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Kaoru, 34, verbittert sucht... NIEMANDEN (...oder doch?)

Kao x Die
von

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Toshiya am Morgen, macht Kummer und Sorgen!

Chapter 1: Toshiya am Morgen, macht Kummer und Sorgen!
 

Unsere Todesgötter machen ihre Arbeit gut, also lest die FF lieber. Wahlweise ist ein Tod an Herzversagen anzubieten. Auf Sonderwünschen gehen wir natürlich ein. xDDD

AKI UND RON (Fuyu) Feb. 2008-02-18

Viel Spaß! *g*
 

Disclaimer: Nein, wir verdienen hiermit kein Geld! Diese Idee ist lediglich unseren kranken Hirnen entsprungen und dient nur zur Besänftigung perverser Gedanken.
 

*~*~*~*~*
 

(Kaoru)
 

Was höre ich da? Wer raubt mir denn da meinen wohlverdienten Schlaf? Waah~, das hört sich ja schlimmer an als Toshiya, „Cheri Cheri Lady“ singend unter der Dusche. Moment, dieses Geräusch kenne ich doch... das ist doch mein WECKER! Schlaftrunken patsche ich mit meinen Stummelfingerchen über die Matratze, packe das nervtötende Vieh und schleudere es mit voller Wucht gegen meine Wand. Wie gewohnt ertönt kurz darauf das krächzige „Guten Morgen“. So mechanisch kann Meister Kao nur sein guter, alter Freund, der Hähnchenwecker von Mc’Donalds begrüßen! Den habe ich nämlich vor einiger Zeit in besagtem Fastfood Restaurant ergattert, als die Sucht nach Hamburgern mal wieder Opfer forderte. Bei so einem Preis und so treuen, großen Glubschaugen konnte selbst der Sparfuchs Kao nicht ’Nein’ sagen.
 

So, auf ins Bad und sich dem morgendlichen Faltencheck unterziehen. Also überwinde ich meine Müdigkeit und trotte ins Land der Hygiene um meinem Kao-Junior etwas Erleichterung zu verschaffen, indem ich ihn übers Klo hänge und erst mal ordentlich schiffe.

Boahhh... tut das gut und jetzt?? Ich wende mich dem Spiegel zu und führe den besagten Check durch: „Kao, Kao, besorg dir mal ne Anti Aging Creme!.. Da war doch gestern noch ne Werbung über Men Expert im Fernsehen. Das Zeug benutzt der Mann von Heute doch! Vielleicht solltest du dir das auch mal anschaffen...“, meckert mich mein Spiegelbild an. „Hmmm, nee, das ist nichts für einen Mann der sich seit Monaten ein Kinnbärtchen züchtet. Kao, schmink dir das ab!“, entgegne ich und kraule stolz mein Kinngewächs. Diskussion beendet, Sache gegessen. So jetzt nur noch Gesicht und Wämpchen waschen, Beißerchen schrubben und ab in die Küche!
 

Nachdem ich erst mal ne fette Ladung Koffeinwasser aufgesetzt habe such ich mit ner Kippe im Mund nach meinem Lieblingskaffeepot. „Ja wo isser denn, mein Potti??“, frage ich in den Küchenschrank hinein, wühle ein bisschen und, siehe da, ich werde fündig!
 

Ein paar Minuten später watschle ich mit Kaffee, Bild am Sonntag und na vollen Schachtel Ziggys ins Wohnzimmer und schmeiss mich auf meine schwarze Ledercouch. Genüsslich inhaliere ich den hellblauen Nebel meiner Malboro menthol, lege meine Füße auf den Couchtisch und mache es mir bequem. Hach… was für ein Luxus. Was will man mehr? Grade checke ich die Nachrichten, prompt klingelt es an der Türe. Scheiße. Dabei hat der Tag doch so gut angefangen. Wer kann das bloß sein? Die Frage erübrigt sich wohl, niemand vergewaltigt meine Klingel so früh an einem Sonntagmorgen, im Bedacht auf der Stelle umgebracht zu werden...AUßER Toshi. Auf den hab ich nun echt keinen Bock, warum ist mir meine Ruhe vergönnt? Das Leben kann so grausam sein und besonders gern scheint es den armen Kao zu quälen. „Ich bin schon bemitleidenswert“, seufze ich und werfe die Zeitung auf den Tisch. „Schon gut, schon gut ich komm ja schon“, brumme ich und schleppe meinen müden Kaokörper zur Haustür an der es immer noch Sturmklingelt. Mit einem Todesblick öffne ich. Der kann was erleben! Kaum habe ich die Tür einen Millimeter geöffnet schiebt das Tototier seine dünnen Spinnenfinger durch den Spalt und quetscht sich in meine Wohnung. „Hi Kaokao!!“, quietscht es in einem mehr als nur schrillem Tonfall und wickelt seinen Arme um mich. „Toshiya“, zische ich genervt zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, „ könntest du mich bitte loslassen! Es reicht schon das du den armen, alten Rentnerkao so früh am Morgen belästigst!“ Natürlich bin ich KEIN Rentner, die haben schliesslich mehr Falten und sitzen alle in nem elektrischen Rollstuhl! Daraufhin schiebt das Totchi seine Unterlippe vor und schaut gekränkt auf mich herab. Ich bin nicht klein, Toshi ist nur zu gross! „Willst du denn gar nicht wissen warum ich hier bin?“, fragt es auch noch so dreist. „Wenn ich ehrlich sein soll, NEIN!“, mit diesen Worten wende ich mich ab und schlurfe zurück ins Wohnzimmer. Ach ja, ne Zigarette wäre jetzt nicht schlecht... Ich pflanze mich zurück auf die Couch und verstecke mich hinter der Zeitung. Nach einer Weile luge ich über den Rand der Klatschpresse und sehe wie sich ein fettgrinsender Toto in einen der Sessel aalt immer darauf bedacht seine ’Reize’ zur Schau zu stellen. Wie mich das anpisst! Diese Schwuchtel sollte eigentlich schon längst gemerkt haben das er bei mir keine Chance hat. Soweit kommt’s noch... ICH ein Homo? Das ich nicht lache! „Och, komm schon Kao! Jetzt stell dich nicht so an.“ lacht das Totovieh.
 

So, es reicht! Abrupt verfinstert sich mein Blick, ich stehe auf und pfeffere die Zeitung in Richtung Toshi. Was fällt dieser Schwuchtel ein? „ICH stelle mich also an?“, brülle ich, die Zeitung hat Toto zwar verfehlt doch trotzdem schaut er geschockt, „Erst kommst du hier reingeplatzt, nimmst mir meine wohlverdiente Ruhe und dann sagst du ich solle mich nicht so anstellen!“ Pah! „Kaoooo~, sei mal nicht so zickig ich will doch nur...!“ „WAS, du willst doch nur..., Du willst mir doch nur auf die Nerven gehen, ne?“, stichele ich bösartig. Pass auf Toshi, gleich wachsen mir zwei Hörner aus dem Kopf, den Ziegenbart hab ich ja schon! Jetzt guckt der auch noch so geprügelt, dabei hab ich ja noch nicht mal die Bratpfanne aus der Küche geholt! „Bitte Kao! Jetzt hör mir doch mal zu!“, jammert Tosh mit weinerlicher Stimme. Wehe der flennt jetzt, dann krieg ich nen Nervenzusammenbruch...ach ne, den hab ich ja schon. „Machs kurz sonst überleg ich’s mir anders und werf dich raus!“, Toshi mustert mich misstrauisch. Argwöhnisch stiere ich zurück. Oh ja, im böse gucken könnt ich nen Preis gewinnen! „Also“, beginnt Toto, hibbelt auf dem Sessel hin und her und freut sich wie ein kleiner dummer Junge, „ Ich war gestern auf ner Party hier inna Gegend und bin heut morgen da aufgewacht...frag mich nicht was ich alles angestellt hab, ich weiss es selbst nicht mehr...“ , da grient er mich schon wieder so dumm an, ich weiss was jetzt kommt und allein schon beim Gedanken daran rollen sich mir die Fußnägel hoch... „Ja?“, frage ich ungeduldig, ich hab ja nicht ewig Zeit... „Ja und da“, ich hab Angst, seine Augen leuchten so komisch, „daaa~ hab ich mich mal für dich umgeschaut. Du bist in letzter Zeit total verbittert geworden und lässt deine Launen immer an mir aus, nur weil bei dir im Bett tote Hose ist!“
 

NEE... DAS glaub ich jetzt echt nicht, meine Kinnlade hängt auf dem Boden. Was nimmt der sich heraus, sich einfach in mein Privatleben einzumischen... Ich bringe kein Wort mehr raus. „Ja und daaa~...“, ganz lieb und unschuldig lächelt mich Tosh an, er checkt echt nix..., „Da hab ich ein total nettes Mädchen kennen gelernt und ich hatte auch gaaaaanz zufällig ein Bild von dir dabei gehabt.“ Diese Lüge ist billiger, als die Pornoheftchen die Toshi unter seinem Bett versteckt, aber ich tu einfach mal so blöd und spiel mit, bin ja irgendwie schon neugierig, sonst will er mir immer irgendwelche Typen andrehen... „Jaaa~ und die war sofort hin und weg von dir uuund da ich so ein lieber Freund bin hab ich ein Date mit ihr ausgemacht. Ich sag dir, DIE wird dir gefallen, leider steh ich auf Männer, wenn es anders wäre, dann hätte ich die für mich klar gemacht!“
 

Mein Gesicht verzieht sich als hätte ich auf ne Zitrone gebissen aber endlich finde ich meine Stimme wieder: „Kann ich dir überhaupt trauen???“, misstrauisch ziehe ich eine Braue hoch. Toshi hat sich mit mir schon ziemlich dicke Klöpse geleistet, einmal hat er mich zum Beispiel abgefüllt und mich dann versucht zu begrabschen aber nachdem er zwei Wochen mit nem blauen Auge in seiner Visage rumlaufen musste, hat er wenigstens schon mal den Versuch mir an die Wäsche zu gehen aufgegeben... leider ist das nur EINE von den zehntausend Schnapsideen, die in seinem kranken Köpfchen rumschwirren.
 

Mit einem Lächeln beugt sich Toshiya vor und zeigt mit einem seiner schlanken Finger auf sein Gesicht. „Können diese Augen lügen?“ Wie eine kleine Misttöle glotzt der mich da aus großen Äuglein an. „Oh ja, das können sie!“ feixe ich. Da verzieht das Tosh auch schon wieder seine Unterlippe und schmollt. Bei dem Anblick muss selbst ich lachen. Ich glaub ich bin wirklich verbittert.... „Na, so kenn ich den guten alten Kao!“ stimmt Toto in mein Gelächter mit ein. Augenblicklich werde ich wieder ernst. „Du denkst wirklich da geh ich hin?“ schnaube ich. „Och Kao was bist du nur für ein seniler alter Sack geworden?“, provoziert Toto. Menno, das ist gemein! Warum kennt der mich so gut? „Was denkst du dir eigentlich?“, motze ich. „Wie naiv bist du? Du dürftest mich mittlerweile gut genug kennen das ich auf SOWAS nicht eingehe und du hast kein Recht mich zu beleidigen!“
 

„Tut mir Leid“, nuschelt das Toshi. Aha, jetzt ist er verunsichert! Wie ein räudiger Köter sitzt er da. NEIN, Kao bemitleide ihn jetzt bloss nicht. Ach, nervt mich das alles! Ich brauch ne Kippe. „Willst auch eine?“ brumme ich in meiner sozialen Ader. „Gerne. Danke.“ murmelt Toshiya in seinen nicht vorhandenen Bart und nimmt sich eine der Nikotinstängel aus der Packung die ich ihm entgegenstrecke. „Weißt du“, beginnt er leise, erhebt sich und nimmt neben mir Platz. Ich kriege Angst. Trauma von damals... „Ich...ich will halt nicht das mein aller liebster Lieblingskao allein und verbittert stirbt!“ So ernst hab ich ihn noch nie erlebt, echt nicht! Was soll ich jetzt machen? Ich alter Sack hab noch Probleme mit meinem Gehirnkasten, da legt das Totchi auch schon seine Hand auf meinen Oberschenkel und streichelt auf und ab... Erschrocken zucke ich zusammen, entsetzt blicke ich zu Tosh, der auch noch die Frechheit besitzt mich anzugrinsen. DAS REICHT!! Wutentbrannt springe ich auf und hole tief Luft für den Verfluchungshagel à la Kaoru Niikura. Doch anstatt Toto anzubrüllen kann ich nur mit hochrotem Kopf nach Luft schnappen. Wie ein Fisch. Blubb blubb. Mir falllen einfach keine Beleidigungen ein. Scheiße! Was mach ich jetzt? Is ja voll peinlich. „Sorry, Kao, ich wollt dich nicht in so eine Verlegenheit bringen. Ehrlich! Ich wollte dir nur helfen dich zu öffnen, ich seh doch wie scheiße es dir geht!“ Toshi heult glaub ich gleich, hätte nie gedacht das der so sensibel sein kann. Darf ich mitheulen? Nee, lieber nich, bin ja kein verweichlichter Idiot aus so ner dummen Seifenoper. Trotzdem hab ich den Drang mit Toshi zu sprechen. Vielleicht sollte ich mich einfach mal öffnen. Mit einem Seufzer lasse ich mich zurück aufs Sofa fallen, natürlich mit ein bisschen Sicherheitsabstand zu diesem Gigolo, man kann ja nie wissen! Skeptisch beäuge ich das Tototierchen. Er guckt so aufmunternd. Ich lasse geschlagen meinen Kopf hängen. Meine Fassade beginnt zu bröckeln. Das ist nicht gut, gar nicht... „Du hast Recht. Ich bin total verbittert. Aber ich bin einfach nicht der kontaktfreudige Typ Mensch, wie du.“ Ich will wieder meine Ruhe. Warum muss er auch in offene Wunden Salz streuen. Das Kapitel Beziehungen ist in meinem Leben schon längst abgeschlossen. Toto scheint zu bemerken dass ich angespannt bin, denn er verzieht sein Schnäuzchen zu einer bemitleidenden Schnute. „Daran solltest du aber arbeiten, es ist nicht gut alleine zu sein.“ Meine Mundwinkel biegen sich unweigerlich nach unten. Ok, ich gebe es auf, Tosh begreift nichts. „Ich will aber niemanden bei mir haben! Und jetzt lass mich damit in Ruhe!“ Toshiya sieht aus als würde er gleich flennen. „Kaoooo~, du weichst mir aus! UND du lügst! Ich seh doch wie du unter deiner Einsamkeit leidest, wenn ich dich dann besuchen komme tust du immer so cool, dabei ziehst du dich immer weiter zurück und lässt niemanden an dich ran.“ Ich hätte ihn nie reinlassen sollen, oder, noch besser, nie kennen gelernt haben. Das war auch so ne Sache:
 

~*Flashback*~
 

Es war ein kalten Wintertag, vor ungefähr zehn Jahren. Die Sonne ging gleich unter und das nächtliche Tokyo erwachte langsam zum Leben. Mit der Kapuze tief ins Gesicht gezogen trottete ich eine kleine Gasse entlang, hielt mich im Schatten der Gebäude. Niemand sollte sehen wie beschissen es mir ging. Alles IHRE Schuld! Krampfhaft versuchte ich die Tränen zu unterdrücken. Wegen IHR würde ich bestimmt nicht heulen. Wie konnte sie mir Das nur antun? Ich hatte gedacht sie meinte es ernst mit mir. Gerade beginne ich mich ihr zu öffnen, da offenbart mir das Miststück das alles eine dumme Wette war. `Wer knackt den alten verbitterten Kao?´ Haha. Ja, sie hatte es geschafft. Herzlichen Glückwunsch! Mich hätte mal interessiert was der Wetteinsatz war. Nein nicht wirklich... Egal ich wollte einfach nur vergessen, also machte ich mich auf zur nächstbesten Kneipe. Kummer ersaufen! Und gleich morgen würde ich mich an der Uni abmelden und auf Jobsuche gehen. Was hatte ich mir auch dabei gedacht Innenarchitektur zu studieren? Das Einzige was ich einrichten konnte war das Barbiehaus meiner kleinen Schwester. Den ach so netten Mitstudenten konnte ich nie wieder unter die Augen treten. Die Sache hatte mir ordentlich den Kopf gewaschen. Menno, hatte keinen Bock auf so was.., da kam mir ein Besäufnis gerade Recht. Ich merkte nicht wie sich mein Schritt beschleunigte und ich schliesslich vor einer kleinen Bar stand. Lautes Stimmengewirr drang aus dem Inneren und in der Luft lag der abscheuliche Gestank nach fettigem Essen und Alkohol, den ich mir so schmerzlichst herbeisehnte. Ich quetschte mich durch die kleine Tür ins Innere des Pubs. Wääh, stank es hier! War ja eklig! Mit viel Mühe und Not kämpfte ich mich durch die Menschenmassen nach vorne zum Tresen, wo ich mich geschafft auf einem der schicken Barhocker niederliess. „Was kann ich ihnen anbieten, junger Herr?“, fragte mich eine alte Frau, die mehr Falten hatte als meine Oma. Seit wann lässt man denn zahnlose Rentner in schicken Bars arbeiten, obwohl, der Pub war auch nicht gerade sonderlich ansehnlich... „N’Bier darfs sein!“, grunzte ich diese alte Kröte an.
 

