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Last 2 know

von

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Encounter

8 Wochen später war der Clipdreh für Last to know angesetzt. Carly war in Deutschland geblieben. Aber seit Chayas verschwinden hatte die Beziehung zu Izzy extrem gelitten. Sie bemühte sich um ihn wo sie konnte, doch er war nur schlecht gelaunt, abwesend oder distanziert. Es schien als hätte die Blondine das Lachen des Amerikaners mit sich genommen und es würde nicht wiederkommen. Auch die anderen Bandmember gingen ihr aus dem Weg und Ashlee würdigte sie nicht eines Blickes. So verbrachte Carly viel Zeit mit Richies Mutter um ihr Zu helfen.

Das Verhältnis der Jungs untereinander hatte auch ein paar Kratzer abbekommen. Chris und Jay hatten die Zimmer getauscht, da er und Izzy immer wieder aneinander gerieten und der Deutsche keinen Hehl daraus machte, dass er Carly dort nicht sehen wollte.

Richie seinerseits redete nur das nötigste mit Izzy und ging ihm aus dem Weg aus Furcht, dieser könne sich für den Kinnhaken noch revanchieren.

So teilten sich jetzt Jay und Izzy ein Zimmer. Aufgrund dieser Tatsache verbrachte Ashlee noch mehr Zeit bei Chaya, die mit Tanztraining, Vocalcoaching und Recording beschäftigt war. Die Halbamerikanerin konnte sich leicht damit herausreden, dass sie Sachen für Frank erledigen musste. Und das stimmte sogar. Da Mark & Mike beschlossen hatten Chaya auch unter Franks Fittiche zu geben, sobald sie einsetzbar war. Bis dahin konnte Ashlee auf sie aufpassen, da Frank ja schlecht an zwei Orten gleichzeitig sein konnte.

Ashlee beobachtete mit misstrauen wie ihre Freundin sich in 8 Wochen veränderte. Sie war schlanker und zierlicher geworden, dennoch trainiert. Was zwangsläufig am harten Training, ihrer Disziplin und der Ernährung lag. Aber der hohe Gewichtsverlust in so kurzer Zeit machte Ashlee sorgen. Chaya aß so gut wie nichts mehr, was zum einen an mangelnder Zeit lag und zum anderen an mangelndem Appetit, was noch von dem Streit herrührte. Ashlee wusste das Chaya unter der Zwangstrennung von Izzy litt, sie taute nur dann auf wenn sie im Studio singen durfte.

Mike und Mark war ebenfalls nicht verborgen geblieben, dass sich ihre Schützlinge veränderten. Auch Izzys Gemütsumschwung war beim Recording deutlich spürbar, er war unkonzentriert und machte dauernd Fehler, war leicht reizbar, angriffslustig und stur.

Aber dennoch achteten die Produzenten peinlichst genau darauf, dass sich US5 und Chaya nicht zufällig über den Weg liefen oder Kontakt miteinander aufnahmen. So hatte Chaya am ersten tag nach dem sie den Plattenvertrag unterschrieben hatte, sich eine neue Sim-Karte organisiert deren Nummer lediglich Ashlee und die Leute des Teams besaßen. Diese Kontaktsperre war Teil der Marketingstrategie von Triple m. Ihnen war natürlich zu Ohren gekommen was sich an jenem Abend in der WG abgespielt hatte und nutzten dieses Wissen um ihre Strategie Carly loszuwerden und US5 sowie Chaya an die Spitze zu bringen, durchziehen zu können. Auch wenn es bedeutete, das die Künstler menschlich gesehen Abstriche machen mussten. Aber weder Izzy noch Chaya beschwerten sich auch nur mit einem Ton, sie wussten ja auch nichts davon. Sie zogen weiter das durch was sie liebten – die Musik. Mikel spürte die mangelnde Anwesenheit der Sängerin natürlich deutlich, da Ashlee und er oft aneinander gerieten und keine Chaya da war, die dazwischen ging. Aber er hütete sich was zu sagen. Jay war die ganze Zeit damit beschäftigt Carly und Izzy vom Streiten abzuhalten oder Streitereien zwischen den Jungs zu schlichten. Und wenn er dann Zeit hatte und Ashlee da war, verbrachte er sie mit ihr ansonsten hing er am Telefon.

Lediglich Chris und Richie litten am meisten darunter. Der kleine Amerikaner zeigte deutlich, dass ihm die deutsche fehlte und sagte das auch laut und deutlich immer wieder. Er verstand nicht warum keiner der anderen versuchte sie zurückzuholen, sondern das so hinnahm. Chris seinerseits sah man nur noch an seinem Laptop irgendwelche Bilder von Chaya bearbeiten oder Videosequenzen schneiden. Er hatte sich vorgenommen ihr eine CD fertig zu machen und zu schicken, so dass sie zumindest noch etwas von ihnen hatte auch wenn es nur eine Erinnerung war. Er hoffte, dass es sie vielleicht dazu bewegen konnte zurückzukommen.
 

Ashlee und Chaya saßen in der gemeinsamen Wohnung. Die Blondine saß auf dem weißen Sofa im Trainingsanzug in eine Decke gekuschelt und starrte in das flackernde Feuer des Kamins Draußen tanzten die Schneeflocken wie wild vor dem Fenster und im Hintergrund lief leichte Musik aus irgendeinem Radiosender. Ashlee hatte es sich auf dem weißen Kuschelsessel bequem gemacht und betrachtete ihre Freundin nachdenklich, welche gedankenverloren ins Feuer starrte. Vor ihnen auf dem Tisch standen Nudeln vom Italiener, die Chaya aber nur einmal kurz angerührt hatte und dann von sich geschoben hatte. Ashlee seufze: „Schatz, du musst aber Essen sonst schaffst du das Pensum früher oder später nicht mehr und klappst uns weg!“ Chaya sah sie immer noch nicht an: „Ich esse doch!“ „Ja, Kaninchenfutter und davon nicht wirklich viel. Du kannst jetzt wieder normaler essen, du hast die Statur die sie wollten. Schatz, ich mach mir sorgen. Du machst dich so noch kaputt! Wenn du so weitermachst, muss ich es Mark und Mike sagen!“ bei diesen Worten wandte Chaya ihr den Kopf zu: „Ich habe einfach keinen Hunger!“ sagte sie schlicht. Ashlee sah ihr in die Augen und erkannte etwas, dass sie immer öfter bei Izzy entdeckte. Ein trauriges Schimmern, das immer dann auftauchte wenn er allein war und das wollte er in letzter Zeit oft sein. Sie seufzte und nahm dann die Hand ihrer Freundin: „Schatz, glaub mir er wird stocksauer sein, wenn er das erfährt. Ich weiß das du ihn vermisst, aber überleg mal es war schon öfter so das ihr euch wochenlang nicht gesehen habt!“ >aber da hattet ihr noch anderweitig Kontakt! < schoss es ihr noch durch den Kopf. Chaya sagte nichts, ließ Ashlees Hand los und zog sich ihr Essen ran. Stillschweigend begann sie zu Essen.

Am Ende war die Schale zwar immer noch halbvoll, aber Ashlee wirkte zufriedener. >Sie hört also immer noch auf ihn, auch wenn er nicht da ist! < stellte sie fest und betrachtete ihre Freundin genauer. Ließ ihren Blick über die weiße weite Sporthose schweifen und über das schwarze völlig ausgewaschene Sweatshirt mit Kapuze. Sie stutzte > Moment mal…..das Sweatshirt kenn ich doch…denk nach Ashlee….denk nach…..< und dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das Ding gehörte Izzy, aber woher hatte Chaya das auf einmal???

„Schatz?“ fragte sie vorsichtig um jetzt keinen Fehler zu machen, denn Chaya blockte gewöhnlich alles was mit dem Namen Izzy auch nur ansatzweise zu tun hatte. „Was ist denn Hase?“ kam die Gegenfrage zurück, die Ashlee symbolisierte das alles in Ordnung zu sein schien. „Ehm…woher….hast du das Sweatshirt?“

Chaya zuckte die Schultern: „Hab ich heute am Boden meiner Tasche gefunden. Gehört Izzy. Ist wohl beim packen damals reingefallen und bevor du fragst, ich hab es nur an weil meine anderen Sachen in der Wäsche sind!“ >Sicher doch! < dachte Ashlee nur.

„Achso!“ meinte sie dann. Chaya nickte fast automatisch:

„ich wasch es morgen und du kannst es dann in die WG mitnehmen und wieder in den Schrank legen. Er wird nicht mal gemerkt haben, dass es weg ist. Du weißt ja er sucht dauernd seine Sachen!“ sagte die Blonde und blickte wieder ins Feuer.

„Mark und Mike wollen übrigens immer noch das du die Rolle in dem Clip spielst, umgekehrt wollen sie den Jungs im Videoclip zu deiner ersten Single einen Gastauftritt geben um dich zu supporten!“ sagte Ashlee nun.

„Von mir aus, ich werd`s schon überleben. Carly hat ja was sie will und eine Konkurrenz bin ich nicht mehr wirklich. Geht in Ordnung!“ antwortete Chaya.

Ashlee kramte in ihrer Tasche und legte ihrer Freundin dann das Script auf den Schoß. Die Blonde nahm es hoch und blätterte es flüchtig durch. Ashlee beobachtete das aus den Augenwinkeln, während sie ihre Tasse Tee vom Tisch nahm „Sie wollen es wie einen Film aufziehen. Was neu ist, sie haben den Track extra fürs Video verändert!“ erklärte sie dann und nahm einen Schluck.

