resultat gefiel ihm die Idee allerdings ganz gut.

Hierzu muss vermerkt werden, dass Raffinesse bei den meisten Hibikis auf eines hinausläuft: Sie starten den Kampf ohne Schrei.

Schwungvoll holte Ryoga aus und rammte seinerseits die Faust gegen das Portal. Der Effekt war unverkennbar und doch unnütz. Für einen kurzen Moment schüttelte es das Portal wie einen Hund voll Flöhe, dem diese mit einer wirkungsvollen Elektroschocktherapie ausgetrieben werden sollen. Dann erstarrte es spöttisch.

„Ryoga...“

„Was?“, knurrte der Kämpfer und schüttelte seine taube Hand.

„Ziehen.“

„Was?“, der Angesprochene stutzte, die Hand zitterte stur weiter.

„Da steht: Ziehen“, meinte Ranma und deutete auf das Schild, auf halber Höhe des Portals. Besagtes Schild glänzte im Schein der provisorischen Handfackel, die die Dämonin mit sich trug und die Gravur verkündete in der Tat [Ziehen].

„Oh.“

Verwirrt taumelte die männliche Göttin zur Seite, als Ranma heftig am Tor ruckte und dieses quietschend aufging. Ein dünner Streifen grünlichen Lichts strömte hervor, dicht gefolgt von einer Flut aus Bodennebel.

Noch ehe das Portal genug Platz zum Durchschlüpfen bot, standen die beiden Kämpfer bereits kniehoch im wabernden Nebelschwaden. Eilig schlüpften sie hindurch und blieben wie angewurzelt stehen.

Eine - Höhle?
 


 

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Oh Mann, Ryoga! II – Einfach nur göttlich.
 

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Kapitel 14 – Richtig grottig.
 

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Die Charaktere gehören mir nicht, sie gehören Rumiko Takahashi. Da ich weder weiblich noch kleinwüchsig bin, schließe ich, dass sie mir auch nie gehören werden.
 

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Die Klinge glänzte, zischte durch die Luft und traf ins Schwarze.

Oder zumindest in den Rettich, der daraufhin entzweite. Behände wurde das Manöver wiederholt und der Rettich wurde ein weiteres Mal kürzer.

Es war Kasumi, die hier lebenslustig das Mittagessen zubereitete und dabei ein Liedchen auf den Lippen hatte. Im Verbund mit ihr trällerten die Vögelchen, grinste die Sonne und tanzten die Schmetterlinge vor dem Fenster.

„Ä-he-m.“

Die Tendo-Älteste überging das Räuspern und lauschte den Vögelchen.

„Ä-he-m.“

Diesmal ignorierte sie es zugunsten der freundlichen Sonne.

„Ä-HE-M.“

Für einen Augenblick noch kitzelten die Schmetterlinge ihre Neugier. Dann seufzte sie und drehte sich zu ihrer kleinen Schwester um, die mit verschränkten Armen im Türrahmen stand.

„Ja Akane?“

„Ich habe das Klassenzimmer gesprengt.“

„Das ist aber nicht sehr nett von dir“, rügte Kasumi und schnitt den Rettich.

„Mit einem Zettel“, ergänzte Akane.

„Du meine Güte – “

Die Erbin der Tendo-Kampfschule nickte bestimmt und setzte zum Sprechen an.

„ – ich habe den Reis noch gar nicht gekocht.“
 

Das Blauhaar ließ die Schultern hängen und seufzte.

Mal ganz im Ernst, was hatte sie erwartet?

In Fällen wie diesen blieb ihr nur eine Wahl, wenn sie ernst genommen werden wollte. Sie mochte es nicht auf diese Methode zurückzufallen, aber Kasumi zwang sie dazu. Also musste sie die ultimative Technik der Tendo-Kampfschule für Schlägereien aller Art einsetzen.

„Bitte-he-he-he“, quengelte die stolze Kampfschulerbin und zupfte an der Schürze ihrer Schwester. Jede Faser ihres Seins war darauf konzentriert, so erbärmlich und mitleidserregend wie nur eben möglich zu wirken.

Bei dieser mystischen Technik handelte es sich um eine Variante des Dämonenkopfangriffs ihres Vaters. Was so einfach aussah, setzte eine empfindliche Kontrolle der Aura und Gefühlswelt voraus. Nur einige wenige aus der Familiendynastie meisterten die Technik und kaum einer so meisterlich wie die jüngste Tendo.

Akane verabscheute die Technik dennoch – obwohl sie ihren Zweck zugegebenermaßen erfüllte.

„Stand denn etwas auf dem Zettel?“, erkundigte sich ihre ältere Schwester.

„Na ja, es war eine kurze Nachricht an Yuka.“

„Hast du darin Worte wie Zerstörung, Erdbeben oder Katastrophe verwendet?“, hakte Kasumi lächelnd nach und Akane stutze.

„N-Nein. Nicht wirklich.“

„Hm“, konstatierte Kasumi und zerhackte den Rest des Rettichs in seine Einzelteile; ohne dabei hinzusehen oder sich sonst wie darauf zu konzentrieren. Der Zeigefinger ihrer linken Hand ruhte gewohnheitsgemäß auf der Unterlippe.

„Schreib’ doch mal kurz eine Kleinigkeit auf.“

„O-kay“, antwortete Akane verständnislos, schritt aber zur Tat.

Mit Stift und Papier bewaffnet, kehrte sie zur Verwalterin des Hauses und Haushalts zurück.

„Und jetzt notier’ doch bitte dieselbe Botschaft wie bei Yuka.“

Die Kampfkünstlerin in der Familie zuckte die Achseln und kritzelte die Schriftzeichen nieder. Sie händigte es über.

„Deine Kalligraphie ist – eigen“, bemerkte die älteste Schwester und nötigte sich ein Lächeln ab. Akane ignorierte den Umstand. Schönschrift war eben noch nie ihre Stärke gewesen.

„Und genauso hast du die Nachricht verfasst?“

„Ich bin am Schluss ein wenig abgerutscht, aber ansonsten – ja, so habe ich’s notiert.“

„Abgerutscht?“ – Kasumi stockte – „Du meinst hier?“

„Ich bin ja schon wieder abgerutscht“, rief Akane verärgert.

Kasumi tippte sich an die Unterlippe, ehe sie unerwartet das Fenster aufriss und den Zettel nach draußen schleuderte. Der Wind war so freundlich und verpasste dem Schnipsel einen ordentlichen Schubs weg vom Haus.

Kaum machte der Fetzen Bodenkontakt, hatte sich ein Quadratmeter Gras in Luft aufgelöst. Obwohl – ein wenig davon, war noch übrig. Zugegeben, kaum erkennbar so verbrannt wie es war, aber dennoch vorhanden.