Keine zehn Minuten später hatte ich mein drittes Bier und zwei Tequilla intus, Nein, das reichte nicht, noch lange nicht! „Bitte nochn Bierchen, junges Fräulein, jaah??“, lallte ich das Ömchen an. Gerade fuhren meine Gedanken auf Abwegen da packte mir doch tatsächlich irgend so ein unverschämtes Weib an meinen Allerwertesten. Moment! Das war doch gar kein Weib sondern ein Kerl! Ich unterdrückte einen Brechreiz und lallte diesen Idioten an, der einen widerwärtigen, hautengen Latexanzug trug: „Sachma haste se nich mehr alle??“ Der Lausbub grinste mich dümmlich an. „Schon ziemlich zu, der Gute, was?“, feixte er. „Mach das de wechkommst sonst tretsch dir in deinen glattrasierten Schritt!“, fauchte ich und schlürfte mein kühles Bierchen. „Du sahst nur so einsam aus, da dachte ich mir, ich leiste dir n’bissel Gesellschaft!“ Schmollte der? „ Hab aber kein’Bock auf Gesellschaft also schwing deinen Homohintern hier wech!“ Wow, endlich hatte ich es geschafft ihn so zu beleidigen, dass er schmollend abzog! So, nun zurück zu meinem Besäufnis: Hier noch nen Tequilla, da nochn Bierchen... Aber irgendwann entschied mein Magen doch das es reichte, also knallte ich der alten Furunkel ihr Geld auf den Tresen und schwankte nach draußen. Boah, war mir schlecht!
 

Scheisse. Wie sollte ich nun nach Hause kommen. Ich wankte ein Stück, krallte mich dann an einer kalten Hauswand fest, meine Beine schlotterten. „Ganz ruhig Kao“, versuchte ich mich zu beruhigen und nicht in Panik auszubrechen, durch die plötzliche Hilflosigkeit. Warum war ich noch gleich hier? Ich hatte es vergessen. Egal. Zitternd brach ich zusammen. Die Feuchtigkeit der kalten Wand drang durch mein dünnes Hemd. Wo war meine Jacke? Vergessen. „Kaoru! Reiss dich zusammen und versuch aufzustehen“ befahl ich mir. Langsam richtete ich mich auf, fest an die Hauswand geklammert. Wankte erneut ein paar Schritte und machte erneut, mitten in der kleinen Gasse, Bekanntschaft mit dem harten Asphalt. Mein Magen krampfte sich ruckartig zusammen und ich musste mich übergeben. UND WIE! Fragt mich nicht wie lange ich dort noch hockte und am würgen war aber als ich mich im wahrsten Sinne des Wortes ausgekotzt hatte, bemerkte ich erst, das jemand hinter mir stand und meine langen Haare hochhielt, damit ich sie nicht voll kotzte. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte mich die Person und hockte sich neben meinen ausgelaugten Körper. Die Stimme kannte ich doch! Als ich im Dunkeln die Umrisse eines schlanken Mannes im Latexanzug erkannte, glaubte ich zu sterben. Gequält stöhnte ich auf und hielt mir den schmerzenden Bauch. Der hatte mir grade noch gefehlt. „Lass mich!“, jammerte ich und versuchte mich von ihm loszureissen und aufzustehen, was kläglich scheiterte und ich nach hinten in seine Arme fiel. Der packte mich am Schlafittchen und hievte mich hoch. Wow, hätte ihm so eine Stärke gar nicht zugetraut. Er legte einen meiner Arme um seine Schulter und stützte mich so. „Sag mal wie viel hast du gesoffen? Nun ja egal, ich bring dich erst mal ins Warme, sonst erfrierst du mir noch!“, erwiderte er. „Lass mich endlich in Ruhe!“, brummelte ich in mein damaliges kleines Kaobärtchen, dann wurde es schwarz vor meinen Augen und mein schwacher Körper katapultierte mich geradewegs in die Bewusstlosigkeit.
 

Das nächste Mal erwachte ich, als mich eine wohlige Wärme umfing und jemand an meinem Gürtel nestelte. MOMENTCHEN MAL!!! Kann ich auch noch ein Wörtchen mitreden wenn mich da jemand flachlegen will?? Kacke nur, dass ich meine Gliedmassen nicht einen Millimeter bewegen konnte. „Hör auf du perverser Drecksack!!!“, fluchte ich entsetzt, als mich dieser Mistkerl, im Latexanzug, meiner Hose entledigte. „Jetzt mach dir mal nicht ins Hemd, ich werd dich schon nicht gegen deinen Willen vergewaltigen!“, antwortete der schwarzhaarige Trottel nur knapp und begann, mein Hemd aufzuknöpfen. Er zog es über meine Schultern und trat dann zurück. Wollte er jetzt Gleitgel holen um es mir angenehmer zu machen? Das war aber nett. Zu viel der Güte. Manchmal hasse ich mich für meinen Zynismus! Da kam der Perverse wieder und hielt etwas in der Hand, doch der Restalkohol verbot mir zu erkennen was es war. Peverses Sexspielzeug? Bestimmt. Auf einmal legte er das Ding, welches sich als eine Decke entpuppte, über mich. Schlagartig wurde ich müde, sollte dieser Perverse mit mir doch machen was er wollte, ich wollte vor allen Dingen nur noch eins: Schlafen. „Achso, bevor ich’s vergesse, mein Name ist Toshiya!“, rief er mir ins Land der Träume hinterher.
 

~*Flashback Ende*~
 

Jetzt sitzen wir da, wir zwei alten Raudegen, und starren ins Leere. Nach einiger Zeit für mich goldenem Schweigens, erhebt Toto das Wort: „Kao, willst du dich wirklich nicht mit ihr treffen?? Komm schon, Bitte, tu’s für mich!!!“ Beim Betteln auf der Strasse würde sich Toshi wahrscheinlich ne goldene Nase verdienen, aber bei mir verdient er sich höchstens einen skeptischen Blick. „Nein Totchi! Ich will nicht!“, maule ich ihn böse an. Ich werde jetzt auch wirklich langsam böse, Groooahh! „Bittebittebittebittebitte! Das Schneckchen freut sich schon auf dich!“ Toshi bleibt hartnäckig! Mist! „Ausserdem musst du ja nicht gleich was mit ihr anfangen. Komm schon! Und wenn sie dir nicht gefällt hast du trotzdem mal ne nette Bekanntschaft gemacht.“ Er hat Recht. So ein Dreck. Was sag ich jetzt um mich rauszureden? Da bleibt mir nur noch eine Wahl: Lügen. „Tut mir wirklich Leid, Toshi, aber ich hab morgen einen ultrawichtigen Zahnarzttermin, den kann ich echt nicht absagen.“ „Hahaha... Kao, sehr witzig! Das kannst du deiner Oma erzählen! Du hattest letzte Woche erst nen Zahnarzttermin!“ Jetzt hat er mich. Boah ne.... „Hara Toshimasa! Ich will NICHT, okay? Kannst du mich jetzt bitte mit diesem Thema in Ruhe lassen? Danke!“, brülle ich total angepisst. Toshis Augen werden gross wie Untertassen und seine Gesichtsfarbe wechselt in fahles weiss. Gewonnen, bähhh! „KAOOO, du kannst ihr nicht mehr absagen! Ich..“, Er druckst herum, nicht gut, ich kann den Braten schon riechen, „..Ich hab ihr versprochen das du kommst!“ NEIN! Das kann nicht sein... „TOSHIYAAA!“, meine Stimme wird unnatürlich laut, „Du wirst diesem armen Mädchen, das sich jetzt wahrscheinlich Hoffnungen macht, absagen!“ Toshi versinkt fast in der Couch. Schlechtes Gewissen? Pah! Nicht mein Problem. „Kann ich nicht…“ murmelt er. „Warum nicht, hmm?“ Langsam reicht mir der Kindergarten hier. „Ich… ich kenn ihre Nummer nicht.“ Das kann ja wohl nicht wahr sein! Spinnt der eigentlich? Ich wusste schon immer das Totchi nen Sprung in der Schüssel hat, aber das geht eindeutig zu weit! „ Toshiya! Und jetzt??? Was soll ich denn jetzt machen, huh?!“, heule ich. Sie hat ein Foto von mir! Das will ich wiederhaben! Gemeinheit! „Hingehen?“ Warum habe ich überhaupt gefragt? Hät’ mir doch denken können das so was kommt! „So schlimm wird es schon nicht, also sag einfach ja, okay??“, faselt das Toto. Es soll nicht schlimm werden? Oh doch, dass würde es! Ich weiß es genau! Erst Recht weil grade Toto mir das Weib ausgesucht hat. Aber was soll ich schon machen? Mir bleibt keine andere Wahl. Sonst wirft die ganze Sache ein schlechtes Licht auf mich. Allein schon wegen dem Foto. Weiber können ja so ätzend sein wenn man sie versetzt. „Man Toshi! Du bringst den armen Kao irgendwann noch zu Grabe…“ Oh ja, auf meinem Grabstein wird stehen: ’Umgebracht durch einen übergeschnappten Homo und dessen dumme Schnapsidee, mich mit irgend so nem Weib zu verkuppeln.’ Toto guckt erwartungsvoll zu mir auf. Dieser Positionswechsel gefällt mir. „Heißt das du gehst hin??“, fragt es. Hmmm, heißt es das? Schon grausam das Leben. Ich seufze geschlagen. „Na gut. Wann und wo?“ Das Toto strahlt und ich könnte ihm in diesem Moment echt das Gesicht zerkratzen, wie eine Raubkatze. Chhhch! „JUHHHUUU! Morgen um Punkt 6:00 Uhr beim Sushiladen unten bei dir an der Ecke!“, Toto zieht eine Augenbraue hoch und mustert mich durchdringend, „und zieh was Ordentliches an!“ Sag mal hat der se noch alle? „Toto“, knurre ich, „Entweder du verpisst dich jetzt SOFORT, oder du darfst da Morgen selbst hingehen!!!“ Toto zieht ein Schnäuzchen, steht aber folgsam auf und schlurft zur Tür. Mit einem selbstgefälligen Grinsen gehe ich dem Toto nach und halte ihm die Türe auf. Ich bin nett, ich weiß. „Tschau Kao und Danke noch mal, dass du das für mich machst!“, grinst mich das Toto an. „Tschüß Totchi!“, antworte ich knapp und knalle ihm die Tür vor der Nase zu. Unhöflich? Ich doch nicht.
 

Toll, und was jetzt? Erst mal ne Ziggy rauchen….Ich schlurfe zurück in die gute Stube, haue mich auf die Couch und steck mir nen Glimmstengel an. Ahhh, tut das gut! Endlich wieder Ruhe. Wie spät ist es überhaupt? Ein kurzer Blick auf die digitale Anzeige meines Receivers und ich stöhne gequält auf. Schon 3 Uhr. Shit. Und müde bin ich auch schon wieder, dabei bin ich doch erst vor gut vier Stunden aufgestanden. Dieser Toshitrottel macht mich fertig! Da meldet sich plötzlich mein Kaobäuchlein zu Wort und erinnerte mich daran das ich heute noch nichts gegessen habe. Also raffe ich mich auf und schlurfe in die Küche. Dort angekommen reiße ich den Kühlschrank auf und stiere in die gähnende Leere die sich vor mir erstreckt. Bah, und stinken tut’s auch noch. Aggressiv haue ich die Tür zu und widme mich einem kleinen Vorratsschrank in dem ich normalerweise Instantnudelsuppen lagere. Normalerweise. Auch hier erstreckte sich in weiten Flächen die Leere. Muss ich wohl was kaufen gehen. Gerade als ich meine Schuhe und Jacke angezogen habe. Fällt es mir auf. Es ist Sonntag. Entnervt kicke ich meine Schule wieder aus und lass meine Jacke einfach zu Boden fallen. Ist eh unaufgeräumt hier. In letzter Zeit ging auch wirklich alles schief. Müde wische ich mit dem Ärmel durchs Gesicht. Manchmal könnt ich echt heulen. Tu ich aber nicht. Das duldet Meister Kaos Ziegenbart nicht! Dann hungere ich halt, tut mir auch mal gut! Ich streiche über mein kleines Kaobäuchlein welches noch immer rumort. Hmpf! Alles Scheiße. Unbewusst beginne ich leise vor mich her zu summen. Dauert ein bisschen bis ich realisiere, was ich da in meinen Bart brumme. „Dry your tears with love... Dry your tears with love.” Bin ich beknackt. Und verweichlicht! Egal… Ich liebe X halt, besonders Tears! Ich, der tolle Kao, habe sogar ein Hide Autogramm! Das ist mein ganzer Stolz, es thront direkt neben meiner X CD - Sammlung im Wohnzimmer! Warte mal… warum steh ich hier immer noch so dumm im Hausflur? Ich geh dann mal zurück ins Wohnzimmer und nehme auf dem Sofa Platz… So ganz zufällig schweift mein Blick über meine coole, neue X-Box 360°, Mann bin ich stolz auf das Teil! Aber das Beste ist ja dieses geile Game was es inklusive gab: Far Cry! Das ist ein Ego- Shooter, aber was für einer! Das haut richtig rein, deshalb schmeiß ich jetzt auch mein Konsölchen an und zock ne Runde. Am liebsten mag ich ja die kleinen, handlichen Pistölchen, aber die Basuka is auch nicht schlecht.
 

Als ich nach fünf Stunden zocken mit roten Augen schon fast am Fernseher klebe, weil ich mittlerweile das dritte Mal Game Over gehe, entscheide ich, das es jetzt Zeit ist, schlafen zu gehen. Also schwinge ich mein schickes Luxushinterteil vom Sofa, schalte die Konsole aus und mache mich auf den Weg zur abendlichen Kaowäsche. Mein Bäuchlein knurrt immer noch schrecklich aber ich entscheide, dass ich noch bis morgen warten kann. Dann folgt das abendliche Kurzprogramm, Zähnchen putzen, Gesicht waschen und schiffen.
 

