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Kaoru, 34, verbittert sucht... NIEMANDEN (...oder doch?)

Kao x Die
von

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Einsicht oder Vergeltung?

Erst einmal ein großes, großes Sorry, für die lange Pause. Ja, hier sind Aki und Ron und wir leben noch…xD In letzter Zeit hat sich bei uns privat viel verändert und die Schule fordert uns mehr als je zuvor…^^ Aber: Wir haben uns zusammengerauft, uns auf unsere Klappärsche gesetzt und tapfer weitergeschrieben, obwohl wir eigentlich daran gedacht hatten, die FF abzubrechen… Tja, da haben wir unsere Rechnung ohne KaoxDie gemacht…. Die sind uns nämlich solange in unseren Brains rumgegeistert bis wir nicht mehr konnten und einfach Weiterschreiben MUSSTEN! =) Und wir haben uns entschlossen, auch weiterhin neue Kapitel hochzuladen! *Sekt aufmach* Zwar wahrscheinlich in unregelmäßigen Abständen, aber hauptsache nicht aufhören. So, genug gelabert, wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und freuen uns über jedes Kommi! ^^
 

Disclaimer: Nö, (leider) nix uns, nur diese idiotische Idee. Aber sollten Kaoru und Die irgendwann mal zur Massenproduktion freigegeben werden, wir nehmen gerne einen von jedem! xD

Beta: Wir betan nicht, wir beten nur! Und zwar zu Jehova (der uns während des Schreibens übrigens so manchen Witz gebracht hat!)! *lach*
 

*~*~*~*~*
 

(Kaoru)
 

Lange starre ich Blondchen hinterher, wie er die Straße entlang geht. Warum? Keine Ahnung! War ich vielleicht zu verletzend? Entnervt schüttle ich den Kopf. Ich werde doch wohl nicht anfangen mir Vorwürfe zu machen und schon gar nicht wegen einer Schwuchtel. Nein, Mitleid gibt es bei einem Kaoru Niikura nicht, doch prompt taucht das traurige Gesicht Daisukes vor meinem inneren Auge auf, niedergeschlagen zu Boden schauend, das blonde Haar unordentlich im Gesicht hängend. Oh, der Arme… Ich glaub ich lach gleich. Haha, köstlich. Noch einmal blicke ich zu Daisuke, dann ist er um die Ecke des Häuserblocks gebogen und somit endlich aus meinem Blickfeld verschwunden.
 

Erst mal rein und dann mach ich… Ja, was mach ich eigentlich? ... Gar nichts... Doch! Ein sadistisches Lächeln schleicht sich auf meine Gesichtszüge. Hätte doch glatt vergessen, das jemandes Hinterteil gerne Bekanntschaft mit meinem Stiefel schließen möchte, jedenfalls im übertragenen Sinne. Besagte Person sitzt wahrscheinlich schon hibbelig neben dem Telefon und wartet ganz sehnsüchtig auf Herrn Niikuras Anruf. Der wohlerzogene Herr kann ihn doch wohl nicht warten lassen, nein, das ginge ja gegen seine 100%ige Zuverlässigkeit, also bewegt er sein wertes Hinterteil zum Kommunikationsapparat und befiehlt seinen deformierten Fingerlein die Nummer des verehrten Monsieur Hara einzutippen. Gesagt getan. Vorfreudig halte ich den Hörer an mein Ohr und kann mir gerade noch ein zynisches Lachen verkneifen.