„Herrje. Dabei dachte ich, du würdest nach Papa gehen.“

„W-W-Was? Kasumi. Der Garten. Der Schnipsel. D-Der Garten!“

„Weißt du Akane. Ich glaube, wird haben eine Menge zu bereden.“
 

Mousse unterdrückte ein Wehklagen. Ihm war danach, mit jedem einzelnen dreckigen Teller Tontaubenschießen zu veranstalten, aber die Alte würde ihn dafür umbringen.

Nichtsdestotrotz liebäugelte er mit der Idee. Man konnte schließlich noch träumen.

Kein Wunder, schließlich brannte ihm der Schaum auf den Händen. Wäre er nicht so abgehärtet, hätten die Mädchen ihm – und seinen Händen – wohl gestern den Rest gegeben. Sie waren zwar nicht gebrochen, aber Gottweiß, sie schmerzten auch so.

Unter Tränen wusch er den nächsten Teller ab.

Wie gerne hätte er sich jetzt hingelegt, alle Viere von sich gestreckt und einfach nur die Augenlider gesenkt…

Er seufzte und stieß eine Schüssel in die Fluten und wirbelte den Schwamm drüber. Mit Schwung schleuderte er das Geschirr zu seinen Artgenossen, wo es zielsicher auf zwei Tassen und drei Tellern zum Ruhen kam.

Gähnend packte er das Froteetuch und rubbelte sich die Hände ab.

Ausgelaugt und erschöpft wandte er sich um.

Jetzt wollte er nur noch ins Bett und sich eine Mütze voll Schlaf gönnen. Der bloße Gedanke weckte bereits Dankbarkeit in ihm. Mit einem Lächeln trat er aus der Küche, schaltete das Licht aus und kam hinter der Theke hervor.

„Tellerwäscher.“

Er erstarrte und für einen Augenblick imitierte sein Herz dieses Verhalten. Sein Überlebensinstinkt war jedoch schnell genug, um diesem rechtzeitig einen Kick zu verpassen, damit es wieder in die Gänge kam.

„Alte Mum - “, sprach er und bekam den Stab auf den Kopf.

Als er aufblickte, balancierte die alte Matriarchin über ihm und starrte auf ihn herab. Der Anblick war genug, um Mousse sein Schicksal verfluchen zu lassen. Zum einen war die Greisin nun wirklich keine Augenweide, zum anderen bedeutete dieser Blick nichts Gutes.

„Ich hätte ein paar Fragen an dich. Und du wirst sie beantworten. Verstanden?“

Es gibt Zeiten, da spielen Männer den Helden.

Es gibt Zeiten, da benutzen sie ihren Kopf.

„K-Klar“, antwortete er und erntete ein zufriedenes Nicken der alten Frau.

Während er sich aufklaubte, hüpfte Cologne an einen der Tische. Zwei Stühle standen bereit und vermittelten Mousse den Eindruck, dass das keine spontane Unterhaltung werden würde.

„Was ist zwischen Shampoo und Ranma vorgefallen?“

„I-Ich weiß nicht, was - “

Die Verengung ihrer Augen genügte, um den Amazonen zur Räson zu rufen. Es wäre glatter Selbstmord etwas zu leugnen oder vorzuenthalten.

„Ich und Shampoo, wir wurden von Saotome an seiner Schule angegriffen.“

Hierzu zog Cologne eine Augenbraue hoch, hüllte sich allerdings in Schweigen.

„E-Er erhob die Hand gegen Shampoo. Ich griff an und - “

„ – du wurdest geschlagen“, stellte die Matriarchin fest und Mousse knirschte mit den Zähnen. „Davon kommt also Shampoos Zurückhaltung.“

Der Krieger sagte dazu nichts. Ihn ärgerte die Selbstverständlichkeit, in der die Greisin seine Fähigkeiten kleinmachte. Doch es stimmte, er hatte darin versagt Shampoo zu beschützen.

„Du willst meine Enkelin rächen, oder?“

Überrascht blinzelte die Küchenhilfe auf und nickte zaghaft. Argwöhnisch lauschte er den Worten der Herrin des Amazonenstammes und mit jedem Wort wurden seine Augen größer.

Sicher, dadurch sah er auch nicht klarer.

Trotzdem schien es, als hätte sein Blick etwas erfasst.
 

Ranma und Ryoga ließen ihre Augen schweifen.

Wände aus kaltem Fels engten die Grotte auf beiden Seiten ein. Sie waren derart krumm und schief, dass jede anständige Wand den Vergleich mit ihnen gescheut hätte. Aus Gründen der Rücksichtnahme musste man sie daher als Schrägen bezeichnen.

Ebenjene mündeten gemeinsam in einer gewölbten Höhlendecke aus der sporadisch Stalaktiten hervorwuchsen. Der Anblick glich dem Gebiss eines alten Mannes, der nicht viel von Zahnprothesen hielt – oder noch nichts davon gehört hatte.

Das ungleiche Paar verharrte indes auf einer Steinterrasse, von der aus man den gewaltigen unterirdischen See überblicken konnte. Es klang unfassbar, aber sie standen inmitten einer Grotte.

Phosphorisierendes Gestein schenkte der Höhle ebenjenen grünen Schimmer, den sie beide vorhin schon bemerkt hatten und zu ihren Füßen wabberten Nebelschleier. Selbige Nebelschleier tanzten ebenso übers Wasser, welches sich bis zum anderen Ende der Grotte erstreckte. An besagtem Ende befanden sich, dem Anschein nach, eine zweite Terrasse und ein wuchtiges Tor.

Ryoga bestaunte noch die düsteren Fluten, als seine Kameradin bereits drauflosging. Selbstbewusst trat Ranma bis zum Rand vor und spähte in die schwarze Tiefe. Bedeutend zögerlicher schloss sich Hibiki an. Für eine Weile verharrten die Gefährten so, ehe Saotome den Zeigefinger hob.

„Ich glaub’, ich hab’s.“

Fragend schielte der Stirnbandträger zu seiner Partnerin.

„Wir soll’n bis zum andren Ende“, erläuterte die Dämonin stolz und nickte dazu bekräftigend. Ryoga für seinen Teil kratzte sich den Hinterkopf und kräuselte die Stirn.

„Klingt zu einfach.“

„Ach, jetz’ komm’! Bist immer so’n Pessimist.“

„Das nennt man Erfahrung.“

„Haste Angst?“, näselte Ranma und kitzelte ein Grollen aus Hibikis Kehle.

„Von wegen! Vor dem bisschen Wasser fürchte ich mich nicht.“

„Isses dir auch nich’ zu tief?“, stocherte Saotome.

„Dann zeig’ doch mal wie tief der Tümpel ist, wenn du so große Töne spuckst!“

Die Dämonin zuckte mit den Schultern und feixte belustigt. In ihrer Hand hüpfte ein weißer Funke auf, der sich widerwillig zu einem kleinen Feuerball formte und auf Tennisballgröße anwuchs.

