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Last 2 know

von

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Broken Dreams

2 Wochen später saßen Alle gebannt vor dem Fernseher und warteten darauf, dass die Clip-Premiere von last to know über die Sender lief. Alle? Nein nicht alle. Chaya und Frank fehlten. US5 hatten heute einen freien Tag, was aber nicht für Frank galt. Da er ja auch noch die Deutsche managte. Ohne Ashlee wäre er dabei allerdings sang- und klanglos untergegangen, denn es war kein Problem wenn US5 und Chaya zusammen Termine hatten. Schwieriger wurde es jedoch, wenn sich Termine überschnitten und an völlig entgegen gesetzten Orten auf der Landkarte befanden.

Dann reiste Ashlee öfter mit Chaya als Franks Vertretung mit, während Frank bei den Jungs blieb.

Heute war es allerdings so, dass die Blondine einen Termin bei einem Münchner Radiosender hatte um ihre Single zu promoten und Frank deshalb höchstpersönlich mitreiste.

In Berlin saßen US5 dagegen in Vollbesetzung zusammen mit Ashlee und Carly im Wohnzimmer.

Viva live! Näherte sich gerade dem Ende: „Jetzt kommen wir zu einer Weltpremiere. US5 haben den Videoclip zu ihrer neuen Single Last to know im kalten Deutschland gedreht. Unter anderen im Clip zum ersten mal zu sehen Izzys Freundin Carly, sowie Newcomerin Chaya die wir nächste Woche hier im Studio begrüssen dürfen.. Aber genug der langen Worte. US5-Last to know…“ Johannas Stimme verklang und das Bild wechselte.

Die ersten Akkorde von last to know inklusive Jays Stimme erklangen und dann sah man die Jungs in einer Gruppensequenz am strand stehen.

Alle Augen waren auf den Bildschirm gerichtet, da noch niemand von ihnen den endgültigen Clip gesehen hatte. Zumal auch noch nicht sicher war, ob Tom die letzte Kussszene wirklich einbauen wollte.

„Sie ist wirklich gut, man könnte tatsächlich glauben, sie leidet..“ stellte Izzy fest als eine Nahaufnahme von Chayas Gesicht zu sehen war. >Hat sie ja auch wirklich!“< dachte Ashlee nur und knurrte jetzt: „Still jetzt, jetzt wird`s interessant. Jetzt kommt die Szene, ich will wissen ob er sie drin gelassen hat oder ob sie gecuttet wurde. Wenn ja cutte ICH Tom Evans!“ Auf dem Bildschirm sah man jetzt Izzy und Chaya, die sich auf der Regennnassen Straße gegenüber standen. „ich wollte nicht das du der letzte bist der es erfährt!“ sagte sie dann leise und sah ihn aus mitfühlenden und irgendwie traurigen Augen an. Izzy sah sie einfach nur an, ein zoom auf ihre Augen und das Bild wechselte, es zeigte die beiden inmitten einer Kissenschlacht. Erneuter Wechsel, wie sie nebeneinander im bett lagen und schliefen. Erneuter Wechsel. Die letzten federn von der Kissenschlacht fielen auf sie herab und beide lagen keuchend auf dem bett. Er über ihr. Rückzoom aus ihren Augen weg. Langsam streckte Izzy jetzt die Hand aus, berührte mit zwei Fingern ihr Kinn und hob es leicht an ehe er sie im nächsten Moment küsste. Zwischen Blende. Erneuter Wechsel zur Kussszene. Der Kuss der eben noch etwas zaghaft war, wurde langsam intensiver. Schließlich löste er sich von ihr, legte ihr einen Arm um die Taille: „Lass uns gehen!“ und man sah dann wie die beiden die Straße runtergingen. Kurz bevor das Bild sich ganz verdunkelte, drehte sich Chaya noch mal unbemerkt in Izzys Armen um. Ihre Augen leuchteten auf, sie hatten fast den gleichen Effekt benutzt wie am Ende von just because of you, nur das sie blau leuchteten. Sie lächelte: „Du wirst die letzte sein die es erfährt!“ und dann wurde es ganz dunkel.

Während der Kussszene hatte Izzy mühe das Gefühl zu unterdrücken, welches er schon beim dreh gespürt hatte. Während des kompletten Drehs war immer eine Art knistern zwischen ihm und Chaya entstanden. Und wenn er ehrlich war, hatte er die Kussszene ein paar Mal mit Absicht verpatzt um sie öfter drehen zu müssen. Irgendwie hatte er es genossen. Chaya küsste gut, das hatte er damals schon festgestellt, aber erst dort war es wirklich zum Ausdruck gekommen und er hatte es genossen. Neben ihm versenkte Carly gerade ihre Fingernägel in seinem Oberschenkel: „Aua, Carly! Verdammt was soll das?“ knurrte er und rieb sich das Bein. Seit diesem Dreh und den letzten Monaten spürte Izzy deutlich, dass sich etwas verändert hatte. Er konnte nur nicht genau sagen was.

Er ertappte sich nur immer wieder dabei, wie seine Gedanken immer öfter zu Chaya glitten. Er sah sie vor sich, konnte sie spüren und sah sie in Situationen die ein bester Freund sich eigentlich nicht vorstellen sollte. Genauso registrierte er irgendwann wie in ihm jedes Mal Wut hochschoß, wenn sie mit Chris oder Richie kuschelte. Denn Chaya war zwar wieder öfter mit ihnen zusammen, aber sie vermied seit dem dreh engeren Kontakt zu ihm. Zumindest erschien immer dann diese unüberwindbare Barriere zwischen ihnen sobald Carly in der Nähe war. War sie nicht da, war Chaya wie ausgewechselt und manchmal so redete sich Izzy ein schien sie mit sich zu ringen. So als, ob sie ihm irgendwas sagen wollte und dann jedes Mal abbrach.

Aber diese häufigen Gedanken an Chaya kamen unwillkürlich und er musste sie jedes Mal fast gewaltsam verdrängen. Sie war seine beste Freundin und er war doch mit Carly zusammen. Ja, klar sie hatten derzeit ein paar Probleme, Aber das war nur eine Phase, dass würde sich ändern wenn sie wieder in Amerika waren. Dann würde alles wieder seinen normalen gang gehen. Denn er liebte Carly doch. Tat er das denn? Natürlich. Er liebte sie und Chaya war seine beste Freundin. Schon wieder Chaya. Izzy schüttelte unwirsch den Kopf, ihr Name drängte sich fast gewaltsam ständig in seine Gedanken. Genauso wie ihre Augen und ihre Lippen. Seit dem Dreh dachte er zu oft an ihren Mund und wie sie ihn geküsste hatte. Es gab sogar einmal einen Moment, wo er Tom nicht gehört hatte. Er hatte es irgendwann nur wahrgenommen, weil Chaya ihm leicht in die Lippe gebissen hatte. Das hatte ihn dazu verleitet zu blinzeln und schwups, hörte er auch Tom. Später hatte er sich deshalb von den Jungs aufziehen lassen müssen und Carly hatte ein Mordstheater veranstaltet. Es hätte ihm gefallen und wieso er dann noch mit ihr zusammen war, wenn er sich doch eh nur für diese kleine blonde Schlampe interessierte. Kaum das dieser Satz gefallen war, musste er sich zusammenreißen um nicht wieder los zu schreien. Doch das war gescheitert. Carly und er hatten fast 5 Tage nicht miteinander geredet, von allem anderen ganz zu schweigen. Aber es hatte ihm auch nichts ausgemacht, wenn er ehrlich war. Izzy hatte sich zurückgezogen und an Songs geschrieben. Dabei öfter mit Chaya telefoniert. Aber er hatte sich gehütet ihr zu sagen, dass er Streit mit Carly wegen ihr gehabt hatte. Das hätte sie ihm übel genommen und es gefiel ihm nicht wenn sie sauer auf ihn war.

In diesem Moment klingelte Ashlees Handy und er blickte ebenso überrascht auf wie alle anderen, denn den Klingelton kannte jeder von ihnen. Mark & Mike. Ashlee zuckte nur die Schultern und ging dann ran, alle versuchten was zu verstehen, das funktionierte aber nicht. Ashlee schaute kurz irritiert: „Ich?“ fragte sie noch mal nach und nickte dann langsam. Schließlich klappte sie das Handy nach einem gemurmelten: „okay!“ zu.

Alle sahen sie erwartungsvoll an bis auf Carly, die ins Schlafzimmer gegangen war. „Was wollten sie?“ fragte Jay. Ashlee steckte ihr Handy weg. „ich bin gerade befördert worden..:“ sagte sie dann. „Wie befördert?“ fragte Chris nun, der ebenso fragend dreinschaute wie der Rest von ihnen. „ich bin nicht mehr die stellvertretende Managerin. Ich bin seit eben gerade Chayas offizielle Tourmanagerin!“ sie schaute noch völlig verwirrt aus, so als würde das eben gesagte noch nicht zu ihr durchdringen. Jay begann zu strahlen ebenso wie der Rest: „Hey das ist ja toll!“ freute sich nun Richie und knuddelte Ashlee. Es war schon länger davon die Rede gewesen, das Chaya einen eigenen Tourmanager bekommen sollte, da Frank mit zwei Acts total überfordert war.

Die Jungs speziell Izzy hatten irgendwie Sorge gehabt, dass der neue sie dann von ihr fernhalten würde. Doch wenn Ashlee das machte, brauchten sie diese Sorge nicht haben zumal man dann auch sicher öfter Termine zusammen hatte. Da Ashlee und Jay ja immer noch ein paar waren. Niemand wusste so genau, wie Jay es geschafft hatte Ashlee nach dem dreh wieder zu besänftigen, so dass sie nicht mehr sauer war. Aber sie nahm es ihm nicht mehr übel, allerdings knurrte sie nun umso heftiger wenn Carly sich in Jays Nähe wagte. Jay selber hütete diese Möglichkeit Ashlee zu besänftigen wie ein Geheimnis.

Ein Schlüssel steckte sich ins Schloss und Frank schob eine Chaya vor sich her. Die einen dicken Schall trug, ihr Kissen umklammerte und reichlich müde aussah. „Hey…wo kommt ihr denn her?!“ Ashlee sprang auf, während Frank gleich los zu zetern begann. „Diese Idioten beim Radiosender haben den Termin vergeigt. Wir kommen da um 8:00Uhr an und die sagen uns: tut uns leid, geht nicht…Mariah Carey hat sich gerade angekündigt. Wir vereinbaren einen neuen Termin!“ Chaya hustete leicht, sie hatte sich bei einem Auftritt in den Alpen in zu dünnen Klamotten auf die Bühne stellen müssen. „Na toll!“ brummte Ashlee. Frank nickte: „Flüge haben wir heute nicht mehr bekommen, es ist Schneechaos und die Flieger haben wegen der vereisten Fahrbahn Start- bzw- Landeverbot. Das heißt 8 Stunden Fahrt im Auto und die Heizung ist zu allem überfluß auch noch ausgefallen. Ich könnte die Wände hochgehen!“ Izzy war inzwischen aufgestanden und zu den dreien rüber gegangen. Chaya wirkte bleich und erschöpft, er nahm sie in den Arm: „Hey..“ er lächelte sie an. „Hey..“ sie hustete kurz und kroch gerade instinktiv in ihn hinein: „Mir ist kalt …hm…du bist schön warm!“ nuschelte sie aus seinem Pullover hervor. Izzy schob sie ein Stück von sich, und sah sie an. Dann legte er ihr die Hand auf die Stirn: „Leute, Chaya hat Fieber!“ sagte er dann laut.

Ashlee und Frank fuhren fast synchron herum: „Was? Das kann nicht sein. Vor Reiseantritt hat sie zwar gehustet, aber ihr ging´s noch gut!“ meinte Frank. Ashlee hatte sich gerade instinktiv Chayas Rucksack gekrallt und durchstöberte ihn. Schließlich schien sie gefunden tu haben, was sie suchte: „Frank Teller, du bist ein gottverdammter Idiot!“ fauchte ihn dann an und hielt ihm eine angebrochene Packung Paracethamol vor die Nase. Der Manager schaute sie verständnislos an. Ashlee schnaubte: „Paracethamol und Aspirin sind bekannt dafür Fiebersenkend zu sein. In der richtigen Dosierung eingenommen bewirken sie, dass das Fieber für einige Stunden verschwindet und die Wirkung scheint gerade nachzulassen. Toll, dann keine Heizung. Jetzt darf ich sie zum Arzt schleifen und danach fallen Termine aus. Ganz toll, Mark und Mike werden begeistert sein!“

„Wieso du, ich bin ihr Tourmanager!“ Frank schien immer weniger zu verstehen. „Du meinst du warst!“ erklang es jetzt fast eintönig von der Couch her. Frank schaute noch fragender drein. „Mark und Mike haben mir eben gesagt, dass ich sie ab sofort managen soll, weil du überfordert bist mit zwei Acts. Wie man hier auch sehr schön sehen kann..:“ erklärte Ashlee dann und griff mit einer Hand nach ihrer Jacke. „Komm Schatz..:“ sie wollte Chaya wegziehen. „ich bin gesund, mir geht`s gut ich brauch nicht zum Arzt!“ sie klammerte sich jetzt fast schon an Izzy fest. Ashlee schnaubte: „Izzy, zieh dich an und komm mit. Ich glaube kaum. Das sie sonst geht und irgendwer muss sie tragen falls sie mir wegklappt!“ Der Amerikaner warf den anderen nur einen Blick zu, der soviel sagte: „lasst euch irgendwas wegen Carly einfallen!“ und war auch schon raus.

Ashlee öffnete das Auto und wies Izzy an sich mit Chaya nach hinten zu setzen. Gesagt, getan. Hinten kuschelte sich die Blonde an den Sänger, sie fror immer noch obwohl sie glühte. War aber dabei fast einzuschlafen.
 

2 Stunden später öffnete Ashlee die Tür zur gemeinsamen Wohnung von Chaya und ihr. Izzy hatte die kleine auf den Armen, sie war während einer Spritze fast panisch geworden und war vor Erschöpfung jetzt im Auto an ihn gekuschelt eingeschlafen. Er ließ seinen Blick über die Einrichtung gleiten. Hier war er noch nie gewesen. „Gerade aus durch und letzte Tür rechts. Ich geh Tee kochen und mach ihr eine Wärmflasche.“ Sagte Ashlee dann. Izzy nickte, ging über den langen Flur, welcher gesäumt wurde von einer US Flagge und öffnete die Tür. Als er den Raum betrat staunte er nicht schlecht. Dort stand ein großes Bett, an den Wänden wurden Glitzerlichtreflexe gezaubert die etwas Beruhigendes ausstrahlten. Das Bett war extrem groß und mit Satinbettwäsche bezogen, welche blau schimmerte. Vorsichtig legte er Chaya ins Bett. Kaum das er sie losgelassen hatte, hustete sie und blinzelte.

„Alles okay, süße!“ er strich ihr über den kopf. Sie setzte sich langsam auf und begann kommentarlos ihre Jacke und den Rest der Sachen auszuziehen, während sie in ihre Schlafsachen schlüpfte. Einen grüngestreiften Hausanzug: „Kannst du mir…bitte mal…meine Socken geben. Das sind Buntgestrickte, die sind da im Regal!“ bat sie, wurde aber immer wieder von Hustenanfällen unterbrochen.

Er nickte, ging zu dem großen schwarzen Spiegelschrank rüber und zog die angewiesene Schublade auf. Er suchte einen Augenblick und wurde fündig. Mit den Socken kam er zurück und gab sie ihr. „Ich hol, eben deine Medikamente!“ mit diesen Worten war er weg.

Als er 20 Minuten später mit einer großen Tüte bei Ashlee klingelte, wurde diese fast schon aufgerissen: „Wie gut das du wieder da bist. Sie weigert sich ihren Tee zu trinken und zu schlafen!“ sie zog ihn rein. Nahm ihm dann die Tüte aus der Hand, betrachtete kurz den Inhalt: „Na ganz toll. Ich kenne Chaya, sie wird sich weigern. Sie hasst Medikamente!“ seufzte sie dann ergeben und fügte hinzu: „Und nachdem wir ihr das gegeben haben ist mit ihr nichts mehr anzufangen. Meine Güte sind das Hammer, danach steht der größte Elefant nicht mehr!“ Ashlee ließ ihren Blick über eine Packungsanweisung gleiten: „Hör dir das an: Raten wir aufgrund von Kreislaufsenkung dem Patienten an im bett zu bleiben und nicht am Straßenverkehr teilzunehmen!“

Ashlee zog Izzy hinter sich her zum Schlafzimmer von Chaya. Die Blondine saß auf dem bett unter ihrer Decke und notierte irgendwas: „Hey du sollst dich gesund schlafen!“ sagte er, kaum das er das gesehen hatte. Sie sah auf: „ich hab aber noch zu arbeiten. Fanpost beantworten.. Ich besitze leider noch keine Flinke-Schreiber-Feder aus Harry Potter, die alles von allein beantwortet!“ er musste grinsen. Das sie immer noch am witzeln war, zeigte das es ihr nicht ganz so schlecht ging. Er kam zu ihr und setzte sich neben sie aufs Bett. „Dann diktierst du mir und ich schreib!“ sagte er. Sie sah ihn an: „IZZY GALLEGOS, manchmal bist du ein Trottel. Die Briefe sind alle auf Deutsch. Ich mein du sprichst es inzwischen, was aber nicht bedeutet das du es schreiben kannst und bis ich dir bestimmte Sachen buchstabiert habe und du sie umgesetzt hast, ist Ostern!“ wieder hustete sie.

„Sie soll ihren Tee trinken!“ beharrte Ashlee nun, die in der Tür lehnte und noch immer die Medikamente studierte. „Der Tee ist widerlich. Ich meine wer trinkt gern ne Mischung aus Pfefferminz, Eukalyptus und Fenchel gepaart mit einem hauch Kamille. Das sind alles die Sorten die ich hasse! Und dann auch noch auf einem Mal!“ Chaya verzog angewidert das Gesicht. „Der Doc hat mir den gegeben. Du sollst den aber trinken!“ beharrte Ashlee nun.

„Wenn du willst, dass ich dir auf die Füße kotze!“ entgegnete Chaya. Izzy musste grinsen, beide Mädchen waren sehr, sehr trotzig. „Vorschlag. Chaya du trinkst jetzt brav den Tee und ich koche dir einen von deinen die du im Wechsel zwischen trinken darfst. Du musst eh mehr trinken!2 schlug er dann vor. Die Blonde musterte ihn skeptisch einen Augenblick: „okay…aber wenn es nicht geht, muss ich nicht, versprochen?“ am Ende kam wieder ihre kindliche Stimme durch. Izzy lächelte: „Das sehen wir dann!“ er wollte aufstehen um den Tee zu kochen. Sie hielt ihn am Arm fest und sah ihn aus großen Augen an: „kuschelst du auch mit mir?“ Bei dieser Frage begann sein herz schneller zu schlagen. Seit vor 2 Monaten war es beinahe ausgeblieben, meistens war er es der sie in den Arm nahm oder mit ihr knuddelte. Sie wehrte sich nicht dagegen, aber sie kam auch nicht mehr von alleine umso mehr freute es ihn: „natürlich, Engelchen!“ er tätschelte kurz liebevoll ihre Wange und verschwand dann.

Ashlee kam zu Chaya: „Ich denke du wolltest das nicht mehr?“ fragte sie die Freundin und setzte sich aufs bett.

Die Blondine sah ihre Freundin jetzt an: „Ich kann einfach nicht anders. Er hat mal gesagt, er müsste nein sagen, aber er könne sich nicht gegen mich wehren!“ Ashlee runzelte die Stirn: „Gilt das auch in Sachen Sex?“ fragte sie dann. Chaya sah sie strafend an: „Du weißt genau, dass er Carly 1000% treu ist!“

„Ach komm hör auf, man hat genau gemerkt das er die Kussszene mit dir beim dreh genossen hat!“ beharrte die Amerikanerin dann.

Chayas Blick verfinsterte sich: „Hase, du weißt genau das es ein Filmkuss war. Nicht mehr!“

Ashlee wollte etwas erwidern, konnte aber nicht, da Izzy zurückkam. Manchmal verfluchte sie es, dass er inzwischen der deutschen Sprache mächtig war. So konnte man nicht mehr miteinander kommunizieren, ohne dass er es verstand.

Er gab Chaya die andere Tasse und setzte sich wieder zu ihr. „Hier!“ Sie nickte und nahm die Tasse aus der sie fast schon zu hastig einen Schluck nahm. Kirsch-Bananen Tee. Ihr Lieblingstee.

„Wenn du schon dabei bist ihr den Tee einzuflösen, Herr Doktor, überlasse ich es dir ihr die Medikamente zu geben.“ Mit diesen Worten warf Ashlee ihm die Tüte zu und verschwand.

Chaya lehnte ihren kopf matt an seine Schulter: „ich mag nicht!“ nörgelte sie.

„Du musst. Wenn du es nicht machst, dann fällst du noch länger aus und das würde die Fans enttäuschen, zumal du gerade erst angefangen hast..“ erwiderte er und holte eine Flasche mit Hustensaft raus, von welchem er etwas abfüllte und ihr hinhielt. Angewidert nahm Chaya den kleinen Plastikbecher in die Hand und schnupperte dran, woraufhin sie das Gesicht verzog: „ich mag nicht!“ murmelte sie noch mal. Izzy sah sie nun eindringlich an: „Ich kuschle nur mit dir, wenn du die jetzt brav nimmst und anschließend deinen Tee trinkst!“ sagte er dann ernst. Sie sah ihn fast schon beleidigt an: „Das ist Erpressung!“ „Ich weiß, aber du kannst dir ja überlegen was dir wichtiger ist! Entweder das ich mit dir kuschle oder das du trotzig wie ein kleines Kind bist!“ erwiderte Izzy und studierte die englische Variante des Beipackzettels eines anderen Medikaments. „Ist ja gut, du bist gemein!“ schmollte sie und kippte kurz darauf den Inhalt des Bechers runter. Sie röchelte kurz, schüttelte sich und griff dann fast reflexartig nach dem fenchel-pfefferminz-Tee den sie nachkippte. „Ich hoffe jetzt bist du zufrieden. Jetzt ist mir schlecht!“ brummte sie unwirsch und sank zur Seite unter ihre Decke.
 

Er lächelte: „Fast, wenn du jetzt noch dein Antibiotika nimmst hast du es geschafft!“ mit diesen Worte drückte er ihr eine Tablette in die Hand, welche sie durchbrach. „gib mir mal den Kiba-Tee, bitte!“ murmelte sie. Antibiotika nehmen war noch annehmbar, aber der Tee und Saft in Kombination war widerlich. Er nahm die Tasse vom Nachttisch und wartete bis sie die Tabletten im Mund hatte. Danach gab er ihr den Becher. Kaum das sie die Tabletten genommen hatte, stellte er die Tasse weg, drückte sie leicht in die Kissen und legte sich neben sie. Liebevoll nahm er sie in den Arm: „Okay, braver Engel!“ er kraulte ihr den Kopf. Sie kuschelte sich zitternd an ihn, während sein anderer Arm ihren Arm kraulte. „Du bist so was von gemein, meine Lage einfach auszunutzen!“ brummte sie und hustete kurz. > Du nutzt es aus, das ich mich nicht gegen dich wehren kann! Izzy Gallegos, du bist so ein Idiot, du wolltest dem nicht mehr nachgeben. Carly wird stocksauer sein, wenn sie rauskriegt wo du bist! Hoffentlich haben sich die Jungs was Gutes einfallen lassen< dachte er noch, doch kaum, das Chaya nun seinen Rücken kraulte, waren die Gedanken an Carly und die möglichen Konsequenzen vergessen. Izzy stellte schnell fest, dass die Deutsche bald eingeschlafen war. Nachdenklich betrachtete er ihr Gesicht. Eine kleine Haarsträhne hatte sich gelöst und erzitterte immer leicht, wenn sie ausatmete. Er füllte sich sowohl wie schon lange nicht mehr. Er hatte das vermisst. Seine Gedanken gingen abermals zu Carly und er wusste, dass es wirklich ärger geben würde, wenn sie auch nur ansatzweise ahnte wo er war. Doch er hatte Chaya wieder, endlich ansatzweise so wieder wie vor 2 Monaten. Keine unüberwindbare Barriere, die sie trennte. Niemand der sie störte. Nur er und sie. Der oberste Knopf ihres Schlafanzugs war aufgegangen und gab inzwischen den Blick auf ihr Dekoltée frei. Er betrachtete einen Augenblick lang ihren Brustkorb, der sich gleichmäßig hob und senkte, in ihm rührte sich etwas das danach strebte sie zu Berührungen >Nein, verdammt du hast eine Freundin und sie ist deine beste Freundin!< rief er sich dann ins Gedächtnis und schloss hastig die Augen. Dennoch blinzelte er abermals und das Bild änderte sich. Chaya sah ihn mit einem Mal an und ihre Augen leuchteten Katzenhaft grün. In ihnen loderte ein Feuer, ihre Blicke forderten ihn heraus. Sein Blick glitt instinktiv weiter abwärts über ihre Lippen, die leicht schimmerten. Den Hals weiter hinunter. Sein Herz begann hastig gegen seine Rippen zu Hämmern, der Puls zu rasen. Den Anzug trug sie unlängst nicht mehr. Lag nur noch in ihrem String vor ihm im bett und rekelte sich. Er schluckte, kniff die Augen zusammen >Reiß dich zusammen Kerl, meine Güte. Sie ist deine beste Freundin!< schoß es ihm durch den Kopf. wiedermal diese Gedanken die so oft kamen. Bisher allerdings immer nur dann, wenn er allein war. Jetzt kamen sie auch schon, wenn sie in seiner Nähe war. Das war nicht wirklich gut.

Er blinzelte abermals und es war alles beim alten. Sie lag in seinem Armen und schlief noch friedlich, der Knopf war zwar noch immer offen, aber sie hatte immerhin noch ihre Sachen an. Erleichtert stellte er fest, dass sein Puls sich langsam wieder normalisierte und auch sein herz wieder normal schlug.

Izzy schloss die Augen, zog sie noch etwas näher an sich, genoss die vertraute Nähe zwischen ihnen und schlief kurz darauf ein. Er erwachte erst wieder als Chaya ihn mit ihren langen Nägeln ins Ohrläppchen zwickte: „Au, was denn?!“ brummte er verschlafen. Sie hielt ihm sein laut klingelndes und blinkendes Handy unter die Nase: „Das klingelt seit 20 Minuten in unterschiedlichen Klingeltönen. Ich schätze die Jungs wollen, was von dir!“ sagte sie mit rauer Stimme. „Lass sie doch, ich mag schlafen!“ knurrte er und zog sie wieder zu sich. „IZZY! Es scheint wichtig zu sein!“ beharrte sie und hielt es ihm direkt ans Ohr. In dem Moment begann es erneut laut zu klingeln. Der Amerikaner erschrak so, dass er rückwärts vom bett fiel. Es machte rumms und er saß da. Chaya musste kichern, hielt ihm allerdings das Handy hin. Izzy nahm es an und ging ran: „Ja?“ bellte er fast schon ins Telefon.

Chaya war mucksmäuschenstill und hörte nur Jays Stimme, aber was er sagte verstand sie nicht. Dafür war er zu leise. Izzy wurde blass, sah Chaya mit einem mal an: „Wie spät ist es?“ fragte er sie dann. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr: „3:20 Uhr. Wieso?“ „Oh verdammt! Ich muss los!“ er rappelte sich auf.

Dann fiel es auch ihr ein. Carly war ja da und es war morgens kurz vor halb vier und Izzy war seit 16 Uhr weg.

„Entschuldigung!“ flüsterte sie leise und sah betreten auf ihre Hände.

„nein, nein. Süße schon okay. Schlaf weiter und nimm deine Medikamente. Ich frag Ashlee und wenn ich höre du machst es nicht, dann komm ich persönlich zurück und trete dir in deinen süßen Hintern!“ er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf den Mund und war raus.
 

Sie sank zurück in die Kissen und glitt kurz darauf wieder in einen fiebrigen Traum.
 

„Ja, verdammt ich hab…“ Izzy blieb abrupt stehen als er aus der Tür war. „…die Zeit vergessen!“ vollendete er dann leise als ihm bewusst wurde, was er da eben getan hatte, Er nahm Jays Stimme nicht wahr, abermals ging ihm die Szene durch den Kopf. Hatte er sie tatsächlich geküsst? In weiteres Mal spürte er ihre Lippen auf seinem Mund und ein Kribbeln durchfuhr ihn „Izzy? Izzy, bist du noch da? Himmel Herr Gott noch eins, IZZY!“ Jay brüllte ihm jetzt schon ins Ohr. „alles okay mit dir, nun sag doch was?!“

„Ja ja, ich…. Hab sie nur eben…geküsst!“ murmelte Izzy geistesabwesend. „Du hast was?!“ brüllte Jay und im nächsten Moment rummste es am anderen Ende der Leitung.

„Ich hab…sie geküsst!“ wiederholte der Amerikaner verwirrt und geschockt. Man hörte etwas rascheln, es klang so als würde Jay sich gerade wieder auf sein bett ziehen. „Du hast sie geküsst - ich meine Chaya-?“

„nein, die heilige Jungfrau Maria, natürlich Chaya!“ herrschte Izzy ihn nun an. „Warum hast du das gemacht? Und vor allem wie, ich meine hast du sie so richtig?“ fragte Jay.

„nein, es war nicht absichtlich. Ich hab es ja selber nicht mal gemerkt. Es war ein ganz flüchtiger Kuss auf den mund. Oh mein Gott, sie muss jetzt sonst was von mir denken.“ Antwortete er und setzte sich jetzt in Bewegung.

>Nein, sie wird vor Freude platzen!< dachte Jay nur.

„Was habt ihr Carly jetzt erzählt?“ fragte Izzy nun nach und klang inzwischen wieder gefasst.

„Wir haben ihr gesagt, du hast einen Termin mit Mark & Mike wegen ihr. Das dies so lange gedauert hat! Sie schläft bereits!“ erwiderte Jay. Und es war nicht mal gelogen. Nachdem Izzy mit Chaya und Ashlee verschwunden war und gegen 20Uhr immer noch nicht zurück war, hatte Jay tatsächlich die beiden Produzenten angerufen. Da sie eh über Izzys Liebesleben entschieden hatten und er eine passende Ausrede brauchte, lag das am nächsten. Mark hatte sofort zugestimmt und selber mit Carly geredet, da sie Jay nicht zu glauben schien. Nachdem sie allerdings Mark glauben schenkte, kehrte Ruhe ein.

„und sie hat nichts gesagt?“ fragte er noch mal nach. „nein. Damit war es erledigt!“ Jay verschwieg das Telefonat mit Mark und Mike lieber.

„okay…ich bin jetzt da!“ er steckte den Schlüssel ins schloss, die Tür sprang auf und er lief schnellen Schrittes die Treppe hoch. Oben angekommen legte er auf. Jay öffnete ihm, die anderen schliefen unlängst. „Wie geht es ihr?“ erkundigte sich der Brite. Izzy schlüpfte aus seinen Schuhen, donnerte diese in die nächste Ecke: „verschleppter grippaler Infekt. Sie kriegt Antibiotika und einen Spezialtee für Stimme und Kreislauf. Sowie Hustensaft etc. den sie sich weigert zu nehmen..“ erzählte er und schloss die Tür hinter sich. „Lass mich raten, Ashlee hat dir die Medikamente in die Hand gedrückt?!“ grinste Jay. Izzy nickte: „weil wir kennen doch alle Chaya…sie weiß, dass sie auf mich hört und tut was ich will..:“ Jay warf Izzy einen Blick zu: „auch nicht immer, der Engel hatte schon immer seinen eigenen Kopf und dagegen kamst selbst du nicht an!“

Izzy grinste: „Diesmal schon. Ich hab ihr gesagt, ich Kuschle nicht mit ihr wenn sie nicht ihre Medikamente nimmt!“ „Was für eine Drohung? Da leidest du ja mehr drunter als sie!“ spottete der Brite.

Der Amerikaner schüttelte den Kopf: „Nein, sie hatte mich gefragt. Ich dachte ich hör nicht richtig. Sie macht das doch seit 2 Monaten nicht mehr wirklich!“ „Damit erzählst du mir nichts neues, Izzy. Das sagst du mir ständig und auch das du nicht verstehst, was da passiert ist. Ich kann es dir sagen, ihr ist klarer denje geworden das ihr zu weit geht, weil du eine Freundin hast und wenn du nicht vernünftig bist, muss sie es eben sein!“

„So ein Unsinn, das hat doch damit nichts zu tun. Das ich Carly habe ist was ganz anderes:“ beharrte Izzy und ließ sich auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Jay zog eine Augenbraue hoch: „ach ist es das?!“ fragte er.

„Ja, Chaya und ich sind freunde und es wird ja wohl gestattet sein, dass ich meine beste Freundin ab und zu auch mal in den Arm nehme!“ brummte Izzy und legte die Füße hoch.

„An sich ja, aber ist sie denn nur wirklich deine beste Freundin? Sein wir doch mal ehrlich Izzy. Seit du Chaya kennst, verbringst du viel mehr Zeit mit ihr als mit Carly. Das erste was du tust, nachdem wir aufgetreten sind und du aus der dusche kommst ist sie anrufen. Ständig bist du weg. Anfangs glaubte Frank noch du bist hier, inzwischen brauch er nur noch ihren Namen brüllen und man findet dich dort. Und das nicht erst seit sie einen Vertrag hat, nein ich meine vorher. Ich schwöre dir, du kennst den Harz inzwischen besser als Orlando selber!“ entgegnete Jay. „Das ist doch gar nicht wahr!“ knurrte der Amerikaner und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja und deine ständige Eifersucht. Ich meine seit sie den Kontakt so enorm reduziert hat, ist es noch schlimmer geworden. Früher hast du nur irgendwelche fremden Kerle angefaucht und beinahe zusammen geschlagen. Inzwischen gehst du auch fast schon auf Richie oder Chris los, wenn die es auch nur wagen sie 5 Sekunden zu lang zu knuddeln.“ „1. bin ich nicht eifersüchtig!“ herrschte Izzy ihn nun grob an und fügte bellend hinzu: „und 2. finde Ich es halt nicht gut wenn irgendwelche Typen sie angraben, die sind nicht gut für sie. Die verletzen sie nur wieder. Was Chris und Richie angeht, ich möchte halt auch was von ihr haben, wenn sie schon mal da ist und Carly nicht gerade stresst.“ Beharrte er trotzig beinahe schon beleidigt. Als Jay Izzy betrachtete, musste er unweigerlich schmunzeln >Du und nicht eifersüchtig, so so…und du willst ihr nicht wehtun? Dabei bist du derjenige, der sie am meisten verletzt ohne es zu merken< dachte er bei sich und meinte: „Sie wollen sie nur begrüssen, mehr nicht. Du weißt was für ein enges Band zwischen ihr und den beiden herrscht. Sie ist für sie so was wie eine große Schwester, die sie aber im Gegenzug bis aufs Blut verteidigen oder muss ich dich erst an Richies Kinnhaken erinnern?“ Izzy schnaubte: „Nein, davon hatte ich länger was. Danke, Ich weiß.“ „Siehst du. Chaya liebt die kleinen wie Brüder. Sie hat sie früher schon betüdelt genau wie Ashlee. Aber Beziehungstechnisch kommen die nicht in Frage, auch wenn sie ihrem Beuteschema entsprechen. Dieses süße blonde mit den blauen Augen. Aber sie sind zu jung!“ „ICH WEIß!“ fauchte Izzy nun. „Warum regst du dich jetzt bitte auf? Etwa weil ich dich daran erinnert habe, dass du bei ihr eh nie eine Chance haben wirst?“ stichelte Jay nun. Er spürte schon länger das Izzys Verhalten sich änderte. Er ging nicht mehr ganz so ungezwungen mit Chaya um wie früher. Anfangs hatte Jay es nicht recht glauben wollen und sich eingebildet, er habe Halluzinationen. Auch als er beobachtete wie Izzy die Blondine immer fasziniert beobachtete oder seine Berührungen wesentlich emotionaler wurden. Liebevoller in Gewisserweise leidenschaftlich und doch sehnsuchtsvoll. Der Amerikaner war häufig abwesend, stritt häufig mit Carly oder ignorierte sie. Auch hatte es ihn damals erstaunt als Izzy ihm gebeichtet hatte das in Sachen Sex bei ihm und Carly nichts mehr liefe.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

„Impotentes Arschloch du kannst mich mal!“ brüllte Carly und rauschte aus der Zimmertür von ihm und Izzy. Jay schaute etwas irritiert der dunkelhaarigen Amerikanerin nach, welchen nur in roter Unterwäsche bekleidet, Tür knallend im bad verschwand. Er schüttelte den Kopf, drückte die Klinke runter und betrat das Zimmer. Izzy lag auf seinem Bett, nur in Jeans. Er hatte Kopfhörer auf und schien mal wieder an einem Song zu arbeiten. Seit Chayas Weggang war er was Songwriting anging ausgesprochen kreativ geworden. Man traf ihn selten ohne was zu schreiben an, was Mark und Mike ein wenig gnädiger stimmte. Nachdem er beim Recording dauernd patzte und schlecht gelaunt war.

Als Jay den Raum betrat sah Izzy auf, setzte die Kopfhörer ab: „Ach du bist` s! Was gibt` s?“ fragte er noch bevor Jay den mund aufmachen konnte. Irritiert sah der Brite zwischen Zimmertür aus der Carly eben verschwunden war und Izzy, der nach wie vor entspannt auf dem Bett lag, hin und her. Dann räusperte er sich: „was war denn eben hier los? Wieso rennt Carly halbnackt durch die WG und brüllt dich an?“ er setzte sich auf sein bett. Izzy zuckte die Schultern: „Sie hat mal wieder nach ihrem recht verlangt, wären wir verheiratet könnte man auch sagen eheliche Pflichten, aber ich wollte nicht…“ Jay zog eine Augenbraue hoch: „Wie DU wolltest nicht, jetzt sag nicht du hast Migräne?!“ spottete er. jeder wusste das Izzy schon jemand war der ungern auf Sex mit seiner Freundin verzichtete und wenn dies dann eintrat war irgendwas los.

„Das ist nicht witzig Jay!“ knurrte Izzy und notierte abermals etwas. „Ja, dann klär mich mal auf!“ forderte Jay. Izzy sah ihn aus seinen braunen Augen an: „Ich denke dafür sind deine Eltern zuständig oder Ashlee! Deine Schwester ist jedenfalls aufgeklärt!“ Jay schnaubte: „Haha wie witzig Izzy. Aber du weißt was ich meine, was ist hier los das du sie abweist?“ Ein erneutes Schulterzucken des US-Boys: „Keine Lust. Bei uns ist was das angeht schon länger die Luft raus. Keine Ahnung woran es liegt. Vielleicht bin ich einfach zu müde und erschöpft, sie reizt mich derzeit einfach nicht. Das artet nur in Arbeit und Anstrengung aus.“ Jay musterte ihn: „Wieso sie kann doch den aktiven Part übernehmen…“ Izzy legte die Sachen jetzt endgültig weg, verschränkte die Arme hinterm Kopf: „Ja schon, das hatten wir auch versucht. Aber da ist halt noch ne andere Sache und bis die nicht geklärt ist, will ich nicht.“ Sagte er und starrte an die Decke. Jay horchte auf. „Was für eine Sache?“

Izzy seufzte an der anderen Seite des Zimmers: “Naja…da sind in der letzten Zeit so ein paar Sachen passiert, die mich verwirren und mir zu denken geben!“ entgegnete er. jetzt war Jay es der seufzte und sich in sein bett legte.

„Und die da wären? Ich komme mir heute wie ein Reporter vor, alles muss man dir aus der Nase ziehen!“

Izzy schwieg lange und Jay griff nach seiner Wasserflasche und trank einen Schluck: „Mir ist neulich beim Sex Chayas Name rausgerutscht!“ kam es dann so plötzlich und deutlich, das Jay sich verschluckte. Er hustete und prustete und versuchte krampfhaft nicht zu ersticken: „was dir ist beim Sex mit Carly Chayas Name rausgerutscht?“ fragte er röchelnd und tupfte mit einem Tuch sein Bettzeug trocken. „Ja, verdammt. Das ist mir ja selber ein Rätsel. Carly ist total ausgeflippt. Nur mir geht dieser blöde Streit zwischen den Mädels einfach nicht aus dem Kopf und sie fehlt mir an allen Ecken und Enden!“ brummte er.

„Naja…so was kann schon mal passieren. Ist mir zwar noch nicht so gegangen, aber nunja.“ Entgegnete Jay mitfühlend und drehte vorsichtshalber seine Wasserflasche zu. „Na wenn es denn nur das wäre..“ fuhr Izzy fort. Jay ahnte böses: „Wieso, was ist denn noch?“ fragte er nach. „Naja….letztes Mal…wir mittendrin…du weißt schon…ich seh Carly an und mit einem Mal seh ich Chaya über mir. Das kuriose ist, in mir hat alles gekribbelt, es war da eine Spannung in mir, ich konnte mich nicht dagegen wehren. Im nächsten Moment schließe ich meine Augen und öffne sie wieder, sehe Carly wieder vor mir und schlagartig ist diese elektrische Spannung in mir weg. Das Feuer das eben noch loderte runtergekocht. Ich hab das Gefühl mein Körper einschließlich meiner Hormone ist total verwirrt, weil sie plötzlich auf Entzug von Chaya sind, weißt du was ich meine. Das ist eigenartig, vor allem kann ich jedes Körperteil bildlich sehen oder spüren!“ Izzy klang leicht verzweifelt.

Jay sah sich bestätigt: „na ja ist klar. Du magst beide Mädchen und dieser Streit nagt an dir, zumal sie daraufhin komplett aus deinem Leben verschwunden ist und deshalb assoziiert sich ihr Bild in deinen Gedanken in den merkwürdigsten Situationen. Das du ihren Körper sehen kannst, liegt daran das du ihn beinahe auswendig kennst. Ich mein überleg mal sie hat schließlich dauernd bei dir geschlafen!“ er grinste etwas. Izzy knurrte: „da ist aber nie was passiert, du weißt selber das sie und ich immer mit Klamotten geschlafen haben. Selbst im Hochsommer!“ Jay nickte nachdenklich. „Und seit dem ich dieses Gefühl hatte reizt mich Carly nicht mehr. Ich habe alles Mögliche versucht echt alles aber nein. Wahrscheinlich ist es der stress..“ grübelte Izzy. Jay nickte abermals: „Wahrscheinlich!“
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Schon seit diesem Gespräch wusste er, dass Izzy scheinbar anfing Gefühle zu entwickeln die weit über das freundschaftliche hinausgingen. „Ich will auch keine Chance bei ihr! Aber wer sagt das eigentlich, dass ich keine hätte? Immerhin bin ich nicht jünger als sie und kein Küken mehr!“ platzte es aus Izzy raus. Jay musste schmunzeln, Izzy hatte sich gerade unbewusst selbst verraten. „Ausnahmen bestätigen die Regeln, aber ich denke ihr seid nur beste Freunde?“ erkundigte er sich. Izzy starrte ihn einen Moment lang an, räusperte sich dann und meinte dann: „Ob wir nur beste Freunde sind weiß ich nicht.“ Sagte er leise und wirkte fast schon bedrückt.

Jay legte ihm freundschaftlich einen Arm um die Schultern: „Das heißt da ist mehr als du bisher vermutet hast?“ fragte er vorsichtig. „Ja- nein. Ich weiß nicht. Wenn andere sich in ihre Nähe wagen macht es mich rasend. Mein herz fängt n zu klopfen sobald sie mich berührt, mein Puls rast wenn sie lächelt, es ist als würde die Sonne aufgehen. Jedesmal wenn ich sie berühre, spüre ich wieder diese Spannung und vorhin…“ er hielt inne. „was war vorhin?“ fragte Jay nach. „Ich hab dir doch damals von dem mit Carly erzählt, wo sie zu ihr wurde und umgekehrt..“ Jay nickte. „Das war nicht das letzte Mal. Es kommt fast nächtlich. Bisher nur, wenn ich alleine war. Aber vorhin, da ist es auch passiert. Sie lag in meinen Armen und mit einem mal befand ich mich mit ihr in einer Situation, die….naja...nicht typisch für beste Freunde ist!“ gestand Izzy dann kleinlaut. Jay lächelte leicht: „Ich glaube die Zeichen sprechen für sich, meinst du nicht auch?“ fragte er. Izzy sah ihn Verständnis an: „Was für Zeichen?“ „Na überleg mal. Du streitest nur noch mit Carly, flippst aus wenn sie Chaya was tut. Du drehst durch wenn sie nicht in der nähe ist. Dann geistert sie dir dauernd im Kopf rum und dann das was du eben erzählt hast. Izzy überleg mal, ich denk du weißt es innerlich selbst schon lange, wolltest es dir nur nie eingestehen!“ sagte Jay. Izzy sah ihn immer noch an: „Du meinst…das ich…das ich…mich in sie verliebt habe?!“ fragte er jetzt schon fast eingeschüchtert. Jay nickte.

Izzy wurde unruhig neben ihm: „das geht doch aber gar nicht, sie ist meine beste Freundin und außerdem hätte ich das doch merken müssen. Und ich meine ich fühle doch auch noch was für Carly und so, es läuft zwar derzeit schlecht. Aber das ist nur eine Phase wegen dem Stress und der Entfernung die sonst herrscht.“ Versuchte er sich zu rechtfertigen. Jay lächelte ihn immer noch an: „wenn du das so siehst, aber für mich ist es eindeutig. Du solltest dir nur bald überlegen was du willst, denn das ist den Mädels und die selber gegenüber nur fair. Ich geh jetzt pennen, Gute Nacht!“ mit diesen Worten ging der Brite und ließ Izzy alleine zurück im Dunkeln. Allein mit seinen Gedanken.
 

Etwa eine Woche später war Chaya unlängst wieder gesund, hatte aber bis übermorgen Auftrittsverbot. Allerdings kam Ashlee mit einer anderen Neuigkeit um die Ecke, die Mark und Mike vereinbart hatten.

Die Blondine hockte am Tresen der Amerikanischen Küche mit einem Cappucchino und einem Croissant und war am wach werden. „Morgen Schatz!“ Ashlee setzte sich ihr gegenüber und nahm sich das zweite Croissant aus dem Korb: „Morgen Hase. Was gibt` s, du bist wieder da? Schön!“ Ashlee war in der Zeit nachdem Chayas Fieber runter gegangen war mit den Jungs unterwegs gewesen, um die Zeit mit Jay zu nutzen.

„Jap, wie du siehst. War okay, etwas anstrengend weil frank mal wieder 0 auf den Plan kriegt, aber okay.“ Chaya musterte ihre Freundin, welche vor Glück strahlte.

„schön zu hören! Hat Izzy Ärger gemacht?“ erkundigte sie sich. „Naja, er hat gemeckert warum ich dich allein lasse und dauernd mit Carly gestritten, weil die sich wieder unmöglich benommen hat. Aber okay, die tickt ja eh nicht mehr ganz richtig!“ entgegnete Ashlee. Chaya nickte unmerklich: „was sollst du auch bei mir. Mir beim schlafen und husten zu sehen. Nein, das wär Blödsinn und ich hab dich ja auch weggeschickt!“ erwiderte sie dann und nahm einen Schluck aus ihrer Tasse.. „Mal zu den Terminen für die nächsten 2 Wochen. Du hast diverse Auftritte in Köln, München Hamburg und kleineren orten. Radio-Interviews. Bravo, Yam, Starflash und ehm ja du bist bei Stefan Raabs Turmspringen angemeldet.“ Sagte Ashlee dann. Chaya verschluckte sich: „Was?“ fragte sie ungläubig. Ashlee nickte: „Ja, Mark und Mike haben gehört das du mal Leistungsschwimmerin warst.“ „aber…das ist doch schon Jahre her….“ „na ja, das was beim Turmspringen bei den Karten und Shirts eingenommen wird, wird an Kinderkrankenhäuser gespendet. Die Jungs nehmen auch teil. Sie treten in der Pause auf. Izzy tritt im Einzelspringen an und dann noch mal zusammen mit Mikel im Synchronspringen!“ erläuterte ihre Freundin. „Das Izzy mitmacht ist klar gewesen. Aber mit Mikel Synchronspringen? Entschuldige aber wer ist denn auf den Scheiß gekommen?! Die sind erstens nicht gleich groß, geschweige denn gleich schwer und die Kriegen schon auf dem Boden keine Synchronität hin, weil Mikel nicht die gleiche Absprungkraft hat wie Izzy!“ sagte Chaya und stellte ihre Tasse ab. „Ich weiß, aber sag das nicht mir sondern Frank! Du bist jedenfalls auch im Einzelspringen aufgestellt und hast ebenfalls einen Auftritt. Damit wir nicht verschiedene Trainer brauchen, trainierst du mit den Jungs. Das erste Training ist heute um 10:00Uhr angesetzt!“ Chaya blickte auf die Uhr: „Das ist in einer Dreiviertelstunde!“ sie sprang auf und begann durch die Wohnung zu hetzen. Ashlee folgte ihr und beobachtete, wie die Blondine unter die Dusche sprang, nach 5 Minuten wieder rauskam: „Das ist so clever. Ich und Turmspringen. Ich die Fallangst hat!“ „Schatz du hast Höhenangst!“ erwiderte Ashlee. „Nein, ich kann in Höhen stehen und runter sehen. Ich springe auch ohne Angst. Nur sterbe ich während des Falls, weil das so schlimm ist. Mit der Höhe habe ich kein Problem.“ Erwiderte die Blondine3 und sprang gerade förmlich in ihre Sachen. Danach griff sie sich den fön: „Solange du springst ist das kein Problem.“ Wandte Ashlee ein und steckte den Stecker in die Steckdose „Aber es könnte zum Problem werden, wenn ich während des falls die Figur nicht machen kann. Oh mein Gott. Muss ich vom 5er?“ erkundigte sich die Blondine und fönte kopfüber ihre Haare. „nein, aber das gibt besser Noten. Aber die trainieren ja richtig mit dir und die Jungs sind ja auch da. Keine Angst. Du machst doch auch Saltos und so weiter von Jays Schultern.“ Sagte Ashlee. Chaya kam wieder nach oben: „Ja, das ist auch was anderes. Das ist auch nicht so hoch! Wasser kann zu Beton werden, wenn du weißt was ich meine!“ sagte sie und kämmte sich die Haare um sie hochzubinden.