Chaya sah jetzt vom Script auf und sie an: „inwiefern?“

Ashlee umklammerte die Tasse mit den Fingern, damit diese langsam wärmer wu7rden: „Naja, du weißt doch das ich den Take der Ex-Freundin fürs Album eingesprochen habe, richtig?“

„Ja, ich entsinne mich, denn deshalb bin ich ja jetzt dazu verdonnert diese komische Rolle zu spielen.“

„Naja, Carly wird das im Clip richtig selbst sprechen und auch die Jungs. Sie haben noch diverse Sprachtakes zwischen dir und Izzy eingebaut. Die aber nur im Clip zu hören sind! Das besondere daran ist, dass ihr es improvisieren sollt. Ihr habt nur nen Grobfaden. Der Regisseur will es so natürlich haben wie möglich.“ Chaya sah nun vom Script wieder auf: „Na ganz toll, hätten die das nicht vorher machen festlegen können? Ich wollte eigentlich nicht noch so was machen müssen! Das könnte nämlich daneben gehen!“ brummte sie und stutzte dann. „Aua…sag mal Schatz hast du gesehen, wen sie für die Betrugsszene ausgewählt haben?“

Ashlee schüttelte den Kopf und führte den Becher zu den Lippen: „So genau, hab ich mir das Script noch nicht angesehen. Wen denn Murmel? Der arme Kleine stirbt doch!“ „Also wenn es Murmel wäre, würde er bei der Szene wirklich sterben, aber es ist nicht Murmel. Es ist Jay!“ sagte Chaya ruhig und zog eine Augenbraue hoch als sie die Regieanweisungen überflog: „Oh, da geht`s aber ans eingemachte. Na Heidewizca. Wenn das mein Freund wär, ich würd dem Regie was husten!“ Aufgeschreckt von der Reaktion ihrer Freundin, nahm Ashlee ihr nun das Script weg und überflog es, während sie las wurde sie immer bleicher. Chayenne sah sie an: „immer noch davon überzeugt, dass die Idee gut war?“ fragte sie und fügte hinzu: „Aber ich hab…“ Ashlee unterbrach sie: „Chayenne Scott, wenn du jetzt sagst, ich hab dir aber vorher gesagt, dass das passiert, dann hau ich dir eins aufs Maul!“ fauchte die Amerikanerin jetzt fast schon. Die Blonde schüttelte den Kopf „Naja, ist ja nur ein Job!“ sagte sie ruhig. „Das will ich für Jay und die Bitch hoffen!“ knurrte Ashlee. In diesem Moment begann ihr Handy zu klingeln, Chaya kannte diesen Klingelton. Er gehörte zu Mark und Mike. „Was wollen die um die Zeit denn?“ fragte sie nach einem Blick auf die Uhr, die 21:30Uhr zeigte. „Das werden wir gleich wissen!“ erwiderte Ashlee und ging ran. Chaya beobachtete wie ihre Freundin eine Weile mit den Produzenten sprach. Dann klappte diese das Handy geräuschvoll zu, stand auf und nahm den Autoschlüssel vom Tisch: „Ich muss noch mal zu Triple M, wegen dem Videodreh morgen was klären. Du Schatz nimmst jetzt noch ein heißes Bad und deine Vitamine und gehst dann ins Bett. Wir müssen um 3Uhr wieder raus. Bis ans Meer is es ein ganzes Stück und es wird nicht warm sein. Du musst ausgeruht sein.“ Sie knuddelte sie noch mal und war dann auch schon weg.

Chaya stand auf und ging ins Bad, wo sie die Heizung aufdrehte, Wasser in die Wanne ließ und diese mit Badezusätzen füllte. Anschließend stellte sie ein paar Teelichter auf und holte ihr Harry Potter Buch. Sie las immer in der Wanne und konnte so etwas entspannen. Ihr Handy legte sie auf den Rand, wo Gewöhnlicherweise die Handtücher lagen. Etwa eine halbe Stunde später lag sie in der Wanne und war ganz darin vertieft die Abenteuer des Zauberschülers zu verfolgen.
 

Als mit einem Mal ihr Handy begann zu klingeln, wäre ihr um ein haar das Buch entglitten. Irritiert blickte sie zu dem blinkenden und Klingelnden etwas das im Knight Rider Theme vor sich hin klingelte. Sie packte das Buch weg, trocknete sich die Hände ab und ging ran. >unbekannte Nummer? Hm mal sehen!< dachte sie noch: „Scott?“

„Hi Kleine Schwester!“ erklang dann eine ihr verdammt vertraute Stimme. Chaya stieß einen Schreckensschrei aus und um ein haar wäre ihr Handy im Wasser gelandet. „Verdammt Jay Khan, erschreck mich nie wieder so! Es sei denn du willst, dass ich den Löffel abgebe. Gott mein Herz.“ Fauchte sie ihn erstmal an und bemühte sich darum ihr herz wieder unter Kontrolle zu kriegen. Dann erst registrierte sie das Jay sie anrief und ihre Nummer an sich nicht haben konnte, weil sie jene gewechselt hatte: „Du weißt schon das Ashlee stocksauer sein wird, wenn sie mitbekommt das du an ihrem Handy irgendwelche Nummern rausgesucht hast und nein ich möchte nicht mit dir reden!“ brummte sie dann. „Leg jetzt bitte nicht auf, Chaya!“ er klang schon fast flehend. „Und warum nicht? Jay ich habe mit euch abgeschlossen als ich vor 2 Monaten gegangen bin!“ sagte sie ruhig. „Kleine, ich ruf dich nicht an um mit dir übern Izzy und Carly zu diskutieren. Ich weiß das hat Ashlee schon gegen eine Wand geredet und ich weiß deine Entscheidung steht und es würde eh nichts bringen.“

„Ja, womit du durchaus recht hast!“ entgegnete sie ungerührt.

„Jetzt sei bitte nicht so kalt. Du warst doch immer diejenige, die gesagt hat, wenn wir Probleme könnten wir zu dir kommen.“ „Stimmt das hab ich….aber das waren auch andere Zeiten!“ in ihr begann sich bereits ihre soziale Seite zu regen, die Jay gerade ankratzte. Sie fühlte sich nach wie vor für die Jungs verantwortlich.

„Du kannst mir nicht erzählen, das es dir auf einmal egal ist was auch Richie und Chris oder mir wird.“ Nun war er am Zug. Sie fuhr fast schon hoch: „Was ist mit Murmel und Krümel?“ fragte sie aufgeregt und ihre Stimme überschlug sich halb.

Jay lächelte vor sich hin: „Mit ihnen ist an sich nichts. Sie vermissen dich nur. Besonders Richie!“

„Das tut mir leid für Murmel, aber es geht nicht anders und irgendwann wird er sich dran gewöhnen!“ noch wehrte sie sich erfolgreich gegen ihn. „Es geht auch nicht um sie, sondern um mich in dem Fall..:“

Sie seufzte ergeben: „Okay, red schon. Es geht immerhin um Ashlee. Also ich höre…“ Es wurde still am anderen Ende der Leitung: „Seit du weg bist hängt der Haussegen bei Izzy und Carly schief..“ brachte er dann leise hervor. Sie schnaubte wütend: „Jay ich habe dir schon mal..:“ „..und Carly baggert mich seit dem an. Sie schmeißt sich mir regelrecht an den Hals!“ unterbrach er sie und sie verstummte bei seinen Worten kurzzeitig.

Dann fasste sie sich: „ Inwiefern? Was ist passiert?“ erkundigte sie sich. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit.. „Naja, eben kam ich aus der Dusche. Izzy ist noch beim Tanzcoaching. Er probiert was Neues für die Tour mit Mikel. Carly lag nur in Unterwäsche in meinem Bett und meinte so was wie, wir könnten ja schon mal für morgen üben. Das war ziemlich eindeutig!“ erzählte er dann. „Und du hast was gemacht?“ fragte Chaya und bemühte sich gerade ihren Schwamm nicht zu erwürgen. „Ich hab gesagt dass ich so was nicht für nötig halt, habe mich umgedreht und bin ins Bad zurückgegangen um mich anzuziehen! Schwesterherz, ich hab keine Ahnung was ich jetzt machen soll. An sich müsste ich es Izzy und Ashlee sagen, aber du weißt ja selbst wie die beiden sind. Das würde nur unnötigen Wirbel und Ärger innerhalb der Band geben. Davon hatten wir wahrlich genug in den letzten 2 Monaten?!“ „Und was soll ich jetzt machen?“ fragte sie nur, obwohl sie es bereits ahnte.

„Kannst du es nicht Izzy sagen, immerhin bist du diejenige die ihm am nächsten steht…“ bat er nun. „Du meintest, die ihm am nächsten stand. Jay nein, ich bin aus der Nummer raus. Er würde mir eh nicht glauben. Ich kann dir nur den Tipp geben, sag es beiden selber und mach ihr klar wohin sie gehört!“ entgegnete Chaya nun. Alles in ihr kochte schon fast, wenn sie nur daran dachte, dass sie Izzy zu so einer Frau geschickt hatte. Sie bereute es fast schon wieder das getan zu haben. „Er wird mir noch weniger glauben. Du bist die einzige, der er bei so was glauben würde!“ beharrte Jay. Sie schüttelte instinktiv den Kopf bis ihr einfiel, dass er sie ja nicht sehen konnte.

„Jay, ich halte mich daraus. Ich kann das nicht. Das ist eine Sache zwischen euch und wenn ich mich da einmische eskaliert es wieder zwischen Carly und mir. Und glaub mir diesmal würde es Tote geben, nur ist nicht ganz klar ob ich es bin die tot ist oder sie, die sich die Radieschen von unten beschaut.“

Er seufzte niedergeschlagen: „Also soll ich es ihnen sagen, meinst du?“

„Ja, großer. Wobei ich sagen würde, sag es nur Izzy. Mach ihm klar das er seine Freundin besser im Auge behalten soll. Ashlee solltest du solange nichts sagen bis es nicht zwingend notwendig ist! So vermeidest du Zickenkrieg! Sie ist ja eh schon nicht sonderlich gut auf Carly zu sprechen!“

Er seufzte abermals: „Mir graut vor diesem Videodreh morgen! Ich würd mir wünschen, dass die andere Schauspielerin mit Carly tauscht! Das wär mir lieber!“ Chaya stutzte bei diesen Worten. >Glaub mir, das wäre dir nicht lieber. Weil du dann mit deiner eigenen Schwester im Bett landen würdest und ich noch toter als tot wäre!< schoss es ihr durch den Kopf. „Wieso, wer ist denn die andere?“ fragte sie dann interessiert. „Also laut Triple M handelt es sich um eine Newcomerin die sie durch unseren Clip supporten wollen, im Gegenzug treten wir bei ihrem Clip als Gäste auf. Keine Ahnung um wen es sich dabei handelt. Wir lernen sie erst morgen kennen!“ antwortete er und sie konnte sich beinahe bildlich vorstellen wie er die Schultern zuckte. „Seit einfach nett zu dem Mädel. So nett wie ihr damals zu mir wart, dann wird nichts schief gehen! Vertrau mir!“ sie lächelte. „Wenn Carly mitspielt hättest du doch auch mitmachen können!“ stellte er fest. Sie erquetschte fast den Schwamm in ihrer hand. „Naja, du weißt doch meine Menschenangst und wenn ich dann in diesem Clip zu sehen wäre, könnte ich ja nicht mehr seelenruhig zur Schule. Weil jeder was von mir wollte. Nein, nein. Das passt schon so alles!“

„NA wenn du meinst!“ er registrierte erst jetzt das platschen. „Sag mal kann es sein, dass ich dich beim Baden gestört habe?“ fragte er dann. „Jay Khan ich wäre dir verbunden, wenn du dir das jetzt nicht vorstellst! Danke!“ grinste sie dann und zog die Beine vor den Körper. Manchmal gab es die unweigerliche Gabe, das beide Freunde den anderen bildlich in jenem Moment vor sich sehen können obwohl sie sich nicht sahen.

„Ich werde mich hüten Schwesterherz, zumal Izzy das glaub ich nicht amüsant finden würde, wenn ich mehr von deinem Körper kenne als er!“ „ Ach komm hör auf. Ashlee würde dich persönlich durch die Hölle jagen, wenn du dir bestimmte stellen vorstellst!“ gab sie zu bedenken. „Schon allein deshalb. Ich vermiss meinen Schatz, hab sie heut noch nicht gesprochen und seit 3 tagen nicht gesehen!“ murmelte er dann bedrückt. „ich weiß! Sie beschwert sich auch schon! Frank spannt sie ganz schön ein!“

„Naja, kleine. Ich werd jetzt noch mal versuchen sie zu erreichen und dann mal vorschlafen!“ verabschiedete sich Jay dann ganz plötzlich auf Französisch.