Kritisch verfolgte Ryoga die Prozedur und zog die Augenbrauen hoch, als sein Kindheitsrivale das Projektil in die flüssige Düsternis jagte. Wie ein Leuchtfeuer tauchte es ab und stieß viele Meter tief, ehe es erlosch.

„Verdammt tief“, skandierten beide nicht gerade erfreut. Verständlicherweise hatten sowohl Ranma als auch Ryoga ihre Aversion gegenüber Wasser – insbesondere in der kühlen Form. Sofern sie es also meiden konnten, waren sie nicht unglücklich.

„Kannste uns nich’ rüberbring’n? Bist doch ’ne Göttin und so.“

Der Stirnbandträger schüttelte den Kopf.

„Als Mann geht das nicht. Und Urd meinte, ich soll mich nicht verwandeln.“

Hierauf entließ Saotome einen Stoßseufzer und schnipste ihren lodernden Zopf zurück.

„Na dann mal lo - “

Ein ungesundes Rumpeln erschütterte den Untergrund zu ihren Füßen und warf sie fast von selbigen. Verwirrt schauten sich die Kampfsportler um und suchten nach der Quelle der Erschütterung.

Eine winzige Blase zerplatzte an der Wasseroberfläche.

Synchron lugten die Gefährten dorthin und sogleich zerplatzte eine zweite Blase, es folgte eine dritte und eine vierte. Dann setzte das Rumpeln erneut ein, nur diesmal weitaus spürbarer.

Unter hörbaren Schlucken stierten die Jugendlichen in die Tiefe, die sich so düster ausnahm wie zuvor. Immerhin wäre das sehr wünschenswert gewesen.

Stattdessen flammte ein schwaches Glühen auf.

„H-Hey, vielleicht isses nur mein Feuerball - “

Ein zweites Glühen erschien neben dem ersten.

„ – oder vielleicht auch nich’.“
 

Beunruhigt ging Ryoga auf Distanz zum See. Neben ihm tat Ranma dasselbe.

Irgendwie konnte er das ungute Gefühl nicht abschütteln, dass sie etwas geweckt hatten, was bis vor kurzem noch Mittagsschlaf hielt und jetzt äußerst aufgebracht war. Hibiki kannte das nur zu gut. Einmal hatte er ein Wildschwein alleine deswegen ausgeknockt, weil es seine Schlafstätte verwüstet UND ihn aufgeweckt hatte.

Aus den wenigen Blasen war inzwischen ein Brodeln geworden.

Mit einem Mal stieg ein Dröhnen aus dem Wasser und ein mächtiger Schwall des kühlen Nasses spritze in die Höhe. Wie in einem dicken Ballkleid – wobei nicht zwingend das Ballkleid selbst dick war – schwemmte Schaum an der Fontäne herab und dazwischen schimmerte ein Geflecht aus Schuppen und Zähnen.

Der sagenumwobene Yamata no Orochi streckte sich in die Höhe.

„Ach du heilige - “

„Untersteh’ dich Saotome!“

Ein paar große, scharfe Augen erfassten ihn und die Dämonin und sein Kehlkopf leistete Überstunden, während das Gehirn den Anblick verarbeitete.

„R-Ranma?“

„Eh-he?“

„Ist f-für dich.“

Den panischen Blick Ranmas nahm der Wanderer gar nicht wahr, da sich bereits eine zweite Fontäne aus den Fluten erhob, dicht gefolgt von einer dritten. Wild und unbarmherzig schlugen die Wellen über den Rand der Terrasse zum Testament der Urgewalt.

Das Brüllen der Kreatur brachte Ryoga zum Erzittern.

Es lag nicht daran, dass er ein Angsthase wäre. Das war er nicht.

Es war jedoch schwer die Fassung zu behalten, wenn eine Bestie mit Zähnen so lang wie Unterarme zum Angriff bläst.

Genau das tat der Kopf dann nämlich auch – er griff an und zwar den Pseudo-Shinigami.

Gewaltige Kiefer schossen auf ihn zu, vor Geifer blitzende Zähne und eine lange Zunge vollendeten den Terror und Hibiki überlegte sich, wann er zuletzt seinen Hund gefüttert hatte.

Allerdings war Checkers, Gott sei dank, ein kluger Hund. Sie würde auch ohne seine Besuche auskommen. In der Regel musste sie das sonst auch.

Unerwartet wurde er zur Seite gestoßen und erhaschte aus dem Augenwinkel Ranma, die gerade noch auswich und ihm trotzdem feixend das Victory-Zeichen zeigte.

Verdammt, jetzt schuldete er Saotome schon wieder einen Gefallen!

Instinktiv rollte er ab und bereits im nächsten Moment näherte sich ihm ein zweites Maul, dem er mit einem senkrechten Sprung entging. Plötzlich durchbrach ein vierter Kopf die Wasseroberfläche wenige Meter neben ihm, in freudiger Erwartung samt offenen Kiefern.

Ryoga tat das was er am Besten konnte.

Er schaltete seinen Kopf aus und reagierte.

So zog er in rascher Abfolge mehrere Bandana und schleuderte sie aus dem Handgelenk gegen den Orochi. Einem Schwarm unerfreuter Bienen gleich, die sich dem neugierigen Bären annehmen, schossen die gelbschwarzen Stirnbänder auf das Ungeheuer zu.

Der kurze Schmerz war genug, damit das Maul sich schloss und Ryoga obenauf – statt mittendrin – landete.

Als der Überlebenskünstler, der er war, verlor er keine Sekunde und rammte der Kreatur die blanke Faust aufs Oberhaupt. Das Biest verdrehte benommen die Augen und noch bevor Hibiki Okonomiyaki sagen konnte, ereilte ihn ein zweites Maul von links.
 

Ranma Saotome, Dämonin zweiter Klasse, zweiter Kategorie mit unlimitiertem Zugriff war ganz in ihrem Element.

Der Luftkampf war eine der Spezialitäten des Musabetsu Kakuto Ryu und sie selbst ein beneidenswertes Naturtalent. Sie konnte Wurfmessern im Flug ausweichen und kaum ein Gegner hielt länger den Abstand zum Boden als sie. Okay, ausgenommen Taro in seiner Monsterform, aber der schummelte!

Um diesen Grad der Perfektion zu erreichen, hatte ihr Vater fleißig in die Hände gespuckt und sich eine Trainingsmöglichkeit dümmer als die andre ausgedacht. So war Ranma seinerzeit von Bienen, Wölfen, Katzen – ein beliebtes Mittel – und Frauen – weniger beliebt - gejagt worden.

Geschickt platzierte Ranma einen Fuß auf der Nase des Drachen, stieß sich von da ab und beobachtete vergnügt wie ein zweiter Kopf in den ersten hineinraste. So groß und kräftig das Biest auch war, sie hatte es schon einmal zu Fall gebracht.

