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Gesyria

(Der Kampf um Macht und das Überleben der Drachen)
von

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Die Rückkehr

Kapitel 27
 


 

Die Rückkehr
 


 


 


 

„Der kürzeste Weg dauert gut zwei Wochen, wenn wir scharf reiten, vielleicht nur anderthalb. Schneller auf keinen Fall.“ „Wenn wir reiten? Ich hatte eigentlich vor alleine zu reiten.“ „Das kommt gar nicht in Frage.“ Toran kam hinzu, der Heerführer stimmt ihm zu „Genau, ihr reitet nicht alleine, wir werden euch begleiten.“ Energisch schüttelt sie ihren Kopf „Toran du kannst nicht mit, du musst hier in der Stadt bleiben. Deine Aufgabe ist es eure Position zu festigen. Dein Vater wird bald nachkommen, da muss alles Laufen.“ „Ach die paar Tage machen schon nichts aus“ „Es sind drei bis fünf Wochen, die du nicht präsent bist. Das geht nicht, fang nicht schon wieder mit der Ich-will-aber-nicht Diskussion an. Dein Platz ist hier, Ende.“ Sie ärgert sich wirklich, ihr Cousin sträubt sich sein Schicksal anzunehmen, verlangt es aber von ihr.
 

„Da gibt es noch etwas. Rowina will auch mitkommen, es ist für sie die beste Gelegenheit.“ Serena seufzt auf „Also gut, die Gruppe muss aber klein bleiben, nur das nötigste an Gepäck. Ich will so schnell wie möglich die Strecke hinter mich bringen. Morgen bei Sonnenaufgang brechen wir auf.“ Damit ist alles gesagt, der Rotblonde entfernt sich um alles vorzubereiten, Toran sieht seine Cousine an „Du willst wirklich zurück. Überleg es dir noch mal, hier ist dein Land, deine Heimat. Du bist hier geboren und hier gehörst du her.“ „Aber derjenige dem mein Herz gehört ist nicht hier.“ sagt sie leise „Toran, ich kann nicht hier bleiben, es ist nicht meine Welt.“ Sie ahnt was ihn bedrückt „Du schaffst das schon, vertrau auf deine Menschenkenntnis und höre ab und zu auf deinen Heerführer, es ist nicht so schlimm, wie du denkst. Sobald du dein Reich in Ordnung hast, die Menschen dir Vertrauen, ist das Regieren fast ein Kinderspiel. Glaub mir, es ist nichts anderes als eine große Firma zu leiten.“ „Trotzdem wäre es mir lieber, du würdest nicht gehen.“ Sie umarmt ihn „Ich komme ja wieder. Ich bin mir sicher, das ich einen klugen, umsichtigen Herrscher auf dem Thron vorfinden werde.“
 

Gegen Abend sitzt sie im Garten, hängt ihren Gedanken nach. Sie sehnt sich nach Seto, das hat sie nie gedacht, das sie so ein Gefühlt entwickeln wird. Es ist ihr klar geworden, das sie ihn liebt, aber wird ihre Liebe eine Zukunft haben? Sie hat hier einen Kampf zu bestehen, bei dem sie ihr Leben verlieren kann. Kann sie das mit ihrem Gewissen vereinbaren? Eine Liebe zu entfachen, die kaum Aussicht auf Erfolg hat? Sie hat ihren Stiefvater besiegt, damit sie unbeschwert lieben kann und darf es dann doch nicht. Seufzend beschließt sie, die Entscheidung auf später zu verschieben, vielleicht haben sich seine Gefühle zu ihr ja verändert, das wäre am besten.
 

Das Rotauge unterbricht ihre Gedanken „Du willst zurück, nicht wahr?“ Sie nickt, sie ist so in Gedanken gewesen, das sie die Ankunft des Drachens nicht mitbekommen hat. „Ja, aber es dauert noch so lange. Außerdem darf ich nicht alleine Reisen, Baltrock hat etwas dagegen.“ „Bei deinem Talent, die Gefahren anzuziehen, ist es nur verständlich“ grummelt das Tier, der Drache ringt mit sich, fasst dann einen Entschluss „Es gibt eine Möglichkeit schneller voran zukommen.“ Neugierig sieht sie ihn an „Aber es behagt dir nicht?“ „Nicht wirklich.....“ gibt er zu, „....aber für dich mache ich eine Ausnahme. Wenn du willst, fliege ich dich zu Sheherazade.“ abwartend ruhen seine roten Augen auf der Frau. ‚Das ist ein super Angebot’ jubelt Drakos, der die Aussicht auf einen Flug, mehr als verlockend findet, das ist fast wie selber fliegen.
 