Endlich liege ich im Bett und kann mich entspannen. Ich ziehe mir meine Herzchenschlafbrille über die Augen und lasse mich zurück in die Kissen gleiten. Die alberne Stoffbrille hab ich von meiner Ex. Nicht das ich daran hängen würde, aber das Ding ist schon irgendwie praktisch. Kaum driftet Klein - Kao ins Land der Träume ab nervt in etwas ganz furchtbar Böses, was noch nicht mal nachts die Klappe halten kann: Mein Handy. Wer zum Henker noch mal wagt es mich, Kaoru Niikura, um diese Uhrzeit zu stören? Ok, ist erst 9, aber es geht hier ums Prinzip! Soll ich es jetzt ausklingeln lassen oder doch lieber drangehen? Die Frage erübrigt sich wohl, denn der alte Handyknochen hört nicht auf meine Nerven zu vergewaltigen. Stöhnend taste ich auf meinem Nachttisch nach dem vibrierenden Teil. „Niikura Kaoru“, krächze ich. „Hallo, hier ist Daisuke. Kao?“ Bitte was??? „Wer sind sie und was wollen sie!“ Ja ich bin gereizt! Hab ja auch das Recht dazu, wenn hier plötzlich so ein Daisuke anruft. Wo hat der überhaupt meine Nummer her? Bevor ich groß danach fragen kann, blubbert dieser Typ auch schon los: „Ich freu mich dich mal zu sprechen. Siehst echt toll aus, freu mich schon dich…“ Und Tschüß! Der Typ spinnt ja wohl. Mein Handy fliegt im hohen Bogen in den Wäschehaufen in der Ecke meines Zimmers. Der hat sich bestimmt nur verwählt. „Gute Nacht Kao.“, murmle ich in mein Ziegenbärtchen und bin schon eingepennt.
 

*~*~*~*~*
 

Wer ist der ominöse Daisuke?

Wird Kao wirklich zum Date erscheinen?

Und das wichtigste: Was zum Teufel heckt der hintertriebene Toshiya aus?
 

…DAS erfahrt ihr nur wenn ihr weiterlest *muhahahahahaha*!!!!
 

Bis bald (hoffentlich) eure Aki und Ron.

Mission 1: How to date a Kao

Chapter 2: Mission 1: How to date a Kao
 

Sorry, hat lang gedauert aber hier nun Klappe die Zweite.
 

Vielen, vielen Dank an: Kanoe, Kao_Niikura, She_likes_Skulls, Chokolade-Kat, MidnightLady, Mai_chan, jana-chan92

Wir sind euch wirklich wahnsinnig dankbar! Arigatou!!!!! <3
 

*~*~*~*~*
 

(Die)
 

…Tut. Tut. Tut. Aufgelegt. Schade. Niedergeschlagen schmeiße ich mich auf mein super Kuschelbettchen, grabsche unter meine rote Satinbettwäsche und halte schließlich seufzend das Objekt meiner Begierde in Händen. Kaoru Niikura, 34 Jahre alt, 1,70, ledig und stock-schwul. Also genau das richtige für den ollen Die. Diese Haare, diese Lippen, so was von charming! Lächelnd streiche ich über das Foto ich bin mir sicher, ich werde alles geben um ihn von mir zu überzeugen! Ha, ich bin bereit! Auf in den Kampf! Ich hol ihn mir, mit Zuckerbrot und Peitsche! Nur schwer kann ich mich von meinem Zukünftigen Lover (hihihihi xD) trennen und ins Bad hüpfen, denn mein kleiner Daidai Junior meldet sich mal wieder zu Wort: pästöses bis flüssiges Ausscheidungsprodukt im Anmarsch. Und wenn ich schon mal im Bad bin kann ich mich auch gleich mal für die Penne fertigmachen, weggehen will ich eh nicht mehr, bekomm sonst nicht mehr genügend von meinem ultra-wichtigen Schönheitsschlaf und hab morgen Augensäcke bis zum Boden. Ganz ehrlich, das macht mir Angst, wo ich doch hauptsächlich mit meinem blendenden Aussehen glänze. Redegewandt bin ich nämlich leider nicht sonderlich, leider…
 

10 Minuten und einen frisch gestriegelten Daisuke später, liege ich in meinem Reich der Träume. „Ein Kao, zwei Kaos, drei Kaos…“, sabbere ich zufrieden in mein Kissen. Was hat dieser Typ bloß mit mir gemacht? Ich komm mir schon vor wie so ein pubertierender Teenager, fehlt nur noch die Zahnspange, die dicke Nickelbrille und die zichtausend Mondkrater, auch Pickel genannt. Zum Glück hab ich das schon hinter mir, hoff ich doch… Langsam driften meine Augen zu. In meiner blondierten Birne tanzen viele kleine Kaos. Muss man mir erst das Hirn aussaugen damit dieser Schnuckel endlich aus meinen Gedanken verschwindet? Zu allem Überfluss wackeln die Mini-Kaos jetzt auch noch lasziv mit ihren Allerwertesten, ich muss aufpassen, das bei mir nicht gleich was mitwackelt! Fröhlich dancen die Kaorus in meinem hohlen Köpfchen im Kreis und ziehen mich immer weiter in einen wirren bunten Strudel. Seit wann bin ich auf Drogen?! Egal, da ich sowieso schon fast am pennen bin, stell ich mein Hirn jetzt mal auf Sparflamme.
 

HALT! Fast vergessen meinen Wecker zu stellen! Schnell noch was dran rum drehen und schon fertig. 8 Uhr soll’s losgehen. So und jetzt braucht ein Daidai hier ganz dringend seinen wohlverdienten Schönheitsschlaf, Adios Amigos, ihr dummen Augensäckerl! Gute Nacht und schon bin ich weg.
 

*~*~*
 

Da bimmelt doch was… Mäh, was auch immer es ist, es soll sofort aufhören! Will weiter pennen! Einfach Kissen übern Kopf und ich hab wieder meine Ruh.
 

(Kaoru)
 

Murrend pfeffere ich Glubschi gegen die Wand und die kack Pennbrille gleich hinterher. Scheiß Wecker. Hab keinen Bock heut aufzustehen… Warum klingelt das Scheißding überhaupt an meinem freien Tag? Scheint irgendwie kaputt zu sein, das Vieh. Da fällt es mir wieder ein. Das Date. Genervt packe ich mir an den Schädel und überlege mir wie ich den Tag am besten überstehen kann. Vielleicht sollte ich wirklich nicht hingehen. Nee, jetzt noch kneifen wäre feige. Naja, hab ja noch Zeit… Erst mal aufstehen und eine rauchen. Das beruhigt. Also watschle ich in die Küche und krall mir die Kippen vom Tisch. Puh, das hab ich gebraucht. Schnell ins Bad und ab unter die Dusche. Kaltes Wasser rinnt über meinen nackenden Körper, spült meine Müdigkeit den Abfluss hinunter und endlich kann ich klar denken. Lieblos schäume ich mein Kopfgestrüpp ein und klatsche eine große Portion meines neuen, superduften Duschgels unter die Achseln. Neben der Tatsache das heute einer der schrecklichsten Tage meines kompletten, armseligen Lebens sein würde, beschäftigt mich noch etwas: Wer war dieser böse, böse Typ, der mir meine hart erkämpfte Ruhe kaltblütig geraubt hat? Das war ja wohl eine Unverschämtheit! Am meisten macht mir ja Angst, dass er meinen Namen kannte… Sogleich kommt mir eine schreckliche Idee: Ein Perverser? Oder noch schlimmer: Ein Stalker? Moment mal, warum mach ich mir über so was Gedanken? Wer würde mich schrumpligen, alten Kaoru bitteschön stalken? Genau, niemand! Also brauche ich mein Hirn auch nicht weiter damit quälen!
 

Nach dem Duschen trockne ich mich schnell ab, wickle mir ein Handtuch um die Hüften und gehe ins Schlafzimmer, um mir meine Klamotten rauszusuchen. Ich entscheide mich für meine Alltagsklamotten, stinknormale Jeans und schwarzes Hemd. Warum sollte ich mich auch rausputzen, hab doch gar keinen Bock zu diesem ´Date´ hinzugehen, eigentlich…
 

In fertiger Montur trete ich zurück und betrachte mich in dem großen Spiegel an der Schranktür. Vielleicht sollte ich mir mal wieder die Haare schneiden lassen? Nachdenklich starre ich mein Spiegelbild an und fahre mir durch meine dunkelbraune, nasse Mähne. Nein! All die Jahre der Zucht wären umsonst. Eine Weile betrachte ich mein Ebenbild, das mich aus trüben Augen anglotzt. „Glotz nich so dumm! Siehst scheiße aus!“, brummle, dann wende ich mich resigniert ab. Warum bin ich so früh am morgen schon so schlecht gelaunt. Der Tag kann nur noch beschissen werden. Muffelig watschle ich zurück ins Bad, um mein Gesträuch zu föhnen. Beim Versuch meine Löwenmähne zu bändigen, brechen mir drei Zacken meines Kammes ab. Na toll! Das hat gerade noch gefehlt. Nach einem etwa zehnminütigen Kampf gebe ich mich geschlagen. Wütend pfeffere ich Föhn und Kamm in eine Ecke und stampfe angekackt in die Küche, um mich an den Tisch zu pflanzen und ne Kippe anzuzünden. Da macht sich mein Magen bemerkbar. Hunger. Essen! Aber woher? Ich hab ja nix… Hmmm, einkaufen wäre nicht schlecht. Doch mit einem kurzen Blick auf die Uhr ist mein Plan zerplatzt. Schon zwei Uhr. Werde ich wohl warten müssen. Was mach ich also noch solange? Zocken? Nee ich komm ja nicht weiter… Eigentlich habe ich Lust auf gar nichts. Geh ich mal ins Wohnzimmer und hau mich auf die Couch. Kann ja nicht schaden mal ein bisschen rumzugammeln und dumm in der Gegend herumzustarren...
 

(Die)
 

Was kitzelt mich denn da an der Nasenspitze? Verschlafen öffne ich meine Augen einen Spalt. Die Sonne scheint zum Fenster rein und ärgert mein Näschen. So eine Frechheit. „Lass mich in Ruhe!“, krächze ich dem Fenster entgegen. Ausgiebig strecke ich mich. Heute ist DER Tag. Ich frag mich nur warum mein Wecker nicht geklingelt hat… MOMENT, wie viel Uhr ist es? Als ich auf mein rotes Weckerchen blicke bekomme ich fast einen Herzstillstand. Schon halb zwei! „Scheiße!“, fluche ich während mich meine flinken Beinchen auch schon in Richtung Bad tragen. Für das ausgiebige Fertigmachprogramm hab ich jetzt keine Zeit mehr… So ein Mist! Warum muss ich auch ausgerechnet HEUTE verschlafen? Jetzt schnell duschen und Zähne putzen, bei der Klamottenauswahl lass ich mir mehr Zeit. Viel zu lange wühle ich in meinem riesigen Kleiderschrank rum. Was hab ich auch so viele Klamotten. Würde mich nicht wundern wenn ich bei meiner Suche auf Kleidung aus meiner Schul oder- gar Kindergartenzeit stoße. Wow, bin sogar endlich fündig geworden. Stolz halte ich mein AC/DC Back in Black - Shirt in Händen, schlüpfe schnell hinein, ziehe eine einfache Jeans an und betrachte schließlich das Endprodukt im Spiegel. Oh ja, sehe ich heute wieder schmucke aus. Aber viel Zeit zum Posen bleibt mir nicht, denn ein kurzer Blick auf die Uhr sagt mir das es Zeit zu fahren ist. In Lichtgeschwindigkeit packe ich mein Portmonee, Kippen und Handy in eine Arschtasche, schnapp mir Auto- und Wohnungsschlüssel und düse los, in meinem tiefergelegten, roten Schlaglochsuchgerät. Gut gelaunt drücke ich das Gaspedal durch. Auf zum Sushiladen, wie heißt der noch gleich...ähm, Fishtail? (wer hat sich bloß diesen Namen ausgedacht? xD) Und vor allem, auf zu Kao!
 

Nach einer halben Stunde stehe ich vorm Fishtail – Restaurant. Nicht gerade romantisch, dieser Schuppen, der da so bedrohlich lauert und seinen Fischgestank verbreitet. Egal, mein Herz klopft mir trotzdem bis zum Hals, wo bleibt Kaoru bloß? Das Zifferblatt meiner schmucken Hello Kitty Armbanduhr zeigt 5 Minuten vor 3. Hm, ich glaub ich geh schon mal rein. Vorsichtig öffne ich die Tür (ich habe Angst, dass sie aus den Angeln fällt) und ein beißender Geruch empfängt mich. Bäh, hier braucht man ja ne Gasmaske, ich hoffe ich überlebe das, denn so wie dieser Laden aussieht würd ich denen hier echt zutrauen das die Fingernägel oder Haare in das Essen tun und das noch nicht einmal mit Absicht… Such mir erst mal einen Plätzchen, viel Auswahl habe ich ja nicht. Mein Blick schweift durch den kleinen Raum. Links von mir befindet sich eine mehr oder minder große Theke, an der ein paar alte Säcke schon halb besoffen ihre Bierchen zischen und einen Schnaps nach dem anderen kippen. Angewidert huscht mein Blick weiter, die paar Leute die hier sitzen, futtern hastig in sich hinein.
 

Plötzlich stockt mein Atem. Meine Hände beginnen zu schwitzen. Da sitzt er. Live und in Farbe. Ein Lebendes Exemplar. Ich glaub ich sollte mal wieder zur EKG Vorsorge, mein kleines Daidai Herzchen verkraftet das nicht mehr. Automatisch beginnen meine Blicke jeden Zentimeter seines Körpers abzutasten. Sein dunkelbraunes, schulterlanges Haar fällt ihm locker ins Gesicht, hohe Wangenknochen, wohlgeformte Lippen, ein kleines Kinnbärtchen und schmale Schultern. Es gibt nur ein Wort um ihn zu beschreiben: GÖTTLICH! Ich zergehe förmlich bei diesem Anblick. Schade nur dass mir die Sonnenbrille, die er trägt jegliche Blicke auf seine Augen verwährt. Scheint mich nicht bemerkt zu haben, denn er rührt sich nicht. Logisch, er weiß ja auch nicht wie ich aussehe. Es kostet mich viel Selbstbeherrschung nicht zu sabbern. Schüchtern mache ich ein paar Schritte auf ihn zu. Mein Herz rast. „H-H-Hallo.“, stammele ich nervös.

Endlich, es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, schaut er auf und lässt die Sonnenbrille ein wenig herunterrutschen, so dass er über den Rand gucken kann. „Wie bitte?“, entgegnet er mürrisch. „Ähm, wir sind doch hier verabredet. Ich heiße Daisuke Andou. Freut mich dich kennen zu lernen.“, strahle ich. Warum guckt er denn so komisch verstört? Sehe ich so schlimm aus? Vielleicht hab ich ja doch Augensäcke? Die Sache ist so... peinlich. Langsam spüre ich die Hitze in mein Gesicht steigen. Jetzt bloß nicht rot werden, Die! Ich versuche das Gespräch zu finden, denn Kaoru macht keinerlei Anstalten irgendwas in diese Richtung zu unternehmen. „Ähm, ja.“, verlegen kratze ich meinen blondierten Schopf, „Darf ich mich setzen?“ Er sagt nichts, schaut mich nur perplex an. Unsicher lächele ich ihn an. Warum sagt er denn nichts? Ich setze mich einfach mal auf den Platz ihm gegenüber. Bestimmt nur schüchtern, der Süße. „Alles okay mit dir?“, frage ich verlegen, „Ähm…, Toshiya hat dir doch von mir erzählt…, oder?“ Auf einmal zuckt er zusammen und steht ruckartig auf, reißt sich die Sonnenbrille von der Nase, seine dunklen Augen funkeln wütend und brüllt: „Sag mal hast du ne Schraube locker?? Was fällt dir ein? Ich wusste es, ich wusste es!! Wenn ich Toshiya in die Finger bekomme, zerfleische ich ihn in tausend kleine Stücke!“ Entgeistert glotze ich ihn an. Mein Mund ist staubtrocken. In der kleinen Sushibar ist es plötzlich ganz still, alle haben aufgehört zu reden und starren auf mich und Kaoru. Mein Gott wie peinlich! Kao scheint das ganz egal zu sein. Er dreht sich auf dem Absatz um und marschiert zur Tür. Ich sitze da und weiß nicht was ich machen soll. Was ist denn los? Ich verstehe gar nichts mehr.
 