Tut tut tut... Besetzt. Angekackt knalle ich den Hörer in die Schale zurück. Warum muss der auch immer seiner Telefonsucht nachgehen? Blödsack da. Dann kommt er halt später in den Genuss der Rüge à la Kaoru, mir auch Recht. Murrend wende ich mich ab und tappe ins Wohnzimmer. Die Couch sieht ja heute zu einladend aus. „Ist hier noch ein Plätzchen frei? Das ist aber nett, danke!“ Bedächtig plumpst mein Kaohintern auf das gute Stück Kunstleder. Ach wie schön, endlich Entspannung und zwar allein, gaaaanz allein. Ohne irgendwelche nervigen, blonden Hinterlader in meiner Nähe. Och nöö... warum taucht der schon wieder in meinen Gedanken auf? Lässt mich dieser arschhaarfrisierte Homo noch nicht mal hier in Ruhe?! Immer wenn ich versuche diesen Daisuke aus meinen Gedanken zu verscheuchen, macht sich der Klapparsch noch ein bisschen breiter in meinem Hirn. Kuschkusch, verschwinde, oder muss ich mir erst den Head wegblowen? Resigniert seufze ich und fahre mir durch mein dunkelbraunes Haar, welches nervig die Sicht auf meine Umgebung versperrt. Vielleicht sollte ich mir mal ein Pferdeschwänzchen machen? Bäh, nee, Kaoru goes Mafiosi, oder was? Ich grabsche nach der Fernbedienung und zappe mich durchs Programm. Telenovelen, Kochshows, Nachrichten... Langweilig! Oh cool, Wrestling! Bigbubi vs. Gesichtsmogli. Ich werfe die Fernbedienung neben mich und verfolge interessiert das wilde Gerangel hinter der Matschscheibe. „Bigbubi, mach ihn fertig... Schmeiß ihn aus dem Ring! ... JAAA!!!“, gröle ich lautstark. Schließlich hat der Bubi die erste Runde gewonnen und meine Nerven werden mit bunt flimmernder Reklame belästigt. Irgendwelche staksigen Magersüchtigen wollen mir gerade weismachen, dass ihre tollen Diätfertigsüppchen nicht nur gut schmecken, sondern auch gut für die Figur sind, da reicht es mir und ich drehe der Kiste den Saft ab. Fernsehen ist auch nicht mehr das, was es mal war! Aber ein Süppchen wäre schon nicht schlecht… Was? Warum denk ich schon wieder an Essen? Stummelfingerchen kratzen über mein Wämpchen… Ach, das verträgt noch was, so ein bisschen wenigstens. Ohhh ja, essen, aber was denn bitteschön? … Die Flusen aus meinem Bart kämmen und daraus was Feines brutzeln? Nee, ich glaub das bewahr ich mir für schwerere Zeiten auf. Muss ich wohl einkaufen fahren! Hab zwar keinen Bock, aber mein Bäuchlein flüstert mir da was ganz anderes. Missmutig trotte ich in den Hausflur und schnappe meine Autoschlüssel. Och… und dabei würde ich jetzt so gerne einen gewissen Toshimasa Hara windelweich prügeln. Mein Mündchen verzieht sich zu einer unzufriedenen Schnute. Menno!...
 

Urplötzlich kommt mir ein Gedanke, meine zuckenden Lippen umspielt ein hinterhältiges Grinsen. Warum bin ich da nicht schon vorher draufgekommen? Wenn ich schon mal unterwegs bin, kann ich dem guten Herrn doch gleich einen Besuch abstatten! Vorfreudig reibe ich meine Händchen, dem werd ich’s zeigen. „HAHAHA!“ Hastig tragen mich meine Füße die Treppe hinab ins Freie, und da steht auch schon mein ganzer Stolz: der 80er Jahre mittelklasse Wagen, der mehr einer Blechkiste, als einem Auto gleicht. Die rostende Fahrertür quietscht beim Öffnen, hoffentlich kracht die nicht bald ab. Wenn ja, auch nicht schlimm, ich fahr auch ohne Tür. Der Motor heult laut auf, der Auspuff blubbert und mein Fuß drückt das Gaspedal bis zum Ansatz durch. Doch die gewünschte Geschwindigkeit bleibt aus. Mit ganzen 25 km/h nuckelt die Schrottkiste die befahrene Straße entlang. Wow, heute doch so schnell? Hinter mir hupt es. Entnervt werfe ich einen Blick in den Rückspiegel und sofort erblicken meine Augen einen prolligen Mercedes. „Immer diese Bonzen…“, brummel ich. Da hupt es erneut. Wütend kurbel ich die Autoscheibe runter, stecke meinen Kopf raus und brülle: „ Ruhe dahinten! Ich fahr so schnell wie ich es für nötig halte!“, damit kurble ich die Scheibe wieder zu und widme mich zufrieden dem Straßenverkehr.
 

Nachdem ich nur das Nötigste, sprich Chips, Schokolade, Instant Nudelsuppen, eine fette Packung Eis und ein paar Mikrowellengerichte gekauft habe, parke ich mein Auto in der Parklücke vor einer dreckigen Hausfassade, hinter welcher der gute Herr Hara bestimmt schon freudig auf mich wartet. Oh ja, das wird ein Spaß! Erst einmal werde ich ihm seine dürren Beinchen brechen, damit er nicht abhauen kann wenn ich sein Bäuchlein aufschlitze und… Okay mein Denkapparat denkt in eine viel zu sadistische Richtung, Memo an mich selbst: Lieber handeln statt denken.
 