Na ja, die anderen hatten mitgeholfen und dann war da noch der Reisschnaps und…

Auf jeden Fall hatte sie dem Orochi schon einmal getrotzt und würde es auch ein zweites Mal tun. Wäre doch gelacht!

Obwohl ihr nach lachen nicht ganz zumute war, als ein Kiefer voll rasiermesserscharfer Zähne an ihr vorbeisauste und die Luft in handliche, kleine Scheiben schnitt.

Langsam hin oder her, bei sieben Köpfen stellte das legendäre Ungetüm nichtsdestotrotz eine Herausforderung dar und man musste ständig auf der Hut sein. Ein Flammenstoß zischte vorbei und eine meterlange Zunge angelte nach ihr.

Zugegeben, jetzt wurde es schwieriger.

Natürlich gab es trotzdem keinen Grund zur Sorge.

Ranma Saotome verliert schließlich nie.

Wie’s dagegen Schweinchen erging, war eine ganz andre Frage. Immerhin war Ryoga eher vom bodenständigen Schlag der Kampfkunst und es weniger gewohnt zu Luft auf Gegner zu treffen.

Na ja, er würde schon nicht gefressen wer –

Ranmas Gedankengang machte einen Hüpfer, stotterte und knallte in einen imaginären Baum, denn was sie zu Gesicht bekam, war gar nicht gut und randvoll mit unschönen Souvenirs, die jedes Küchenmesser in den Schatten stellten.
 

Ein kleiner Schatten trapste durch den Korridor. Die Bewegungen waren ungeschickt und in etwa so präzise wie die Einschenkversuche eines betrunkenen Blinden.

Nichtsdestotrotz sah man der Gestalt ihr Bemühen um Lautlosigkeit an. Ein Ninja mit zwei gebrochenen Beinen und Tourettesyndrom hätte es zu würdigen gewusst.

Verschwörerisch blickte sich die Puppe um.

Sie hatte keine Ahnung, was hier vor sich ging. Weder war ihr klar, was mit ihrem Körper los war, noch weshalb sie nicht reden konnte. Überhaupt, wo war sie hier? Dieser Ort war so verdammt riesig!

Eilig huschte sie weiter und prallte unvermittelt gegen ein Hindernis.

Ungeschickt fiel sie auf ihre vier Buchstaben und sah hoch – und noch ein wenig höher und noch ein wenig höher und noch ein wenig höher. Hoch über ihr ragte das Antlitz einer Riesin, die erstaunt zu ihr herabblinzelte.

Noch ehe Ukyo die Lage richtig begriff, war sie auch schon aufgenommen und auf Augenhöhe gehoben worden.

„Du meine Güte, wo kommst du denn her? Akane sucht dich schon seit gestern.“

Perplex blinzelte Kuonji zurück und legte den Kopf schief.

„Akane!“, rief die älteste Tendo-Tochter und schon bald eilte die Jüngste herbei.

„Ja, was ist denn Ka – oh“, sprach die Kampfkünstlerin und erblickte die Puppe in den Händen Kasumis. Sofort wechselte die Ukyo-Miniatur die Besitzerin und der Blauschopf seufzte erleichtert.

„Wo hast du sie nur gefunden Kasumi?“

Der Engel des Hauses lächelte fröhlich und neigte den Kopf.

„Sie ist mir entgegengelaufen.“

Akane stutzte – verständlicherweise. Dann unternahm sie eine eingehende Musterung der Puppe, die sie ihrerseits finster anstarrte und abwartend die Arme verschränkte.

Hätte Ukyo Bodenkontakt gehabt, so hätte sie mit dem Fuß getappt. So blieb ihr allerdings nichts übrig, als ungeduldig dreinzublicken und ihren Körper sprechen zu lassen.

Akanes Ohnmacht bewies zwei Dinge.

1. Egal wie vielen Eigenartigkeiten du in deinem Leben begegnest, du hast nie alles gesehen.

2. Eine verärgerte Körperhaltung sagt mehr als tausend Worte. Selbst in Miniatur.
 

„WAH!“, entkam es Ryoga, als der Orochi sich ihm von der Seite her wie ein Truck näherte. Obwohl Ryoga Hibiki sicherlich weniger Ehrfurcht vor einem Lastwagen hatte, als vor dieser Bestie. Der Truck würde sich immerhin eindellen und ihn eventuell ein paar Meter durch die Luft schleudern – was sich nicht weiter schlimm ausnahm. Er würde aufstehen und den Staub von den Klamotten klopfen; und eventuell den Fahrer verkloppen bevor der sich aus dem Staub machte.

Beim Orochi verhielt sich das etwas anders.

Dieser Laster besaß nämlich Zähne und einen Schlund, in dem sonst nur junge Mädchen und Alkohol hineinpassten. Sollte er sich jetzt geehrt fühlen, dass das Wesen ihn trotzdem fressen wollte?

Ryoga entschied sich zu einem klaren Nein.

„Bakusai Tenketsu!“, gellte es und er rammte den Finger in massiven Fels. Doch egal wie massiv der Fels war, die Reaktion war immer dieselbe.

Ein Hagel aus Schrapnell traf auf ihn, der Großteil aber passierte ihn unbehelligt. Selbiges ließ sich nicht vom Orochi behaupten, dem eine Wolke aus Felssplittern zuschoss und die seine Barthaare empfindlich kürzte.

Die männliche Göttin in Ausbildung wartete nicht ab, was jetzt passieren würde. Anstelle dessen flüchtete er in die einzig freie Richtung – geradeaus über den See.

Da es mit dem Wasserwandeln nicht so ganz klappte, wendete er die herkömmliche Methode an. Er lief an der Wand entlang und stieß seine Füße dafür hart gegen den Stein, der unter den Tritten bröckelte.

Der warme Atemhauch des Ungetüms kitzelte seine Nackenhaare und dessen mächtige Fänge rieben hungrig aufeinander. Hals über Kopf stürzte Ryoga voran. Er wollte schließlich nicht als Fast Food enden. Endlich hatten er und ein Mädchen sich angenähert und jetzt sollte ein überdimensioniertes Fabelwesen mit den Vorlieben eines alten Mannes, ihm den Coup versauern? Kam nicht in Frage!

Er legte noch einen Zahn zu – und hätte sich für das Wortspiel knüppeln können.
 

Ranma derweil hatte so ihre eigenen Probleme. Von Größe, Gewicht und Schärfe ähnelten sie denen Ryogas erschreckend, leider waren sie im Doppelpack vorrätig.

Zwei der Köpfe, sie taufte sie A und B, – den zweiten wegen der prominenten Beule - jagten ihr hinterher und drohten sie mit den Kiefern zu packen. Es war alleine ihrer Geschwindigkeit und Agilität zu verdanken, dass sie noch an einem Stück durch die Gegend sprang.