„1.88m nicht hoch? Ich sterb ja schon, wenn mich Jay auf den Arm nimmt und du springst freiwillig von seiner Schulter aus dem Stand!“ entgegnete Ashlee und folgte Chaya, die nun zwischen der Waschmaschine und ihrem Zimmer hin und her rannte. „Gott, man merkt das ich krank war. Ich muss DRINGEND aufräumen wenn ich heimkomme, weil wenn ich’s jetzt nicht mach, sieht das chaotisch aus wenn wir wiederkommen.“ Sagte sie und kramte in ihrem Schrank. „jaja!“ entgegnete Ashlee nur und holte vom Schrank eine Sporttasche. Dann marschierte sie ins Bad und holte 3 Handtücher.
 

Ein kleines Handtuch für Chayas Haare, dann ein Badetuch und ein weiteres normales. Die Blondine kramte in ihrem Schrank gerade nach einem Sporttop und einer kurzen Hose, fand aber nur eine Hotpants: „Müssen die Kerle mit Leben!“ erwiderte sie und feuerte beides in die Tasche. Ashlee grinste: „Glaub mir, das werden sie. Immerhin hat dein Badeanzug auch nicht weniger Stoff.“ Sagte sie und hielt einen hoch, der eigentlich eine Art Bikini zu sein schien. Allerdings durch zwei Bänder überkreuzt verbunden wurde. Der untere Teil war schwarz, der Obere türkis-blau gebatikt und in Neckholder Optik. Der Rücken war frei. „kann sein, dass ich mir `nen anderen kaufe vor dem Springen!“ entgegnete Chaya während sie ins Bad flitzte, Shampoo, Duschgel, Deo, Lotion und Haarbürste holte. „Nichts da. Wir müssen dich vermarkten und du weißt selbst, Sex sells!“ entgegnete Ashlee, die genau wusste, das Chaya sich verhüllen würde, wenn sie es zuließ.

Die Blondine knurrte und feuerte die restlichen Sachen ebenfalls in ihre Tasche: „okay und wo muss ich meinen Hintern jetzt hin schwingen?“ erkundigte sie sich. „Ich fahr dich hin. Bin dort eh mit Jay verabredet. Da ihr ne Weile beschäftigt sein werdet, gehe ich mit ihm shoppen!“ erwiderte Ashlee freudig grinsend. „okay, dann nix wie los. Ich hab Bewegungsdrang außerdem mag ich nicht zu spät kommen!“ sagte sie. Ashlee grinste noch breiter: „gib` s zu du bist doch nur scharf drauf Izzy ohne Klamotten zu sehen!“ ärgerte sie ihre Freundin und griff nach Jacke, Handtasche und Schlüssel. Chaya steckte ihr Portemonnaie ein und schlüpfte ebenfalls in ihren schal und ihre Jacke. Dann nahm sie ihre Sporttasche. „Schatz, ich hab ihn schon oft genug so gesehen, tu nicht so als wär ich ein fanatischer Teeniefan!“ entgegnete sie und zog die Haustür hinter sich zu um Ashlee die Treppe runter zu folgen. „ja, du hast ihn schon oft so gesehen, dass stimmt. Aber jedes Mal löst es bei dir das gleiche aus. Deine Hormone schwappen über, weil du Gefühle für ihn hast.“ entgegnete Ashlee und öffnete die Haustür. Draußen standen ein paar Mädchen im Regen. Chaya schrieb geduldig ein paar Autogramme, beantwortete fragen und posierte für Fotos: Dann nickte sie ihnen zu und lief Ashlee nach zum Auto in das sie schleunigst kletterte. „Die stehen schon ein paar tage da. Sind US5 Fans - die meisten jedenfalls. Irgendwer hat Izzy hier Anfang der Woche rauskommen gesehen. Neulich war sogar nen Reporterteam da. Aber die ´haben nichts gesehen, weil ihr ja nicht da wart. Frage mich wer die darauf aufmerksam gemacht hat?“ überlegte Chaya laut. Ashlee schwieg. Mark und Mike hatten ihr inzwischen von ihrem plan erzählt und der Bericht für Bravo vom Videodreh stand auch noch aus. „keine Ahnung!" erwiderte Ashlee und ordnete sich in den Berliner Straßenverkehr ein.
 

Zu der zeit im Eingangsbereich der Schwimmhalle:

Mikel, Jay und Izzy warteten dort mit Frank. Mikel lehnte an einem Cola-Automaten und schlief im stehen. Jay schaute unentwegt zwischen Eingangsbereich und Uhr hin- und her und Izzy diskutierte mit Frank. "Auf wen warten wir eigentlich, die ganze Zeit?" fragte er knurrend. Er hatte schlechte Laune und eben wieder eine böse Auseinandersetzung mit Carly gehabt, weil die mit wollte aber nicht durfte. Demnach war er enorm gestresst. "das wirst du sehen, wenn sie da sind!" entgegnete Frank ungerührt. „ich will aber nicht ewig und 3 Tage auf irgendwen warten!" murrte Izzy. Als die Tür aufging, sah er auf und verstummte augenblicklich. Sein Blick ging reflexartig die schlanken Beine hoch, über die Taille, die Brust über die Schultern und blieb auf den blau-grün-grau Augen liegen, die ihn gerade unverwandt ansahen. Gleichzeitig registrierte er das leicht triumphierende Lächeln um ihre Lippen und wieder war es da- dieses Kribbeln. >ruhig bleiben, Izzy! < dachte er sich und ging auf sie zu. Wobei er Frank vorher noch ein:“ Du hättest es mir vorher sagen müssen!“ zu knurrte.

Je näher Izzy sich ihnen näherte, desto mehr begann Chaya zu strahlen, so stellte Ashlee fest. Allerdings schaute sie im nächsten Moment ebenso irritiert aus wie Frank, Jay und sogar Mikel hatte es mitbekommen. Izzy nahm die blonde in den Arm und drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, so als wäre es das normalste auf der Welt. Aus den Augenwinkeln registrierte Ashlee wie Chaya einen Augenblick lang verwirrt schien, sich aber nichts anmerken ließ. Sie beobachtete Izzy.

>Nicht schon wieder. Gosh Izzy, du sollst das nicht. Reiß dich zusammen! < w es er sich in Gedanken zurecht als ihm abermals auffiel, das er seinen Fehler wiederholt hatte. Da sie aber nichts sagte, schwieg er. Kam zur Tagesordnung zurück. „Ich wusste nicht dass du mit uns trainierst. Frank hielt es ja nicht für nötig mir oder Mikel irgendwas zu sagen!“ meinte er und ging mit ihr zurück. „Weil es für euch an sich unwichtig ist. Sie ist als Einzelspringerin gemeldet und du im Einzel sowie Synchronspringen. Also habt ihr nicht viel miteinander zu tun!“ erwiderte der Manager. Ashlee war zu Jay gelaufen und kuschelte sich gerade in dessen Arme: „Hast du das eben auch gesehen?“ fragte sie leise. Jay nickte: „Das war jetzt das 2. mal, das er das gemacht hat!“ erwiderte er. Ashlees Kopf ging hoch: „Wie das 2.Mal?“ fragte sie. Chaya hatte ihr nichts erzählt und das erstaunte die Amerikanerin. Aber das erklärte die gute Laune, der Blondine trotz Erkältung am nächsten Tag. „Naja, er hat sie am tag wo er mit euch beim Arzt war wohl schon mal versehentlich geküsst. Er hat sich verabschiedet und ihr einen Kuss auf den Mund gedrückt. Es ist ihm erst eingefallen als er aus der Tür war!“ Kaum das Jay dies gesagt hatte begann Ashlee zu kichern: „Das kann ich mir bildlich vorstellen! Das ist so typisch Izzy. Ich frage mich aber immer noch warum Sie mir nichts erzählt hat. Aber nun gut, dem Geheimnis komm ich auch noch auf die Spur. Eins ist sicher, das eben war auch eher unabsichtlich als geplant!“ sagte sie. Jay nickte: „wenigstens kommt er jetzt auf andere Gedanken. Er hatte bis eben megaschlechte Laune, weil Carly mitwollte aber vom Management aus nicht darf und voll stress geschoben hat. Aber die schlechte Laune hat sich wohl gerade erledigt, wenn ich mir sein strahlen so ansehe!“ Ashlee drehte den kopf in die Richtung ihrer Freundin: „Ja, doch. Wird Zeit das er es sich allmählich eingesteht. Ich mein, sie denkt ja nicht mal im Traum daran das er was für sie außer Freundschaft empfinden könnte. Manchmal glaub ich sie hat sich zu sehr daran gewöhnt, dass ihr Freundschaftsdenken zu einer Schutzblockade geworden ist. Weißt du was ich meine?“ sie sah Jay wieder an. „Du meinst, sie weiß dass sie ihn liebt. Redet sich aber bei allem und jedem was er tut ein, es ist nur Freundschaft. So ist ihre Sichtweise inzwischen total verblendet, so dass sie die Wahrheit nicht mehr sehen kann?“ fragte er zurück. Ashlee nickte zur Bestätigung. Jay gab einen brummenden Ton von sich: „Das gleiche habe ich bei Izzy auch schon festgestellt. Ich habe letztens erst die Schale ein wenig angekratzt!“ „Inwiefern?“ Ashlee sah ihn fragend an. Jay erzählte ihr von seinem Gespräch mit Izzy. Ashlee lauschte angestrengt und nickte dann geistesabwesend: „Es ist schwer sich einzugestehen, dass man mehr für die beste Freundin fühlt als für die Freundin. Das die Beziehung die man jetzt hat nur Gewohnheit ist und der Mensch ist ja bekanntlich ein Gewohnheitstier!“

Frank kam auf sie zu, während die 3 anderen mit zwei Trainern verschwanden: „Wir können dann. Sie rufen uns an, wenn sie fertig sind!“ sagte er und zückte seinen Autoschlüssel. „Gut, wir machen dann unseren Weihnachtseinkauf Frank! Holst du Chaya mit ab, ich sammle sie dann in der WG wieder ein?“ fragte Ashlee.

Der Manager schaute kurz brummig: „wenn es wieder zu einer Auseinandersetzung zwischen Carly und ihr kommt, lasse ich sie nicht mehr in Izzys Nähe. Damit das klar ist. Der tickt danach nämlich immer total aus und ist nicht mehr zurechnungsfähig.“ Jetzt war Ashlee am Zug, überlegen grinste sie Frank an: „Dann kriegst du Ärger mit Mark und Mike. Falls sie es dir noch nicht gesagt haben sollen. Sie wollen das Izzy und Chaya mehr zusammen gesehen werden. Da das Interview für die Bravo noch aussteht und es dort eine Überraschung geben wird. Ich hab sogar strickte Anweisung, die Termine von ihr mit euren noch mehr abzugleichen.“ Frank musterte Ashlee ausgiebig. „sie wollen sie als seine Neue vermarkten? WARUM SAGT MIR DAS KEINER?!“ knurrte er dann und war im nächsten Moment am telefonieren. „ich schätze damit du es nicht vermasselst!“ brummte Ashlee nur. „womit Mark und Mike allerdings nicht rechnen ist, dass dort wirklich Gefühle im Spiel sind und die machen das ganze Unberechenbar!“ sagte Jay, während er neben Ashlee zum Auto ging. „ich denke, wenn die Beziehung erstmal als Offiziell bekannt gegeben wurde, werden die beiden denken Izzy und Chaya spielen ihre Rollen nur sehr, sehr gut. Die Erkenntnis dass alles echt ist wird spät kommen und sie profitieren von ihren Fans. Ich sehe es ja jetzt schon. Sie mögen sie wahnsinnig gerne und viele kennen sie ja noch als seine beste Freundin. Ich glaube das die Relation der eifersüchtigen Mädchen geringer sein wird als bei mir!“ murmelte Ashlee. Jay gab ihr einen Kuss: „Sie werden sich auch an dich gewöhnen. Glaub mir!“ murmelte. „Wir werden sehen. Die Frage ist jetzt was kriegt sie von mir zu Weihnachten!“ „Also ich weiß es schon. Ich habe letztens eine große Kuscheldecke gesehen, schwarz-blauer Hintergrund mit Sternenhimmel darauf ein weißer Babytiger! Die hab ich nachbestellen müssen, aber ich hab sie! Brauch sie nur noch abholen“ er grinste zufrieden.

„na toll…hm…“ Ashlee grübelte. Jay schaute sie kurz an: „Schenk ihr doch nen neuen Trilby. Sie hat einen in schwarz, sie wollte noch einen in weiß haben, soviel ich weiß. Den Hut setzt du Izzy auf, bindest ihm ein Schleifchen um den Hals und legst ihn ihr unter den Weihnachtsbaum.“ Grinste er. Ashlee musste nun auch grinsen: „Und Murmel stirbt uns oder wie?“ fragte sie lachend zurück.

„Das ist nichts, was Richie nicht schon kennt!“ erwiderte Jay ungerührt. „Doch dann schon, weil ich glaube das Chaya dann etwas tut was sie laut ihres Denkens bereuen würde. Aber die Idee mit dem Hut gefällt mir, ich pack dann da noch irgendwelche Kleinigkeiten rein. Aber sag mal fliegt Izzy über Weihnachten zurück?“ fragte sie dann. „Soviel ich weiß ja, zusammen mit Carly. Ihre Familien wollen dieses Jahr wohl zusammen feiern.“

„arme Chaya. Sie ist dieses Jahr auch zum ersten Mal nicht zuhause und dann die Gewissheit, dass er nicht da ist.“ "Ach, ich bin mir sicher Cathy und Richie lassen sie nicht alleine. Chris ist zu haus in Köln, Mikel in Mainz und ich bin in London. Izzy ist in Orlando. Richie und seine Mum, sowie sein Bruder sind hier. Ich bin mir sicher Cathy lässt nicht zu das Chaya allein bleibt. Sie mag sie und sie ist ihr sehr dankbar, dass sie sich um Richie kümmert, wenn sie nicht da ist! Sie sagt Chaya hat einen guten Einfluss auf Richie!" bei diesen Worten musste Ashlee lachen: "Meistens schon, aber dann sollte sie nicht hören das Richie sich wegen Chaya prügelt!" Dann wurde sie ernst: "Wie du bist in London? Ich denke wir wollten zusammen wegfahren?" fragte sie dann.

Jay zog sie etwas näher zu sich: "Ja, und deshalb kommst du ja mit!" er lachte sie an. "Wie ich komme mit?" Ashlee war perplex. "Meine Mutter möchte dich kennen lernen!" Ashlee schluckte, das ging dann doch etwas schnell.

„Mich kennen lernen? Und das sagst du mir erst jetzt? Ich hab mich auf einen Ski-Urlaub eingestellt und nicht auf Regentage in London. schon gar nicht bei deiner Familie!“ „ich wollte nicht dass du vorher Panik kriegst!“ „Jay Khan ich kriege nicht erst Panik, ich hab sie schon!“ fauchte Ashlee nun und wurde nervös bei dem Gedanken in nicht mal einem Monat Jays Familie kennen zu lernen. Sie wusste, dass dies mit ihrem Geheimnis zusammen hing. „Daraufhin will ich eine heiße Schokolade!“ brummte sie und zog ihn ins nächste Cafe.
 

Zu jener Zeit machten sich Izzy und Mikel gerade im Trainingsraum warm, sie würden erst später in die Halle gehen. Sie waren wesentlich schneller mit umziehen gewesen als ihre weibliche Mitspringerin. Während er sich dehnte, blickte Izzy immer wieder ungeduldig zur Tür. Als Chaya dann urplötzlich hin durchtrat, verlor er das Gleichgewicht und landete erstmal auf seinen hintern. Dabei stieß er unglücklicherweise gegen Mikel und dieser legte sich ebenfalls lang, zeterte allerdings gleich los: „Sag mal spinnst du, pass doch auf. Liebeskranker Trottel!“ Aber Izzy hörte nicht hin, er sprang auf und lief zu Chaya rüber, welche mit etwas misstrauischen Blicken den Trainingssprungturm betrachtete. Das Becken vor ihnen war gefüllt mit Schaumstoff, so dass sich die Springer nicht verletzten.

„ich muss doch lebensmüde sein!“ murmelte sie. „Wieso?“ fragte plötzlich eine Stimme neben ihrem Ohr und die Blondine zuckte zusammen als sich zwei starke Arme um ihre Taille schlangen. Allerdings wurde sie ruhiger als sie den Kopf auf ihrer Schulter spürte und das vertraute Atmen an ihrem Hals spürte. „Weil ich Fallangst habe, Süßer!“ entgegnete sie. „Fallangst? Was ist bitte Fallangst, ich kenn nur Höhenangst!“ meinte Izzy und folgte ihrem Blick hoch zum 10m Turm. „Fallangst gibt es auch nicht so oft wie Höhenangst. Ähnliche Symptome aber ein gravierender Unterschied. Während Ashlee und Richie schon schlottern, wenn sie nur darunter sehen. Springe ich freiwillig und hab damit kein Problem. Nur während des Falls sterbe ich 1000 Tode. Es ist nicht die Höhe die mir Angst macht, immerhin ist mein Daddy Hobbypilot und ich bin auf dem Flugplatz groß geworden. Aber ich habe Angst vor dem fallen. Das ist auch der Grund warum ich nicht auf Leitern, Stühlen und Tischen stehen kann. Die sind mir alle zu wackelig. Setz mich in ein Riesenrad oder ein Flugzeug, stell mich da oben hin und alles ist gut. Aber nachdem Sprung klappere ich, wenn ich nicht vorher gestorben bin. Und jetzt soll ich da auch noch runter und irgendwelche Figuren springen!“ erklärte sie. „So schlimm ist es nicht und du springst doch auch Figuren von Jays Schultern oder von meinen!“ sagte Izzy und schloss die Augen einen Augenblick. „Da ist der Fall aber auch nicht so tief!!“ brummte sie. „Komm mit!“ er ließ sie los, nahm sie bei der Hand und zog sie hinter sich Her. „Was hast du vor Izzy?“ Chaya hatte gerade ein äußerst ungutes Gefühl im bauch. „ich spring mit dir jetzt vom 5er!“ entgegnete er seelenruhig und stieg die Stufen hoch. „Was? Izzy ich bin noch nie vom 5er gesprungen, weil ich schon beim fall vom 3er mausetot bin!“ sie versuchte ihre Hand zu lösen, aber er hielt sie fest. „Du wirst früher oder später darunter müssen!“ Seine Ruhe erstaunte sie und obwohl ihr Herz zum zerspringen klopfte und sie Angst hatte vor dem was gleich passieren würde, folgte sie ihm gehorsam auf die Sprungplattform.
 

Er schob sie die Leiter hoch und folgte ihr, so dass sie unmöglich noch mal umdrehen konnte. Wie erwartet, blieb sie oben stehen. Izzy zog sich nun endgültig hoch und blieb neben ihr stehen. „alles okay?“ fragte er als er ihr Gesicht sah, dass ein wenig verschüchtert und ängstlich wirkte. „Hm, ja. Ich will da nur nicht runter!“ erwiderte Sie. „Musst du ja auch noch nicht, wir schauen jetzt erstmal nur!“ er nahm ihre Hand und zog sie an den Rand der 5er Plattform. Dort blickte er hinunter in das mit Schaumstoff gefüllte Becken. Mikel stand am Rand und grinste zu ihnen hoch. Chaya stand hinter Izzy und umklammerte seine Hand und schaute an seiner Schulter vorbei nach unten: „Ich hab doch gesagt, ich hab damit kein Problem. Mein Problem liegt im Fallen!“ sagte sie dann und musterte den Abstand zwischen Plattform und Becken. Izzy drehte sich halb zu ihr um: „Vertraust du mir?“ fragte er und sah sie an. Ihre Augen suchten seinen Blick und als sie sich begegneten, durchzuckte es ihn wie ein Blitz. Er schluckte unmerklich: „Natürlich!“ entgegnete sie ungerührt, so als gäbe es nichts das sie sicherer wüsste. Er nickte lächelnd: „Dann mach die Augen zu und vertrau mir jetzt einfach!“ mit diesen Worten, umfasste er ihr e Schultern und schob sie bis zum Rand. Chaya sah Izzy an, ein wenig ängstlich allerdings. Doch er lächelte sie nur aufmunternd an. „Mach die Augen zu und denk an was Schönes. Genieß das Kribbeln im Bauch!2 er nahm abermals ihre Hand und stellte sich neben sie an den Rand. Als sie die Augen schloss. „Ich werde nicht bis 3 zählen, weil du dann zurückziehst. Ich springe irgendwann einfach, Wie gesagt stell dir was Schönes vor bei dem kribbeln im Bauch!“ sagte er noch mal. Sie nickte und umklammerte seine Hand fester: „Wehe du lässt mich los!“ knurrte sie jetzt allerdings eher hilflos. „Wie käme ich denn dazu?!“ er lächelte sie an, was sie zwar nicht sehen konnte aber spürte.

Eine ganze weile sagte niemand etwas, es geschah auch nichts. Mit einem Mal hörte sie etwas und im nächsten Moment wurde sie auch schon nach unten gerissen. Die Luft umfasste sie kalt und sie fiel immer tiefer. Sie umklammerte reflexartig Izzys Hand der irgendwo kurz unter ihr war. Sie hatte vor Schreck und Angst nicht mal mehr den drang zu schreien. Das Kribbeln von dem er gesprochen hatte, war da und sie mühte sich darum dem zu folgen was er gesagt hatte. Mit aller Macht zwang sie ihre Gedanken an etwas zu denken, dass schön war das dieses Kribbeln erklärte. Es dauerte einige Sekunden, doch dann empfing sie wärme und kurz darauf tauchte sie in das Becken mit dem Schaumstoff ein. Als sie sich wieder nach oben gearbeitet hatte, war Izzy schon am Rand. Er streckte den Arm aus, sie griff nach seiner Hand und ließ sich zu ihm ziehen. Im nächsten Moment umklammerte sie seinen Hals. Ihr ganzer Körper bebte und zitterte. „Hey ruhig!“ er streichelte beruhigend ihren Rücken. Mikel stand hinter ihnen und grinste sich einen zu Recht, aufgrund von Chayas Gesichtsfarbe. „Grins nicht so dämlich!“ knurrte sie. Denn sie wusste ganz genau, warum er so dämlich grinste. Sie war nämlich nicht blass, wie sie hätte sein müssen. Sondern ihre Wangen färbten sich momentan rot, was an dem lag was sie sich vorgestellt hatte um zu überleben. Izzy schien das alles nicht zu bemerken. Er war zu sehr damit beschäftigt, sie zu beruhigen. „Du hast es aber geschafft. War?s sehr schlimm?“ fragte er. Sie vergrub ihren kopf an seiner Schulter und zitterte: „ich HASSE fallen. Wenn das nicht für Krebskranke Kinde wäre und so, würde ich das gar nicht machen! Aber es ging. Ich denke mit etwas Übung werde ich das schon schaffen!“ er tätschelte ihr den Rücken. „das wird schon! Und nun auf, du musst da ein zweites Mal hoch. Du musst das selber überwinden!“ erwiderte er. Sie sah ihn jetzt aus großen Augen an: „ich will nicht!“ sie zog ne Schnute, was ihn zum lachen verleitete. Izzy drückte ihr einen Kuss auf die Wange: „Das gibt beim Turmspringen aber schlechte Noten!“ dann krabbelte er aus dem Schaumstoffbecken und half ihr raus.

Mit der Zeit fand sich Chaya damit ab, dass sie springen musste. Sie mochte es zwar immer noch nicht, aber sie sprang und wurde merklich besser.

Der Trainer war sehr zufrieden mit ihr und auch Ashlee war stolz auf ihre Freundin.

Bei den Jungs traten die Schwierigkeiten auf, die Chaya schon angesprochen hatte. Die unterschiedliche Absprungstärker führte dazu dass die Sprünge nicht wirklich synchron waren und das führte häufiger zu Auseinandersetzungen. Zumal Mikel nicht einsehen wollte, warum er schuld sein sollte.

Das trieb Frank an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Wiederum stellte sich Izzy im Einzelspringen sehr gut an, was zu erwarten war.

Überraschenderweise für alle, einschließlich der Einzelspringer selber, entschieden sich sowohl Izzy als auch Chaya getrennt voneinander für die gleichen Sprungarten und Schwierigkeitsstufen.

Lediglich der 3. Sprung der gegebenenfalls fürs Finale genutzt werden sollte, unterschied sich.
 

Nach und nach wurden auch die Synchronsprünge der Jungs besser, bald schon perfekt.

Doch eines Tages geschah es dann. Izzy und Mikel sprangen einen doppelten Rückwärtssalto vom 3m Brett. Als sie aus dem Wasser kamen, hinkte Mikel. Einer der Trainer näherte sich ihnen: „Was ist passiert?“ fragte er.

Mikel verzog das Gesicht, „keine Ahnung irgendwas stimmt nicht. Ich bin falsch aufgekommen oder so...“ Chaya näherte sich ihnen ebenfalls. „Setz dich erstmal und lass mal sehen!“ sie drückte ihn auf einen Starterblock. Der anwesende Sportarzt bescheinigte ihnen eine halbe Stunde später eine Überdehnung des Sprunggelenks in Kombination mit einem verstauchten Fuß. „Das heißt: Saltos, Flickflacks, Backflips und dergleichen sind für sie in nächster Zeit tabu!“ Mikel wurde blass: „aber...aber…“ „Kein aber…“ beharrte der Arzt. Frank lief unruhig neben ihnen auf und ab. „Na toll, dann müssen wir uns wegen dem auftritt was einfallen lassen und etwas wegen dem Synchronspringen machen. Dann muss Chris halt springen!“ Ashlee schüttelte den Kopf: „Das ist zu kurzfristig und der ist in der Relation zu Izzy zu groß. Außerdem hat er das noch nie gemacht. Das Verletzungsrisiko ist zu groß.“ Sagte sie und beobachtete Chaya die gerade auf dem 3er stand und einen Handstand machte sich vorne überfallen ließ und einen Salto hinlegte, der sie perfekt eintauchen ließ.

„Ich glaube ich habe da eine Idee, wartet hier. Izzy mitkommen!“ Ashlee schnappte den Amerikaner und ging mit ihm zum Fahrstuhl. Sie winkte Chaya zu sich und erklärte in kurzen einfachen Worten, was Mikel hatte und sie sich dachte.

„Das funktioniert nie, Ashlee. Nie. Izzy ist doch viel größer als ich und hat mehr kraft!“ Ashlee schüttelte den Kopf: „Er muss bei Mikel ja auch immer an Sprungkraft zurückschrauben und eure Bewegungen sind ziemlich Synchron wie wir in den Videos gesehen haben. Ihr könntet es zumindest versuchen. Ich mein eure Sprünge sind praktisch identisch und du bist die einzige Chance, versuch es doch bitte wenigstens mal...“ Ashlee flehte sie jetzt geradezu an. Chaya sah unentschlossen aus. Ihr reichte es schon zweimal gegebenenfalls 3mal springen zu müssen. Öfter wollte sie dann doch nicht. Unsicher sah sie zu Izzy, der die Schultern zuckte: „Versuchen können wir es, schlechter als Mikel bist du jedenfalls nicht!“ er zwinkerte ihr aufmunternd zu. Sie seufzte: „Ne andere Wahl hab ich wohl nicht oder?“ fragte sie dann. „Nein!“ kam es synchron von Izzy und Ashlee. „also schön, versuchen wir es!“ mit diesen Worten lief sie wieder raus aufs 3m Brett. „Na los, ab mit dir!“ Ashlee schob Izzy zum anderen Brett.

Izzy begab sich ebenso wie Chaya in Position. Sie verständigten sich kurz. Handstandsalto vorwärts, auf probe.

Izzy ging 3 Schritte zurück ebenso wie Chaya.

Sie breitete die Arme aus, nahm Schwung. Ihre Beine gingen hoch und sie stand den Handstand. Izzy wusste aus den Trainingstagen, dass sie das einige Zeit halten konnte. Volldurchgestreckt. „Ich zähle bis drei und dann gehen wir in den Salto über!“ brachte er dann raus, während er das Gleichgewicht hielt. Sie nickte und streckte die Beine durch. „ 1…..2…..3….jetzt!“ im nächsten Moment sah Ashlee, die inzwischen mit Frank, Mikel und den Trainern unten stand, wie beide vom Handstand in den Salto gingen und schließlich ins Wasser eintauchten. Bei Izzy platschte und spritzte es ein wenig mehr, da er etwas übergekippt war.

Als sie auftauchten und zum Rand kamen, strahlte Ashlee sie an: „Das sah recht viel versprechend aus.“ Die Trainer nickten: „Wenn sie ein weniger später aufmachen und den richtigen Eintauchwinkel finden, dürfte das was werden. Wir werden jetzt das Training auf ihre Doppelsprünge auslegen!“ Ashlee klatschte in die Hände: „Und ich gehe Chaya für Mikel anmelden. Die Sprünge wie im Einzel?“ sie sah die Trainer fragend an. „Sag dem Komitee das werden wir heute Abend reinreichen. Wir müssen erstmal schauen!“ „Okay..“ *zisch* und weg war Ashlee. Chaya zog sich neben Izzy aus dem Wasser: „Na toll, wieso ist der Kerl dadrüben zu dämlich zum springen?! Ich will nicht im Doppel springen. Dann muss ich da noch mal runter!“ maulte sie. Izzy lachte und legte ihr einen Arm um die Schultern: „Tja, vielleicht hat das alles einen höheren Sinn. Jedenfalls ist es für einen guten Zweck!“ Der Trainer nickte: „und bei ihnen müssen wir nicht mehr viel an der Synchronität arbeiten. Obwohl sie bei weitem kleiner sind als Mr. Gallegos und nicht die Absprungkraft haben, harmonieren sie ausgezeichnet miteinander. Wie sie wissen haben wir ja schon fast 3 Trainingseinheiten gebraucht um Mr. Johnson und Mr. Gallegos die Basis Synchronität beizubringen. Sie können sich also schon was darauf einbilden!“

„Uh wow, ich bin begeistert!“ Chaya war nicht zum lachen zu Mute. Sie litt so schon beim Springen und war mit 2-3 Sprüngen zufrieden gewesen. Jetzt würden es 4-6 werden. Weil Mikel zu doof zum springen war! Frank kam auf sie zugestürmt und drückte sie: „Du bist mein Engel, Chaya!“ Mike und Mark hatten ihn eben zusammengestaucht, dass er Chris gefälligst dazu bewegen sollte zu springen. Aber als Frank ihnen dann von dem Probesprung mit Izzy und Chaya berichtete, waren sie umso zu friedender.

„Falsch, sie ist MEIN Engel. Merkt euch das alle endlich mal!“ knurrte Izzy nun. Frank sah ihn verständnislos an, da er immer noch nicht wirklich Englisch konnte und Izzy ganz plötzlich des deutschen nicht mehr mächtig war, wenn Frank was von ihm wollte. Er sah Chaya jetzt fragend an: „Er hat gesagt: das er das genauso sieht!“ sagte sie dann, woraufhin frank freudig summend verschwand. Izzy sah sie an: „Hab ich gar nicht. Du bist mir!“ er drückte sie. Aber Chaya musste lachen: „Du sollst dir solche Redewendungen von mir nicht angewöhnen, weil das ist falsches deutsch oder besser nicht komplett. Das heißt...“ er fiel ihr ins Wort: „…mir egal was das ist, du bist mir!“ er knuddelte sie. „GOSH; Kerl du bist kalt!“ fiepte sie dann, da sie schon trocken war. „Nicht mehr lange!“ er grinste dämonisch und im nächsten Moment lag sie auch schon im Wasser. Allerdings hatte er nicht mit ihren Reflexen gerechnet. Sie hatte sich an ihm festgeklammert und so war er Mitgefallen. Prustend und schnaubend kam er wieder hoch, während sie sich an ihm festhielt. Sie hatte ihre Arme um seinen Hals geschlungen. Er zog sich an den Beckenrand, so dass sie jenen jetzt im Rücken hatte. „Kleines Biest!“ er lachte. Jetzt grinste sie ihn frech an: „Tja, ich bin eben doch kein Engel. Zumindest will ich keiner sein…“ sie stupste seine Nase mit ihrer an. Er fasste um sie rum und hielt sich am Rand fest, so dass sie zwischen seinen Armen eingeklemmt war. Aber es machte auch nicht den Eindruck als ob sie da weg wollte. Ihre Arme lagen immer noch um seinen Hals und momentan, hatte sie ihre Stirn gegen seine gelegt und sah ihn an: „Glaubst du wir schaffen das?“ flüsterte sie leise. Und während sie dies sagte, beobachtete er fasziniert wie aus dem frechen blau-grün ihrer Augen gerade ein unsicheres blau-grau wurde. „Natürlich schaffen wir das. Immerhin sind wir doch das Dreamteam, oder?!“ jetzt war er es, der ihre Nase mit seiner anstupste.

Sie wollte etwas erwidern als Mikel sich rechts neben ihnen niederließ: „ Na ihr Turteltauben!“ er grinste.

Izzy spritzte Mikel Wasser ins Gesicht: „Hör auf so nen scheiß zu labern!“ Chaya grinste: „Lass ihn doch, Ich glaube, er hat beim springen auch was am Kopf abbekommen, das würde zumindest erklären warum er so einen Blödsinn redet!“ Izzy grinste zurück: „Stimmt. Und gleich wird er glauben gesehen zu haben wie ich dich Küsse...:“ im nächsten Moment beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss, was die erstaunte Blondine fast automatisch erwiderte. Aber es war im nächsten Moment auch schon vorbei und Izzy grinste wieder zwischen ihr und Mikel hin und her: „Dabei habe ich das gar nicht getan und wenn das jetzt hier irgendwer behauptet, dann können wir ihn einweisen lassen…:“

„Kuss, wo? Ich hab keinen gesehen? Gespürt schon gar nicht“ Sie war zwar noch etwas perplex, aber es war ein spiel. Nicht mehr und doch tat es ihr weh, das er das tat. Aber er konnte ja auch nichts von ihren Gefühlen wissen. Mikel schnaubte und stand auf: „Ich geh mich umziehen und fahr nach hause. Viel Spaß euch beim Training und du hast sie doch geküsst!“ mit diesen Worten hinkte er davon.

Chaya sah ihm nach: „Das war gemein!“ stellte sie dann fest. Izzy grinste: “Selber schuld, wenn er sich zu blöd anstellt. Ich hab ihm nen paar Mal gesagt er soll aufpassen, er hat`s verdient!“

Sie zuckte die Schultern und zog sich nun fröstelnd endgültig aus dem Wasser. „ich muss auch los. Ich hab noch Aufnahmen bei Mark & Mike, wir sehen uns morgen zum Training!“ sie ging noch mal in die Knie und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Sei nicht zu gemein zu Mikel!“ dann stand sie auf, nahm ihr Handtuch von der Liege und ging davon. Izzy sah ihr nach und in diesem Moment fragte er sich zum ersten Mal wieso er sie eben geküsst hatte. Es hatte ihn einfach überkommen, so als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Er schüttelte den kopf. Allmählich ging er wirklich zu weit.
 

Eigentlich sollte das Turmspringen noch im November stattfinden, aber aufgrund vieler Verletzungen hatte man es auf den 7.1. verschoben. So hatten sie nur noch das Standartprogramm zu erfüllen. Na ja bei US5 war es um einiges mehr, weil der Release des Albums Anfang November stattgefunden hatte und Chaya arbeitete mit Hochdruck an ihrem eigenen. Sowohl Sie als auch die Jungs waren non Stopp on the road. Eher selten zuhause und wenn vielen alle in einen Koma-ähnlichen Zustand.

Am Freitag des 16.12. waren dann auch die letzten Termine bewältigt. Die Freunde vertrieben sich die Zeit mit den Weihnachtseinkäufen und Reisevorbereitungen, da sie dieses Jahr nicht zusammenbleiben würden.

Carly hatte schlagartig gute Laune, sie trällerte und strahle vor sich hin.

Selbst zu Chaya war sie verhältnismäßig nett, was die Blondine mit misstrauen beobachtete.

Je näher die Feiertage kamen desto stiller wurde sie. Ashlee und Jay planten alles für ihr Weihnachtsfest in London. Ashlee war dementsprechend nervös und dauernd auf der Suche nach passenden Anziehsachen und Geschenken. Jay lachte darüber nur und war gut gelaunt, er schrieb an einigen Songs, auch Wehnachtssongs. Chris flitzte mit Richie durch die Stadt um die letzten Einkäufe zu besorgen und Mikel hatte beschlossen, das ganze Jahr Revue passieren zu lassen. Izzy seinerseits war ebenfalls mit Reisevorbereitungen beschäftigt. Am Anfang des Urlaubs hatte er und Chaya noch mal eine Art Abschlusstraining absolviert, aber das war dann auch mehr oder minder der letzte gemeinsame Nachmittag, den sie verbrachten. Wann immer sie die WG betrat war er nicht da oder mit Carly am planen und packen.

Eines Nachmittags kam Chaya wieder in die WG, Richie öffnete ihr die Tür und Chaya musste im gleichen Zug loslachen. Das Küken war in eine Schürze gewickelt und hatte auf der Nase lauter Mehl. „Was hast du denn gemacht, bist du in ein Mehlfass gefallen?“ gluckste sie. Richie lachte zurück: „Nein, ich veranstalte mit Mikel und Chris gerade eine wilde Koks-Party! Im ernst wir backen Plätzchen! Chris hat uns ein Rezept von seiner Mum organisiert!“ er öffnete die Tür ganz und als sie reinkam, hörte sie den Deutschen zusammen mit Mikel deutsche Weihnachtslieder singen. Sie tappte an Richie vorbei und lief in die Küche, dort traf sie fast der Schlag. Sie hatte zwar schon mit einigem gerechnet aber es sah viel schlimmer aus. Überall war Mehl verteilt, Teig klebte an allen Ecken und Enden, einige Bleche standen rum, mit Verzierungen. Aus dem Radio dudelte Musik und Mikel und Chris waren damit beschäftigt Plätzchen auszustechen. Chaya huschte leise in die Küche und schob sich zwischen sie. Hastig schnappte sie sich ein fertiges Plätzchen und schob es sich in den Mund. „Hey...“ erklang es gleichzeitig von links und rechts. Als Chris und Mikel erkannten wen sie vor sich hatten, beugten sich beide fast gleichzeitig runter und drückten der Blondine jeweils einen Kuss auf die Wange. Die verschluckte sich fast: „ –uhm- wofür war das denn?“ fragte sie und hustete kurz. „Weil wir dich gern haben!“ strahlte Chris und verzierte weitere Plätzchen. Mikel nickte: „Jupp und weil wir frei haben und Weihnachten ist!“

Chaya sah ihn stirnrunzelnd an „okay und das ist ein Grund für DICH, der obercoole Mikel, der kälter ist als der Nordpol persönlich mich zu knutschen?“ fragte sie dann. Er grinste gutgelaunt: „ich habe halt gerade meine weihnachtliche Phase und das heißt das ich das auch mal darf. Immerhin wirst du von fast allen hier dauern geknutscht und dann tu ich das einmal und du regst dich auf. Aber keine Sorge, gewöhn dich gar nicht erst dran, nach Weihnachten ist das nicht mehr der Fall!“ er machte sich daran seine Plätzchen weiter auszustechen. „Ich rege mich nicht auf…ich war nur…verwundert!" sie nahm sich ein weiteres Plätzchen: „Die sind zwar nen bisschen dunkel geworden, sind aber gar nicht so schlecht!" stellte sie dann fest. „Mikel hat nicht aufgepasst!“ sagte Richie, der gerade reingekommen war. „Aha okay…Wo sind die anderen!“ erkundigte sich Chaya. „Ashlee und Jay sind in unserem Zimmer und planen mal wieder. Die Frau ist anstrengend mit ihren Hunderttausend Listen und Carly telefoniert seit bestimmt 2 Stunden mit ihrer besten Freundin. Die ist total aus dem Häuschen und Izzy ist noch ein paar Geschenke besorgen. Hast du eigentlich schon alles für den Flug gepackt?“

Chaya schüttelte den kopf: „ich brauche keine Listen, ich bin packen ja inzwischen gewohnt und mach das den Abend vorher. Ich komme dann auch noch mal vor Abflug vorbei und geb den anderen ihre Geschenke…“

Richie kam zu ihr rüber und nahm sie in die Arme: „ich find das schön, dass du mit mir mitkommst. Mum freut sich auch tierisch. Ich kann dir dann alle meine Freunde vorstellen und dann lernst du mal ein typisches amerikanisches Weihnachten kennen mit allem drum und dran…“ Er strahlte sie glücklich an. Seit Cathy gehört hatte das Chaya Weihnachten alleine bleiben wollte, hatte sie beschlossen das Chaya mit Richie mitkommen sollte. „Wir haben genug platz, Kind!“ hatte sie am Telefon zu ihr gesagt, „Ich sehe es als eine persönliche Beleidigung wenn du nicht kommen würdest...“ Chaya hatte innerlich die böse Befürchtung, dass Cathy sie bereits als Schwiegertochter sah, weil sie Richie dauernd erzog und ermahnte. Cathy hatte sich davon nicht abbringen lassen und so hatte Chaya irgendwann Kleinbei gegeben.

Richie hatte sich gefreut wie ein kleines Kind, das bedeutete nämlich dass er nicht alleine fliegen musste. Da sein Flieger als letztes ging und er Flugangst hatte. Izzy würde schon einen Abend vorher mit Carly fliegen. Jay am nächsten Morgen mit Ashlee nach London. Chris und Mikel hatten die kürzesten Strecken von ihnen und würden mit dem Zug fahren.

Chaya wurde aus ihren Gedanken gerissen als etwas sich vibrierend gegen ihren Oberschenkel drückte. Sie sah Richie an, der sie immer noch umarmte. Das vibrieren kam aus seiner Hosentasche: „Murmel, du vibrierst!“ sagte sie schlicht. „Was..? Das kann doch gar nicht sein!“ er wurde rot. Chaya lachte: „Richie, dein Handy vibriert in der Hosentasche! Das meinte ich!“ Er atmete auf und verschwand dann.

Kaum das er die Küche verlassen hatte, begann ihr eigenes Handy zu klingeln. Sie sah entschuldigend zu Mikel und Chris und verschwand dann in Mikels Zimmer zum telefonieren, da dies das einzig leere derzeit war. Carly war im Zimmer von Chris und Izzy. Ashlee und Jay in dessen Zimmer und Richie im Wohnzimmer. Sie hockte sich auf Mikels Bettkante und ging ran. Nach 5 Minuten klopfte es und ein Richie steckte den Kopf vorsichtig rein: „Schatz, kann ich mal mit dir reden?“ sie gab ihm ein Zeichen, dass er zu ihr kommen sollte und führte ihr Telefonat kurz zu Ende. Bevor sie auflegte hielt sie Murmel das Telfon ans Ohr: „Sag mal hallo!“ flüsterte sie leise. Richie sah sie fragend an: „Hallo?!“ flüsterte er leise. Im nächsten Moment hörte man nur ein „Murmel!“ aus dem anderen Ende der Leitung. Murmel sah Chaya irritiert an, da danach nur unverständliches Babygebrabbel folgte. Chaya ging wieder ans Telefon und legte kurz darauf an: „das war die Mini-Murmel. Sie fängt gerade an zu sprechen. Klein Nick...“ Richie nickte und setzte sich jetzt vor ihre Füße. Er legte die Arme auf Chayas Oberschenkel und legte seinen Kopf darauf: „Was hast du denn?“ fragte sie und kraulte ihm den Kopf. Er gab ein kurzes seufzen von sich: „ich hab eben mit Dad telefoniert!“ sagte er. „Schön, wie geht`s ihm denn?“ fragte sie zurück. „Gut, aber Schatz wir haben ein Problem. Und mir tut das so furchtbare Leid…“ er sah sie jetzt aus traurigen Augen an. „was ist denn los, Murmel? Du siehst aus als würde die Welt untergehen. So schlimm kann es nicht sein?!“

Sie machte sich jetzt langsam sorgen. „Mum, ist im Krankenhaus...:“ sagte er dann. „Was, ich hoffe es ist nichts Ernstes?!“ Er schüttelte den Kopf: „Sie ist ausgerutscht und hat sich das Bein gebrochen. Die Ärzte haben ihr strickte Bettruhe verordnet. Dad möchte ihr nicht zuviel zumuten über die Feiertage...“ Chaya verstand was er ihr sagen wollte. Ihre Finger fuhren sanft durch seine Haare: „Kein Problem, meine Sister hat eben angefragt ob ich Weihnachten zu ihr komme, sie vermisst mich...:“ sie lächelte Richie an. Der wirkte immer noch richtig geknickt: „ich soll dir von Dad sagen, dass es ihm sehr leid tut und er das gerne auf nächstes Jahr verschieben würde…“ sie tätschelte den Amerikaner: „Ist wirklich kein Problem, ihr braucht kein schlechtes gewissen haben oder so. Ich versteh das, Ich fahr halt zu meiner Schwester...“ erwiderte sie nochmals und gleichzeitig log sie ihn an. ihre Schwester hatte angefragt, aber sie hatte ihr abgesagt kurz bevor Richie den Raum betreten hatte. Denn das endete nur darin, dass sie Babysitter spielen sollte und auf Ehekrach mit Schwager und Schwester hatte sie keine Lust. Sie würde also doch wie geplant alleine bleiben, aber davon musste ja niemand was wissen.

Richie sah erleichtert aus und dennoch irgendwie betrübt: „ich hätte dir gerne die anderen vorgestellt und dir alles gezeigt. Wirklich.“ Sie drückte ihm einen Kuss auf die Stirn: „Irgendwann Murmel, irgendwann!“ dann wuschelte sie ihm durchs Haar. „ich werd mal schauen ob die Küche noch steht!“ mit diesen Worten stand sie auf.

Als sie 40 Minuten und 20 Plätzchen später aus der Küche kam, hatte sie aber noch eine weitere Situation die ihr das Weihnachtsfest umso schwerer machen sollte. Sie kam nichts ahnend um die Ecke und blieb abrupt stehen.

Carly stand freudestrahlend vor Richie und knuddelte ihn. Er sah allerdings eher gestresst aus. Chaya zog sich zurück, aber nur soweit das sie die beiden noch sehen konnte. Wenn sie ins Wohnzimmer wollte musste sie an ihnen vorbei. Richte starrte Carly überrascht an: „Was, er will…er will… das fass ich nicht!“ Carly strahlte noch mehr, ihre Wangen glühten vor Freude. Richie ließ sich auf einen Stuhl sinken: „und du bist dir wirklich sicher?“ fragte er noch mal so. Carly nickte hektisch: „ganz sicher. Erst seine Idee dass unsere Familien zusammen feiern sollte um sich besser kennen zu lernen und dann kam er vorhin wieder. Mit einer Tüte von einen Juwelier. Als ich ihn gefragt hab was darin ist, hat er es mir nicht zeigen wollen. Aber ich hab eine kleine Dose gesehen. Das ist ganz sicher ein verlobunsgring. Ich bin mir ganz sicher. Endlich wird alles wieder gut, ich wusste das wir es schaffen...:“ >VERLOBUNGSRING?!< dieses Wort brannte sich gerade wie Feuer in ihre Gedanken. Chaya schluckte. „Das erklärt natürlich auch seine gute Laune die letzten tage, der seltene Streit mit Carly, das er mich gefragt hat was er ihr besonderes schenken kann und das erklärt auch warum er kaum zeit für mich hatte. Der Kerl hat feste Absichten. Das war`s dann endgültig.“ Murmelte sie und sank jetzt an der Wand runter. Sie schluckte, das war zuviel und im nächsten Moment liefen tränen ihre Wange runter.

Wenige Augenblicke später hörte sie eine Tür klappen, hastig wischte sie die Tränen weg. Keinen Moment zu früh, denn Izzy kam um die Ecke: „Hey Weihnachtsengel, warum sitzt du hier so allein?“ er ging in die Knie. Sie schniefte kurz: >gleich wird er fragen, warum ich weine. < „Warum weinst du, Schatz?“ er wischte zärtlich die letzten Spuren der Tränen von ihren Wangen. Sie schniefte leise: „Schon gut, ich hab grad nur das Jahr Revue passieren lassen. Das war dann doch etwas heftig!“ sie lächelte schwach. Noch immer ruhten seine Hände auf ihren Wangen: „Es ist krass wie schnell sich alles verändert, was?“ er ließ sich neben ihr nieder und nahm sie in den Arm. Chaya nickte leicht und beobachtete wie Carly ihre Jacke nahm und strahlend die Wohnung verließ. Sie ging ohne sich noch mal umzudrehen. „Sie freut sich auf die Feiertage!“ stelle sie dann fest. Izzy nickte: „Ja, sie kann es nicht erwarten nach hause zu kommen. Aber ich freu mich auch, ich hab meine Familie und Freunde solange nicht gesehen…“ während er das sagte begannen seine Augen zu leuchten und seine Stimme zeugte von soviel Wärme und Geborgenheit, dass es Chaya fast schon wieder wehtat. Deutschland würde eben nie seine Heimat ersetzen, daran müsste sie sich wohl gewöhnen. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals runter: „Murmel freut sich auch!“ meinte sie dann und lehnte den Kopf gegen Izzys Schulter. „Kann ich verstehen. Ich würde mich auch freuen, wenn ich dich mitnehmen dürfte!“ entgegnete er ungerührt. Einen kurzen Augenblick lang hatte sie den Eindruck, so was wie ein Grollen in seiner Stimme zu hören, aber das bildete sie sich wahrscheinlich nur ein.

