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In the End of Time

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Yugis Entschluss

Yugis Entschluss

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//Flashback Anfang: Die Geschehnisse aus Yugis Sicht//

„Du wirst die römischen Truppen auf ihrem Eroberungszug nach Maeth begleiten. Deine Aufgabe ist es, mit den Bewohnern dieses Landes zu verhandeln, wobei ich stark bezweifle, dass sie sich auf meine Forderungen einlassen werden. Und wenn sie es nicht auf die einfache Art wollen, werden sie eben kämpfen müssen. Es dürfte allerdings nicht lange dauern, die Maethaner sind uns zahlenmäßig weit unterlegen. Dies ist eine gute Gelegenheit für dich zu lernen, mein Sohn.“, sprach der römische Kaiser, während Yugi ihm aufmerksam zuhörte. Er sollte also wieder bei einer Schlacht dabei sein. Langsam fragte er sich, wie viele kleinere Länder sein Vater eigentlich noch erobern, oder dem Boden gleichmachen wollte, bis seine Machtgier gestillt war. Rom war doch ohnehin bereits die Weltmacht schlechthin. Was wollte er noch? Diese kleinen Völker konnten ihnen unmöglich gefährlich werden. Vor allem die Maethaner, über die er bereits einiges gehört hatte. Umso mehr verwunderte ihn die Entscheidung seines Vaters, ein freies, friedliebendes Volk anzugreifen. Aber er war nicht hier, um Fragen zu stellen. Es nützte auch gar nichts, das wusste er aus Erfahrung.
 

*
 

Über die fruchtbaren Ebenen reitend, glaubte Yugi nie zuvor ein schöneres Land gesehen zu haben. Er bedauerte jetzt schon, ihm einen Teil seiner Schönheit nehmen zu müssen. Ob von der Zerstörung durch den Krieg, oder vom Tod aller widerstrebender Maethaner ausgehend, Maeth würde etwas verlieren. Auf jeden Fall aber seine Freiheit.

Für Yugi bedeutete dieser Begriff nicht sonderlich viel und doch war er alles für ihn. In seinem Leben hatte er keine Freiheit zu erwarten, würde sie niemals erlangen. Aufgrund all seiner Verpflichtungen, war er nicht mit ihr vertraut und trotzdem sehnte er sich nach ihr. Dennoch fiel es ihm das ein oder andere Mal schwer, den Tatendrang all dieser Freiheitskämpfer nachzuvollziehen. So gesehen lebte er schließlich auch in Gefangenschaft, war ständig von Wächtern und Dienern, schlimmstenfalls Lehrern umgeben, die ihm sagten was er zu tun hatte. Als zukünftiger Kaiser Roms, trug er eine unermessliche Verantwortung auf seinen Schultern. Und er war fest entschlossen, die Erwartungen seines Vaters so gut er konnte zu erfüllen. Allerdings auf seine Art und Weise.

Ihm war durchaus bewusst, dass der Kaiser ihn nicht nur auf Schlachtfelder schickte, damit er etwas über Kriegsführung lernte. Er sollte innerlich abhärten, um in späteren Zeiten kein Erbarmen gegenüber Feinden zu zeigen. Eine Form, die Yugi nicht verstand. Dennoch konnte er sich ihr nicht entziehen.

Dementsprechend folgte er jeder einzelnen Anweisung seines Vaters und erwartete den maethanischen Verhandlungspartner wenige Stunden später in seinem Zelt, welcher über die Entscheidung zwischen Krieg und Frieden verfügte. Wollten sich die Maethaner nicht fügen, mussten sie mit ihrem Blut dafür geradestehen. So lautete der Befehl des Kaisers.

Während Yugi stumm vor sich hin sann, vernahm er plötzlich Stimmen von draußen. War sein Gast eingetroffen? Wenige Sekunden darauf trat ein Mann in typisch maethanischer Kriegsrüstung ein. Die Wachen warfen ihm sogleich argwöhnische Blicke zu und grüßten ihn auf ihrer Sprache, nämlich mit den Waffen.

„Das nennt Ihr gewaltlose Verhandlung?!! Soll ich mich während unseres Gespräches bedroht fühlen?!!!“, kam es vom gegnerischen Krieger, woraufhin Yugi ihm Recht zusprechen musste und den Wachen befahl, ihre Waffen zu senken.