Serena zögert das Angebot anzunehmen „Du willst das für mich tun? Bist du dir sicher? Ich möchte nicht, das du dich dazu gezwungen siehst.“ „Keine Sorge ich habe es mir genau überlegt. Wenn wir bei Sonnenaufgang losfliegen, können wir bei Sonnenuntergang das Tal erreichen. Du bist etwas besonderes, sonst würde ich dir das nicht vorschlagen, also willst du?“ Sie lächelt „Ich nehme dein Angebot gerne an“ dankbar krault sie ihn zwischen den Nüstern, er lässt ein wohliges brummen hören. Dann richtet er sich auf „Ich werde noch auf Jagd gehen, wir sehen uns vor der Stadt bei Sonnenaufgang“ verabschiedet er sich.
 

Sicherheitshalber hat sie Baltrock nichts erzählt, sie hat keine Lust mehr auf irgendwelche Diskussionen. Zeitig steht sie am nächsten Morgen auf, sie hat vor sich ohne Abschied auf den Weg zu machen. In der Küche isst sie noch eine Kleinigkeit, dann geht sie in den Stall. Der Schwarze grummelt ihr entgegen, sie verzichtet auf jegliches Sattelzeug und schwingt sich auf den blanken Pferderücken. Als sie mit ihrem Pferd den Stall verlässt, steht sie unvermittelt dem Rotblonden gegenüber. Der hat seine Hände in die Hüften gestemmt „Habe ich mir doch gedacht, das ihr ohne ein Wort los wollt.“ „Es ist besser so, sorg nur dafür das Rowina sicher in das Tal kommt. Dann habe ein Auge auf Toran, anders als du es sonst tust.“
 

„Wartet ich begleite euch noch aus der Stadt“ schnell holt er sich sein Pferd, er hat seinem Tier nur die Trense angelegt, schwingt sich auf den Rücken des Tieres. Gemeinsam verlassen sie die Stadt. Serena spürt Drakos Nervosität, dieser fühlt sich, als ob er zu seinem ersten eigenen Flug starten soll. Auch sie ist ein bisschen unruhig, sie fragt sich, ob sie sich den ganzen Tag auf dem Drachen halten kann, wie kalt wird es hoch in der Luft sein?

Endlich erreichen sie den Treffpunkt, den ihr der Drache übermittelt hat, er wartet schon. Der Heerführer stutzt, die Schwarzhaarige springt vom Pferd begrüßt das Rotauge, dieser entgegnet „Bist du bereit zu fliegen“ sie nickt. „Ihr wollt fliegen?“ fragt der Hüne überrascht „Ja, er hat es mir angeboten. Es ist der schnellste Weg zurück.“ „Darum seid ihr so früh hoch, habt euer Pferd nicht gesattelt“ er schüttelt den Kopf „Ihr seid unverbesserlich, langsam glaube ich, ihr braucht die Gefahr als Lebenselixier.“ Die Blauäugige lacht „Du hast nicht so ganz unrecht, mit deiner Vermutung. Dieser Flug ist ein kalkuliertes Risiko, es wird schon nichts passieren. Du musst es den anderen ja nicht auf die Nase binden.“
 

Sie streichelt ihrem Hengst über den Kopf „Danke, für deine Dienste“ flüstert sie ihm ins Ohr „Wir sehen uns bestimmt wieder“ Die Sonne schickt ihre ersten Strahlen über den Horizont, Baltrock steht schweigend neben seinem Pferd, beobachtet Serena. Wie hat sie sich doch verändert, seit er sie das erste Mal gesehen hat, sie wäre eine gute Königin für dieses Land, doch sie wird nicht bleiben. Auch nicht, wenn sie den Kampf gegen Rudger gewonnen hat, ihr Herz ist hier nicht zu Hause.
 

Sie wendet sich noch mal an den Rotblonden „Auch dir danke ich für deine Unterstützung....“ sie lächelt ihn an „....pass gut auf Toran auf. Für seine Aufgabe braucht er deine Hilfe. Bis bald.“ Nun wendet sie sich dem Rotauge zu, holt noch mal tief Luft „Wollen wir?“ Der Drache legt sich hin, erleichtert ihr so das raufklettern. Sicherheitshalber hat sie sich in einen dicken warmen Umhang gehüllt, als sie nun an seinem Halsansatz einen festen Halt gefunden hat, erhebt er sich.
 