(Die)
 

„Was soll ich denn machen?“, schluchze ich laut. Seit drei geschlagenen Stunden telefoniere ich nun schon mit Toshiya und kann einfach nicht aufhören zu flennen. Ich kann mich kaum noch selbst ertragen. „Beruhige dich erst einmal. Kao hat bestimmt nur überreagiert.“ Beruhigende Worte, doch warum kann ich keines davon glauben? So wie ich Kaoru erlebt habe…

Uhh… Schon allein der Gedanke an ihn schmerzt. Verzweifelt schließe ich die Augen. Nein, bitte nicht schon wieder. Ich will nicht noch mehr Tränen vergießen. Aber noch nie bin ich mir so sicher gewesen, die Person gefunden zu haben, die ich immer glaubte zu suchen. Endlich glaube ich die wahre Bedeutung von Liebe zu erkennen… Ja, ich liebe Kaoru, das kann ich mit Sicherheit sagen. Das ist nicht irgendein Hirngespinst.

Still rollen die Tränen meine Wangen hinab. Kaoru… Auch wenn er so abweisend zu mir gewesen ist, fühle ich mich zu ihm hingezogen. In manchen Momenten lag in seinem Blick etwas so unendlich Trauriges… Warum verschließt er sich so? Liegt es an mir? Bin ich so unerträglich? ... Ich verhalte mich echt wie ein kleines pubertierendes Mädchen. Ich kenne ihn kaum und heule als wäre meine Mutter gestorben. Aber was soll ich machen? Ich kann meine Gefühle ja auch nicht einfach abstellen. Bei anderen viel mir das leicht. Vielleicht war ich einfach noch nie richtig verliebt. Es fühlt sich so an als wäre er für mich vorherbestimmt. Klingt komisch, aber genau das fühle ich im Moment. Liebe… Und deshalb schmerzt es mich, dass Kaoru kein „Band“ zwischen uns sehen kann…
 

„Daisuke? Bist du noch dran?“, erst jetzt realisiere ich dass ich noch immer den Telefonhörer in Händen halte. „Die?“, erneut erklingt die besorgte Stimme Toshiyas. „Ja?“, hauche ich zaghaft.

„Mach dir bitte nicht zu viele Gedanken...“

„Wenn ich das nur könnte…“

Zum Glück kann Toshiya meine Tränen nicht sehen, die unablässig mein Gesicht hinabrollen. Dann würde er sehen wie schwach ich bin. „Es ist nur - “ Plötzlich erklingt ein schrilles Klingeln am anderen Ende der Leitung. „Oh, da hat jemand geklingelt…“, faselt Toshiya, „Gib nicht auf Die! Ich werde dir helfen so gut ich kann, das verspreche ich dir!“ Und schon hat er aufgelegt. Seine Worte klingen in meinem Kopf nach… Nicht aufgeben… Nein, aufgeben werde ich nicht. Niemals. Denn ich werde ihn für mich gewinnen!
 

(Kaoru)
 

Leise öffnet sich die Wohnungstür und ein gestresst aussehender Toshiya lugt durch den schmalen Türspalt. Einen Moment schaue ich in sein unschuldiges Gesicht und schon kocht meine Wut erneut hoch:

„TOSHIMASA HARA, DU VERDAMMTER BASTARD, WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN MICH EINFACH MIT SO EINER SCHWUCHTEL VERKUPPELN ZU WOLLEN UND DAZU NOCH AUF UNSCHULDIG ZU MACHEN???!!! “, brülle ich in sein Homo-Gesicht. Mein Atem rast, ich spüre den Zorn durch meine Adern pulsieren. „Das wird dir noch Leid tun, mich einfach so zu hintergehen.“ Stille. Warum reagiert der Penner nicht? Einzig und allein die Gleichgültigkeit steht ihm ins Gesicht geschrieben. „Bist du fertig, oder was?“, ist seine einzige Reaktion. Gelangweilt steht er im Türrahmen und guckt mir seelenruhig zu wie ich vor Wut fast platze. „Dann kannst du ja reinkommen.“, mit diesen Worten dreht er sich um und will den Weg ins Innere der Wohnung antreten, aber da hat er die Rechnung ohne mich gemacht! Wutentbrannt packe ich ihn am Schlafittchen und reiße ihn grob herum. Lauthals brülle ich: „Wie kannst du es wagen mir so einen schwulen Klapparsch vorzusetzen?“ Ich blicke in unbeeindruckte dunkle Augen. „Du bist ein Arsch!“ Noch immer keine Reaktion. Lediglich seine kühlen Augen, die mich noch immer mustern. Sonst ist der doch auch nicht so. Warum beeindruckt ihn das nicht? Seine Gefasstheit macht mich krank! Ich will gerade Luft für einen neuen Verfluchungshagel holen, da spüre ich Toshiyas kalte Hände an meinen Schultern. Wütend schaue ich ihn an. „Es reicht, jetzt Kaoru.“, sagt er ruhig und gefasst. Angekackt gifte ich: „LASS MICH SOFORT LOS, DU... - !“
 