„Schön, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid. Bitte gestattet mir, in Euer Antlitz zu sehen.“, begann Yugi diplomatisch wie er es gelernt hatte. Nach einigem Zögern kam der Maethander der Aufforderung nach und zog seinen Helm ab, woraufhin es Yugi kalt und heiß zugleich den Rücken hinab rann. Scharf sog er die Luft ein und hielt inne. Er wusste nicht wieso, aber für einen Moment verlor er seine Sprache und musste sich arg zusammenreißen, um wieder klar denken und handeln zu können. Während seiner Reise hierher hatte er sich auf alles vorbereitet, nur nicht auf DAS!

Nie und nimmer hätte er erwartet, dass einer der großen Anführer so jung sein konnte. Jung und dabei so… schön. Ja, dieser Mann besaß ein bezauberndes Gesicht. Ob wohl der Rest des Körpers… Schnell rief sich Yugi zur Vernunft zurück und fuhr kühl mit den Verhandlungen fort, ganz so, als sei nichts gewesen. Zumindest wirkte es rein äußerlich so, denn innerlich fand der Prinz keine Ruhe. Erst recht nicht, als Yami die Forderungen Roms eiskalt ablehnte. Es versetzte Yugi einen Stich ins Herz, denn damit war das Schicksal dieses Volkes; dieses Mannes besiegelt.

Yugi versuchte noch Yami umzustimmen, doch es war vergebens.

Die nächsten Stunden konnte der Prinz keine Minute still sitzen, musste ständig seufzen und sich den Kopf über das Kommende zerbrechen. Was sollte er nur tun? Den Krieg verhindern konnte er nicht. Wahrscheinlich konnte er nicht mal das Leben dieses Mannes retten. Zum ersten Mal seit ewig langer Zeit, kam sich Yugi so unendlich hilflos vor. Was sollte er nur tun?

Diese Frage plagte ihn bis spät in den Abend hinein und ließ ihn kein Auge zumachen. Die einzige Antwort, welche ihm als die einzig richtige erschien, lehnte er innerlich ab. Trotzdem hatte er keine andere Wahl, als es so kommen zu lassen, wie es kam. Schließlich hatten sich die Maethaner ihr Schicksal selbst ausgesucht. Genauso wie Yami, da konnte selbst ein römischer Prinz nicht viel daran ändern. Wobei nicht viel etwas anderes war als nichts!

Da ihn diese Nacht die Schlaflosigkeit heimzusuchen schien, beschloss Yugi einen Spaziergang zu machen. Leise und unbemerkt schlich er sich aus seinem Zelt und aus dem großen Lager. Er war sich der Gefahr bewusst, welche er da einging. Wenn ihn ein Feind entdeckte, war er höchstwahrscheinlich verloren. Dennoch hielten ihn keine zehn Pferde an diesem Ort. Er musste raus, an die frische Luft, frei vom Geruch des Krieges.

Um sich nicht zu verirren, ging er immer geradeaus, blickte gelegentlich in den Sternenübersäten Himmel hinauf. Es war eine schöne und warme Nacht.

‚Luna.’, schoss es Yugi durch den Kopf, als er den Mond anblickte und sich an die römische Mondgöttin erinnerte. ‚Bitte weise mir mit deinem Licht den Weg in dunkler Nacht.’

Und tatsächlich schien sein Wunsch auf eine etwas andere Art in Erfüllung zu gehen. Nichts Böses ahnend, wollte er soeben eine ganze Reihe an Gebüschen durchqueren, als er vor diesen wie erstarrt stehen blieb. Das, was ihm seine Augen versuchten klarzumachen, konnte einfach nicht sein! Doch so war es!

Sich leise an einen dicken Baum lehnen, beobachtete Yugi seine neue Entdeckung. Leider hatte er nur einen ganz kurzen Blick auf Yamis nackten Körper erhaschen können, denn kurz darauf war dieser auch im Wasser verschwunden, schwamm nun ein wenig herum. Wie elektrisiert starrte Yugi ihn an, konnte sich gar nicht von diesem Anblick losreißen. Ja, manchmal meinten es die Götter gut mit ihm. Und dies war mal wieder so ein Augenblick, denn ehe der Prinz es sich versah, verließ der junge Maethaner das kühle Wasser auch wieder und diesmal war es Yugi vergönnt, diesen süßen Anblick eine ganze Weile länger zu genießen. Was für ein Bild! Wie für Götter geschaffen!