Drakos Vorfreude auf den Flug, greift auf sie über, in ihren Augen erscheint Glanz, der die ganze Freude auf dieses Abenteuer ausdrückt. Der Heerführer schüttelt nur leicht den Kopf, diese Frau ist wirklich unglaublich. „Festhalten“ brummt der Drache, stößt sich dann ab und schraubt sich hoch in die Lüfte. Zuerst klammert sich Serena noch am Hals fest, auf einem Drachen zu reiten ist etwas anderes, als auf einem Pferd zu sitzen. Ihr Herz klopft ihr bis zum Hals, als sie auf den sich immer weiter entfernenden Boden blickt. Das Rotauge kreist einige Male über der Hauptstadt, von hier oben, sieht sie viel friedlicher aus als sie ist. Schließlich hat er seine bevorzugte Flughöhe erreicht und nimmt Kurs auf das Tal der Drachen. „Und wie gefällt dir der Flug?“ erkundigt er sich bei seinem Gast. „Ist noch ungewohnt, frag später noch mal nach.“ kam es etwas gepresst von der Blauäugigen. Der Wind pfeift ihr ins Gesicht, sie ist froh, das sie den Umhang hat, hier oben ist es ziemlich kalt. Bald hat sie sich an die Flugbewegungen des Drachens gewöhnt, kann nun auf ihrem Platz sitzen ohne sich zu verkrampfen. ‚Gefällt es dir?’ fragt sie Drakos, eine dumme Frage, denn sie spürt die Zufriedenheit ihres kleinen Untermieters ‚Oh ja, es ist toll. Nur selber fliegen kann schöner sein.’
 

Das Rotauge spürt, wie sich die Frau lockert, das macht es ihm auch leichter. Es ist ein schönes Gefühl so über das Land hinweg zu fliegen, es ist so friedlich. Trotzdem ist sie froh, als der Drache gegen Mittag vorschlägt zu landen, sie suchen sie einen schönen Platz an einem See aus. Erst als sie gelandet sind, merkt Serena, das sie kein Gefühl mehr in den Beinen hat, so fällt sie recht unelegant vom Drachen herunter. Sie bleibt liegen, streckt vorsichtig ihre Beine aus, nach einer Weile steht sie stöhnend auf. Im Augenblick fühlt sie sich uralt, sie geht ein bisschen hin und her, um ihre Muskeln zu lockern. Ein amüsiertes Schnaufen, lässt sie auf den Drachen schauen „Der Mensch ist nicht zum fliegen geeignet“ stellt er grinsend fest, seine Zähne blitzen dabei gefährlich auf. „Jedenfalls nicht ohne Übung“ gibt sie ihm recht, langsam geht es ihr besser. Nach einer Weile brechen sie wieder auf, die junge Frau versucht noch lockerer zu sitzen, das gelingt ihr ganz leidlich. Das Rotauge hält sein Wort, kurz vor Sonnenuntergang landet es in dem Tal bei Sheherazade. Diesmal gelingt es Serena sogar, auf ihren Füssen zu landen, als sie abspringt.
 

Verdutzt schaut der weiße Drache sie an, soweit sie weiß, ist bisher noch nie ein Mensch mit einem Drachen geflogen, schon gar nicht mit einem Rotauge. Serena krault den Schwarzen zwischen den Nüstern „Vielen Dank für deine Hilfe“ „Gern geschehen....und ich meine es ernst“ Er fliegt davon, um sich ein ruhiges Plätzchen für die Nacht zu suchen.

„Er scheint dich sehr gern zu haben“ spricht die Weiße den unerwarteten Gast an. „Es sieht so aus“ eigentlich ist es schon zu spät, aber es drängt sie nach Hause „Sheherazade, wie komme ich wieder nach Hause?“ „Du willst gehen?“ „Ja, hier ist im Augenblick alles ruhig, Toran und sein Vater sitzen wieder auf dem Thron. Rudger verhält sich ruhig, ihr braucht mich hier nicht mehr.....“, sie seufzt, „.....ich will nach Hause.“ Der Drache nickt „Ruh dich heute Nacht noch aus, morgen Früh zeige ich dir den Weg“ Widerstrebend stimmt sie zu, ein heißes Bad wäre jetzt toll, denkt sie sich, aber das muss noch warten.
 