„ICH HABE GESAGT ES REICHT!!!“, brüllt mir Toshiya entgegen. Geschockt blicke ich in seine nun zornigen schwarzen Augen. Fassungslos von seiner Reaktion realisiere ich nur am Rande wie er mich am Kragen packt und in das Innere der Wohnung zieht. Völlig perplex lasse ich mich vorwärts in das Wohnzimmer schubsen. „Setz dich“, befiehlt er mit fester Stimme. Leise knurre ich, folge aber seinem Befehl und setze mich auf einen mit schwulem Leopardenmusterstoff bezogenen Sessel, Toshiya gegenüber. „So lieber Kaoru, du wirst mir jetzt erst einmal zuhören, und zwar OHNE mich zu unterbrechen. Dann kannst du, wenn du unbedingt meinst, deinen Senf dazu geben.“, erklärt mir Toshimasa, seine Stimme wieder gefasst und ruhig. Widerspruch duldet er nicht, das sehe ich an dem ernsten, starren Ausdruck in seinen Augen. Wütend und angespannt kralle ich meine Fingernägel in die Sessellehne. Ohne eine Reaktion meinerseits abzuwarten redet er weiter: „Was du dir da geleistet hast war unter aller Würde. Denkst du auch an Gefühle Anderer? Manchmal glaube ich du rennst mit Scheuklappen durch die Welt, ohne die Menschen in deinem Umfeld genau wahrzunehmen, geschweige denn auf ihre Gefühle zu achten. Und wenn sich dir dann jemand nährt blockst du ab und flippst total aus.“
 

Hä? Wovon redet der da zum Teufel? „Meinst du nicht du hast ein bisschen übertrieben?“ „Was meinst du?“, bohre ich nach. Das würde mich ja jetzt wirklich mal interessieren. Toshiya verdreht entnervt die Augen. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?! Du hast echt keine Ahnung was ich meine, oder stellst du dich jetzt nur dumm?!“ Sag mal spinnt der? „Ich frage noch einmal: Was zum Teufel meinst du? Womit hab ich übertrieben? Spielst du etwa auf diesen Daisuke an?“ „Hundert Punkte hat der Kandidat“, bemerkt Toshiya zynisch. „Und was soll jetzt mit dem sein? Im Übrigen bin ich auch noch stinkend sauer, weil du mich einfach so mit dem verkuppeln wolltest!“, motze ich. „Jetzt sei mal still. Hast du nicht gemerkt wie du ihn verletzt hast?“ „Nö, ist mir doch egal.“ „Und genau das meine ich! Dich interessiert nicht im Geringsten wie es andern geht. Dir ist es scheißegal. Du bist nicht mehr der Kao den ich kenne! Was ist bloß mit dir passiert? Ich erkenne dich gar nicht wieder!“ Was sagt der da? Meine Stirn legt sich in Falten. „Was redest du da für einen Mist? Ich hab mich nicht verändert!“ „Doch. Und es schockiert mich zutiefst dass du das nicht siehst.“ Ich glaub mich tritt ein Pferd! Was unterstellt mir dieser Dösbattel da für Scheiß?! Ich kann doch auch nichts dafür dass ich kein Homo bin! Ich und schwul, soweit kommt’s noch! …
 