„Hey!“, entkommt es meinem Mund als er schon fast den Ausgang erreicht hat. So schnell lass ich mich nicht abwimmeln. „Warte mal!“ Er bleibt stehen und dreht sich hastig zu mir um. „Was?“, bellt er. „Ich verstehe das nicht, warum-“, weiter komme ich nicht denn barsch werde ich unterbrochen: „Seh ich aus wie so ein Scheiß Homo oder was?! Vergiss es einfach, wir haben uns nie getroffen und werden das auch niemals! Tschüss!“, damit ist er aus der Tür. Das hat gesessen. Die Leute starren mich höhnisch an, schütteln den Kopf oder verziehen ihre Gesichter zu einem spöttischen Grinsen. Ich kann ihre Ablehnung förmlich spüren und das allein jagt mir einen eiskalten Schauer den Rücken herab doch Kaorus Worte verletzen mich noch um weiten mehr. Tränen brannten heiß in den Augenwinkeln. Verzweifelt schüttele ich den Kopf und versuchte die Tränchen wegzublinzeln. Es dauert einen Moment bis es in meinem Hirn klick macht, dann spring ich auf uns stürze aus
 

Kurz einmal umblicken, da entdecke ich ihn. Kaoru lehnt an einer Hauswand und steckt sich eine Kippe an. Gute Idee, das kann ich jetzt auch brauchen. Kurz flammt mein Feuerzeug auf und bringt meinen Nikotinstängel zum glimmen, inhaliere ein Paar Züge, dann nähere ich mich langsam meinem Zielobjekt. Er schaut nicht auf, bemerkt mich wahrscheinlich nicht mal. Ich muss schlucken. Kao sieht einfach zu gut aus wie er da so einsam an der Wand lehnt. Er ist um einiges kleiner als ich ist. Süß. „Was willst du noch, huh?!“, murrt er mit geschlossenen Augen, hat mich wohl doch bemerkt. „Kaoru“, beginne ich, „ keine Ahnung was hier schief gegangen ist. Tut mir Leid. Ich würde dich trotzdem gerne zum Essen einladen.“, lächle ich vorsichtig und unbeholfen. Seine Augen fokussieren mich emotionslos. Wenn er wüsste wie schön sie sind… „Nein, danke. Ich hab keinen Hunger.“, brummt er in sein süßes Ziegenbärtchen und wendet den Blick ab.
 

Auf einmal höre ich etwas sehr laut knurren. Woher kam das? Dann ein zweites Mal. Aha, ertappt. Fett grinsend deute ich mit einem Finger auf seinen Bauch. „Der sagt aber was ganz anderes.“ Er senkt seinen Blick. Ist ihm das etwa peinlich? Mein Grinsen wird immer breiter. „Komm, ist ja nichts dabei!“, ermutige ich ihn und packe mir sein tätowiertes Handgelenk. Überrumpelt lässt er sich von mir zurück in die stinkige Spelunke ziehen. Überrascht mich selber, wahrscheinlich hat der gute Kaoru einfach zu viel Hunger.
 

Die Gäste gaffen uns noch dümmer als eben an. Mir doch Wurst, Hauptsache ich hab Kao bei mir! Wir nehmen am gleichen Tisch wie vorhin Platz, ich ihm gegenüber. Sein schwarzes Hemd spannt sich eng über seine Brust, als er sich setzt. Lecker. Gerne würde meine Hände über die Haut darunter streichen und dann… Reiß dich zusammen, Daisuke! Kennst ihn keine zwanzig Minuten und wirst schon notgeil! Ich muss dringend meine Schwanzsteuerung deaktivieren, sonst passiert noch ein Unglück!
 

Einfach ganz schnell das Thema wechseln:„Was möchtest du denn?“, frage ich höflich. „Vielleicht sollte ich mein Essen selbst bezahlen“, murmelt das Sweetheart leise. „Nein nein nein, ich lad dich ein!“, antworte ich und lächle lieb. Zögerlich nickt Kao, schnappt sich die Karte und studiert sie ausgiebig. Nach einer Weile schaut er auf: „Ich nehme die Onigiri Platte und ne Cola, wenn du mich unbedingt einladen willst.“ „Klar, kannst alles haben was du willst!“, blubbere ich. Oh mein Gott, er lächelt leicht, wenn auch einseitig. Ich glaub ich sterbe! Lächeln steht ihm, davon will ich mehr sehen, aber nicht zuviel, sonst fall ich noch über ihn her! Sieht aber auch einfach zu gut aus, der Gute.
 

Ich entscheide mich für die Fishtail Hausplatte und rufe die korpulente Bedienung, die mindestens genauso viel Fett in den Haaren wie auf den Hüften hat. „Was darf’s sein?“ kläfft der Mut zum Schinken. „Einmal die Onigiri Platte, die Fishtail Hausplatte und zwei Cokes.“ Schon watschelt der Brocken hinter die Theke zurück und ich bin wieder alleine mit meinem Kao, der stiert bewegungslos aus dem Fenster. „Die sind aber freundlich hier!“, grummle ich sarkastisch. „Hm, joah…“, nuschelt er, schlägt die Augen nieder und starrt auf den Tisch. Erneut versuche ich das Gespräch zu finden: „ Gehst du hier öfters hin?“ Der Spatz runzelt seine Stirn. „Hmm, eigentlich nicht, der Laden ist mir zu siffig. Ich lasse mir wenn nur was vom Lieferservice bringen.“ Sabbernd fixiere ich seine delikaten Lippen beim Sprechen. Meine Augen mutieren zu kleinen Herzchen, wie in diesen billigen Animes. Alles an ihm ist schlichtweg perfekt! Verträumt betrachte ich sein verdammt hübsches Gesicht, könnte ihn ewig so anglotzen, doch meine Träumereien werden von einem furchtbar lauten Grollen durchbrochen, das einem ganzen Gewitter gleicht. Kaos Magen meldet sich wieder zu Wort. „Ähm, sag mal wann hast du das letzte Mal was gegessen?“, frage ich ihn lachend. „Hmpf, seit Samstag oder so... Hatte keine Lust was einzukaufen.“, erwidert er monoton. „Musst aber schon halb verhungert sein, also ich halte es keinen Tag ohne meine Ration Futter aus!“ Mein Grinsen spaltet Atomkerne. Kaoru verzieht keine Miene und lehnt sich in seinen Stuhl zurück. Es gibt eine Sache dir mir noch auf dem Herzen liegt und diese muss ich jetzt einfach äußern: „Sag mal, wieso bist du vorhin so ausgerastet?“ Sein Pokerface verdüstert sich, seine Mundwinkel verziehen sich zu einer zornigen Fratze und ein dunkles Knurren entflieht seiner Kehle. Ich hab Angst. „Noch mal zum mitschreiben, ich bin KEIN Homo! Ich weiß nicht was sich Toshiya dabei gedacht hat, aber es wird Folgen haben, das schwöre ich!“, flucht Kaoru mit gedämpfter Stimme. Was, wie? Meine Welt bricht zusammen. Vorhin wollte ich es nicht wahr haben, dachte ich hätte mich verhört, doch jetzt? Warum trifft es immer mich? Betrübt starre ich in seine gelangweilte Visage. Er würdigt mich keines Blickes. „Ach so…“, resigniert lasse ich die Schultern hängen. Es ist wie so oft das gleiche. Ich verliebe mich, werde abgewiesen und verletzt. Keiner mag mich. Ich hab diese ganze Sache so satt, mein Leben ist sinnlos, will sterben. Langsam werde ich melodramatisch, aber dieses Mal trifft es mich halt besonders. Ich kann so etwas Schönes doch unmöglich aufgeben! Das geht einfach nicht in meinen Dickkopf rein! Verdammt, das macht mich noch total fertig, Mami, ich will kein Emo werden! Der olle Daisuke ein Emo. Wie tief will ich eigentlich noch sinken? Bin schon die total verweichlichte Heulboje, fehlen nur noch die Rasierklingen, ein Seitenscheitel und ne Ecke. Voilà! Schon ist der super Emo Die fertig.
 

NEIN! Ich will nicht so enden! Wie war das noch gleich? Mit Zuckerbrot und Peitsche, genau! Mach dich bereit für einen langen Kampf, Herr Andou, denn du wirst der Gewinner sein! Ich kämpfe für mein Glück, Ritter der Gerechtigkeit! Schwert des Lichts, führe mich zum Sieg!
 

Während Powerranger Die noch an seinen genialen Schlachtplänen feilt, kommt die wanzige Kellnerin angerollt und knallt das Fressi auf den Tisch. „Bitte!“, spuckt sie uns entgegen und verschwindet. Ich rümpfe meine Nase, dieser Geruch… Ich glaube es ist nicht der Laden der hier so stinkt. Ich schaue zu Kao, der futtert schon fleißig. Ich glaub ich mampf jetzt auch mal. Ich spähe auf mein Tellerchen. Mhmmmm, sieht ja lecker aus, ausgenommen die vergammelte Karottenblume am rechten Tellerrand. Vor mir liegen zehn verschiedene Sorten Sushi, die zu meiner Verwunderung nicht mal schlecht schmecken… Keine Fingernägel, keine Haare, super! Hätte ich nicht gedacht von der Bude hier.
 

„Und, wie schmeckt’s?“, schmatzt Kao mich an und blickt von seinem schon halb leerem Teller auf. Mich durchzuckt ein heißer Blitz als sich unsere Blicke treffen. Er hat so unglaublich klare, braune Augen… „Ähm, ja schmeckt super!“, grinse ich und halte zur Bestätigung meinen Daumen hoch. FUCK! Warum macht mich das so verdammt heiß? Jaja, von wegen deaktivierte Schwanzsteuerung… Ich glaub ich werd noch verrückt mit diesem Schnucki. NEIN! Ich bin doch kein perverser Arschpirat, obwohl, bereit zum entern wäre ich schon…
 

(Kaoru)
 

So jetzt sitze ich hier, mit nem Homo, engagiert von Toshiya. Toll. Schöne Scheiße. Warum hab ich mich bloß darauf eingelassen… na ja… hab halt Hunger. Wenigstens kann ich so mein hart verdientes Geld sparen. Meine Wut brodelt dennoch wie ein widerliches Gemüsesüppchen in meinem Inneren. Toshiya, diese Schwuchtel! Sein ‚ach so süßes Hinterteil’ darf sich schon mal darauf freuen bald Bekanntschaft mit meinem Stiefel zu machen! Ich reiße jedes einzelne Haar seiner indischen Echthaarperücke aus! Hahaha, wer zuletzt lacht, lacht eben am besten! Und dieser komische Daisuke da, glotzt mich auch die ganze Zeit dumm an. Hab ich ne Warze auf der Nase, oder was? Der soll ja nicht auf die Idee kommen, dass ich ihn sympatisch finde, bloß weil ich so höflich war und gefragt hab ob es ihm schmeckt, dieser Homo! Überhaupt, was nimmt der sich heraus dass er das Recht hat mich die ganze Zeit so anzustarren, sind schon komisch diese Schwuchteln. Und hier habe ich wohl einen ganz Schlauen vor mir sitzen, tarnt sich als Hetero. Pah, aber nicht mit Kaoru Niikura, der riecht den Braten. Ich glaub ich verzieh mich ganz schnell wenn ich aufgegessen hab. Schweigend schaufle ich mir einen Onigiri nach dem anderen in den Mund, hoffe inständig dass das Blondchen mir keine weiteren Fragen stellt, die Sache ist eh schon peinlich genug. Doch es kommt wie es kommen muss, prompt in diesem Moment werden meine Gedankengänge von besagter Person gestört: „Anou, Kaoru. Das tut mir wirklich Leid. Also, ich wusste das mit Toshiya wirklich nicht… ich habe gedacht du wärst auch, ähm...also…!“ „Schwul?“, entkommt es mir empört. Dem lieben Daisuke Andou scheint das ganze wohl ziemlich peinlich zu sein, das zeigt sein Gesicht, welches mindestens so rot ist wie die ausgekochten Hummer, die hier serviert werden. Verlegen starrt er auf den Tisch. Haha! Schadenfroh? Ich doch nicht. „Ganz sicher bin ich NICHT schwul!“, schnauze ich, „Seh ich so aus oder was?“ Ja, ich hab schlechte Laune! Der Typ kann aber auch wirklich gut nerven. „Nein, nein, siehst du ganz und gar nicht...“, wild mit den Händen fuchtelnd schüttelt er den Kopf, „aber gut siehst du trotzdem aus.“ Mist. Jetzt bin ich der jenige der dämlich glotz. „Hmpf!“ Die dummen Komplimente kann der sich sonst wo hin stecken. Jetzt grinst der auch noch so beknackt. „Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen, Kaoru.“, schmunzelt er. Ich glaub mich laust ein Affe? Fängt der jetzt an auch noch frech zu werden? Ich glaub es gackt! Ich und verlegen. Das passt genauso wenig zusammen wie Mettwurst und Marmelade. Ignorieren ist hier wohl die beste Taktik. „Was machst du denn so in deiner Freizeit?“, brabbelt der blondierte Trottel. Kann der auch mal seine Klappe halten? „Essen, Pennen, Zocken“, gebe ich trocken zurück. Meine Privatsachen haben den nicht zu interessieren. „Das sind ja viele. Ich zocke auch sehr gerne, essen liebe ich sowieso, außerdem geh ich noch gerne Party machen und kochen tu ich auch gerne.“, blubbert Blondie fröhlich vor sich hin. Hab ich nach seinen Hobbys gefragt? Nein. Schnallt der denn nicht das ich mich nicht für ihn interessiere? Dieser blonde Dösbattel! Ich bin wohl noch nicht offensichtlich genug! Zum Glück bin ich gleich fertig mit essen, noch schnell den letzten Bissen hinunterschlingen und dann weg von diesem Geistesgestörten.
 

Endlich fertig. „Also, Herr Andou, ich werde jetzt gehen. Danke noch mal fürs Essen.“, mit dieser Freundlichkeit stehe ich auf, verbeuge mich mit spielerischer Lächerlichkeit und blicke in ein enttäuschtes Gesicht. Was macht der denn so große Dackelaugen? Will der etwa Mitleid? „Darf ich dich nicht noch auf einen Kaffee oder so einla- ?“ Ruppig unterbreche ich ihn: „NEIN!“ Seine Augen werden größer und drohen aus den dafür vorgesehenen Höhlen zu fallen. Hahaha, dem hab ich’s gegeben! Seit wann bin ich so genial fies? Der Blonde dreht seinen Kopf weg und schaut zu Boden. Mist, der Kerl schafft es sogar dass ich mit ihm Mitleid bekomme. Kurz räuspere ich mich: „Sorry, aber wird wohl besser sein, sowie für dich als auch mich, wenn ich jetzt gehe.“ Entschlossen stapfe ich zur Lokaltür, spüre Daisukes Blicke im Rücken, egal, einfach nur noch hier raus.
 