„Ich fliege aber nicht mit ihm mit!“ antwortete Chaya dann Izzy blinzelte sie an: „Wie, ich denk dein Ticket in die Staaten ist schon gebucht? Cathy wird stocksauer sein, wenn du nicht mit Richie mitkommst. Die wird dich wenn es sein muss persönlich holen oder zu ihr schwimmen lassen!“ erwiderte er dann. Die Blondine schüttelte den Kopf: „Richies Dad hat vorhin angerufen. Cathy hat sich das Bein gebrochen und er möchte ihr den Stress über die Feiertage nicht zu muten. Es tut ihm sehr leid und fragt an, ob es mir was ausmachen würde wenn wir das auf nächstes Jahr verschieden!“ Kaum hatte sie ausgesprochen sah Izzy sie besorgt an. „Du bist also doch alleine?“ in seiner Stimme schwang der Klang von Sorge mit. Chaya fühlte sich nicht wohl, jetzt musste sie ihn wieder anlügen. Lächelnd schüttelte sie den Kopf: „Nein, meine Schwester hat vorher angerufen und mich gefragt, ob ich Weihnachten bei ihr verbringen möchte. Die Kinder vermissen mich, die Mini-Murmel fängt an zu sprechen..:“ Aus seinem Gesicht wich die Besorgnis und ein Lächeln erschien: „Schön! Sonst hätte ich dich nämlich mitgenommen!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „ja klar und Carly wäre stocksauer gewesen! Nee danke, versaute Feiertage mit Streit hab ich Gewöhnlicherweise bei meinen Eltern. Das muss ich dir nicht auch noch zu muten!“ „Ach was…“ er wechselte das Thema: „die Mini-Murmel beginnt zu sprechen? Ehrlich? Ich hab die kleinen schon echt lange nicht mehr gesehen. Im neuen Jahr, wenn wir in der Nähe sind dann holen wir sie mal zu uns oder besuchen sie.“ Er drückte ihr einen weiteren Kuss auf die Stirn. Chaya wusste das er das ernst meinte. Izzy liebte die Kinder mindestens genauso sehr wie sie ihn, auch wenn er am Ende eines Tages meistens körperlich Tod war. Weil Kinder eben doch was anderes waren als das Starleben und eine ganz andere Kondition und Aufmerksamkeit forderten.
 

Der Tag des Abschieds kam näher und Chaya wurde sich immer mehr dessen bewusst, dass Izzy wenn er aus den Staaten zurückkam ein Eheversprechen gegeben haben würde.

Carlys gute Laune nahm kein Ende, sie war die letzten Stunden sogar ausgesprochen freundlich. Ashlee dagegen war ein Nervenbündel. Sie tigerte nur noch nervös und gereizt umher.

Die Freunde standen nun am 18.12. am Flughafen. Carly war bereits durch den Check in hindurch. Izzy verabschiedete sich gerade von seinen Jungs. Die üblichen Versprechen anzurufen wurden gegeben und Wünsche für Weihnachten und das neue Jahr. Außerdem hatten die Freunde beschlossen ihre eigene Bescherung im neuen Jahr nachzuholen, wenn sie sich alle wieder sahen. Stillschweigend beobachtete Chaya wie er sich von allen verabschiedete. Sie hatte niemanden etwas davon erzählt, was er vorhatte. Es ging sie auch anscheinend nichts mehr an, denn er hatte nicht mit ihr gesprochen. Anscheinend war sie ihm scheinbar nicht so wichtig wie sie immer geglaubt hatte und diese Erkenntnis traf sie hart. Ihr Blick ging zum Wartebereich, wo Carly am telefonieren war. . Sie sah hübsch aus, dass musste Chaya neidlos zugeben und ihr drängte sich gerade ein Bild von einer Carly in einem weißen Hochzeitskleid auf. Benommen schüttelte sie den Kopf. Jetzt fing sie echt schon an zu spinnen.

Als sie wieder aufsah, wäre sie vor Schreck fast einen Schritt zurückgesprungen. Da stand er, direkt vor ihr und sah sie an. Seine braunen Augen schimmerten ein wenig wehmütig, allerdings leuchtete die Freude darin wesentlich stärker auf. So kam es ihr zumindest vor. Chaya schluckte unmerklich. Wie sie das hasste. Sie hatte es früher schon gehasst, wenn er völlig unvorbereitet bei ihr Zuhause aufgetaucht war sie sich an ihn gewöhnt hatte und er hatte wieder gehen müssen.
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Er stand auf dem Treppenabsatz und klingelte. Im Haus rührte sich nicht wirklich was, aber er hörte die laut hämmernden Beats und den Gesang von Amy Lee der Sängerin von Evanescence. Das kam irgendwo von oben, das hieß sie musste da sein. Sunny, die Schäferhündin lief wedelnd um ihn herum und hetzte zu Chris, der durch den Garten schlich und Blumen fotografierte. Dass der Hund draußen war, ließ die Schlussfolgerung zu, dass ihre Eltern nicht da waren. Izzy überlegte. Stimmt, sie hatte so was erwähnt das sie auf einer 5 Tägigen Geschäftsreise in New York waren. Er seufzte. Das Klingeln hatte sie nicht gehört und an ihr Handy ging sie aus irgendeinem Grund nicht. Es platschte und Izzy sah in den Himmel, welcher Wolkenverhangen war. Es begann zu Regnen.

Er überlegte einen Augenblick bis ihm etwas einfiel. Chaya hatte die unvorsichtige Angewohnheit die Terrassentür zur Küche immer nur zu zudrücken, aber den Hebel nicht umzulegen. Vielleicht hatte er Glück. Er sprang die Stufen hinunter und lief auf dem Plattenweg weiter zu der weiß gekachelten Terrasse mit dem orangefarbenen Mauerwerk. Er drückte leicht gegen die Tür, welche wie eine der vielen Scheiben wirkte und sie gab nach und sprang auf. >Sie soll sich das abgewöhnen, irgendwann bricht so noch wer ein und überfällt sie! < brummte er innerlich, war aber gleichzeitig froh darüber. Denn so konnte er sie sehen. Er stieg aus den Schuhen (etwas das er sich hier zwangsweise angewöhnen musste) und lief auf Socken lautlos über die weißen warmen Fliesen. Die Musik war gewechselt inzwischen erklangen die vertrauten Klänge von Nightwish herunter. Izzy lief langsam die Holzstufen der Wendeltreppe hinauf und bog oben auf dem Flur nach rechts ab. Er stand jetzt vor einer Tür an der blau schimmernde Sterne angebracht waren. Das Holz der Tür sowie der Boden unter seinen Füßen vibrierten leicht durch den Bass der Anlage innerhalb des Zimmers..

Er drückte die Klinke runter und öffnete die Zimmertür leise, er hätte sie auch aufkrachen lassen können, doch hätte sie das eh nicht gehört aufgrund der Lautstärke der Anlage. Als die Tür die Sicht auf das Zimmer freigab blieb er stehen und beobachtete das Bild vor sich. Chaya saß auf der Fensterbank, ein Bein angewinkelt, das andere baumelte herunter. Ihren Kopf hatte sie mit der Hand abgestützt und starrte hinaus, ihr Blick war in weite Ferne gerichtet. Das blonde Haar umschmeichelte ihre durch den Pullover nicht verborgenen Schultern. Sie wirkte nachdenklich, beinahe traurig. Desweiteren schien sie ihn nicht zu bemerken. Jemand trat neben ihn. Izzy hörte es leise klicken und blickte nach rechts, wo Chris stand und gerade seine Kamera runter nahm. Izzy sah ihn an. Chris lächelte: „ich mag solche Bilder...sie wirkt so natürlich. Im übrigen bin ich jetzt wieder bei den anderen. Sei in 20 Minuten wieder da, dann wecken sie Frank. Er hat dann genug Pause gemacht!“ sagte der Blondschopf. Izzy nickte, dann betrat er das Zimmer.
 

Chaya hockte nun schon seit 2 oder 3 Stunden auf der Fensterbank und ließ ihren Blick über das Gebirge schweifen. Ihre Eltern waren seit gestern weg, sie genoss diese Ruhe zwar, aber gleichzeitig fühlte sie sich auch ziemlich einsam. Zumal sie auch nicht wirklich viel zu tun hatte und gerade keiner ihrer Freunde Zeit für sie fand. Sie hatte ihre Aufgaben schon erledigt und schreiben mochte sie nicht. So hatte sie sich einfach auf die Fensterbank gesetzt und in den Himmel geblickt Während sie in den Himmel blickte und die Wolken beobachtete, die vorüber zogen glitten ihre Gedanken wie so oft zu Izzy. Sie hatten sich jetzt seit fast 4 Wochen nicht gesehen. Weil sie keine Zeit hatte zu ihm zu fahren und er Termin bedingt verhindert war. Die Telefonate waren auch weniger geworden, der Stress war einfach zu groß und meistens schlief er ihr auch vor Erschöpfung fast ein. Immer wenn sie dies bemerkte, wies sie ihn daraufhin das er die Zeit lieber nutzen sollte um Carly anzurufen. Beim letzten Mal hatten sie deshalb sogar gestritten und seitdem hatte er sich nicht mehr gemeldet. . Dieser Streit lag jetzt fast 2 Wochen zurück. Er war sauer auf sie, dass wusste sie Sie seufzte leise: „ Du fehlst mir!“ flüsterte sie leise und beobachtete wie ein paar Regentropfen gegen die Scheibe klatschten und hinunterliefen. „Du mir auch!“ erklang plötzlich eine vertraute Stimme neben ihrem Ohr und zwei Arme schlangen sich von hinten um ihre Taille. Als sie die Stimme erkannte und den Atem auf ihrer Haut spürte, begann ihr Herz wie wild zu klopfen. Sie wandte den Kopf vom Fenster weg und blickte direkt in sein Gesicht. Es dauerte einen Augenblick dann schwang sie ihr Bein von der Fensterbank und schlang ihre Arme um seinen hals während sie ihn stürmisch und quietschend umarmte. „Was machst du denn hier? Ich glaub ich spinne!“ sie war völlig aus dem Häuschen. „Wir hatten einen Auftritt in Magdeburg und wir konnten Frank überzeugen, dass er so müde und erschöpft ist, dass er bei dir eine halbstündige Fahrerpause einlegen und etwas schlafen will!“ sagte er und beobachtete wie ihre Augen ihn voller Freude geradezu anstrahlten.

Mitten einem Mal ließ sie ihn los und die Freude verschwand, so plötzlich das es ihn schon fast erschreckte. Sie tigerte im Zimmer auf und ab. Izzy ließ sich auf ihrem Bett gegenüber dem Schreibtisch nieder und beobachtete das eine halbe Minute lang. „Was ist los?“ fragte er nun besorgt. Sie blieb stehen und sah ihn an: „Du hast mir wehgetan Izzy, sehr sogar. Das mit dem Streit…..“ sie begann wieder hin und her zu laufen.

Izzy seufzte. Ja, er war sauer gewesen und hatte den Kontakt brechen wollen, aber sie hatte ihm einfach gefehlt. Sehr gefehlt. Als sie wieder an ihm vorbei kam, hielt er sie am Arm fest. : „Komm her!“ Dann zog er sie zu sich aufs Bett. Er betrachtete eine ganze Zeit nur ihr Gesicht und streichelte ihre Wange. Ihre Augen musterten ihn verwirrt und wechselten gleichzeitig stetig ihre Farbe. Er seufzte: „Tut mir leid, wenn ich grob geworden bin. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich hab dich lieb, Süße. Sehr sogar und ich brauche dich, dass weißt du!“ wieder fuhren seine Fingerspitzen sanft über ihre Wange. Sie seufzte leise: „Dann hör doch auch mal, wenn ich dir was sage und denk nicht immer ich will dich loswerden. Ich freu mich doch, wenn du anrufst oder vorbeikommst. Aber ich denke halt, dass du Carly vernachlässigst. Mir persönlich würde das als Freundin nicht gefallen!“

Er seufzte: „ich weiß. Ich werd es ändern, aber lass uns bitte jetzt nicht wieder davon anfangen. Ich muss bald wieder gehen!“ Sie nickte. Er schloss die Augen zog sie ein bisschen näher zu sich und verharrte so bewegungslos, was sie ihm gleich tat. Darüber schliefen beide ein.

Eine Stunde später wurde die Türklinke leise heruntergedrückt und die Zimmertür wurde vorsichtig geöffnet und ein blonder Schopf spähte ängstlich hinein. Als der Besucher feststellte, dass ihm kein Unheil drohte, trat er ganz ein. Aber immer noch darum bemüht keinen Lärm zu machen. Vorsichtig schlich er um das Bett rum, in dem Izzy und Chaya immer noch schliefen. Izzy lag an der Wand und hatte einen Arm um Chayas Taille geschlungen die außen am Bettrand lag und sich an ihn gekuschelt hatte.
 

Zuerst dachte sie, sie würde noch träumen. Doch als das vorsichtige rütteln an ihrer Schulter nicht aufhörte, blinzelte sie. „Chaya..“ sie hörte immer wieder ihren Spitznamen und eine Stimme, die sie kannte. Sie blinzelte abermals und rieb sich dann verschlafen die Augen. Als das Bild endlich klarer wurde, sah sie auch, wer sie geweckt hatte: „Murmel… was ist denn los?“ sie konnte ein gähnen nur gerade mühsam unterdrücken.

„Ihr müsst aufstehen. Ihr seid zu spät. Izzy sollte vor über 40 Minuten wieder am Wagen sein! Frank flippt schon völlig aus. Die anderen lenken ihn gerade ab in dem sich Chris und Mikel prügeln und Frank damit beschäftigt ist sie auseinanderzukriegen. Jay tut so als würde er plötzlich kein Deutsch mehr verstehen. Ihr müsst euch beeilen.“ Sagte der Amerikaner leise. Allerdings war die Deutsche sofort hellwach: „Scheiße!“ sie rüttelte Izzy grob an der Schulter: „ Izzy, du musst aufstehen. Du hast verpennt!“ sagte sie laut. Als antwort kam nur unverständliches brummeln und er zog sie nur wieder an sich ran und gab ein zufriedenes Seufzen von sich. „IZZY GALLEGOS!!!!!!!!“ Chaya war mit einem mal so laut geworden das Richie mit einem entsetzten Aufschrei bis zum Fenster zurück gesprungen war und das alles nur, weil er sich erschrocken hatte. Man hörte ein knurren und missverständliche amerikanische Worte, ehe man dann ein: „Lasst mich schlafen oder ich bringe euch eigenhändig um!“ vernehmen konnte. Chaya stupste ihn immer wieder an: „Izzy Du hast verpennt und zwar gewaltig, Du bist eine Stunde zu spät. los jetzt, aufstehen!“ sie stemmte sich jetzt mit ganzer Kraft gegen den Sänger und brachte ihn in die senkrechte Position. Bei dem schienen jetzt die Worte auch anzukommen: „Was?!“ er rieb sich geschockt und verschlafen die Augen, warf dann einen Blick auf die große Leuchtuhr auf ihrem Schrank: „FUCK!“ im nächsten Moment sprang er aus dem bett: „Frank bringt mich um!“ sagte er. Chaya stand ebenfalls auf und strich ihren Pulli glatt und schüttelte sich kurz: „Falsch er bringt mich um, weil er dich noch braucht!“ korrigierte sie noch. Richie kam vom Fenster wieder näher: „Die anderen lenken ihn schon seit ner halben Stunde ab!“ sagte er vorsichtig. „Schon gut Murmel!“ Chaya tätschelte ihm kurz den Arm. Dann umarmte er sie: „Wir müssen los, ich hoffe wir sehen uns bald!“ und weg war er. Izzy stand nun vor ihr und sah sie an. Wie sie das hasste, sie merkte deutlich, dass sie gleich anfangen würde loszuheulen und er sah das auch. „Nein, du kommst jetzt nicht mit runter. Weil dann heulst du wirklich und ich kann nicht fahren, wenn du weinst. Das weißt du!“ sagte er nun und klang dabei etwas hart. Sie schluckte. Im Nächsten Moment fiel sie ihm um den hals: „Ich ruf dich an!“ flüsterte er und löste sich. Sie drehte sich um und hörte nur noch wie er die Treppe runter hetzte und Sekunden darauf, die Haustür ins schloss fiel. Sehen konnte sie es nicht mehr, die Tränen versperrten ihr die Sicht…………
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Sie seufzte leise, früher wusste sie er würde wieder kommen. Ja, er würde nach Weihnachten und Silvester auch zurückkommen, doch dann hatte er ein Versprechen gegeben was sie wahrscheinlich für immer entzweien würde. Er nahm sie in die Arme: „Pass auf dich auf und grüß die Kids von mir. Sag Jason ich bring ihm was aus den Staaten mit. Lass dich nicht so stressen, okay!“ als sie seine Stimme neben ihrem Ohr hörte, bekam sie eine Gänsehaut. Sie kroch schutzsuchend in ihn hinein. Ein letztes Mal, ein allerletztes Mal würde dies nun so sein. Eine einsame Träne perlte ihre Wange hinab und hinterließ eine feine Spur, die kaum zu erkennen war. Chaya atmete tief den vertrauten Geruch ein, hielt den Moment ganz fest. Sie hätte ihn nicht gehen lassen sollen. Jetzt war der Moment es zu sagen, vielleicht änderte es ja war, oder auch nicht. Stattdessen löste sie sich irgendwann und lächelte schwach, die Träne war unlängst getrocknet und nicht mehr zu sehen. „ Ich wünsch dir besinnliche Feiertage und einen Guten Rutsch!“ sie zog ihren Trilby etwas tiefer ins Gesicht und vergrub anschließend ihre Hände in den Hosentaschen.

„Ich dir auch, Engel. Ich ruf dich an!“ mit diesen Worten drehte er sich um und ging zu den Sicherheitskontrollen. Mit jedem Schritt den er sich entfernte, flehte sie im Stillen innerlich darum er möge nicht gehen und bei ihr bleiben. Doch er lief immer weiter. Schritt um Schritt und mit jedem dieser Schritte, zerbrach ihr Herz splitternd in Tausend Teile. Kurz bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand, drehte er sich noch mal um und sah sie lächelnd an. Und in diesem Moment wusste Chaya, dass Carly ein für alle Mal gewonnen hatte. Sie hob die Hand kurz zum Gruß und zog dann ihren Hut abermals tiefer ins Gesicht. Sie hasste es wenn andere sie so hilflos sahen. Kaum das er endgültig weg war, drehte sie sich um, vergrub die Hände in den Taschen und ging wortlos davon.

Jay hatte es gesehen und wollte ihr folgen, doch Chris hielt ihn zurück. „ich mach das schon! Kümmere Du dich um deine Ashlee, die dreht sonst noch völlig durch“ und weg war der Deutsche.

Er suchte fast den ganzen Flughafen ab, die Blondine schien wie vom Erdboden verschluckt.

Doch dann überkam ihn eine Idee. Chris lief zielstrebig zum Notausgang. Er öffnete die Tür zum Treppenhaus und rannte die Treppen hoch bis aufs Dach. Oben angekommen, riss er die Stahltür auf. Augenblicklich empfing ihn eisiger Wind und es sah nach Regen aus. Seine Augen huschten über das Dach und erblickten sie auch. Sie lehnte an der Balustrade, der Wind zerrte unbarmherzig an ihren Haaren und ihrer Kleidung. Sowie an ihrem heiß geliebten Hut.

Und ihm sprang etwas ins Auge, dass sie gewöhnlich nicht tat wegen ihrer Stimme. Sie rauchte! Ein Zeichen das es ihr sehr schlecht gehen musste, wenn sie es sogar in Kauf nahm ihre Stimme und ihren Körper zu schädigen.

Er schloss die Tür hinter sich und näherte sich. Gerade rollte ein Flieger über die Startbahn und hob vom Boden ab. Er startete in den grauen Himmel: „Das war sein Flieger!“ Chris bekam fast einen Schreck als sie das sagte und ihre Augen immer noch dem Flieger folgten.

Als er sie erreichte, blieb er hinter ihr stehen, nahm ihr wortlos die Zigarette aus der Hand. Er Drückte sie aus und warf sie weg. Anschließend nahm er Chaya von hinten in die Arme und sah ebenfalls zu wie der Flieger in den Wolken verschwand. „Hast du gewusst, dass er ihr einen Heiratsantrag machen will?“ fragte sie irgendwann und ihre Stimme zitterte leicht „Was?“ Chris drehte sie um: „Woher hast du das denn?!“ fragte er geschockt. Er wusste nichts davon. Izzy hatte ihm nichts erzählt. Aber wenn er so was plante, wäre Chaya die erste der er es erzählen würde. Er vertraute ihr blind. Sie nickte: „Jap, will er! Er war beim Juwelier. Das ist der Grund warum ihre und seine Eltern zusammenfeiern. Er will ernst machen…“ nickte sie dann und Chris sah wie ihre Augen beinahe so grau schimmerten wie der Himmel über ihnen. Er nahm sie etwas fester in den Arm: „Weiß Carly es?“ fragte er nur- Chaya seufzte leise: „Sie vermutet es, aber sicher wissen tut sie es nicht!“ antwortete sie dann.

„Arme Maus!“ Sie tat Chris wahnsinnig leid, irgendwie war das doch alles für die Katz. In den letzten Wochen hatte er immer öfter das Gefühl gehabt, Izzy hätte verstärkt Chayas Nähe gesucht. Was tatsächlich so war, aber warum wollte er dann Carly einen Antrag machen? Das ergab doch alles keinen Sinn.

„Komm lass uns reingehen…:“ er schob sie Richtung Tür und kaum fiel jene ins Schloss, war sie wieder entspannt. Schien wie ausgewechselt.

Was sie nicht wusste, er hatte sie gesehen. Izzy saß am Fenster und während der Flieger startete hatte er sie auf dem Dach des Flughafengebäudes stehen sehen. Während er sie beobachtete, verblasste die Freude auf Zuhause und die bevorstehenden Tage. Wieso hatte er nur das Gefühl es würden trübe Tage werden, warum quälte ihn der Gedanke sie hier allein zu lassen?

Er lehnte sich zurück. Schloss die Augen einen Moment lang. In den letzten Tagen hatte er sehr wenig Zeit für sie gehabt, da Carly mit der Planung beschäftigt war und er ihr helfen musste. Wie gern hätte er sich abgesetzt und mal wieder etwas mit Chaya gemacht, aber nachdem das Training abgeschlossen war, gab es keine Vorwände mehr, die er hätte benutzen können. Wenn er Carly so gesagt hätte, er wolle sich mit Chaya treffen, hätte sie nur wieder Zirkus gemacht und so hatte er Tag und Tag mit seiner Freundin verbracht. Izzy konnte nicht leugnen, dass jene Tage sehr harmonisch und friedlich waren, liebevoll wie schon lange nicht mehr. Aber dennoch fehlte ihm die Blondine. Wann immer sie in der WG auftauchte, verspürte er den Drang zu ihr zugehen und doch konnte er nicht. Immer und immer wieder musste er sich zusammenreißen, Carly nicht einfach stehen zu lassen. Sein Blick streifte seine Dunkelhaarige Freundin, sie saß ganz am Gang ein Sitz war zwischen ihnen frei und unterhielt sich mit einem amerikanischen Pärchen. Die Frau schien nicht älter als Mitte Zwanzig und aus einigen Satzfetzen bekam Izzy mit, dass sie in Deutschland geheiratet hatten, weil ihr Ehemann Deutscher war. Dennoch kehrte er jetzt mit ihr in die Staaten zurück um dort zu leben. Izzy seufzte, wie weit Liebe doch gehen konnte. Da ließ ein Mann alles zurück für die Liebe, Familie & Freunde, seinen Job und alles nur wegen einer Frau. Irgendwie kam ihm das bekannt vor, hatte er nicht auch alles zurückgelassen? Familie, Freunde, Carly, sein ganzes bisheriges Leben? Ja, schon. Aber wegen etwas anderem und er kehrte ja immer wieder nach Amerika zurück, weil sie auch dort den Erfolg anstrebten. Aber dieser Mann ließ alles zurück wegen einer Frau und der Liebe, von einer Liebe von der er nicht mal wusste, ob sie auch ewig halten würde. Was würde er tun, wenn es zerbrach, würde er dann nach Deutschland zurückkehren oder dort bleiben?

Izzy beobachtete das Pärchen abermals, sie strahlten das pure Glück aus und im selben Augenblick hatte er abermals Chaya vor sich. Wie sie dort gestanden hatte und er wusste, dass er der Grund dafür war. Er wusste, dass sie ihn brauchte, vielleicht nur als besten Freund, aber sie brauchte ihn. Und allein dieses Wissen ließ sein Herz ein wenig schneller schlagen. „Schatz, was ist los?“ Carly sah ihn mit einem Mal an, legte ihn die Hand auf den Arm. „Was? Nichts...ich bin nur müde!“ entgegnete er und schüttelte sich kurz.

„Sicher, dass alles okay ist? Du wirkst so traurig, vermisst du die anderen Jungs so sehr?“ sie sah ihn mitfühlend an. Izzy seufzte kurz: „Reine Gewohnheit, du musst halt immer daran denken, dass ich eine sehr lange Zeit mit ihnen Tag und Nacht zusammen war. Klar fehlen sie mir!“ entgegnete er. Carly lächelte, kraulte sanft seinen Arm: „Es dauert ja nicht lange und Zuhause warten andere Leute auf dich, die dich vermisst haben. Versuch etwas zu schlafen, schatz!“ erwiderte sie. Izzy nickte, setzte sich seine Kopfhörer auf und schloss die Augen, kurz darauf war er tatsächlich eingeschlafen.
 

Mit der Zeit, die wie Sand in ihren Fingern verrann, fühlte sich Chaya immer einsamer. Am Morgen nach Izzys Abflug brachten sie Ashlee und Jay zum Flughafen und es fiel der Blondine schwer ihre Tarnung aufrecht zu erhalten, die Lüge die sie wie eine Schutzmauer umgab nicht einzugestehen. Aber hätte sie es getan, wäre Ashlee nicht geflogen und Chaya wusste wie wichtig dieses Treffen war. Nachdem Abflug von Ashlee und Jay, brachten Richie und sie Mikel und Chris zu ihren Zügen. Da noch keine Ferien waren, war die Chance vormittags sehr hoch, dass die beiden deutschen mal nicht erkannt wurden. Und schließlich war auch der Moment gekommen an dem Chaya sich auch von Richie trennen musste. Sie hatte den Zeitpunkt gekonnt verdrängt in dem sie sich mit Weihnachtsvorbereitungen abgelenkt hatte. Richie hatte sich noch gewundert, warum sie alles dekorierte und einen Weihnachtsbaum holte, obwohl sie Weihnachten doch gar nicht hier sein würde. Chaya hatte dem Küken erklärt, dass sie am 1. oder 2. Weihnachtsfeiertag doch wieder in Berlin sein würde und noch etwas Stimmung in ihrer Wohnung festhalten wollte. Richie hatte daraufhin besorgt angemerkt, dass sie dann Silvester alleine wäre, woraufhin die Blondine ihm einige Einladungen zu diversen Galas zeigte auf die sie „offiziell“ gehen wollte. Der fröhliche Blondschopf brauchte ja nicht zu wissen, dass dies nicht der Fall sein würde. Zumal ihn auch kurz vor Abflug, seine Flugangst ereilte und Chaya damit beschäftigt war ihm ein paar Baldriantropfen zur Beruhigung einzuflössen und ihn zu beruhigen, da dass Küken nun allein fliegen musste..

Und schließlich saß auch Richie in seinem Flieger Richtung Staaten. Der 19.12. war Nebelverhangen und so fühlte sich Chaya auch, aber sie hatte beschlossen nicht trübsinnig und traurig zu werden, dass würde sie noch früh genug sein. Zumal dann auch noch etwas eintraf, womit sie nicht gerechnet hätte. Noch am selben Abend klingelte ihr Telefon. Die Blondine hatte auf der Couch gesessen und gelesen. Gedankenverloren griff sie nach ihrem Telefon auf dem Tisch, welches den Namen ihrer Schwester anzeigte: >Kala< und es waren noch etwa 5 Tage bis Weihnachten. Sie ging ran: „Hi Schwesterherz, was gibt`s? “ Sie hörte Nick im Hintergrund weinen, Jason wie so oft maulen und Ben war am quengeln. „Süße, du musst mir einen Gefallen tun!“ erwiderte ihre Schwester dann. Im nächsten Moment knallte eine Tür. „Was war das denn und kommt drauf an worum es geht?“ erwiderte Chaya ruhig. Kala seufzte: „Mario und ich haben streit, das ist ausgeartet. Wir müssen dringend was tun, wir haben mehr oder minder kein leben mehr, der Job frisst uns auf!“ „Ich hab auch kein Leben mehr, zumindest nicht wirklich und wenn sind dauernd Reporter und Fans um mich!“ entgegnete die Blonde ungerührt.

„Aber im Gegensatz zu uns, hast du es dir so ausgesucht und du magst dieses Leben.“ Sagte Kala. „Moment mal, Du hast dir auch ausgesucht wie viele Kinder du haben wolltest und ob du die Videothek noch willst. Alle haben dir gesagt ein 3. Kind schafft ihr nicht und so lieb ich die Mini-Murmel habe und so froh ich auch bin, dass es sie gibt. Du hättest eine andere Wahl gehabt und mit zwei Kindern wäre es leichter geworden zumal Ben inzwischen in den Kindergarten geht und du selbst weißt wie viel Aufmerksamkeit er braucht, weil er hyperaktiv ist!“ Chaya begann sich schon wieder aufzuregen. Das war ein leidiges Thema. Ihre Schwester hatte sich damals für das Kind entschieden und hatte dann noch mit ihrem Mann vor kurzem eine Videothek eröffnet „Das Thema hatten wir schon mal ich weiß und ich weiß auch, dass ihr alle recht habt aber ich bereue nicht einen Tag, dass wirst du irgendwann verstehen wenn du selber Kinder hast.“ Kaum hatte ihre Schwester das gesagt lachte Chaya kalt auf: „Guter Witz, dazu bräuchte man einen Kerl und mich will keiner…“ „Unsinn du hast genug männliche Fans also so schlecht kannst du dann ja nicht sein oder?“ Chaya seufzte: „Wann wirst du verstehen das Fans keine potentiellen Freunde sind. Sie mögen einen für die Musik, das Aussehen, das Image was du repräsentierst. Nicht für dich selbst, weil sie das nie kennen lernen, dafür sorgen das Management und der Beruf. Du hast ja echt so was von keine Ahnung, du solltest mal Mario fragen, der kann dir da einiges erzählen.“ Für Chaya artete dieses Gespräch schon wieder in stress aus und sie bemühte sich darum ruhig zu bleiben. „Ja ja, ich weiß. Aber was ist mit Izzy. Ihr passt so gut zusammen!“ Chaya seufzte: „Kala Firenza! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass Izzy und ich nur Freunde sind und er eine Freundin hat, die übrigens die letzten 2 Monate hier war?!“ allmählich riss Chayas Geduldsfaden. Manchmal war ihre Familie das schlimmste Übel. Kala gab nach: „Ist ja gut. Ich mein ja nur, soviel wie ihr immer zusammenhängt und er sich um das Trio hier kümmert. Du weißt selber, dass die ihn als Onkel ansehen.“ Chaya seufzte abermals: „Ich weiß. Aber Ben und Nick sind zu klein um ihnen das zu erklären und Jason hat einfach beschlossen, dass er sein Onkel ist und solange es Izzy nicht stört, werde ich einen Teufel tun und eine Grundsatzdiskussion mit Jason anfangen. Das ist einfach anstrengend und ich habe frei, seit Wochen das erste Mal. Aber zurück zum Thema, wie soll ich dir helfen?“ Diesmal war ein seufzen von Kala zu hören: „Wie gesagt müssen Mario und ich einiges klären und ich habe ja noch die Reise in die Alpen, die ich von dir zum Geburtstag bekommen habe.“ „Ja und?“ Chaya ahnte was jetzt kommen würde. „Na ja, ich habe über Weihnachten und Silvester gebucht. Jason und Ben sind bei Marios Eltern…nur ich bräuchte wen der sich um Nicky kümmert….“ Chaya seufzte laut und einvernehmlich. Nicht nur Weihnachten alleine, nein jetzt musste sie auch noch babysitten. „Kala, ich habe frei. Seit Wochen das erste Mal. Ich arbeite genau wie ihr auch an den Wochenenden und Feiertagen, aber mit dem Unterschied, dass ich in meinem Job gewisse körperliche Vorraussetzungen erfüllen muss und ich teilweise morgens um 3 Uhr erst ins Bett komme und um 5 Uhr wieder aufstehen muss.“ „Aber du hast doch Ashlee und Izzy da, die werden dir auch helfen so wie die anderen!“ warf Kala nun ein. „1. werden die besseres zu tun haben als sich um MEINEN Neffen zu kümmern und zweitens nein, sie sind nicht da. Izzy ist mit Carly in die Staaten geflogen und Ashlee ist mit Jay in London. Die anderen sind ebenfalls bei ihren Familien. Immerhin ist Weihnachten“ „Dann hol sie eben zurück!“ „Kala, diese Treffen sind wichtig. Sehr wichtig. Izzy hat seine Familie das letzte Mal vor über einem halben Jahr gesehen außerdem steht Weihnachten vor der Tür und eine Verlobungsfeier. Und Ashlee lernt Jays Mutter kennen, du weißt selber wie wichtig so was ist und da diese nicht wie deine Schwiegereltern mal eben ums Eck wohnt, sind solche Treffen wichtig und auch wegen der Termine zu planen!“ allmählich wurde sie wütend auf ihre Schwester.. „Ist ja gut, ich dachte ja nur. Was ist jetzt passt du auf deine Mini-Murmel auf, du hockst doch eh nur herum.“ Fragte Kala dann noch mal. Chaya seufzte: „ Ich hocke nicht nur rum. Was ist mit deinen Schwiegereltern?“ „Du weißt selbst das 3 Kinder viel arbeit sind und Jason und Ben schon stressig sind, außerdem kann meine Schwiegermutter nicht mehr richtig heben und so. Wir würden Nick auch zu dir bringen, da wir eh von Berlin aus fliegen würden! Ach komm schon kleines, du predigst doch immer wir sollen uns mal Zeit für uns nehmen...:“ und da war es wieder, die systematische Taktik jemanden ein schlechtes Gewissen einzureden und Chaya war wie immer so blöd darauf reinzufallen. „Also schön, aber nur Nick und nur bis zum 1.1., ab dem 3.1. muss ich wieder arbeiten und hab mich vorher noch vorzubereiten.“ „Danke du bist die beste. Bis morgen!“ und klick hatte Kala aufgelegt. Chaya schaute ihr Telefon noch einen Moment an, seufzte dann und meinte dann zu sich selbst: „Wieso hab ich nur das Gefühl, dass sie schon vorher gepackt hatte und ich mich wieder auf was eingelassen habe, dass in einem Fiasko enden wird! Wahrscheinlich weil es immer so endet, wenn die beiden Streiten und in Liebesurlaub fahren?? Meistens ist es danach schlimmer als vorher“ Sie schüttelte den Gedanken ab und las noch etwas.
 

23:12. - Richie raufte sich in Chicago gerade entnervt die Haare: „Wieso geht die nicht an ihr verdammtes Handy? Und bei ihr Sister geht auch keiner ran!“. Cathy kam gerade auf Krücken in die Küche, sie hielt sich nicht wirklich an das was der Arzt und ihr Mann sagten. „Was hast du, Schatz?“ fragte sie und ließ sich neben ihrem Sohn am Küchentisch nieder. Die Krücken glitten neben den Stuhl. Richie raufte sich abermals die Haare: „ach Chaya. Ich versuche sie seit mehr als 3 Stunden zu erreichen. Aber an ihr Handy geht nur die Mailbox und bei ihrer Schwester geht keiner ran. Allmählich beginne ich mir wirklich sorgen zu machen.“ Abermals fuhr er sich durch die Haare. Cathy Stringini tätschelte ihrem Sohn beruhigend den Arm: „Nun entspann dich mal. Das Mädel ist erwachsen, sie ist älter als du und weiß sehr genau was sie tut. Vielleicht ist sie mit ihrer Familie spazieren gegangen…“ „und warum ist dann ihr Handy aus?“ fragte Richie nun leicht gereizt und zog seiner Mutter den Arm weg. Cathy lächelte und sah Richie an: „Wir haben Weihnachten Richie, deshalb vielleicht?!“ Richie schnaubte: „Mum, sie hat ihr Handy nie aus. NIE! Deshalb hat sie auch schon oft ärger mit Mark und Mike bekommen. Sie hat es immer an. Da muss was passiert sein!“

„Schatz, jetzt bleib doch mal bitte ruhig. Ihr wird schon nichts passiert sein. Gott würde seinen Engeln niemals Leid zu fügen! Hab vertrauen.“ „Gott nicht, aber der Teufel!“ knurrte Richie jetzt und spielte unruhig mit seinem Telefon. Cathy seufzte: „Hast du die Zeitverschiebung bedacht Schatz, hier ist es 18 Uhr. Du weißt doch selber dass es in Deutschland bereits mitten in der Nacht ist. Vielleicht schläft sie auch schon.“

Richie atmete tief ein, etwas das er sich bei Jay, Ashlee und Chaya abgeguckt hatte, wenn ihm fast der Kragen platzte: „Mum, ich weiß dass sie uns 7 Stunden voraus sind und das es dort jetzt 1:00Uhr nachts ist. Stell dir vor, ich lebe gewöhnlich dort. Und das es 1:00Uhr nachts ist, zeigt das sie ja nicht mit ihrer Familie spazieren gegangen sein kann. Immerhin sind da kleine Kinder…“ bellte er jetzt allerdings. Cathy seufzte: „Schatz, vielleicht schläft sie wirklich schon und deshalb ist das Telefon ausgestellt.“ Richie zählte innerlich bereits um sich nicht aufzuregen, was allerdings nicht viel brachte: „Mum, ich KENNE Chaya, die schläft nie um die Zeit und ich versuche ja schon seit 15:00Uhr sie zu erreichen also bei denen 22:00Uhr! Und jetzt versuch mich nicht zu beruhigen. Ich BIN ruhig, nur du stresst mich! Ich geh nach oben in mein Zimmer!“ mit diesen Worten stand er auf, griff sich sein Handy und marschierte in sein Zimmer. Dort ließ er sich auf sein bett fallen und starrte an die Decke: „Irgendwas stimmt da ganz gewaltig nicht!“ murmelte Richie und wählte im nächsten Moment Izzys Nummer, doch dort empfing ihn ebenfalls nur die Mailbox. Richie knurrte ein: „Izzy meld dich, es ist dringend!" in den Hörer, legte auf und schmiss dann sein Telefon weg. Es kotzte ihn an, nie funktionierte etwas wenn es sollte, nie war der Idiot da, wenn man ihn brauchte oder er war mal wieder dabei Carly flachzulegen. Richie stand auf, zog seinen Schreibtischstuhl zurück und, drückte die Power-Taste seines PCs. Augenblicklich bootete der PC, der Bildschirm wurde kurz dunkel und das Fenster zur Passwortabfrage erschien. Richie überlegte einen Augenblick lang. Er war solange nicht mehr hier gewesen, dass er sein eigenes Passwort fast nicht mehr wusste. Diesen Schutz hatte er eingebaut, damit niemand auf die Idee kam, seinen Rechner zu durchforsten, was seine Mutter gerne tat. Er liebte sie zwar über alles, aber es gab einfach Dinge die sie nicht zu wissen brauchte. Zumal sie ihn derzeit eher stresste.

Endlich nach ewigen langen Sekunden, in denen er fasst schon glaubte, es nicht mehr zu wissen, fiel es ihm dann ein. Hastig fuhren seine Finger über die Tastatur und er drückte die Enter- taste. Einen schrecklichen langen Augenblick geschah nichts und er erwartete bereits das Piepen für die Fehleingabe, doch dann wurde der Bildschirm abermals dunkel und im nächsten Moment erschien sein Desktop. Sein Blick glitt über die Symbole. Die Maus fuhr zum Symbol und mit einem Doppelklicken hatte er sich ins Internet eingewählt. Er öffnete den Internet – Explorer und surfte über einige Seiten, darunter auch US5- Germany und diverse Fan- Seiten. Er hielt sich, wenn er Zeit hatte öfter auf den Seiten auf als die Fans vermuteten. Er hatte zwar immer Mühe zu verstehen, was dort vor sich ging aber mit der Zeit hatte er gelernt zu lesen was dort stand, auch wenn er immer länger brauchte und vieles nachschlagen musste. Das sprechen war da um einiges einfacher als es zu lesen oder schreiben, auch wenn es fast die gleichen Buchstaben waren wie im englischen. Nach fast 1 ½ Stunden hatte er keine Lust mehr, er schloss das Fenster und öffnete seinen MSN Messanger. Es dauerte einen Moment bis er sich einwählte, doch dann ging die Liste auf und Richie wäre vor Schreck fast vom Stuhl gefallen. Chaya war online!!! Er warf einen Blick auf seine Uhr. Bei ihr war es fast 4 Uhr morgens und sie hatte die Option der Web-Cam aktiviert. Er schaltete seine eigene Cam ein und setzte sich sein Headset auf, da das Micro der Kamera kaputt war. Richie war verwundert darüber, er wusste das Chayas Schwester eigentlich keine Web-Cam besaß. Er klickte auf ihren Namen und das Fenster öffnete sich.
 

Chaya saß nun vor ihrer vierten Tasse Latte Macchiato Karamell, gerne hätte sie geschlafen aber das ging nicht wirklich. Denn Nicky raubte ihr den letzten Nerv. Als ihre Schwester ihn am 20.12. vorbei gebracht hatte, hatte sie ihr gesagt, dass der kleine etwas unruhig war, weil er zahnte. Sie hatte Chaya aber nicht gesagt, dass es so schlimm wie noch nie war. Gewöhnlicherweise war Nicky ein friedliches Kind was viel und gerne lachte, selten weinte. Auch wenn er zahnte war er verhältnismäßig ruhig, eher kuschelig und futterte dann am liebsten eiskalten Früchtebrei. Aber diesmal ging es dem 10- Monate alten baby anscheinend richtig schlecht. Er schlief kaum, wollte nur getragen werden und weinte selbst wenn er auf dem Arm war. Gerade schlief nick 2 Stunden und Chaya hatte die stille Hoffnung, dass er nachdem Zäpfchen vielleicht durchschlafen würde. Aber daran glaubte sie nicht wirklich, es war die letzten Nächte ja nicht anders gewesen. Sie hatte kaum geschlafen und wann immer Nick tagsüber schlief, nickte die Blondine ebenfalls kurzzeitig ein. Chaya war zwischendurch immer am Rande der Verzweiflung gewesen und ihre sonst so strapazierbaren Nerven lagen allerdings momentan blank, die ruhe die sie sonst ausstrahlte war nicht wirklich da. Was vielleicht auch daran lag, dass sie mit ihren Gedanken dauernd in Kalifornien war. Zu oft hatte sie das Telefon in der Hand gehabt und war kurz davor ihn anzurufen, einfach damit Nick seine Stimme hörte und sich beruhigte. Doch dann hatte sie es jedes Mal weggelegt und sich eingeredet, dass er Urlaub hatte und nicht sein Onkel war.

Jetzt saß sie vor dem PC, versuchte wach zu bleiben in dem sie Fanseiten checkte, sich um ihre Fanpost kümmerte und nebenbei Videos zusammenschnitt. Ein Hobby das sie nicht wirklich oft ausüben konnte, weil es Zeitaufwendig war.

Als jetzt plötzlich ein Fenster von ihrem MSN mit einem lauten Pling aufging, erschrak sie zu Tode. Sie hatte das an - und abmelden der Kontakte nämlich ausgestellt.

Umso erstaunter war sie als sie dann sah, um wen es sich handelte.
 

Richie: Hey…so spät nochwach??? Solltest du nicht schlafen? Das ist nicht gut für deinen Körper.
 

Chaya: Hi Murmel. Haha du bist witzig, ehrlich. Ich würde ja gern schlafen, aber Man(n) lässt mich nicht!
 

Richie: Wieso ist Izzy so anstrengend? *Kopfeinzieh*
 

Chaya: Schön wäre es ja, aber nein der ist nach wie vor Zuhause, zumindest war das mein Wissenstand als er dahin geflogen ist. Es sei denn er meinte jetzt kurzfristig zum Nordpol auswandern zu müssen, weil Carly ihn geärgert hat! Aber das glaub ich nicht.
 

Richie: Wie er hat sich bei dir noch nicht gemeldet? Komisch, das ist doch sonst nicht seine Art und ich weiß, dass er sich schon bei den anderen gemeldet hat. Das ist wirklich komisch. *grübel* *nichtversteh* Aber welcher Mann hält dich dann vom schlafen ab??
 

Chaya: Moment, ich mach mal meine Web-Cam an, dann kannst du ja mal sehen was mit Chaya passiert wenn die 3 tage nicht wirklich geschlafen hat und das nur wegen einem Kerl. Aber krieg keinen Schreck, ich sehe schlimmer aus als ihr im Just because of you clip und das ganz ohne Schminke!
 

Richie: Na komm so schlimm kann es ja nicht sein!
 

Im nächsten Moment öffnete sich das Fenster der Web-Cam und Richie sah Chaya und er bekam doch einen Schreck. Sie war bleich, hatte Ringe unter den Augen. Ihre Augen waren rot, so als hätte sie geweint. Sie wirkte erschöpft.
 

Richie: Seit wann gibt Michael Jackson den Namen seines Schönheitschirurgen raus???
 

Chaya: Danke Richie, ich weiß das ich schlecht aussehe. Ich hab dich auch lieb
 

Richie: Schlecht ist gar kein Ausdruck, Mädel was ist los, du siehst aus wie der lebende Tod persönlich! Und vor allem, was machst du Zuhause, ich denke du bist bei deiner Schwester, aber du bist in Berlin oder fährst du erst Morgen?
 

Chaya: Nein, tu ich nicht.
 

Richie: Wieso das denn, hattet ihr stress?
 

Kurz darauf

hörte er ihre Stimme und jemanden herzzerreißend weinen.

Chaya: „Warte mal Richie, die Mini-Murmel weint. Ich bin gleich zurück!
 

Richie: „Okay..“
 

Er beobachtete wie Chaya mit dem Headset aufstand und dann verschwand, kurz darauf wiederkam. Auf ihrer rechten Hüfte saß ein blondes Baby mit blauen Augen und weinte. Tränchen rannen seine Wangen hinunter und es hatte die kleinen Finger im Mund.

Im nächsten Moment hörte er Chayas Stimme, die leicht sang während ihre Arme den kleinen umschlangen und ihn hin- und herwiegten.
 

Richie: „Wieso ist die Mini-Murmel bei dir und warum weint er so?“
 

Chaya: „Meine Schwester und mein Schwager haben Knatsch und sind jetzt auf Liebesurlaub, deshalb ist Nicky hier. Sie hat mir aber nicht gesagt dass er zahnt. Normalerweise ist das kein Problem, dann ist er nur verstimmt, aber diesmal scheinen die Backenzähne durchzukommen und das tut wohl richtig weh. Er weint nur, schläft kaum. Nur wenn ich ihm Zäpfchen gebe und dann auch nur 2-3 Stunden. Ansonsten will er nur auf den Arm und quengelt dort auch die ganze Zeit. Und das geht schon seit 3 Tagen so. Deshalb sehe ich so fertig aus.“
 

Richie beobachtete wie sich Chaya in einem großen Sessel gegenüber dem Schreibtisch niederließ und Nick auf ihre Brust legte. Der kleine riss allerdings den Kopf hin und her und weinte immer noch.

Richie beobachtete das eine Weile.

Dann meinte er:
 

„muss wirklich schlimm sein, normalerweise bist du doch sein Kissen auf dem er liebend gerne einschläft!“
 

Chaya: „aber Nichtmahl das funktioniert, ich bin bald mit meinem Latein am Ende,,“
 

Richie: „Hast du mal Izzy angerufen, der kriegt die Kinder doch alle wie durch Zauberhand beruhigt.“
 

Chaya: „Richie, ich kann ihn nicht immer anrufen, wenn was mit den Kids ist. Die halten ihn eh alle schon für ihren Onkel, was er nicht ist.“
 

Richie spürte, dass sie das nicht wollte. Er kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie zum einen zu stolz war Izzy um Hilfe zu bitten. Zum anderen wollte sie nicht, dass er während seines Urlaubs gestört wurde und nachher noch ärger mit Carly bekam Dennoch sah er die Erschöpfung auf dem Gesicht seiner Freundin, die gerade abermals versuchte das Kind zu beruhigen, was nicht gelang. Irgendwann war Nick doch eingeschlafen und Chaya verschwand um ihn hinzulegen. Als sie wiederkam ließ sie sich auf ihren Schreibtischstuhl fallen und seufzte. „ich kann nicht mehr, ich bin fertig!“ murmelte sie auf Deutsch. Dennoch hatte Richie es genau verstanden, er sah wie sie sich flüchtig mit dem Ärmel über die Augen wischte. Er wusste das es tränen waren, die sie da trocknete.

Doch in diesem Moment klingelte sein Handy.
 

Richie: „Moment – brb- Telefon!“

Chaya: jaja, kein Problem Nick weint eh gerade wieder- brb-!“
 

Dann stand sie auf und verschwand aus seinem Blickfeld. Richie suchte nach seinem Handy, er erkannte an der Melodie, dass Izzy sich gerade meldete. Aber wo war das verflixte ding nur? Er durchwühlte sein ganzes bett und hielt es im nächsten Moment triumphierend in den Händen.

Dann nahm er an, aber noch ehe er was sagen konnte brummte ihm ein Izzy entgegen: „Na endlich, ich dachte schon du rührst dich gar nicht mehr! Was gibt`s denn?“

Richie blieb ruhig: „Es geht um Chaya, ich erreich sie nicht und ihr Handy ist aus!“ Der Blondschopf sprach mit Absicht in der Gegenwart um die Reaktion seines Freundes zu sehen. Die auch prompt kam: „Wie du erreichst sie nicht? Ihr Handy ist aus? Hast du es bei ihrer Schwester versucht?“ „Ja, aber da geht keiner ran!“

Richie konnte sich gerade bildlich vorstellen, wie Izzy auf und ab tigerte. Innerlich triumphierte er gerade: >siehst du Mum, im vergleich dazu bin ich wirklich ruhig! < „Da ist was passiert!“ stellte er dann fest.

Im nächsten Moment hörte er Izzys Mutter im Hintergrund und Carly, die mit irgendwem sprach.

„Stör ich?“ fragte er nach. Izzy schüttelte instinktiv den Kopf bis ihm einfiel, dass Richie das ja nicht sehen konnte. „Die trinken zwar gerade alle Kaffee und ich hasse das wie die Pest, aber wenigstens hab ich dann einen Grund dem fernzubleiben!“ brummte Izzy

„wieso, was ist los?“ erkundigte sich Richie nun und warf einen Blick zum Bildschirm wo Chaya gerade wieder mit Nicky hin und herlief.