Aber vielleicht hat Toshiya auch ein kleines bisschen Recht, wenn er sagt ich hätte mich verändert… Trotzdem will ich es nicht zugeben, nein, ich werde es diesem Homofürst nicht gönnen gegen mich, den großen Kaomeister zu gewinnen! Und so schlimm hab ich mich ja auch gar nicht verändert. Gerade als ich ansetzen will Toshi zu widersprechen redet der Gute auch schon weiter. Na Danke! „Kaoru. Weißt du was? Ich habe eben mit Die telefoniert. Er ist total fertig mit den Nerven, fragt sich was er bloß falsch gemacht hat. Aber ich sehe schon, es bringt nichts mit dir zu reden, dich interessiert eh nur dein Scheiß!“ Toshiya macht eine dramatisch lange Pause und glotzt mich so verzweifelt an, das ich schon wieder fast Mitleid bekomme. Aber auch nur fast. „Kao, sorry, aber ich finde einfach keine Worte mehr…“ Genervt seufze ich. Tief hole ich Luft, jetzt werde ICH mal meine Meinung äußern: „Ist alles schön und gut, aber–“ „Nein, Kaoru! Nichts ist alles schön und gut!“, werde ich barsch unterbrochen. „Ganz ehrlich, weißt du was ich denke?“ Erwartungsvoll blicken mich zwei dunkle Augen an. Hä? Woher soll ich wissen was der denkt? Das interessiert mich doch auch gar nicht. Ich starre ihn einfach nur wütend an und schüttle energisch den Kopf. Nur mit Mühe und Not kann ich einen weiteren Wutausbruch verhindern. Ich hab echt keinen Bock mehr auf diesen ganzen Scheiß. Ich will wieder nach Hause auf meine schwarze Couch, mit meinem kleinen Fernseher und meine Lieblings-Wrestling-Serie schauen. „Ich denke dass du einfach nur unzufrieden mit deinem Leben bist. Und diesen Frust lässt du an Denen aus, die überhaupt nichts für deine jetzige Situation können. Ich kenne dich jetzt lange genug um dich einschätzen zu können und ich sehe dass es dir beschissen geht! Du versuchst es nur zu verstecken. Sei doch mal ehrlich zu dir selbst! Du bist nicht dieser fiese, unnahbare Typ, den du vorgibst zu sein. Das ist nur deine Fassade, hinter die du niemanden blicken lässt.“ Seine Augen ruhen noch immer auf mir, doch den Ausdruck in ihnen kann ich nicht genau deuten. Ich soll ehrlich zu mir selbst sein? Bin ich das denn nicht? Und was für ne’ Fassade? Was erwartet der jetzt von mir? Was hat das denn alles mit diesem Daisuke zutun? Ach, verdammt! Ich mach mir wieder zu viele Gedanken. Einfach an etwas anderes denken. Hmmm, wer wird wohl Wrestlingchampion? Hoffentlich Bigbubi! Der ist cool.
 

„Kaoru, eigentlich sehnst du dich doch nach einer Partnerschaft“, startet Toshiya einen neuen Versuch, „nach jemandem der dich zuhause erwartet wenn du von der Arbeit kommst, jemand der dir Rückhalt gibt und dich hält wenn du nicht mehr kannst. Natürlich bist du misstrauisch nach der Sache mit deiner Freundin aber das ist jetzt 10 Jahre her. Es wird langsam mal Zeit das du die Sache hinter dir lässt und einen Neuanfang startest.“ An seiner Stelle würde ich mal die Klappe halten! Hier den Psychodoktor spielen, das geht gar nicht! Hmm, stimmt ja schon dass ich gerne jemanden an meiner Seite hätte, aaaber ich kann selber entscheiden wann und wen, dafür brauch ich keinen Dr. Toshiya!