Draußen zünde ich mir erst mal ne Kippe an. Einmal tief inhalieren, das tut gut. Langsam beginne ich mich in Richtung trautem Heim zu bewegen. Ich laufe die wenig befahrene Straße entlang und stehe schließlich vor dem hässlichen Wohnblock, indem ich meine bescheidene Behausung habe. Man verdient halt nicht das große Geld als Sekretär, mein Studium habe ich ja hingeschmissen. Gerade zücke ich meinen Schlüsselbund mit dem supergeilen Pokémonanhänger, den ich auf der Straße gefunden habe (Das Ding ist praktisch und cool, ich hätte ihn doch nicht liegenlassen können...), da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Erschrocken drehe ich mich um und blicke in die Fresse von Blondie. Seine Brust hebt und senkt sich in unregelmäßigen Abständen und sein Atem geht hastig. „Kaoru…“, keucht er. „Was willst du noch?“, verärgert stoße ich seine Hand von meiner Schulter. Der hat mich nicht anzufassen! Warum rennt er mir überhaupt nach, habe ich mich nicht klar und deutlich geäußert? „Ich, ähm“, stottert er und kaut verlegen auf seiner vollen Unterlippe, „ ähm… Ich wollte mich bei dir für den schönen Nachmittag bedanken. Arigatou gozaimasu.“ Wie jetzt, ich hab ihn doch behandelt wie Scheiße und der bedankt sich auch noch dafür? Verblüfft gaffe ich zu ihm hoch. Größer ist der auch noch, was für ne Demütigung. „Ah ja“, gebe ich uninteressiert zurück, „Das ist ja sehr schön für dich, aber ich möchte jetzt gerne rein und meine Ruhe haben, Auf Wiedersehen!“
 

Mit diesen Worten drehe ich mich um und bin, noch bevor der nervige Blondschopf was erwidern kann, im Eingang verschwunden. Müde stampfe ich die Treppen zu meinem Appartment hoch, schließe die Tür auf und ziehe mir erst mal die Galoschen aus, um sie halbherzig in eine Ecke zu werfen. Wie von selbst tragen mich meine Käsemauken in das Wohnzimmer. Ich schnapp mir eine meiner tausend Kippenschachteln vom Wohnzimmertischchen, marschiere geradewegs auf den Balkon und steck mir einen der Krebsstängel an. Mann, das war schon die Fünfte in einer Stunde. Egal, aufhören kann ich im Moment eh nicht, zu viel Stress. Gelangweilt lehne ich mich übers Geländer und spähe auf die Straße. Was erblicken meine Adleräuglein da? Der Klapparsch steht ja immer noch da. Haha, bald weht der Wind sein blondes Toupet weg. Mit gesenktem Haupt trottet er langsam die Straße entlang. Fast kann er einem ja Leid tun, aber eben nur fast…
 

*~*~*~*~*
 

Nicht 100%ig zufrieden stellend aber na ja… *am Kopf kratz*

Bald geht’s weiter ^.~

Einsicht oder Vergeltung?

Erst einmal ein großes, großes Sorry, für die lange Pause. Ja, hier sind Aki und Ron und wir leben noch…xD In letzter Zeit hat sich bei uns privat viel verändert und die Schule fordert uns mehr als je zuvor…^^ Aber: Wir haben uns zusammengerauft, uns auf unsere Klappärsche gesetzt und tapfer weitergeschrieben, obwohl wir eigentlich daran gedacht hatten, die FF abzubrechen… Tja, da haben wir unsere Rechnung ohne KaoxDie gemacht…. Die sind uns nämlich solange in unseren Brains rumgegeistert bis wir nicht mehr konnten und einfach Weiterschreiben MUSSTEN! =) Und wir haben uns entschlossen, auch weiterhin neue Kapitel hochzuladen! *Sekt aufmach* Zwar wahrscheinlich in unregelmäßigen Abständen, aber hauptsache nicht aufhören. So, genug gelabert, wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und freuen uns über jedes Kommi! ^^
 

Disclaimer: Nö, (leider) nix uns, nur diese idiotische Idee. Aber sollten Kaoru und Die irgendwann mal zur Massenproduktion freigegeben werden, wir nehmen gerne einen von jedem! xD

Beta: Wir betan nicht, wir beten nur! Und zwar zu Jehova (der uns während des Schreibens übrigens so manchen Witz gebracht hat!)! *lach*
 

*~*~*~*~*
 

(Kaoru)
 

Lange starre ich Blondchen hinterher, wie er die Straße entlang geht. Warum? Keine Ahnung! War ich vielleicht zu verletzend? Entnervt schüttle ich den Kopf. Ich werde doch wohl nicht anfangen mir Vorwürfe zu machen und schon gar nicht wegen einer Schwuchtel. Nein, Mitleid gibt es bei einem Kaoru Niikura nicht, doch prompt taucht das traurige Gesicht Daisukes vor meinem inneren Auge auf, niedergeschlagen zu Boden schauend, das blonde Haar unordentlich im Gesicht hängend. Oh, der Arme… Ich glaub ich lach gleich. Haha, köstlich. Noch einmal blicke ich zu Daisuke, dann ist er um die Ecke des Häuserblocks gebogen und somit endlich aus meinem Blickfeld verschwunden.
 

Erst mal rein und dann mach ich… Ja, was mach ich eigentlich? ... Gar nichts... Doch! Ein sadistisches Lächeln schleicht sich auf meine Gesichtszüge. Hätte doch glatt vergessen, das jemandes Hinterteil gerne Bekanntschaft mit meinem Stiefel schließen möchte, jedenfalls im übertragenen Sinne. Besagte Person sitzt wahrscheinlich schon hibbelig neben dem Telefon und wartet ganz sehnsüchtig auf Herrn Niikuras Anruf. Der wohlerzogene Herr kann ihn doch wohl nicht warten lassen, nein, das ginge ja gegen seine 100%ige Zuverlässigkeit, also bewegt er sein wertes Hinterteil zum Kommunikationsapparat und befiehlt seinen deformierten Fingerlein die Nummer des verehrten Monsieur Hara einzutippen. Gesagt getan. Vorfreudig halte ich den Hörer an mein Ohr und kann mir gerade noch ein zynisches Lachen verkneifen.

Tut tut tut... Besetzt. Angekackt knalle ich den Hörer in die Schale zurück. Warum muss der auch immer seiner Telefonsucht nachgehen? Blödsack da. Dann kommt er halt später in den Genuss der Rüge à la Kaoru, mir auch Recht. Murrend wende ich mich ab und tappe ins Wohnzimmer. Die Couch sieht ja heute zu einladend aus. „Ist hier noch ein Plätzchen frei? Das ist aber nett, danke!“ Bedächtig plumpst mein Kaohintern auf das gute Stück Kunstleder. Ach wie schön, endlich Entspannung und zwar allein, gaaaanz allein. Ohne irgendwelche nervigen, blonden Hinterlader in meiner Nähe. Och nöö... warum taucht der schon wieder in meinen Gedanken auf? Lässt mich dieser arschhaarfrisierte Homo noch nicht mal hier in Ruhe?! Immer wenn ich versuche diesen Daisuke aus meinen Gedanken zu verscheuchen, macht sich der Klapparsch noch ein bisschen breiter in meinem Hirn. Kuschkusch, verschwinde, oder muss ich mir erst den Head wegblowen? Resigniert seufze ich und fahre mir durch mein dunkelbraunes Haar, welches nervig die Sicht auf meine Umgebung versperrt. Vielleicht sollte ich mir mal ein Pferdeschwänzchen machen? Bäh, nee, Kaoru goes Mafiosi, oder was? Ich grabsche nach der Fernbedienung und zappe mich durchs Programm. Telenovelen, Kochshows, Nachrichten... Langweilig! Oh cool, Wrestling! Bigbubi vs. Gesichtsmogli. Ich werfe die Fernbedienung neben mich und verfolge interessiert das wilde Gerangel hinter der Matschscheibe. „Bigbubi, mach ihn fertig... Schmeiß ihn aus dem Ring! ... JAAA!!!“, gröle ich lautstark. Schließlich hat der Bubi die erste Runde gewonnen und meine Nerven werden mit bunt flimmernder Reklame belästigt. Irgendwelche staksigen Magersüchtigen wollen mir gerade weismachen, dass ihre tollen Diätfertigsüppchen nicht nur gut schmecken, sondern auch gut für die Figur sind, da reicht es mir und ich drehe der Kiste den Saft ab. Fernsehen ist auch nicht mehr das, was es mal war! Aber ein Süppchen wäre schon nicht schlecht… Was? Warum denk ich schon wieder an Essen? Stummelfingerchen kratzen über mein Wämpchen… Ach, das verträgt noch was, so ein bisschen wenigstens. Ohhh ja, essen, aber was denn bitteschön? … Die Flusen aus meinem Bart kämmen und daraus was Feines brutzeln? Nee, ich glaub das bewahr ich mir für schwerere Zeiten auf. Muss ich wohl einkaufen fahren! Hab zwar keinen Bock, aber mein Bäuchlein flüstert mir da was ganz anderes. Missmutig trotte ich in den Hausflur und schnappe meine Autoschlüssel. Och… und dabei würde ich jetzt so gerne einen gewissen Toshimasa Hara windelweich prügeln. Mein Mündchen verzieht sich zu einer unzufriedenen Schnute. Menno!...
 

Urplötzlich kommt mir ein Gedanke, meine zuckenden Lippen umspielt ein hinterhältiges Grinsen. Warum bin ich da nicht schon vorher draufgekommen? Wenn ich schon mal unterwegs bin, kann ich dem guten Herrn doch gleich einen Besuch abstatten! Vorfreudig reibe ich meine Händchen, dem werd ich’s zeigen. „HAHAHA!“ Hastig tragen mich meine Füße die Treppe hinab ins Freie, und da steht auch schon mein ganzer Stolz: der 80er Jahre mittelklasse Wagen, der mehr einer Blechkiste, als einem Auto gleicht. Die rostende Fahrertür quietscht beim Öffnen, hoffentlich kracht die nicht bald ab. Wenn ja, auch nicht schlimm, ich fahr auch ohne Tür. Der Motor heult laut auf, der Auspuff blubbert und mein Fuß drückt das Gaspedal bis zum Ansatz durch. Doch die gewünschte Geschwindigkeit bleibt aus. Mit ganzen 25 km/h nuckelt die Schrottkiste die befahrene Straße entlang. Wow, heute doch so schnell? Hinter mir hupt es. Entnervt werfe ich einen Blick in den Rückspiegel und sofort erblicken meine Augen einen prolligen Mercedes. „Immer diese Bonzen…“, brummel ich. Da hupt es erneut. Wütend kurbel ich die Autoscheibe runter, stecke meinen Kopf raus und brülle: „ Ruhe dahinten! Ich fahr so schnell wie ich es für nötig halte!“, damit kurble ich die Scheibe wieder zu und widme mich zufrieden dem Straßenverkehr.
 

Nachdem ich nur das Nötigste, sprich Chips, Schokolade, Instant Nudelsuppen, eine fette Packung Eis und ein paar Mikrowellengerichte gekauft habe, parke ich mein Auto in der Parklücke vor einer dreckigen Hausfassade, hinter welcher der gute Herr Hara bestimmt schon freudig auf mich wartet. Oh ja, das wird ein Spaß! Erst einmal werde ich ihm seine dürren Beinchen brechen, damit er nicht abhauen kann wenn ich sein Bäuchlein aufschlitze und… Okay mein Denkapparat denkt in eine viel zu sadistische Richtung, Memo an mich selbst: Lieber handeln statt denken.
 

(Die)
 

„Was soll ich denn machen?“, schluchze ich laut. Seit drei geschlagenen Stunden telefoniere ich nun schon mit Toshiya und kann einfach nicht aufhören zu flennen. Ich kann mich kaum noch selbst ertragen. „Beruhige dich erst einmal. Kao hat bestimmt nur überreagiert.“ Beruhigende Worte, doch warum kann ich keines davon glauben? So wie ich Kaoru erlebt habe…

Uhh… Schon allein der Gedanke an ihn schmerzt. Verzweifelt schließe ich die Augen. Nein, bitte nicht schon wieder. Ich will nicht noch mehr Tränen vergießen. Aber noch nie bin ich mir so sicher gewesen, die Person gefunden zu haben, die ich immer glaubte zu suchen. Endlich glaube ich die wahre Bedeutung von Liebe zu erkennen… Ja, ich liebe Kaoru, das kann ich mit Sicherheit sagen. Das ist nicht irgendein Hirngespinst.

Still rollen die Tränen meine Wangen hinab. Kaoru… Auch wenn er so abweisend zu mir gewesen ist, fühle ich mich zu ihm hingezogen. In manchen Momenten lag in seinem Blick etwas so unendlich Trauriges… Warum verschließt er sich so? Liegt es an mir? Bin ich so unerträglich? ... Ich verhalte mich echt wie ein kleines pubertierendes Mädchen. Ich kenne ihn kaum und heule als wäre meine Mutter gestorben. Aber was soll ich machen? Ich kann meine Gefühle ja auch nicht einfach abstellen. Bei anderen viel mir das leicht. Vielleicht war ich einfach noch nie richtig verliebt. Es fühlt sich so an als wäre er für mich vorherbestimmt. Klingt komisch, aber genau das fühle ich im Moment. Liebe… Und deshalb schmerzt es mich, dass Kaoru kein „Band“ zwischen uns sehen kann…
 

„Daisuke? Bist du noch dran?“, erst jetzt realisiere ich dass ich noch immer den Telefonhörer in Händen halte. „Die?“, erneut erklingt die besorgte Stimme Toshiyas. „Ja?“, hauche ich zaghaft.

„Mach dir bitte nicht zu viele Gedanken...“

„Wenn ich das nur könnte…“

Zum Glück kann Toshiya meine Tränen nicht sehen, die unablässig mein Gesicht hinabrollen. Dann würde er sehen wie schwach ich bin. „Es ist nur - “ Plötzlich erklingt ein schrilles Klingeln am anderen Ende der Leitung. „Oh, da hat jemand geklingelt…“, faselt Toshiya, „Gib nicht auf Die! Ich werde dir helfen so gut ich kann, das verspreche ich dir!“ Und schon hat er aufgelegt. Seine Worte klingen in meinem Kopf nach… Nicht aufgeben… Nein, aufgeben werde ich nicht. Niemals. Denn ich werde ihn für mich gewinnen!
 