Chaya war irritiert, dann hörte sie eine Tür klappern und Izzy meckern, Jay solle aufhören zu telefonieren, er wolle schlafen. „Geht klar! Wenn was is meld dich. Aber rück die neue Nummer bitte nicht raus! Bye Großer!“ dann legte sie auf. Im nächsten Moment war sie wieder völlig aufgewühlt. Was allein Izzys Stimme bei ihr verursachte war unglaublich. Sie kletterte aus der Wanne, trocknete sich ab und machte sich bett fertig ehe sie in ihr Bett krabbelte. Allerdings schlief sie erst gegen 1 Uhr ein. Gegen 3 Uhr kam Ashlee komplett umgezogen ins Zimmer geschlichen und rüttelte sie vorsichtig an der Schulter: „schatz du musst aufstehen!“ flüsterte sie leise. Chaya blinzelte: „Hm? Ja okay, lass mich nur eben wach werden. Ich hab nur zwei Stunden geschlafen…Nervosität!“ Ashlee nickte verständnisvoll: „mehr als ich. Ich hab durch gemacht. Aber weißt du was schön ist. Wenn deine Szenen im Kasten sind kannst du zwischendurch im Van schlafen und auch auf der Fahrt noch. Das gleiche werde ich auch tun!“ sie zwinkerte ihr zu. Chaya rekelte sich kurz im bett und setzte sich dann auf. „okay, ich werde mir jetzt eine Ultimativdröhnung Koffein geben und duschen. Danach schauen wir mal weiter. Weil wenn ich mir das nicht zu Gemüte führe, schlaf ich dir im stehen ein und das ist nicht wirklich gut!“ mit diesen Worten war sie aus dem bett geglitten und in die Küche gelaufen.

Ashlee folgte ihr und beobachtete wie ihre Freundin den Wasserkocher anmachte und sich Cappucchino machte. „Magst du auch?“ fragte Chaya, obwohl sie die Antwort eigentlich kannte. „Nein, danke!“ antwortete Ashlee nur. Chaya kippte den ganzen Becher in fast 2 Minuten runter. Danach flitzte sie ins Bad und kam keine 20 Minuten später komplett umgezogen, frisiert und geschminkt wieder. Danach packte sie noch innerhalb von 5 Minuten ihren Rucksack. Ashlee wartete schon ungeduldig: „Na endlich, der Fahrer wartet. Hast du alle Sachen?“ fragte sie noch mal nach. „Moment ich brauch noch meinen Trolli!“ die Blonde kam kurz darauf mit ihrem Koffer zurück. „schön dann können wir ja endlich!“ Ashlee öffnete die Tür und lief die Treppen runter, gefolgt von Chaya.

Unten angekommen, wurden sie bereits von ihrem Fahrer erwartet, der Chayas Koffer im Kofferraum verstaute. Die Blondine krabbelte in den dunkel verspiegelten van. Sie verstand zwar nicht, warum ein normales Auto es nicht auch getan hätte, aber sie war viel zu müde. Sie streckte sich hinten auf der Rückbank aus, während Ashlee sich die Reihe davor sicherte.

Der Fahrer kannte sein Ziel. Chaya stöpselte sich die Kopfhörer ihres MP3 Players ein. Dann nahm sie ihr Kuschelkissen einen kleinen Stern, schob ihn an der Scheibe unter ihren Kopf, rollte sich in ihrer Fliesdecke zusammen und war fluchs wieder ins Land der Träume geglitten, während sie ihrem Ziel St. Peter Oerding entgegen fuhren. Ashlee war nicht ganz so schnell eingeschlafen, zumal ihr Telefon gegen 5 Uhr klingelte. Ein wenig knurrend ging sie ran: „Hm? Gott ihr seid immer noch nicht weg? Herrje noch eins, schlagt die Frau K.O. knebelt sie und steckt sie in den Kofferraum und dann los. Ihr wisst selbst wie viel Zeit benötigt wird.“ Fauchte sie dann. Chaya blinzelte als Ashlees Stimme lauter wurde, diese deutete ihr allerdings nur an weiterzuschlafen. Dann legte sie auf und sah Chaya an: „Carly kommt nicht in die Gänge und die sind immer noch nicht los!“ schimpfte Ashlee dann. Die Blondine gähnte: „Was erwartest du, wir reden hier von Prinzessin Carly Superstar! Da können alle auf einen warten!“ Ashlee grinste: „Du bist nicht sonderlich scharf drauf, auf sie zu treffen oder?“ Chaya musterte ihre Freundin schlaftrunken: „Es gibt definitiv schöneres was ich mir vorstellen könnte, glaub mir!“ Ashlees grinsen wurde breiter: „Beispielsweise kuscheln, gell?“

Chaya gähnte abermals: „Beispielsweise, aber das fällt aus wegen ist nicht!“ murmelte sie und schloss die Augen wieder. „Hast du das Script gelesen?“ fragte Ashlee nun.

„7 Mal, reicht das?“ erkundigte sich Chaya schlaftrunken. Ashlee nickte: „Denke schon. Es geht ja nur um den Ablauf an sich.“

Gegen 7 Uhr morgens erreichten sie ihr Ziel, von den Jungs war noch nichts zu sehen. Wie würden mit zwei Stunden Verzögerung eintreffen. Die Zeit nutzte die Maske um Chaya neu zu stylen. Sie suchten ihr ein zwei Outfits raus. Einmal eine geblichene Jeans und ein helles Top für die Partyszene, und ein komplett weißes Outfit für die Außendrehs. Dazu zählen eine weiße Stoffhose, einen weißen Pullover, sowie eine dicke weiße Jacke, die mit weißem Kunstfell besetzt war. Danach ging es sofort in die Maske. Chaya hatte gar nicht gedacht das ihr Style so verändert wurde. So schnitt man der Blondine von den ehemals Hüftlangen Haaren fast 20 cm ab, so dass sie nur noch knapp über die Schulter gingen. Sie wurden durchgestuft, ein wenig nach blondiert um die natürliche Haarfarbe noch mehr hervor zu heben und in das Nackenhaar wurden breite blaue Haarextensions eingebunden, weil man nicht färben wollt um die Haarstruktur nicht zu ruinieren. So verbrachte sie fast 1 ½ Stunden in der Maske, ehe man sie entließ. Von den Jungs war noch nichts zu sehen und selbst wenn, waren sie eh noch in der Maske. Also verdonnerte Ashlee Chaya dazu noch zu schlafen. So rollte sie sich wie befohlen noch im warmen van unter ihrer Decke zusammen.
 

Gegen 9 Uhr trudelte dann endlich der Van der Jungs ein. Richie, Chris und Mikel waren ungewöhnlich schnell aus dem Auto. Auch Jay stieg gerade aus und nach ihm folgte Izzy. Der schlecht gelaunt wie eh und je war, gerade weil es Carlys Schuld war das sie zu spät waren: „Jetzt beeil dich endlich, Carly!“ knurrte er und trat nach draußen. Kalter Wind erfasste ihn und augenblicklich war er wach. Er streckte sich. „Ganz schön kalt!“ brummte er Jay zu, der sich suchend umsah. Ashlee wollte sich mit ihnen hier treffen.

„Jay, Carly, Izzy…zieht euch schon mal um und dann ab in die Maske!“ rief Frank ihnen zu. Der eh schon nicht amüsiert war über ihre Verspätung. Als er sich vergewissert hatte, das die drei weg waren, nahm er sich Mikel, Chris und Richie die schon umgezogen waren zur Seite: „Ich stell euch dann jetzt die Newcomerin vor!“ sagte er und marschierte zu dem dunkelgrün metallic schimmernden van, vor dem Ashlee inzwischen stand und wartete.

„Ist die da drin?“ fragte Richie vorsichtig, der Begegnungen mit Frauen die er nicht kannte nicht unbedingt mochte. Frank nickte: „Ja, sie schläft aber noch. Sie war schon um 7 Uhr hier und laut Ashlee ist sie sehr nervös. Hat wohl kaum geschlafen, also seit nett zu ihr!“ sagte er und nickte Ashlee zu, die leise die Tür öffnete. „Mikel, du wartest eben hier draußen. Immer nur zwei.“

Im nächsten Moment kamen Jay und Izzy um die Ecke: „was ist denn hier los?“ fragte der Brite und nahm seine Freundin in den Arm. „Ihr lernt jetzt den Grund kennen warum ich in der letzten zeit soviel weg war!“ erwiderte Ashlee nur. Dann nickte sie Izzy zu: „Geh rein und sag hallo!“ forderte sie ihn auf. „Ich, wieso ich denn?“ meinte dieser, seine Laune war in den letzten 5 Minuten weiter gesunken, da Carly gerade in der Maske den totalen Aufstand probte wegen ihres Outfits. „Du, weil du ein netter aufgeschlossener Typ bist und ich weiß, dass ihr euch gut verstehen werdet! Und jetzt mach!“ sie schob ihn in die offene Tür. Gerade als Chris ihm folgen wollte, hielt Ashlee ihn fest: „Warte einen Augenblick, bitte!“ „Aber warum denn?“ „Das wirst du denk ich gleich verstehen…“ sie stellten sich im Halbkreis vor der Tür auf und blickten interessiert hinein.
 

Izzy ging nach hinten durch. Er sah nicht wirklich viel. Nur das jemand in einer weißen Jacke unter einer Decke lag und ihm dem Rücken zugewandt hatte. Er sah einen blonden Hinterkopf und blaue Strähnen die sich hindurchzogen. Vor dem Sitz ging er in die Knie. Er zögerte, blickte sich unsicher zu den anderen um. Man sah dass es ihm nicht behagte, das er der erste sein sollte. Ashlee nickte ihm nur zu: „Mach endlich!“ sagte ihr Blick.

Er seufzte, streckte die Hand ganz langsam aus und berührte jene Person an der Schulter, zumindest sollte die Schulter dort sein. „Hey..“ sagte er vorsichtig. Kaum war das passiert regte sich jene Person unter einem hellen Brummton und drehte sich um: „Was ist denn?“ fragte sie schlaftrunken und blinzelte. Dann setzte sie sich auf, wäre aber fast zurückgesunken weil ihr schwindelig war.

„Uhm…was….das glaub ich nicht!“ murmelte Chris von draußen nur fassungslos und ließ seinen Blick noch mal über das vertraute Gesicht schweifen, welches allerdings so verändert wirkte. Richie begann wie von der Tarantel gestochen unruhig hin und her zu hüpfen.

Izzy starrte sein Gegenüber fassungslos an. Sie sah anders aus, die Haare waren kürzer, sie war dünner geworden, extremer als er es je gesehen hatte, aber diese Augen würde er unter tausenden wieder erkennen.

Chaya ihrerseits starrte ihn nicht minder fassungslos an. >nein…du…wirst stark bleiben, du wirst jetzt nicht anfangen zu heulen! < ermahnte sie mit sich selbst und kämpfte gegen die aufsteigenden Tränen an. In ihr überschlugen sich gerade alle Gedanken, Ermahnungen, Guten Vorsätze und Emotionen.