„keine Ahnung, Carly ist anhänglich wie eine Klette. Schleicht die ganze Zeit mit so einem echt beängstigenden Lächeln um mich rum und ich hab keine Ahnung was sie wollen könnte...:“

Richie grinste: „Sex?“ meinte er dann trocken. Im nächsten Moment hörte er es krachen. „Izzy, hallo? Alles okay?“ Der 17jährige machte sich gerade ernsthaft sorgen, dann hörte er es nur knurren: „Aua, das war mein Arsch. Seit wann nimmst du solche Wörter in den Mund?“ kam es dann zurück und er hörte etwas klappern.

„Weil es gewöhnlich das ist, was bei euch passiert?“ fragte Richie dann zurück. Izzy schien sich zu fassen: „Wollen könnte sie das schon, aber ob sie das kriegt ist eine andere Sache!“

Richie kam gar nicht dazu zu antworten, denn seine Boxen gaben gerade sehr laut Nicks weinen und Chayas beruhigende Stimme wieder. „Was ist das, seit wann habt ihr Babys?“ fragte Izzy nur. „Das ist das Kind einer Freundin von mir!“ erwiderte Richie hastig, er wollte Chaya nicht an den Pranger liefern, doch in diesem Moment hörte man ihre Stimme sehr deutlich und klar: „Murmel, hör auf zu weinen. Ist ja gut, ich weiß das tut weh. Ach bitte hör auf...Maus…wird doch alles gut!“ sie drückte ihm einen Kuss auf.

„Das war doch Chaya!“ Izzy hatte fast gebrüllt, woraufhin Richie einen Schritt zurückwich und ängstlich das Telefon ansah.

„Ja, das ist sie!“ kam es dann kleinlaut, nachdem er sich dazu entschlossen hatte das Telefon wieder ans Ohr zu nehmen. „Und wieso erreichst du sie dann nicht, wenn sie bei dir ist und wieso hat sie Nick mit in die Staaten genommen?? Und wieso sagst du mir das nicht?!“ fragte Izzy nun. Richie seufzte: „Izzy, sie ist nicht bei mir. Das hat sie dir doch selber gesagt und das Baby hat sie auch nicht mitgebracht. Chaya ist in Deutschland. Allein mit Nick in Berlin.“ „Noch mal langsam, zum mitschreiben bitte. Ich denke sie ist bei ihrer Schwester….“ Richie seufzte abermals und setzte sich: „nein ist sie nicht. Ihre Schwester und ihr Schwager hatten Knatsch und sind jetzt auf Liebesurlaub. Sie haben Nick zu Chaya gebracht, der zahnt allerdings und sie ist mit ihren Kräften total am Ende weil sie 3 Tage nicht geschlafen hat und er so doll weint. Er schläft nur 2-3 Stunden. Das auch nur wenn er Zäpfchen kriegt und so…“ erklärte er dann.

„Warum ruft sie mich nicht an?“ kam nun die Frage aus dem anderen Ende der Leitung.

„ich schätze, weil sie dich nicht stören wollte. Immerhin hast du es ja auch nicht für nötig gehalten dich bei ihr zu melden. Aber ihr geht`s schlecht. Hab sie noch nie in so einer Verfassung gesehen.“ Erwiderte Richie.

„ist gut, ich kümmere mich drum. Sag ihr nicht, dass du mit mir geredet hast, sonst ist sie nur wieder sauer auf dich! Ich muss gehen!“ Richie sah im nächsten Moment nur noch sein tutendes Handy an und seufzte.

Er saß inzwischen wieder vor dem PC. Chaya hatte sich vor nicht ganz einer Stunde verabschiedet, nachdem Nick wirklich vor Erschöpfung eingeschlafen war. Er hatte sie förmlich ins Bett schicken müssen, weil sie ihn nicht allein lassen wollte. Er grübelte die ganze Zeit schon. Ihm gefiel es nicht, dass sie so alleine war und am Ende ihrer Kräfte. Irgendwann würde sie noch zusammenklappen und niemand würde etwas merken. Schön Izzy hatte zwar gesagt, er würde sich drum kümmern. Aber der plante seine Verlobung mit Carly und würde eher die Tage genießen als wirklich was zu machen und Chaya konnte ihn um den Finger wickeln und ihm sonst was erzählen, er würde es nicht merken. Wenn Chaya etwas wirklich vertuschen wollte, würde sie es schaffen und er würde nichts merken. Richie seufzte: „Jay ist der einzige der da was machen kann!“ Er hasste es zwar, was er jetzt tat, aber was blieb ihm anderes übrig?
 

Kaum hatte Izzy aufgelegt, steckte er das Handy weg und hetzte in sein Zimmer. Er wusste was er zu tun hatte und er hätte das schon viel eher tun sollen. Hastig schmiss er alles in seinen Koffer. Er hatte eine Entscheidung getroffen.

Er war gerade dabei seinen Rucksack zu packen als seine Mutter mit Wäsche auf dem Arm sein Zimmer betrat. Sie sah ihn an und lächelte: „Du fährst also wieder?“ Er stand auf und sah sie an: „Tut mir leid, Mum!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und umarmte sie. Sie sah ihren Sohn an: „ Das habe ich erwartet, war nur noch eine Frage der Zeit. Schon als du zurückgekommen bist, habe ich gemerkt das etwas ist. Es ist dieses Mädchen, diese Blondine nicht?“ Izzy sah seine Mutter nur überrascht an: „Woher weißt du das?“ brachte er nur leise raus. Sie lächelte immer noch: „Eine Mutter merkt so etwas. Dauernd warst du mit deinen Gedanken woanders, dein Herz hat woanders geschlagen. Jedes Mal wenn du Carly ansiehst ist es nicht mehr wie früher und ich habe dich letztens mit Jay über Sie reden hören. An der Art wie du über sie gesprochen hast, habe ich gemerkt, dass sie dir wahnsinnig viel bedeutet. Außerdem das Bild.“ sie deutete auf seine Wand, wo Unmengen von Fotos von Izzys Freunden hingen, aber in dessen Mitte hing inzwischen ein neues. Was ihn selbst und Chaya zeigte. Chris hatte es gemacht. Es stammte noch aus der Anfangszeit. Izzy und Chaya saßen auf der Couch in der WG. Er hatte einen arm um ihre Schultern gelegt und sie lehnte sich gegen ihn und beide schauten DVD, was das Bild allerdings nicht wiedergab. Izzy mochte dieses Bild. Seine Mutter lächelte: „ Seit du von hier weggegangen bist, bist du sehr erwachsen geworden und ich habe dir immer gesagt, du sollst das tun was für dich richtig ist. Denn man lebt nur einmal und das sage ich dir jetzt noch mal. Tu das was du für richtig hältst, folge deinem Herzen. Hält es Dich hier bei uns, ist es okay. Wenn es dich zurück nach Deutschland führt, dann sei es so. Doch dann solltest du so fair sein und Carly gegenüber aufrichtig sein: Denn ich schätze sie erwartet etwas, was du ihr anscheinend versprochen hast und nicht halten wirst. Jetzt pack weiter, ich buche den nächsten Flug!“ mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.

Izzy stand noch einen Moment da und ließ die Worte seiner Mutter wirken. Im nächsten Moment warf er allerdings die anderen Sachen in seinen Rucksack und verschloss den Koffer. Eine halbe Stunde später, verabschiedete er sich unten vorn seiner Mutter, seinen Geschwistern und der Familie. Von Carly war nichts zu sehen.

Gerade als er aus der Tür war hörte er seinen Namen. Izzy drehte sich nicht um. „Wo willst du hin?“ ihre Stimme war leise. Er wusste nicht was er sagen sollte. Ließ langsam seinen Koffer los. Er holte Luft: „Ich gehe…“ sagte er dann ruhig. „Du gehst zu ihr?!“ Carlys Stimme war noch immer leise, doch diese Frage war mehr eine Feststellung.

Izzy nahm seinen Koffer wieder: „Sie braucht mich!“ er ging zwei Schritte.

„Und was ist mit mir? Was ist damit, dass ich dich auch brauche? Du denkst immer nur an sie, an dieses blonde deutsche Miststück!“ ihre Stimme war jetzt umgeschlagen in Wut. Zum ersten Mal drehte er sich jetzt um, ging noch mal auf Carly zu, die nun vor ihm stand und weinte. Izzy senkte kurz den Blick. Sie konnte nichts dafür, Carly würde es nie verstehen. Sie versuchte nur an etwas festzuhalten, was sie längst verloren hatte ohne es zu merken. „Carly, hör auf etwas schlecht zu machen, was mir wichtig ist: Denn das wirst du nicht schaffen. Dieses Mädchen ist ein Engel und ich würde niemals etwas auf sie kommen lassen, also versuch es gar nicht erst. Wenn du wütend sein willst, dann sei auf mich wütend. Denn ich bin derjenige der dir wehgetan hat, nicht sie. Sie weiß Nichtmahl etwas davon. Hör auf die Schönheit der Erinnerungen mit Wut und Zorn zu zerstören. Auch wenn es nicht mehr passt und nichts ändert, ich wünsche dir fröhliche Weihnachten!“ mit diesen Worten drehte er sich um, lief die Stufen hinunter und stieg in das Taxi zum Flughafen.
 

Ashlee knurrte als das Handy ihres Freundes klingelte, bei ihnen war es gerade 4 Uhr morgens und sie hatte bis eben tief und fest geschlafen. Sie zog die Decke höher und rollte sich auf die andere Seite, damit sie das lästige Klingeln nicht wahrnahm, aber es half nichts. Es klingelte nach wie vor, schrill und nervend. Sie verpasste Jay irgendwann einen harten Stoß in die Rippen: „Schatz, dein Handy klingelt!“

Jay brummte irgendwas Undefinierbares und rollte sich herum. „JAY!!!“ sie wurde allmählich sauer. “Hm, lass mich schlafen Schatz?!” brummte es unter der Decke müde hervor. „Würde ich ja gerne, aber DEIN Handy lässt mich nicht schlafen!“ erwiderte sie. Jay hob eine Augenbraue und blinzelte: „Dann mach es aus!“ nuschelte er und zog die Decke wieder bis zur Nase. „Würde ich ja, aber es liegt auf deinem Nachttisch und ich bin an der Wand und du bist zu groß!“ gähnte Ashlee nun.

Jay seufzte und rollte sich abermals herum, als er auf das Display sah, stutzte er: „Das ist Richie!“ Augenblicklich war Ashlee wach: „Schön für ihn das er Langeweile hat, aber andere Leute schlafen um die Zeit!“ brummte sie und setzte sich auf. Jay machte Licht und ging ans Telefon. Schlaftrunken beobachtete Ashlee wie Jay ziemlich schnell auf Richie einredete, aus den Satzfetzen konnte sie allerdings nicht viel verstehen. Es ergab alles keinen Sinn. Nach nichtmal zwei Minuten legte er auf und wählte erneut eine Nummer. Sie hatte es inzwischen aufgegeben verstehen zu wollen, was er redete. Zumal er eben ins Französische gewechselt war, aus einem ihr völlig unerklärlichen Grund. Gewöhnlicherweise redeten hier alle Leute Englisch, auch wenn ihr das britische nicht so geläufig war wie das amerikanische Englisch.

Nach weiteren 5 Minuten legte er dann auf. Ashlee sah ihn an, seine Körperhaltung war angespannt, sein Gesicht wirkte nachdenklich und er fuhr sich durch die Haare. „was ist los, Schatz? Was wollte Richie und mit wem hast du da eben telefoniert! Chaya war es nicht.“ Fragte sie dann und beobachtete wie er immer noch grübelte und dann tief seufzte, ehe er antwortete: „Es geht um meine Schwester!“ sagte er dann. „Was ist mit Yasmin? Die schläft doch friedlich in ihrem Bett!“ erwiderte Ashlee, die noch zu müde war. Jay seufzte: „Nicht Yasmin, meine andere Schwester. Oder glaubst du Richie würde mir mitteilen das Yasmin Probleme hat, wenn sie direkt neben uns schläft während er meilenweit weg ist?!“ fragte er leicht gereizt zurück. „Nein, wohl kaum. Was ist mit Chaya?“ Ashlee war nun beunruhigt. Sie hatte genau beobachtet wie Chaya immer stiller wurde, je näher Weihnachten kam. Aber immer wenn sie de Freundin gefragt hatte, war die zur Tagesordnung übergegangen. Hatte gescherzt, gelacht und ihr beim packen geholfen, wobei Ashlee zugeben musste, dass sie Chaya ziemlich vernachlässigt hatte, seit sie wusste das sie mit Jay zu seinen Eltern fuhr.

Jay seufzte: „Sie ist Weihnachten allein in Berlin!“ Ashlee saß senkrecht: „Ich dachte, sie ist bei ihrer Schwester?“

„das dachten wir alle, aber die hatte mit Mario krach und sind jetzt in Liebesurlaub. Sie haben Nicky bei Chaya abgegeben!“ entgegnete Jay. Ashlee knurrte: „Nett, dafür ist sie wie immer gut genug!“

„Ja, das Ding ist. Nicky zahnt. Chaya hat die letzten 3 tage wenn es hochkommt 4-6 Stunden geschlafen. Der Kleine weint ununterbrochen, selbst auf dem Arm. Schlafen tut er nur mit Zäpfchen und dann auch nur maximal 2-3 Stunden mit Unterbrechungen. Richie sagt Chaya sei am Ende ihrer Kräfte, er hat Angst, dass sie das nicht schafft. Ich mein wenn man 3 Nächte nicht pennt, weil man feiert ist das was anderes als wenn man ein Kind hat, was dazu ununterbrochen weint. Ein Kind was man beruhigen und versorgen muss, die Nerven sind dann angespannt und so weiter. Zumal mir Richie eben auch etwas gesagt hat, was ich ziemlich heftig finde. Ich kenne meine Schwester, sie fand es ja eh nicht wirklich toll Izzy gehen lassen zu müssen und dann auch noch mit Carly. Aber der Hammer kommt jetzt. Izzy will Carly einen Heiratsantrag machen! Richie hat erzählt, er hat Chaya gesehen als das rausgekommen ist…..“ Ashlee schluckte: „na ganz klasse. Sie muss ihn nicht nur gehen lassen, nein sie hat ihn gleich noch in den Hafen der Ehe gelassen. Dann ist sie psychisch noch mehr down!“ sagte sie dann leise. Jay nickte: „Richie hat gefragt, ob wir nicht Weihnachten zu ihr können. Er würde ja, aber er ist zu weit weg und seine Mum krank. Er meinte er hätte Izzy auch bescheid gesagt, aber er glaubt halt nicht das der was macht, weil die Verlobung Heiligabend stattfinden soll.“ „Ja, klar keine Frage. Ich fliege zurück, bleib du hier. Deine Mutter wäre traurig, wenn du jetzt nicht da wärst, wo du solange nicht hier warst!“ entgegnete Ashlee und glitt aus dem bett und begann sich anzuziehen, doch Jay zog sie zurück: „Ich will Weihnachten aber nicht ohne dich verbringen.“ Sagte er dann leise und sah sie an. „Buchst du mir bitte ein Ticket?“ Ashlee war gerade dabei ihre Tasche wieder einzupacken, ausgenommen der Geschenke für Jays Familie. Jay seufzte: „ich habe schon zwei Tickets zurück gebucht, aber habe nur noch welche um 16 Uhr bekommen!“ „Du musst nicht mit zurückfliegen, Chaya wäre nur deprimiert wenn sie dann auch noch ein Pärchen vor der Nase hat.“ Meinte Ashlee und legte ein paar Wäschestücke zusammen. „Du wei0t aber auch, dass sie sich eher von mir beruhigen lässt als von dir. Außerdem will ich Weihnachten mit dir verbringen!“ beharrte Jay trotzig. Ashlee hielt in der Bewegung inne: „und was ist mit deiner Familie? Sie haben dich solange nicht gesehen…“ warf sie dann ein. Jay schüttelte den Kopf: „Mum wird das verstehen, sie kennt Chaya und weiß das sie mir genauso viel bedeutet wie Yasmin. Sie wird es verstehen glaub mir! Außerdem wird sie sich dran gewöhnen müssen, dass ich Weihnachten demnächst nicht mehr Zuhause bin!“ mit diesen Worten gab er Ashlee einen Kuss und zog sie wieder zu sich ins Bett. „wir beide fliegen nachher zusammen, aus basta! Ende im Gelände! Darüber diskutiere ich mit dir auch nicht mehr!“ er gähnte und im nächsten Moment war er eingeschlafen, Ashlee ganz fest im Arm haltend. Diese seufzte leise: „Wenn du meinst Schatz!“
 

Izzy hatte auf dem Flug vielleicht 3 Stunden geschlafen, wenn überhaupt. Die Filme an Board interessierten ihn nicht wirklich. Am Anfang hatte er noch an seinem Laptop gearbeitet, hatte das aber nach 2 weiteren Stunden aufgegeben. Er konnte sich eh nicht richtig konzentrieren.

Er kramte in seinem Rucksack und stutzte mit einem Mal als er etwas kleines silbernes heraus fischte, einen MP3 Player dessen Display gerade blau aufleuchtete: >Wie um alles in der Welt kam Chayas MP3 Player in seinen Rucksack?< Izzy überlegte einen Augenblick und zögerte dann nicht lange. Was Musik anging hatten er und Chaya oft einen ähnlichen Geschmack, obwohl sie ab und zu auch in sehr drastische Gegensätze abdrifteten. Eine Gemeinsamkeit war beispielsweise die Vorliebe für Backstreet Boys. Er hatte noch am ersten treffen erfahren, dass sie Fan war seit sie 13 war. Witzigerweise hörte sie im Kontrast dazu liebend gerne Evanescence, Linkin Park und Trance. Eine sehr ungewöhnliche Mischung. Aber sie war nun mal sehr Musikbegeistert und interessierte sich auch für Musik aus anderen Ländern. Es gab sogar eine Zeit, da hörte sie nur Japanischen Pop und wurde dafür von den Jungs dauernd aufgezogen. Er selber war da der schlimmste. Aber es hatte ihr nichts ausgemacht. Sie stand dazu.

Sein Blick glitt zu seiner Uhr. Noch eine halbe Stunde, dann würde sie wieder bei ihm sein. Doch diese Minuten zogen sich wie Stunden, er zählte schier die Sekunden. Noch eine halbe Stunde dann würde er sie endlich wieder bei sich haben, ihr wieder in die Augen sehen können. Er sah auf die Anzeige des Fliegers, wo die Höhe stetig sank. Doch das dauerte einfach viel zu lange. Warum war diese verflixte halbe Stunde nicht schon um? Er wollte sie endlich wieder haben, er bereute zwar nicht in die Staaten geflogen zu sein, da er seine Familie und Freunde gesehen hatte, aber er bereute mit der falschen Frau geflogen zu sein. Sicherer den je wusste er, dass er Chaya hätte mitnehmen sollen. Endlich setzten die Räder des Jumbo-Jets mit einem sanften Ruck auf der Landebahn auf. Noch vor Erreichen der endgültigen Ausgangsposition löste er den Sicherheitsgurt und schnappte sich seinen Rucksack. Sekundenbruchteile bevor die Ansage des Piloten über die Boxen ging und noch während alle anderen sich erhoben, schlüpfte er aus der Sitzreihe und hetzte zum Ausgang, solange die meisten Leute ihr Handgepäck noch nicht herunterholten. Dennoch musste er sich seinen Weg bereits an einigen vorbei bahnen. Die Stewardess hatte gerade erst die Tür geöffnet und schon stürmte der Amerikaner schier an ihr vorbei durch den Gang, immer Richtung Gepäckausgabe. Er hoffte gerade inständig, dass er sein Gepäck relativ schnell bekommen würde, da er erst ziemlich spät eingecheckt hatte. Ungeduldig tigerte er vor dem Gepäckband auf und ab, schaute immer noch auf seine Uhr. Von hier würde er noch knapp 15 Minuten bis zu ihrer Wohnung brauchen, wenn denn das verflixte Gepäck sich endlich dazu entscheiden könnte zu kommen. Er verfluchte die Fluggesellschaft und seine Angestellten im Stillen, wieso brauchten die immer solange wenn man es eilig hatte?! „Izzy?“ eine leise Jungenstimme ließ den Amerikaner aufsehen. Vor ihm stand ein 10 jähriger Junge, der sich verschüchtert an die Hand einer 16 jährigen Rothaarigen klammerte. Izzys Blick ging unweigerlich über ihr Gesicht und er wusste innerhalb von Sekundenbruchteilen, dass sie Chris gefallen hätte. Das war die Art von Mädchen für die der Deutsche sehr viel übrig hatte. Allerdings schien sie eher gestresst. Sein Blick ging zu dem Jungen, der sich nach wie vor an ihr festhielt. Und in diesem Moment musste er lächeln, dass erinnerte ihn so furchtbar an Jason, Chayas ältesten Neffen und die erste Begegnung:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Du bleibst jetzt hier und wartest bis ich dich hole, er stirbt mir sonst. Ich mein, du bist sein großes Vorbild, der an seinen Wänden hängt und wenn du ganz plötzlich und unvorbereitet vor ihm stehst, wird er mir sterben. Ich wollte meinen Neffen schon noch etwas behalten. Also ganz langsam!“ sie grinste. Izzy hockte vor ihr auf der rot gemusterten Couch und hatte die Arme um ihre Taille geschlungen, während er zu ihr aufsah. Er war schon öfter hier gewesen, doch noch nie hatte er irgendwen aus ihrer Familie kennen gelernt. Er wusste, dass Chayas Neffe zu seinen Fans zählte, immerhin stauchte sie ihn dafür regelmäßig zusammen, da der 11jährige alles von ihm imitierte und sich dauernd verletzte.

Izzy grinste sie gerade an: „Keine Sorge, wird schon gut gehen. Ich bin nervöser als er, worauf du dich verlassen kannst. Immerhin beherrsche ich eure Sprache nicht!“ Seine Finger kraulten gerade ihren Rücken. Chaya grinste ihn von oben herab an und streichelte seinen Nacken: „Keine Sorge, er beherrscht deine Sprache auch nicht! Also habt ihr was gemeinsam!“ dann ließ sie ihn los, wandte sich aus seinem Griff: „Also du wartest hier und bewegst dich nicht einen Millimeter, klar?!“ fragte sie, während sie sich in der Tür noch mal umdrehte. Izzy strahlte sie an: „Alles klar“! er salutierte wie auf Befehl, was sie zum Lachen veranlasste. Dann war sie aus dem Raum und hinter ihr fiel die Tür zu.

Izzy blieb allein zurück.
 

„Jasi?“ Die Blondine steckte den Kopf in ihr eigenes Zimmer. Ein 11jähriger Junge saß auf dem Schreibtischstuhl vor dem Fernseher und war am Playstation zocken. Als ihre Stimme erklang, drehte er sich um und musterte sie aus braunen aufgeweckten Augen: „was denn Chaya?“ Sie betrat das Zimmer, lief am bett vorbei und auf ihn zu. Als sie ihn erreichte blieb sie stehen. „Schatz, ich hab Besuch bekommen und ich möchte ihn dir vorstellen. Aber du musst mir versprechen ganz ruhig zu bleiben, okay?“ sie sah ihn fragend an. Sie kannte ihren Neffen gut genug um zu wissen, dass er voll ausflippen würde. Jason sah sie an: „Wen denn? Ashlee? Nine? Mona? Jack? Tank oder wen??“ Chaya schüttelte den Kopf: „niemand von denen. Ein Freund von mir. Kommst du?“ sie hielt ihm ihre Hand hin. Jason musterte sie: „Okay!“ er griff nach ihrer Hand und ließ sich vom Stuhl ziehen. Chaya ging voraus, Jason tapste unsicher hinter ihr her. Er gehörte zu der Art von Jungen, die am Anfang immer zurückhaltend waren und dann auftauten. Sie lief über den Flur und blieb direkt vor der Tür des Gästezimmers stehen: „bereit?“ sie sah ihren Neffen an und wuschelte ihm kurz liebevoll über den Kopf. Jason sah sie verwirrt an: „Warum sollte ich nicht bereit sein!“ Chaya grinste: „Vergiss es, na dann komm!“ sie öffnete die Tür leise und ging voraus in das Zimmer.

Als Jason nach ihr den Raum betrat und an seiner Tante vorbei sah wurde er blass. Chaya nahm ihn in die Arme und stellte sich hinter ihn: „Jason das ist Izzy, Izzy das ist Jason!“ sagte sie dann ruhig. Der Amerikaner gab ein schlichtes: „Hi Jason!“ von sich. Chaya spürte wie Jasons Hände sich gerade in ihre Arme krallten. „Alles okay Schatz?“ fragte sie besorgt. Sie rechnete gerade damit, dass er gleich umfallen würde. Schließlich fühlte sie ein zupfen an ihrem Ärmel das von Jason ausging: Sie beugte sich zu ihm runter: „Chaya, ich träume. Izzy von US5 sitzt auf unserem Sofa und grinst mich an!“ flüsterte der Junge geschockt und starrte Izzy immer noch an. Chaya musste leicht lachen. „Nein, Schatz. Du träumst nicht. Izzy ist tatsächlich da!“ sagte sie dann. Jason war immer noch sichtlich geschockt: „Was macht der hier?“ fragte er dann vorsichtig. Chaya grinste: „frag ihn das selber?!“ Jason sah sie jetzt aus unsicheren Augen an: „was heißt das denn übersetzt? Der versteht doch nur englisch!“ fragte er dann zögernd. Chaya grinste und übersetzte ihm die Frage, allerdings schob sie Jason systematisch in Izzys Nähe. Der Jungs sprach gehorsam die Worte nach die Chaya ihm vorgesagt hatte, danach sah er unsicher zwischen seiner Tante und Izzy hin und her. Der Amerikaner lächelte: „was ich hier mache? Deine Tante besuchen und meinen größten Fan kennen lernen!“ Jason sah nun wieder zu Chaya: „was hat er gesagt?“ Chaya lachte und gab die Worte ihres besten Freundes gehorsam wieder.

Nach und nach näherte sich sowohl der Junge als auch Izzy an, letztendlich endete es darin das die beiden den ganzen Nachmittag am toben waren und Chaya still daneben saß und übersetzte, wenn man sie ansprach.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Izzy grinste, er konnte sich noch gut erinnern. Er ging in die Knie und sah den Jungen an: „Hi, ich bin Izzy und du?“ fragte er freundlich und hielt dem jungen die Hand hin. Im Gegensatz zu der Begegnung mit Jason, war inzwischen der Deutschen Sprache relativ mächtig. Der Junge sah ihn an: „Eric!“ sagte er dann leise und streckte die Hand aus. „Hi Eric, was liegt an?“ er blieb immer noch freundlich, obwohl sein Blick immer wieder zur Uhr huschte und im Wechsel zum Gepäckband. „Darf…darf…ich ein Foto mit dir machen?“ er versteckte sich schon wieder halb bei seiner Begleitung. Izzy lächelte: „Klar, komm her Kumpel!“ und mit diesen Worten zog er den überraschten Jungen zu sich. Das Mädchen atmete erleichtert auf und knipste ein paar Bilder. Dann stand Izzy auf, unterschrieb dem Jungen noch sein Buch und lächelte: „Ich muss jetzt echt gehen.“ Eric lächelte und rannte mit einem Mal los zu seiner Mutter: „Mami, Mami. Ich hab ein Foto mit Izzy von US5“ Izzy seufzte, jetzt würden gleich lauter Fans auftauchen und dann würde er gar nicht mehr wegkommen. Das Mädchen stand immer noch vor ihm, sie lächelte. Allerdings ein trauriges Lächeln: „Danke. Du hast meinen Bruder wirklich glücklich gemacht. Das ist nämlich das letzte Weihnachten was er feiert: Eric wird bald sterben, er ist unheilbar krank und sein großer Wunsch war es euch mal zu treffen.“ Sie hatte Tränen in den Augen. Izzy schluckte und sein Blick glitt zu dem strahlenden Jungen. „Warte kurz!“ sagte er und führte ein kurzes Telefonat. „Wie heißt dein Bruder?“ fragte er das Mädchen zwischen durch. „Eric Baumann!“ antwortete das Mädchen. „Wie heißt du? Und wie lautet eure Anschrift??“ fragte Izzy weiter. Sie schaute verwirrt, worauf er nur beruhigend lächelte. Schließlich nickte sie: „Ja tun wir. Ich heiße Susanne!“ danach nannte sie ihm ihre Anschrift.

Nach einem weiterem Moment legte er auf und sah sie an: „ Ihr bekommt in den nächsten tagen Backstagekarten für das Berlinkonzert. Wir möchten euch gerne sehen. Ich weiß, dass die anderen einen so tapferen jungen wie Eric gerne kennen lernen würden. Du hast vielleicht auch einen angenehmen Abend, denn ich denke mir du warst auch länger nicht aus. Fröhliche Weihnachten!“ er nahm das überraschte Mädchen kurz in den Arm. Dann entdeckte er sein Gepäck welches nun auf dem Gepäckband erschien. „Ich muss jetzt gehen. Bye!“ mit diesen Worten schnappte er sich seine Taschen und flitzte zum nächsten Taxi-Stand.

Noch während der Fahrt beschäftigte ihn diese Sache, wurde dann aber irgendwann von dem Gedanken an Chaya verdrängt. Das Taxi hielt vor der US5 WG. Izzy zahlte, stieg aus. Er nahm seinen Koffer öffnete die Tür und lief hoch. Heute waren keine Fans hier. Kein Wunder schließlich war ja auch Weihnachten und offiziell war niemand von ihnen hier. Auf der Fahrt hierher war ihm eingefallen, dass er zuerst hierher musste um Ashlees Wohnungsschlüssel zu holen. Oben angekommen schleifte er seinen Koffer in sein Zimmer und holte eine Sporttasche vom Schrank in welche er ein paar Klamotten aus dem Koffer stopfte. Er konnte ja schlecht bei Chaya mit einem ganzen Koffer auftauchten, außerdem war der zu klobig. Die Tasche war in weniger als 5 Minuten umgepackt und Izzy suchte kurzzeitig nach Ashlees Schlüssel bis ihm einfiel, dass dieser immer am Schlüsselbrett hing. Er nahm sich seine Tasche, ließ alles Weitere achtlos stehen und war auch schon aus der Tür, aber nicht ohne sich Ashlees Schlüssel zu nehmen. Er lief im Eiltempo die Treppe hinunter über die Straße, inzwischen hatte es begonnen in dicken fetten Flocken zu schneien. Die 5 Straßen ließ er schnell hinter sich. Je näher er sich dem Haus näherte, desto mehr begann sein Herz vor Vorfreude zu klopfen.

Er öffnete die Tür und lief die Treppe hoch, schon von unten konnte er das verzweifelte Weinen des Babys hören…
 

Chaya hatte Nick auf dem Arm. Der kleine weinte seit heute Morgen um 6 unaufhörlich. Die Blondine hatte alles versucht. Mit ihm gespielt, kalten Brei, Brotstückchen, neue Windel, Beißring, singen… alles - es half nichts. Es war unlängst Zeit für seinen Mittagsschlaf, das Baby war völlig übermüdet von ihr gar nicht zu sprechen. Aber er wollte nicht schlafen. Er weinte nur noch schlimmer, wenn sie ihn vom Arm nahm. Chaya hatte nun schon aus lauter Verzweiflung zu etwas gegriffen, was sie sonst vermied. Sie wusste es funktionierte gewöhnlich zwar, aber sie wollte es nicht, weil das Kind sich nicht dran gewöhnen sollte. Der Kleine weinte inzwischen so sehr, dass sie kurz überlegt hatte doch Izzy anzurufen, hatte es dann aber wieder verworfen und stattdessen diverse Videos rausgekramt, die sie zu Beginn von US5 aufgenommen hatte. Als sie noch zeit hatte. Sie hatte damals wirklich immer sehr genau darauf geachtet alles aufzunehmen. So fühlte sie sich den Jungs näher wenn sie nicht da waren. Später waren dann Privataufnahmen von Chris dazu gekommen, der inzwischen auch seine Vorliebe für Videokameras entdeckt hatte. Auf eine Bitte hin existierte sogar ein komplettes Video von Izzy, was Chris einst für Jason und die Kids aufgenommen hatte

Doch es half nichts. Nicky schluchzte und weinte, seine Finger griffen grob in das schwarze Sweatshirt von Izzy, dass Chaya damals doch nicht zurück gebracht hatte. Sie hatte es vorhin übergezogen in der Hoffnung der vertraute Geruch könnte das Kind beruhigen. Doch dieser Trick schien nicht zu klappen. Dicke Tränen liefen die Wangen des Babys hinunter: „Sch…Nicky…schon gut!“ sie streichelte den rücken des Säuglings während dieser zum Bildschirm schaute, wo Izzy gerade sprach und nun noch mehr weinte. Er streckte die Ärmchen zum Bildschirm aus und zappelte, weinte, brüllte schließlich vor Schmerzen und Zorn. „Schatz…ich weiß…das tut weh…ich weiß es Maus!“ sie drückte ihren Neffen an sich, ihr Blick suchte den Bildschirm. „Ich weiß Schatz. Ich weiß, du willst zu ihm, aber das geht nicht… Izzy ist weit weg, weißt du“ Nick weinte und zappelte noch mehr, während sich eine seiner Hände krampfhaft in ihre Schulter grub und dicke Tränen abermals seine Wangen runter liefen. Chaya wischte behutsam die Tränen weg, drückte ihm ein Küsschen auf die Stirn. „ich weiß, dass er dir fehlt. Mir auch, glaub mir.“ Flüsterte sie leise und hatte nun ebenfalls Tränen in den Augen. Zu sehr schmerzte die Erinnerung welcher Tag heute war und was er heute tun würde, sie hatte ihn verloren. Ein für alle mal. Sie bemühte sich die Tränen zu unterdrücken. Kinder spürten Unruhe.. >und wie er mir fehlt. Izzy, warum bist du nicht hier? Ich brauche dich… so sehr< fügte sie in Gedanken hinzu und beobachtete den Bildschirm. Nick weinte immer noch, er warf den Kopf hin und her. Mit einem Mal registrierte sie wie der kleine ruhiger wurde und nur noch leicht wimmerte, seine kleinen Fingerchen gruben sich in den schwarzen Stoff des Sweatshirts und er starrte über ihre Schulter weg zur Tür. Chaya war erleichtert, wenigstens eine kleine Ruhepause. Die aber wie sie wusste nicht von langer Dauer sein würde. Mit einem Mal begann Nick wie wild auf ihrem Arm zu zappeln. Die letzte dicke Krokodilsträne lief seine Wange runter und versiegte. Sie hörte hinter sich etwas rascheln und dann ein Klappern, das wie ein Schlüssel klang. „Hey, ihr beiden!“ erklang es mit einem Mal hinter ihr, was Nick zum lachen veranlasste.> Diese Stimme! Nein das kann nicht sein. Das ist nicht möglich. Er ist in Amerika. Das geht unmöglich. Meine völlig überreizten und ermüdeten Sinne spielen mir gerade einen fiesen Streich!< dachte sie und begann zu zittern.. Unsicher stand sie da, umklammerte das Kind und traute nicht sich umzudrehen. Traute sich nicht aus Angst ihr größter Wunsch, könnte wie eine Seifenblase zerplatzen. Das würde sie nicht ertragen. Jemand trat hinter sie, drehte sie jetzt leicht zu sich um. Als sie den Kopf hob, sah sie ihm direkt ins Gesicht. Seine Augen strahlten sie an. Die gleiche Ruhe, signalisierten Wärme und Geborgenheit, signalisierten Vertrauen.. Ihr Traum erfühlte sich gerade und er fühlte sich verdammt echt an, dennoch traute sie sich noch immer nicht. Er könnte ja immer noch zerplatzen, sich als grausamen Streich ihrer übermüdeten Sinne entpuppen. Nick zappelte wie wild. Izzy streckte die Arme aus: „na komm mal her, mein kleiner. Du kannst deiner Tante doch nicht solche Schwierigkeiten machen!“ sagte er leise und nahm das Kind von Chayas Arm. Augenblicklich begann Nick vor Freude zu glucksen und seine Ärmchen umschlangen Izzy glücklich, welcher Chaya gerade ansah. Die Blondine kämpfte gerade verzweifelt mit ihrer Fassung. >Das durfte doch alles nicht wahr sein. Das ging doch gar nicht! Er konnte doch nicht hier sein, nein das war unmöglich! Er war weit weg, bei Carly.<

Wie als Beweis hob Izzy die Hand und streichelte sanft ihre Wange, in welche sie sich fast schon schutzsuchend schmiegte: „Es wird alles gut Engel, ich bin ja jetzt da!“ er lächelte beruhigend und just in diesem Moment warf sie sich schluchzend in seine Arme. Ihre Finger krallten sich in den Stoff seines Pullovers, ihr ganzer Körper bebte. Ihre Tränen fielen auf den Stoff und färbten ihn an jener Stelle dunkel. Er umschlang sie mit dem freien Arm und drückte sie an sich, sagte eine ganze Zeit gar nichts. Nick lachte und klopfte mit seinen Patschhändchen abwechselnd auf Izzys Brustkorb und dem Kopf seiner Tante umher.

Nach einigen Minuten schien sie sich zu fassen: „Oh mein Gott…“ sie schniefte immer noch und wischte gerade die letzte Tränen weg. Vorsichtig trat sie zwei Schritte zurück. „was um aller Welt machst du hier?“ sie schien es immer noch nicht fassen zu können. Er lächelte: „Du brauchst mich und da bin ich!“ sagte er schlicht und lächelte sie an. Sein Herz klopfte so schnell wie vorhin als er die Tür geöffnet hatte. „Aber….aber…was ist mit deiner Familie und Carly? Es ist Weihnachten?“ sie sah ihn immer noch fassungslos an und ihre Augen schauten verwirrt zu ihm auf. Izzy lächelte: „Das passt schon alles, glaub mir!“ mit diesen Worten verschwand er im Gästezimmer, wo das Kinderbett stand. Er legte Nick hin und Chaya erwartete das übliche wütende Gebrüll, doch es geschah nichts. Izzy kam nach 5 Minuten wieder: „Er schläft jetzt!“ dann nahm er sie bei der Hand und ging mit ihr zum Sofa. Er zog die Schuhe aus, krabbelte auf die ausgeklappte Sitzecke und faltete die Decke auseinander. Izzy streckte den Arm aus: „komm her, Süße!“ es war eine deutliche Aufforderung. Unsicher krabbelte sie zu ihm aufs Sofa, blieb allerdings neben ihm sitzen. Izzy zog sie zu sich. Unsicher legte sie ihren Kopf auf seinen Brustkorb, während ihre Hand auf seinem Bauch lag. Sie konnte das immer noch nicht fassen, das war nur ein Traum. Izzy breitete die Decke weiter aus, so dass Chaya eingehüllt war. Dann kraulte er ihren Kopf, welcher auf seinem Brustkorb lag. Das blonde Haar durchfloss seidig seine Finger. Der vertraute Geruch, der von ihr ausging erfasste ihn. Sie roch immer nach einer Mischung aus Kälte und Lilien. Aber witziger Weise strahlte sie dennoch immer Wärme aus. Er holte Luft atmete ein: Diesen Geruch würde er unter tausenden wieder erkennen. Wie sehr hatte ihm das gefehlt. Chayas Blick ging zu ihm hoch: „er schläft. Das erste Mal seit 4 tagen das er ohne weinen einschläft.“ Flüsterte sie leise und ihre Finger streichelten sanft Izzys Bauch. „Das ist doch gut. Du solltest auch schlafen, Schatz!“ sagte er leise lächelnd und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Sie schüttelte den Kopf: „ich will nicht!“ ihre Stimme klang entschieden und langsam wurde ihr warm, sie sah aus dem Fenster wo Schneeflocken tanzten. Das war ein Wunder, ein echtes Weihnachtswunder. „und warum nicht? Engel Du bist todmüde und erschöpft!“ erwiderte er und kraulte sie weiter. Sie schwieg einen Moment: „Ich hab Angst, dass wenn ich einschlafe und wieder aufwachse, du nicht mehr da bist und das alles nur ein Traum war!“ sagte sie schlicht und schmiegte sich an ihn. Sie versuchte den Moment festzuhalten, nicht loszulassen. Immerhin konnte es ja doch nur ein Traum sein. Izzy lachte leicht: „nein, ich gehe nicht mehr weg.Wenn du aufwachst werde ich nach wie vor hier sein!“ ein angenehmes Kribbeln durchfuhr sie. Seine Finger die sie beruhigend kraulten, die angenehme Wärme, der vertraute Geruch, ihre Lider wurden schwer: „Wirklich? Versprichst du es?“ fragte sie und war bereits dabei gegen ihren Willen ins Land der Träume einzutauchen. Morpheus forderte eben doch seinen Tribut. „Ja, ich verspreche es dir. Wenn du aufwachst werde ich noch hier sein!“ doch das hörte sie längst nicht mehr. Chaya war in seinen Armen eingeschlafen.
 

Grelles Licht blendete sie, wieso war es so kühl? Sie fror nicht, aber vorhin war es wärmer gewesen?! Vorsichtig tastete ihre Hand nach links, wo er gewesen war, doch erspürte nichts außer der Decke. Sie riss die Augen auf, es dauerte einen Augenblick bis das Bild klar wurde. Schlaftrunken sah sie sich um. Nichts. Er war nicht da, nichts zeugte von seiner Anwesenheit. Also hatte sie das alles doch nur geträumt. Sie stand auf. Das war alles so echt, so real. Das konnte sie unmöglich geträumt haben. Sie weigerte sich zu glauben, dass es ein Traum war. Doch langsam begriff sie, dass er nicht hier war, die Realität anders aussah und dennoch drängte es in ihr danach weiter daran zu glauben. Noch einmal sah sie auf die couch zurück, wo er vorhin bei ihr gewesen war,, zumindest hatte sie das geglaubt. „Izzy?“ sein name kam nur als ein leises flüstern über ihre Lippen, immerhin schlief Nick ja. >Seit wann eigentlich? < Sie wusste es nicht. Sie spürte nur, dass ihr Körper dankbar für den Schlaf war und dennoch zog sich ihr Herz gerade krampfartig zusammen. Ihr Körper hatte ihr etwas suggestiert was sie sich so sehnlichst wünschte und das aus purer Erschöpfung. Sie lief auf Socken durch en Flur. Plötzlich ging die Tür zu ihrem Schlafzimmer auf und sie wäre fast einen Schritt zurück gewichen. Da stand er, er war tatsächlich da. Er sah sie überrascht an: „Du bist schon wach?“

Sie fasste sich, brachte ihr Herz dazu nicht mehr auswandern zu wollen, dennoch klopfte es wie wild. Chaya nickte: „ich konnte nicht mehr schlafen und du, du warst plötzlich weg. Ich hab schon befürchtet ich spinne!“ sagte sie leise und verschlafen. Izzy lächelte, kam auf sie zu: „Nein, du hast so friedlich geschlafen als ich aufgewacht bin, da wollte ich dich nicht wecken. Ich bin dann duschen gegangen und habe meine Sachen in dein Zimmer gebracht. Ich wollte dich einfach nicht wecken, tut mir leid wenn ich dich erschreckt habe…“ sagte er sanft. Chaya sah ihn an, die Unsicherheit kehrte zurück: „Wie lange habe ich geschlafen?“

Izzy sah kurz auf die Uhr. „ich bin um 11:00Uhr hier angekommen. Jetzt haben wir es kurz vor 17 Uhr. 6 Stunden!!“ stellte er dann fest. „Ich hab geschlafen wie ein Stein!“ erwiderte die Blondine und streckte sich. „Schläft Nicky noch?“ fragte sie dann. Izzy nickte: „ich wollte ihn ohnehin wecken, sonst schläft er nachher nicht. 0Wir können noch etwas rausgehen, es schneit und frische Luft macht hungrig und schläfrig. Dann kann er nachher bald wieder ins Bett und wir haben ein bisschen Zeit für uns!“ mit diesen Worten betrat er das Gästezimmer und weckte Nicky vorsichtig. Er kam mit dem Kind auf dem Arm zurück. Das Baby rieb sich die Augen und schaute verschlafen, lachte aber. Etwas das typisch für Nick war. Er war nun mal ein fröhliches Kind. „Ich stelle nur eben etwas Brei für ihn kalt. Wärst du so lieb und wickelst ihn?“ fragte Chaya und verschwand in die Küche. „Kein Problem!“ Izzy ging zurück in das Gästezimmer legte Nicky auf das Bett und nahm die Wickeltasche. Wie selbstverständlich wickelte er den Jungen. Chaya erschien kurz darauf lächelnd in der Tür: „Du bist wirklich gut!“ stellte sie dann fest. Izzy wandte ihr kurz den Kopf zu, nachdem er die neue Windel zugeklebt hatte: „Ich hab ja auch die beste Lehrerin gehabt.“ Sagte er und zwinkerte ihr zu. „Ach was, die meisten Kerle ekeln sich davor und du? Du machst das als würdest du das jeden Tag tun!“ Der Sänger zog Nick gerade die Strumpfhose und Hose wieder an: „Ekeln warum? Ich sehe dass als Übung für meine eigenen Kinder die ich später mal habe. Da kann ich mich ja auch nicht vor drücken und alles meine Frau machen lassen!“ entgegnete er und setzte Nick auf, der vergnügt an seinen Dogtags zerrte.. Chaya lächelte als sie das sah „Du wirst mal ein wahnsinnig guter Daddy, da bin ich sicher. Kinder lieben dich!“ Izzy griff nach der Jacke und Mütze des kleinen sowie Schal und Handschuhen: „Kinder machen ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr. Heißt es nicht so?“ er band nick seinen Schal um und setzte ihm die Mütze auf. Chaya lachte: „Woher hast du das denn?“ „das hat Chris Mikel neulich an den Kopf geknallt als er mitbekommen hat, dass er wieder mal nen One - Night - Stand ohne Gummi hatte!“ erwiderte Izzy und schloss grad Nicks Jacke. Chaya seufzte: „Gott bewahre, irgendwann rennen hier mehr kleine Mikels rum als die Welt vertragen und gebrauchen kann. Oder er fängt sich irgendwann was richtig Böses ein! Der Kerl denkt einfach nicht nach, wenn der scharf ist. Aber Chris hat Recht. Sex haben ist einfach, aber bedeutet eigentlich auch Verantwortung. Nicht nur sich selbst gegenüber sondern auch dem Partner. Kinder zu haben und zu erziehen ist eine noch größere Verantwortung, weil die haben keine Wahl!“ Izzy nahm Nick auf den Arm: „Willst du eigentlich mal Kinder haben?“ fragte er und folgte ihr zur Garderobe, wo sie in ihre Jacke glitt. „ Keine Ahnung, kommt drauf an. Ich glaube kaum das ich eine gute Mutter wäre, ich hätte Angst so wie meine Eltern zu werden, ich hätte Angst der Verantwortung nicht gewachsen zu sein oder dem Kind nichts Vermitteln zu können. Ich mag Kinder aber ich bin selbst noch nicht erwachsen glaube ich…“ sagte sie ernst, wickelte sich ihren Schal um, schloss ihre Jacke und zog ihre Handschuhe an. Izzy gab ihr Nick und schlüpfte dann ebenfalls in seine Sachen: „ach was, ich kenne dich Chaya. Ich glaube du wärst eine sehr gute Mutter. Du bist sehr geduldig und liebevoll, strahlst sehr viel Ruhe und Gelassenheit aus.“ Sie lachte: „Das haben wir vorhin gesehen Izzy, wenn es ernst wird und ich das auswendig gelernte Programm nicht mehr anwenden kann, war es das!“ sagte sie ernst. Er zog genau wie sie seine Schuhe an und nahm Nick wieder: „Du warst fertig mit den nerven und übermüdet Du bist sehr fürsorglich, du bräuchtest dann nur den richtigen Partner an deiner Seite!“

„Das außerdem. Ich brauch sowieso jemanden der mir ab und zu sagt wo es lang geht, sonst tanz ich dem kerl auf der Nase rum. Außerdem langweilt es mich sonst. Und ein Kind brauch immer beide Eltern, soviel dazu!“ sie griff nach Portemonnaie und Schlüssel. Izzy öffnete die Tür: „Steht der Kinderwagen unten?“ fragte er. Chaya nickte: „im Hauseingang.“ „Gut!“ Izzy nahm ihre Hand und lief die Treppen runter. Chaya konnte gerade noch die Tür schließen ehe er sie wegzog. Noch immer fragte sie sich was er hier zu suchen hatte. Warum er nicht zuhause war, nicht mit Carly seine Verlobung feierte. Sie verstand es nicht, traute sich aber auch nicht zu fragen aus Angst vor der Antwort. Unten angekommen, setzte er den kleinen in den Kinderwagen und deckte ihn richtig zu ehe er das Visier hochklappte, damit Nick nicht soviel Schnee abbekam. Draußen dämmerte es bereits. Chaya öffnete die Tür und Izzy schob den Kinderwagen raus. Außerhalb des Hauses empfing sie eisige Kälte und der Wind wehte die Schneeflocken unbarmherzig umher. Ließ sie wild tanzen. In den Fenstern leuchteten bereits die Lichter und warfen ein warmes goldenes Licht nach draußen. Kaum das die Tür hinter ihnen zu gefallen war schloß Chaya zu ihm auf. Sie lief direkt neben Izzy her, der den Kinderwagen schob und sich umsah. Er lächelte, legte ihr wie selbstverständlich einen Arm um die Schultern: „und um ein haar hätte ich das verpasst!“ stellte er dann fest. Sie schmiegte sich an ihn. Chaya war glücklich. Sie war dankbar dafür ihn jetzt bei sich zu haben. Dennoch fasste sie sich ein Herz: „Was machst du eigentlich hier? Du müsstest jetzt im warmen Kalifornien sein und stattdessen bist du lieber im kalten Deutschland.“ Izzy sah sie von der Seite an, er lächelte: „Du brauchst mich und da bin ich. Und manchmal muss man neue Erfahrungen machen.“ Nick quietschte wie als Antwort aus dem Kinderwagen heraus. „Und was ist mit deiner Mutter und Carly? Deiner Familie?“ sie war verunsichert, nachher wäre Carly noch wütender auf sie.