Die Biester sahen zwar nicht so aus, als würden sie teilen – aber hey, wer weiß? Vielleicht waren die Dinger ja solidarer als sie schienen?

Besagte Solidarität stellten die Köpfe sogleich unter Beweis, als sie die Dämonin gleichsam in die Zange nahmen, womit ebenjene durchaus noch klargekommen wäre. Was die Sache hektischer gestaltete, war der plötzliche Rachen, der sich aus den schwarzen Fluten vor ihr hob.

Das sah nicht gut aus.

Noch ehe die Überlegung die Synapse wechselte, agierte Saotome instinktiv. In anderen Worten verbog sie sich entsprechend einer Brezel und bekam es damit irgendwie hin, dem Zuschnappen der Kiefer zu entkommen.

Dort endete ihre akrobatische Meisterleistung allerdings lange nicht.

Noch im Flug warf sie sich herum, ihr glühender Zopf flatterte im Flugwind hintendran und ihre Füße setzten auf – und zwar auf der schuppigen Stirn. Es wurde Zeit für ein paar höllische Kopfschmerzen.

„Kachu Tenshin Amaguriken!“

Das Stakkato an Schlägen rieselte auf den Schädel nieder, schneller als es die Hände einkaufssüchtiger Frauen beim Sommerschlussverkauf vermochten. Grunzend knallte der Kopf auf die Wasseroberfläche und setzte sein Nickerchen unter Wasser fort.

„Bist ’n Kopf kürzer, eh?“, verhöhnte Ranma den Orochi und wurde sogleich daran erinnert, dass dieser nicht nur Köpfchen besaß – sondern gleich mehrere.

Ihre zwei Verfolger waren nämlich nicht auf den Mund gefallen und schickten ihr ein knochenschüttelndes Brüllen entgegen. Tatsächlich spürte sie das Beben sogar an der Wand, an der sie Halt gesucht – und gefunden - hatte und nun eiligst entlang wetzte.

In ihrer Hand sammelte sich derweil heiße Luft. Es war allerdings längst nicht genug, um den legendären Drachen mit der Wimper zucken zu lassen. Für diesen Gegner brauchte sie ein ganz anderes Kaliber. Irgendetwas in Richtung Saffron wäre gut.

Hinter ihr holten die verbliebenen Köpfe rapide auf. Im Grunde war es kein Wunder, schließlich tänzelte da ein wahrer Leckerbissen vor ihren Gaumen. Ranma konnte es ihnen also nicht verdenken – wohl aber verübeln.

Als einer der Köpfe einen Probebiss nahm oder es zumindest versuchte, trat die Dämonin in Aktion.

„Guten Appetit“, rief das Halbmädchen plötzlich, sprang von der Schräge ab und wirbelte zu ihrem Gegner herum – und aus ihrer Hand schleuderte sie einen lodernden Feuerball gen Orochi. Kopf A erlitt einen Volltreffer, verkokelte sich die Barthaare und hustete eine schwarze Wolke aus. B entging dem Feuerball jedoch und schoss auf den heißen Happen zu.

Umso erstaunter war er, als sein Essen mit einem Mal auf Geratewohl verschwand und doppelt verblüfft, als die Mahlzeit auf seinem Haupt wieder auftauchte. Die Verblüffung war kurzlebig und ein Kauchu Tenshin Amguriken ließ ihn Engel – oder das dämonische Gegenstück dazu – sehen.
 

Eifersüchtig spähte die Göttin zur Dämonin.

So eine Schande! Ranma kam besser mit dem Orochi klar als er. Dieser elende, schummelnde…

„Wargh!“, brüllte die Bestie.

„Du mich auch!“, warf Hibiki mitsamt einem Bandana zurück.

Die Kreatur verbiss sich einen weiteren Kommentar und versuchte anstelle dessen, sich in Ryoga zu verbeißen. Dessen vereinzelte Bandanas und Sprünge erschwerten die Jagd allerdings ein wenig.

Nichtsdestotrotz musste der Stirnbandträger nur allzu bald feststellen, dass die Kreatur weitaus schneller war als er. Gerade noch rechtzeitig schrill sein Sakkijutsu an. Vor Schreck verlor der Junge den Halt und rollte die Schräge herab, während das Maul auf ihn zustürzte.

In ebenjenem Moment vernahm er es wieder.

Es war dieses leise Flüstern, das ihm in seinem Kampf gegen den korrumpierten Ranma unterstützt hatte. Unwissentlich glühten kurz zwei zitronengelbe Dreiecke auf seinen Wagen auf und genauso wie damals folgte Ryoga dem Rat der raunenden Stimmen. Er streckte die Hand aus.

Unbeeindruckt hielt der Orochi auf ihn zu, nur um kurz vor ihm dümmlich aufzugrunzen, bevor sich seine Augen kreuzten. Über die schuppige Stirn rutschte Hibikis Wanderrucksack und obenauf geschnallt der rote Bambusschirm.

Ryoga fing beides überrascht und brachte den Schirm vor sich.

Das Ungeheuer war noch nicht besiegt. Sein Schnauben dröhnte in den Ohren des Wanderers und die großen Augen fixierten sich auf ihn. Es war ein legendärer Moment, Mensch gegen Monster. Ihre Blicke trafen einander unerbittlich und rangen darum, den Willen des jeweils anderen zu brechen. Die Luft war geradezu elektrisiert.

Hibiki beendete den Moment damit, dass er dem Orochi den Schirm an den Kopf warf.

Antiklimatisch sank die Kreatur zurück in die Tiefen.

Verblüfft nahm er seine Waffe auf, die zu schwerfällig zum Rutschen war und deshalb liegen geblieben war. Er hätte nicht gedacht, dass der Kampf so schnell zu Ende sein würde. Hey, vielleicht hatte er ja doch zur Abwechslung Glück?

Augenblicke später durchbrach derselbe Kopf den Wasserspiegel und stürzte ihm entgegen.

Also doch kein Glück.

Diesmal war Hibiki gefeit. So sprang er rechtzeitig empor, traf die Nase mit einem Tritt und schleuderte sich in die Höhe gen Höhlendecke. Das benommene Biest schüttelte kurz den Kopf, bleckte die Zähne und folgte unversehens nach.

Präzise rammte Ryoga die Schirmspitze in den Granit überkopf und hing plötzlich von der Decke wie ein Affe – oder ein Partyhäppchen. Kommt ganz drauf an, ob man es von Menschen- oder Orochiperspektive betrachtete

Den Schirm halb in die Decke gebohrt, ließ der Kampfkünstler seinen Indexfinger folgen. Hieraus ergab sich ein regelrechter Steinschlag, der auf und an ihm vorbeiprasselte.