Sekunden lang sahen sie sich nur schweigend in die Augen und nicht einer der anderen Anwesenden wagte auch nur zu atmen. Im nächsten Moment zog Er sie an sich und hielt sie fest umschlungen, so als würde er sie nicht mehr hergeben wollen. Chayas Hände krallten sich fast schon verzweifelt in den Stoff seiner Jacke, während sie leise vor sich hinschluchzte und seine Schulter durchnässte. Das so sorgfältig von der Visagistin aufgetragene Make-up, lief bereits in schwarzen Rinnsalen ihre Wange runter.

Ashlee versuchte zu erkennen ob bei Izzy auch die Tränen liefen, aber das war nicht auszumachen. Sie sah nur wie er ein wenig zu zittern schien und die Augen geschlossen hatte.

Richie hüpfte unruhig hin und her: „Der soll sie nicht so dolle drücken, nachher macht er sie kaputt und ich will doch auch noch was knuddeln mit ihr!“ meinte er dann fast mit einer Kinderstimme. „Richie, nicht jetzt!“ wurde er dann von vier Seiten angefahren. „aber…ich hab sie vermisst und keiner von euch…“ wandte er noch mal ein. „Richie, nein!“ jetzt war es Mikel, der das Küken angefahren hatte. Ashlee drehte sich überrascht um, legte jenem die Hand auf die Stirn: „Sag mal bist du krank oder so? Seit wann tust du irgendwas für Chaya…“ fragte sie dann überrascht und zog die Hand zurück.

„Ich tue das nicht für sie bzw. nur an zweiter Stelle. Reiner Selbstschutz. Denn Izzy ist seit sie weg ist, die Pest!“ brummte er dann. Ashlee grinste in sich hinein, sie wusste es besser. Mikel tat das in dem Fall nicht wirklich für sich selbst. Er tat das diesmal für Izzy und Chaya.

Richie schmollte: „Ich mag sie aber begrüssen!“ meinte er trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust. Chris klopfte ihm auf die Schulter: „Wir werden auch noch mit ihr reden können, aber das da drinnen ist jetzt gerade wichtiger!“ sagte er und beobachtete wie Izzy Chaya gerade von sich schob. Er hatte ihren Kopf in den Händen und betrachtete sie gerade eingehen. Beinahe grinsend stellte Chris fest, wie ihre Ohren ein wenig rot anliefen. So wie sie es immer taten, wenn sie verlegen wurde. Er zückte seine Kamera und begann das ganze unauffällig zu fotografieren.

Izzy betrachtete Chaya immer noch, wischte jetzt mit den Daumen die letzten Tränen weg. „Hör auf zu weinen, das steht dir nicht!“ sagte er dann milde lächelnd. Er musste sich bemühen sie nicht die ganze Zeit anzustarren. Sie nickte leicht und stand aus ihrer Decke auf. Als diese zu Boden fiel, wurde erst das volle Ausmaß des Trainings der letzten zwei Monate deutlich. Mikel stieß einen Pfiff aus: „Ich wusste gar nicht das Engel so verboten heiß aussehen dürfen!“ Kaum das er das gesagt hatte, hörte man ihn keuchen. Er hatte von Richie und Chris die neben ihm standen, die Ellbogen in die Seite bekommen. Izzy hatte auf Mikels Kommentar hin, nur unweigerlich geknurrt, seine Arme eher unbewusst um Chaya geschlungen und hielt sie fest an sich gedrückt.

Er betrachtete sie von oben und stutzte mit einem Mal. Die Haare im Nacken waren etwas verrutscht und man sah es nur leicht schwarz schimmern auf der Haut. Er ließ sie auf einmal los, so als hätte er sich verbrannt: „Verdammt, was ist das denn?“ er drehte sie hektisch, beinahe etwas grob um und schob ihre Haare aus dem Nacken. Als der Blick darauf frei wurde, leuchtete ihm jetzt ein Tattoo entgegen.

„Nein!“ entfuhr es ihm. Das hatte er ihr nicht zugetraut, er wusste was sie für Angst vor Schmerzen und Nadeln hatte. Sein Blick glitt prüfend darüber, während seine Finger es vorsichtig abtasteten. Ihm kam dieses Zeichen so verdammt bekannt vor, aber er kam nicht drauf. Verwirrt blickte er die anderen an, die plötzlich alle in ein Gespräch vertieft waren. „Seit wann hast du das?“ fragte er und fuhr wieder die feinen Linien des chinesischen Zeichens bedächtig nach. „Seit 2 Monaten!“ sagte sie nur leise und rührte sich nicht einen Millimeter. Sie war darum bemüht, keine Gänsehaut zu kriegen. Sie war im Nacken besonders empfindlich und eigentlich wusste er das.

„Sieht gut aus.“ Er überlegte immer noch woher er dieses Zeichen kannte. Kam aber nicht darauf. Mit einem Mal fasste jemand über seine Schulter rüber, hob seine Kette mit den Dogtags hoch, die Chaya ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Er schaute irritiert auf und sah Jay in die Augen, der ihm jetzt mit einem Blick zu verstehen gab, er möge sich das bitte genauer ansehen. Izzy betrachtete den Anhänger mit seinem Namen und dem BadBoy –Zeichen genauer. Dann stutzte er plötzlich. Direkt darunter funkelte ihm dieses Zeichen entgegen mit dem eingravierten C. was er immer für Carly gehalten hatte. Aber mit einem Mal wurde es ihm klar. „was heißt es jetzt eigentlich genau. Du hast damals nur gesagt, es symbolisiert die Gegenseite zum BadBoy..:“ fragte er dann und fuhr abermals die Linien nach.

„Engel.“ Kam es dann lauter und sie schüttelte sich kurz, weil sie jetzt doch eine Gänsehaut bekommen hatte. „es ist noch eins drunter. Ich hab mir zwei Zeichen stechen lassen!“ meinte sie dann. „Was, wo denn?“ „Ein stück darunter..“ kaum Hatte Chaya das gesagt, zog Izzy die Sachen noch ein Stück runter. „Izzy Gallegos, du sollst sie nicht gleich ausziehen!“ warf Ashlee nun grinsend ein. „Ich will doch aber nur sehen…“ beharrte er und wurde dann direkt darunter fündig. „Und was heißt das?“ fragte er und betrachtete das zweite Zeichen. „Geheimnis!“ entgegnete sie und schüttelte sich jetzt.

Er ließ den Stoff los: „Nächstes Mal gehst du mit mir!“ brummte er dann. Sie drehte sich um: „Wieso das denn? Der Typ hat gute Arbeit geleistet!“ wandte Chaya nun ein. „Das ist es eben. Ich find´ s nicht gut, wenn du dich allein vor irgendwelchen fremden Kerlen ausziehst. Wer weiß auf was für Ideen die kommen!“ brummte er dann. Sie musste unweigerlich grinsen, wieso hatte sie nur mit dieser Reaktion gerechnet?

„Ich kann dich beruhigen, Ashlee war mit!“ sagte Chaya und hüpfte nun aus dem Van gefolgt von Izzy. Doch noch ehe sie irgendwas machen konnte, flog ihr auch schon ein Richie um den Hals und erdrückte sie fast: „Ich hab dich ja so vermisst!“ quasselte er drauf los und drückte sie ganz doll. „Murmel, ich hab dich auch vermisst aber...“ sie röchelte. „…es wäre trotzdem nett, wenn du mir Luft zum atmen lässt. Danke Schatz!“ er ließ etwas widerwillig von ihr ab und Ashlee beobachtete amüsiert wie sich Izzys Miene verfinsterte je näher einer der anderen Jungs Chaya kam. Gerade wirbelte Chris die Blonde nämlich herum: „Wie schön. Ich freu mich so für dich, dass es endlich geklappt hat mit deinem Traum!“ er stellte sie ab und betrachtete sie genauer: „Jetzt muss ich dich neu fotografieren!“ stellte er dann trocken fest und hob die Kamera schon hoch. Sie legte ihm die Hand vor die Linse: „nicht, wenn ich so verheult aussehe. Du darfst, aber nicht jetzt!“ sagte sie lächelnd. Er nickte: „okay, ich nehm dich beim Wort!“ Chaya grinste: „Das kannst du gern tun!“ dann sah sie Jay an: „Willst du immer noch das ich Carlys Rolle übernehme?“ fragte sie dann grinsend. Er zuckte zurück: „Nein, lieber nicht!“ fügte er nach einem Blick auf Izzy hinzu, der nur kaum hörbar knurrte und jetzt hinter Chaya trat und seine Hände um ihre Taille legte.

Die Blondine grinste freudig und beobachtete amüsiert Mikels verdatterten Gesichtsausdruck:

„also irgendwas ist anders an dir und ich frag mich immer noch, wie sie das mit deiner Menschenangst machen wollen...“ überlegte Mikel. „Sie hat keine Menschenangst mehr. Sie ist geheilt. Triple M hat sie in eine Therapie geschickt!“ antwortete Ashlee nun. Der sah sie an: „Woher weißt du das?“ fragte Izzy und ließ kurzzeitig von Chaya ab, um seine Hände in die Jackentasche zu stecken, da sie eiskalt waren.

„Na, weil ich sie dahin gefahren habe, sowie zu den anderen Terminen in Berlin. Du Hampf!“ entgegnete sie und registrierte dann, dass sie sich gerade verplappert hatte. Seine Augen funkelten auf und er ließ Chaya stehen: „Sie war die ganze Zeit in Berlin und du wusstest davon? Sie war in Berlin und du hältst es nicht für nötig es mir zu sagen?“ fuhr er sie an und machte 2 bedrohliche Schritte auf Ashlee zu. „Aber ich…ich durfte doch nicht!“ wandte Ashlee kleinlaut ein und ging zwei Schritte rückwärts. „das ist mir scheißegal. Du hättest es mir sagen müssen. Ich dachte du bist meine Freundin. Nein stattdessen siehst du lieber zu wie ich leide!“ brüllte er sie nun an und packte sie am Kragen. Ashlee hatte inzwischen Tränen in den Augen. „IZZY hör auf es reicht jetzt! Das hatte sicher Gründe!“ meinte Jay jetzt knurrend, der seine Freundin beschützen wollte. Aber nicht am Amerikaner vorbei kam.

Izzy ignorierte ihn: „nein, Frau Callies sieht ja lieber zu wie ich vor dir Hunde gehe!“ er zitterte inzwischen vor Wut.

Im nächsten Moment erschien Chaya, sie hatte sich an Izzy vorbeigezwängt und legte ihm jetzt die Hand auf den Arm: „Izzy, lass sie runter. SOFORT!“ sagte sie sanft, aber dennoch duldete ihre Stimme keinen Widerspruch. Er sah sie einen Augenblick lang an und ließ Ashlee dann runter. Chaya räusperte sich: „Die Anweisung kam von mir. Ich wollte nicht das sie dir sagt, wo ich bin!“ das war auch nicht mal gelogen. Ashlee wollte oft genug den Kontakt herstellen, aber Chaya hatte es jedes Mal abgeblockt. Jetzt funkelte Izzy sie wütend an: „Ach und warum, bin ich dir inzwischen egal oder macht es dir Spaß auf meinen Gefühlen rumzutrampeln? Was glaubst du eigentlich was ich mir für sorgen gemacht habe als du so abgerauscht bist!“ fuhr er sie an. Chaya wandte kurz den Blick ab und Ashlee dachte sich nur ihren Teil. >Was glaubst du wie es ihr ging?!< sie verfolgte weiter das geschehen.