Izzy war immer noch bester Dinge: „meine Familie versteht das. Meine Mum hat immer gesagt, ich soll das tun was richtig für mich ist. Man lebt schließlich nur einmal. Tja und meine Familie versteht das, ich hab sie ja gesehen, wenn auch nur kurz. Tja und Carly. Carly und ich….“ Er suchte nach den richtigen Worten. „Wir sind zu der Übereinstimmung gekommen, dass wir Weihnachten besser getrennt feiern.“ Sagte er dann. Chaya sah ihn an und er spürte deutlich, dass sie ihn nicht weiter fragen würde. Nicht wenn er es nicht wollte. Eine Eigenschaft die er so sehr an ihr zu schätzen gelernt hatte. Sie wusste immer ganz genau, wann sie nicht fragen sollte oder wann es richtig war am Ball zu bleiben. „hey schau mal…“ er deutete auf ein Pärchen, das sich in einiger Entfernung gerade in den Armen lag. Chaya folgte seiner Geste und lächelte: „da gibt es wohl gerade die Versöhnung nach dem Vorweihnachtlichen Frust!“ stellte sie fest als sie beobachtete wie der Typ seine Freundin zärtlich küsste. Sie blieb stehen: „warte mal Izzy!“ er hielt inne, sah sie an. „Was denn?“ Sie lief um den Wagen rum und packte Nick wieder richtig ein, der vergnügt quietschend versuchte die Schneeflocken einzufangen. „Schon erledigt!“ sagte sie dann. Doch Izzy rührte sich nicht. Er beobachtete eine Weile die Umgebung. Chaya stand immer noch an ihrem Platz und wartete geduldig darauf, dass er etwas sagte. Doch er schwieg. Sie standen sich so eine Ganze Zeit gegenüber, eine große Schneeflocke sank leise hinab und blieb in Chayas Pony hängen. „Moment!“ Izzy legte die Bremse am Kinderwagen um, dass dieser nicht wegrollen konnte und trat dann vor sie. Vorsichtig streckte er die Hand aus und fischte die Flocke aus dem blonden Haar, sie blieb noch einen Augenblick auf seiner Hand liegen ehe sie schmolz. Allerdings hatte er dafür gerade keinen Blick. In ihren Augen spiegelten sich die umliegenden Lichter wieder und ließen sie strahlen. Ihre Wangen waren von der Kälte leicht gerötet, während der Wind sanft mit ihren Haaren spielte. Sie so leicht berührte als würde er sie liebevoll streicheln. Ihre Lippen schimmerten in einem sanften rot und glänzten leicht feucht. Ein angenehmes warmes Kribbeln machte sich in seiner Bauchgegend breit. Seine Fingerspitzen fuhren sanft über ihre Wange hinweg hinunter zu ihren Lippen, malten den schön geschwungenen Mund nach, der nach wie vor in sanftem rot erstrahlte. Seine Hand strich wieder über ihre Wange, umfasste schließlich ihren Hinterkopf und zog sie vorsichtig zu sich. Der Straßenlärm um sie herum verblasste, je näher er kam. Er spürte ihren Atem auf seiner Haut prickeln, sah ihre Augen in einem blau aufleuchten in dem er sich im nächsten Moment verlor. Sanft küsste er sie, beinahe vorsichtig. Warum? Er hatte es doch schon so oft getan. Doch als ihre Arme sich um seinen Hals legten, ihr Körper sich näher an seinen drängte und sie es erwiderte, wusste er, dass es richtig war.

Als seine Finger ihren Mund berührten war es als würde alles in ihr explodieren. Ihr ganzer Körper reagierte auf ihn, ob sie wollte oder nicht. Während seine Finger ihre Lippen nachfuhren beobachtete sie ihn und kurzzeitig sah sie etwas in seinen Augen aufleuchten, aber sie konnte es nicht deuten. Als seine Hand ihren Kopf umschlang, wusste sie nicht was passieren würde und ihr Herz klopfte zum zerspringen. Was hatte er vor? Doch je näher er ihr kam, desto mehr drängte alles in ihr nach ihm. Der Augenblick als er sie küsste blendete alles einen Moment aus. Sie spürte nur noch wie er sie an sich zog und es war ihr recht, sie war nicht mehr fähig sich zu wehren und sie wollte es auch nicht. Wenn es so sein sollte, dann wäre es so. Sie könnte sich hinterher zumindest nicht vorwerfen, es nicht versucht zu haben. Chaya nahm erst wieder etwas wahr als Nick laut quietschte. Sie löste sich und drehte den Kopf, genau wie Izzy. Stellte dann aber fest, dass der Knirps es geschafft hatte eine Schneeflocke zu fangen. Die allerdings gerade wieder schmolz.

Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu, wagte aber nicht ihn anzusehen. Sie war rot im Gesicht, das spürte sie und sie spürte auch, dass er sie ansah.

Izzy hob vorsichtig ihr Kinn an und sah sie an. Als sie ihm in die Augen blickte, durchzuckte sie ein weiterer Blitz, der zu einem weiteren Kribbeln wurde. Wärme stieg in ihr auf. Das war der gleiche Blick mit dem er Carly früher angesehen hatte. Sie kannte ihn gut genug und doch war irgendetwas anders. Er war tiefer, bedeutender. Er lächelte: „ich bin ein Trottel, ich hätte es viel eher merken müssen!“ Sie sah ihn an, nun war sie enttarnt. Er wusste es: „Kann sein. Die anderen meinen ja, ich denke nein. Es war gut versteckt und du hattest anderes im kopf.“ Sagte sie dann leise.

Izzy sah sie an, seine Arme umschlangen noch immer ihre Taille, während seine Hände auf ihrem Po ruhten. Er schüttelte den Kopf: „Die Zeichen waren eindeutig, nur ich trottel wollte es nicht wahr haben. Das Kribbeln, die Gedanken an dich, das carly unwichtiger wurde, dass mir deine Nähe gefehlt hat. Jay hat ja gesagt, es sei offensichtlich, dass ich in dich verliebt bin, aber ich trottel wollte es mir nicht eingestehen und auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt alles kaputt gemacht habe. Ich will, dass du weißt. Das Du mehr als nur meine beste Freundin bist!“ kaum hatte er das gesagt, sah er das sie schluckte. Schließlich schüttelte sie nur stumm den Kopf: „Du hast nichts falsch gemacht,Mein verhalten war dir ein Rätsel und ich denke ich bin dir eine Antwort schuldig, warum das alles…“ Dann sah sie ihn an: „Der Grund warum…ich damals gegangen bin. Warum, ich sie so sehr hasse. Warum die kleinen wegen mir so sauer auf dich sind…“ sie machte eine Pause, holte Luft. Ihr Herz klopfte zum zerspringen. Sie blickte ihn an, sah ihm direkt in die Augen. Wenn sie es jetzt nicht tat, dann nie: „ Ich liebe dich seit dem ersten Moment an dem wir uns begegnet sind!“ das kam so deutlich über ihre Lippen, dass es keinen Zweifel zuließ, dass es so wahr.

Izzy sah sie einen Moment lang einfach nur an, er glaubte sich gerade verhört zu haben. Nach seinem Geständnis hatte er mit Scherben gerechnet und nun stand sie hier und sagte ihm das. Wieso hatte sie nicht viel eher was gesagt, warum? Sie hätten es soviel einfacher haben können.

Hätten sie es wirklich gehabt? Nein, denn er hatte es ja nicht wahrhaben wollen. Er hatte ja erst von ihr getrennt werden müssen um es zu begreifen. Aber hatte das alles eine Chance, waren es diese Gefühle wert eine so innige und tiefe Freundschaft aufs Spiel zu setzen? Was würde sein, wenn sie es nicht schafften, würde dann alles Weitere auch in Scherben liegen? Konnten sie das riskieren? Doch in dem Moment als er ihr in die Augen sah, wusste er es sicherer den je. Es würde klappen, selbst wenn diese Beziehung scheiterte, was er niemals zulassen würde, dann würden sie immer Freunde bleiben. Denn sie verband ein viel zu tiefes und inniges Band. Sie konnten nicht ohne einander, dass sagten alle und sie hatten recht. Er brauchte sie in seinem Leben und sie brauchte ihn, dass hatte sie ihm mehr als einmal gesagt aber sie hatte es auch schon geschafft ohne ihn zu Leben. Sie war dabei fast vor die Hunde gegangen, aber sie konnte es. Das hatte sie bewiesen.

Aber im Moment waren sie im hier und jetzt und nur das allein zählte. „Was hast du?“ Ihre Augen musterten ihn nachdenklich.

Seine Arme waren immer noch um sie geschlungen, er lächelte: „Es ist nichts, ich bin nur froh dich zu haben!“ und mit einem Mal hob er sie hoch und wirbelte sie herum. Chaya quietschte und klammerte sich an ihm fest: „Hilfe hör auf! Lass mich los“ Nick lachte im Kinderwagen und auch Izzy lachte. Er war so ausgelassen wie schon lange nicht mehr: „Ich denke gar nicht daran dich loszulassen. Du bist das beste was mir neben den Jungs passieren konnte!“ seine Stimme klang so befreit und Chaya musste jetzt selbst bei seinem Anblick lachen. Sie hatte ihn lange nicht mehr so erlebt, er strahlte regelrecht von innen nach außen. Aber ihr ging es nicht anders, sie war glücklich. Wunschlos glücklich. Auch wenn sie dem ganzen noch nicht traute, vielleicht war es ja doch alles nur ein Traum. Immerhin erfüllten sich alle ihre Wünsche gerade auf wundersame weise. Izzy ließ sie irgendwann langsam runter und küsste sie erneut. Seine Arme umschlangen sie immer noch. Chaya löste sich und sah ihn an, vorsichtig umklammerte sie seine schwarze Jacke.

Sie dachte kurz an Carly, aber den Gedanken wischte sie beiseite. Izzy war jetzt hier bei ihr und das allein war ihr wichtig. Nichts anderes.

Er legte ihr einen Arm um die Taille, löste die Bremse des Kinderwagens: „Komm lass uns noch weitergehen.“

Sie nickte leicht.
 

„Ich versteh das nicht, ich könnte schwören, ich hab den Schlüssel in die WG ans Schlüsselbrett gehängt!“ brummte Ashlee verwirrt. Sie war eben kurz in der US5 – WG gewesen um ihn zu holen, hatte ihn aber nicht gefunden. In Jays Zimmer war er auch nicht. Der Brite gab ihr einen Kuss: „Ist doch nicht so tragisch, ich hab doch den Ersatzschlüssel von Mark bekommen. Der war zwar nicht begeistert Heiligabend gestört zu werden, aber er hat es verstanden.“ Ashlee schnaubte: „mir egal, der hat begeistert zu sein. Immerhin geht es da um eine potentielle Einnahmequelle von Triple M, die länger ausfällt wenn das so weitergeht und mir ist es so ziemlich egal und wenn ich die Tür eintreten muss. Mir gefällt nicht wie es meiner besten Freundin geht!“ maulte sie. Sie war noch müde und der Flug lag ihr in den Knochen, sie hasste Fliegen!

Jay steckte den Schlüssel ins Schloss und öffnete die Tür: „Du kannst dich ja gleich noch was hinlegen…oh der Kleine scheint zu schlafen!“ stellte er fest als er ihre Taschen abstellte und lauschte. Innerhalb der Wohnung war nichts zu hören. „Nee, scheint eher so zu sein als ob sie nicht da ist. Vielleicht ist sie mit ihm rausgegangen, gewöhnlich schläft er dann irgendwann ein.“ Erwiderte Ashlee und nahm die Taschen und brachte sie zusammen mit Jay in ihr eigenes Zimmer. Auf dem Rückweg warf sie einen Blick ins Gästezimmer, wo das Babybett stand. Leer.

„Sie ist wirklich nicht da.“ Ashlee ging durch die Räume und das war typisch Chaya. Denn obwohl, sie alleine war und total im stress, war die Wohnung total aufgeräumt und tiptop. Das war auch oft so wenn sie nach Hause kamen von Terminen. Noch während sie ihre Sachen in die Waschmaschine packte und diese lief, war die Blondine am aufräumen. Vor allem wusste sie, wenn sie es nicht gleich machte, würden sie und Ashlee aus Faulheit irgendwann Berge wegräumen müssen. Es war nämlich nicht so, dass beide fanatische Putzteufel waren, eher im Gegenteil. Sie hassten es, sie ließen auch gern was liegen und eben deshalb hatten sie sich angewöhnt immer gleich aufzuräumen, weil sie sonst nicht dagegen ankamen. Und das ganze hatte noch einen Grund, sie hielten den Jungs immer ihr Chaos vor, dann konnten sie ja schlecht selbst so unordentlich sein..

Das ganze wurde bei Chaya aber immer noch etwas extremer, wenn die Kinder da waren. Sobald diese im bett lagen, war sie bereits wieder am aufräumen. Eine Angewohnheit die sie von ihrer Schwester hatte, weil diese sie immer zusammenstauchte, wenn es unordentlich war.

„Nein, sie ist wirklich nicht da!“ Ashlee legte noch die Decke auf dem Sofa zusammen. Ein Überbleibsel wie sie vermutete. „Na, dann warten wir oder wie?“ fragte Jay und setzte sich aufs Sofa und machte den Fernseher an. Ashlee ließ sich neben ihn fallen, schmiegte sich an ihn und schloß die Augen. Der Stress ließ ein wenig nach, nachdenklich betrachtete sie ihre Hände.

Im nächsten Moment hörte sie ganz deutlich Chayas Stimme im Flur: „Komm Murmel, wir wollen rein. Gleich gibt’s Essen!“ Ashlee stutzte, die Stimme ihrer Freundin klang alles andere als erschöpft und fertig. Hatte Richie sich getäuscht??? Wenn ja würde sie persönlich nach Wheaton laufen und ihn einen Kopf kürzer machen.

Sie hörte eine gedämpfte männliche Stimme die Chaya auf Deutsch antwortete und Ashlee wunderte sich noch mehr. Es war so kurz das sie es nicht erkennen konnte, zumal diese Stimme auch ganz rau war.

Komisch, seit wann hat sie Heiligabend Männerbesuch und das wo sie Izzy doch nach wie vor hinterher trauerte? Aber Ashlee traute es ihrer besten Freundin auch zu sich irgendwen aufgerissen zu haben um Izzy gewaltsam aus ihren Gedanken zu verdrängen...aber das würde sich ja gleich zeigen. Ashlee würde den Kerl hochkant wieder aus der Wohnung werfen, sie hatte sich fest vorgenommen, dass ihre beste Freundin und ihr bester Freund irgendwann ein paar werden würden und wenn es das letzte war, was sie tat. Hier hatte niemand außer Izzy was verloren…

Auch Jay hatte irritiert hochgeguckt, er machte den Fernseher aus.

Der Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und drehte sich um, die Tür sprang auf und Chaya kam mit Nick auf dem Arm in den Flur. Sie war voll Schnee. Allerdings fiel Ashlee und Jay eins auf, sie strahlte über das ganze Gesicht, so wie noch nie. Außerdem schien sie auf etwas zu warten: „Nun beeil dich es ist kalt draußen!“ sagte sie und blickte zur offenen Tür.

Ashlee und Jay tauschten beide einen verwirrten Blick: „Weißt du was das soll?“ fragte Ashlee leise und musterte ihre beste Freundin, die sie noch nicht bemerkt zu haben schien. Jay schüttelte den Kopf: „Ich hab keine Ahnung, aber ich hab sie noch nie so strahlen sehen. Eine Supernova ist gar nichts dagegen…“ stellte er fest.

Sie blickten beide wieder zur Tür, wo sich in dem Moment etwas tat: „Ich komme ja schon!“ hörte man eine Stimme, die beiden mehr als bekannt vorkam und im nächsten Augenblick erschien Izzy in der Tür. Er drückte Nick einen Kuss auf die Wange und gab dann Chaya einen kurzen aber sehr innigen Kuss. Die Tür war unlängst geschlossen. Und noch eines fiel auf, er strahlte mindestens genauso sehr wie Chaya.

„NEIN! DAS GLAUB ICH JETZT NICHT!“ entfuhr es Ashlee nun etwas zu laut.

Jay schaute mindestens genauso überrascht. Er hatte mit allem gerechnet nur nicht damit.

Izzy sollte doch in Amerika sein und Verlobung feiern. Was tat er also hier und verdammt, wieso küsste er Chaya? Jay hatte sich inzwischen dran gewöhnt, dass der Amerikaner die Blondine zum Abschied neuerdings küsste, flüchtig küsste. Aber das eben sah anders aus, das war definitiv nicht flüchtig und nicht zum Abschied. Das war zielstrebig, gewollt und sie erwiderte das!

Als Ashlee das entfuhren war, ließ Izzy von Chaya ab und beide wandten die Köpfe Richtung Sofa wo ihre Freunde saßen. Chaya schaute wieder zu Izzy zurück: „Sag mal habt ihr euch abgesprochen oder so??“ fragte sie nur leise. Izzy zuckte die Schultern: „Ich wusste nicht, dass sie kommen!“ Er zog seine Sachen aus, nahm dann Nick auf den Arm, damit Chaya sich ausziehen konnte. „Was macht ihr denn hier? Habt ihr keine Lust mehr auf das regnerische London gehabt? Heimweh nach dem verschneiten good old Germany??“ fragte sie und hing ihre Jacke auf. Ashlee und Jay standen auf und kamen rüber. „Naja Heimweh nicht unbedingt, eher sind wir auf Bitten eines bestimmten Amerikaners aus Chicago hier, der sich sorgen um Dich gemacht hat!“ erwiderte Jay.

Ashlee musterte ihre Freunde immer noch ganz genau, dann holte sie Luft und setzte an „Chayenne Scott, du wirst erstens sofort diesen widerlichen britischen Akzent wegstecken, Du musst nicht alles von Jay übernehmen. Zweitens was macht Izzy hier und Drittens gibt es da etwas das wir wissen sollten??“

Chaya nahm Nick von Izzys Arm: „Wieso er hier ist fragt ihr ihn am Besten, ich hab keine Ahnung. Nick bekommt jetzt seinen Brei wandert dann in die Wanne und anschließend ins Bett. Izzy wärst du bitte so lieb mir zu helfen?“ fragte Chaya und lief vor Richtung Küche. „Ehm…ja klar!“ Er zuckte die Schultern und lief hinter ihr her in die Küche.

Ashlee sah Jay an: „Okay jetzt bin ich mir zu 100% sicher das die etwas vor uns verbergen!“ sagte sie und lief hinter ihren Freunden her in die Küche. Izzy setzte Nick gerade in den Kindersitz und band ihm anschließend ein Lätzchen um. Chaya machte unterdessen etwas Wasser heiß und rührte den Grießbrei an, anschließend holte sie noch ein Früchteglas aus dem Kühlschrank. Sie nahm einen Plastiklöffel aus der Schublade, zog sich einen Stuhl ran und begann ihren Neffen zu füttern. Izzy lehnte hinter ihr am Küchentresen und beobachtete dies lächelnd. Ashlee stand im Türrahmen, Jay direkt dahinter.

„Okay, noch mal was machst du hier?“ fragte sie dann direkt an Izzy gerichtet. Der Amerikaner sah sie nun an, obwohl es deutlich war das es ihm schwer fiel seinen Blick von der Blondine und dem Baby zu reißen. „Das Gleiche wie ihr schätze ich. Richie hat mich angerufen, dass es Chaya nicht gut geht und da bin ich hergeflogen!“ Ashlee sah ihn skeptisch an, dann zu Chaya und wieder zurück: „Entschuldige, wenn ich das jetzt so sage: Aber Chaya sieht nicht so aus als würde es ihr schlecht gehen!“ warf sie dann ein.

Izzy seufzte: „Ja, jetzt nachdem sie geschlafen hat und an der frischen Luft war. Vorhin war das noch anders, aber das ist doch nicht so wichtig!“

Jay sagte nichts, beobachtete seinen besten Freund nur schweigend. Irgendwann würde er sich verraten, soviel war sicher.

„Ach und nur weil es ihr schlecht ging, fliegst du einfach mal so von Kalifornien nach Deutschland als wäre es ein Sonntagsausflug und das an Heiligabend. Was sagt denn deine Mutter dazu und deine Verlobte?“ Ashlee redete in so schnellem amerikanisch auf Izzy ein, dass Chaya und Jay unmöglich folgen konnten. Zumal die Blondine auch immer noch mit Füttern beschäftigt war.

„Meine Mutter hat mich sogar hergeschickt stell dir vor, meine Mutter ist der Meinung das ich das tun soll was richtig für mich ist. Und meine Verlobte...ich nehme an du redest von Carly…ist erstens nicht meine Verlobte, ich weiß nicht wie ihr darauf kommt,…und zweitens ich und sie haben beschlossen Weihnachten getrennt zu verbringen. Von daher sagt sie gar nichts dazu.“ Erwiderte Izzy nun ruhig.

Chaya wischte Nicky gerade den Mund ab, das Baby hatte mal wieder in Rekordzeit alles verdrückt was es kriegen konnte. Die Blondine strahlte als sie ihren Neffen aus dem Sitz hob: „Es ist nicht zu fassen, dieses Kind ist wie ausgewechselt seit du hier bist!“ stellte sie fest und löste mit einer Hand das Lätzchen und legte es in die Schmutzwäsche. Izzy grinste: „Gewusst wie!“ er zwinkerte ihr aufmunternd zu. „Gut, dann nehmen wir beide jetzt ein Bad oder wie?“ sie schaute Nicky an der schon wieder vergnügt auf ihren Armen zappelte. Sie schob den Stuhl mit der Hüfte ran und wollte an Izzy vorbeigehen. Der hielt sie allerdings fest und zog sie zu sich: „Moment, wo willst du hin?“ er grinste sie frech an. „Mit Nick baden und du darfst nicht mit!“ sie streckte ihm die Zunge raus. Das an sich nicht ungewöhnlich war. Izzy schaute zwischen ihr und dem Baby hin und her: „Nick hast du das gehört, deine Tante will mit dir baden gehen und mich nicht mitnehmen!“ stellte er dann entrüstet fest. „Ja, weil deine Tante weiß das der Kerl eine Freundin hat und nicht will das er Ärger bekommt!“ nick saß auf ihrer rechten Hüfte und Izzy stand links von ihr. Jetzt drehte er langsam ihren Kopf zu sich: „Ach ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Freundin nichts dagegen hätte, wen ich mit dir baden würde..“ grinste er.

„Ach, weißt du das?“ sie sah hoch und musste grinsen. Sein Kopf näherte sich langsam dem von Chaya: „Ja, da bin ich mir verdammt sicher!“ flüsterte er grinsend ehe er sie zärtlich küsste.

Just in diesem Moment klappte Jay der Unterkiefer runter und Ashlee begann wie verrückt auf und ab zu hüpfen: „Ich wusste es doch, ich wusste es doch. Da geht was!“ quietschte sie und begann zu strahlen. Chayas Wangen färbten sich gerade ziemlich rot und ihre Schüchternheit kam durch, aber das störte Izzy nicht wirklich. Er intensivierte den Kuss und zeigte damit eindeutig, wohin sein Herz gehörte. Anschließen legte er ihr einen Arm um die Taille und zog sie demonstrativ zu sich: „Ja ich weiß, ich habe lange gebraucht, aber irgendwann kapier selbst ich es!“ grinste er dann seine beiden Freunde an. „Jay, Mund zu Fliegen kommen rein!“ Ashlee klappte ihrem Freund den Unterkiefer wieder hoch, während sie immer noch kribbelig umher hüpfte. Sie strahlte ihre beiden Freunde an: „Endlich! Das hat ja auch lange gedauert. Seit wann???“ aus ihr sprudelten die Fragen nun geradezu raus. Izzy warf einen Blick auf die Küchenuhr die 19:30Uhr zeigte. Seit 2 Stunden 15 Minuten und 29 Sekunden!“ stellte er dann nüchtern fest. Chaya legte den Kopf schräg: „Woher weißt du das denn?“ fragte sie irritiert. Izzy grinste: „Die Kirchturmuhr hat gerade geschlagen als ich dich geküsst habe und du es erwidert hast!“ Man hörte es nur noch Zweifach klatschen in der Küche, Ashlee und Jay hatten synchron die Hände vor die Stirn geschlagen: „Izzy, das ist wieder so typisch!“ Ashlee grinste dann allerdings und umarmte ihn: „Ich freu mich für euch!“ sie knuddelte erst ihn und dann ihre Freundin. „Also wir beide…“ Chaya zeigte auf Nick: „…gehen jetzt baden und du…“ sie schaute Izzy an: „Musst draußen bleiben, du kannst ja mit Jay zusammen den Kamin anmachen und die Lasagne schichten und in den Ofen tun, weil sonst gibt es heute kein Abendessen!“ sie lächelte zuckersüß. „Hey und was ist mit mir?“ Ashlee schaute verloren drein. „Du kommst mit mir. Ich will alles über London wissen!“ sagte Chaya und ging an Jay vorbei. „Falsch, ich will ALLES über EUCH wissen. Jedes Detail!“ erwiderte Ashlee und flitzte hinterher, nicht ohne Jay allerdings noch einen kurzen Kuss aufzudrücken.

Der blieb mit Izzy zurück. „Okay und jetzt erklärst du mir, wie es dazu kam!“ sagte der Brite betrat die Küche und holte die Lasagneform aus dem Schrank, wo er dann anfing die zwei Soßen und die Nudelplatten im Wechsel zu schichten.

Izzy hielt ihm die Platten hin: „Naja, schon als ich weggeflogen bin hatte ich das Gefühl, dass es falsch ist. Ich hab sie am Flughafen gesehen. Auf dem Dach des Gebäudes und auch während ich Zuhause ankam, war ich dauernd unkonzentriert, abwesend. Ich wusste nicht woran es lag. Meine Gedanken waren dauernd bei ihr. Carly nervte mich und als Richie dann anrief und ich die beiden gehört habe, wusste ich was ich zu tun hatte...“

Jay hörte zu, goß gerade noch eine weitere Schicht Hackfleischsoße über die Nudeln, anschließend die weiße Soße: „und was ist mit Carly?“ fragte er dann ruhig. Izzy hielt ihm erneut eine Platte vor die Nase: „Mit Carly? Ich hab mich getrennt!“ antwortete er nüchtern. „ Ihr alle wusstet davon oder?“ fügte er dann hinzu und musterte Jay. „Wovon wussten wir?“ erwiderte dieser nahm ihm die Platten aus der Hand und schichtete weiter.

„Von Chayas Gefühlen für mich…ihr wusstet es alle, warum hat mir nie jemand was gesagt?“ Izzy lehnte sich nun mit dem Rücken an den Tresen und verschränkte die Arme. Jay kratzte gerade die letzte Schicht Bechamel -Sauce aus dem Topf „Weil das nicht unser Recht war. Sie musste es dir selbst sagen, es wäre ein Vertrauensbruch gewesen und du hättest es zu dem Zeitpunkt eh nicht verstanden. Du musstest es selbst herausfinden, wobei es für mich schon vor Wochen offensichtlich war!“ Izzy verschränkte die Arme vor der Brust: „Ich weiß es ja ist ja gut!“ brummte er.

Jay nahm den Käse, öffnete die Packung und verteilte den Inhalt über den Schichten. „Und wie fühlt es sich an?“ fragte er dann lächelnd und musterte seinen besten Freund aus den Augenwinkeln.

Izzy sah ihn an und begann dann zu grinsen: „Verdammt gut, ich hab lange kein solches Kribbeln mehr gehabt. Es ist als würde ich schier aus Strom bestehen!“ Jay räumte die Sachen in die Spülmaschine und heizte den Ofen vor: „Man merkt es. Du warst lange nicht mehr so gut drauf. Ich hoffe dein hoch hält noch eine Weile. Ich rate dir, dass Du es ernst mit ihr meinst. Wenn du ihr wehtust hast du ein 5faches Problem, davon kannst du ausgehen!“ Der Amerikaner zog fragend eine Augenbraue hoch: „5fach?“

Jay nickte: „Richie, Chris, Mikel, Ashlee und wir beide kriegen auch ein verdammt großes Problem miteinander, wenn du es wagen solltest ihr das Herz zu brechen!“

Izzy hob abwehrend die Hände: „Wo denkst du hin? Ich würde ihr niemals absichtlich wehtun, dass weißt du selber. Eher bricht sie mir das Herz, weil ihr ein blonder Kerl besser gefällt!“

Der Brite lehnte sich an den Tresen: „Das glaub ich nicht Izzy. Sie hat solange gewartet, solange gelitten und wenn sie jemandem ihr Herz schenkt dann richtig und nicht nur für einen kurzen Augenblick. Du weißt das besser als jeder andere hier und ihr habt einen Vorteil. Ihr kennt euch auswendig und vertraut euch blind. Ihr wisst worauf es ankommt und womit ihr rechnen müsst…“

„Ja wir kennen die Gewohnheiten des anderen auswendig und vertrauen uns, aber es ist auch ein kennen lernen. Ein kennen lernen auf eine neue ganz andere Weise. Wenn sie Probleme hat werde ich in Zukunft der Grund dafür sein und kann sie nicht mehr trösten…“ erwiderte er. Jay lächelte: „Du warst auch im letzten Jahr dauernd der Grund, das ist nichts neues mehr für Chris…“ Bei dem Namen sah Izzy Jay überrascht an: „Wie Chris? Ich denke du?“ Jay schüttelte den Kopf: „Ja anfangs hab ich noch mit ihr geredet, aber sie war nicht davon abzubringen. Nein Chris hat in den letzten Monaten verstärkt deine Rolle eingenommen, wenn es um dich ging. Er hat eine Engelsgeduld bewiesen, sehr viel Einfühlungsvermögen und Verständnis. Sogar Richie hat versucht zu helfen, obwohl er es nicht so konnte. Aber allein seine Anwesenheit hat oft gereicht! Wir anderen sind es gewohnt Tränen zu trocknen die wegen Dir sehr reichlich geflossen sind. Also mach dir deshalb mal keine Sorgen!“

Izzy sah nachdenklich aus: „Und wenn ich gerade deshalb den Bezug zu ihr verliere?“ fragte er und Unsicherheit trat seit dieser Veränderung zum ersten Mal bei ihm auf.

Jay schüttelte den Kopf, verließ die Küche und ging ins Wohnzimmer zum Kamin: „Das wirst du nicht. Ihr kennt euch so gut wie sonst keiner. Das wird es euch in der Beziehung leichter machen. Du wirst sehen, wenn du Fehler machst und Du weißt as Du dir bei ihr rausnehmen kannst oder lassen solltest, aufgrund der Erfahrung als bester Freund“ „Eben nicht, solange wir befreundet sind hatte sie keinen Freund. Nur Dates die alle im Desaster endeten!“ erwiderte er und ging in die Knie um Jay beim Holzschichten zu helfen.

„Ja, aber gerade deshalb weißt du welche Do`s & don`ts okay oder tabu sind. Du weißt was ihr gefällt. Du kennst sie. Mach dir doch keine sorgen. Sei locker, entspannt. Sei genauso cool wie du es immer warst. Es hat sich doch nicht soviel verändert außer das ihr ineinander verliebt seid!“

Izzy seufzte: „Und genau da liegt das Problem, als ihr bester Freund wusste ich genau wie ich sie anfassen durfte oder musste. Jetzt ist es anders. Nehmen wir Mal Thematik Sex..:“ Jay ahnte worauf Izzy jetzt anspielen würde und er überlegte bereits fieberhaft wie er ihm einen guten Ratschlag geben konnte, da dieses Thema verdammt heikel war. Izzy war nicht der Typ der keine Erfahrung mit Frauen hatte. Er hatte genug Wissen, damit so was nicht als Desaster endete. Jay hatte noch keine Frau erlebt, die sich bisher beschwert hatte. Allerdings war das Problem hier ein wenig anders und verzwickter.

Denn Chaya hatte sich zwar verändert, die Stylisten hatten aus dem eigentlich eh schon hübschen Mädchen einen Schwan gemacht, der schöner nicht mehr werden konnte. Mit Training, den passenden Klamotten, Make-up war eine Menge zu machen. Doch wirkliche Schönheit strahlte von innen nach außen und darin lag das Problem. Chaya liebte sich nicht, eher im Gegenteil sie hasste sich und ihren Körper. Sie hatte nicht nur früher eine Zahnspange tragen müssen, nein sie war auch mit einem angeborenen Hüftfehler bestraft. Der musste vor einigen Jahren operativ behoben werden, davon hatte sie Narben zurückbehalten. Aber die Narben auf ihrer Seele waren viel tiefer….

Izzy knüllte Zeitungspapier zusammen: „Du weißt genau wie sie sich hasst. Muss ich dich daran erinnern, was es immer für einen Aufriss war sie in einen Badeanzug oder Bikini zu bekommen. Ich mein seit sie abgenommen hat, obwohl das für mich keinen Unterschied macht, ist sie ein wenig zugänglicher geworden. Aber ich merke ja trotzdem wie sie beim Training fürs Turmspringen dauernd am Badeanzug zupft damit man die Narben am Po und Hüfte nicht sieht. Sie ist verunsichert….und was glaubst du wie das wird, wenn das mit ihr und mir in eine ganz andere Phase geht.“

Jay seufzte und nahm ein Holzstück: „Ich weiß. Das Problem ist, es ist prägend gewesen. Mädchen sind durch die Medien eh vorbelastet schlank zu sein. Modelmaße bis Magersucht. Aber das war Chaya nie, sie ist allein schon von der Veranlagung her kurvig gebaut…“ „Was ich mag wie du weißt. Mein Geschmack hat sich in den letzten Jahren auch gedreht. Heute weiß ich, dass solche Frauen besser sind und ich hab irgendwo mal gelesen, dass wir uns solche Frauen für lange Beziehungen aussuchen. Deshalb weil das was mit unseren Genen zu tun hat, diese Kurven zeigen, dass die Frau die Nachkommen in schlechten Zeiten versorgen kann, was eine dünne nicht könnte…“ erwiderte Izzy und setzte sich. Er kramte in seiner Hosentasche und zündete ein Papier an, welches er in den Kamin warf. Dann beobachtete er wie die Flammen begannen gierig Holz und Papier aufzufressen. Jay musterte ihn: „Du hast Dich wirklich ganz schön verändert.“ stellte er trocken fest. Izzy zuckte die Schultern: „Trotzdem wird das mit Chaya ein verdammt hartes Stück arbeit. Ich will ihr nicht wehtun, aber du weißt genau dass ich nicht der sensibelste bin und sie so empfindsam ist, was Gefühle angeht.“

Jay setzte sich neben ihn und starrte ebenfalls ins Feuer: „Das Problem war ihre Pubertät und die Jungs zu der Zeit in Zusammenhang mit der Operation.“ Er schluckte, er würde Izzy jetzt etwas erzählen, was Chaya ihm bis dato verschwiegen hatte. Sie hasste diese Erinnerung daran und verdrängte sie so gut es ging. Das einzige was Izzy wusste, war dass sie früher von den Jungen ausgenutzt worden war und sie deshalb grundsätzlich Jungs nicht wirklich vertraute.

„Chayas Verhalten wurde geprägt Izzy, dramatisch geprägt. Sie hatte eh mit sich zu kämpfen. Das weißt du und dann kam ihre erste große Liebe Mick. Sie war knapp 16…“ er seufzte: „Das weiß ich, Scheißkerl. `Nen Mädel mit der besten Freundin zu betrügen, nur weil sie nicht mit ihm ins Bett gegangen ist. Meine Güte sie war gerade 16 und er 19, es ist sein Problem wenn er bis dato noch Jungfrau ist aber man sollte ein Mädchen nicht drängen. Wenn sie Zeit braucht, braucht sie es eben und wenn man 3 Jahre warten muss.“

Seine Finger krallten sich immer wieder kurzartig in den Stoff seiner Jeans.

„Izzy, das Problem lag nicht nur in dem Betrug, warum Chaya das nicht gemacht hat und seitdem eher Angst vor Kerlen hat…“ Jay war darauf gefasst den Amerikaner gleich bändigen zu müssen. Izzy sah ihn jetzt an: „Wieso? Was war denn noch und wieso weiß ich davon nichts?“

„Chaya spricht darüber nicht, sie versucht es zu vergessen, aber Spuren bleiben immer. Versprich mir bitte, dass du dich nicht aufregen wirst….“ Bat Jay jetzt. Er sah bereits wieder das gefährliche Glühen in Izzys Augen aufleuchten. „Das kann ich dir nicht versprechen! Los sag schon!“

Jay holte Luft: „Okay….also….ich weiß es weil sie mir das mal anvertraut hat, es ist aus ihr rausgebrochen nachdem Du sie vor einem Typen in nem Club beschützt hat. Wo sie heulend verschwunden ist und auch mit dir nicht reden wollte. Du weißt der Dunkelhaarige Kerl, als wir mit Ashlee bei ihr waren. Dunkle Haare, blaue Augen, groß…“ Izzy schien zu überlegen: „Du meinst diesen widerlichen Dreckskerl, der sie dauernd angetatscht hat und sie verängstigt hat. Der Sie als ihr Eigentum gesehen hat?“ fragte er zurück. Jay nickte.. „Was ist mit dem?“ fragte Izzy nun. „Das war Mick!“ kaum das Jay das gesagt hatte, fuhr Izzy hoch: „Was?! Warum hat mir das niemand gesagt, den hätte ich kalt gemacht!“ seine Hände ballten sich zu Fäusten. Jay zog ihn am Arm wieder runter: „Setz dich, jetzt ist es eh zu spät. Willst du es nun wissen?“ Ein Nicken des Amerikaners. Jay seufzte: „Aber sprich sie nicht darauf an, sie wollte nicht das Du es weißt. Wenn die Zeit dafür gekommen ist, wird sie es dir von alleine sagen. Ich habe es auch nur unter Mühe erfahren…“sagte er ruhig.

Ihn überkam eine Gänsehaut bei dem Gedanken an das Gespräch und dessen Ereignisse.

„Der Kerl hat Chaya mit einem Messer bedroht!“ kam es schließlich knapp über Jays Lippen. „Was?“ Izzy schien ungläubig. Jay seufzte und begann leise zu erzählen: „Es war so. Sie waren allein bei ihr. Ihre Eltern waren nicht da. Viel mehr außer Petting war da wohl noch nicht gelaufen. Der Kerl war wohl äußerst experimentierfreudig…“ Izzy schluckte. Jay fuhr fort: „Sie war noch blutjung, aber er war ihr erster Freund. Sie vertraute ihm so weit. Er verband ihr die Augen, zog sie aus und band sie am Bett fest. Dann begann er sich zu stimulieren. Aber das war ihm mit der Zeit zu langweilig. Also holte er das Messer. Der Kerl war wohl ein kleiner Sadist. Die Klinge fuhr kalt über ihren Körper. Sie hatte Angst, sie konnte ja nicht sehen was er tat. Sie spürte nur das kalte Metall auf der Haut was um Brustwarzen und den Rest ihres Körpers fuhr und sie hörte seine Worte. Ein Fehler und ich verletzte dich. Er schien wohl auch auf Rollenspiele zu stehen… Sie hat absolute Panik bekommen. Sie kam da nicht raus, sie war ja angekettet, sie war hilflos und sie sah nichts.“ Jay starrte in die Flammen welche aufloderten und schwieg. Nach einer langen Zeit des Schweigens fuhr Jay fort: „Sie hat ihn immer wieder gebeten aufzuhören, aber er hat nicht aufgehört…“ Er beobachtete seinen besten Freund, dessen Hände sich im Wechsel zur Faust ballten, sein Oberarm spannte sich an und Jay sah das leichte Zittern. Jeder wusste, dass der Amerikaner für das blonde Mädchen töten würde und diese Geschichte war nicht gut für Izzys eh schon berüchtigtes hitziges Temperament. Er war eben ein Heißsporn. Ihn zu bändigen geschweige denn zu besänftigen war schier unmöglich, wenn er einmal ausflippte. Es gab eigentlich nur zwei Personen von denen Jay wusste, dass sie es fertig brachten Izzy zu beruhigen ohne ihn K.O. zu schlagen. Zum einen war es seine Mutter und zum anderen war es eine Blondine, die unweit von ihnen im Badezimmer saß.

„Was hat der Wichser gemacht Jay?“ Jay zuckte zusammen als Izzys knurrende Stimme plötzlich erklang.

„Er ist nicht dazu gekommen. Ashlee kam rein. Sie wollte Chaya spontan besuchen, weil sie in Deutschland war und Du weißt ja, offene Terrassentür…“

Ein Nicken seines besten Freundes. „Was ich damit sagen will. Du darfst nicht vergessen, dass danach die Operation kam besser gesagt die zwei Operationen bei denen sie auf dem OP-Tisch fast verreckt ist…“ fuhr er fort.

„Ein Mädchen, dass von den Kerlen nur verarscht wurde mitten in der Pubertät war, eh schon Selbstzweifel hatte und danach auch noch mit Narben gekennzeichnet war. Sie hasst sie, sie hasst sich. Das aber auch nur, weil ihr nie jemand gezeigt hat, dass sie trotzdem attraktiv ist. Auch mit zwei 15-25cm langen Narben am Körper. Sie hat Angst davor für uns Männer nicht anziehend zu sein, nein sie hat Angst davor dass wir speziell Du sie abstoßend findet und sie wegschickst.“ Vollendete er. Izzy lehnte sich zurück starrte ins Feuer: „Das würde ich nie tun und das weißt Du auch, Jay!“ sagte er. „Ja, ich weiß es. Aber sag das nicht mir, sondern zeig es ihr. Nimm ihr die Scheu!“ Mit einem Mal sprang Izzy auf, völlig unvorbereitet. Jay wäre um ein Haar zurückgezuckt. Die Augen seines besten Freundes waren voller Hass. Izzy lief zur Garderobe, griff seine Jacke und die Tür knallte mit einem lauten Krachen zu.
 

Als es krachte blickten die beiden Mädchen inklusive des Babys auf. Nick begann auf Chayas Armen augenblicklich zu weinen. Die Blondine schaute ihre Freundin an: „Das klang irgendwie nach der Handschrift meines Lieblingsamerikaners.“ Sagte sie leise. Ashlee, die vor der Wanne gesessen hatte, erhob sich: „Ich geh schauen!“ mit diesen Worten eilte sie hinaus. Als sie Jay alleine vorfand, stutzte sie: „Was war los?“ fragte sie leise. Jay zuckte die Schultern: „Ich hab ihm etwas erzählt was ihm wahrscheinlich nicht gefallen hat und nein, ich kann es dir nicht sagen, da du es schon weißt und meine Schwester mir den Kopf abreißt, wenn sie erfährt das ich es ihm doch gesagt habe!“ erwiderte er. Ashlee nickte und lief ins Bad zurück. Chaya war inzwischen samt Kind aus der Wanne gestiegen und sah sie gerade fragend an: „Es war Izzy!“ sagte Ashlee nur und begann Nicky abzutrocknen und fertig zu machen. Chaya ihrerseits zog sich ebenfalls um. Sie schlüpfte in eine weiße Schlaghose und einen weißen Schulterfreien Pulli.. Beide Mädchen kamen ins Wohnzimmer. Ashlee gab Nick zu Jay. Chaya war unlängst dabei in ihre Schuhe und Jacke zu schlüpfen. Ashlee sah sie an: „Wo willst du hin?“ fragte sie. „Izzy suchen!“ kam die knappe Antwort. Ashlee schloss ihre Jacke: „Ich helf dir!“ und kurz darauf waren Jay und Nick alleine. Die beiden Mädchen blieben außerhalb der Wohnung stehen. Es war bereits dunkel und Schneegestöber hatte eingesetzt. Ashlee sah sich um: „Okay, du gehst da lang und ich hier lang. Ruf mich an, wenn Du ihn gefunden hast!“ und damit trennten sich die Beiden Mädchen. Sie suchten die Umgebung ab.

Doch das wurde, durch das immer mehr zu nehmende Schneegestöber nicht gerade einfacher. Es wurde immer schlimmer, je weiter Chaya ging. Es schien als würde es sie fernhalten wollen. Doch die Blondine dachte gar nicht daran aufzugeben. Etwas tief in ihr sagte ihr, dass sie weitersuchen musste.

Ihre Schritte hinterließen tiefe Fußspuren im Schnee. Seit sie aus dem Haus gekommen war, waren bestimmt 3cm Neuschnee gefallen und es schneite unaufhörlich weiter.

Erschwerend kam hinzu, dass es inzwischen stockdunkel war. So konnte man kaum die eigene Hand vor Augen sehen.

Sie hatte nun schon alles abgesucht, von Izzy keine Spur. Auch Ashlee war bis jetzt erfolglos geblieben.

So langsam begann sich Chaya ernsthaft Sorgen zu machen.

Was konnte Jay nur gesagt haben, dass Izzy einfach verschwand ohne ihr etwas zu sagen?

Und in diesem Moment wurde ihr schmerzlich bewusst, dass es nie wieder wie früher werden würde. Wären sie noch Freunde, wäre er mit dem was ihn beschäftigte jetzt zu ihr gekommen. Aber sie waren keine Freunde mehr. Nein, sie waren jetzt ein Paar und das änderte eine Menge.

Mit einem Mal krachte etwas, ganz unmittelbar in ihrer Nähe. Die Blondine schreckte auf und sprang reflexartig ein Stück zurück. Als sie bemerkte, dass nichts geschah, hielt sie inne und lauschte in die Dunkelheit hinein. Weiteres Krachen und Splittern von Holz war zu hören. Im nächsten Moment klirrte es, dass war eindeutig Glas, welches eben zu Bruch gegangen war…

Sie horchte auf, wagte nicht sich zu rühren. Angestrengt versuchte sie zu lokalisieren woher die Geräusche kamen und tatsächlich, sie hörte jemanden Fluchen und das in einer Lautstärke, welche um die Zeit und vor allem an Heiligabend alles andere als angebracht war.

Sie überlegte kurz: >Das kommt vom Bolzplatz. Vielleicht…< sie zögerte nicht lange, klappte ihr Handy auf und wählte die Nummer von Ashlee, welche auch abnahm: „Ja?“

„Ich glaub ich hab ihn gefunden.“ Sagte Chaya und lief durch den Schnee auf die Geräuschquelle zu.

„Wo denn?“ fragte Ashlee nur und Chaya hörte einige Kinderstimmen, die „Stille Nacht, Heilige Nacht“ sangen.

„Ich bin in der Nähe vom alten Bolzplatz. Du weißt schon, da wo die Jugendlichen sich immer heimlich zum Trinken und Rauchen treffen…

Da kracht es dauernd und jemand brüllt, Sprache konnte ich allerdings noch nicht identifizieren! Nur eins ist schon mal sicher, die Lautstärke ist alles andere als angenehm, damit kann man Tote aufwecken!“ stellte die Blondine trocken fest.

Ashlee seufzte: „Sei vorsichtig, die Landstreicher sind oft in der Gegend unterwegs.“ Sagte sie dann.

Plötzlich stutzte Chaya und nickte unmerklich: „Ich korrigiere, es ist Izzy!“ meinte sie dann trocken und gleichzeitig sprach Erleichterung aus ihrer Stimme.. „Okay, ich gehe dann jetzt nach Hause, gucken ob Jay noch lebt. Beeilt euch. Bye.“ Mit diesen Worten legte ihre Managerin auf.

Chaya steckte ihr Handy ein und näherte sich langsam dem Platz, der erleuchtet von ein paar Lampen war. Sie konnte inzwischen eine dunkel gekleidete Person erkennen, die gerade die zusammen gebastelte Holzhütte der Jugendlichen in seine Einzelteile zerlegte. Je näher sie kam, desto deutlicher wurden die Konturen des Amerikaners und je deutlicher wurde auch, dass es wirklich Izzy war. Sie näherte sich ihm langsam von hinten: „Izzy?“ fragte sie leise, fast schon schüchtern. Keine Reaktion. Ihr Gegenüber tobte immer noch.

Sie schluckte, das einzige Mal als sie ihn so erlebt hatte, war damals mit Carly gewesen. Und wenn sie ehrlich war, machte er ihr gerade, verdammte Angst. Dennoch setzte sie weiterhin mutig einen Fuß vor dem anderen. Endlich hatte sie ihn erreicht. „Schatz?“ ihre Arme schlangen sich von hinten um seinen Körper, während sie sich an ihn schmiegte.

Sie spürte deutlich die in ihm immer noch lodernde Wut, er schnappte heftig nach Luft.

Als sich zwei Arme schüchtern um ihn schlossen und jemand sich an ihn schmiegte, hatte Izzy den ersten Reflex zu zuschlagen. Da war endlich jemand an dem er seinen Frust auslassen konnte, an der ganzen angestauten Wut, die in ihm kochte. Doch als er kurz darauf, die verstraute, sanfte Stimme hörte, kochte die Wut Sekundenbruchteile hinunter. Aber nicht soweit, dass es reichte im Gegenteil, er spürte sie wieder hochkommen und er spürte auch das selbst Chaya im Moment nicht vor ihm sicher wäre. Wenn sie nicht ging, würde er sie verletzten. „Chaya geh!!!!!!!!“ fauchte er im nächsten Moment, machte aber keine Anstalten sich zu rühren. Izzy wusste ganz genau, wenn er sich jetzt bewegte, würde er die Kontrolle verlieren und sie wäre dann die Leidtragende.

Die Kälte seiner Stimme ließ sie zurückweichen, allerdings ließ sie ihn nicht los. Ihr Blick war verwirrt und ängstlich auf seinen Rücken geheftet. Sie konnte die Wut und den Hass spüren, der sich gegen alles und jeden richtete. Im Moment und am Stärksten gegen sie selbst. Izzy hatte unterdessen Mühe gegen seinen Inneren Dämon anzukämpfen, der geradezu fauchend und brüllend danach verlangte dem Engel hinter ihm die Flügel zu brechen, ihm die Federn einzeln auszureißen und sie in der Luft zu zerfetzen. Sich an ihrer Angst zu laben und in ihrem Blut zu baden.

Ihren ängstlichen Herzschlag spürte er sogar durch die Kleidung und es gefiel ihm, dass sie Angst hatte. Im selben Moment hasste er sich dafür. Wie konnte er Gefallen daran finden, dass sie Angst vor ihm hatte?. „Was ist passiert? Izzy….“ fragte sie leise. Ihr war es egal und wenn er auf sie losging, sie wollte nicht ohne ihn zurückgehen.

„Chayenne - GEH!“ wiederholte er nur und diesmal war es fast ein Schrei.

Er keuchte und fügte leise hinzu: „Geh bevor ich dich verletze. Ich bin gerade eine tickende Zeitbombe und für alle eine Gefahr. Auch für dich. Also geh bitte….“ Ein Zittern ging durch seinen Körper.