Der Yamata no Orochi wusste nicht WIE ihm geschah, als sein Partyhappen in einer Gerölllawine unterging. Als er wusste WAS ihm geschah, war es schon zu spät.

Ryoga befasste sich nicht weiter damit, er hatte längst ein neues Problem an der Hand. Es war nass, tief und genau unterhalb seiner Position. Hastig spannte er den Schirm auf und fing einen Teil des Abwärtsmomentums ab.

An seinem Kurs änderte das nicht viel.

Er würde gleich in die Fluten fallen und wenn der Orochi nicht so gnädig war, ihn sofort aufzufressen, würde er hautnah herausfinden, was Dämonen in der Regel mit Göttinnen anstellen.

Es half nicht unbedingt, dass ihm kein Szenario in den Kopf kam, das ohne Beulen, Schmerzen und schlechte Musik auskam.

Dieses Schicksal wurde ihm – Ironie sei Dank – von einer gewissen Dämonin und Gefährtin erspart, die ihn unsanft auf die Schräge kickte. Torkelnd machte der Bandanaträger Bodenkontakt und hielt sich gerade so auf den Beinen.

Dagegen setzte Ranma mit einer Leichtigkeit auf, die Ryoga förmlich die Nase zeigte. In Saotomes Fall spottete jede Geste jeder Beschreibung!

„Ranma! Was sollte das?“

„Musst dich nich’ bedanken Schweinebacke“, warf diese fröhlich zurück und wich dem Bambusschirm aus, der sogleich die Luft malträtierte.

„Deine Tage?“

Noch bevor die Unterhaltung eskalieren konnte, meldete sich der Orochi zurück. Wider Erwarten griff er nicht an. Mehrere Beulen auf mehreren Köpfen, einige Zahnlücken und angesengte Barthaare erklärten den Umstand ohne viele Worte.

Trotzdem kam es überraschend, als die Häupter unversehens in die Tiefe verschwanden. Eins nach dem anderen hinterließ nur Blubberblasen an der Wasseroberfläche.

„Das – war’s?“, skandierte Ryoga und legte den Kopf schief, behielt den Schirm aber fest im Griff. Ihm war so, als hätten sie eine Kleinigkeit vergessen. Aber bei den unzähligen Gegnern, die sie gemeinsam schon besiegt hatten, konnte einem das eine oder andere Detail durchaus entfallen.

„Wieder gewonnen“, posaunte die Dämonin mit ihrem berüchtigten diplomatischen Geschick und stemmte die Fäuste in die Hüften. Es hätte Hibiki nicht verwundert, wenn der Orochi alleine deswegen eine Zugabe gegeben hätte.

Daher war er auch nicht – nicht wirklich - verwundert, als die Grotte zu Schaukeln begann. Ungeduldig spie der See Wasser auf die Schräge, donnerte und wütete wie ein Tier. Gischt schäumte in weißen Kronen auf und ein Schädel teilte das Wasser.

Der Hauptkopf öffnete seine Augen, groß wie Tische und glotzte sie beide blutunterlaufen an. Dann brüllte er und sein Brüllen ein Brüllen zu nennen, wäre untertrieben gewesen.

Vielmehr hämmerte es in ihren Ohren und bearbeitete ihre Trommelfelle wie – nun ja, Trommeln.

Weder Ryoga noch Ranma hatten je von Diskotheken gehört. Jetzt konnten sie im Grunde froh sein, sollten sie überhaupt je wieder etwas hören. Außerdem wären sie nach DEM Urschrei nur davon enttäuscht.

So standen sie nämlich wie angewurzelt da und beäugten dümmlich den Drachenkopf von der Größe eines Busses. Die Scheinwerfer, pardon, Augen waren halbgesenkt und das beängstigende Reiben seiner Beißerchen aneinander war zwar zahntechnisch nicht astrein, erzeugte dafür Atmosphäre.

Und dann brach die Hölle los.

Trotz der enormen Größe rasten die Kiefer auf die Kämpfer zu und nur knapp wichen diese dem tödlichen Ansturm aus. Als der Kopf gegen die Schräge knallte, erbebte die Grotte in ihren Grundfesten und riss Ryoga fast wieder von den Beinen.

Geschwind zog er drei Bandana ab, brachte sie in Schwung und feuerte die hübschen Rasierklingen auf die Bestie. Unnütz schnippten die Projektile von der dicken Haut ab und trugen nur noch zum Zorn des Drachen bei.

Der Spruch: Wer’s nicht im Kopf hat, hat’s in den Beinen – besaß besondere Geltung für die Hibiki-Dynastie. Er fand Anwendung in ihrem Orientierungssinn, begleitete ihre Wanderungen und schlug sich letztlich in ihrer bevorzugten Fortbewegungsweise nieder.

Daher war Ryoga Hibiki nicht ungeübt darin, die Beine in die Hand zu nehmen – obwohl er es vorzog, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben.

Sei dem wie es sei. Er war flink – der Orochi war ungleich flinker.

Unterm Knirschen von Fels und dem Raunen der Bestie überholte ihn deren Atem. Sofort fühlte er sich an einen zufälligen Kneipenbesuch – seine Besuche waren immer dem Zufall überlassen, sowohl ob er ankam als auch wie lang er blieb – in Shinjuku erinnert.

Dann wurde mit einem Mal alles dunkel und das Maul schloss sich.
 

Ranma Saotome kannte keine Angst. Sie war schließlich die Beste, wovor sollte sie sich also fürchten? Das leise Miau im Unterbewusstsein ignorierte sie geflissentlich.

Als ihr Erzrivale aus Kindheitstagen allerdings im Schlund der Kreatur verschwand, ergriff Ranma das Grauen.

Wie sollte sie das nur Akane erklären?

Panisch hetzte die Dämonin dem Orochi hinterher, der nur noch schwerfällig vorankam und setzte zum Sprung an. Die Pupillen des Drachen kreuzten sich, als der lodernde Leckerbissen auf dessen Nase landete.

„Spuck – ihn – aus!“, befahl sie und unterlegte jedes Wort mit einem Sturm aus Tritten.

Wutschnaubend schüttelte die Kreatur den Kopf und es hätte Ranma gewiss davon gefegt, wenn sie sich nicht geistesgegenwärtig an die Barthaare des Ungetüms geklammert hätte.

„Spuck – ihn – aiaiaiaiaiai!“

Ihre zweite Solo-Stampede kam nicht ganz so gut an, als das Monster den Kopf zurückriss und nach unten schnellen ließ. Diesmal rutschten ihr die Haare zwischen den Händen hindurch und sie wurde ins Wasser katapultiert.

Triumphierend stierte das Wesen auf sie herab und stürzte auf sie zu – und stoppte unvermittelt. Ein dumpfes Röcheln drang aus seinem Mund und ein sichtbares Zittern erfasste die Kiefer.

Erstaunt beobachtete die Erbin des Musabetsu Kakuto Ryu wie das Maul langsam aufging.