(Kaoru)
 

Leise öffnet sich die Wohnungstür und ein gestresst aussehender Toshiya lugt durch den schmalen Türspalt. Einen Moment schaue ich in sein unschuldiges Gesicht und schon kocht meine Wut erneut hoch:

„TOSHIMASA HARA, DU VERDAMMTER BASTARD, WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN MICH EINFACH MIT SO EINER SCHWUCHTEL VERKUPPELN ZU WOLLEN UND DAZU NOCH AUF UNSCHULDIG ZU MACHEN???!!! “, brülle ich in sein Homo-Gesicht. Mein Atem rast, ich spüre den Zorn durch meine Adern pulsieren. „Das wird dir noch Leid tun, mich einfach so zu hintergehen.“ Stille. Warum reagiert der Penner nicht? Einzig und allein die Gleichgültigkeit steht ihm ins Gesicht geschrieben. „Bist du fertig, oder was?“, ist seine einzige Reaktion. Gelangweilt steht er im Türrahmen und guckt mir seelenruhig zu wie ich vor Wut fast platze. „Dann kannst du ja reinkommen.“, mit diesen Worten dreht er sich um und will den Weg ins Innere der Wohnung antreten, aber da hat er die Rechnung ohne mich gemacht! Wutentbrannt packe ich ihn am Schlafittchen und reiße ihn grob herum. Lauthals brülle ich: „Wie kannst du es wagen mir so einen schwulen Klapparsch vorzusetzen?“ Ich blicke in unbeeindruckte dunkle Augen. „Du bist ein Arsch!“ Noch immer keine Reaktion. Lediglich seine kühlen Augen, die mich noch immer mustern. Sonst ist der doch auch nicht so. Warum beeindruckt ihn das nicht? Seine Gefasstheit macht mich krank! Ich will gerade Luft für einen neuen Verfluchungshagel holen, da spüre ich Toshiyas kalte Hände an meinen Schultern. Wütend schaue ich ihn an. „Es reicht, jetzt Kaoru.“, sagt er ruhig und gefasst. Angekackt gifte ich: „LASS MICH SOFORT LOS, DU... - !“
 

„ICH HABE GESAGT ES REICHT!!!“, brüllt mir Toshiya entgegen. Geschockt blicke ich in seine nun zornigen schwarzen Augen. Fassungslos von seiner Reaktion realisiere ich nur am Rande wie er mich am Kragen packt und in das Innere der Wohnung zieht. Völlig perplex lasse ich mich vorwärts in das Wohnzimmer schubsen. „Setz dich“, befiehlt er mit fester Stimme. Leise knurre ich, folge aber seinem Befehl und setze mich auf einen mit schwulem Leopardenmusterstoff bezogenen Sessel, Toshiya gegenüber. „So lieber Kaoru, du wirst mir jetzt erst einmal zuhören, und zwar OHNE mich zu unterbrechen. Dann kannst du, wenn du unbedingt meinst, deinen Senf dazu geben.“, erklärt mir Toshimasa, seine Stimme wieder gefasst und ruhig. Widerspruch duldet er nicht, das sehe ich an dem ernsten, starren Ausdruck in seinen Augen. Wütend und angespannt kralle ich meine Fingernägel in die Sessellehne. Ohne eine Reaktion meinerseits abzuwarten redet er weiter: „Was du dir da geleistet hast war unter aller Würde. Denkst du auch an Gefühle Anderer? Manchmal glaube ich du rennst mit Scheuklappen durch die Welt, ohne die Menschen in deinem Umfeld genau wahrzunehmen, geschweige denn auf ihre Gefühle zu achten. Und wenn sich dir dann jemand nährt blockst du ab und flippst total aus.“
 

Hä? Wovon redet der da zum Teufel? „Meinst du nicht du hast ein bisschen übertrieben?“ „Was meinst du?“, bohre ich nach. Das würde mich ja jetzt wirklich mal interessieren. Toshiya verdreht entnervt die Augen. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?! Du hast echt keine Ahnung was ich meine, oder stellst du dich jetzt nur dumm?!“ Sag mal spinnt der? „Ich frage noch einmal: Was zum Teufel meinst du? Womit hab ich übertrieben? Spielst du etwa auf diesen Daisuke an?“ „Hundert Punkte hat der Kandidat“, bemerkt Toshiya zynisch. „Und was soll jetzt mit dem sein? Im Übrigen bin ich auch noch stinkend sauer, weil du mich einfach so mit dem verkuppeln wolltest!“, motze ich. „Jetzt sei mal still. Hast du nicht gemerkt wie du ihn verletzt hast?“ „Nö, ist mir doch egal.“ „Und genau das meine ich! Dich interessiert nicht im Geringsten wie es andern geht. Dir ist es scheißegal. Du bist nicht mehr der Kao den ich kenne! Was ist bloß mit dir passiert? Ich erkenne dich gar nicht wieder!“ Was sagt der da? Meine Stirn legt sich in Falten. „Was redest du da für einen Mist? Ich hab mich nicht verändert!“ „Doch. Und es schockiert mich zutiefst dass du das nicht siehst.“ Ich glaub mich tritt ein Pferd! Was unterstellt mir dieser Dösbattel da für Scheiß?! Ich kann doch auch nichts dafür dass ich kein Homo bin! Ich und schwul, soweit kommt’s noch! …
 

Aber vielleicht hat Toshiya auch ein kleines bisschen Recht, wenn er sagt ich hätte mich verändert… Trotzdem will ich es nicht zugeben, nein, ich werde es diesem Homofürst nicht gönnen gegen mich, den großen Kaomeister zu gewinnen! Und so schlimm hab ich mich ja auch gar nicht verändert. Gerade als ich ansetzen will Toshi zu widersprechen redet der Gute auch schon weiter. Na Danke! „Kaoru. Weißt du was? Ich habe eben mit Die telefoniert. Er ist total fertig mit den Nerven, fragt sich was er bloß falsch gemacht hat. Aber ich sehe schon, es bringt nichts mit dir zu reden, dich interessiert eh nur dein Scheiß!“ Toshiya macht eine dramatisch lange Pause und glotzt mich so verzweifelt an, das ich schon wieder fast Mitleid bekomme. Aber auch nur fast. „Kao, sorry, aber ich finde einfach keine Worte mehr…“ Genervt seufze ich. Tief hole ich Luft, jetzt werde ICH mal meine Meinung äußern: „Ist alles schön und gut, aber–“ „Nein, Kaoru! Nichts ist alles schön und gut!“, werde ich barsch unterbrochen. „Ganz ehrlich, weißt du was ich denke?“ Erwartungsvoll blicken mich zwei dunkle Augen an. Hä? Woher soll ich wissen was der denkt? Das interessiert mich doch auch gar nicht. Ich starre ihn einfach nur wütend an und schüttle energisch den Kopf. Nur mit Mühe und Not kann ich einen weiteren Wutausbruch verhindern. Ich hab echt keinen Bock mehr auf diesen ganzen Scheiß. Ich will wieder nach Hause auf meine schwarze Couch, mit meinem kleinen Fernseher und meine Lieblings-Wrestling-Serie schauen. „Ich denke dass du einfach nur unzufrieden mit deinem Leben bist. Und diesen Frust lässt du an Denen aus, die überhaupt nichts für deine jetzige Situation können. Ich kenne dich jetzt lange genug um dich einschätzen zu können und ich sehe dass es dir beschissen geht! Du versuchst es nur zu verstecken. Sei doch mal ehrlich zu dir selbst! Du bist nicht dieser fiese, unnahbare Typ, den du vorgibst zu sein. Das ist nur deine Fassade, hinter die du niemanden blicken lässt.“ Seine Augen ruhen noch immer auf mir, doch den Ausdruck in ihnen kann ich nicht genau deuten. Ich soll ehrlich zu mir selbst sein? Bin ich das denn nicht? Und was für ne’ Fassade? Was erwartet der jetzt von mir? Was hat das denn alles mit diesem Daisuke zutun? Ach, verdammt! Ich mach mir wieder zu viele Gedanken. Einfach an etwas anderes denken. Hmmm, wer wird wohl Wrestlingchampion? Hoffentlich Bigbubi! Der ist cool.
 

„Kaoru, eigentlich sehnst du dich doch nach einer Partnerschaft“, startet Toshiya einen neuen Versuch, „nach jemandem der dich zuhause erwartet wenn du von der Arbeit kommst, jemand der dir Rückhalt gibt und dich hält wenn du nicht mehr kannst. Natürlich bist du misstrauisch nach der Sache mit deiner Freundin aber das ist jetzt 10 Jahre her. Es wird langsam mal Zeit das du die Sache hinter dir lässt und einen Neuanfang startest.“ An seiner Stelle würde ich mal die Klappe halten! Hier den Psychodoktor spielen, das geht gar nicht! Hmm, stimmt ja schon dass ich gerne jemanden an meiner Seite hätte, aaaber ich kann selber entscheiden wann und wen, dafür brauch ich keinen Dr. Toshiya!

„Mein lieber Toshiya, ich glaube dass du dich mal um deine eigenen Angelegenheiten kümmern solltest!“, zische ich spöttisch mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen. „Mein lieber Kaoru, so wie es im Moment aussieht kann ich mich aber nicht mehr um meine Sachen kümmern ohne Angst zu haben das du in der Scheiße absäufst in der du steckst.“, entgegnet er ebenso zynisch. Das ist echt das Beste was ich heute gehört hab. Der Gute ist wohl extrem geblendet. „HA! Das ich nicht lache! Wer säuft denn immer in der Scheiße ab? Und wer muss ihn dann herausziehen? Naaa?“ Toshiyas Augen werden zu kleinen Schlitzen: „Bei dir ist echt alles zu spät. Verschwinde jetzt. Ich will dich nicht mehr sehen! ICH WILL DICH NIE MEHR SEHEN!“, brüllt Toshiya. Meine Kinnlade klappt herunter. Was? Er will mich nicht mehr sehen? Entsetzt starre ich ihn an. „A-Aber… D-Das meinst du doch jetzt nicht so, o-oder?“, stottere ich. So etwas hat er noch nie gesagt, nicht mal wenn wir gestritten haben. „Doch! Genauso wie ich es gesagt habe meine ich es auch! Dahinten ist die Tür.“, mit einem Finger weist Toshiya in Richtung Hauseingang, an seinem Blick erkenne ich dass er es völlig ernst meint. Schweigend erhebe ich mich und stolpere benommen zur Tür, Toshimasas stechenden Blick ununterbrochen im Rücken spürend. Zehn Jahre Freundschaft… Sollen jetzt und hier enden? Ich kann das einfach nicht glauben. Aber sein Ausdruck war so ernst. Ich habe zum ersten Mal seit langem wieder Angst, Angst um unsere Freundschaft. Nein. Das ist nicht wahr. Das kann er nicht so gemeint haben. Vorsichtig drehe ich mich noch einmal um und blicke in wütende Augen. „Toshiya, das kann’s doch nicht gewesenen sein, oder!?“, hauche ich ergriffen. „Doch, das war’s. Leb’ wohl Niikura-san.“, antwortet Toshiya gefasst. Wie konnte es nur so weit kommen? Ernüchtert drehe ich mich um und greife nach der Türklinke. Als ich langsam die Tür öffne drehe ich mich noch einmal um und schaue zurück. Toshiya steht dort und erwidert meinen Blick emotionslos. Verdammt! Ich will nicht alleine sein. Toshiya hatte Recht, außer ihm habe ich niemanden. Wortlos wende ich mich ab und erstarre mitten in der Bewegung. Bin ich im falschen Film? Ich muss gleich kotzen. Das ist doch jetzt nicht wahr?! Wer spielt mir hier so einen üblen Streich?
 

Vor mir steht, live und in Farbe ein erstaunter Daisuke. Der hat mir gerade noch gefehlt. Plötzlich dreht sich alles um mich herum und das Letzte was ich heraus bekomme ist ein geflüstertes „Oh mein Gott!“, bevor mir schwarz vor Augen wird.
 

(Toshi)
 

„Brabbelbrabbel… Diebrabbel“ …
 

„Toshiya...! Hast du das gehört?“, flüstert ein hibbeliger Die, der gerade krampfhaft versucht still zu sitzen und seine Knochen in den Hände bestimmt schon zu Brei geknetet hat. Völlig entnervt quäle ich mir ein „Nee, was meinst du denn?“ ab. Zwei große, braune Daisuke-Kulleraugen blicken mich tief gerührt an: „Er…Er… Er hat meinen Namen gesagt!“ Ich lasse mich auf einen der Sessel im Wohnzimmer fallen und blicke die beiden an: Ein strahlender Daisuke sitzt mir dort mit einem sabbernden, im Schlaf brabbelnden Kaoru im Arm gegenüber. Die ganze letzte Stunde verbringe ich schon so mit den beiden. Die ganze Sache fällt mir mittlerweile extrem auf den Nerv! Und dann bildet der sich auch noch so einen Schwachsinn ein… Als ob der Vollpfosten von Kao Dies Namen im Schlaf vor sich hersabbern würde… In welcher Welt lebt der? Hat der nicht gemerkt wie er von seinem ach so tollen Kaokao behandelt wird? Gereizt kratze ich mich am Kopf. „Ach, Die! Meinst du nicht du solltest aufhören damit?“ Ruckartig reißt er den Blick von seinem schlummernden Kao und heftet seine herzzerreißend-dramatisch guckenden Glubscher auf mich. „Aber… Aber… Aber ich liebe ihn über alles! Und er hat doch gerade meinen Namen gesagt! Das heißt, dass er mich auch liebt, das weiß er nur noch nicht. Ich muss ihm doch zeigen wie sehr ich ihn liebe“, kommt es aus ihm herausgesprudelt. „Pass mal auf Die! Ich hab’ dir zwar gesagt, dass ich dir helfe, aber bei dem ist wirklich Hopfen und Malz verloren! Er wird sich nicht ändern! Du kennst ihn nicht wirklich… Selbst ich bin geschockt von seinem Verhalten. Ich hab gedacht ich kenne ihn, doch er hat mich komplett enttäuscht.“
 

Eine Weile betrachte ich Dies Hände wie sie sanft über Kaorus dunklen Schopf streichen. Wenn der das wüsste… „Ich kann dich einfach nicht verstehen, Die! Warum lässt du das mit dir machen?“ Ehrliche Worte verlassen meinen Mund. Ich lasse zwar viel mit mir machen, aber was zu viel ist, ist zu viel! Das ist doch nicht mehr normal. Mein Gott! So ernst war ich nicht mehr seit meiner mündlichen Abiturprüfung! Jetzt lass ich mich schon von einem alten, verbitterten Ziegenbock und einem verknallten Blondchen emotional beeinflussen! Eine dicke Krokodilsträne rollt gerade Dies gerötete Wange hinunter. Scheiße! Plötzlich bereue ich alles. Hätte ich mir das nicht denken können, dass das so endet? Nein. Natürlich, ich war mal wieder verblendet!
 

„Die, ich….“, versuche ich ihn zu beruhigen, aber er fällt mir einfach ins Wort: „Schon gut Toshi, ich brauche kein Mitleid…“, mittlerweile tut er mir so Leid, dass ich schon fast mitheule, „Ich weiß, du hast Recht mit dem was du sagst und ich weiß auch, dass ich ein verdammter Trottel bin, weil ich mir einfach nur wünsche, Kao näher kennen zu lernen…..“, die Tränen, die jetzt stetig seine geröteten Wangen hinunterlaufen, verhindern einen weiteren Redefluss und lassen ihn mitleidserweckend schluchzen. Ich versuche, so verständnisvoll wie möglich zu reagieren und reiche ihm ein Taschentuch. „Danke.“, schnieft Die, schnäuzt geräuschvoll in das Tempo und tupft seine verquollenen Augen trocken. Doch immer wieder steigen ihm neue Tränen in die Augen. Und Kaoru? Der liegt einfach weiter rum und murmelt von Zeit zu Zeit unverständliche Wörter in seinen mickrigen Ziegenbart! Überfordert mit der Situation stehe ich auf und laufe unruhig im Wohnzimmer umher... Ab und an höre ich ein leises Schluchzen, was nicht gerade förderlich für mein Gewissen ist. Apathisch schüttle ich den Kopf. Kaoru und Die – die sind Welten voneinander entfernt! Wie kam ich nur auf die beknackte Idee, den Verkuppler spielen zu wollen? Warum bin ich denn nur so ein Dummkopf?! Ich weiß doch wie sich Kaoru in letzter Zeit verändert hat, wie er immer und immer verbitterter geworden ist und schließlich zu so einem alten, ständig motzendem Bock mutiert ist. Wie kann ich mir dann nur einbilden, dass er sich auf eine Beziehung einlässt und das auch noch mit einem Kerl?! Wie konnte ich nur so naiv sein? Und das in meinem Alter... Na ja, jammern hilft jetzt auch nicht, die Dinge sind passiert und wenn ich mir nur lange genug einrede dass alles wieder gut wird, dann tut es das bestimmt auch… Ja genau, immer schön optimistisch bleiben! Das Jammern ist jetzt mal vorbei! Klar, die Situation ist verdammt noch mal total beschissen, aber ich krieg das schon alles wieder in den Griff, wäre doch gelacht... Schließlich kenn ich den alten Motzkopf Kao fast so gut wie meine Westentasche und in unserem gutgläubigen Daidai kann man lesen wie in einem offenen Buch. Zudem war es noch nie meine Art den Kopf übereilt in den Sand zu stecken. Ich habe die Suppe eingebrockt, nun muss ich sie auch auslöffeln! Ja, mein Entschluss steht fest. Liebesengel Toshiya wird die Flamme der Leidenschaft für Die im alten, knickrigen Herz von Kao entzünden! Zuversichtlich lächelnd wende ich mich an den immer noch schniefenden Daisuke.
 