Sie schluckte, alles in ihr sträubte sich dagegen. Sie wollte nicht, aber…

Schließlich spürte er wie ihr Griff um seinen Bauch sich lockerte, die vertraute Wärme der Kälte wich und sie langsam die Hände zurückzog. Er spürte, dass er gerade eine Kluft zwischen sie gerissen hatte. Er spürte Ihre Unsicherheit, Angst und dem Wunsch bei ihm zu bleiben. Seine Nähe zu fühlen. Doch das ging nicht, würde er es zu lassen, würde er sie verletzen. Chaya stand noch einen Augenblick hinter ihm, sagte nichts. Starrte einfach nur auf seinen Rücken. Kurz darauf hörte er wie sie sich umdrehte und ihre Schritte sich entfernten.

Keine Sekunde zu früh, denn im nächsten Moment brach es aus ihm heraus. Mit einem lauten Schrei, trat er auf die Holzplanken ein, dass diese splitternd zerbarsten.

Seine Wut machte ihn blind und taub für alles um sich herum und so bemerkte er auch ihre Tränen nicht mehr, die leise ihre Wangen hinab liefen und vom eisigen Wind getrocknet wurden, während sie zurück zur Wohnung ging. Fragen quälten sie, auf die sie keine Antwort fand. Zurück blieb nur eins, die Erkenntnis, dass es nie mehr so sein würde wie früher und wenn sie ehrlich war, hatte genau diese Nähe und Vertrautheit ihr alles bedeutet.
 

Zwanzig Minuten später öffnete sie die Wohnungstür. Ashlee und Jay sahen auf. Ashlee sprang auf: „Wo hast du Izzy gelassen?“ fragte sie dann.

Die Blondine sah se nicht an, sie hängte ihre Jacke auf: „Er hat mich weggeschickt!“ sagte sie dann leise.

Ashlee schaute überrascht und Jay sprach aus, was sie dachte: „Wie, er hat dich weggeschickt?“

„Er sagte er sei eine tickende Zeitbombe und nicht mal ich wäre vor ihm sicher. Ich soll gehen, weil er mich nicht verletzen will. Ich hab ihn noch nie so kalt erlebt, noch nie so voller Wut und Hass. Doch die Wut kam damals bei der Entscheidungssache ähnlich stark rüber, aber das eben hat alles getopt. Er hat mir Angst gemacht. Er hat eine Kluft zwischen uns gerissen, die nicht mal mit einem Mammutbaum zu überbrücken wäre…“ erzählte die Blondine leise und sah immer noch ihre Jacke an. Mit einem Mal schnellte ihr Kopf herum und sie fuhr Jay an: „Was verdammt hast du ihm gesagt, dass er so austickt? Das er dermaßen austickt, dass nicht Mal ich mehr an ihn rankomme?!“ fauchte sie und ihre Augen funkelten so gefährlich grün auf, dass Jay zurückwich und Ashlee sich instinktiv beschützend vor ihren Freund stellte. „Jetzt mach Jay dafür nicht verantwortlich. Er kann doch nichts dafür, wenn Izzy wieder Mal so ausklingt. Das kennen wir doch von ihm. Ist doch nichts Neues mehr!“ verteidigte sie Jay. „Doch, nämlich mit dem Unterschied, dass ich ihn früher noch besänftigen konnte, er jetzt aber nicht mit mir spricht und wie ein bekloppter gerade an Heiligabend Holz klein macht.“ Erwiderte Chaya jetzt knurrend. Ashlee grinste halb: „Haben wir wenigstens Kaminholz!“ stellte sie dann nüchtern fest.

„ Das ist verdammt noch mal nicht witzig Ashlee.“ Ereiferte sich Chaya und sah Jay nun wieder an: „Okay, was hast du gesagt? Sag es mir lieber jetzt. Ich krieg`s eh raus und wenn du es mir jetzt sagst, ist die Chance das du weiterleben darfst bei weitem größer!“ sprudelte es jetzt auf Französisch aus der Blondine raus. Sie war mit Absicht eben in eine andere Sprache gewechselt, damit Ashlee sich nicht mehr einmischen konnte. Denn das war ganz allein eine Sache zwischen ihr uns Jay. Jay sah ihr in die Augen, er versuchte gerade abzuschätzen, ob es wirklich gesund für ihn war, es ihr zu sagen. Als er jedoch sah, dass ihre Augen zwischen grün (was meistens bei Wut erschien bzw. wenn sie frech wurde) und einem traurigen beinahe schon besorgten grau hin- und herwechselten, entschloss er sich ihr zu antworten. Schlimmer konnte es eh nicht werden.

„Ich habe ihm von der Sache mit Mick erzählt.“ Sagte er leise und zog vorsichtshalber schon mal den Kopf ein.

Chayas Augen waren gerade grün und wurden mit einem Mal total grau: „Du hast was?“ fragte sie nur schockiert und im nächsten Moment drehte sie sich um: „Oh nein! Verdammt, Jay! Du hattest es mir versprochen!“ im nächsten Moment jagte ihre Faust ungebremst in die Wand. „Schatz, nein!“ Ashlee bekam sie gerade noch zu fassen. Chaya sah sie nun an und ihre Augen leuchteten wieder grün auf: „Jay, ich hab dir vertraut. Wie konntest du nur?! Dir hätte doch klar sein müssen wie er reagiert. Ich habe dir gesagt, dass ich nicht will, dass er es weiß. Und wenn der Zeitpunkt da gewesen wäre hätte ich es ihm selbst gesagt. Na toll, herzlichen Dank auch Tariq Khan!“ mit diesen Worten riss sie sich los und verschwand in ihrem Zimmer. Das Türknallen ließ sie geflissentlich aus, weil Nick nebenan schlief.

Sie krabbelte auf ihr Bett, betätigte ihre Laserlampe. Im nächsten Augenblick wurde der Raum in Weltraumoptik getaucht. Überall waren Sterne zu sehen, Sternennebel, Milchstraßen. Ein Lichtspiel aus schwarz, rot, blau und weiß. Sie langte mit der linken Hand neben sich auf ihre Decke und fasste nach der Fernbedienung für ihre Stereoanlage. Im nächsten Moment erklangen die melancholischen Klavierklänge und die raue Stimme von Bryan Adams „Everything I do, I do it for you“. Chaya hatte diese CD neulich erst wieder gefunden und hörte sie nur noch rauf und runter. Sie saß reglos da, den Kopf an die Wand gelehnt und starrte vor sich hin, beobachtete gedankenverloren den Weltraum um sich rum und versuchte die Erinnerungen zu lassen, wo sie waren- in der Vergangenheit. Aber was, wenn die Vergangenheit zur Gegenwart wurde?

Sie konnte es nicht sagen.

Sie hatte nie soweit gedacht, wie weit es gehen konnte. Denn bis heute waren sie nur beste Freunde gewesen. Das es tiefer gehen könnte, war ihr nicht klar gewesen. Das bedeutete aber im gleichen Zug, dass sie irgendwann eine andere Phase erreichen würden und dann würde sich zeigen, wie sehr sie ihm wirklich vertraute.
 

Izzy kehrte irgendwann gegen 21:00Uhr zurück, allerdings ging er nicht zu Chaya und mied ebenso das Wohnzimmer, wo Ashlee und Jay saßen. Leise öffnete er die Tür zum Gästezimmer in dem Nick schlief und glitt lautlos hinein. Er ließ sich auf die Couch nieder. Er war noch nicht soweit darüber zu reden und Chaya würde ihn fragen. Zu tief saß der Hass und die Wut noch, dass er nicht wusste, wie er ihr das erklären sollte ohne wieder auszurasten. Zumal die Enttäuschung ebenso groß war. Wieso hatte sie ihm nichts gesagt? Wieso hatte sie sich stattdessen Jay anvertraut? Er wusste es nicht, verharrte in dieser Position still und leise einige Zeit, nicht ahnend, dass seine Freundin drüben gerade abermals durch die Hölle ging.

Ashlee und Jay hatten Izzy kommen und gehen sehen. Die Stimmung war deutlich bedrückt. „Vielleicht war es nicht gut, dass wir zurückgekommen sind…“ murmelte Jay, den das schlechte Gewissen plagte. Er hatte nicht soweit gedacht als er es Izzy erzählte. Jetzt hatte er die beiden frisch verliebten, die erst so kurz zusammen waren vor ihre erste große Zerreißprobe gestellt und es würde sich herausstellen, ob ihr Gefühl füreinander stark genug war um diese zu bestehen.

Jay würde es sich nicht verzeihen, wenn diese gerade erst entstandene Beziehung wegen ihm zerbrach. Die Beziehung seines besten Freundes war wie eine kleine Pflanze, die gerade erst den Weg an die Oberfläche gefunden hatte und was tat er? Er kippte einfach Unkrautvernichtungsmittel hinüber, wo diese Pflanze soviel Zeit, Mut und Zuwendung gebraucht hatte um überhaupt das Licht des Tages zu erblicken.

Außerdem quälte ihn noch etwas ganz anderes.
 

Er hatte Chayas Vertrauen missbraucht. Sie hatte sich ihm in ihrer Not anvertraut und er hatte ihr versprochen es Izzy nicht zu sagen, dennoch hatte er es getan. Wenn aufgrund dieser Tatsache die Beziehung zerbrach, würde weder sie noch er ihm das jemals verzeihen.

Er seufzte tief. Ashlee, die auf seinem Schoß gesessen hatte, schaute auf: „Mach dir keine Sorgen. Die beiden schaffen das schon. Es wäre eh irgendwann zur Sprache gekommen und er hätte genauso reagiert. Es war gut so, du hast Izzy die Möglichkeit gegeben vorzeitig einem Fehler auszuweichen, den er in seiner ungestümen Art begangen hätte. Er wäre zu schnell nach Vorne geprescht und hätte damit mehr zerstört als gemindert, so hat er die Chance Chaya das Vertrauen in die Männerwelt wiederzugeben. Ihr zu zeigen, dass nicht alle so sind wie der Dreckskerl. Ich mein, ihr erstes Mal war ein Desaster. Das ist nicht mehr zu ändern, aber er hat die Chance ihr irgendwann das zu zeigen, dass nicht alle Männer so sind und man durchaus spaß am Sex haben kann!“ sie zwinkerte Jay zu. Der sah sie irritiert an: „Wie ihr erstes Mal war ein Desaster? Ich denk du hast sie daraus geholt bevor da was passieren konnte?“ Ashlee seufzte leise und kraulte beruhigend Jays Arm: „Ja schon, das eine Mal. Aber es ist danach ja trotzdem irgendwann passiert. Oder glaubst du sie ist noch Jungfrau???????

Und wie könnte es anders sein. Er war brutal und hat nur an sich gedacht. Ist am Morgen gleich verschwunden. Sie hat mich angerufen, war total verheult und war dabei sich die Birne zuzukippen. Hatte schon eine Flasche Tequilla intus, aber du weißt ja selbst wann die Wirkung von Alkohol bei ihr einsetzt. Ich konnte sie überzeugen den Alkohol wegzustellen, weil es ihr eh nicht geholfen hätte. Ich habe ihr gewünscht, dass die nächsten Male besser wurden. Aber alle Kerle die sie hatte…nun ja lassen wir das. Sie kann von Glück reden, dass sie meistens so betrunken war und davon nichts mitbekommen hat. Am morgen blieb nur die Gewissheit ausgenutzt worden zu sein zurück.“ Erklärte Ashlee leise.

Jay seufzte abermals: „Das Mädel kann einem verdammt noch mal Leid tun, die hat das Pech scheinbar gepachtet, kann das sein? Erste Liebe ein Dreckskerl, dann von den Kerlen ausgenutzt, eine Familie die keine ist und dann in den besten Freund verliebt. Ich hoffe für sie, dass es jetzt besser wird. Aber immerhin kann sie jetzt ihren Traum leben und neue Kraft tanken und sie bekommt die Chance auf eine Beziehung, die sie verdient hat. Ich hoffe nur, dass er es nicht versaut und sie verletzt. Denn sonst muss ich Izzy verdammt wehtun und wir brauchen ihn noch!“ Ashlee musste lächeln als Jay wieder mal so für Chaya in die Bresche sprang. Mit ihnen hatten sich wirklich auch zwei gefunden.

„Die beiden werden das schon hinkriegen, vertrau mir. Sie haben nicht umsonst solange gebraucht. Und Izzy ist ein Kämpfer, er lässt sich von so was doch nicht abschrecken und das Chaya ein Stehaufmännchen ist, wissen wir jawohl beide, oder?!“ mit diesen Worten gab sie ihm einen Kuss.

Schließlich stand sie auf und verschwand, nur um kurz darauf mit einem Päckchen wiederzukommen, welches sie ihm auf den Schoß legte: „Fröhliche Weihnachten!“ Ashlee strahlte über das ganze Gesicht als sie Jays überraschten Gesichtsausdruck sah. „Jay, heute ist Heiligabend. Ich weiß zwar das Bescherung bei euch auch erst am 25.12. ist, genau wie in den Staaten auch, aber ich denke wir halten uns heute einfach Mal an die deutsche Tradition und jetzt mach auf!“ sie stupste vorsichtig das Paket an und schob es ihm hin. „Okay, wenn du darauf bestehst. Sollen wir Chaya und Izzy nicht dazu holen?“ fragte der Brite dann und betrachtete argwöhnisch das Päckchen auf seinem Schoß. Ashlee schüttelte den Kopf: „Nein, die brauchen Zeit für sich. Izzy ist bei Nick und Chaya ist in ihrem Zimmer. Lassen wir die beiden erstmal!“ meinte sie dann.

Jay stand auf: „Ich frag trotzdem Mal, muss eh noch dein Geschenk holen!“ er zwinkerte ihr zu. „Okay, aber ich wollte doch gar nichts geschenkt bekommen.“ Warf Ashlee nun ein, aber Jay hörte es nicht mehr. Er war in das Zimmer von Ashlee gegangen um ihr Geschenk aus seiner Tasche zu holen. Auf dem Rückweg lauschte er an Chayas Zimmertür und hörte nur die Stimme von Bryan Adams, die schmachtend und flehend Everything I do zum Besten gab. Vorsichtig öffnete er die Tür. Chaya öffnete mit einem Schlag die Augen als das Licht aus dem Flur sie blendete. Hastig wischte sie die Tränen weg: „Was gibt`s denn?“ sie bemühte sich nach Leibeskräften nicht zu zeigen, dass sie geweint hatte. Allerdings nahm Jay das Schniefen dennoch war.

Langsam schloss er die Tür und kam zu ihr rüber. Vor dem Bett ging er in die Knie, nahm ihren Kopf wortlos in Beide Hände und wischte die Tränen weg. Jay spürte, dass sie sich quälte und dass, mit seinem „Verrat“ alles wieder hochgekommen war, was sie mühsam vergraben hatte. „Es tut mir leid, Kleine.“ Sagte er leise und wischte eine weitere Träne weg. „Schon gut…was gibt`s denn?“ erwiderte sie und schniefte leise.

„Ashlee und ich machen Bescherung und ich wollte fragen, ob du auch kommst?“ er sah sie nachdenklich an, ihre Augen streiften sein Gesicht und obwohl er nicht wirklich etwas erkennen konnte, fühlte, dass sie ihn musterte. „Ist Izzy auch drüben? Ich hab die Tür gehen hören…“ „nein, er ist bei Nick im Zimmer. Ich werde ihn auch fragen. Aber ich glaube kaum, dass er rauskommt. Kleine, es tut mir leid, dass ich dir Heiligabend verdorben habe…“ Jay ließ schuldbewusst den Kopf hängen. „Jay, du kannst da nichts für. Es ist meine Schuld. Ich hätte es Izzy erzählen müssen, früher erzählen müssen. Es spricht nicht gerade von sehr großem vertrauen- auch als er mein bester Freund war- das ich ihm nicht gesagt habe, was mich quält. Er ist zu Recht sauer, wütend und enttäuscht…“ „ich hätte einfach meine große Klappe halten müssen, ich hatte es dir versprochen…“ „Jay, du hast es gut gemeint und du hast mir nichts versaut. Okay vor ein paar Stunden hätte ich die Welt umarmen können und es gab nichts Schöneres auf der Welt. Jetzt bin ich traurig und wütend auf mich selber, aber jeder bekommt was er verdient im Leben und ich bin schon froh, dass ich heute generell nicht alleine bin. Mir bedeutet es eine Menge, dass ihr alle hier seid…“ sie blickte zur gegenüberliegenden Wand, an die das Gästezimmer grenzte: „..auch wenn er nicht mehr mit mir redet und mich nicht in seiner Nähe duldet. Ich weiß es zu schätzen, dass er da war als ich ihn am meisten brauchte und ich weiß es zu schätzen, was ihr aufgegeben habt um hier zu sein!“ sie drückte dem Briten einen kurzen Kuss auf die Stirn und lächelte schwach: „und jetzt geh zurück zu deiner Freundin und nimm das hier mit!“ mit diesen Worten drückte sie ihm zwei Pakete in die Hand.

Jay schaute noch einen Augenblick lang skeptisch, dann nickte er und erhob sch aus der Hocke.

Schließlich verließ er das Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich.

Wie nicht anders zu erwarten, konnte er Izzy nicht dazu bewegen rauszukommen.

So blieben er und Ashlee den Rest des Abends und der Nacht unter sich. Izzy selbst hatte sich zu dem Baby ins Bett gelegt und schlief ebenso friedlich wie Nick.

Die einzige, die in dieser Nacht nur bedingt schlaf fand war Chaya.
 

Die Blondine war irgendwann eingeschlafen, schlief allerdings viel zu unruhig. Träume beschäftigten sie. Bilder aus der Vergangenheit griffen nahtlos in die Gegenwart über und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Unruhig wälzte sie sich hin und her, schreckte immer wieder hoch. Als sie dann gegen 6 Uhr morgens Nick hörte, war es ganz vorbei. Mühsam und schlaftrunken stand sie auf. Sie wusste nur zu gut, dass Izzy den kleinen nicht hören würde. Müde rieb sich Chaya die Augen, öffnete ihre Zimmertür und ging ins Gästezimmer. Ihr Neffe lag von Izzy umklammert im Bett, zupfte immer wieder an dessen Dreadlocks. Brabbelte glucksend und wollte ihn scheinbar wecken, doch der Amerikaner bekam nichts mit. Er hatte einen zu festen Schlaf und Chaya wusste genau, dass der Jetlag eingesetzt haben musste. Gewöhnlicherweise nahm Izzy zumindest knurrend wahr, wenn jemand ihn an den Haaren zog.

Sie seufzte, nahm seinen Arm vorsichtig von ihrem Neffen, hob diesen auf ihre Hüfte und deckte danach vorsichtig ihren Freund wieder zu. Dabei ruhte ihr Blick auf seinem Gesicht, währen Nick an ihren Haaren zupfte und die kleinen Fäustchen in ihr Top krallte. Chaya schluckte, es tat weh. Sie hätte ihn letzte Nacht gebraucht. Ihr ganzes Sein hatte sich nach seiner Nähe gesehnt und dennoch verstand sie es. Er hatte sie abgewiesen - zu Recht und wenn er sich jetzt distanzierte würde sie es verstehen, sie hatte ihm nicht vertraut. Eine lautlose Träne lief ihre Wange hinab und trocknete, ein letztes Überbleibsel der letzten Nacht. Sie hinterließ keine Spuren. Ganz im Gegensatz zu der Vergangenheit, der Gegenwart und den Träumen letzte Nacht.

Leise verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Mit Nick auf dem Arm ging sie in die Küche und setzte Wasser für seinen Brei auf, während sie mit dem Baby noch ein wenig kuschelte. Etwas das sie immer morgens tat. Nick war noch so klein, aber bald würde es genauso sein wie mit den beiden großen. „Ich hab dich lieb, Mini-Murmel!“ sie drückte dem Blondschopf mit den strahlend blauen Augen einen Kuss auf die Stirn. Sie setzte ihn wieder auf ihre Hüfte und rührte den Grießbrei an und füllte Saft in die Flasche.

„Na komm, dann machen wir dich mal sauber, Schatz!“ sie setzte ihn kurz in seinen gehfrei und schlich abermals ins Schlafzimmer um frische Sachen und Windeln für das Kind zu holen. Wenn die Situation so blieb, würde sie Nickys Sachen zu sich holen, dann hatte Izzy genug Platz für sich.

Als sie zurückkehrte war der Knirps schon vergnügt damit beschäftigt an einer der Weihnachtskugeln zu kommen. „Nick nein!“ sagte sie ruhig und augenblicklich zog das Kind die Hand zurück. Schaute dann kurz, zog ne Schnute und begann zu weinen. Chaya seufzte, nahm Nicky auf den Arm: „Ich weiß, dass das glitzert, aber das macht aua und deshalb darfst du das nicht abmachen!“ erklärte sie dann und legte den Jungen auf die Couch. Sie gab ihm ihren Hausschlüssel mit dem er sich freudestrahlend beschäftigte, während sie ihn wickelte. Nicky war ein Kind, was Tränen schnell vergaß und das war ganz gut so. Er lachte viel, aber er mochte es überhaupt nicht, wenn man mit ihm schimpfte. Er lachte alle an und mochte es andere lachen zu sehen, vielleicht war das ein Grund warum er Izzy so sehr mochte, weil der eigentlich immer lachte. Ein strahlendes Lächeln besaß, welches die Sonne aufgehen ließ. Chaya mochte es, es war eins der Dinge die sie damals fasziniert hatten und vielleicht sah Nicky es auch so. Sie wusste es nicht. Izzy war Gewöhnlicherweise, genauso wie sie selbst ein recht launischer Mensch. Pendelte von einem extrem ins andere. Im einen Moment gut drauf im nächsten Moment eine tickende Zeitbombe und dennoch strahlte er immer sobald er die Kinder um sich hatte. Chaya war das ein Rätsel, er war und blieb ein Phänomen.

Sie seufzte, nahm ihren Neffen auf den Arm und ging in die Küche zurück, wo sie Nick fütterte. Eine halbe Stunde war sie damit beschäftigt den Hunger des Kleinen zu stillen, der mit einem Mal zurückgekommen war. Scheinbar war der Zahn bereits durchgebrochen und verursachte keine Schmerzen mehr. Das wiederum hatte zur Folge, dass das Baby wieder großen Appetit entwickelte. Chaya stellte das mit Genugtuung fest und schrieb ihrer Schwester eine kurze SMS, auf die sie allerdings nie eine Antwort erhielt.

Nachdem sie die Küche wieder in Ordnung gebracht hatte, setzte sie ihren Neffen in seinen Gehfrei und nahm ihn mit ins Bad. Sie schloss die Tür hinter sich, ein Blick auf die Uhr zeigte inzwischen 7:30Uhr. Sie rechnete nicht damit, dass Ashlee und Jay vor 11Uhr aufstanden und mit Izzy war vermutlich auch erst gegen Nachmittag aufgrund des Jetlags zu rechnen.

Sie seufzte leise und ließ Wasser in die Wanne, ordnete ihre Anziehsachen, die sie gestern hier deponiert hatte und begann dann Nick auszuziehen. Wenn sie baden ging, konnte er gleich mitgehen. So saß die Blondine keine 10 Minuten später in der Wanne und beobachtete wie der Knirps (von ihr gehalten) vergnügt im Wasser planschte und immer wieder quietschte. Wenn doch das Leben nur so einfach wäre, wie es diese Kinderaugen gerade sahen, aber das war es leider nun mal nicht.

Sie Spielte anschließend noch eine ganze Weile mit dem kleinen und räumte auf. Sie deckte den Tisch für Ashlee, Jay und Izzy. So dass diese wenn sie aufstanden sich nur noch an den gedeckten Tisch setzten. Gegen 9:30Uhr erwachten Ashlee und Jay von den Toten... Sehr zu Chayas Verwunderung Die beiden hatten den direkten Weg in die Küche gewählt und waren jetzt mit frühstücken beschäftigt.

Izzy war irgendwann ebenfalls wach geworden. Er konnte nicht mehr schlafen. Leise stand er auf und verließ das Zimmer. Auf dem Weg dorthin ging er in die Küche um etwas zu trinken. Ashlee sah von ihrem Croissant auf als sie hörte wie Jemand die Küche betrat, seufzend ließ sie ihr Messer sinken und wünschte ihrem besten Freund einen guten Morgen und erkundigte sich im gleichen Atemzug warum er Chaya aus dem Weg ging. Das hätte sie lieber bleiben lassen sollen. Izzy fauchte sie nur an, knallte sein Glas auf den Tresen, so dass dessen Inhalt überschwappte und sich auf den Boden ergoss. Schnaubend wie ein Stier verließ er die Küche. Man hörte die Wohnungstür knallen und weg war er.

Ashlee war erschrocken zusammen gefahren und Jay tätschelte beruhigend ihren Arm. Als sie sich einigermaßen beruhigt hatte, stand er auf und wischte kommentarlos den Küchenboden auf. Immerhin war das eine potentielle Gefahrenquelle. „Erinnere mich daran ihn nie mehr anzusprechen, wenn er Beziehungsprobleme hat. Meine Güte wie konnte Chaya das nur solange überleben?“ Jay drehte sich um und öffnete den Mund um ihr eine Antwort zu geben. Ashlee knurrte nur: „Mach den Mund wieder zu: Ich weiß weil sie sein ein und alles ist und sich alles erlauben durfte!“ brummte sie, woraufhin Jay seine Antwort wieder runterschluckte und weiter auf dem Boden rumrutschte. Ashlee grinste: „Weißt du, du solltest öfter putzen. Nur in Tank-Top und Shorts. Daran könnte ich mich gewöhnen!“ stellte sie dann fest. Jay wrang den Putzlappen aus: „Das kann ich mir vorstellen. Vorerst war das eine Ausnahme. In diesen Genuss kommst du erst wieder, wenn wir unsere eigene Wohnung haben…“ erwiderte er. Die Halbamerikanerin zog eine Schnute: „Schade eigentlich!“ Jay setzte sich wieder zu ihr, gab ihr einen kurzen Kuss. „Und momentan sind wir alle zuviel unterwegs als das es sich lohnen würde. Und schau mal, praktisch gesehen haben wir unsere eigene Wohnung! Wir haben hier ruhe und Zeit, hier ist nicht so ein Chaos wie drüben!“ sagte er. Ashlee seufzend: „Nur mit der Tatsache das hier eine Chaya dauernd rumrennt und die Wohnung eigentlich ihr gehört. Nur mit dem Unterschied, dass ein Izzy hier dauernd schlechte Laune verbreitet bzw. Chaya deprimiert ist wie ein Schluck Wasser in der Kurve.“

Das Izzy die WG Tür knallend verlassen hatte, war fast gänzlich an Chaya vorbei gegangen.

Sie saß in ihrem Zimmer auf dem Teppich, ihre Gitarre auf dem Schoß. Vor ihr saß Nick und spielte mit einigen Plüschtieren und Bauklötzen, die er weg warf.

Als ihre Finger über die Saiten ihrer Gitarre glitten und ihre Stimme erklang, blickte das Baby auf und hielt verdutzt inne. Die azurblauen Augen musterten seine Tante neugierig und im nächsten Moment lachte er. Freudig lauschte er den Tönen.
 

Gegen 11 Uhr des Vormittags wurde der kleine dann müde. Nachdem sie ihn in ihrem Zimmer hingelegt hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Aus dem Bad drangen Geräusche. Ashlee und Jay waren dabei sich zu duschen und umzuziehen. Die Blondine seufzte leise, schaltete die Stereoanlage an und ließ sich auf ihrer Couch nieder. Sie fröstelte, griff nach ihrem Buch und schlug es auf. Sie war seit Nick und die anderen hier waren, so gut wie nicht mehr zum Lesen gekommen und dabei las sie doch so gerne. Inzwischen war es auch nicht mehr Harry Potter. Chaya versuchte sich gerade an einem Buch ihres Lieblingsautors Wolfgang Hohlbein, das den Titel „Krieg der Engel“ trug. Hierbei geriet ein Junge in den Kampf zwischen Gottes Engeln. Teilweise erinnerten sie die Engel an sie selbst und Carly, allerdings gab es einen gewaltigen Unterschied. Alle Engel in diesem Buch waren männlich. Seufzend schlug sie ein paar Seiten um und vertiefte sich in ihr Buch, welches sie auch sofort wieder in seinen Bann zog. So merkte sie auch gar nicht wie Ashlee u8nd Jay wieder aus dem Bad kamen. Chaya schreckte erst auf als sich etwas Kaltes mit einem Mal um ihren Hals legte und eine vertraute Stimme ihr „Merry Christmas!“ ins Ohr flüsterte Augenblicklich bekam sie eine Gänsehaut. Sie war so erschrocken, dass sie nicht mal ein Piep von sich geben konnte. Die Stimme hatte sie sofort erkannt – Izzy. Unbemerkt war er wieder in die Wohnung zurückgekommen. Vorsichtig umfasste seine Hand ihren Kopf und drehte ihn zu sich. „Ich hoffe sie gefällt dir…“ flüsterte er und sah ihr tief in die Augen, in denen nur noch tiefe Zuneigung zu sehen war. Chaya sah ihn einfach nur an, ihr war noch gar nicht bewusst geworden, wovon er sprach. Im nächsten Moment schlang sie einfach nur ihre Arme um seinen Hals und umarmte ihn. Sie war froh, so unendlich froh und dankbar, dass er sie nicht mehr abwies. Er war wieder da und alles andere war in diesem Moment unwichtig. Izzy, der bis dato gehockt und über die Couchlehne geschaut hatte, stand nun auf. Dadurch das Chaya ihn immer noch umarmte, zog er die Blondine ebenfalls mit hoch. Er hob sie im nächsten Moment einfach über die Couch und stellte sie dann vor sich ab, alles aber ohne sie loszulassen. Izzy spürte, dass sie Angst gehabt haben musste. Die Art wie sie sich an ihn schmiegte und ihn umarmte offenbarte es. Sie hatte Angst gehabt, dass er sie allein ließ und wenn er ehrlich war, hatte da auch nicht viel gefehlt. Als Jay ihm das gestern erzählte und er so ausgeflippt war, war er sich nicht sicher gewesen, ob er für sie gut war. Er wollte sie nicht irgendwann aufgrund seiner Launen verletzen, so wie er es schon mal getan hatte. Ebenso war er sich nicht sicher, ob das überhaupt einen Sinn machte, wenn sie ihm am Anfang schon nicht vertraute. Aber je länger die Nacht dauerte, umso mehr sich die Stunden hinzogen, war er sich eines bewusst geworden – sie war alles was er wollte und brauchte. Nichts anderes war wichtig. Jetzt als sie sich langsam löste und ihn aus unsicheren Augen ansah, sah er sich bestätigt. Es würde nicht leicht werden, aber sie würden es schaffen, da war er sich sicher.

Ihre Augen huschten über sein Gesicht, suchten unsicher seinen Blick. Er lächelte sie an: „ Sie steht dir, als ich sie gesehen habe, musste ich sofort an Dich denken…“ mit diesen Worten, nahm er eine schlanke Silberkette in die Hand, die zu Chayas Erstaunen, um ihren Hals hing. Das war es also, was eben so kalt gewesen war. Sie betrachtete seine Finger, welche die feinen Glieder der Kette hielten und dann schluckte sie. Im Zentrum der Kette, eigentlich mitten in ihrem Dekoltée hing ein weißer kleiner Kristall in dessen Kern ein weiterer blauer runder Kristall eingeschlossen war.
 

Ein Sonnenstrahl fiel hinauf und er leuchtete einen kurzen Moment auf.

Sie wusste nicht was sie sagen sollte, ihre Wangen färbten sich gerade rot während sie ihm zu hörte. „Der Anhänger besteht aus zwei Kristallen die am letzten Tag im alten Jahrtausend gefunden wurden, noch in der gleichen Nacht genauer gesagt beim Jahrtausendwechsel wurde der Anhänger erschaffen. Solche Anhänger sind dem nach sehr selten, es gibt nur 2 oder 3 Stück auf der ganzen Welt und jeder dieser Anhänger sieht anders aus und ist ein Unikat. In Fachkreisen heißen sie aufgrund der Zeit auch Milleniumskristalle und angeblich beschützen sie den Träger vor allem bösen.“ Erklärte er.

Chaya sah erst den Kristall an und dann Izzy: „Du weißt das du mir nichts schenken sollst! Schon gar nicht so was Teures…“ sie seufzte. Sie freute sich total, die Kette gefiel ihr, allerdings konnte sie sich denken, dass sie ein V

Vermögen gekostet haben musste. Wenn diese Kristalle wirklich so selten waren und es diese Anhänger tatsächlich nur 2-3 Mal auf der Welt gab, dann musste der Preis dafür utopisch sein. Sie musterte Izzy kurz. Sicher als Star verdiente man mehr als die Allgemeinheit, aber der Löwenanteil von den Einnahmen bei US5 ging an Lou. Das was übrig blieb, wurde dann auch noch durch 5 geteilt und das war bei weitem nicht soviel, dass er sich diese Kette leisten konnte.

Izzy blickte sie inzwischen unsicher an: „Sie gefällt dir nicht!“ stellte er dann kurz darauf fest. Chaya schüttelte den Kopf, dass die Haare nur so flogen.

„Nein, nein. Das ist es nicht. Sie toll, wunderschön. Ehrlich, aber…“ sie brach ab. Izzy musterte sie eindringlich: „aber?“ fragte er leise.

Ein neuerliches leises Seufzen ihrerseits: „Du kannst dir so was doch gar nicht leisten…“ und kaum hatte sie das gesagt, schwand alle Sorge des Amerikaners. Er hätte es sich doch denken müssen. Liebevoll nahm er sie in den Arm: „Stimmt, Gewöhnlicherweise kosten diese Anhänger im Verkauf einige Millionen, aber dieser nicht. Dieser befindet sich durchaus im Rahmen meiner Möglichkeiten..“ er lächelte. Die deutsche blickte ihn musternd an. Izzy grinste: „Was, schau nicht so. Ich sage die Wahrheit oder glaubst du ich habe soviel Geld auf dem Konto wie Lou? Dann hätte ich mir unlängst ein Haus gekauft und würde mit vielen schönen Frauen in der Sonne am Pool liegen und würde mich verwöhnen lassen…“ für diese freche Antwort kassierte der Kalifornier einen Kniff in die Seite. „Aua…ist ja gut. Mir reicht meine Traumfrau auch schon!“ gab er dann nach und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Das will ich aber auch mal hoffen, mehrere Frauen nebeneinander geht meistens nicht gut. Auch wenn ich davon ausgehe, dass ich es nicht bin bei der du dann sein wirst...:“ kam es grummelnd von unten.

Als Antwort drückte er ihr einen kurzen aber leidenschaftlichen Kuss auf.

Nach einigen Augenblicken löste er sich und schloss sie in seine Arme: „Ich hoffe du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst, egal was ist…“ sagte er leise Sie nickte, schmiegte sich an ihn. Chaya kroch schon fast in ihn hinein, sie suchte instinktiv seine Nähe und auch ihm schien es nicht anders zu gehen. Ashlee, die gerade aus dem Bad kam, blieb abrupt stehen. So abrupt, dass Jay, der ihr folgte fast in sie hineinlief: „Hey was ist…“

Ashlee deutete mit der Hand zum Wohnzimmer: „Ich sag doch, die schaffen das!“ flüsterte sie als sie die beiden Freunde so vertraut beieinander stehen sah. Jay folgte ihrer Handbewegung und nickte: „Sie brauchen sich…“stellte er trocken fest. „Ach merkst du das auch schon?“ Ashlee sah ihn spöttisch an und fügte grinsend hinzu: „Gewöhnlich ist Izzy für die lange Leitung zuständig, nicht du.“ Als Strafe und völlig unvorbereitet kniff Jay ihr in den Po. “Aua..“ Ashlee zog eine Schnute und rieb sich den Hintern. Dann setzte sie sich in Bewegung und ging zu ihren Freunden: „Na ihr zwei…“ sie strahlte beide an. Chaya lugte vorsichtig aus Izzys Armen hervor und gab ein entnervtes kurzes Seufzen von sich, vorbei war es mit der trauten Zweisamkeit. Sie tauchte nun vollends aus seiner Umarmung auf, ohne sich jedoch zu lösen und lächelte die beiden an: „Hey…“ Ashlees Blick fiel auf Chayas Kette, sie kannte den Anhänger. Izzy verwarte ihn schon seit einigen Jahren und es zeugte von wirklich tiefen Gefühlen, dass er sie Chaya geschenkt hatte. Dabei musste es sich nicht mal um Liebe handeln. Sie nickte: „Schöne Kette…“ stellte Ashlee nur fest. Izzy warf ihr nur einen Blick zu, der soviel bedeutete wie: Sag nichts dazu.

Ashlee fuhr sich durch die Haare: „Schatz, hast du ihm eigentlich schon dein Geschenk gegeben? Ich schätze nein, sonst würde er hier schon rumspringen wie Rumpelstilzchen…“

Chaya hob den Kopf: „Sag das nicht so laut, du weißt wie tollpatschig er ist. Ich wollt ihn schon noch `ne Weile behalten…“ warf sie dann ein. „Na danke, das werde ich mir merken.“ Kam es von Izzy gespielt beleidigt.

„Bitte tu dir keinen Zwang an…“ Chaya löste sich und verschwand, kam kurz darauf mit etwas kleinem viereckigen wieder, was sie Izzy in die Hand drückte: „Ich hatte eigentlich überlegt dir einen Porno zu schenken, aber davon hast du eh schon genug…“ sagte sie und grinste. Jay grinste ebenfalls: „Pass auf jetzt kommt sie gleich mit einem Gutschein für ein Sex-Kino oder Puff um die Ecke oder mit einer Gummipuppe!“ bei diesen Worten und Izzys düsterem Blick prustete Ashlee los. Chaya grinste: „Stimmt das hatte ich auch schon überlegt, fand das dann aber langweilig und ich wollte ja nicht, dass er ärger mit Carly kriegt oder ich mit seiner Mum!“ Ashlee hatte mühe ihren Lachkrampf zu unterdrücken. Chaya grinste: „Ich hoffe es gefällt dir trotzdem, frag nicht wie lange ich gebraucht hab um das alles zusammen zukriegen. Ich musste jede Menge alte Kontakte aufwärmen zu denen ich eigentlich keinen Kontakt mehr wollte. Also wehe du freust dich nicht!“ sie grinste ihn an. „Das größte Geschenk hab ich schon und das bist du!“ Izzy gab ihr einen Kuss. Auf diese Reaktion konnte Chaya eigentlich nicht anders reagieren und schlang ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Ashlee quietschte kurz auf: „Ui, wie süß! Knutschausblende!“ Auf das letzte Wort hin, löste sich Chaya wieder: „Na und?!“ sie streckte ihrer Managerin die Zunge raus, dann wandte sie sich Izzy zu: „Mach schon auf!“ forderte sie ihn auf. Er zog ne Schnute: „Ich fand das andere aber eben besser!“ murrte er. „Nun, mach schon!“ sie blickte ihn nun an und ihre Augen leuchteten freudig. Im nächsten Moment ratschte es und von dem Papier war nicht mehr viel zu sehen. Einem Izzy blickte jetzt nur eine DVD Hülle entgegen, die ein großes Cover von HBK (Heartbreak Kid) alias Wrestlingstar Shawn Michaels zeigte.

Ashlee hopste hin und her: „Chaya hat sämtliche Auftritte von dem Kerl seit Beginn seiner Karriere besorgt. Über die damaligen Tagteams und Einzelkämpfe bei den Großverantsaltungen Wrestlemania, Judgmentday bis hin zu den heutigen wöchentlichen Auftritten bei RAW und SMACKDOWN! Die Frau liebt dich, du hast keine Ahnung wie lange sie dafür gebraucht hat!“ Chaya fuhr herum: „Ashlee, halt die Klappe! Es ist nicht so extrem wie du es gerade darstellst!“ sie funkelte ihre Freundin wütend an. Sie wollte nicht, dass er wusste was sie dafür alles getan hatte. Ashlee schaute sie an: „Nein, ich denke er sollte Wissen, dass du seit fast einem Jahr dabei bist, die Sachen zusammen zu kriegen…“ sie wandte sich Izzy zu. „Sie hat sich in Unkosten gestürzt um die alten Sachen zukriegen, war nicht so einfach…“ Chaya brauste auf: „Ashlee, bitte halt einmal im Leben einfach deine Klappe. Er sollte sich schlicht weg einfach nur darüber freuen. Wie lange ich dafür gebraucht habe und wie viel Unkosten ich hatte, lass mal meine Sorge sein! Und wenn wir schon bei Unkosten sind, geh mal in dein Zimmer. Da wartet noch ein Weihnachtsgeschenk auf dich!“ kaum hatte sie das gesagt, war Ashlee weg und im nächsten Moment hörte man es nur noch laut quietschen. Jay schaute Chaya fragend an, die zuckte die Schultern: Im nächsten Moment kam Ashlee in einer schwarzen Jeans einem gelben Top mit einem Tweety drauf und einem Tweety im arm zurück. Izzy grinste: „Jetzt verstehe ich.“ Chaya grinste: „Du verstehst bei weitem nicht soviel wie du denkst, dass du es tust. Das ist nur ein Teil. Sie hat ein großes Poster bekommen, die Sachen die sie anhat, einen Becher und einen 20cm großen Kristall-Tweety.“

Die Jungs nickten, während Ashlee nun zu ihnen zurückkam und sich mit ihrem Tweety im Arm an Jay schmiegte. Izzy beobachtete das kurz und sah dann wieder die DVD in seinen Händen an. Chaya lächelte: „Dann hast du fanatischer Kerl auf den langen Fahrten wenigstens was zu tun. Es sind 4-6 DVDs geworden mit über 40 Std. Material. Da ist einiges zusammengekommen und das war noch nicht mal alles. Die andere Hälfte liegt noch gut verwart auf meinem PC.“ Erklärte sie kurz. Er sah auf und dann zu Jay: „Ich sagte doch schon, die Frau ist ein Engel. Mein Engel!“ mit diesen Worten nahm er sie in den Arm und küsste sie, er strahlte. Er freute sich wie ein kleines Kind. Wrestling würde immer eine Leidenschaft von ihm bleiben und daran gab es nichts zu rütteln. Er vermisste das, hier in Deutschland wurde SMACKDOWN zeitverzögert übertragen(etwa um eine Woche) und das auf einem öffentlichen Sender. Alles andere wie RAW sowie den großen Events lag bei einem bekannten PAY-TV-Sender und ihm fehlte einfach die Zeit zum schauen, zumal er meist halbtot ins Bett fiel wenn das lief. Er vermisste das schon. In den Staaten war er öfter mit Freunden zu den so genannten House-Shows gegangen. Aber hier war das eben nicht möglich.

Jay lachte und kraulte Ashlee: „Und wenn man bedenkt, dass Wrestling in Deutschland mehr bei Männern beliebt ist als bei Frauen…“ Izzy nickte, während seine Arme immer noch Chaya umschlangen. Er schaute liebevoll zu ihr runter: „Ich freu mich wirklich sehr, danke!“ ein weiterer Kuss folgte. Sie zog irgendwann den Kopf zurück: „Wer sagt, dass das alles war?“ fragte sie während sie zu ihm hochsah. Er zog überrascht eine Augenbraue hoch: „Noch mehr?“ Chaya grinste: “Fass mal in meine hintere linke Hosentasche!“ sagte sie dann.

„Der Aufforderung kommt er doch mehr als nur gerne nach!“ lachte Ashlee und Jay stimmte zu: „Wo sie recht hat, hat sie recht…“

Izzys Hände glitten zielsicher von Chayas Rücken abwärts und noch auf dem Weg dorthin, versperrte ihm etwas den Weg. Papier. „heiß…“ Chaya grinste. Er fasste zu und zog es mit der linken Hand raus. Seine rechte Hand ruhte immer noch auf ihrem Po. Erstaunte betrachtete er einen weißen länglichen Umschlag, es stand nichts drauf und es schimmerte auch nichts durch. „Was ist das?“ er musterte sie. Er wusste, dass man Chaya alles zutrauen konnte, da konnte alles Mögliche drin sein. Sie lächelte ihn frech an: „Mach`s auf, dann weißt du es. Aber ich kann dich beruhigen, es ist keine Autogrammkarte von Tokio Hotel. Zumindest war es das noch nicht als ich das letzte Mal reingesehen habe.“

Getrieben von Neugier öffnete er den Umschlag mit fahrigen Fingern und zum Vorschein kam abermals Papier. Seine Augen huschten über die Schrift und im nächsten Moment erschien ein Strahlen auf seinem Gesicht: „Geil!“ er schnappte sie und wirbelte sie herum. „Lass mich runter Izzy, ist ja gut….“ Quietschte sie und klammerte sich verzweifelt lachend an seinem Hals fest. Der Amerikaner hüpfte immer noch und freute sich. Jay schaute nur verständnislos: „Okay, was war da drin?“ fragte er dann und schaute irritiert zwischen seinem besten Freund und Chaya hin und her. Die Blondine hatte es inzwischen geschafft zu flüchten, während ein Izzy immer noch wie ein Irrer durch die Gegend sprang.

Leise kam sie zu Ashlee und Jay geschlichen, bezog Stellung hinter Jay, so als wolle sie verhindern, dass ein Izzy sie erneut zu fassen bekam. Der drehte immer noch am Rad. „Das würde mich aber auch mal interessieren.“ Warf Ashlee ein und beobachtete den Amerikaner, der wie ein Flummi durch die Gegend sprang und jubelte. Er strahlte mehr den je. Es blitzte ein paar Mal neben Ashlee, diese schaute erschrocken zur Seite und sah dann wie Chaya zwischen ihr und Jay hindurch fotografierte bzw. filmte. „Das waren zwei Karten für die WWE – Deutschlandtour inklusive Backstage- Karten!“ sagte sie leise und beobachtete Izzy grinsend.

„Backstage – Karten für die Deutschlandtour des WWE- Roosters? Okay, wie hast du das denn geschafft?“ fragte Jay nun. Chaya zwinkerte ihm zu: „Hey, vergiss nicht, ich bin ein Engel und Engel haben immer etwas Hilfe von oben!“ sagte sie vieldeutig. Jay musterte sie: „Okay, die Tour ist im April und wir haben da Tourvorbereitungen für Mai, woher weißt du das wir an dem Tag keinen Auftrag haben? Die Wahrscheinlichkeit das wir keinen Auftritt haben ist bei etwa 10%, sieht also schlecht aus?“ „Ihr habt an dem Tag frei.“ Erwiderte sie. Jays Augen verengten sich: „Woher willst du das wissen…“ Chaya grinste: „hey du vergisst euer Management ist auch mein Management und Produzenten –Team!“ Jay musterte sie immer noch: „Schon verstanden, du hast sie bestochen!“ stellte er dann nüchtern fest. Die Blondine zuckte die Schultern: „Wenn du es so nennen magst, ich würde es eher als Deal bezeichnen!“ Jay sah wieder zu Izzy: „Welche Stadt und welches Datum??“ erkundigte er sich dann nur. „ 24.April 2006 in Köln!“ antwortete sie und zoomte auf ihren Freund, der inzwischen am telefonieren mit einem Freund war. Chaya ließ die kamera sinken: „Grüß ihn von mir, ich meld mich die Tage bei ihm!“ rief sie rüber als sie feststellte mit wem Izzy gerade so aufgeregt telefonierte. Jay gefiel die Tatsache eines Deals nicht, triple M verhielten sich bis dato zu ruhig. Er dachte an das Gespräch vor einigen Monaten zurück. Jetzt, da Chaya und Izzy tatsächlich zusammen waren würde das ärger geben. Alles andere sollte ja nur Promotion sein. „Was für einen Deal hast du mit Mark und Mike geschlossen??“ fragte er nun. Chaya nahm die Kamera runter und sah Jay kurz erstaunt an, dann zuckte sie die Schultern: „Es war eigentlich ganz einfach. Ich soll mit Izzy ein Einzelinterview für die Bravo geben und dafür hat er den restlichen Tag frei!“ Als die Worte Interview und Bravo fielen, warf Jay Ashlee nur einen Blick zu. Er hatte es gewusst. Das Ding hatte nen Haken und dieses Interview stand eh noch aus. „Weißt du worum es geht?“ fragte er weiter und beobachtete nun Izzy der im Zimmer auf und ablief, sich nicht von seinen Freunden stören ließ.

„Mark und Mike haben gesagt, die Redaktion der Bravo will noch ein Einzelinterview zu Last 2 know. Der Clipdreh hätte wohl Interesse bei den Fans geweckt und eigentlich sollte Carly auch dabei sein, aber zu ihr schicken sie wohl jemanden speziellen.“ Erwiderte Chaya und steckte ihre Kamera weg. Jay hätte sie am liebsten geschüttelt, sie ahnte nichts. Rein gar nichts. Sie ging allen ernstes davon aus…..er seufzte leise. Gewöhnlicherweise war sie doch sonst nicht so blauäugig und naiv, normalerweise durchschaute sie es. Aber sobald es um Izzy ging, vergaß sie jegliche Vorsicht. Da setzte irgendwie alles aus. Aber umgekehrt war das nicht anders. Er hätte am liebsten was gesagt, aber er konnte nicht. Er konnte nur hoffen, dass Izzy das Spiel von Triple M rechtzeitig durchschaute bevor er und Chaya schaden nahmen.