Am nächsten Morgen stehen sie an dem kleinen See mit dem Wasserfall „Hinter dem Wasservorhang führt ein Weg in deine Welt. Ich weiß aber nicht, ob der Weg noch frei ist.“ „Wenn nicht, werde ich es bald wissen, oder?“ Sie will sich verabschieden, doch der Weiße Drache sagt „Es ist kein Abschied, du musst wiederkommen, spätestens an dem Tag deiner Geburt. Die Zeit für meinen Sohn ist um, er muss dann in seinen Körper und du musst dein Erbe antreten“ „Dieses Land hat einen König und einen Thronfolger, es braucht mich nicht.“ „Doch, es wird dich brauchen, du bist die Hoffnung dieses Landes, bei deiner Rückkehr wird es dich mehr den je brauchen. Du wirst es sehen, aber bis dahin gehe und regele dein anderes Leben.“
 

Ohne ein weiteres Wort macht sich die Schwarzhaarige auf den Weg, bevor sie im Tunnel hinter dem Wasserfall verschwindet, blickt sie noch ein mal auf Sheherazade. Die Topasblauen Augen ruhen mit einem wissenden Blick auf ihr, Serena wird den Verdacht nicht los, das die Drachendame mehr weiß, als sie sagt. Nun betritt sie den Gang, der sie in ihre Welt führen soll, sie ist froh, das sie, dank Drakos, keine Fackel braucht. ‚Es ist unheimlich hier drin’ flüstert dieser. Sie hat keine Ahnung wie lange sie hier umher irrt, urplötzlich steht sie in einer geräumigen Höhle, sie traut ihren Augen nicht.
 

In dieser Höhle gibt es eine Funksprechanlage, zwar ein sehr altes Modell, aber wie sie merkte, noch voll funktionstüchtig. Sie hat dazu lediglich den alten Generator anschmeißen müssen. Ob ihr Vater dies alles hier hergebracht hatte? Sie würde es wohl nie erfahren, an der Felswand über dem Funkgerät, sind ihre Koordinaten eingemeißelt und mit Farbe ausgeschmiert. Mal sehen, wie das noch funktionierte, sie drehte an den Rädchen, es dauerte eine Weile, bis sie endlich die gesuchte Frequenz gefunden hatte, dann gab sie ihre Position durch. Sie schaltete wieder alles aus, verließ die Höhle durch den getarnten Eingang und begab sich zu dem Treffpunkt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Thuja
2008-06-16T15:24:23+00:00 16.06.2008 17:24
tjjaaaaa was soll man schon großartig sagen außer......Cooles Kapi mal wieder ^^"

Serena kehrt also erstmal zurück. Es ist keine lange Pause, aber ich freu mich, dass sie mal verschnaufen kann. Nach all dem harten Kampf hat sich das wohl keiner mehr verdient als sie

hach und ich liebe diese Drachen so
"auch einen will"
Sie sind so majestätisch
einfach wunderbar
und Serena durfte auf einem solchen Wesen fliegen.
Was für eine unglaubliche Ehre
sicher anstrengend den ganze Tag zu sitzen, aber das Gefühl, dass man dabei hat ist sicher unbeschreiblich
Drakos hat es auf jeden Fall genossen

Toran und co. werden erstmal geschockt sein, dass Serena ohne ein Wort weg ist. Das wundert mich nicht. Bei ihrem Talent in Gefahren zu geraten. :D
aber sie hat die Reise ja sicher überstanden

freu mich scon auf mehr

lg
Von:  risuma
2008-06-16T07:01:42+00:00 16.06.2008 09:01
Moin, night-blue-dragon!

Es wird immer schöner, Serena hat sich überall nur Freunde gemacht, von ihrem Busenfeind mal abgesehen, sogar das Schwarze Rotauge bietet ihr seine Freundschaft und Treue an.
Und sie darf sogar auf ihm Fliegen - so hat sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, sie kommt auf ihm am schnellsten, und vor allem Sicher zu Sheherazade...
und nach Hause.

Sie hat endlich Sehnsucht nach ihrem Seto... ob ihr Sieg über ihren Stiefvater endgültig ist, sie seinen Einfluss auf sei ein für alle Mal abgeschüttelt hat?
Ich wünsch es ihr.

Und ich freu mich auf das nächste Kapitel.

Einen schönen Tag noch

lg deine risuma


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