„Mein lieber Toshiya, ich glaube dass du dich mal um deine eigenen Angelegenheiten kümmern solltest!“, zische ich spöttisch mit einem lieblichen Lächeln auf den Lippen. „Mein lieber Kaoru, so wie es im Moment aussieht kann ich mich aber nicht mehr um meine Sachen kümmern ohne Angst zu haben das du in der Scheiße absäufst in der du steckst.“, entgegnet er ebenso zynisch. Das ist echt das Beste was ich heute gehört hab. Der Gute ist wohl extrem geblendet. „HA! Das ich nicht lache! Wer säuft denn immer in der Scheiße ab? Und wer muss ihn dann herausziehen? Naaa?“ Toshiyas Augen werden zu kleinen Schlitzen: „Bei dir ist echt alles zu spät. Verschwinde jetzt. Ich will dich nicht mehr sehen! ICH WILL DICH NIE MEHR SEHEN!“, brüllt Toshiya. Meine Kinnlade klappt herunter. Was? Er will mich nicht mehr sehen? Entsetzt starre ich ihn an. „A-Aber… D-Das meinst du doch jetzt nicht so, o-oder?“, stottere ich. So etwas hat er noch nie gesagt, nicht mal wenn wir gestritten haben. „Doch! Genauso wie ich es gesagt habe meine ich es auch! Dahinten ist die Tür.“, mit einem Finger weist Toshiya in Richtung Hauseingang, an seinem Blick erkenne ich dass er es völlig ernst meint. Schweigend erhebe ich mich und stolpere benommen zur Tür, Toshimasas stechenden Blick ununterbrochen im Rücken spürend. Zehn Jahre Freundschaft… Sollen jetzt und hier enden? Ich kann das einfach nicht glauben. Aber sein Ausdruck war so ernst. Ich habe zum ersten Mal seit langem wieder Angst, Angst um unsere Freundschaft. Nein. Das ist nicht wahr. Das kann er nicht so gemeint haben. Vorsichtig drehe ich mich noch einmal um und blicke in wütende Augen. „Toshiya, das kann’s doch nicht gewesenen sein, oder!?“, hauche ich ergriffen. „Doch, das war’s. Leb’ wohl Niikura-san.“, antwortet Toshiya gefasst. Wie konnte es nur so weit kommen? Ernüchtert drehe ich mich um und greife nach der Türklinke. Als ich langsam die Tür öffne drehe ich mich noch einmal um und schaue zurück. Toshiya steht dort und erwidert meinen Blick emotionslos. Verdammt! Ich will nicht alleine sein. Toshiya hatte Recht, außer ihm habe ich niemanden. Wortlos wende ich mich ab und erstarre mitten in der Bewegung. Bin ich im falschen Film? Ich muss gleich kotzen. Das ist doch jetzt nicht wahr?! Wer spielt mir hier so einen üblen Streich?
 

Vor mir steht, live und in Farbe ein erstaunter Daisuke. Der hat mir gerade noch gefehlt. Plötzlich dreht sich alles um mich herum und das Letzte was ich heraus bekomme ist ein geflüstertes „Oh mein Gott!“, bevor mir schwarz vor Augen wird.
 

(Toshi)
 

„Brabbelbrabbel… Diebrabbel“ …
 

„Toshiya...! Hast du das gehört?“, flüstert ein hibbeliger Die, der gerade krampfhaft versucht still zu sitzen und seine Knochen in den Hände bestimmt schon zu Brei geknetet hat. Völlig entnervt quäle ich mir ein „Nee, was meinst du denn?“ ab. Zwei große, braune Daisuke-Kulleraugen blicken mich tief gerührt an: „Er…Er… Er hat meinen Namen gesagt!“ Ich lasse mich auf einen der Sessel im Wohnzimmer fallen und blicke die beiden an: Ein strahlender Daisuke sitzt mir dort mit einem sabbernden, im Schlaf brabbelnden Kaoru im Arm gegenüber. Die ganze letzte Stunde verbringe ich schon so mit den beiden. Die ganze Sache fällt mir mittlerweile extrem auf den Nerv! Und dann bildet der sich auch noch so einen Schwachsinn ein… Als ob der Vollpfosten von Kao Dies Namen im Schlaf vor sich hersabbern würde… In welcher Welt lebt der? Hat der nicht gemerkt wie er von seinem ach so tollen Kaokao behandelt wird? Gereizt kratze ich mich am Kopf. „Ach, Die! Meinst du nicht du solltest aufhören damit?“ Ruckartig reißt er den Blick von seinem schlummernden Kao und heftet seine herzzerreißend-dramatisch guckenden Glubscher auf mich. „Aber… Aber… Aber ich liebe ihn über alles! Und er hat doch gerade meinen Namen gesagt! Das heißt, dass er mich auch liebt, das weiß er nur noch nicht. Ich muss ihm doch zeigen wie sehr ich ihn liebe“, kommt es aus ihm herausgesprudelt. „Pass mal auf Die! Ich hab’ dir zwar gesagt, dass ich dir helfe, aber bei dem ist wirklich Hopfen und Malz verloren! Er wird sich nicht ändern! Du kennst ihn nicht wirklich… Selbst ich bin geschockt von seinem Verhalten. Ich hab gedacht ich kenne ihn, doch er hat mich komplett enttäuscht.“
 

Eine Weile betrachte ich Dies Hände wie sie sanft über Kaorus dunklen Schopf streichen. Wenn der das wüsste… „Ich kann dich einfach nicht verstehen, Die! Warum lässt du das mit dir machen?“ Ehrliche Worte verlassen meinen Mund. Ich lasse zwar viel mit mir machen, aber was zu viel ist, ist zu viel! Das ist doch nicht mehr normal. Mein Gott! So ernst war ich nicht mehr seit meiner mündlichen Abiturprüfung! Jetzt lass ich mich schon von einem alten, verbitterten Ziegenbock und einem verknallten Blondchen emotional beeinflussen! Eine dicke Krokodilsträne rollt gerade Dies gerötete Wange hinunter. Scheiße! Plötzlich bereue ich alles. Hätte ich mir das nicht denken können, dass das so endet? Nein. Natürlich, ich war mal wieder verblendet!
 