„Die… Mach dir keine Gedanken, den alten Ziegenbock kriegen wir schon gemeinsam gezähmt! Wir werden das schon hinkriegen, vertrau mir!“ Ungläubig mustern mich zwei große braune Augen – Ich muss zugeben, sehr schöne Augen! Wenn er sich nicht so in Kaoru verguckt hätte, dann würde ich ihn mir jetzt angeln! Hähä, aber Amor spielen macht bestimmt noch mehr Spaß. Abwesend streichelt Dai den dunklen Schopf von Meister Motzkopf, wiegt seinen Kopf nachdenklich hin und her. „Hmmm, ich weiß ja nicht…. Ich glaube nicht dass das klappt…“, nuschelt er traurig. Lächelnd schlendere ich in Richtung Die, der gesenkten Hauptes auf der Couch sitzt und um Fassung ringt. Vorsichtig schiebe ich eine Hand unter sein Kinn und hebe es vorsichtig an, sodass er mir unweigerlich in die Augen schauen muss. „Glaub mir… Jemandem der so liebenswert ist wie du, muss man einfach sein Herz schenken… auch Kaoru! Es ist nur eine Frage der Zeit bis er dir verfällt.“ In Dies Augen sehe ich Verblüffen aber auch einen Hoffnungsschimmer aufblitzen. „Glaubst du das wirklich?“, haucht er. „Vertrau mir einfach! Ich überlege mir einen guten Plan! Und jetzt mach ich uns erst mal einen Kaffee! Danach geht’s dir bestimmt schon besser.“ Strahlend blickt er mich an, seine Augen glänzen feucht, doch er sieht zuversichtlich aus. „Danke, Toshiya… Es ist so, dass ich mich noch nie jemandem so verbunden gefühlt habe wie Kaoru. Auch wenn er mich behandelt wie Dreck... Ich liebe ihn. Das muss sich echt verrückt anhören! Ich kann es selber nicht nachvollziehen, dass ich so schnell Liebe für eine Person empfinden kann.“ Kurz hält er inne, schaut in Kaorus entspanntes Gesicht, das in diesem Moment so unschuldig aussieht. Ach ja, würde der doch immer schlafen… Eine Weile sagt niemand etwas, wir lauschen nur dem regelmäßigem Atem Kaorus und betrachten seine entspannten Gesichtszüge. „Ich danke dir wirklich, Toshiya!“, sagt er aufrichtig.
 

„Bin gleich wieder da!“,blubber ich und verschwinde mit einem guten Gefühl durch die Tür. Ich bin mir vollkommen sicher, alles wird sich zum Guten wenden. Vor mich hinpfeifend werfe ich die Kaffeemaschine an, die daraufhin knatternd anfängt das dufte Gemisch zu brauen. In Gedanken versunken hole ich zwei Tassen aus dem Schrank und schenke den hotten Hexentrunk ein. Plötzlich fahre ich total erschrocken zusammen und schütte mir fast den Kaffee über meine schmucke Leopardenjogginghose, als es aus Richtung Wohnzimmer auf einmal furchtbar zu rumpeln beginnt. Die darauf folgende Stimme erkenne ich sofort, und es fährt mir durch Mark und Bein: Kaoru ist erwacht!
 

*~*~*~*~*
 

Naja. Meister Ziegenbock (-bart) ist weiterhin motzig, Dai ein sentimentales, Dauerheulendes Gefühlswrack und der gute Toshiya hat sich diesmal ganz schön am Riemen gerissen… Oder?!^^ Schreibt uns ruhig eure Meinung! Seid einfach ehrlich! (Wir freuen uns auch über jedes Lob! =D) So, wir werden gucken, dass wir so bald wie möglich Weiterschreiben, aber jetzt wird erstmal geparteyt! xD

Die Zähmung der Bestie

Hallo da sind wir wieder! Jugendschutz aktiv!
 

Musik: Emo-kack auf youtube und anderes, nicht jugendfreies Zeug. XD

Disclaimer: Nix uns, außer der Idee.

Beta: Wir Beta,sonst nix und niemand! :D
 

Wir sind fertig! (Im wahrsten Sinne des Wortes! xD)

So, wir gehen jetzt sterben (naja, eig gehen wir jetzt gamecube zocken xD), euch viel Spaß beim lesen!^^

Wir melden uns im Nachwort wieder!
 

Starring: Die alias Dr. Drill

Toshi alias Prinz Homofürst I

Kao alias God of DEATH
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
 

(Kaoru)
 

Wutentbrannt springe ich auf und gifte einen verängstigten Die böse funkelnd an: „Du verdammter Hinterlader, lass deine dreckigen Homopranken von mir!!!“ Ich glaub ich bin im falschen Film… Panische Wut packt mich. Was ist wenn die mich…? Zutrauen kann man denen nämlich alles! Oh Gott, wenn ich daran denke… Was haben die zwei schmierigen Homofürsten bloß mit mir gemacht? Allein schon die Vorstellung, bahhhh… Diese zwei Analakrobaten, die sollen mir nur einmal in die Nähe meiner Rosette kommen und ich hacke denen eigenhändig ihren ******* ab!!! Vor Zorn zitternd atme ich laut aus. Die werden was erleben, das schwöre ich so wahr ich Kaoru Niikura heiße!! Ein mal noch atme ich gepresst und dann lege ich auch schon los:
 

„WAS HABT IHR MIT MIR GEMACHT, VERDAMMT!“, rotze ich dem zusammengekauerten Wesen in der Sofaecke entgegen. Soll der ruhig meinen Zorn spüren. Gedanklich schmeiße ich schon meine Motorsäge an, da vernehme ich eine kleinlaute Stimme: „Aber… aber was sollen wir denn mit dir gemacht haben?“ Ist der eigentlich komplett beschränkt? Ich bin hier mit zwei Heckpoppern eingesperrt und dem fällt nichts Besseres ein als mich zu fragen, was außer ‚heckpoppen’ die mit mir gemacht haben sollen?! „VERARSCHEN lass’ ICH mich nicht!“, kläffe ich vor Wut schäumend. Oh ja, meine Motorsäge heult vor Vorfreude auf! „DAS habt ihr nicht umsonst gemacht.“, röchle ich verblendet von meinem Zorn. Verständnislos schielen mich zwei fette Augen an. „Aber... Wieso? Hä? Denkst du wir haben...“, weiter kommt der stotternde Blondschopf nicht, denn ich unterbreche ihn knurrend: „JA! Genau DAS habt ihr mit mir gemacht, das, das ist so klar wie Kloßbrühe: Ganz hinterhältig habt ihr mich VERGEWALTIGT!“ Letzteres Wort brülle ich völlig außer Kontrolle. Oh ja, gleich werden Daisukes Kopf und meine Motorsäge Bekanntschaft machen – und zwar keine besonders erfreuliche, zumindest für seinen Kopf! HAHA, was Besseres hat der doch eh nicht verdient! Und: Nein, ich übertreibe kein bisschen! Ich habe doch ein gutes Recht mich aufzuregen, oder?! Natürlich habe ich das, pffff, ein Wort wie Mitleid ist im Wortschatz eines Kaoru Niikura nicht vorhanden.
 

Nach einer kurzen Verschnaufpause – ich bin ja schließlich nicht mehr der Jüngste und mein Herz ist schon etwas schwächlich – schleudere ich dem Analritter Daisuke eine neue Ladung geballter Kaoru-Wut entgegen: „Wer gibt dir das Recht mich einfach so zu schänden? HUH? Ich glaube ich kotz gleich, mich schüttelt es schon, allein dieser Gedanke, bahhh!“, herrsche ich den immer noch total geschockt drein blickenden Blondie an. Böse funkeln meine Augen, oh ja, am liebsten würde ich diesem Vollspack jetzt Gift und Galle entgegenspucken, grrr. Mit vor Wut bis zum Anschlag angespannten Muskeln stehe ich da, würde mich am liebsten auf den total lethargischen Daisuke - Homo stürzen und ihn zerfleischen, aber mein letztes Fünkchen Selbstbeherrschung lässt mich einfach nur weiterhin da stehen und unsichtbare Giftpfeile aus meinen Augen auf diesen verdammten Hinterlader schießen. Plötzlich scheint dieser aber aus seiner Starre erwacht zu sein, fixiert mich auf einmal mit einem unerwartet festen Blick. Oh, soll ich jetzt Angst bekommen und mich verkriechen? NEIN, ein Kaoru Niikura ist stark und keine Memme! „Ich falle nicht länger auf euer kleines Spielchen rein! Kapiert!?“, blöcke ich wie ein wildgewordener Ziegenbock. Doch dieser Homoprinz schaut mich weiterhin unbeeindruckt an. Oh, wie ich innerlich koche und brodle. Aber das sind bestimmt keine Aggressionen. Ich meine so würde doch jeder in meiner Situation reagieren und vor Wut schäumen. Oder? Halt! Ein Kaoru Niikura hat keine Selbstzweifel.
 

Weiter komme ich gar nicht mit meinem inneren Monolog, denn just in dem Moment erspähen meine Adleraugen, dass Toshiya seine Homofresse durch die Wohnzimmertüre schiebt und mich entgeistert angafft. Dieser verdammte Drecksack! Dabei habe ich ihm mehr als vertraut! Er als mein „bester Freund“ sollte mich doch eigentlich vor dem anderen Ufer beschützen... Aber was macht der? Der verbündet sich mit dem Feind!
 

Für einen kurzen Moment bin ich ganz still, bis mein verbissener Zorn nur noch umso wütender in mir brodelt… SO – JETZT – REICHT – ES – MIR – ENDGÜLTIG!!! Mit einem Aufschrei stürze ich in seine Richtung, hole mit der Rechten Faust à la BigBubi aus.
 

(Die)
 

In Zeitlupe sehe ich Kaoru auf die Tür zu stürzen. Dumpf hallt sein Aufschrei in meinem Kopf wider. Und endlich erwache ich aus meiner Trance. Endlich denke ich klar, sehe die Ungerechtigkeit in seinen Worten – sehe die Brutalität in seinem Handeln. Hier muss ein Schlussstrich gezogen werden. Blitzschnell reagiere ich.
 

(Kaoru)
 

Ich will gerade seiner dreckigen Visage ein dickes Veilchen verpassen, da hält plötzlich jemand meinen Arm mitten in der Bewegung fest – mit einer Kraft gegen die selbst meine Popeye-Spinat-Muskeln keine Chance haben. Empört stiere ich in das angsterfüllte Gesicht Toshiyas mit den zusammengekniffenen Augen und den zitternden Lippen. Wer hält mich auf? Wer riskiert es meinen Zorn zu spüren?
 

„Was – soll – das?“, zische ich, doch bleibt mir keine Chance für einen weiteren Schwall Beschimpfungen.
 

Neben mir ertönt eine dunkle, ernste Stimme: „Meinst du nicht es reicht, Kaoru? Denkst du wirklich wir hätten dir irgendetwas ohne deinen Willen ‚angetan’? Merkst du nicht wie selbstsüchtig du bist und wie du mit deinem Verhalten andere verletzt?“ Langsam drehe ich mich zur Seite, schaue in schwarze Augen und muss auf einmal kräftig schlucken. Warum? Na, weil diese ganze Situation einfach total beknackt ist! Mal wieder denken die armen Homosexuellen sie seien im Recht... Pah! Denken die! Aber nicht mit mir – nicht mit Kaoru Niikura! Hah! Mit einem Knurren versuche ich krampfhaft meinen Arm aus den Homo-Händen zu befreien. Und fast habe ich es geschafft, da greift der Blonde nur noch fester – bis ich nur noch eine weiße Leichenhand habe. Resignierend schüttelt er den Kopf, lockert aber dennoch nicht den Griff. „Jetzt – hörst – du – UNS – zu!“ Meine Armmuskeln entspannen sich schlagartig, ebenso verpufft meine Wut augenblicklich, macht einem empörten, aber doch tranceähnlichen Zustand platz. Jeglicher Bewegung unfähig kann mein plötzlich hohles Köpfchen das vorherige Geschehen noch einmal Revue passieren lassen. Nun gut, handfeste Beweise einer Vergewaltigung habe ich jetzt nicht, obwohl, war da grade nicht ein verdächtiges Ziehen in meiner Kehrseite zu spüren?! Nein, meine Ironie und meinen Zynismus verliere ich nie, wo sie doch meine eigentliche Schwäche überspielen, HALT, Moment, was denk ich da überhaupt für einen Käse?! Also wirklich, ich, der King Kao denke noch nicht einmal an meine vermeintlichen Schwächen!
 

„Ist dir eigentlich bewusst, wie idiotisch du dich hier aufführst, und wie unbegründet deine Vorwürfe sind?! Du benimmst dich gerade nicht besser als ein total pubertärer Teenager!“ Verdammt, so was hätte ich diesem Daisuke nie zugetraut, der war auch sonst doch bis jetzt immer nur eine Heulsuse und ein verweichlichter Waschlappen… Und vor allem, was soll dieser Scheiß? Muss der mir jetzt hier Moralpredigten halten, dass kann vielleicht meine Mama machen, aber nicht irgendein wildfremder Hinterlader!

„Außerdem hat Toshiya es nur gut mit dir gemeint und du trittst seine Bemühungen mit Füßen… Er ist dein BESTER Freund, er würde dir nie etwas Böses antun… Ich hätte nicht gedacht, dass du zu so etwas fähig bist…“, ernste Worte verlassen seinen Mund und ehrlich gesagt hat er Recht… Aber nur ein bisschen. Ernüchtert lasse ich meine Schultern sinken, versuche wegzuschauen… Diese verdammte Situation geht mir auf meine nicht vorhandenen Nerven… Was weiß der Blondie schon über mich und mein Leben, wer gibt ihm das Recht hier den Moralapostel zu spielen?! Klar, eigentlich wäre es an der Zeit für eine Entschuldigung, wenn ich nur nicht so unverbesserlich stolz wäre… Angespannt knabbere ich auf meiner Unterlippe herum, auf einmal tauchen vor meinem inneren Auge Toshiyas Worte vor meiner Ohnmacht auf… Scheiße… Ich wollte ihn nicht ernsthaft verletzen… Es ist nur so, wenn ich wütend bin kann ich mich nicht mehr kontrollieren und kann nicht mehr entscheiden was zuviel ist. Und so sehr es mir schwer fällt dies zuzugeben, alles was er mir gesagt hat stimmt… Naja, vielleicht nicht alles. Aber in einem Punkt haben sie Recht, ich muss meinen Zorn besser zügeln können. Vielleicht ist es an der Zeit, meine Einstellung ein wenig zu verändern. „Toshiya, ich… es…“, erwartungsvoll blickt er mich an, aber ich kann einfach nicht… Verdammt, ich kann es nicht! Was ist in letzter Zeit eigentlich in mich gefahren? Bei jedem Piep fühle ich mich gleich persönlich angegriffen und motze… Alle meine Freunde habe ich schon so vergrault, der Einzige der mir geblieben ist, ist Toshiya. Und diese Freundschaft habe ich noch nicht mal verdient. Seit wann bin ich so verbittert? Seit wann so agressiv? Trübsinnig starre ich zu Boden. Ich muss zugeben diese Selbsterkenntnis trifft mich hart: Ich bin ein verdammtes Arschloch!
 

„Ich…“, starte ich einen erneuten Versuch, „Ich – Es tut mir Leid…“ Dann drehe ich mich langsam um und trotte schwermütig in den Hausflur, lasse Toshiya und Die einfach zurück, ziehe die Haustüre auf und schleppe mich die Treppe hinunter. Wie betäubt wanke ich an meiner Schrottmühle vorbei, in den nahen gelegenen Park. Als ich mich auf eine der vielen dort stehenden Parkbänke fallen lasse, überschwemmen mich die Erinnerungen… Die Zeit, in der Toshiya und ich uns kennen gelernt hatten, wie wir oft in diesem Park zusammen waren, einfach nur um auf irgendeiner Bank zu sitzen und zu entspannen (Dass er mich antouchen wollte lass ich an dieser Stelle lieber weg, fördert bestimmt nicht meine Emostimmung)… Tja… aber der schlaue Kaoru muss ja alles kaputt machen… Und ein sentimentales Wrack bin ich auch schon. Na super… Klar, die Aktion mit dem Date war zweifellos scheiße von ihm und auf diesen Daisuke stehe ich sicherlich nicht, aber mein Benehmen lässt auch so was von zu wünschen übrig… So kann es nicht weitergehen. Aber kann ich es denn irgendwie wieder gut machen? Kann ich Toshiya und Daisuke als erwachsener, vernünftiger Mann gegenübertreten und mich entschuldigen? Mein Benehmen so weit ändern, dass sie mir verzeihen. Wahrscheinlich nicht, ich habe es bestimmt endgültig versaut… Meine größte Angst, muss ich plötzlich feststellen, ist alleine dazustehen – ohne Freunde und Familie, denn das ist das Wichtigste im Leben… Freunde und Familie, die einem Rückhalt und Geborgenheit geben. Mit meiner Familie habe ich es mit meinem Verhalten auch schon verscherzt.
 