Jetzt sah ihn Chaya wieder an, ihre Augen leuchteten jetzt blau auf: „Nein, du bist mir nicht egal das müsstest du wissen. Aber das wäre nicht gegangen, Izzy. Ich habe dir erklärt was auf dem Spiel steht und dann kam der Plattenvertrag. Ich wollte nicht, dass du bei mir in der Wohnung stehst und mich ablenkst. Glaubst du ich hätte das alles erreichen können, wenn ich mit dir die dauernden Auseinandersetzungen gehabt hätte, warum ich gegangen bin und nicht zurückkomme. Das hätte mich seelisch kaputt gemacht.“ Sagte sie ruhig.

„Du hättest nicht gehen müssen!“ beharrte er jetzt trotzig. „Ja, dann hätte ich dauernd Ärger mit Carly gehabt und du dauernd stress mit ihr, was im stress für mich geendet wäre. Was wieder auf seelischen Druck hinaus gelaufen wäre. Kommt also aufs Gleiche raus!“ jetzt wurde sie aufbrausender und lauter, was Richie und die anderen veranlasste einen Schritt zurück zu gehen. Wenn Chaya wütend wurde, war mit ihr nicht zu spaßen genauso wenig wie mit Ashlee.

Im nächsten Moment erschien Carly auf der Bildfläche, wutschnaubend: „wo ist Izzy?“ fragte sie brummend und drängte sich an Richie vorbei, so dass dieser fast auf die Fresse fiel. Als sie ihn erreichte und Chaya erblickte stutzte sie. Ihre Augen verengten sich: „DU?“ fragte sie nur verächtlich. Dann fiel ihr Blick auf die weiße Jacke, wegen der sie eben 20 Minuten mit der Stylistin gestritten hatte. „Die wollte ich haben. Wieso hast du meine Jacke?!“ fauchte sie. Jetzt da sich die beiden Mädchen gegenüber standen, wurde der Unterschied wieder mal sehr deutlich. Chaya registrierte das aus den Augenwinkeln. „ich war gerade im Begriff in die Maske zu gehen.“ Sagte sie und hob gerade instinktiv die Nase ein wenig höher: „Solche Personen wie du sind unter meinem Niveau!“ und schon rauschte die Blondine davon und ließ die anderen stehen. Ashlee hetzte hinterher und auch die anderen Jungs bis auf Jay und Izzy.

„IZZY, was macht DIE hier?!“ fragte Carly und ihre Augen folgten Chaya funkelnd.

„Sie wurde von Triple M hergeschickt, sie spielt in unserem Clip mit!“ sagte Izzy nur ruhig, dem das ganze gerade nicht behagte. Einen Augenblick lang war alles wie früher, auch so nah und im nächsten Moment kaum das Carly auftauchte, zog Chaya wieder eine für ihn unüberwindbare Barriere zwischen ihnen.

„ICH WILL DIE ABER NICHT HIER HABEN!“ schnaubte Carly wütend.

Jay grinste in sich hinein: „Da wirst du nichts machen können Carly. Sie steht bei Triple M unter Vertrag und die legen die Spielregeln fest. Wenn sie sie im Clip haben wollen, kriegen sie Chaya! Die einzige, die das ablehnen könnte, wäre Chaya selber. Aber dann wäre sie nicht hier! So und Izzy und ich müssen jetzt in die Maske. Leg dich noch etwas hin, damit du die Kamera mit deiner Schönheit blendest!“ mit diesen Worten nahm er seinen besten Freund am Arm und ging
 

Chaya saß wutschnaubend auf dem Stuhl und Emily die Visagistin erneuerte ein wenig zähneknirschend ihr Make-up: „so was hab ich noch nie erlebt. Bei allen anderen ist es wasserfest und bei dir verläuft es, ich hab dir gesagt du möchtest bitte nicht durch den nächsten Monsun gehen!“ brummelte die rothaarige dicke Frau. „Entschuldige bitte, aber ich konnte echt nicht anders. Ich hab´s ja versucht...“ erwiderte Chaya kleinlaut. Ashlee grinste neben ihr: „Hat sie wirklich Emily, aber an ihrer stelle hätte ich auch geheult!“

Emily puderte gerade Chayas Gesicht nach: „Na das muss ja ein sehr schöner Grund sein, wenn aus den Sternaugen hier Tränen fließen!“ sagte sie nun milde lächelnd.

„Wie würdest du denn reagieren, wenn der Mann den du liebst plötzlich vor dir steht?! So ganz plötzlich nachdem du ihn 2 Monate nicht gesehen hast…“fragte Ashlee nun. Chaya warf ihr einen düsteren Blick zu.

Emily lächelte immer noch: „vermutlich würde ich auch rotz und Wasser heulen. Aber ihr scheint derzeit alle Herzensangelegenheiten zu haben. Izzy hat vorhin auch erzählt, das er vor zwei Monaten etwas verloren hat, was ihm sehr wichtig war. Wenn ihr mich fragt, muss es sich dabei um eine Frau gehandelt haben!“ sagte sie und tuschte Chaya nun die Wimpern. „Hochschauen liebes.“ Lächelte sie. Ashlee warf Chaya nur einen Blick zu und fragte dann: „Wieso eine Frau, er hat doch eine tolle Freundin?!“ kaum hatte sie das gesagt, verfinsterte sich Emilys Blick. „Unmöglich dieses ungezogene Ding. Meint mir dauernd reinreden zu müssen. Ich mache diesen Job schon seit fast 30 Jahren. Ich habe Leute wie Britney Spears, Madonna Cher, Backstreet Boys und J. Lo. Geschminkt und das Ding meint mir erzählen zu müssen, wie das geht. Aber mal davon abgesehen..:“ sie zog jetzt Chaya Lippen nach und trug mit einem Pinsel Gloss auf. „…er scheint nicht wirklich glücklich zu sein. Zwischen den beiden herrscht eine Kälte, so was hab ich noch nicht gesehen. Hatte den Eindruck sie nervt ihn mehr als alles andere…Liebchen Mund auf…“ sie pinselte weiter. Ashlee sah Emily interessiert zu: „Achso?“ fragte sie dann. „jaja, doch und als er von der anderen gesprochen hat, hatte ich den Eindruck das er sehr an ihr hängt. Ich frage mich aus welchem Grund eine Frau so einen Kerl so einer überlässt...“ Chaya hatte bisher nichts gesagt: „Weil sie nur das Beste für ihn will, vermutlich!“ sagte sie nun plötzlich.

Emily pinselte immer noch, legte dann den Gloss weg und begann an Chayas Haaren mit einer Rundbürste zu bürsten: „also ich glaube nicht, dass sie das Beste für ihn ist. Das Beste sieht anders aus!“ in diesem Moment ging die Tür auf und Richie, Chris und Mikel kamen reingestürzt. „Puh das war knapp!“ Richie schnappte nach Luft. Mikel nickte: „Die hat mal wieder eine Laune. Emily, weshalb ist sie denn so auf diese Jacke aus?“ fragte Mikel dann und zupfte an Chayas Kragen. Emily schlug ihm auf die Hand: „Finger weg, Mikel Johnson. Ich weiß es nicht. Sie hat die Jacke anscheinend auf den Fotos auf der Wand gesehen und wollte sie unbedingt haben. Mal davon abgesehen, dass es nicht ihre Größe ist. Sie hat die in dunkelgrün mit braunem Fell. Aber sie wollte sie unbedingt in weiß, aber das ist nicht vorgesehen. Ich muss mich doch auch an das halten, was Tom mir sagt!“ erwiderte Emily und musterte Mikel dann. „Was hast du schon wieder mit deinem Pullover gemacht, Kerl du machst mich irgendwann noch wahnsinnig!“ sie ließ kurz von Chayas Haaren ab und schlug Mikels Rollkragenpullover vernünftig um. Dann sah sie Richie an: „Und bei dir müssen wir auch noch mal nachschminken und was mit deinen Haaren machen!“ sagte sie. „Jaja…“ Richie ließ sich auf die Couchecke des Wohnwagens fallen. Chris nutzte die Gelegenheit und hielt mit der Kamera drauf. Chaya lachte als sie das sah: „Hör auf Chris, ich seh doch aus wie sonst was!“ er grinste zurück: „Nö, wir wollen nur festhalten wie du vor deinem ersten Videodreh aussiehst!“ dann knipste er Ashlee, die ihn erst anknurrte und sich dann an ihre Freundin wandte: „Danke übrigens vorhin wegen Izzy!“

„Kein Ding, Hase. Ich brauch dich schließlich noch eine Weile!“ entgegnete Chaya und nahm Emily die Bürste aus der Hand und machte ihre Haare eben selber.

In diesem Moment ging die Tür ein weiteres Mal auf und Izzy und Jay kamen rein. Sie zogen die Jacken aus und setzten sich zu Richie. „Sag mal was hast du mit der gemacht, ist sie auf Entzug oder so?“ fragte Chaya nun an Izzy gewandt.

Der Amerikaner sah sie an und ihr wurde augenblicklich wieder heiß und kalt. „Keine Ahnung, vielleicht hat die ihre Tage!“ entgegnete er. Zwischen Carly und ihm lief schon länger nichts mehr, wovon aber bisher nur Jay etwas wusste.

Die Blondine nickte. In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein Mann mit Brille und einem dicken Schal erschien. Er wirkte ein wenig gestresst: „Hi, Tom Evans, ich bin der Regisseur!“ er gab allen die Hand und schaute dann auf das Klemmbrett in seiner Hand…„Also ich möchte mit euch eben den Ablauf durchsprechen. Mit dem anderen Mädel hab ich eben schon gesprochen!“ sagte er. Chaya stand auf und machte ihm platz in dem sie einfach zu Mikel rüber ging und sich auf dessen Schoss ging. Der schaute zuerst perplex, sagte aber nichts und hielt sie fest damit sie nicht runterrutschte.

Tom setzte sich auf den freien Stuhl während Emily neben ihm Richie gerade nachschminkte.