„Die, ich….“, versuche ich ihn zu beruhigen, aber er fällt mir einfach ins Wort: „Schon gut Toshi, ich brauche kein Mitleid…“, mittlerweile tut er mir so Leid, dass ich schon fast mitheule, „Ich weiß, du hast Recht mit dem was du sagst und ich weiß auch, dass ich ein verdammter Trottel bin, weil ich mir einfach nur wünsche, Kao näher kennen zu lernen…..“, die Tränen, die jetzt stetig seine geröteten Wangen hinunterlaufen, verhindern einen weiteren Redefluss und lassen ihn mitleidserweckend schluchzen. Ich versuche, so verständnisvoll wie möglich zu reagieren und reiche ihm ein Taschentuch. „Danke.“, schnieft Die, schnäuzt geräuschvoll in das Tempo und tupft seine verquollenen Augen trocken. Doch immer wieder steigen ihm neue Tränen in die Augen. Und Kaoru? Der liegt einfach weiter rum und murmelt von Zeit zu Zeit unverständliche Wörter in seinen mickrigen Ziegenbart! Überfordert mit der Situation stehe ich auf und laufe unruhig im Wohnzimmer umher... Ab und an höre ich ein leises Schluchzen, was nicht gerade förderlich für mein Gewissen ist. Apathisch schüttle ich den Kopf. Kaoru und Die – die sind Welten voneinander entfernt! Wie kam ich nur auf die beknackte Idee, den Verkuppler spielen zu wollen? Warum bin ich denn nur so ein Dummkopf?! Ich weiß doch wie sich Kaoru in letzter Zeit verändert hat, wie er immer und immer verbitterter geworden ist und schließlich zu so einem alten, ständig motzendem Bock mutiert ist. Wie kann ich mir dann nur einbilden, dass er sich auf eine Beziehung einlässt und das auch noch mit einem Kerl?! Wie konnte ich nur so naiv sein? Und das in meinem Alter... Na ja, jammern hilft jetzt auch nicht, die Dinge sind passiert und wenn ich mir nur lange genug einrede dass alles wieder gut wird, dann tut es das bestimmt auch… Ja genau, immer schön optimistisch bleiben! Das Jammern ist jetzt mal vorbei! Klar, die Situation ist verdammt noch mal total beschissen, aber ich krieg das schon alles wieder in den Griff, wäre doch gelacht... Schließlich kenn ich den alten Motzkopf Kao fast so gut wie meine Westentasche und in unserem gutgläubigen Daidai kann man lesen wie in einem offenen Buch. Zudem war es noch nie meine Art den Kopf übereilt in den Sand zu stecken. Ich habe die Suppe eingebrockt, nun muss ich sie auch auslöffeln! Ja, mein Entschluss steht fest. Liebesengel Toshiya wird die Flamme der Leidenschaft für Die im alten, knickrigen Herz von Kao entzünden! Zuversichtlich lächelnd wende ich mich an den immer noch schniefenden Daisuke.
 