„RYOGA!“

„URGH!“, antworte ebenjener, die Beine gegen die teppichlange Zunge und den Rücken samt Rucksack gegen das vordachgroße Palatum gestemmt. Mit hochrotem Kopf schob er den Rachen noch ein wenig weiter auseinander.

Dem Drachen wurde es augenscheinlich zuviel und er spuckte den widerspenstigen Happen aus. Zu Ryogas zweifelhaftem Glück kam er nicht im Wasser auf – zu seinem Pech kopfvoran auf der Schräge.

Indes war die Dämonin aus den Fluten entstiegen und zog einen Dunstwall hinterher. Wie es schien, war ihr Zopf nicht das einzig hitzige an ihr.
 

„Schwein gehabt, eh?“, bemerkte Ranma und quetschte Dampf aus ihrem Zopf. Ryoga streckte ihr nur kraftlos die Faust entgegen. Er war völlig ausgelaugt von dem letzten Kraftakt und in keiner Stimmung für einen Streit. Er fühlte sich, als hätte man ihn in eine Autopresse gesteckt und dabei ordentlich durchgeschüttelt.

Außerdem bezweifelte er, dass er ohne seine göttliche Beförderung etwas bewirkt hätte. Zwar hatte er in seiner Geburtsform keinerlei Zugriff auf die höhere Gotteskraft, die Stärkung seiner Leistungsfähigkeit war aber vollauf vorhanden.

Nichtsdestotrotz taumelte er inzwischen an der Neige zum Kollaps.

„Mousse wär ’ne bessre Unterstützung.“

„Huh?“

„Die Blindschleiche hätt’ den Orochi immerhin abgelenkt. Du dagegen - “, ließ Saotome ausklingen und feixte.

„Also wenn du Ärger suchst - “

„ – such ich mir ’nen würdigen Gegner. Schon klar“, meinte die Dämonin und unterstrich ihre Aussage mit einer lässigen Geste.

Ryogas Knöchel knackten. Er wusste, dass es klüger wäre sich zusammenzureißen. Er wusste, dass der Orochi die oberste Priorität darstellte. Er wusste überhaupt weitaus mehr als früher.

Leider wusste er ebenfalls, dass er keine Geduld besaß.

„RANMA! Bereite dich vor zu sterben!“

Rasend vor Zorn hämmerte Ryoga seinen Schirm gegen seine Rivalin, die amüsiert auswich und ihm die Zunge herausstreckte. Unbeirrt hieb der Wanderer nach seiner Nemesis und sprang ihr hinterher, als diese auf den Drachen zusetzte.

Das Ungetüm reagierte recht ungehalten, als die Dämonin erneut auf ihm landete und sofort wegrollte. Denn dort, wo es sie hingetragen hatte, knallte jetzt ein Schirm mit ungebremster Wucht nieder.

Der Drache verdrehte in einem Anflug von Komik die Augen und platschte auf den Wasserspiegel, der augenblicklich in meterhohe Wellen zersprengte.

In all seiner Rage entging Ryoga völlig das kalkulierende Glitzern in Ranmas Augen.

„Ätsch-Bätsch, als Mädchen biste gefährlicher!“

„Dir geb’ ich gefährlich!“, raunte der Wanderer und schleuderte seinen Schirm. Lachend katapultierte sich Ranma darüber und stampfte mit den Füßen auf die Stirn des verlorenen Jungen.

Okay, jetzt reicht’s!

Wenn er diese Landplage so nicht traf, dann eben anders. Seine Stimmung machte einen Sturzflug und eine Welle negativer Gefühle durchflutete sein Herz, das keuchend darunter versank. Das Atmen fiel ihm schwerer, seine Schultern fielen herab und er kreuzte die Arme schützend vor der Brust.

„Shin… “

Ein grünliches Flackern wirbelte um ihn auf und Energie floss dick wie Sirup durch jede Faser seines Seins.

„…Shishi…“

Der Kopf der Kreatur senkte sich einen halben Meter tiefer ins Wasser, das seinerseits von einer unsichtbaren Kraft auf Distanz gehalten wurde. Ranmas Ächzen verhallte fast lautlos.

„…Hokodan!“

Die Umgebung wurde in ein grünes Licht getaucht. Rasendschnell schoss die Lichtsäule in die Höhe, wuchs und wuchs und rammte gegen die Höhlendecke, die knirschend Widerstand leistete. Nichtsdestotrotz bohrte sich die perfekte Version des Brüllenden Löwen in den Fels hinein.
 

Und genau in diesem Augenblick handelte Ranma, federte in den Knien und ließ sich vom Sog nach oben reißen. Mehrere Meter überbrückte sie in wenigen Sekunden, kam sich vor wie in der Wäscheschleuder und grunzte dumpf, als die Energiewelle zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrte.

Der Aufprall auf ihren Rücken ähnelte dem Schulterklopfen eines schwergewichtigen Elefanten – mit äußerst stämmigen Füßen.

Kometengleich schoss die Kampfsportlerin herab und zog eine Spur aus Funken und Flammenzungen hinterher, die wohl nicht mal sie selbst bemerkte. Stattdessen flatterten ihre Arme überkopf und mit verschränkten Fingern hinterher. Ihr Blick war angespannt.

„Spezialtechnik der Musabetsu Kakuto Ryu: Kurate!“

Es ist nicht übertrieben zu behaupten, dass an diesem Tag die Urgroßmutter aller Kopfnüsse verteilt wurde – und dem Orochi zu Recht ein längeres Schläfchen bevorstand. Tatsächlich sackte der Kopf unter dem Treffer derart tief unter Wasser, dass meterhohe Kaskaden in die Luft spritzten.

Das Kampfsporttalent ließ ihrem benommenen Kameraden keine Zeit zur Besinnung, warf ihn sich stattdessen unsanft über die Schulter und stieß sich unter Aufwendung aller Kräfte in die Höhe. Unter ihr prallten die Wassermassen in einer ohrenbetäubenden Kakophonie zusammen und die Ausläufer dieses Zusammenstoßes peitschten sogar noch ihre Sohlen.

Ranma wusste schon, weshalb sie für gewöhnlich das Meer mied.

Hart kam sie mit ihrem Bündel auf der zerklüfteten Terrasse auf. Der Zufall wollte es so, dass der Orochi den Kampf zunehmend ans andere Ende der Grotte verlagert hatte. Dafür war Saotome nun sehr dankbar, denn mitten im See fehlte es bedauerlicherweise an solidem Untergrund.

Unter erschöpftem Gelächter reckte Ranma die Faust zum Himmel – oder zur Steindecke; wie man’s nimmt – und warf ihren Passagier ab.

Nichts und niemand besiegte Ranma Saotome.

„D-Du hast das geplant?“, röchelte es von ihren Füßen her. Breitgrinsend lugte Ranma herab und vollführte das Victory-Zeichen.