„Also die erste Szene spielt im Strandhaus. Man sieht dich Izzy mit deiner Freundin im Strandhaus küssend während einer Party. Überall ist gute Laune…“ begann Tom zu erklären. Izzy nickte. „Dann machen wir einen Schwenk zu Dir...“ er zeigte auf Chaya, welche ihn interessiert beobachtete. Der fuhr unbeirrt weiter fort: „, wo du in der Nähe am Rand steht und das beobachtest. Du trinkst und bist die einzige die nicht wirklich gut drauf zu sein scheint. Dann schwenken wir wieder und zeigen das was Du siehst. Nämlich das du…“ er zeigte wieder auf Izzy und lächelte: „ ..dich mit deiner Freundin absetzen willst…“ allgemeines Gelächter, jeder kannte Izzy gut genug um zu wissen, dass er das tatsächlich bringen würde. Zwar nicht regelmäßig, aber doch ab und zu mal. Der Amerikaner grinste verhalten. Tom lachte ebenfalls und fuhr fort: „aber deine Freundin strebt an das zu blocken, doch du wirst dann weg gerufen und kommst so schnell nicht wieder. Woraufhin sie von einem Typen in dem Fall ein Statist angesprochen wird und mit dem verschwindet. Chaya steht aber noch immer da, sieht das und folgt ihr unauffällig!“ erklärte er weiter. Mikel zwickte Chaya in die Taille: „unsere kleine Agentin wie?!“ grinste er dabei. „Aua, Mikel Johnson!“ sie boxte ihn unsanft, aber er machte sich einen Spaß daraus sie weiter zu ärgern.

Tom wollte weiter erklären, doch das ging nicht, weil die Blondine immer wieder aufquietschte. Das ging so lange bis Izzy knurrte, Chaya am Arm zu sich zog und ihr einen Arm um die Schultern legte. Dann warf er Mikel einen Blick zu, der soviel sagte wie: versuch das jetzt noch mal und ich brech dir jeden Knochen einzeln!

Tom lächelte zufrieden als er das sah: „Ihr seid auch Privat ein Paar?“ fragte er. Chaya schoss die Röte Augenblicklich ins Gesicht und auch Izzy schien das nicht wirklich zu behagen. Die Blondine schüttelte den Kopf: „Nein, das Mädchen die im Clip seine Freundin spielt ist auch im wahren leben seine Freundin. Ich bin nur eine gute Bekannte!“ Izzy sah sie von der Seite nur schweigend an.

Tom schaute irritiert: „okay, sorry. Ich dachte. Euer Verhältnis wirkt sehr vertraut. Komisch, normalerweise werden persönliche Beziehungen nie benutzt, zumindest nicht so. Aber schön, das macht es uns leichter. Da Chayas Rolle ja auch die der beste Freundin ist….aber weiter. Nächste Szene sieht man Chaya mit den anderen Jungs und wie sie erzählt. Richie…“ Tom sah nun das Nesthäkchen an, welches gerade versuchte unter Emilys Finger nicht erwürgt zu werden. „…du sagst ihr, dass sie es Izzy sagen muss!“ Jay grinste: „Das kennt Chaya schon, nicht wahr Kleine?!“ sie streckte ihm die Zunge raus und lehnte den Kopf wie selbstverständlich gegen Izzys Schulter.

„Die nächste Sequenz zeigt euch beide dann am Strand. Chaya sagt es dir dann. Du kannst es nicht fassen! Du glaubst ihr zu nächst nicht und lässt sie einfach stehen. Sie sieht dir nach.“ Izzy nickte und auch Chaya nickte.

Dann machen wir eine Blende nach hause, du liegst auf dem bett. Dir gehen Chayas Worte durch den Kopf und Szenen die du mit ihr bisher erlebt hast, dann Sequenzen aus der Beziehung mit Carly. Du gehst los um sie zu suchen. Bekommst schließlich den Hinweis, dass ein anderer bei ihr ist. Die Jungs helfen dir. Ihr findet Carly Zuhause. Vor ihrem haus wartet allerdings Chaya schon auf dich. Sie bittet dich nicht darein zu gehen. Du tust es trotzdem. Und dort kommt Jay dann ins Spiel….“ Tom machte eine Pause.

„Du klingelst, Carly öffnet und du stellst sie zur Rede. Sie behauptet sie wartet auf dich. Du hörst in dem Moment eine andere männliche Stimme im Wohnzimmer. Stürmst an ihr vorbei und findest Jay auf der Couch in ziemlich eindeutiger Pose vor. Blickkontakt zu Carly, doch die sagt nichts. In diesem Moment kommt Chaya von hinten in das Zimmer. Sie fasst nach deiner Hand und zieht dich kommentarlos mit raus. Draußen auf der Straße bleibt ihr stehen. Sie Sieht dich an: „Ich wollte nicht, dass du der letzte bist der es erfährt.“

Blickkontakt zwischen euch beiden, du legst ihr einen Arm um die Taille und ihr geht. Seht nicht mehr zurück….“ Als er mit seiner Ausführung fertig war nickten alle. „Dazwischen kommen natürlich Gruppensequenzen. Und ich muss natürlich auch Einzelsequenzen als Erinnerungsblenden zwischen euch drehen und zwischen dir und Carly.“ Fügte er dann hinzu. Erneutes einstimmiges nicken. Tom sah abermals auf sein Blatt: „okay, ich würde sagen, dann fangen wir mit der Strandszene von euch beiden an.“ sagte er.

Chaya hob den Kopf hoch und rutschte aus der Bank gefolgt von Izzy. Je mehr der Regisseur das Drehbuch erklärt hatte, desto mulmiger wurde ihr. Denn in Gewisserweise entsprach es ja der Wahrheit. Carly hatte ja versucht sich an Jay ranzumachen. Auch wenn die Blondine immer noch nicht herausgefunden hatte was Izzys Freundin an dem Briten reizte.

Sie wickelte sich noch ihren weißen Schal um, schlüpfte in die weißen Fingerlosen Handschuh und machte ihre Jacke zu. Draußen flogen Schneeflocken umher, blieben aber nur vereinzelt liegen. Als sie herauskam fröstelte sie: „Gott das ist kalt!“ murmelte sie. Izzy sprang nach ihr aus dem warmen Wohnmobil. „Wenn wir gut sind, können wir bald wieder rein!“ sagte er. Sie nickte unmerklich.

Sie liefen hinter Tom zum strand her. Tom wiederum gab ihnen die Anweisung ein Stück weiter anzulaufen, damit es nicht so künstlich aussah. „Und bitte!“ im nächsten Moment hörte man Last to know im Hintergrund. Izzy lief neben Chaya her: „also über was wolltest du mit mir reden…“ fragte er. Chaya blickte kurz aufs Meer. „Sie betrügt dich!“ kam es dann kurz darauf über ihre Lippen. Izzy blieb abrupt stehen, hielt sie am Arm fest, so das sie zu ihm herumwirbelte: „Was sagst du da? Das glaub ich nicht. Sowas würde sie nie tun…“ „Ich hab es gestern aber selbst gesehen!“ und unweigerlich drängte sich Jays Stimme in ihre Gedanken, die es beichteten.

Er starrte sie an: „Das kann nicht sein!“ im nächsten Moment drehte er sich um und rannte weg. „Izzy!“ ihr Ruf hallte ihm noch nach und ihre Hand mit der sie ihn zurückhalten wollte sank hinunter. Verzweifelt sah sie ihm nach. Im nächsten Moment vernahm Chaya nur ein: „Danke das war` s die Szene ist im Kasten!“ Sie starrte Tom überrascht an: „was kein zweiter Durchgang?“ sie hatte gar nicht mitbekommen, wie sie angefangen hatten zu drehen. Sie war so in ihre Gedanken vertieft gewesen. Tom schüttelte den Kopf: „nein, wenn ich es noch mal drehe ist es nicht mehr natürlich! Und ihr wart ausgesprochen gut, man könnte glatt glauben es war echt“ Sie nickte. Izzy kam zu ihr zurück: „Und damit wär deine erste Szene im Kasten!“ er klopfte ihr anerkennend auf die Schulter. Tom räusperte sich: „Chaya du kannst dich aufwärmen gehen. Ich drehe jetzt die Gruppensequenzen! Schick mir die anderen her!“ sie nickte und lief davon. Ashlee stand neben Tom am Monitor: „schatz das sah wirklich aus als würdest du ihm das beichten!“ sie fiel ihrer Freundin um den hals. „achja?“ fragte diese nur zurück und das schlechte Gewissen kam in ihr leicht durch.

„Ja!“ bestätigte Ashlee noch mal. Chaya lief zum Wohnmobil zurück, wo die anderen noch waren: „Ihr sollt zum Set kommen, er will die Gruppen Performances aufnehmen!“ sagte sie kaum, dass sie die Tür aufgerissen hatte. Chris blickte irritiert von seinem Laptop auf: „was ihr seid schon fertig?“ fragte er verwundert. Sie nickte: „War beim ersten Versuch schon im Kasten, komisch oder?“ Jay und Chris tauschten einen Blick, das zeugte nur davon wie gut Chaya und Izzy aufeinander abgestimmt waren. Mikel zupfte noch an seinen Haaren herum: „Mr. Seh-ich-nicht-gut-aus bewegen sie ihren Arsch zum Set!“ knurrte ihn Chaya jetzt an und schob ihn vom Spiegel weg

Richie stand noch in der Tür: „kommst du zu sehen?“ fragte er. „Mal sehen. Ich muss erstmal auf den Plan sehen, was noch ansteht!“ erwiderte sie. Stella die eigentliche Stylistin kam gerade mit einer geblichenen Jeans an:“ Das kann ich dir sagen. Die Abschlussszenen werden heute Abend erst gedreht. Das heißt, als nächstes kommt die Partyszene, wo du Carly folgst und so. Du kannst dich schon mal umziehen. Emily schminkt dich und frisiert dich dann neu! Danach bekommst du noch zwei andere Outfits und hast deine Einzelszenen mit Izzy im Strandhaus!“ erklärte sie. Chaya wandte Richie wieder den Kopf zu: „Siehst du, wird keine Zeit bleiben. Aber ich bin dann ja eh bei euch!“ sie zwinkerte ihm zu und ging mit Stella mit. Diese hängte gerade die geblichene Jeans an einen Garderobenständer. „Ich habe hier noch ein paar andere Outfits. Carly ist eher stylisch, während du im vergleich sehr natürlich bist, was wir versuchen auch in den Outfits wieder zu spiegeln..“ erklärte sie dann. Chaya unterbrach sie: „So ruhig bin ich nicht!“ ihre Hände glitten über die Tops: „Also bei mir kann man gern mit einer Mischung aus Sportlich und Edel kommen, was ich aber gerne mag sind fingerlose Handschuh, Armschoner und dergleichen oder Tops mit netzarmen. So leicht rockig angehaucht. Ich bin keine von diesen style-Tussen. es muss mir entsprechen. Aber in einer femininen Seite.:“ erklärte sie. Stella nickte betrachtete sie kurz. „ich glaub da hab ich was. Für eine der Einzelszenen, nehmen wir eine weiße Sporthose mit hellblauen Bund. Diese Farbe greifen wir im Oberteil auf..“ sie zog ein türkisblaues Top, armfrei, welches in neckholder – Optik geschnitten war. „Dazu kriegst du dann noch an der rechten hand einen fingerlosen Handschuh.“ Im nächsten Moment drehte sie sich zu Emily um: „Em, schau mal bitte...“ sie hielt beides hoch. Emily sah auf, sie war gerade dabei ihr Schminkzeug neu zu sortieren. Dann nickte sie: „Das passt zu den blau in den haaren und ich werd ihre Augen dann in hellen Pastelltönen schminken und sie sehr natürlich…geht schon…“ rief sie rüber. „Was hast du mit ihren Haaren vor?“ fragte Stella. „Im Zopf hochbinden, es werden sich einige Strähnen von allein lösen…..“ Antwortete sie.