„Die… Mach dir keine Gedanken, den alten Ziegenbock kriegen wir schon gemeinsam gezähmt! Wir werden das schon hinkriegen, vertrau mir!“ Ungläubig mustern mich zwei große braune Augen – Ich muss zugeben, sehr schöne Augen! Wenn er sich nicht so in Kaoru verguckt hätte, dann würde ich ihn mir jetzt angeln! Hähä, aber Amor spielen macht bestimmt noch mehr Spaß. Abwesend streichelt Dai den dunklen Schopf von Meister Motzkopf, wiegt seinen Kopf nachdenklich hin und her. „Hmmm, ich weiß ja nicht…. Ich glaube nicht dass das klappt…“, nuschelt er traurig. Lächelnd schlendere ich in Richtung Die, der gesenkten Hauptes auf der Couch sitzt und um Fassung ringt. Vorsichtig schiebe ich eine Hand unter sein Kinn und hebe es vorsichtig an, sodass er mir unweigerlich in die Augen schauen muss. „Glaub mir… Jemandem der so liebenswert ist wie du, muss man einfach sein Herz schenken… auch Kaoru! Es ist nur eine Frage der Zeit bis er dir verfällt.“ In Dies Augen sehe ich Verblüffen aber auch einen Hoffnungsschimmer aufblitzen. „Glaubst du das wirklich?“, haucht er. „Vertrau mir einfach! Ich überlege mir einen guten Plan! Und jetzt mach ich uns erst mal einen Kaffee! Danach geht’s dir bestimmt schon besser.“ Strahlend blickt er mich an, seine Augen glänzen feucht, doch er sieht zuversichtlich aus. „Danke, Toshiya… Es ist so, dass ich mich noch nie jemandem so verbunden gefühlt habe wie Kaoru. Auch wenn er mich behandelt wie Dreck... Ich liebe ihn. Das muss sich echt verrückt anhören! Ich kann es selber nicht nachvollziehen, dass ich so schnell Liebe für eine Person empfinden kann.“ Kurz hält er inne, schaut in Kaorus entspanntes Gesicht, das in diesem Moment so unschuldig aussieht. Ach ja, würde der doch immer schlafen… Eine Weile sagt niemand etwas, wir lauschen nur dem regelmäßigem Atem Kaorus und betrachten seine entspannten Gesichtszüge. „Ich danke dir wirklich, Toshiya!“, sagt er aufrichtig.
 

„Bin gleich wieder da!“,blubber ich und verschwinde mit einem guten Gefühl durch die Tür. Ich bin mir vollkommen sicher, alles wird sich zum Guten wenden. Vor mich hinpfeifend werfe ich die Kaffeemaschine an, die daraufhin knatternd anfängt das dufte Gemisch zu brauen. In Gedanken versunken hole ich zwei Tassen aus dem Schrank und schenke den hotten Hexentrunk ein. Plötzlich fahre ich total erschrocken zusammen und schütte mir fast den Kaffee über meine schmucke Leopardenjogginghose, als es aus Richtung Wohnzimmer auf einmal furchtbar zu rumpeln beginnt. Die darauf folgende Stimme erkenne ich sofort, und es fährt mir durch Mark und Bein: Kaoru ist erwacht!
 

*~*~*~*~*
 

Naja. Meister Ziegenbock (-bart) ist weiterhin motzig, Dai ein sentimentales, Dauerheulendes Gefühlswrack und der gute Toshiya hat sich diesmal ganz schön am Riemen gerissen… Oder?!^^ Schreibt uns ruhig eure Meinung! Seid einfach ehrlich! (Wir freuen uns auch über jedes Lob! =D) So, wir werden gucken, dass wir so bald wie möglich Weiterschreiben, aber jetzt wird erstmal geparteyt! xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2010-01-24T17:28:29+00:00 24.01.2010 18:28
also...^^
ich finde eure geschichte nach wie vor toll, nur da gibt es eine kleinigkeit, die ihr unbedingt noch verbessern müsst.
Macht den Motzkao mal netter, bitte! :D
warum ist der nur so scheiße? XD
ich hoffe er wird sich noch ändern, denn Die tut mir echt leid.

hel
mai
Von: abgemeldet
2010-01-20T05:56:23+00:00 20.01.2010 06:56
Kaoru ist wach.
... was für ein Ende!
*looool*

Von:  MYM
2010-01-19T10:10:37+00:00 19.01.2010 11:10
na da überschlägt sich ja alles...
hoffentlich kriegt Kaoru nich wieder so nen ausraster...
und hoffentlich kommt das nächste Kapitel n bisschen scheller xD ch kommt das nächste Kapitel diesmal n bisschen schneller ^^

LG MYM
Von:  Bones86
2010-01-17T22:15:42+00:00 17.01.2010 23:15
uhh endlich gehts wieter
*.*
juhu
ich lese zwar kaum noch ff's aber die hier ist wirklich toll
weiter schreiben
*grins*
Von: abgemeldet
2010-01-17T21:44:41+00:00 17.01.2010 22:44
khehe Meister Ziegenbock...
passende Bezeichnung<33333333
Kao ist ein Arsch, aber ich mag ihn trotzdem <333
wach mal auf Ziegenbärtchen<333
ich hoffe Die muss nich mehr mehr leiden >,<

LG
Mauli^^


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