„Na dann…“ sagte er stattdessen und wechselte das Thema, aber nur ansatzweise. „Wisst ihr schon wie ihr das Mark, Mike und Lou beibringt mit euch? Oder ihr müsst euch weiterhin verstecken…“ fragte er dann laut als er mitbekam, dass Izzy aufgelegt hatte. Er war immer noch geflasht, kam aber langsam runter. Entspannt und vor Freude strahlend schlenderte er zu seinen Freunden und seiner Freundin herüber. Er legte Chaya einen Arm um die Schultern: „Ich mach das, dass ist meine Aufgabe. Ich muss ihnen erstmal unterschieben das Carly weg ist. Bis dato müssen wir eine andere Lösung finden, auch wenn ich meine Süße ungern verstecke.“ Er gab ihr einen sanften Kuss. Chaya verschränkte ihre Finger mit seinen:“Das wird schon alles irgendwie, solange die mich nicht köpfen!“

Ashlee winkte ab: „Solange du ordentlich Schlagzeilen für die Jungs bringst, machen die doch alles!“ auf diesen Kommentar hin, bekam sie einen schier tödlichen Blick von Izzy. „Was? schau nicht so, du weißt genau das es durchaus sein kann das sie Chaya Beispielsweise ne Schwangerschaft anhängen!“

„Ashlee hör auf!“ bellte er inzwischen. „Nein, sie ist mein Schützling und ich muss sie drauf vorbereiten was Mark und Mike von ihr verlangen könnten, wenn sie mit dir zusammen sein will!“ entgegnete sie gereizt und funkelte den Amerikaner böse an. „Leute hört..:“ gerade als Chaya ansetzen wollte zu erinnern, dass Nick nebenan schlief begann dieser, wie auf Kommando zu weinen. Izzy knurrte noch mal. Sah Chaya dann an: „ich gehe schon!“ drehte sich um und verschwand. „Seine Flasche steht auf dem Nachttisch, aber ich glaube er hat ausgeschlafen!“ rief Chaya ihm nach. Dann wandte sie sich ihren Freunden noch mal zu: „Lasst ihn mal machen. Traut ihm ein bisschen was zu…“ sagte sie dann ruhig. Ashlee verschränkte die Arme: „Aber gerade er müsste es wissen, ich regel das…“ Chaya sah ihre Freundin an: „Ashlee, lass es ihn auf seine Weise machen. Er will das selber machen. Gib ihm nicht das Gefühl, dass er seine Freundin nicht beschützen könnte oder seine Beziehung nicht allein auf die Reihe kriegt. Das gibt nur Ärger….“ Sagte sie und sah ihre Freundin eindringlich an. „Es ist seine Sache das Mark, Mike und Lou zu vermitteln….alles was mich betrifft werden wir dann besprechen! Ich muss Nick jetzt Mittag machen…“ mit diesen Worten drehte sie sich um und lief in die Küche. Ashlee seufzte: „Ich würde ja, wenn er wüsste das es um viel mehr geht!“ Jay nahm sie in den Arm: „Wir dürfen uns nicht einmischen, auch wenn wir es noch so sehr wollen.“ Sagte er. „Ich weiß. Trotzdem sie sind meine Freunde. Ich will nicht, dass ihnen wehgetan wird.“ Sie sah über den Flur, wo Izzy gerade mit einem völlig verschlafenen Nick in die Küche lief. „Ich auch nicht, aber sie müssen selber damit klarkommen und die erste große Herausforderung haben sie bereits überstanden und jetzt komm…“ mit diesen Worten zog er sie ins Schlafzimmer. Jay hielt es für besser, wenn Ashlee Izzy den nächsten Stunden nicht begegnete, das würde nur eskalieren.
 

Als er mit dem Baby auf dem Arm, die Küche betrat, war ihm dann doch etwas flau im Magen. Er wollte mit ihr zusammen sein, hatte aber nicht an die Konsequenzen gedacht. Ihm wurde jetzt erst wieder bewusst, wie die Fans reagieren konnten. Bisher hatte er sie schon immer abgeschirmt, aber jetzt war sie, genau wie er, eine Person des öffentlichen Lebens. Die Fans wussten nur von einer Freundschaft und das war schon schwierig gewesen. Wie würden sie reagieren, wenn die Trennung mit Carly bekannt wurde…

Er machte sich sorgen, er wollte nicht, dass sie verletzt wurde. Weder körperlich noch emotional, dass war in den letzten Jahren schon genug geschehen. Auch ohne Fans.

Sie lehnte am Tresen und wartete darauf, dass Nicks Gläschen heiß wurde. Als er die Küche betrat begann sie zu strahlen: „hallo, ihr beiden!“ sie stieß sich ab und trat auf ihn zu. Erst streichelte sie vorsichtig Nicks Wange: „Na Schatz ausgeschlafen? Schön. Gleich gibt`s happa…“ aber Nick war noch nicht wirklich aufnahmefähig. Der Kopf des kleinen sank zurück an Izzys Brust und seine Finger umklammerten seine Hand. Chaya lächelte und wandte sich ihrem Freund zu. Sie schmiegte sich an ihn, schaute zu ihm hoch und küsste ihn im nächsten Moment auch schon. Es war ein sehr inniger und leidenschaftlicher Kuss und Izzy war überrascht, sie forderte ihn fast schon heraus. Einen Moment schaffte sie es alles um ihn herum damit auszublenden, alle Gedanken und alle Sorgen. Als sie sich zurückzog funkelten ihre Augen ihn aus einem klaren eisblau an. „Du wirst das schon machen. Ich vertraue dir und ich stehe immer hinter dir, egal was ist…“ als sie das sagte und ihn ansah, war da für ihn kein Zweifel. Es stimmte. Sie war immer da gewesen, seit sie sich kannten und er war dankbar dafür. Izzy legte ihr den freien Arm um die Taille, drückte ihr einen Kuss auf die Stirn: „Ich weiß.“ Murmelte er und hielt sie fest. Nick schien diese Nähe auch zu genießen. Zufrieden glucksend zupfte er an Izzys Dreads, allerdings ganz vorsichtig, so als wüsste er, dass er dem Amerikaner damit wehtun könnte.

Irgendwann löste sie sich: „Das Glas müsste heiß sein!“ stellte sie fest und nahm es aus dem Topf. Vorsichtig öffnete sie den verschluss und füllte den Inhalt des Glases in einen Plastikteller, denn sie durchrührte damit Nicks Essen kalt wurde. Izzy hatte den kleinen unterdessen ein Lätzchen umgebunden und saß jetzt mit ihm am Tisch. Chaya holte noch ein Früchteglas aus dem Kühlschrank und setzte sich ihnen gegenüber dann auf den freien Stuhl.

Vorsichtig begann sie ihren Neffen zu füttern. Izzy beobachtete sie dabei, irgendwann meinte er nur: „Was möchtest du?“ Chaya hielt überrascht inne, sie konnte ihm grade nicht ganz folgen. Irritiert sah sie ihn an, während sie Nick einen weiteren Löffel einflösste: „Was meinst du damit, was ich möchte?“ fragte sie und wischte Nick gerade kurz den Mund ab. „Ich will wissen was du möchtest. Willst du, dass ich gleich mit Mark und Mike rede? Möchtest du das die Fans es wissen? Ich habe vorhin einfach reagiert ohne dich zu fragen, was du eigentlich möchtest, obwohl ich genau weiß das du Kontakt zu unseren Fans früher schon nicht geschätzt hast.“ Sagte er milde lächelnd. Chaya schüttelte leicht den Kopf und füllte einen neuen Löffel: „So stimmt das nicht. Es gibt Fans von euch, die sind supersüß. Superlieb. Ich denke da an Liah, Mona,Luna, raYo, Hannah etc. Mit denen hatte ich auf Konzerten von euch schon wahnsinnig viel Spaß, die sind echt süß. Sie freuen sich für euch. Ich mag nur keine Fitzen und Groupies und das weißt du. Die Weiber, die sich auf euch was einbilden und euch als ihr eigentum sehen. Das sind die, die auf andere aus purem Neid losgehen. Ich weiß nicht, ob dir das schon mal aufgefallen ist, aber diese Sorte von Mädchen erkennt man schon am aussehen. Kurze Röcke, tief ausgeschnittene Tops, hohe Schuhe, geschminkt wie ein Papagei, Ohrringe die schon beim hinsehen blinken. Extrem zickig und gewaltätig.“

Izzy grinste: „Also so ganz fitzenfrei wärst du dann auch nicht! So gewaltätig wie du sein kannst“ Chaya hielt inne: „Was soll das denn bitte heißen?! Izzy Gallegos, du weißt genau, dass ich nicht die größte bin und du weißt auch, dass ich es nicht abkann wenn man mir ins Ohr keift oder kleine Kinder zerquetscht. Ich warne wenigstens noch vor und erst danach schlag ich zu. Entschuldige bitte, dass ich sonst total harmlos bin..“ brummte sie dann und öffnete Nicks Früchteglas, da er den Teller bereits leer geputzt hatte. Izzy beugte sich vor, gab ihr einen kurzen Kuss: „Wenn du eine Fitze oder dergleichen wärst, hätte ich nie einen so engen Kontakt zu dir aufgebaut. Ich weiß, dass du nicht so bist. Das hab ich damals schon gesehen als ich dich das erste Mal gesehen habe. Ich mein mal unabhängig davon, dass du später Backstage mit Ashlee warst. Ich erkenne Fans, Fitzen und Groupies oder einfach jemanden, der da ist weil er dorthin beordert wurde oder Interesse an Musik hat. Man konnte dir ansehen, dass dich ganz andere dinge interessiert haben…“ Chaya legte den Kopf schief: „Okay und jetzt möchte ich wissen, woran du das gesehen hast!“ stellte sie dann fest und fütterte Nick weiter. „Dein Style ist unverkennbar. Ich mein welches Mädchen, hier in Deutschland, geht zu einem Boybandkonzert und trägt ein Wrestling-Shirt, einen Fingerlosen Handschuh, eine Hose, wo groß die Zahlen 619 draufstehen und trägt dazu einen schwarzen Trilby. Das ist kein Fanstyle! Zumal es deine Art war. Als du mit Ashlee Backstage gekommen bist, hast du dich ausgesprochen stark für die ganze Technik interessiert. Du hast mit den Tontechnikern gesprochen etc. dich hat dieses drum herum mehr interessiert als wir. Deine Augen haben geleuchtet als du die Bühne gesehen hast und noch mehr als du mit mir darauf durftest. Fans sind kribbelig, nervös und sehen nur uns. Es gibt noch andere Zeichen und das weißt du.“ Chaya hörte ihm aufmerksam zu und während er erzählte kamen Erinnerungen hoch, die sie fast vergessen hatte:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Sie rieb sich die Schläfen, sie hatte Kopfschmerzen. Was sie nicht alles für Ashlee tat. Jetzt stand sie allen ernstes hier zwischen lauter kreischenden und hysterischen Teenagern, die wegen einer Boyband hyperventilierten. Ashlee hatte ihr gesagt, sie sollte auf sie warten. Sie würde später mit Jay kommen und sie blöde Kuh hatte zu gestimmt: „Kein Problem ich misch mich solange unter die Fans, mal schauen wie die so ticken!“ entnervt rieb sie sich das Ohr, welches piepte. „Gott, wenn eins immer gleich bleibt, dass Weiber wegen Kerlen so kreischen. Aber man merkt, dass ich nie normal war. Selbst mit 13 war ich nicht so und es auch nicht normal mit 21 hier zu stehen! Und das auch nur, weil ich endlich den Freund meiner besten Freundin kennenlernen soll, außer am Telefon. Meine Güte noch eins, dass die sich immer solche Kerle aussuchen muss…“ brummelte sie Blondine vor sich hin.

Sie dachte daran, dass Jason voll ausgeflippt war als er erfahren hatte wohin sie sollte. Aber sie hatte von ihrer Schwester den Auftrag bekommen, sich das Konzert erst anzusehen bevor Jason zu einem durfte. Sie hatte vorhin ein Mädchen kennengelernt, welches die größte inoffizielle Fanseite im Netz us5-germany leitete. Sie hatte sich die Seite und dergleichen notiert um sie Jason zu geben, außerdem hatte sie sich für das andere Konzert mit ihr verabredet, weil sie keine Lust hatte mit ihrem Neffen allein zu gehen. Mona hatte ihr erzählt, dass der Rest des Teams Hannah und Luna beim nächsten Konzert in Berlin auch da sein würden, weil ein großes Fantreffen stattfinden sollte. Crewmitglied Nr.4 Julie verweilte zu jenem Zeitpunkt allerdings in den Staaten und konnte also nicht anwesend sein. Chaya hatte sich gegen ein Absperrungsgitter gelehnt, außerhalb der wartenden Fans. Es war noch relativ früh am morgen und nur der harte Kern war bereits da, der Rest würde erst im laufe der Zeit kommen. Mit einem Mal zuckte sie erschrocken zusammen. Hinter ihr und um sie rum, begann es auf einmal wie bescheuert zu blitzen und zu kreischen. Chaya hatte bis eben noch die Kopfhörer ihres MP3-Players im Ohr, sah jetzt allerdings auf. Direkt vor ihr fuhr gerade ein silberschwarzer Nightliner ein, der einen großen rot-weißen Schuh auf einer Seite hatte. Oben drauf prangerte in großen Lettern das Logo „Here weg go“ das Motto der Tour und der Titel des Albums von US5. Chaya seufzte, das erklärte das durchdrehen der Mädchen die hinter ihr völlig abgingen. Sie schüttelte den Kopf: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kerle da jetzt schon drin waren, war 50:50! Wenn sie sich umsah, konnte sie sehen, dass relativ wenig platz war und aus Erfahrung konnte sie sich vorstellen, dass der Nightliner nur bereits schon mal platziert wurde und die Jungs später mit einem kleineren unauffälligeren Wagen kamen oder auf ganz anderem weg. Sie stöpselte sich also wieder ihre Kopfhörer ein und beschäftigte sich wieder anderweitig zumal ihre Menschenangst ihr gerade mal wieder gehörig zu schaffen machte. Musik war eins der Dinge, die sie annähernd beruhigten. Allerdings ließ sie den Bus nicht aus den Augen, unauffällig musterte sie die Tür, welches sich just in diesem Moment öffnete. Im gleichen Moment drehten die Mädchen hinter ihr wieder total durch. Alles drängte zum Nightliner aus dem jetzt gerade ein fröhlicher Blondschopf gehüpft kam. Chaya kannte die Jungs inzwischen. Jason betete die Namen dauernd runter und Ashlee erklärte es ihr auch, zumal sie auch schon Kontakt gehabt hatte außer zu Jay. Ein weiterer Punkt war, dass die Medien einen geradezu überschwemmten mit US5. Sie musterte die Situation: „Murmel..“ stellte sie dann nüchtern fest. Ein weiterer Blondschopf mit strahlenden Augen, die einen sofort in ihren bann zogen, folgte. „Krümel…“ zu jenem Zeitpunkt ahnte sie nicht, dass Chris noch einen Entscheidenden Beitrag zu ihren Leben beisteuern würde. Ein großer dunkelhaariger folgte: „´Jay...“ sie wartete auf Ashlee, die gewöhnlich nicht von Jays Seite wich. Doch statt ihrer Freundin kam ein anderer Typ aus dem Bus gejumped. Auffälliger hätte er nicht sein können. Rote Dre4adlocks, Unmengen an Tattoos & Piercings ein strahlendes Lächeln. „Izzy..“
 

Als er aus dem Bus sprang, brach das übliche Gekreische über ihm zusammen. Hände streckten sich ihm entgegen, Mädchenaugen leuchteten und er hörte vereinzelt seinen Namen. Geduldig schrieb er Autogramme, poste für Fotos. Sein Blick schweifte gewohnheitsmäßig über die Masse der ersten Fans. Er suchte Ashlee, die Chaya abholen wollte.

Bisher kannte er die beste Freundin von Jays Freundin nur übers Telefon, aber auch da verstanden sie sich prächtig. Heute würde sie da sein und er war neugierig. Sie hatten sich fast blind verstanden und das freute ihn, aber im gleichen Zug offenbarte sich das übliche misstrauen. Was war wenn sie zu jener Sorte Mädchen gehörte, die als Fan versuchte an sie ranzukommen?? Immerhin kannte Ashlee genug Fitzen. Aber er konnte sich das nicht vorstellen, dafür hatte die Chemie von Anfang an zu sehr gestimmt. Dafür war sein Gefühl zu sicher, dass es nicht so war. Die Chemie hatte sogar so sehr gestimmt, dass sie das gleiche dachten und sagten. Izzy versuchte sich an die Bilder zu erinnern, die Ashlee ihm und den Jungs gezeigt hatte, aber er hatte in den letzten Wochen so viele Mädchen gesehen, dass er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern konnte. Sein Blick streifte die Mädchen vor ihm und auf einmal hielt er inne. Hinter den Fans in einiger Entfernung und doch in unmittelbarer Nähe lehnte ein Mädchen am Absperrungsgitter. Sie war nicht sonderlich groß, aber sie stach sofort ins Auge. Vor allem jemanden der Wrestling so sehr liebte wie er. Sie trug eine dunkelblaue Jeans auf deren rechtem Hosenbein groß die Zahlen 6-1-9 zu lesen standen, auf ihrem Shirt welches schwarz war und schulterfrei war leuchtete in blau der dazugehörige Wrestller auf. Pluspunkt, aber sie hatte nur einen Fehler, sie verehrte den falschen Wrestler - wie er grinsend feststellte An der rechten hand war ein fingerloser Handschuh zu sehen, das blonde Haare fiel seidig um ihren Kopf, den schwarzen Trilby hatte sie leicht ins Gesicht gezogen und musterte mit unauffälligen Blicken das Geschehen hier bei ihnen.

Als sie jetzt den Kopf leicht anhob und ihre Augen ihn fokusierten, war er wie gebannt und im selben Augenblick wusste er es- das war sie.

Er erwiderte ihren Blick und lächelte…
 

Als er begann zu lächeln wurde ihr ganz anders. Es war als würde ein elektrischer Schlag sie durchfahren. Schlagartig machte sich ein verräterisches Kribbeln in ihrem Bauch breit, welches sie zu gut kannte. >oh nein Chayenne Scott, du wirst dich nicht in diesen Kerl verknallen. Der ist absolut nicht dein Typ. Aus! Sitz! Platz!< wies sie sich selbst zurecht.

>Aber im Grunde hat es ja schon gekribbelt als ihr miteinander telefoniert habt und gerade selten ist das nicht gewesen! < gestand sie sich dann kleinlaut ein. <Sie seufzte innerlich. Im nächsten Moment hörte sie eine vertraute Stimme: „Da bist du ja Schatz, ich such mir schon nen Wolf nach dir!“ Chaya wandte widerwillig den Blick ab und sah sich ihrer besten Freundin gegenüber. Sie lächelte: „Hey, hast du es vorgezogen heute undercover zu reisen?“ fragte sie und umarmte Ashlee. „Nicht ganz, sie haben mich ne Straße vorher rausgelassen.“ Erwiderte Ashlee und beobachtete wie Chaya den Kopf wieder dem geschehen zuwandte. So entging ihr auch nicht wie Izzy immer wieder in ihre Richtung blickte und lächelte. „Ich sag ja, da haben sich zwei gefunden!“ grinste sie. „Aber ihr werdet noch Gelegenheit kriegen. Sag erstmal Bye!“

Aber Chaya hatte ihr nur mit halbem Ohr zugehört. Sie lächelte einmal frech und zwinkerte Izzy kurz zu, ehe sie ihren Hut tiefer ins Gesicht zog. Dann nahm sie Ashlee am Arm und tigerte mit ihr davon zum nächsten Café …
 

Das freche Lächeln und das zwinkern war ihm nicht entgangen, ganz und gar nicht. Er stand da und rührte sich nicht. Beobachtete wie sie sich mit schwingenden Schritten und wehenden Haaren mit Ashlee entfernte, ohne sich noch mal umzudrehen oder ihn eines Blickes zu würdigen. Irgendwie fand er es schade, dass sie weg war. Im nächsten Moment erhielt er einen Arschtritt der besonderen Sorte: „Sag mal willst du da Wurzeln schlagen, ich möchte auch gern aussteigen!“ bellte ein Mikel von hinten. Izzy brummte: „Dann beweg deinen arsch nächstes Mal schneller!“ sagte er und ging zu den Fans, allerdings nicht ohne noch mal in die Richtung zu gucken in der die Mädchen verschwunden waren.

Er ließ sich sogar von Frank antreiben, was sonst weniger der Fall war. Er war innerlich viel zu sehr damit beschäftigt die Stimme zum äußeren und deren Charakter zu packen. So hatte er sie sich nicht vorgestellt, aber sie zeigte eins ganz deutlich. Sie hatte ihren ganz eigenen Stil.
 

Unweit im Café:

Chaya und Ashlee hatten sich einen Tisch gesucht, der nicht direkt einsehbar war. Allerdings konnte man von dort aus durch das Fenster die Halle beobachten.

Es war Januar und ziemlich kalt. Es schneite und regnete im Wechsel und ein eisiger Winter hatte Deutschland fest im Griff. Ashlee glitt aus ihrer Jacke: “und wie findest du ihn?“ fragte sie neugierig und legte ihre Handtasche neben sich. Chayas Blick schweifte immer wieder zur Halle, wo nach wie vor Tumult war: „Wie finde ich wen?“ fragte sie zurück und griff nun nach der Karte. Ashlee rollte genervt die Augen: „Na Jay…“ beim letzten Wort hatte sie die Stimme gesenkt. Chaya hielt mit Blättern inne und sah ihre beste Freundin über die Karte hinweg an: „Ich hab dir schon mal gesagt, der Mann sieht attraktiv aus - ist aber nicht mein Typ. Genaueres Urteil kann ich aber erst abgeben, wenn ich ihm gegenüber gestanden habe und wir ein paar Worte gewechselt haben. Aber Bauchgefühl sieht gut aus – zu deiner Beruhigung!“ kaum hatte sie weiter geredet, blätterte sie weiter. Ashlee seufzte: „Weißt du das deine Bauchgefühle beängstigend sind? Du hast die unweigerliche Gabe jemand innerhalb der ersten 10 Sekunden zu durchschauen, auch wenn er noch so gut seine Tarnung aufrechterhält. Das ist beängstigend. Ich hab ehrlich gesagt Angst davor, dass du den berühmten Satz sagst: Irgendwas stimmt nicht, ich hab da ein ganz komisches Gefühl bei. Gewöhnlicherweise behältst du nämlich immer Recht. Ich kann mich nicht erinnern, dass du schon mal falsch gelegen hast“ meinte Ashlee. Chaya klappte die Karte zu: „Ich trinke einen Latte Macchiato Karamell!“ stellte sie dann nüchtern fest. Ashlee nahm ihrer Freundin die Karte weg: „hörst du mir eigentlich zu?“ fragte sie dann und studierte nun ebenfalls das Angebot.

„Ja, du sagtest, du hast Angst vor meinem Bauchgefühl. Aber zu deiner Beruhigung: Du bist nicht die erste, die das fürchtet. Was glaubst du warum Ava mir ihre Freunde vorstellt? Zitat: Du durchschaust sie und ich fühl mich einfach sicherer dann, auch wenn das eventuell bedeutet das mein Traumprinz mehr schein als sein ist!“ sie seufzte und sah zum Fenster hinaus, wo es inzwischen begonnen hatte zu schneien. Nach einem kurzen Augenblick sah sie Ashlee wieder an: „Aber wenn es dir lieber ist, fahr ich wieder nach Hause…“

Ashlee klappte die Karte mit einem Schwung zu: „Schokolade mit Sahne und nein du bleibst, die freuen sich auf dich! Und ich hab mich auch gefreut!“

Ein Kellner näherte sich ihnen. Chaya musterte ihn: groß mit Glatze, schätzungsweise 29 Jahre. Typ eher langweilig.

„Was kann ich für die Damen tun?“ erkundigte er sich und lächelte freundlich.

„Latte Macchiato Karamell!“ sagte die Blondine und stützte nachdenklich den Kopf ab. Seit er sie vorhin so strahlend angelächelt hatte, bekam sie ihn nicht mehr aus ihrem Kopf und das machte sie fuchsig. Es regte sie schier auf, auch wenn es äußerlich gerade anders aussah. Der Kellner strahlte Ashlee gerade an: „und für sie Fräulein?“ „Schokolade mit Sahne!“ kam die knappe Antwort. Der Kellner notierte sich die Bestellung: „Darf es sonst noch was sein?“

„Einmal Tiramisu!“ er nickte und verschwand. Ashlee blickte Chaya überrascht an: „So eine Kalorienbombe? Bist du krank oder so?“ Die Blondine musterte sie: „Nein, ich hab nur den ganzen tag noch nichts gegessen und ich merke, dass ich Zuckermangel habe und mir schwindelig ist!“ und das war noch nicht mal gelogen. Ihr war tatsächlich schwindelig und ihre Finger zitterten, aber sie hatte den bösen Verdacht, dass dies von etwas anderem her rührte. Ashlee schien ihren Gedanken erraten zu haben, skeptisch beobachtete sie ihre Freundin. Mit einem Mal begann sie ganz breit zu grinsen: „Ich fass es nicht du hast dich verschossen!“

Chaya schrak hoch: „Was? Ich? Du spinnst doch?!“ und noch während sie dies sagte, färbten sich ihre Ohren rot. Ein deutliches Zeichen, wenn sie log. Ashlee sah es jedoch nicht auf Grund des Trilbys, dennoch blieb sie dabei. „Das erklärt auch deine ständigen Telefonate mit Izzy. Immer wenn ich ihn sehe, ist er mit dir am telefonieren oder deine Fragen nach seiner Persönlichkeit, Macken und Vergangenheit. Ich hab das schon die ganze Zeit vermutet, aber jetzt ist es offensichtlich. Da hat` s gefunkt bei dir, aber gewaltig!“

„Komm hör auf, Ashlee. Du weißt, dass es Blödsinn ist. Er ist überhaupt nicht mein Typ. Ich stehe auf Kerle vom Typ her wie Chris oder Richie. Die sind eher so meine Kragenweite und das weißt du…“ entgegnete Chaya, sie war selbst noch nicht soweit sich das einzugestehen. Sie hatte eigentlich nach den letzten Desastern die Schnauze voll von Männern. Ashlee grinste: „Nicht alle die du geil findest sind blond und haben blaue Augen. Wenn ich mir deinen ersten Freund ansehe, der war auch dunkelhaarig…“ der Kellner kam und stellte ihnen ihre Bestellung auf den Tisch, ehe er lautlos wieder verschwand. Chaya rührte in ihrem Latte Macchiato: „Ja, aber er hatte blaue Augen. Ein Merkmal. Aber wie gesagt auf das äußere kommt es dabei nicht so an. Du weißt selbst, dass ich jemanden brauche bei dem ich halt finde und der mit mir umzugehen weiß. Ansonsten kann der Engel ganz schnell zur Bitch mutieren Wenn ich bedenke, dass ich eine Bekannte schon fast in die Nervenheilanstalt gebracht habe, nachdem sie mich angebitched hat. Schon allein mit mir befreundet sein, kann tödlich sein!“ Ashlee nahm einen Schluck aus ihrer Tasse: „oh ja, wenn ich bedenke wie oft ich wegen dir schon fast an einem Lachanfall erstickt wäre. Nein, aber im ernst: Du bist eine der sensibelsten Personen die ich kenne und eigentlich auch harmlosesten- zumindest was deine Freunde angeht. Stimmt, du brauchst jemanden bei dem ganzen Scheiß, aber hey warum nicht Izzy, der ist Belastungen gewöhnt…“ sagte Ashlee und fügte in Gedanken hinzu: >und wir wären diese Bitch von Carly endlich los! < Chaya maß sie mit einem Blick und schob sich einen Löffel Tiramisu in den Mund: „Du weißt selbst, dass er freie Auswahl hat! Und ich bin für so was nicht geeignet. Von der Optik her nicht und von dem ganzen Rest her auch nicht. Du weißt das ich Menschenangst habe und Fans, stopp ich korrigiere, Fitzen und Groupies mich für gewöhnlich nicht leiden können.“ Ashlee ihrerseits suchte gerade ihren Keks: „Ja, aber du fühlst dich vor der Kamera wohl, dir macht das Tourleben und alles drum herum Spaß. Du hast Verständnis für Termine und dergleichen, weil du weißt worauf es ankommt. Und du kannst mit einer Fernbeziehung umgehen. Du weißt wie es ist, wenn jemand unregelmäßig wochenlang nicht da ist oder ganz plötzlich völlig unvorbereitet vor dir steht. Du hast den Pluspunkt, dass man dich sofort beschützen möchte. Ich kenne Izzy, der verteidigt alles mit Zähnen und Klauen. Wenn dir irgendwer von der Presse quer kommt würde er das schon regeln.“ Chaya musste bei der Euphorie ihrer Freundin grinsen: „Sag mal, wie wär `s wenn du ihn fragst, ob er das überhaupt will…“

„Der hat zu wollen…“ entgegnete diese ungerührt.

„Wenn ich eins in den letzten zwei Monaten über Izzy gelernt habe, dann ist es eins: das er seinen eigenen Kopf hat und sich von kaum wem etwas sagen lässt.“ Chayas Blick schweifte zur Halle, wo immer mehr Mädchen ankamen.

„Stimmt, aber wenn er einmal etwas will, dann holt er es sich auch…“
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Wenn er einmal etwas will, dann holt er es sich auch…“ murmelte sie vor sich hin.

Izzy war aufgeschreckt: „Was?“ er schaute sie fragend an. Chaya schüttelte lächelnd den Kopf: „Ashlee sagte damals nur etwas, dass mir gerade wieder eingefallen ist und irgendwie hat sie recht behalten, auch wenn es ganz schön lange gedauert hat.“ „Und das wäre?“ Nicky hatte unterdessen wieder mal Izzys Dogtag entdeckt und zog daran. Chaya lächelte: „Sie sagte damals etwas über dich, was ich fast schon wieder vergessen hatte, obwohl es allgegenwärtig ist. Wenn du einmal etwas willst, dann holst du es dir auch…“ und fast schon schüchtern fügte sie hinzu: „…das hat sie damals im Zusammenhang mit mir gesagt, bei unserer ersten Begegnung!“ Izzy grinste: „Stimmt, ich krieg immer was ich will, auch wenn es bei dir entschieden länger gedauert hat als sonst…“ Chaya stemmte die Hände in die Hüfte: „Hey, das ist aber nicht meine Schuld. Du warst derjenige von uns der eine Freundin hatte!“

Er lächelte versöhnlich: „Nein, ist es auch nicht. Es zeigt nur, dass du etwas ganz besonderes bist und ich weiß, dass du mich herausforderst und genau das macht es reizvoll und das mit uns zu etwas besonderem. Trotzdem hast du mir noch keine Antwort gegeben: was möchtest du?“

Die Blondine wischte Nick den Mund ab und stand auf um die Sachen wegzuräumen: „Ich weiß nicht. Ich weiß ja nicht, was mit Carly ist oder sein wird, was Triple M der Presse sagen werden und wie die Fans auf die Trennung reagieren. Sie kennen mich als deine beste Freundin und aus dem Video, wenn ich jetzt plötzlich deine Freundin bin, könnte das auf Unverständnis stoßen..“ er spürte das sie verunsichert war. „Du weißt aber auch, dass die große Anzahl der Fans dich mag. Vorschlag. Ich rede erstmal mit Mark und Mike über die Trennung von Carly, dann lassen wir etwas Zeit vergehen und geben uns, den Fans, Triple M die Chance sich daran zu gewöhnen. Und dann werden wir es irgendwann öffentlich machen…“ Chaya drehte sich um, lehnte sich an die Waschmaschine: „Sprich du willst es erstmal verheimlichen?!“ stellte sie fest und irgendwie war es wie ein kleiner Stich, der ihr Herz berührte. Izzy setzte Nick auf den Boden und kam zu ihr rüber, nahm sie zärtlich in die Arme: „Das ist erstmal das beste. Du siehst doch selbst, dass wir uns erst an die neue Situation gewöhnen müssen. Wir stehen noch am Anfang und das alles ist so zerbrechlich. Ich will nicht, dass mir das von irgendwem kaputt gemacht wird oder dass es endet noch ehe es wirklich begonnen hat. Vor Mark und Mike sowie den Fans sind wir erstmal nur beste Freunde. Aber da wir eh immer zusammenhängen ändert das nichts an uns…“ sagte er sanft und seine Hände streichelten ihren Rücken. Er sah sie an und sah die Enttäuschung in ihren Augen. Sie sah zu ihm auf: „Das heißt du bist ab sofort für die Öffentlichkeit wieder Solo und ich unglücklich verliebt…“ Seine Finger berührten sanft ihre Wange, streichelten sie zärtlich: „Was ich sage oder was irgendwo zu lesen steht, ändert nicht an dem was ich hier…“ er nahm ihre Hand und legte sie auf sein Herz. „…fühle und daran solltest du niemals zweifeln!“ seine Hand ruhte warm auf ihrer, während er sprach und sein Herz gleichmäßig unter ihren Fingern schlug.

„Tue ich nicht...“ kam es leise von ihr und ihre Stimme versagte kurzzeitig. Ein dumpfer Schlag war zu hören und im nächsten Moment weinte Nick. Das Baby hatte versucht, sich am Stuhlbein hochzuziehen und war auf den Hintern geplumpst. Jetzt weinte er herzzerreißend. Chaya ging in die Knie und hob ihn auf den Arm: „Schon gut, Maus. Wirst sehen bald kannst du das, deine Tante konnte es in deinem Alter nicht…“ sagte sie und drückte dem Kind einen Kuss auf. Sie wollte nicht daran denken, dass sie Izzy nach wie vor nicht als ihr eigen bezeichnen durfte. Sie würde sich also nicht umgewöhnen müssen, aber dennoch tat es irgendwie weh, denn es bedeutete, dass sie nach wie vor nicht zeigen durfte was sie fühlte.

Izzy war das sehr wohl bewusst, aber er hielt es vorerst für das Beste, auch wenn es ihm nicht gefiel. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Es schneite: „Wie wäre es wenn wir mit Nick noch an die frische Luft gehen?“ fragte er. Chaya nickte: „ich ziehe ihn nur eben an.“
 

2 Wochen später:

Er öffnete leise die Tür zum Mischraum, durch das Fenster konnte er Chaya sehen und er hörte sie auch. Sie sang gerade einen Song mit dem Titel „Waste my Time“ ein, eine schnelle Rock/Pop Nummer mit E-Gitarren Elementen. Triple M hatten sich entschieden in diese Richtung zu gehen, weil sie bei den Jugendlichen derzeit sehr beliebt war. Man setzte darauf Chaya zum Vorbild der Mädchen zu machen. Das typische Pop - Girlie funktionierte nicht. Mädchen wollten tough sein und das auch repräsentieren, aber dennoch mit einem femininen Touch. Izzy schloss die Tür hinter sich und hörte schweigend zu. Er mochte es normalerweise nicht, wenn Mädchen in die Rock – Richtung gingen, aber in dem Fall gefiel es ihm. Einfach aus der Tatsache heraus, weil er sah, dass Chaya sich wohl fühlte und weil es nicht übertrieben wurde. Der Pop – Einfluss war noch groß genug. Mark und Mike erlaubten ihr sogar mit einer eigenen Band aufzutreten und selbst ein wenig zu schreiben. Ihre Songs würden beim nächsten Album wieder zu finden sein. Sie hatte ihn entdeckt und lächelte kurz. Erst jetzt schienen Mark, Mike und Sammy aufmerksam zu werden. Mark drehte sich auf seinem Stuhl zu ihm um. Nachdem er Izzy begrüßt hatte, kam er gleich zum Punkt: „Sie ist noch nicht fertig. Sie hat grad ne gute Phase und wir versuchen so viele Takes wie möglich aufzunehmen!“ „ich bin auch nicht hier um Chaya abzuholen…Ich müsste mit euch reden…“

Das Produzentenduo tauschte einen Blick, es war niemals gut wenn einer der Jungs mit einer so ernsten Miene zu ihnen kam. Das bedeutete meistens Ärger.

Mark stand auf: „Macht ihr mit ihr weiter, ich kümmer mich drum!“ mit diesen Worten stand er auf und schob Izzy aus dem Mischraum. Chaya verfolgte mit unruhigem Blick wie die Tür sich schloß und patzte augenblicklich: „Chaya…konzentrier dich…“ wies Mike sie zurecht. „Tschuldigung…“ Mike seufzte, er kannte es inzwischen das sie unkonzentriert wurde, wenn sie das Gefühl hatte mit Izzy war etwas. Besonders wenn sie ihn mit Mark verschwinden sah, sie kannte ihn am besten. Das war ein Segen als auch ein Fluch. „Okay…dann das ganze noch mal und denk dran, ich will diesen ganz bestimmten Klang in der Stimme haben, so wie eben auch…“ ein letzter verunsicherter Blick zur Tür, wo Izzy eben verschwunden war und dann kehrte sie in die Realität zurück. Sie nickte Mike zu und zog sich einen der Kopfhörer wieder über und sie starteten einen neuen Versuch. Im Nachhinein wusste sie nicht mehr wie viel es geworden waren, nur das der Zeiger der Uhr unaufhörlich immer weiter kroch.
 

Mark dirigierte Izzy in eins der Büros und schloss die Tür hinter sich. Dann lief er mit langsamen Schritten zum Schreibtisch, ließ sich auf einen Stuhl nieder und deutete Izzy sich zu setzen. Dieser Aufforderung kam der Amerikaner nach, allerdings so stellte Mark fest, wirkt er entgegen seiner sonstigen Art sehr angespannt. „Okay, schieß los…Welches Problem brennt dir auf der Seele? Du wirkst schon die ganze Tage so angespannt…“

Izzy faltete die Hände und seufzte leise. Mark konnte allerdings beobachten wie er unruhig mit den Beinen wippte. Der sonst so quirlige Amerikaner atmete tief ein, fokusierte dann sein Gegenüber und meinte dann ganz ruhig und sachlich: „Ich habe mich vor zwei Wochen von Carly getrennt.“ Mark der ihn die ganze Zeit beobachtet hatte, stützte sich auf seine Arme auf: „Okay und warum? Wie hast du dir das jetzt vorgestellt!“ Izzy, der noch immer mit den Füßen wippte, lehnte sich zurück: „Es hat einfach nicht mehr gepasst. Es gab dauernd Streit, die Jungs haben sich nicht wirklich gut mit ihr verstanden, ich war abgelenkt, meine Leistungen nicht so wie sie sein sollten, ich war gereizt…

Ich habe mir gedacht, dass ihr das der Presse erklärt bzw. das wir sagen wie es war…“ Unsicherheit kam in ihm auf. Er hasste solche Gespräche, dass erinnerte ihn immer so sehr daran, dass er schon fast aus der Band geflogen war. Mark sagte eine ganze Zeit lang gar nichts: „ich muss das erstmal mit Mike und Lou besprechen. Du kannst solange zu Chaya gehen, wir sagen dir dann Bescheid.“ Izzy nickte und stand auf. Das war es schon? Das war einfach, fast schon zu einfach. Er registrierte wie sich Mark ebenfalls erhob und hinter ihm herlief. Er schob die Tür auf, Mike und Sammy sahen auf. Als Mike dem Blick von Mark auffing, nickte er Sammy zu: „Schau mal ob du damit was anfangen kannst ansonsten lass sie es noch mal singen.“ Er stand auf. Sammy nickte nur und schob einige Regler hoch. Kaum das er das getan hatte, erklang Chayas Stimme im Raum, obwohl sie unlängst nicht mehr am singen war. Das Produzentenduo verließ den Raum. Izzy ließ sich neben Sammy auf einem der Stühle nieder und schaute durch die Glasscheibe. Sammy schob einen anderen regler hoch, er kannte die Blondine gut genug um zu wissen, dass sie jetzt eh gerade nicht bei der Sache war: „Komm schon raus, wir hören uns das ganze Mal an und sprechen es durch!“ kaum das er ausgesprochen hatte, hängte sie ihre Kopfhörer auf und flitzte aus dem Aufnahmeraum. Sammy grinste. „Also, dass klingt gar nicht so übel, nur ich weiß nicht ob Mark und Mike es nicht noch anders haben wollen und bis sie wieder da sind, bin ich mal eben auf dem Klo!“ mit diesen Worten verschwand er. Chaya sah ihm stirnrunzelnd nach: „Ehm…was….war…das denn jetzt?“ sie schaute irritiert zwischen Tür, aus der Sammy eben verschwunden war, und Izzy hin und her. Der zuckte die Schultern und zog sie auf seinen Schoß, legte den Kopf auf ihre Schulter und sah sie an: „Und läuft es einigermaßen??“ erkundigte er sich und beobachtete wie eine der blauen Strähnen sich löste und ihr ins Gesicht fiel: „Ja, geht so. Ich hatte schon bessere Tage…“

Er drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, was sie mit Überraschung zur Kenntnis nahm. Sie zog sich vorsichtig zurück lehnte ihren Kopf an seine Schulter und sah ihn unsicher an: „Wolltest du das nicht für dich behalten?“ Izzy zuckte die Schultern: „Ist ja keiner hier.“

„Nein, gerade nicht und wenn jemand kommt?“ „Dann ist es eh zu spät…“ erwiderte er gelassen. Er legte es nicht darauf an, dass es rauskam aber wenn man sie sah würde er es auch nicht leugnen.

Kaum hatte er ausgesprochen öffnete sich die Tür und Mark und Mike erschienen wieder. Chaya zuckte zusammen, wollte aufstehen, aber Izzy hielt sie fest und zog sie zurück. Mike nickte ihr zu: „Bleib ruhig, da du es ja eh erfährst, und es dich auch betrifft!“ bei seinen Worten und dem strengen Blick wurde ihr leicht anders. Sie konnte nicht leugnen, dass Mike etwas an sich hatte das einem Respekt einflößte. In vielerlei Hinsucht erinnerte er sie an ihren Vater, die ganze Einstellung. Vielleicht war das auch ein Grund weshalb dieser sie gewähren ließ, weil er wusste das es jemand gab der ein Auge auf sie hatte.

„Entspann dich…“ hörte sie Izzys Stimme neben ihrem Ohr und spürte wie er ihr beruhigend den Arm kraulte. Mike grinste: “Chaya du hast nichts verbrochen oder gibt es da was das wir wissen sollten??“ Sie schüttelte mechanisch den Kopf: Mark lächelte ihr aufmunternd zu: „Dann schau nicht wie ein Strafgefangener auf der Flucht.“ Sagte er und lehnte sich an eines der Pulte. Mike räusperte sich: „Also wir haben eben mit Lou geredet. Er sagte die Trennung mit Carly ist vom Tisch. Du wirst der Presse einfach erzählen, dass eure Trennung persönliche Gründe hatte u.a. Trennung, Zeitmangel etc. Das übliche halt.“ Izzy nickte und hörte aufmerksam zu, Chaya verhielt sich so unauffällig wie möglich. Sie verstand nicht, was sie hier verloren hatte. Mike fuhr fort: „Allerdings hat Lou eine Forderung gestellt. Du hast Partyverbot in der nächsten Zeit. Du sollst dich nicht in der Nähe irgendwelcher Mädchen blicken lassen um Gerüchte zu vermeiden. Alles außer Fans ist tabu. Du sollst der Presse glaubhaft machen, dass du die Schnauze erstmal voll von beziehungen hast auch weil dir die Zeit fehlt. Zur Bestätigung werden sämtliche Termine von Chaya mit euren zusammengelegt. Du lässt dich nur noch mit ihr sehen und sagst der Presse: das sie es ist die dir momentan Halt gibt so wie früher….“

Chaya beobachtete Izzy, er saß völlig entspannt da und hörte aufmerksam zu.

Sie fragte sich was das brachte: Wieso legte man die Termine zusammen, wenn er Frauen doch meiden sollte….

Sie erwartete von Izzy einwürfe oder einen Streik, er ließ sich so ungern was sagen, doch zu ihrer Überraschung stimmte er zu: „Okay, kein problem…“

Mark nickte zufrieden: „Dann wäre das ja geklärt…“ er grinste die beiden an. „Kann das sein, dass ihr euch beide ganz wohl fühlt?“ fragte er und blickte amüsiert auf die Szene vor sich. Chaya saß nämlich noch immer auf Izzys Schoß, hatte sich an ihn gekuschelt und ihr Kopf ruhte an seiner Schulter während er seine Arme um ihre Taille geschlungen hatte. Izzy grinste zurück: „Warum sollten wir nicht?“ Chaya gab ein Brummen von sich: „Der Kerl ist warm, ich bleib wo ich bin. Es ist nämlich kalt in Deutschland!“ Mike musterte sie einen Augenblick, regelte dann ein bisschen am Mischpult, spulte die letzte Aufnahme ab. Er lauschte einen Moment und nickte: „Izzy du kannst sie mitnehmen. Für heute reicht es. Sie hat genug gemacht. Über den Termin mit der Bravo setze ich euch noch in Kenntnis!“

Izzy nickte und erhob sich samt Chaya, stellte sie vorsichtig auf die Füße: „Brrrrrrrrrrrrrrrr, das ist kalt, du bist gemein!“ maulte diese jetzt und schüttelte sich. Er grinste breit: „ich weiß und stell dir vor draußen ist es noch viel kälter und wir gehen zu Fuß zurück!“

Chaya band sich ihren Schal um, schlüpfte erst in ihre Jacke und dann in ihre Handschuhe: „Manchmal kannst du so sadistisch sein, aber ehrlich!“ sie zog den Reißverschluß ihrer Jacke hoch während sie ihn ansah. Izzy war gerade dabei sich seine Mütze über die Ohren zu ziehen. „Seht nur zu, dass ihr euch nicht erkältet.“ Wies Mark sie zurecht. Chaya lächelte: „Keine Sorge, so schnell werd ich jetzt nicht mehr krank. Das letzte Mal hat mir voll und ganz gereicht. Auf Spritzen kann ich verzichten. Ohja und zwar so was von…“ Mike und Mark sahen sie kurz skeptisch an, mussten dann aber beide ebenfalls grinsen: „Dann seht mal zu das ihr loskommt….“ Chaya drehte sich um: „ich warte ja nur noch auf den alten Knacker hinter mir!“ stellte sie dann fest. „Hee wer ist hier alt!!!!!!!!“ für diese freche Aussage kassierte die Blondine einen kniff in den Po, den sie mit einem Quietschen quittierte: „AUA, Izzy! Das tat weh!!!! Und außerdem lass deine Finger da weg, sonst bin ich gezwungen dich zum Leidwesen der Fans bei lebendigen Leib zu kastrieren!“ Er grinste: „Das traust du dich ja sowieso nicht!“ neckte er sie dann. „Nein, momentan ehrlich gesagt nicht, weil ich Mark & Mike ersparen möchte blind zu werden. Stell dir vor, wir brauchen sie ja noch. Da Frank ja wie immer nichts gerallert bekommt!“

Mark lachte und unterbrach das Geplänkel der beiden: „Los raus jetzt; ihr zwei! Chaya sei morgen pünktlich!“ mit diesen Worten schob er sie aus der Tür. Draußen war es bereits dunkel und es schneite in dicken Flocken. Die Tür schloß sich hinter ihnen.
 

Draußen war es bereits dunkel und es schneite in dicken Flocken. Die Tür schloss sich hinter ihnen. Die Blondine sah hoch zum Himmel. Izzy folgte ihrem Blick: „Was hast du?“ fragte er nachdem er ihr schweigen bemerkte. Ein kurzes Kopfschütteln ihrerseits als Antwort: „Es ist nichts!“ sie sah wieder in seine Richtung und zog ihn dann die beleuchteten Straßen entlang. Er musterte sie von der Seite her, auffälliger ging es gar nicht mehr. Irgendwann blieb sie abrupt stehen und sah ihn an: „Was hast du?“ fragte sie und musterte ihn durchdringend. „Was ich habe? Das sollte ich wohl eher dich fragen...“ „Wie meinst du das?!“ Er seufzte, streichelte sanft mit dem Daumen ihren Handrücken: „Du wirkst so nachdenklich beinahe betrübt...was hast du, bereust du das alles?“ fragte er dann gerade heraus.

Erstaunen trat in das Gesicht der Blondine: „Was? Wie? Nein, ich bereue es nicht. Ich traue dem ganzen nur nicht. Ich warte nur auf den großen Knall. Weißt du was ich meine es läuft alles zu glatt....ich habe mit einem mal alles was ich mir immer gewünscht habe...“ ihre Stimme wurde leiser. „Was?“ er sah sie kurz irritiert an und dann lächelte er, gab ihr einen kurzen Kuss, ungeachtet von der Außenwelt. „Du bist das nur nicht gewohnt, jeder bekommt das was ihm zusteht und du hast jetzt solange Pech gehabt. Irgendwann musst du ja auch mal Glück haben!“ sagte er sanft. „Das seh ich eben noch nicht, zumindest nicht langfristig. Ich fühle das da wieder etwas kommt, glaub mir...“ Er zog sie an der Hand mit sich: „Ach was, das bildest du dir ein und jetzt komm, ich will zurück. Hier ist e arschkalt und ich kann mir besseres mit dir vorstellen als hier herum zu stehen, glaub mir!“ das Grinsen des Amerikaners sprach Bände. Sie wischte den Gedanken ,der sie beschäftigte für einen Augenblick beiseite: „Und was ist, wenn ich das hier mag? Ich liebe den Winter, ich mag Schnee. Immerhin bin ich im Winter geboren.“ Entgegnete sie neckend, was ihn aber nicht störte. „Glaub mir das was ich mit dir vorhabe wird dir wesentlich mehr gefallen als dieser Schnee, wobei...“ ein freches Funkeln erhellte seine braunen Augen einen Augenblick lang, ehe er sie an sich zog und küsste. Chaya wollte sich noch wehren, schon wieder wurde er so unvorsichtig. Hier auf offener Straße. Hier konnte sie jeder sehen. Doch seine Küsse, die heiß auf ihren Lippen und ihrer Haut brannten ließen sie die Sorge kurz vergessen. Sie legte den Kopf in den Nacken: „Nicht...wenn...“ doch weiter kam sie nicht, denn ein Kuss seinerseits versiegelte ihre Lippen. „Schalt doch einmal deinen verstand aus..“ kam es kurzatmig keuchend mit rauer Stimme von ihm. Im nächsten Moment drang seine Zunge fordernd in ihren Mund, der sie bereitwillig den Weg öffnete. Liebkosend fuhr er über ihre Lippen hinweg und forderte die ihre heraus, was sie schließlich ebenso intensiv erwiderte. Es hatte ja eh keinen Sinn, wenn er sich mal etwas in den Kopf gesetzt hatte, holte er es sich auch. Während sie in einem innigen Kuss verschmolzen waren, wanderten seine Hände zielstrebig ihren Körper entlang und just in diesem Moment, schien ihr Verstand wieder einzusetzen, auch wenn sie Mühe hatte sich zu beherrschen, sich zu konzentrieren. Immerhin sprach ihr Körper gerade eine ganz andere Sprache als ihr Verstand. Ihr Körper forderte ihn und das nicht gerade wenig, sein Berührungen waren zielstrebig, präzise und genau wissend was er wollte. Ihr Verstand dagegen predigte ihr gerade unaufhörlich, dass man sie sehen konnte. Das sie mitten in aller Öffentlichkeit waren. Normalerweise wäre ihr das egal gewesen. Aber nicht unter diesen umständen. Sie standen im Öffentlichen Leben gerade er und er hatte sich gerade getrennt, offiziell die Schnauze voll von Frauen. Das würde einen riesigen Skandal geben. „Nicht...hier..“ kam es keuchend von ihr, ehe ihre Stimme ganz versagte. In ihren Augen so stellte er fest loderte unlängst ein Feuer, dass er so bisher nur in seinen träumen gesehen hatte. Jenen die für ihn bis vor kurzem Tabu gewesen waren und da war es wieder diese Unbändige Wildheit die ihn so reizte. Ohne auf weitere Einwände ihrerseits zu achten, packte er sie und zog sie in die nächste Seitengasse. Fernab von der Straße, von den Wohnhäusern und dem Lärm der vorbeifahrenden Autos. Nur diffuses Licht drang zu ihnen heran. Unwirsch fast ein wenig grob drückte er sie gegen die Wand. Seine Hände wanderten zielstrebig unter ihre Sachen, während seine Lippen ihren Hals liebkosten, sich daran festsaugten. „Was hast du vor?“ Chayas Stimme war nicht mehr als ein flüstern, während sie den Kopf abermals leicht in den Nacken legte und das kribbeln in ihren Körper genoss, genauso wie die aufsteigende Wärme...