„Yo!“, verkündete sie stolz und bekam zum Dank den Schirm in den Bauch.

„D-Die Rechnung“, grollte Ryoga.

Für eine Weile ruhten die Jugendlichen auf dem harten Boden und sehnten sich nach einem Futon, einem Bett oder etwas weichem Gras.

„Woher wusstest du, dass das klappt?“, meinte Hibiki schließlich und schielte zum halben Mädchen.

„Wusste ich nich’“, repondierte Ranma lachend. Ihr Lachen war kurzlebig, denn mit einer Faust im Gesicht lacht’s sich schlecht.
 

Stockend kehrten die Lebensgeister zurück und die zwei rappelten sich schwerfällig auf. Der ewige Wanderer taumelte etwas unterm Gewicht seines Rucksacks, riss sich allerdings am Riemen. Würde noch fehlen, dass er vor Saotome Schwäche zeigte.

Tollpatschig und schief stolperte er auf das Tor zu.

Für einen Moment blieb er ehrfürchtig davor stehen – oder was auch immer man als Stehen definieren möchte. Sagen wir, er blieb nicht-ganz-stehen-fiel-aber-auch-nicht.

Die Ehrfurcht hielt ganze zwei Wimpernschläge.

Dann ließ er den Bambusschirm ohne viel Federlesen niedersausen und schreckte überrascht zurück.

Wir gratulieren Ihnen zur bestandenen ersten Prüfung. Präsentiert von Folter & Knecht, ihr Fachmann für Überredungsversuche und -erfolge.

Ryoga wechselte einen langen Blick mit seiner Kameradin.

„Nicht fragen?“, bot er an.

„Nich’ fragen“, stimmte Ranma zu.

Entschlossenen Schrittes wandelten sie durchs Tor, das sich quietschend aufschob. Unvorbereitet für alles, was kommen möge und mit genug Selbstüberschätzung, um es trotzdem anzugehen.
 

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Hallo liebe Leser.

Ranma und Ryoga stellten sich ihrer ersten Prüfung und wer hätte das gedacht – gegen den Yamata no Orochi höchstselbst. Wie werden die nächsten Herausforderungen an die beiden Gefährten aussehen?

Ich verspreche nur eins, es wird jetzt richtig knallig und heiß!^^
 

Zu einer anderen Sache in eigener Sache hätte ich noch eine Kleinigkeit zu sagen. Ich weiß zwar nicht, wem ich die Nominierung verdanke, aber ich möchte mich bei dem oder der Unbekannten herzlich dafür bedanken.

Das erste Buch Oh Mann, Ryoga! – Eine schamlose Parodie. wurde zum Yual gewählt. Unglaublich, oder?^^°

Darüber freue ich mich selbstverständlich und gelobe, mich auch bei Buch II fleißig reinzuhängen.
 

Das jedoch führt mich zu einem zweiten, etwas unerfreulicheren Punkt.

In letzter Zeit ist die Kommentarzahl meiner Kapitel rapide gesunken. Einzig die treue MichiruKaiou hält mir die Stange, wofür ich ihr über alle Maßen dankbar bin.

Nichtsdestotrotz stößt mich die Entwicklung in eine Grube voller Zweifel.

Ist mein Schreibstil schlechter geworden?

Habt ihr die Nase voll von meiner Idee des Humors?

Interessiert euch die Geschichte nicht mehr länger?

Sind die Charaktere OOC?
 

Ich würde mich sehr über Feedback zu diesen Fragen freuen. Egal welcher Art. Obwohl vielleicht keine Flames, die überlassen wir lieber Ranma.^^°
 

Versteht mich nicht falsch – ich bin nicht kommentargeil.

Bis zu dieser Geschichte bekam ich schließlich kaum Kommentare. Ich war soweit daran gewöhnt. Dann auf einmal kamen der unerwartete Erfolg und die Freude darüber, dass ich Leser hatte, die meine Fanfiktion gerne lasen.

Das war ein schönes und bestärkendes Gefühl wie ihr euch sicherlich vorstellen könnt.

Schließlich wuchs diese Geschichte nur deshalb zu solcher Größe, weil ihr Leser Interesse gezeigt und mir dadurch Motivation gespendet habt. Und wie ich schon so oft betonte, diese Geschichte ist daher sowohl mein als auch euer Verdienst.
 

Deswegen möchte ich das Allerbeste daraus machen und dafür benötige ich eure Hilfe.

Dankeschön bereits im Voraus.^^
 

Ein kleiner Glossar zum besseren Verständnis:
 

Yamata no Orochi: Der legendäre Drache findet seinen Platz in vielen Legenden Japans und ist ein gern verwendetes Motiv für Manga und Anime. So griff auch Rumiko Takahashi auf ihn zurück und platzierte auf seinem Kopf den Saft des Lebens. Im Manga traten Akane, Ranma, Ryoga und Shinnosuke gegen die Bestie an und besiegten sie, um Shinnosuke mithilfe des Safts zu heilen. Näheres ist nachzulesen im Band 26 des Manga.
 

Musabetsu Kakuto Ryu: Die Kampfschule, der Ranma und Akane angehören. Die Alles-ist-möglich-Kampfschule-für-Schlägereien-aller-Art zeichnet sich durch Finten, die Verwendung diverser Techniken und die Zurückhaltung eines Kindes vor der Keksdose aus.
 

Bakusai Tenketsu: Ryogas berühmteste Technik. Es handelt sich um die einzige Amazonentechnik in seinem Repertoire und er erlernte sie direkt von Cologne. Der Anwender stößt hierzu seinen Zeigefinger in hartes Material, entsendet einen Ki-Impuls in die sogenannte Bruchstelle und das Objekt detoniert.
 

Shin-Shishi-Hokodan: Die perfekte Version des Brüllenden Löwen, Ryogas Energieattacke. Während die Energie im Manga als kränklich-grün beschrieben wird, ist sie im Anime mal blau, mal rot. Ihr Effekt ist verheerend und macht diese Technik zu einer der Stärksten der ganzen Serie. Der Anwender entlädt sein KI, das daraufhin als Lichtsäule nach oben steigt und ihn katatonisch zurücklässt. Die geballte Energie rast dann geradewegs zu Boden und zermalmt alles in mehreren Metern Umkreis. Aufgrund des katatonischen Zustands des Anwenders bleibt dieser verschont.
 

Kurate: Eine Eigenkreation, die im Grunde nichts anderes als „Schlag auf den Kopf“ bedeutet. Aus offensichtlichen Gründen fand ich den Titel ganz einprägsam.^^° Ein ähnliches Manöver setzte Ranma auch im Kampf gegen Ryoga ein, nachdem dieser den Shishi-Hokodan erlernte.
 

Schöne Grüße,
 

euer Deepdream



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