Stella nickte und kramte, fand schließlich zwei creolenförmige Ohrringe in entsprechender Farbe. Dann schüttelte sie den Kopf: „Nein das wirkt überladen, wir lassen es raus.“

Chaya nickte nur unwillkürlich und verschwand dann um sich umzuziehen. Als sie wieder rauskam, strahlte Emily sie an: „Dann wollen wir mal!“ sie drückte Chaya auf den platz, entfernte das alte Make-up und trug das neue auf. Die Tür öffnete sich und Carly kam rein. Kommentarlos ging sie an ihnen vorbei zu Stella, die ihr das neue Outfit gab. Im nächsten Moment zuckte Emily erschrocken zusammen und versaute Chayas Lidstrich, weil Carly begonnen hatte zu zetern: „das ist viel zu lang und zu eng. Ich seh da drin aus wie eine Presswurst!“ fauchte sie. Emily, die über Chaya gebeugt stand begann nun auf Französisch zu fluchen. Chaya sah sie amüsiert an: „Das ist aber nicht nett, was sie da sagen!“ Emily starrte sie erschrocken an: „Du verstehst mich?“ fragte sie erstaunt und zog den Lidstrich neu. Chaya nickte ihr mit den Augen zu: „bisschen mehr als 6 Jahre Französisch und viele Urlaube in Frankreich machen es möglich!“ erwiderte sie dann fließend. „Na wer hätte das gedacht. Kind bin ich froh, das du nicht wie sie bist!“ murrte Emily und warf Stella einen Blick zu der soviel sagte wie: gib ihr was sie will, damit sie aufhört Theater zu machen.

„Und ich erst!“ nickte Chaya, dachte sich allerdings und fügte hinzu: „Es gab mal eine Zeit da wünschte ich mir nichts sehnlicher als sie zu sein!“ Emily betrachtete sie kurz: „warum denn das? Du bist ein nettes, liebenswertes Hilfsbereites Ding mit guter Laune und sie ist das genaue Gegenteil von dir!“ meinte sie dann. „Frauen wie sie haben es aber im leben leichter!“ erwiderte Chaya. Emily begann ihre Wimpern zu tuschen: „Aber auch nur als Dirne!“ als sie das sagte begann Chaya zu husten, dieser begriff für Nutte war schon ziemlich veraltet aber doch recht heftig wenn Emily das sagte!“ „Sie sollten das Izzy nicht hören lassen, er reagiert bei ihr immer sehr heftig!“ warnte sie Emily. Jene schnaubte und eine rote Locke sprang ihr widerspenstig ins Gesicht: „Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich nicht viel davon halte das jemand wie er mit so einer zusammen ist. Ich besitze denk ich eine gute Menschenkenntnis und die gehört zweifellos zu den Frauen. Die sich mit dem Ruhm profilieren und gerne im Mittelpunkt stehen, sich schließlich immer einen Mann suchen der sie weiter bringt oder mehr Geld hat. Izzy ist ein guter Kerl und hat was Besseres verdient.“ Als sie dies sagte, nickte Chaya unmerklich. Emily betrachtete sie kurz und trug dann etwas Rouge auf: „Ihr beide habt ein sehr enges Verhältnis! Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass dort mehr als Freundschaft ist“ stellte sie dann fest. „Wie kommst du darauf?“ fragte Chaya irritiert. Solange sie Izzy kannte, war er immer nur ihr bester Freund gewesen und sie wusste wie er war, wenn ihn eine Frau interessierte. Bei ihr war nie eins dieser typischen Zeichen aufgetreten. Wie also kam Emily nur darauf? Jene lächelte leicht: „Vorhin als ihr hier wart zur Videobesprechung.. als du auf Mikels schoss gesessen hast, schien er nicht begeistert zu sein. Also wenn ein Mann einen anderen wegen einer Frau so ansieht, ist das doch recht eindeutig…“ Erwiderte sie dann. Die Blondine zuckte die Schultern: „Naja. Izzy und ich sind sehr eng befreundet und er hat einen sehr großen Beschützerinstinkt was mich angeht, schon immer gehabt. Aber das könntest du bei den anderen auch sehen. Selbst bei Richie!“ winkte sie ab. Emily lächelte noch immer: „Na der scheint dich ja ohnehin gefressen zu haben. Aber mal zurück zum Thema. Nein, nein Kind. Wenn ein Mann seinen Freund wegen einer Frau so ansieht ist da mehr dahinter. Glaub mir….ich habe ein Gespür für so was!“ sie verstummte jäh als Carly sich zu ihnen gesellte. Emily klappte den Gloss zu: „Also du kannst dann schon mal rüber gehen! Richte Tom doch bitte aus, das Carly gleich auch kommt. Vielleicht kann er ja schon mal die Szene zwischen dir und den anderen vorziehen!“ Chaya nickte mechanisch und stand auf, schlüpfte in ihre Jacke. Nickte Stella zu und verschwand schleunigst.
 

Ihr gingen Emilys Worte noch durch den Kopf, während sie über den Sand zum Strandhaus lief. Sie öffnete die weiße Tür und wurde schon am Set erwartet. Sie steuerte geradewegs auf Tom zu, der mit den Jungs die Gruppensequenzen anschaute. Sie schlich sich an und Schaute zwischen Izzy und Richie auf den Monitor, wo die Sequenzen abermals liefen. „Ihr seht süß aus, das wird den Mädels gefallen!“ sagte sie dann. Alle fuhren herum. Ashlee strahlte: „Das hab ich auch gesagt: Die sehen richtig geil aus, das wird toll!“ sie war total aufgekratzt und drückte sich an Jay. Chaya nickte mechanisch und sah sich um. Sie standen in einem großen hell eingerichteten Wohnzimmer, das ein wenig an das Bandhaus in Orlando erinnerte. Welches sie allerdings noch nie wirklich betreten hatte und nur vom Monitor kannte.

Sie fröstelte. Dadurch, dass dieses Haus im Winter leer stand und es draußen -5° Grad waren, war es hier auch recht kalt. Die großen Flutlichter spendeten nur langsam Wärme. Ihr langärmliges schwarzes Top, würde sie nicht groß wärmen. Sie zitterte leicht. Dann fiel ihr ein um was Emily sie ja gebeten hatte: „Mr. Evans...“ setzte sie an. Er unterbrach sie: „Tom…“ wies er sie lächelnd daraufhin. Sie nickte „Gut ...Tom…Emily hat mich gebeten ihnen auszurichten, das Carly noch einen Moment brauchen wird und sie vielleicht schon die Szene mit mir und den Jungs vorziehen mögen!“ sagte sie dann. Er legte die Stirn in falten: „das gefällt mir gar nicht…aber nun gut…wir haben nicht ewig Zeit. Wir desponieren um. Richie, Jay, Chris, Mikel folgt mir bitte!“ er erhob sich aus seinem Stuhl und lief durch die Kulisse gefolgt von den Jungs. Er platzierte sie in einem engen Halbkreis vor dem Fenster neben der Couch. Jay stellte er dabei nach aussen, genauso wie Chris. In der Mitte standen Richie und Mikel. Dann drehte er sich um: „Chaya kommst du bitte!“ Sie nickte, schlüpfte eben aus der Jacke: „Schatz kannst du die mal bitte halten?“ bat sie dann Ashlee. Ihre Freundin nahm die Jacke an: „Klar kein Problem. Du machst das schon Schatz!“ Izzy stand neben Ashlee und seine Blicke folgten Chaya durch den Raum: „Wahnsinn. Ich hätte nicht gedacht, dass man sich in zwei Monaten so krass verändern kann!“ murmelte er nur. Ashlee sah ihn von der Seite abschätzend an: „ Sie gefällt dir!“ stellte sie dann fest als sie seinen faszinierten Blick bemerkte: „Sie ist nach wie vor die Gleiche, stell dir vor! Auch wenn sie jetzt ein wenig anders aussieht!“

Er nickte langsam: „Ja und auch nein. Sie ist irgendwie die Gleiche, aber irgendwas ist sie auch anders. War sie schon an meinem Geburtstag. Wenn ich nur wüsste was…“ murmelte er nachdenklich.

Ashlee sah ihn abermals an und dann zu Chaya und wieder zurück: >Sie liebt dich du Trottel!< dachte sie noch, sagte aber nichts. Sie verfolgte wie Tom weitere Anweisungen gab. Dann redete er auf einige Statisten ein, schließlich fiel ihm Ashlee in den Blick: „Du kannst im Hintergrund gerne tanzen!“ er lächelte. Ashlee schaute verdattert: „was?“ „hey ja, Ashlee spielt als Gastrolle mit!“ Chaya strahlte und fügte hinzu: „Nachher bei der Szene mit Carly, könntest du mit Jay tanzen!“ „ich weiß nicht!“ brummte Ashlee, die eh schon keinen wirklich guten Stand bei den Fans hatte. „Nu geh!“ sie bekam einen unsanften Schubs von Izzy und stolperte in die Kulisse. Sofort wurde sie von einer Gruppe eingekesselt die tanzten und sie nicht rausließen. Widerwillig passte sich Ashlee an. Tom ließ sich in seinen Stuhl fallen: „Alles auf Anfang und bitte!“ die Musik lief und Chaya stand vor den Jungs. „Wo ist Izzy?“ erkundigte sie sich. Mikel sah sie an: „der ist Getränke nachholen.“ Chaya seufzte ergeben: „okay, ich muss mit euch reden. Ich hab keine Ahnung was ich machen soll!“ sagte sie. Chris setzte sein Glas ab: „Wieso was ist denn los?“ „ Seine Freundin ist eben mit dem Typen abgezogen. Ich hab die beiden nur in dem Raum verschwinden sehen.“ Sagte sie dann. Dann beobachtete sie wie die Jungs vieldeutige Blicke austauschten,

„CUT!!!“ brüllte Tom mit einemmal, so dass Chaya erschrocken zusammen zuckte. Alle sahen den Regisseur verwirrt an: „Chaya, du musst ein wenig mehr verstört wirken. Immerhin hast du gerade gesehen wie die Freundin deinen besten Freund betrügt!“ sagte er. sie nickte: „Okay ich versuch` s“ die Szene wurde wiederholt. Aber genau an jener Stelle brüllte Tom plötzlich wieder los: „Mikel hör auf den Weibern nachzustarren, du bist auf eine deiner Freundinnen und ihr Problem konzentriert, sonst nichts. Alles auf Anfang und bitte!“ die Szene musste noch 4 mal abgebrochen werden, ehe sie fortfahren konnten. Schließlich trat Richie einen Schritt vor: „Du musst es ihm unbedingt sagen!“ sagte er und sah Chaya ernst in die Augen Chaya drehte sich halb entnervt weg und dann wieder zurück: „na du bist gut, der wird mir kein Wort glauben…“ „Du musst!“ wiederholte Richie nur und sah sie wieder an.

Chaya vergrub die Hände in ihrer Jeans und senkte den Kopf: „ich weiß!“ sagte sie dann leise.