„Ich muss einen neuen Beginn wagen – ich MUSS mich einfach ändern…“
 

Eine Weile sitze ich einfach nur wehmütig da und beobachte ein vergnügtes Pärchen beim Picknicken. Die untergehende Sonne taucht den Park in ein warmes, orange-rotes Licht. Hier im Park zeigt der Spätsommer seine vollendete Schönheit. Sonnenstrahlen bahnen sich einen Weg durch das dichte Geäst der Trauerweide neben meiner Bank, tänzeln auf meinem Körper – erwärmen meine Haut. Ich betrachte das glitzernde Licht, das auf meine Hände fällt, im Hintergrund höre ich das Pärchen lachen. Leise seufze ich. Plötzlich muss ich wieder an damals denken – an meine kurze, schreckliche Studienzeit und an die ‚Wette’. Noch immer schmerzt es mich zutiefst. Nie konnte ich es ganz verarbeiten, nie mit dieser beschissenen Situation und ‚ihr’ abschließen, weder mit Alkohol noch sonst einer Ersatzbefriedigung. Niedergeschlagen ziehe ich die Beine an meine Brust und umschlinge sie ganz fest. Auch das gehört zu meinem Neubeginn dazu: Ich darf nicht mehr in der Vergangenheit leben und ‚ihr’ hinterher trauern.
 

„Ich muss sie vergessen…“
 

„Kaoru.“ Trübsinnig blicke ich auf. Da steht Daisuke und schaut mich bekümmert an. Oh no, der hat mir grade noch gefehlt… Und was soll ich jetzt sagen? Betroffen erwidere ich einfach nur seinen Blick, vermeide es aber, ihm in die Augen zu sehen. „Darf ich mich zu dir setzen?“, fragt er zögerlich. „Hmmm.“, brummle ich und zucke mit den Achseln. Langsam lässt er sich neben mir nieder, aber zum Glück mit genügend Sicherheitsabstand. Meine Prinzipien darf ich natürlich nicht verlieren! Lange herrscht Stille – unangenehme und erdrückende Stille. Ich fühle mich schwer, so als ob mich etwas nach unten ziehen würde. Als ob mich die Situation erdrücken würde… Und ich fühle mich so schrecklich einsam…
 

„Wenn Kummer zu Hass wird und Schmerz in Wut umschlägt. Wenn Liebe zu Angst wird und man mit Gewalt versucht zu halten, was schon längst verloren ist, dann… dann ist es Zeit zu weinen.“ Eine einsame Träne löst sich aus meinem Augenwinkel und bahnt sich den Weg über meine Wange, bis sie schließlich zu Boden tropft und den sandigen Boden dunkel färbt.
 

„Und wenn du es zulässt werde ich für dich da sein – deine Stütze sein.“, haucht Daisuke leise.
 

„Wenn Kummer zu Hass wird? … Meine Stütze sein? Pfffft…“, murmele ich abwertend und wische die Träne grob hinfort. Hoffentlich hat dieser Daisuke das nicht gesehen – wäre ziemlich peinlich. Seine Worte sind ja vielleicht gut gemeint, aber schwul bin ich immer noch nicht… Was weiß der denn schon über mich? Genau: GAR NIX!
 

(Die)
 

„Nein, danke…“, abfällig blickt er mich mit dunklen Augen an. Verletzt senke ich den Kopf, kann seinem Blick nicht ertragen. Eben sah er so traurig aus und jetzt hat er sich wieder vollständig verschlossen. Langsam stehe ich auf, wende mich kurz zu ihm, stottere ein schnelles „Ich geh dann wohl besser mal“ und flüchte hastig – die Tränen laufen schon zu Strömen über meine Wangen. Ich hätte ihm nicht nachlaufen sollen, ich naiver Idiot…
 

(Kaoru)
 

Schnell sehe ich Daisuke mit gesenkten Schultern davonschwanken. Waren das Tränen, die da auf seinen Wangen geglänzt haben? Ist ja eigentlich nicht mein Problem, aber ich kann nicht erst tausend Jahre über meine Probleme und Vergehen monologisieren und dann direkt wieder die gleichen Fehler machen. Wenn ich mich schon ändern will, dann sollte ich vielleicht mal einen Schritt auf den Homofürst, ähm, ich meine natürlich Daisuke zugehen. Schwul muss ich ja deswegen nicht gleich werden. So schwer es mir fällt, er wollte mir nur helfen, also fasse ich mir ein Herz und spurte ihm hinterher. „Daisuke!“, brülle ich laut. Oh Gott, wie peinlich, die Leute halten mich jetzt bestimmt für einen widerlichen Homo, aber es gehört zum Ändern dazu, dass ich über meinen Schatten springe. Sonst habe ich auch nie eine Chance bei den Frauen… „Warte mal bitte!“, keuche ich. Widerwillig bleibt der Blondschopf stehen, zum Glück, ich bin schon total außer Atem! Als er sich umdreht sehe ich Tränenspuren auf seinen Wangen glitzern. Er hat wirklich geweint. Naja, vielleicht ist er ja nicht soooo schlimm, kann ja sein dass er ganz okay ist. Vorsichtig wähle ich meine Worte trotzdem, nachher werden sie mir noch im Munde verdreht.
 

„Hör mal“, beginne ich, „ich- ich wollte mich entschuldigen!“, platzt es aus mir heraus. „Es- tut mir Leid dass ich so abweisend war…“ Verdammt, seine dunklen, so traurig dreinblickenden Augen machen mir ein total schlechtes Gewissen und erwecken in mir ein Gefühl, was ich schon lange nicht mehr verspürt habe: Mitgefühl. Unsicher tappe ich hin und her, weiß einfach nicht was ich noch sagen soll… In diesem Moment tut Daisuke mir einfach nur furchtbar Leid, Homofürst hin oder her. Ich muss das jetzt einfach tun, egal ob er jetzt schwul ist, bi oder sonstwas. Langsam mache ich einen Schritt auf ihn zu und lege vorsichtig meine Arme um seinen dürren Rücken. Ich spüre seinen Körper leicht erzittern und vernehme daraufhin ein leises Schluchzen. Kurz halte ich einen Moment inne und löse mich dann von ihm. Ein kleines Lächeln hat sich nun in sein Gesicht geschlichen. Vorsichtig erwidere ich diese für mich ungewohnte Geste. „Danke für deine Worte, Daisuke.“, Ich fass es nicht dass, ich das gerade alles gesagt und getan habe… Aber ich fühle es ist das Richtige. „Ich möchte dir aber noch einmal nahe legen, dass ich NICHT schwul bin!“, sage ich mit etwas Nachdruck in der Stimme. Zu dem was ich danach sage, muss ich meinen Stolz ganz schön zurück halten: „Wir können… gerne Freunde werden.“ Hoffentlich versteht der Gute das nicht falsch...
 

(Die)
 

Als Kaoru nach mir ruft kann ich es kaum fassen und noch weniger fassen kann ich die Worte, die ehrlich aus seinem Mund kommen. Dabei sieht er mich unentwegt mit seinen unglaublich schönen, dunkelbraunen Augen an. Auf der einen Seite macht es mich glücklich, das zu hören, aber auf der anderen Seite wird die kleine Wunde in meinem Herzen immer größer, weil ich weiß, das es nicht so gemeint ist, wie ich es auffasse. Das ist so unfair! Doch als ich auf einmal seine Arme spüre, die sich sanft um meinen Körper legen, sind schlagartig alle Gedanken aus meinem Kopf verbannt. Ich kann seine Wärme spüren, ich rieche seinen unverkennbaren Duft nach Aftershave und einfach nur Kaoru und fühle sein dunkles Haar, was mich an der Nase kitzelt… Diese kleine Berührung ist so wunderschön, lässt mich erzittern vor ungewollter Erregung doch auch vor Glück. Doch dann sind diese Gedanken wieder da und ich kann einfach nicht mehr an mir halten, muss schluchzen… Ich wünschte, die Dinge wären nicht so kompliziert… Kaoru ist einfach so wundervoll, sein Haar, seine Augen, einfach alles. Ich möchte ihn so gerne an meiner Seite haben, einfach nur in seiner Nähe sein und auf ihn aufpassen… Und so schnell werde ich auch sicher nicht aufgeben, ich bin ja nicht umsonst Die der Optimist. Als sich Kaoru von mir löst, muss ich einfach lächeln, er ist so unglaublich süß! Und als er dann sogar mein Lächeln erwidert, wenn auch etwas schief, schlägt mein Herz gleich drei Takte schneller!
 

Freunde werden klingt für den Anfang doch schon mal gut! Hürde Nummer 1 mit Bravour gemeistert! Ich bin einfach nur unglaublich glücklich, entgegne ein gehauchtes „Jaaa… Gerne.“ und knuddel ihn noch mal feste. Daraufhin wirft er mir einen etwas schiefen Blick zu und tritt einen Schritt zurück, okay, ich sollte mich vielleicht etwas zurücknehmen und die Bastille - Kaoru Stück für Stück vorsichtig einnehmen.
 

Aber eine Sache muss ich ihm noch sagen und forme vorsichtig die Worte auf meinen Lippen, hoffentlich springt er mir nicht ins Gesicht! „Ähm,eine Sache noch“, aufmerksam werde ich von Kaorus dunklen Augen fixiert, „also, viel-vielleicht solltest du noch mal mit Toshi reden.“ So. Jetzt ist es raus. Unsicher hebe ich den Blick wieder suche nach seinen dunkelbraunen Augen, versuche seinen Blick zu deuten. Kurz scheint ein wenig Unsicherheit darin aufzuflackern, doch dann verfestigt sich sein Ausdruck und wird undurchsichtig. „Das... ist immer noch meine Sache.“, kläfft er etwas harsch und presst seine vollen Lippen aufeinander. Naja, das hätte ich mir denken können... „Es-Es tut mir Leid, ich wollte mich nicht in deine Angelegenheiten einmischen!“,murmle ich kleinlaut um die Situation zu retten. „Ist.... schon okay.“, brummt Kaoru und auf einmal sieht er unglaublich müde aus. Der Arme.. Zu gerne würde ich ihn jetzt umarmen, aber damit muss ich mir wohl noch viel Zeit lassen. Hauptsache er hat sich einigermaßen beruhigt und ist einen kleinen Schritt auf mich zu gegangen. Das reicht schon,um ein unbeschreibliches Glücksgefühl in mir auszulösen.
 

(Kaoru)
 

Die Worte aus Daisukes Mund hallen dumpf in meinem Kopf wider. DAS geht ihn definitiv nichts an, das ist eine Sache zwischen Toshiya und mir! Nach einigen Minuten breche ich das unangenehme Schweigen. „Ähm, ich gehe dann mal...“ Die ganze Sache ist mir eh schon unangenehm, da muss ich hier nicht noch lange dumm rumstehen. Und schon stapfe ich in Richtung meiner Karre und lasse einen verblüfft blickenden Die zurück.
 

*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

Heyho, hier sind Aki und Ron! (Faul und vollgefressen! :D) Das war es erstmal.... nach so langer Zeit.... T.T Leider sind wir vieeeel zu faul noch ein dickes Nachwort zu schreiben.... Alles was wichtig ist, könnt ihr in der Kurzbeschreibung der FF nachlesen! =D Wie immer bekommen alle eine ENS,die fleißig kommentiert haben. =)

Naja, in der Kürze liegt die Würze!
 

Hoffentlich bis bald!



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Kommentare zu dieser Fanfic (26)
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Von:  Li-chi
2010-08-06T13:24:41+00:00 06.08.2010 15:24
Oh man~
die FF gefällt mir bis jetzt wirklich sehr gut xD
mal endlich wieder ne FF mit Handlung und humor~und es geht nicht zu schnell aber trotzdem vorran~
ich bi echt gespannt aufs nächste kapitel und hoffe es kommt bald XD
*nick*
ich werde alles weiter verfolgen xD
*lacht*
Von:  Wintermoon
2010-06-30T14:40:10+00:00 30.06.2010 16:40
Kaoru ist so ein Arsch XDDD
Und sowas von mies! Aber sowas von männlich!
Die ist ein bisschen sehr weich geraten, kann das sein? Ich kann mir vorstellen, das er bei weitem die dümmeren Sprüche drauf hat und Kaoru ordentlich Kontra geben kann XD Er wirkt so leicht wie eine Parodie des echten Die, wenn ich ehrlich sein soll :P

Ich liebe diesen Schreibstil! So humorvoll, sarkastisch und rotzfrech, das tut so gut zu lesen bei dieser Schwemme an Emo-FFs, in denen einer nach dem Anderen sich wegen unerfüllter Liebe umbringt.

Man kann mit den Charas auf jeden Fall lachen und weinen, sich mit ihnen freuen und mitfiebern!
Fazit: Hinreißend!
Bitte auf jeden Fall mehr davon <3
Von: abgemeldet
2010-01-24T17:28:29+00:00 24.01.2010 18:28
also...^^
ich finde eure geschichte nach wie vor toll, nur da gibt es eine kleinigkeit, die ihr unbedingt noch verbessern müsst.
Macht den Motzkao mal netter, bitte! :D
warum ist der nur so scheiße? XD
ich hoffe er wird sich noch ändern, denn Die tut mir echt leid.

hel
mai
Von: abgemeldet
2010-01-20T05:56:23+00:00 20.01.2010 06:56
Kaoru ist wach.
... was für ein Ende!
*looool*

Von: abgemeldet
2010-01-20T05:10:51+00:00 20.01.2010 06:10
Och, der arme Die kann einem ja total leid tun.
*seufz*
*ihn knuddeln will*
Armes Daidai-schatzi
Von:  MYM
2010-01-19T10:10:37+00:00 19.01.2010 11:10
na da überschlägt sich ja alles...
hoffentlich kriegt Kaoru nich wieder so nen ausraster...
und hoffentlich kommt das nächste Kapitel n bisschen scheller xD ch kommt das nächste Kapitel diesmal n bisschen schneller ^^

LG MYM
Von:  Bones86
2010-01-17T22:15:42+00:00 17.01.2010 23:15
uhh endlich gehts wieter
*.*
juhu
ich lese zwar kaum noch ff's aber die hier ist wirklich toll
weiter schreiben
*grins*
Von: abgemeldet
2010-01-17T21:44:41+00:00 17.01.2010 22:44
khehe Meister Ziegenbock...
passende Bezeichnung<33333333
Kao ist ein Arsch, aber ich mag ihn trotzdem <333
wach mal auf Ziegenbärtchen<333
ich hoffe Die muss nich mehr mehr leiden >,<

LG
Mauli^^
Von:  Himawari-Chan
2008-05-24T07:25:05+00:00 24.05.2008 09:25
Hi tolle FF
Ich hoffe du schreibst bald weiter =)
Bin schon gespannt wie Die das Herz von Kao erobern will =)
Lg Hima-Chan
Von: abgemeldet
2008-04-14T14:16:13+00:00 14.04.2008 16:16
solche FFs sind doch eigentlich die besten
eine gute Portion Humor und auch etwas Melodramatik, geniale mischung!!!

Die Charas sind sehr amüsant, zum lachen komisch!!!!!

Weiter so *daumen hoch*
dat Shi


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