Er hob den Kopf, sah ihr in die Augen und aus dem Funken war inzwischen ein unlöschbares Feuer geworden: „Das wirst du noch früh genug erfahren...“
 

Seine Stimme nahm plötzlich einen anderen Klang an, veränderte sich gänzlich. Das ruchige so vertraute kratzen entschwand, wurde etwas höher. Die braunen Augen wurden mit einem mal blau. Mit einem Herzschlag änderte sich das Bild vor ihren Augen. Sie fand sich nicht mehr auf der verschneiten Straße wieder, sondern in ihrem Zimmer, auch wenn es anders aussah.
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<< „Das wirst du noch früh genug erfahren...“ das Grinsen auf seinem Gesicht ließ nichts gutes erahnen. Er machte ihr Angst. Wieso war er auf einmal so komisch...alles vertraute war schlagartig weg. „Wieso? Was hast du vor??“ wiederholte sie und ihre Stimme bebte.Sie mühte sich das Zittern darin zu verbergen „Du brauchst keine Angst haben, vertrau mir..“ mit diesen Worten beugte er sich vor, begann sie zu küssen. Dirigierte sie zum Bett, wo er sie etwas unsanft drauf schubste. Ihr Herz klopfte wie wild, sie war verwirrt. Was war hier los...irgendwas stimmte nicht...Sie konnte nur nicht sagen was, sie vertraute ihm...ja..aber irgendwas war komisch. Ihr Instinkt warnte sie, ihre Sinne gespannt und doch, noch ehe sie sich versah waren ihre Hände am Eisengitter mit einem Band gefesselt. Normalerweise kam sie aus jeder Schlinge, ihre Handgelenke waren schlank und beweglich aber diesmal nicht. Sie war ein Freiheitsmensch und die Tatsache hier angebunden zu sein gefiel ihr nicht, das wilde Tier in ihr erhob sich und verlangte fauchend nach seiner Freiheit zurück, die man ihm nahm und nicht zurückgab. Abermals versuchte das blonde

jährige Mädchen sich einzureden, dass alles okay war. Das funktionierte auch weitgehend. Die Wildkatze in ihr knurrte zwar immer noch, fauchte aber nicht mehr und hatte auch die Krallen wieder eingezogen. Dennoch befand sie sich nach wie vor auf der Hut, auch wenn die Hand die sie gerade kraulte ihr nichts böses sugestierte. Die kette an der sie hing, blieb.

„Vertrau mir einfach, es wird dir gefallen....“ hörte sie seine Stimme. Ängstlich sah sie hoch. Zufrieden stellte er fest, dass sich ihre Augen vor Panik immer wieder auf einem Farbwechsel einließen. Grau das Panik und Angst symbolisierte, grün das ihre Leidenschaft zeigte. Ihm gefiel das Gefühl der macht, es reizte ihn, war sie doch sonst so widerspenstig und eigensinnig. Nur selten schaffte man es sie zu zähmen und in diesem Moment hatte er sie ganz unter Kontrolle und sie vertraut ihm. Das war der springende Punkt.

Behände entledigte er sich ihrer Kleider und im nächsten Augenblick und noch ehe Chaya richtig realisierte was geschah, sah sie nichts mehr. Spürte nur noch den Stoff auf ihrem Gesicht. Panik kam hoch. Ihr Brustkorb hob und senkte sich heftig. In ihr fuhren die Emotionen gerade Achterbahn. Panik, Angst und keine Kontrolle, andererseits redete sie sich immer wieder vehement ein, dass er ihr Freund war. Das er ihr nie schaden würde, sie nie verletzen würde und doch, etwas tief in ihr ließ sie unruhig werden. „Mick,bitte...was machst du??“ sie mühte sich ruhig zu bleiben, aber ihre Lippen zitterten dennoch leicht. Auf ihrem Körper bildete sich eine leichte Gänsehaut als seine Finger über ihre Haut fuhren. Sie hasste sich zugleich dafür das ihr Körper reagierte. „vertrau mir einfach...“ kam es nur wieder seinerseits.

Sie seufzte. Di Angst war immer noch da, aber eine gewisse art von Neugier auch und dennoch ließ sie es geschehen. Was sollte groß passieren. Er würde ihr nicht wehtun.

Er liebte sie doch......

Einige Zeit verstrich. Das vertrauen kehrte zurück, wandelte sich in ein gewisses wohlgefallen und dennoch irgendwo tief in ihr schlummerte nach wie vor die Wachsamkeit. Inzwischen war er zu etwas übergegangen was prinzipiell wahrscheinlich nicht verwerflich war, hätte sie es damals eher geahnt hätte sie es unterbunden

Etwas berührte ihre haut. „an deiner Stelle würde ich mich jetzt nicht bewegen,

sonst muss ich dir verdammt wehtun!“ hörte sie seine stimme und zeitgleich spürte sie Kälte auf ihrer Haut. PANIK...............
 

<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Flashback Ende<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

„Hör auf!“ ihr Stimme glich fast mehr einem schrei und sie drückte ihn von sich. Mit einer Kraft von der er nie gedacht hatte, dass sie sie besaß. Izzy war verwirrt, er sah wie bleich sie geworden war: „Chaya..ich...“ stotterte er, er verstand nicht was gerade falsch gelaufen war, wieso sich ihre Reaktion plötzlich so drehte. Doch statt einer antwort tauchte sie unter seinen Armen hindurch und rannte los, so als wäre der Teufel persönlich hinter ihr her.

Einen kurzen Moment stand er da, peilte nichts und dann traf ihn die Erkenntnis wie ein Schlag ins Gesicht. „FUCK!!!!!!!“ brüllte er und setzte sich in Bewegung. Mit schnellen schritten rannte er die spärlich beleuchtete Straße entlang: >wie konnte ich nur so dämlich sein. Verdammt noch mal ich hätte wissen müssen...anderseits sie hat auch keine Anzeichen gegeben, dass es ihr nicht gefällt!!< seine Augen huschten die Straße entlang, sahen aber nicht. Er rannte eine ganze Weile, sie konnte nicht so schnell sein. Sie war körperlich gesehen im Nachtteil. >also denk nach, wo kann sie sein...< noch während er überlegte, erregte das quietschen von Scharnieren seine Aufmerksamkeit. Einen Moment lang war es still bis er das Geräusch orten konnte. Es kam von einem nahe gelegenen Spielplatz. War es nicht zu spät das da Kinder spielten? Oder vielleicht waren es Jugendliche, wobei dafür war es zu kalt.

Er setzte sich in Bewegung. Sprang kurzerhand über einen Stahlzaun. Der Platz war dunkel, lediglich spärlich erhellt vom Licht des Silbermonds. Es brauchte einen Moment bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Er erkannte die Silhouette auf der Schaukel unweit von ihm. Das Licht des Mondes leuchtete auf dem weißen Schnee wieder.

Langsam näherte er sich ihr, sie hatte den Kopf gegen eine der Stahlketten gelehnt und schaukelte ganz leicht vor sich hin. Er konnte deutlich ein leichtes summen vernehmen. Last 2 know... ja der Song hatte etwas magisches an sich und irgendwie war es auch ihr Song.

„Dieser Song ist was ganz besonderes...“ sagte er leise. Er stand jetzt unweit von ihr im Schnee. „hm...“ kam es nur ruhig, aber dennoch war es ihm nicht entgangen. Sie weinte. Er hatte das leichte schniefen,welches kaum hörbar war dennoch wahrgenommen.

Vorsichtig streckte er die Hand aus, berührte sie an der Schulter, so als könnte er sich verbrennen: „Jedes Mal wenn ich dieses Lied performe habe ich dich vor Augen. Ob Bilder von früher,von jetzt oder vom Videodreh. Du bist dann immer zum greifen nah..:“ sagte er leise. Um ihre Lippen huschte ein kurzes Lächeln: „Schon komisch, ich glaube niemand kennt dich so wie ich außer deiner mum. Ich glaube viele Fans wären erstaunt zu sehen, dass in dir so eine sensible weiche Seite steckt.“ Erwiderte sie. Seine Finger kraulten sanft ihren Nacken. „es ist ganz gut so,dass das niemand außer dir kennt. Weißt du ich bin gerne Macho, Freak und ausgeflippt,aber man kann nicht immer so sein.“ Sie seufzte: „Ich weiß und du weißt das ich dieses Macho verhalten eigentlich nicht abkann, da könnt ich dir regelrecht auf die Füße kotzen.“ Er grinste in die Dunkelheit. „wie immer kein Blatt vor dem mund, was?!“ „Nein,weil es der einzige weg ist, dir bestimmte Dinge klar zu machen und es genau immer das war,was unser Verhältnis ausgemacht hat!“ „Ach wir hatten ein verhältnis..“fragte er spöttisch. „Du weißt genau was ich meine, Spinner!“sie grinste. „Gut,wenn das der einzige weg ist. Dann sag mir jetzt offen und ehrlich heraus, was ich gerade eben falsch gemacht hab. Ich kann mir zwar einen Teil denken,aber ich will es von dir hören!“ Klatsch,das hatte gesessen. Er hatte inzwischen gelernt,ihre Worte so zu drehen das sie aus einer Situation schwer rauskam. „Du hast gar nichts gemacht. Die Vergangenheit hat mich eingeholt. Etwas von dem ich dachte, ich hätte es verarbeitet. Was ich aber anscheinend nicht habe. Das Problem liegt bei mir. Scheinbar vertraue ich nicht richtig und das wo du immer der EINZIGE warst dem ich blind vertraut habe. Dem ich blind über einen Abgrund gefolgt wäre, weil du ALLES für mich bist. Weil Du mein leben bist und ich wegen dir noch am Leben bin!“

Der letzte Satz verursachte eine Gänsehaut: „Hör auf mich zu verarschen, das ist nicht witzig Chayenne! Du hängst viel zu sehr and deinem Leben als dir was anzutun“ sagte er ruhig. Sie stand auf drehte sich um: „Seh ich so aus als würde ich dich verarschen, Chris?!“ sie sah ihn an und Tränen liefen ihr über die Wange. Der Mascara war unlängst verwischt und feine Rionnsale zeugte von seiner einstigen Existenz. Ihm wurde kurzzeitig anders als sie das Kürzel seines echten Namens benutzte. „Chris, sieh dir mein leben mal an. Von meiner Geburt bis vor ein paar Wochen, was war da Lebenswert dran. Rein gar nichts. Was glaubst du wie sehr ich mir gewünscht habe zu sterben, wie sehr? Aber es ist nicht passiert, selbst der Tod will mich nicht. Und das einzige was mich getriezt hat das letzte Jahr weiterzumachen trotz dieses ganzen Krams warst du und das Gefühl das du mich brauchst, ein wenig gern hast. Glaub mir es ist nicht wirklich leicht, wenn du dann auch noch feststellst ,du hast dich in deinen besten freund verliebt und wirst niemals ne Chance haben ,weil er eine Freundin hat. Das du dann mit ansehen musst wie sie ihn quält und er ihr am Ende auch noch das Eheversprechen gibt!!“ platzte es jetzt aus ihr raus. Izzy riss die Augen auf: „Was?! Das hatte ich nie vor. Ehrlich. Ich schwör dir Chaya...“ Sie winkte ab: „Lass es gut sein .Es geht mich nichts an, was du vorhattest oder nicht. Es ist deine Sache, ich will auch gar nicht wissen warum du hier bist statt bei ihr..“ Jetzt wurde es ihm zu bunt: „CHAYENNE SCOTT DU WIRST JETZT VERDAMMT NOCHMAL AUFHÖREN. Komm von deinem Trip wieder runter. Ich hab zwar lange gebraucht, aber meine Fresse ich bin wegen DIR wieder hier. Ja und du hast recht. Ich bin auch immer nur ohne Schwierigkeiten im letzten Jahr durchgekommen, weil DU da warst. Nur du! Ich liebe dich verdammt noch mal und ich habe Carly keinen Antrag gemacht und hatte es auch nie vor...“ er verstand gar nicht wie sie von dem anderen Thema jetzt darauf kam. „Ach und wieso erzählt sie das dann und was das mit dem Juwelier, warum wollten eure Familien zusammenfeiern?! Chris lüg mich verdammt noch mal nicht an, du tust mir weh damit!“ Er riss die Hände runter: „Holly Shit Chaya, ich lüg dich nicht an. Ich hab keine Ahnung wie Carly drauf kommt. Ich hör das alles grad zum ersten Mal. Das mit dem Juwelier....das war die Kette für dich. Ich hab sie zum Anhänger anfertigen lassen. Das unsere Familien zusammenfeiern hat sie arrangiert bzw. unsere Eltern!“

„Die ganze Band glaubt es und die ganze Band glaubt, dass ich es wusste. Sie hat es Richie erzählt und den Rest kannst du dir doch denken!“ sagte sie leise und senkte traurig den Blick. Izzy seufzte, versuchte ruhig zu bleiben: „Wenn es so wäre, wärst du die erste gewesen, die es erfahren hätte!! Immerhin bist du meine bessere Hälfte Dein Stolz ist mein Mut, Dein Feuer ist meine Kraft, deine Seele mein Blut., deine Tränen meine Macht. Deine Liebe ist meine Waffe, dein Vertrauen mein Schild. Wenn ich Dir in die Augen sehe, finde ich mich selbst darin wieder und es wird niemals anders sein .und ich will das du weißt, dass ich dir niemals absichtlich wehtun würde...auch wenn ich es schon mal getan habe. You are my everything!“ während er das sagte, begann sie zu zittern,. In ihr rebellierte gerade alles, Schmetterlinge breiteten sich wie elektrische Impulse aus.. Er beobachtete wie sie die Hand von den Lippen nahm, welche zitterte. Ein letztes Mal schluchzte sie auf ehe sie in seine Arme sank und sich dort verkroch. Er umschloss sie und legte seinen Kopf auf den ihren: „Und wenn ich einen Fehler mache, verzeih ihn mir, sei nachsichtig mit mir. Du kriegst alles was du willst, alle Zeit dieser Welt....“ flüsterte er leise. „Ich brauche keine Zeit. Ich brauche dich und das ist alles was ich brauche...“ und als der kommende satz folgte, erfüllte es ihn mit unsagbarem stolz „ich vertraue dir, ich weiß du würdest mich niemals enttäuschen..“

Nein ,niemals..... Am nächsten Morgen war der Himmel Wolken verhangen und es schneite in dicken Flocken. Chaya blinzelte einmal, es war kurz vor 9 Uhr. Als sie die Nase aus der Decke steckte beschloss sie augenblicklich wieder zurückzugehen. Allerdings meldete sich ihre Blase und so musste sie wohl oder übel den Weg ins Bad antreten. Flink wie ein Wiesel und schnell wie noch nie huschte sie ins Bad. Als sie 5 Minuten später wieder ins Schlafzimmer kam, kroch sie auf direktem Weg wieder ins Bett. Unter der Decke war es bei weitem wärmer. Sie brauchte auch nicht lange um die Wärmequelle (sprich Izzy) ausfindig zu machen. Sie zupfte ein bisschen an seiner Decke und glitt im nächsten Moment hinunter, kroch in seine Arme. Als der kalte Körper sich an ihn schmiegte, knurrte er kurz verschlafen, wobei das knurren viel eher ein brummen war. Allerdings schien es ihn nicht zu stören, dass sie eiskalt war. Eher im Gegenteil. Im nächsten Moment packte er sie und drehte sie beide so, dass sie über ihm zum liegen kam: „Hee, was soll das denn?“ sie schaute ihn halb lachend, halb erschrocken von oben herab an, während sie es sich auf seinem Brustkorb bequem machte. Einen Arm stützte sie rechts neben seinem kopf auf dem Kissen ab. Er sah noch total verschlafen aus allerdings zeichnete sich das erste Lächeln auf seinem Gesicht ab. Langsam hob er die Hand, strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht, die sich gelöst hatte: „Morning, Sweetheart!“ sie musste unweigerlich grinsen. Um diese Zeit war er des deutschen selten mächtig oder er weigerte sich schlicht und ergreifend.. „Hope u had sweet dreams last night...“erwiderte sie und lächelte ihn an. Izzy seinerseits spielte noch immer mit der Haarsträhne zwischen seinen Fingern und fuhr anschließend bedächtig mit den Zeigefingern über ihre Wange. „No, i hadn`t. Cause my sweetest dream became reality and was lying next to me...“ Sie setzte sich augenblicklich auf, stemmte die Hände in die Hüfte: „how often should i tell u that i am not...“ weiter kam sie nicht. Wie ein Blitz kam er hoch geschossen, umschloss ihren kopf mit beiden Händen und küsste sie innig. Zog sie wieder zu sich runter. „Das...nenn...ich...überzeugende....Argumente..:“ kam es zwischen einigen Küssen von ihr. „U r cute, if u want or not!“ erwiderte er und löste sich gerade von ihrem Hals. „Ehm...that was 2 much!!“ das dreckige Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück ,während er ausgiebig ihren Hals betrachtete, wo sich gerade ein roter bis lila farbener Fleck abzeichnete. „IZZY..ich hoff, dass ist nicht das was ich denke, das es ist!!!!“ „what did u say,honey?“ er machte einen auf Unschuldslamm. „Du hast mich genau verstanden!“ entgegnete sie und tastete vorsichtig ihren hals ab. Als sie die aufgeraute Haut spürte, schaute sie ihn böse an: „u r such an asshole... how should i explain that 2 mark and mike? U can always say, it was a groupie. But female artists haven`t groupies...“

Sein grinsen wurde wieder breiter, das freche funkeln kehrte zurück: „Are u sure,baby??!“

„Of course!“ erwiderte sie. „Tell them u have a boyfriend! He was that! That`s no lie!” sagte er dann.

„ehm..wasn´t it u, who said that they shouldn´t know that? They will ask me who that was.::”

Und jetzt schien er zu verstehen: “u r right…” er schien zu überlegen. „say that u were kidnapped by aliens last night and they did some tests with u!“ Die Blondine grinste und zeigte ihm einen Vogel:”OF COURSE ALIENS!! Wovon träumst du nachts Izzy?!” sie rutschte momentan zwischen den sprachen einfach hin und her

Er grinste wieder: “Just of you!” und um das zu unterstreichen küsste er sie wieder.

„Stop doing that! That`s not fair…” sie versuchte sich halbherzig zu wehren. „life isn`t fair u know that better than i do!“kaum das diese Worte über seine Lippen kamen hätte er sich Ohrfeigen können. Er wollte sie davon weg haben und schob sie direkt wieder dorthin.

Doch statt sich innerlich zu verkriechen, lächelte sie und es war ein strahlendes Lächeln: “Du weißt wie man sich geschickt aus einer Situation windet, hättest du jetzt nämlich ne falsche antwort gegeben hätte ich dich eiskalt aus meinem bett geschmissen!“

„das würdest du doch niemals tun...“ er schaute sie aus braunen Augen mit Dackelblick an. Gewöhnlicherweise zog diese Masche immer und wenn nicht brauchte er sie nur zu kraulen oder mit ihr zu knuddeln. Dann tat sie ohnehin was er wollte. „sicher das ich das nicht würde?“ entgegnete sie gelassen und streckte sich ausgiebig. Er musterte sie eingehend, ließ seinen Blick weitgehend über den weiblichen Körper vor sich gleiten, realisierte die angenehme Wärme hier und beschloss dann sich taktvoll aus der Situation zu ziehen: „Schatz, hab ich dir heute schon gesagt das ich dich liebe...“ Sie kippte um und begann zu lachen: „nein hast du nicht,aber das war die bisher originellste und simpelste Variante dich aus einer unangenehmen Fragestellung zu befreien. Aber du kannst aufhören zu schleimen,sonst rutscht noch wer drauf aus. Ich lass dich ja schon da,aber eben auch nur weil es so scheiß kalt ist und ich was zum wärmen brauch!!“ „so ist das also, ich bin nur ne lebende Wärmflasche!“ „Falsch, eine lebende Wärmflasche mit Kissen-und Kuschelqualitäten!“ entgegnete sie ungerührt und zog die Decke wieder hoch und kuschelte sich an ihn. „Wann musst du im Studio sein?“ erkundigte er sich. „Um 11Uhr...“ sein Blick ging abermals zur Uhr,die 9:25Uhr zeigte. „Das hieße wir hätten noch ein bisschen Zeit für uns....“

doch noch ehe Chaya antworten konnte, flog die Tür laut krachend auf und ein wütender wie ein Stier schnaubender Frank Teller stand im Raum. Izzy und Chaya fuhren auseinander. Die Blondine verkroch sich reflexartig irgendwo unter der decke und hinter Izzys Rücken. Bisher hatte Frank das alles nie so realisiert. Vor allem konnte man die Situation gerade mächtig falsch verstehen. Aber der Tourmanager verstand eh nur das was er wollte. Mit hochrotem Kopf setzte er an: „Seid ihr denn bescheuert, seit wann habt ihr dieses Gör. Izzy das wird verdammten ärger geben, Konventionalstrafe, wenn du nicht sogar aus der band fliegst. Du hättest uns das sagen müssen!!!!“ „Frank...1. du störst und 2. wovon redest du bitte????“ erwiderte der Amerikaner. Wie auf Befehl ließ Frank einen ganzen Stapel Zeitschriften mit einem lauten knall auf den Boden klatschen, so dass es ordentlich auf dem pakett hallte.
 

Chaya lugte vorsichtig an Izzys nackter Schulter vorbei: „Was ist das??“

„Zeitungsartikel von euch und eurem Kind! Wo ist das überhaupt und wieso weiß ich nichts?!“ entgegnete Frank und war erneut kurz vorm Brüllen. „Unser....waaaaaaaaaassssssssss?!“ Izzy wurde nun blass und fischte vom bett aus nach den Artikeln. „Kind, welches Kind?“ fragte Chaya nun ängstlich. Sie fasste, die Decke an sich gepresst, zum Stapel und zog ebenso wie Izzy eine der Zeitungen heraus. Als sie die Schlagzeile erblickte, drehte sich ihr fasst der Magen um: „TRÄNENALARM BEI US5“ Sänger Izzy Gallegos ist Vater eines Kindes. Die Mutter ist niemand geringeres als seine beste Freundin.“ Direkt neben der Schlagzeile, sah mein ein Bild von Heiligabend. Es zeigte Izzy neben Chaya stehend wie er gerade nick auf dem Arm hatte und der kleine an seinen Dreadlocks zehrte. Sie selbst stand grinsend daneben.

Sie schaute Izzy von der Seite her an: „Wo hat dieser Scheißreporter gestanden.. ich kann mich nicht erinnern, war das vor oder danach?“ Sie verstummte als sie seinen Blick auffing. „Zwischen den alten Tannen. einzige Möglichkeit..“ entgegnete er knapp. „Frank...das ist..“ der Manager winkte ab. „Erzählt das nicht mir, sondern Mark, Mike & Lou!“ Beim letzten Namen wurde nun auch Chaya bleich: „Lou?“ Frank nickte: „Er ist stocksauer...ihr bewegt eure Ärsche augenblicklich in die Firma. Dort wartet eine Videoschaltung!“

Chaya wurde jetzt gerade erst recht schlecht. Sie hatte wahnsinnigen Respekt vor diesem Mann, er hatte mehr macht im kleinen Zeh im Musikbiz als sonst irgendjemand. Er konnte Izzys Karriere mit einem Fingerschnipsen beenden,nichtmal soviel brauchte er. Ein Atemzug reichte auch schon. Ein Seitenblick zu ihm sagte ihr, dass es ihm genauso ging. Offensichtlich für alle anderen war er ruhig, aber Kleinigkeiten, sowie das Knacken seiner Finger war etwas das es zeigte. „Wir kommen gleich. Frank könntest du jetzt bitte!“ sein Blick sagte deutlich: „Verpiss dich!“ „Ich warte im Wagen,beeilt euch!“ mit diesen Worten drehte sich der Tourmanager um und ging.

Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor. Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“ sagte er und war ihr kurzerhand ihre Klamotten zu,während er selbst in seine Jeans stieg und den Gürtel zu machte.. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig. Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt hatte und diese Person jetzt schnellst möglich los werden wollte.
 

Als sich die Tür geschlossen hatte kam Chaya vorsichtig aus ihrer Ecke hervor. Izzy stand kommentarlos auf und begann sich anzuziehen. „Mach dich fertig!“ sagte er und warf ihr kurzerhand ihre Klamotten zu, während er selbst in seine Jeans stieg und den Gürtel zu machte. Diese Kälte erschreckte sie ein wenig. Normalerweise kam dieses Verhalten eher jemandem gleich der einen abgeschleppt hatte und diese Person jetzt schnellst möglich loswerden wollte.

Wortlos stand sie auf, zog sein T-Shirt über den Kopf und warf es aufs Bett. Sie nahm die Sachen und huschte ins Bad.

Keine 10 Minuten später verließen sie gemeinsam die Wohnung, doch keiner von beiden sagte etwas. Sie öffnete mit einer Handbewegung die Tür des Vans und krabbelte hinein. Er folgte ihr und die Tür fiel mit einem rumms zu....

Sie kroch auf den hintersten Platz den der Van nur bieten konnte, die Kapuze ihrer Armyjacke über das Baseballcap gezogen, die Arme um die Beine geschlungen, den mp3-Player in den Ohren, kauerte sie dort. Sie machte sich so klein wie möglich, wünschte sich unsichtbar zu sein. Sie kannte die Wahrheit, Izzy kannte sie auch, ebenso wie der Rest der Band. Aber Mark, Mike und Lou nicht und jetzt stand die Frage im Raum, ob sie ihnen wirklich glaubten. Denn zum Zeitpunkt von Nicks Zeugung, war Chaya tatsächlich in den Staaten gewesen - sogar in der gleichen Stadt. Sie hatte ihren Vater auf einer Dienstreise begleitet und einen Freund besucht. Damals kannten Izzy und sie sich allerdings noch nicht und liefen tatsächlich aneinander vorbei. Denn es handelte sich wie sie später beide überrascht feststellten um einen Freund den sie beide kannten. Daniel Wu.

Daniel und Izzy waren früher zusammen bei Exact gewesen, doch als Chaya 2004 dort auftauchte war die Band gerade in der Phase der Auflösung und Daniel mit einem anderen Kumpel dabei ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Allerdings steckte diesen Projekt noch in den Kinderschuhen und es war fraglich wie lange es noch dauern würde, bis es soweit war. Kennen gelernt hatten sich Izzy und Chaya auf anderem Wege. Sie beobachtete Izzy unauffällig. Er saß auf der anderen Seite im Gang und hörte wie sie selbst ebenfalls Musik, keine Bewegung- gar nichts. So als wäre er aus Stein. Sie fragte sich was er dachte, in solchen Momenten war es selbst für sie schwer, das einzuschätzen. Er machte sich sorgen um seinen Verbleib in der Band, das war klar, aber wie stand er jetzt zu allem anderen. Mit einem Mal war er so furchtbar kalt und fremd. Ihr so fern. Sie seufzte leise. Wenn er deshalb aus der band flog, würde sie sich das niemals verzeihen und er ihr noch viel weniger.Soviel war sicher. US5 war alles, das war sein Traum. Nichtmahl Carly hatte ihm mehr bedeutet und sie stand noch nicht mal an dem Punkt. Vielleicht bereute er gerade jetzt schon den Tag an dem er sie getroffen hatte, bereute er das alles hier......

Vielleicht wäre es besser gewesen ihren Gefühlen nicht nachzugeben, vielleicht war es ja doch nur eine fixe Idee. Vielleicht wollte sie ihn ja nur, weil Carly ihn gehabt hatte? Nein das war Blödsinn.

Und jetzt zeigten sich wieder ihre polarisierenden Gegensätzlichkeiten, während er in solchen Moment lieber allein war, suchte sie die Nähe der Personen die ihr Halt gaben. Chaya hasste es in solchen Momenten allein zu sein. Sie war auch nicht der Mensch der sofort darüber redete, sie brauchte gewöhnlicher weise immer eine Weile um die Dinge mit sich auszumachen und sie sagte dann auch nie etwas, weil sie niemanden belasten wollte. Sie brauchte einfach nur andere Leute um sich. Gewöhnlicherweise kamen dann ihre engsten Vertrauten von allein auf den Trichter das mit ihr irgendwas nicht stimmte, oder sie explodierte nach einer gewissen Zeit einfach. Izzy hingegen blieb für sich, sagte aber das ihn was beschäftigte oder zumindest hinterher. Er redete darüber oder verarbeitete es anders.

Aber momentan war niemand da um sie zu unterstützen, denn sie war für das was mit ihm geschah verantwortlich. Sie allein. Was das für Konsequenzen für sie beide hatte war in diesem Moment noch nicht abzusehen.

Sie schluckte leicht, tippte eine kurze SMS an Ashlee: >Wir haben richtig scheiße gebaut, krieg keinen Schock, wenn du die Zeitung aufschlägst. Der Anfang vom Ende hat gerade begonnen. Triple M Meeting mit Lou...< dann machte sie ihr Handy aus und sah aus dem Fenster. Der Himmel über Berlin war wie so oft in stürmischen grau getaucht und es wurde immer dunkler. Die Fahrt zog sich schier endlos hin. Izzy ignorierte sie noch immer und das machte es nicht gerade einfacher. Es war als könnte sie die Schuldzuweisung direkt spüren, obwohl er sie nicht ausgesprochen hatte. Frank sagte auch kein Wort, das war auch bei weitem nicht nötig. Sie wusste auch so, dass er das ganze nicht gut hieß. Es bedeutete für ihn nur zusätzlichen Stress und Ärger. Sie war aber schon froh, dass er nicht ausflippte und sie anbrüllte.
 

Irgendwann hielt der Wagen dennoch vor dem Gebäude des Produzenten Teams. Selbst das große Guseiserne Tor hatte bereits etwas Beängstigendes an sich. Die Mauern kamen ihr in diesem Moment wie ein Gefängnis vor oder viel mehr wie ein Gerichtssaal. Kalter schweiß trat ihr auf die Stirn und sie merkte das leichte Zittern ihrer Knie. Noch nie hatte sie den Gang in dieses Gebäude so sehr gefürchtet. Bisher war sie immer gerne hier gewesen, war ihr hier noch nie schlechtes widerfahren. Aber heute war alles anders >reiß Dich zusammen< ermahnte sie sich selbst als sie mit zitternden Knien Izzy aus dem van folgte. Er sagte immer noch nichts. Frank lief bereits voraus. Gerade als sie anstrebte ihm zu folgen, hielt er sie an der Hand fest. „Warte. Ich möchte dir was sagen.“ Sie drehte sich um, sah ihm in die Augen und zum ersten Mal in diesem Moment sah sie Angst, richtige Angst. Er fürchtete dies noch viel mehr als sie selbst. „okay...“brachte sie nur leise raus und ihre Lippen wahren trocken, so staub trocken wie ihre Kehle und ihre stimme verabschiedete sich leicht. Ein Kreischen erfolgte: „IZZY!!!!!!!!“ sie zuckte erschrocken zusammen. Beide wandten synchron die Köpfe. Dort vor dem Tor standen inzwischen 20 Fans. Als er den Kopf drehte begann es zu blitzen und erneut zu kreischen. „Das ist die Drecksfotze die ihm das Kind angehängt hat!“ die Stimme war nicht laut gewesen, aber Chaya hatte es trotzdem gehört. Das hatte sie in ihrer sorge ganz vergessen, dass die Fans jetzt anders dachten. Ihre Augen schweiften zu dem Mädchen von dem der Satz gekommen war. Sie war ausgesprochen hübsch. Braune Locken, grüne Augen, groß, schlank gepierct durch Lippe, Augenbraue und Nase. Sie wandte Izzy wieder den Kopf zu: „Geh eben hin, du musst die Fans nicht noch mehr verärgern!“ sagte sie dann leise, zog ihre Kapuze tiefer ins Gesicht und wandte sich zum gehen. Sie spürte deutlich die tausendfach tötenden Blicke im Rücken während sie die Stufen zur Tür hochging und sie hörte auch deutlich die Worte, die fielen und diese waren alles andere als positiv. Kaum das sie die Fans hinter sich gelassen hatte und die Tür hinter ihr zuging, atmete sie auf. Doch diese Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn nun kam wahrscheinlich das, was am aller schwersten für sie werden würde. Der Gang zu Mark, Mike & Lou. Unruhig lief sie in dem weißen Aufenthaltsraum auf und ab. Die vielen CDs die sonst ihre Aufmerksamkeit schier fingen, waren jetzt gerade nebensächlich. Sie war so in ihre Gedanken und Sorgen vertieft, dass sie nicht mal hörte wie Izzy herein kam. Als sie sich mit einem Mal umdrehte, erschrak sie fast zu Tode als er so urplötzlich und wie aus dem nichts vor ihr stand.

Sie sah ihn kurz an, schüttelte dann nur matt den Kopf und setzte sich, nachdem sie ihre Jacke aufgehängt hatte. Kommentarlos suchte er den Platz neben ihr und das was er eben sagen wollte, schien unwichtig geworden zu sein. Denn er griff es nicht noch mal auf. Chaya betete innerlich darum, denn dann würde diese alles erdrückende Stille nicht so tödlich über ihnen hängen und ihr nicht die Luft zum Atmen nehmen. Sie wusste nicht wie lange sie da gesessen hatten, irgendwann wurde jedoch die Tür geöffnet und eine rothaarige Frau mittleren alters im Mausgrauen Kostüm öffnete die Tür: „Mr. Gallegos, Miss Scott...sie werden bereits erwartet...“ sagte sie dann und öffnete die Tür ganz. Chaya erhob sich wortlos, strich mechanisch ihren Pullover glatt und ging. „Chaya warte bitte!“ als sie Izzys leise Stimme hörte, blieb sie abrupt stehen. Drehte sich langsam um. Aus traurigen Augen war es nun die Blondine, die den Amerikaner ansah. Sie sagte nichts, aber ihre Augen sprachen Bände und das reichte völlig. Er sah ihr in die Augen, lächelte: “Egal, was da drinnen jetzt auch immer passieren und entschieden wird. Ich möchte, dass Du eines weißt, Dich und die Kinder trifft keinerlei Schuld. Nicht die Geringste und egal wo ich jemals sein werde, du gehörst zu mir und ich will, das du weitermachst, egal was mit mir sein wird. Das musst du mir versprechen...“ „ich...kann dir das nicht versprechen, Christopher...“ sagte sie leise und drehte sich um. Das war wie ein Schlag ins Gesicht mit einer Stahlfaust. „Izzy komm rein, wir wollen anfangen. Lou hat nicht ewig Zeit!“ hörte er dann Mikes Stimme und allein am Klang wusste er, dass dies ein alles andere als angenehmes Gespräch werden würde. Als sich die Tür hinter ihm schloss, hatte es begonnen. Ohne das Izzy und Chaya es wussten geschweige denn ahnten, sollte dies der Anfang vom Ende sein.....
 

Sie warteten jetzt bereits schon seit fast 1 ½ Stunden hier draußen. Unruhig lief die Dunkelhaarige Amerikanerin im Flur vor den weißen Sofas auf und ab. „Jetzt setz dich endlich wieder hin, Ash! Du machst mich nervös!“ bellte Chris nun. Die komplette Us5 band hatte sich inzwischen bei Triple M versammelt um den Verlauf der Dinge zu verfolgen.

Neben ihm auf dem Sofa hockte Richie und wackelte unruhig mit dem Fuß. Jay saß auf dem Sessel und starrte die Wand an und immer wieder zur Uhr, deren Zeiger nur langsam voran krochen. „das macht mich wahnsinnig, dass sie mich nicht zu ihr lassen. Ich bin ihre Managerin verdammt noch mal! Ich weiß wie ich mit Lou und den beiden Hornochsen da drin umzugehen habe! Sie nicht. Sie hat immer noch zuviel Respekt und Anstand! “ schnaubte Ashlee wütend. „Anstand und Respekt sind Tugenden, die man nicht verlieren sollte!“ warf Jay ein. Ashlee fuhr herum: „Willst du mir jetzt sagen ich habe keinen Anstand und Respekt?“ fauchte sie ihn an und ihre Augen funkelten. „Nicht immer soviel wie es oft taktisch Klug wäre!“ wandte er ein. Sie holte Luft, wollte ihn gerade anschreien als die Tür aufging und Chaya den Raum betrat. Wie auf Kommando sprangen alle auf. „Izzy du sollst zu Mark & Mike kommen!“ sagte sie ruhig. Er nickte, musterte sie. Sie schien normal, etwas erschöpft und bleich, aber wie sonst. Und dennoch hatte er irgendwie das Gefühl, dass etwas nicht stimmte. Er konnte nur nicht genau sagen was. Langsam stand er auf, sah sie an und ging dann wortlos an ihr vorbei. Jetzt war es also soweit, jetzt würde sich zeigen, ob er bleiben durfte oder ob damit alles vorbei war. Izzy schloss die Tür hinter sich.....

Kaum das diese ins Schloss gefallen war, bestürmten die anderen die Blondine mit Fragen. „Was wollten die beiden von dir wissen?“ fragte Chris. Richie kam ebenfalls auf sie zugestürzt: „Wie kam es zu dem Foto?“ Chaya seufzte: „das war von Weihnachten. Könntet ihr bitte mal kurz zur Seite gehen, ich müsste da eben etwas klären?! “ und während sie dies sagte, nahm Ashlee einen merkwürdigen Klang in der stimme ihrer Freundin war und noch viel merkwürdiger war das sie mit einem mal irgendwie anders wirkte. Diese Situation war alles andere als leicht, aber irgendwie war Chaya komisch. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie behaupten Chaya bedrückte etwas. Vielleicht bildete sie sich das auch nur ein. Die persönliche Assistentin von Mark & Mike gesellte sich wieder zu ihnen: „Miss Scott, wenn sie mir eben folgen würden. Die Verzichtserklärung liegt vor und wir müssten noch alle weiteren Formalitäten klären...“ sagte sie. „ich komme gleich. Moment bitte... “ die Blondine kramte in ihrer Tasche. Um sie herum war es totenstill geworden: „Verzichtserklärung?“ hauchte Ashlee nur tonlos. „Verzichten worauf?!“ hörte sie Chris ebenso fassungslose stimme und sie konnte auch Richie ansehen, dass er geschockt war. „ich verzichte auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit Triple M und erhebe keinerlei weiteren Rechte auf die bisher eingesungenen Stücke und material, was von mir vorliegt!“ sagte sie schlicht. Ihre stimme zeugte von Emotionslosigkeit, was eigentlich untypisch war. Chaya klang so als würde sie grade vom Wetterwechsel oder der Farbe von Steinen sprechen, so als wäre es das normalste auf der Welt. „Das kannst du nicht machen, Chaya! Das war immer dein Traum!“ sagte Richie, der das nur langsam zu realisieren schien. Jay hatte bisher gar nichts gesagt, in ihm arbeitete alles und er versuchte zu verstehen was dort vorgefallen war Aber im Moment konnte er sich keinen Reim darauf machen. „was ist da drin vorgefallen Chaya?“ fragte er nur. Ashlee musterte ihn, sie konnte gerade nicht genau einschätzen, was in Jay vorging. „Sie haben mir einen vergleich angeboten!“ sagte die Blondine schlicht. Chris legte die Stirn in falten: „was für einen Vergleich und WOFÜR?“ Chaya seufzte: „sie wollen Izzy rausschmeißen!“ „WAAAAAAAAAAAASSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS?!!!!“ erscholl es nun Fünfstimmig. „Das können die doch nicht einfach machen!“ platzte es aus Richie raus. „Us5 ist nicht US5 ohne ihn.“ Fügte Chris hinzu. Die beiden redeten wild durcheinander, solange bis Jay einen Pfiff ausstieß und es schlagartig ruhig wurde. „Lasst sie doch erst mal ausreden!“ sagte er dann und sah sein gegenüber an. „ Sie haben mir einen Vergleich angeboten:
 

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Flashback<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<
 

Jetzt saß sie hier, völlig alleine. Nachdem man ihnen die Chance gegeben hatte sich zu erklären und ihnen letztendlich doch nicht geglaubte, sowie andere Fotos aus der Zeit untergeschoben hatte. Hatte Mike Izzy hinausgebeten, weil er allein mit ihr reden wollte. Ihr war schlecht mehr als nur das. Izzy hatte in der Zeit immer wieder ihre Hand genommen, versucht sie zu beruhigen. Aber das ganze war doch ziemlich viel. Sie war zwischendurch schon fast Amok gelaufen. Am Anfang war sie ruhig, überließ ihm das reden und antwortete, nur, wenn sie gefragt wurde. Doch als mit der Zeit, nach und nach lauter Fotos aus dem urlaub in Orlando auftauchten, wurde sie wütend. Denn die Fotos zeigten eindeutig das sie und Izzy beide mit Daniel unterwegs waren, doch Lou interpretierte dies nur als Zufall und das man es ruhig sagen konnte. Auch Frank hatte ausgesagt, wie er die beiden heute Morgen vorgefunden hatte und was das anging, kamen sie auch nicht mehr raus. Denn es war für Mark & Mike ein leichtes gewesen, die restlichen Bilder vom Weihnachtsabend zu bekommen, welche sie den beiden auch prompt präsentierten. Zudem wussten sie auch, dass Izzy wegen Chaya wiedergekommen war und vieles mehr, was eigentlich niemand wusste.

Leugnen war also zwecklos und die Geschichte mit dem Kind sehr unglaubhaft, nach deren Ansichten. Je weiter es gegangen war, je wilder die Verdächtigungen wurden umso mehr ärgerte sich Chaya. Irgendwann platzte ihr der Kragen. Wütend sprang sie auf: „Verdammt es reicht jetzt...das ist doch alles Erstunken und erlogen. Von vorne bis hinten.“ Fauchte sie. „Chaya setz dich!“ sagte Mark ruhig. „nein, ihr hört mir jetzt zu!“ knurrte die Deutsche. „Setz dich wieder hin!“ blaffte nun auch Mike. „ich denke gar nicht daran! Schön, Izzy und ich sind zusammen, das lässt sich nicht leugnen. Definitiv nicht, dass wissen er und ich - beide! So intelligent sind wir beide dann doch, um zu sehen, wenn irgendwas nicht mehr zu ändern ist. Aber die Sache mit dem Kind stimmt nicht. Nick ist definitiv nicht sein Sohn!“ fauchte sie und ihre Augen blitzten gefährlich auf. „Also ist dein Sohn von jemand anderem und du hast ihn Izzy untergeschoben!“ Mark notierte sich etwas. „Nein, verdammte Tat! Auch, wenn dieses Kind mir verdammt ähnlich sieht und auch Zeitweise Mama zu mir sagt, er ist nicht mein Sohn. Dieses Kind ist mein Neffe, nicht mehr und nicht weniger.“ „das kann jeder sagen.“ Chaya begannen allmählich die Sicherungen durchzubrennen: „Nein, ich werde jetzt nicht kollabieren, weil gewisse männliche Wesen auf Erden zu blöd zum denken sind!“ murmelte sie vor sich hin. Izzy tätschelte ihr den Arm. Sie holte Luft: „sie können ja gerne einen Vaterschaftstest ansetzen bzw., die Geburtsurkunde anfordern. Wir können auch gerne meine Schwester anrufen und die wird ihnen bestätigen, dass sie es war, die mit Wehen im Krankenhaus lag, nicht ich. Zudem ist Nick durch eine Normalgeburt zur Welt gekommen und jeder Orthopäde und Gynäkologe wird euch sagen können, dass ich aufgrund meiner Hüftdysplasie im vorangeschrittenem Maße nur Kinder per Kaiserschnitt zur Welt bringen kann. Alles andere wäre zu gefährlich für mich. Wenn ich dieses Kind per Kaiserschnitt gekriegt hätte, wäre da eine Narbe und außer den narben, die an meiner Hüfte sind und bei denen man auch sehen kann, das sie mehr als zwei Jahre alt sind, ist dort nichts!“ als beweis schob sie den Pullover hoch und den Hosenbund ein kleines bisschen runter. Ich hoffe das reicht jetzt als Begründung!“ fügte sie grollend hinzu. „und JETZT setzte ich mich wieder!“ mit diesen Worten ließ sie sich wieder auf den Stuhl neben Izzy fallen.
 

Dieses Gespräch war vor einer Dreiviertelstunde gewesen, solange saß sie hier jetzt alleine. Izzy hatte man rausgeschickt. Lange Zeit sagte keiner etwas. Dann erhob Mark das Wort: „Schön, angenommen wir glauben dir diese Geschichte mit dem Neffen!“ „Sie ist wahr...“ brummte die Blondine und verschränkte die arme demonstrativ vor der Brust. Mark seufzte. Auch an seinen Nerven zerrte das. „okay, nehmen wir an... es ist so wie ihr beide sagt...haben wir trotzdem das Problem, das mit diesen Fotos Izzys Image und dem der band enormen schaden zu gefügt worden ist. Was sich wiederum auf die Verkaufszahlen etc auswirkt und der Firma ebenso großen schaden zufügt. Izzy ist bei uns unter vertrag...“ „damit erzählt ihr mir nichts neues, stellt euch vor!“ gab Chaya bissig zurück. Mark ließ sich nicht aus der ruhe bringen. „Wir oder besser gesagt Lou haben Carly geduldet, weil sie schon vor US5 da war und zu weit weg war. Für die Fans also nicht da, sprich sie konnten sich immer noch Hoffnungen machen. Über die Verträge muss ich dir nichts erzählen...:“ Chaya unterbrach ihn: „ich kenne die Verträge von US5 nicht!“ knurrte sie.

Mark fuhr fort: „Diese Trennung kam uns sehr gelegen. Du weißt selber das sich eine Boyband mit lauter Singles besser verkauft als mit vergebenen Sängern.“ Sie öffnete den Mund: „Und warum darf Jay dann mit Ashlee zusammen sein, wenn ihr das andere lieber seht?“

„Bei Jay hat u.a. das Alter auch mitgespielt sowie das Beliebtheitsranking.“

„Ja nee, ist klar!! Sei steinalt und unbeliebt, nicht blond und schnuckelig und schwupp darfst du ne Beziehung haben!“ erwiderte Chaya und die Ironie triefte gerade zu aus ihrer stimme. Mike löste Mark nun ab: „In dem Moment wo Izzy eine neue Beziehung eingeht, mit wem auch immer, muss er uns informieren. Da wir das mit allem anderen abgleichen müssen. Das hat er nicht getan, er hat uns WIEDERMAL belogen, betrogen und hintergangen. So was ist schlecht für ein Vertrauensverhältnis! Zu dem war es nicht das erste Mal, wenn ich an andere Vorfälle denke. Damit ist er zu weit gegangen. Sowohl Lou als auch wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass er so für US5 nicht mehr tragbar ist.“ Sie hatte den Mund geöffnet um zu einer Gegenantwort anzusetzen, aber als sie das hörte, blieb ihr das Wort im halse stecken, was Mark & Mike zu Frieden registrierten.

Nach einem kurzen Augenblick fand sie die Sprache wieder: „Das könnt ihr nicht machen. Us5 ohne Izzy ist nicht Us5, dass funktioniert bei den Fans nicht.“ „der Ersatzmann wartet bereits! Jeder ist ersetzbar“ sagte Mark schlicht. „Die Fans werden den Neuen aber nicht annehmen und auch die Jungs nicht. Wenn ihr das macht, war es das mit Us5, auch wenn Richie und Chris noch so sehr Mädchenlieblinge sind. Das würden euch die Fans nie verzeihen und die Jungs auch nicht!“ entgegnete sie.

„das lass mal unsere Sorge sein. Allerdings ist die Entscheidung noch nicht einstimmig gefallen. Dadurch, dass ein so großer Schaden entstanden ist, müssen wir das image der Band erneuern und ein neuer käme da genau richtig. Allerdings wären wir bereit dir einen vergleich vorzuschlagen...Lou hat ebenfalls sein Einverständnis gegeben.“ Chaya musterte die beiden vor sich, sie wusste genau, dass jetzt nichts Gutes kam. So was war nie gut. Sie verschränkte die arme vor der Brust: „Okay, ich höre...“

Mark kramte in einigen Zetteln: „Du verzichtest offiziell auf jegliche weitere Zusammenarbeit mit Triple M, sowie den Rechten an den von dir geschriebenen Songs und den bereits eingesungenen Tracks. Des Weiteren wirst du dich zu allem notwenigen bereithalten um das Image der Jungs und Izzy wiederherzustellen ohne Theater oder dergleichen. Du tust was man verlangt.....“ er holte kurz Luft. „Was deine Beziehung zu Izzy angeht, Lou hat unter Vorbehalt auf die Vergangenheit und deine Hilfe grünes Licht gegeben, dennoch bleibt diese Beziehung inoffiziell. du bist nach wie vor seine beste Freundin, nichts anderes! Solltest du nicht darauf eingehen, sind wir leider gezwungen uns von Izzy aufgrund des irreparablen Schadens für die band zu trennen!“

„das ist Erpressung!“ zischte sie wütend. Die beiden wussten genau, dass ihr der Vertrag und alles weitere alles bedeutete. Sie wussten aber ebenso genau, dass sie es niemals zu lassen würde, dass Izzy flog.

„das ist keine Erpressung, sondern ein vergleich mit dem die Firma sicherstellt, dass der von deinem Neffen verursachte schaden so gering wie möglich gehalten wird. Die nötigen Formulare liegen im Büro vor, du brauchst nur noch unterschreiben...“

Sie sagte eine ganze Zeit lang gar nichts, starrte einfach aus dem Fenster, wo der Wind die Schneeflocken umher pustete. „Also schön...“ sagte sie schließlich. Mike lächelte zufrieden: „ich wusste das wir uns einig werden. Du kannst gehen.Sei bitte so nett und hol uns Izzy zum Einzelgespräch. “



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