Das Mondlicht schmeichelte Yamis Haut, welche aufgrund der Feuchtigkeit leicht glitzerte wie Bruchstücke eines Sterns. Also hatte Yugi mit seinen abschweifenden Gedanken gar nicht so Unrecht gehabt, denn Yami war nicht nur lieblich vom Gesicht her, sondern auch unglaublich anziehend vom Körper. Der Prinz musste sogar aufpassen, nicht in die Büsche vor sich reinzufallen. Muskulös, aber nicht übertrieben. Einige kleinere Narben hier und da, perfekte Figur, super Maße…

„Spannt Ihr gerne, Prinz?“, ertönte plötzlich eine Stimme, die ihn aus all seinen Träumen riss. Erschrocken zuckte Yugi zurück, musste sich erst fassen und realisieren, dass er aufgeflogen war. Schade aber auch!

Sich daran erinnernd, dass er den anderen bloß nicht irgendwie oder irgendwohin anstarren durfte, trat der Prinz unsicheren Schrittes vor und blickte Yami direkt in die Augen. Natürlich konnte er nicht verhindern, dass sein Blick trotz allem manchmal etwas tiefer rutschte, aber nur für wenige, kaum bemerkbare Sekundenbruchteile!

„Ich mache nur einen Spaziergang.“, erklärte er – was auch der Wahrheit entsprach.

„Wie dumm von Euch. Ich könnte Euch töten, oder besser. Euch als Geisel nehmen.“, kam es zurück. Yugi schluckte hart und wich ein wenig zurück. Ja, das war durchaus denkbar, schließlich handelte es sich bei dieser Schönheit ebenfalls um einen Maethaner. Um seine Unsicherheit jedoch auszublenden, kam Yugi zum Punkt und erklärte Yami sein Anliegen. Er musste diesen Mann einfach davon überzeugen, seine Meinung zu ändern! Doch wie zuvor, scheiterte er.

Allerdings teilte Yami ihm diesmal seine Gründe mit, gewährte ihm, mehr oder wahrscheinlich eher weniger bewusst, einen kleinen Blick in sein Inneres. Und wenn Yugi ehrlich war, beeindruckten ihn die Worte des Maethaners. Aber nicht nur die Worte, auch die Ausstrahlung, welche ihn geradezu fesselte. Zum ersten Mal erwachte in Yugi etwas, das er nicht recht definieren konnte. Es war unglaublich mutig, bereit zu sein, für seine Ideale zu sterben. Dagegen fühlte sich der Prinz richtig feige. Im Gegensatz zu Yami und dessen Volk, hatte er sich nie für seine Wünsche eingesetzt und letztendlich sogar vergessen, dass er welche hatte. Bis zum heutigen Tag zumindest.
 

*
 

Dieses Gefühl, das Wissen darum, was er zumindest im Augenblick wollte, wurde während der Schlacht stärker, geradezu unerträglich. Vor allem, da die Schlacht so ganz anders verlief, als Yugi es erwartet hatte. Das war kein Kampf mehr, es war ein Gemetzel ohne Erbarmen. Hilflos musste er ansehen, wie die römische Armee die maethanische immer weiter zurückdrängte, diese immer weniger wurden. Das Ende konnte er gar nicht mehr mit ansehen, zog sich deswegen in sein Zelt zurück und wartete ab.

Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, bis plötzlich zwei Soldaten in sein Zelt kamen und ihm einen kraftlosen jungen Mann fast vor die Füße warfen.

„Der letzte Überlebende und Anführer.“, grinste ein Zenturio ihn an. Mit geweiteten Augen blickte Yugi auf den verletzten Yami herab, welcher sich mühevoll versuchte aufzurichten. Der Prinz wusste nicht, ob er eher besorgt um dessen Zustand, oder vielmehr dankbar für dessen Überleben sein sollte. Wahrscheinlicher erschien ihm eindeutig die zweite Möglichkeit. Er hatte den Zenturionen zwar befohlen, Yami von Maeth auf jeden Fall am Leben zu lassen, doch dass er ihn tatsächlich lebend wieder sehen würde, hätte er nie erwartet.

Dennoch lag schwere Traurigkeit auf des Prinzens Gemüt. Dieser Kampf war einfach grausam gewesen und viele Menschen hatten ihr Leben lassen müssen. Davon hatte er genug.

//Flashback Ende//
 

*
 

Leise betrat Yugi das Gefangenenzelt und schritt geradewegs auf die Mittelstütze zu, an welcher der einzig Überlebende des Gemetzels angebunden war. Kraftlos lehnte Yamis Oberkörper am dicken Holzbalken, während seine Augen geschlossen waren. Schlaf fand er aufgrund der vielen schmerzenden Wunden allerdings nicht, nickte höchstens kurz ein, um daraufhin aufzuwachen und sich weiter zu quälen.

Seufzend kniete sich Yugi vor Yami zu Boden und nahm ihm die schwere Rüstung so gut es ging ab. Dabei schreckte der Größere allerdings auf und blickte Yugi zuerst erschrocken, dann verwirrt an.

„Dein Mut, dein Einsatz sind lobenswert… und dumm zugleich. Du hast genau gewusst, dass es so oder schlimmer endet. Dennoch hast du gekämpft. Für dein Land, und für deine Freiheit. Meinen Respekt hast du dir redlich verdient.“, meinte Yugi, schnitt Yamis Oberteil dabei mit einem Dolch auf, um an die Wunden dranzukommen. Sie stumm versorgend, versuchte er Yami keine unnötigen Schmerzen zuzufügen. Zwar verließ diesen die ganze Zeit über kein Ton, dennoch zuckte er gelegentlich zusammen. Yugi biss sich auf die Lippen, als er die vielen Verletzungen einzeln desinfizierte und anschließend verband, dabei ein unterdrücktes Keuchen vonseiten des anderen vernahm. Im Herzen tat es ihm weh. Dabei wusste er gar nicht, wieso er das alles überhaupt tat. Oder etwa doch?

Als er fertig war, seufzte er erneut kellertief auf und blickte den Maethaner forschend an.

„Ich weiß nicht was mich geritten hat, andererseits weiß ich es doch. Ich glaube, du hast mich einfach fasziniert mit deinen Worten. Du meintest, du wolltest solange kämpfen, bis du die Freiheit deines Landes errungen hast. Vielleicht hat mich diese scheinbar aussichtslose Aussage herausgefordert, oder aber ich habe einfach den Verstand verloren. Jedenfalls will ich deinen Wunsch in Erfüllung gehen sehen. Ich will, dass du dein Ziel erreichst und somit allen zeigst, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. Denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg! Kämpfe für deinen Traum! Kämpfe dort, wo ich längst aufgegeben habe. Kämpfe!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yanara126
2014-12-12T13:37:18+00:00 12.12.2014 14:37
Klingt gut! Hast du die FF eigentlich vergessen oder nur gerade keine Zeit? Mich würde interessieren wies weiter geht. Ich hoffe es geht bald weiter.
LG Yanara
Von:  Eri-chan
2008-08-29T19:36:28+00:00 29.08.2008 21:36
Hi sit echt super gerschrieben kannst du mir ne Nachricht schicken wenn die Geschichte fertig ist? Biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiitte das wäre echt Mega nett von dir bin schon total gespannt wie es weiter geht^^
Lg Eri^^
Von:  Judari
2008-08-15T17:56:34+00:00 15.08.2008 19:56
Hi wollte fragen ob du die Geschichte weiter machen willst ist sehr gut geschrieben. Kannst du mir dann eine Nachricht zukommen lassen wenn weiter gegeh sollte????????????????
:D
*unschuldigkuken*
Von:  Judari
2008-07-17T17:15:37+00:00 17.07.2008 19:15
Recht interesant^^
Von:  angel-silver
2008-05-17T11:56:01+00:00 17.05.2008 13:56
Hy, ich finde Geschichten die im alten Ägypten Spielen immer toll, auch wenn es so wenige giebt.
Meine Fingernägel sind jezt bestimmt schon einen halben Meter kürzer als vorher, weil ich schon gespannt bin wie es mit den Beiden weitergeht.
Kanntst du mir eine ENS schreiben wenn´s weiter geht? Das wäre Wahnsinnig lieb
Danke scon mal im vorhinein.
GLG Angel
Von:  Sammy5522
2008-05-16T18:33:54+00:00 16.05.2008 20:33
Hallo!
es ist echt eine super fesselde geschichte.Hoffe du schreibst schnell weiter.

ganz liebe grüße sammy


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