Im nächsten Moment brüllte Tom wieder los: „danke das war`s die Szene ist im Kasten. das war klasse!“ er strahlte.

Als Chaya hochsah, sah sie Carly neben Izzy stehen und bei deren Anblick verschlug es der Blondine die Sprache. Emily und Stella hatten es wirklich voll und ganz geschafft die Schönheit der Amerikanerin voll und ganz zur Geltung zu bringen. Sie schluckte unmerklich und sah instinktiv an sich runter. Ihr wurde jetzt erst der wirkliche Kontrast bewusst, das was sie unterschied war nun ganz deutlich. Und Izzy seinerseits schien inzwischen gar nicht mehr verstimmt zu sein. Sein Arm lag um Carlys Schultern und er schaute zufrieden aus. Chaya musterte ihn. Er sah eigentlich, so aus wie sie ihn kannte. Wie so oft in schwarz. Sie merkte sich vor Stella zu sagen, dass sie ihn bei den Einzelszenen in weiße Sachen stecken sollte, die standen ihm nämlich ziemlich gut.

Und Carly ihrerseits zeigte gerade ziemlich deutlich, wer hier der Star war und wer ihr Freund war.

Chris kam und hängte Chaya seine Jacke um, da deren eigene gerade kurzzeitig mit Ashlee zu Frank verschwunden war. Er folgte ihrem Blick: „Du bist immer noch nicht darüber weg, das haben wir alle gesehen vorhin. Sehr deutlich!“ Sagte er leise und beobachtete wie Tom Carly die Szene erklärte.

Chaya seufzte leise: „ich hab?s versucht. Aber es geht nicht. Je mehr ich versuche von ihm wegzukommen, desto mehr brennt er sich in meine Gedanken!“ Chris seufzte nun auch: „Weißt du er hat dich nicht vergessen. Glaub mir. Er hat richtig Ärger gehabt, weil seine Verfassung schlecht war und er nicht gut gearbeitet hat. Carly und er hatten dauernd stress!“ „Krümel, hör bitte auf!“ bat sie irgendwann. Es tat ihr einfach nur weh. „also schön. Der Dreh geht eh gleich weiter. Wenn du soweit bist, kannst du ja in den Van kommen und ich zeig dir was. Ich hab ne Überraschung für dich!“ er drückte ihr einen Kuss auf die Wange und verschwand mitsamt seiner Jacke.

Tom kam zu Chaya: „und dir ist soweit alles klar?“ fragte er. Sie nickte: „Jap, erst die Szene hier wo ich sie ansehe und danach folge ich Carly... wird passen!“ antwortete sie, nahm ihr Glas vom Kaminsims. „Okay...“ er verschwand. Sie lehnte sich Halb an den Kamin und sah in die Richtung in der Carly und Izzy sich jetzt aufgestellt hatten. „Alles auf die Plätze und bitte..:“ diese Worte von Tom nahm sie schon gar nicht mehr wahr. Sie sah nur noch wie Izzy einen Arm um Carlys Taille geschlungen hatte, der andere umfasste sanft ihren Hinterkopf und zog sie langsam an sich ran. Seine Lippen näherten sich dem ihren und er küsste sie erst sanft und schließlich leidenschaftlicher. Dieses Bild brannte sich geradezu in ihre Gedanken und sie hob ihr Glas hoch und trank einen Schluck. Sie ließ die beiden nicht aus den Augen und hatte mühe klar zu sehen, da ein erstes Brennen sich in ihren Augen bemerkbar machte. Um sie herum verschwamm alles ein wenig und ihr wurde leicht übel, dennoch konnte den Blick nicht von ihnen reißen.

Schließlich wurde sie wachgerüttelt, weil ihr jemand auf die Schulter fasste. Erschrocken fuhr sie herum und sah sich Jay gegenüber, der ihr nur stumm in die Augen sah und sie schließlich kommentarlos in die Arme nahm. „Ist schon gut, kleine!“ sagte er tröstend. Um sie herum herrschte zuviel Wirbel als das ihnen jemand Beachtung geschenkt hätte. Wirklich niemand? Nicht ganz. Kaum das Toms Stimme erschollen war, hatte Izzy Carly beinahe schon etwas unsanft von sich geschoben. Suchend sah er sich nach Chaya um. Carly musterte ihn: „was ist, wen suchst du?“ sie hatte das eben sichtlich genossen zumal er ihr seit langem mal wieder das an Zuneigung hatte zukommen lassen, was sie so sehr erstrebte. „Niemanden!“ sagte er abwesend und seine Augen huschten über die Meute an Komparsen, Kameraleuten und den Rest des Teams. Schließlich entdeckte er Chaya, die in Jays Armen hing und sich dort beinahe schon schutzsuchend verkroch. „Ich bin gleich wieder da!“ sagte er noch zu Carly und ließ sie dann einfach stehen, bahnte sich seinen Weg durch die wild durcheinander laufenden Leute. Als er bei Jay ankam, zog er Chaya schon beinahe herrisch von ihm weg: „Was ist denn Schatz?“ fragte er und umschlang sie mit beiden Armen und legte seinen Kopf auf ihren. Dann sah er Jay wütend an: „Was hast du gemacht, eben war sie noch gut drauf und jetzt ist sie völlig verstört?!“ knurrte er jetzt. Jay atmete tief ein um sich nicht aufzuregen. Stattdessen sah er Izzy nur an: „Wenn du sie nur halb so gut kennen würdest wie du glaubst das du sie kennst, würdest du von allein drauf kommen!“ mit diesen Worten drehte er sich um.

Chaya hatte natürlich mitbekommen, wer sie zu sich geholt hatte. Sie drückte sich enger an Izzys Brustkorb, schloss die Augen und atmete den vertrauten Geruch ganz tief ein. Sie hatte das so sehr vermisst. Als sie Jay das so sagen hörte, löste sie sich leicht und sah Izzy von unten herab an: „Er hat nichts gemacht. Nur ich hab nicht wirklich viel geschlafen und da ist mir eben ein wenig schwindelig geworden!“ flunkerte sie. Was hätte sie auch sonst sagen sollen, das ihr schlecht geworden war, weil sie gesehen hatte wie er seine Freundin küsste? In diesem Moment kam Tom: „Chaya kommst du?“ er blieb abrupt stehen: „Du bist blass, geht’s dir nicht gut!“ fragte er dann besorgt. „Nein, nein. Geht schon. Mir war eben nur etwas schwindelig. Geht schon wieder!“ wiegelte sie ab. Er musterte sie eingehend. „Na, wenn du meinst! Dann komm bitte!“ Sie nickte und löste sich von Izzy um Tom zu folgen. Der wies sie ein. „Du gehst von deiner Ausgangsposition los und folgst ihr durch das Haus nach oben. Das Kamerateam ist vor dir und hinter dir. Das man Carly gehen sieht haben wir eben aufgezeichnet! Sie ist sich jetzt umziehen!“ Chaya nickte abermals. Tom sah sie noch mal an: „Du kriegst grad wieder Farbe, okay…ich denk wir warten noch 2 Minuten und dann geht es wieder in Ordnung, wir wollen ja nicht das du uns umkippst!“ mit diesen Worten verschwand er.

Wenig später war auch diese Szene im Kasten. Tom sah Izzy an: „Wir gehen jetzt hoch und drehen die Schlafzimmerszene mit Jay und Carly. Euch drehen wir dann extra. Ich möchte vorher mit euch die Einzelszenen noch drehen und die Szene wo du im bett liegst, die nachdem du Chaya hast stehen lassen bevor du dich aufmachst Carly zu suchen! Und jetzt geht euch bitte umziehen!“ Chaya hatte neben Ashlee gestanden, die jetzt unweigerlich begann zu knurren als Carly in einem Seidenen Bademantel in das beheizte Wohnzimmer geschwebt kam. Jay folgte ihr, sah aber eher aus als ob man ihn zur Schlachtbank führen wollte. Er blieb bei den Mädchen stehen und gab Ashlee noch einen Kuss, dann sah er Chaya an mit einem Blick von dem sie genau wusste, dass es ihm nicht behagte das jetzt drehen zu müssen. Auch Chris, Murmel und Mikel hatten sich jetzt zu ihnen gesellt. Chaya beugte sich zu Chris rüber: „pass bitte auf sie auf. Ich muss mich jetzt umziehen. Izzy und ich sind danach dran!“ flüsterte sie und nickte mit dem Kopf Richtung Ashlee, deren Hände sich gerade fest um den Ablaufplan krallten. Er nickte: „Ich beeil mich!“ flüsterte Chaya und umarmte Ashlee noch mal. Dann lief sie los. An der Tür kam ihr Carly entgegen, sie hielt Chaya mit einem mal am Arm fest: „Ich rate dir, pass auf was du tust. Wenn du Izzy zu nahe kommst, mach ich dich kalt!“ zischte sie ihr zu und ihre Augen verengten sich. Chaya befreite sich mit einer einzelnen Handbewegung und sah Carly kalt an: „ich glaube kaum, dass du in der Position bist mir zu drohen. Versuch das noch mal und ich lass Izzy gegenüber die Bombe platzen, dass du dich an Jay rangemacht hast!“ sagte sie und beobachtete wie Carly einen Augenblick bleich wurde. Dann kehrte das sichere Lächeln auf ihr Gesicht zurück: „Versuch`s doch, er würde dir eh nicht glauben. Denn im wirklichen Leben vertraut er mir und das ist nun mal nicht dieser Videodreh. Und im wirklichen Leben gehört er mir! Also halt dich fern von ihm!“ zischte sie dann und ließ Chaya los. Sie ging davon. Chaya schnaubte und in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass Carly vermutlich Recht hatte. Die Wirklichkeit war nicht dieses Videodreh und die Wirklichkeit sah anders aus. Izzy würde ihr vermutlich wirklich nicht glauben. Sie seufzte, aber einen Trumpf hatte sie noch, den Carly nicht einkalkuliert hatte. Ashlee. Sie konnte es immer noch Ashlee sagen, doch dann würde es endgültig eskalieren. Sie öffnete die Tür zum Wohnmobil und fand Izzy bereits bei Emily vor. Sie hatten ihn in schwarz weiße Sachen gesteckt. „Hey, das steht dir!“ sie fasste ihm kurz auf die Schulter und ging dann zu Stella durch, dennoch spürte sie deutlich seinen und Emilys Blick im Rücken. Sie verschwand um sich umzuziehen. Als sie wieder rauskam, saß er immer noch da. Allerdings war er unlängst fertig. Sie ließ sich auf den zweiten Stuhl neben ihm nieder und Emily band ihr die Haare hoch und begann danach sie zu schminken. Chaya sah in den Spiegel und spürte dennoch Izzys Blick, der auf ihr ruhte. „Was ist los?“ fragte sie und schloss die Augen.

„Nichts. Ich muss nur gerade daran denken, dass diese Szenen schon irgendwas Persönliches haben, findest du nicht?“ fragte er.

„Inwiefern?“ kam die Gegenfrage.

„Allgemein. Es sind so typische Szenen die wir früher regelmäßig hatten!“ antwortete er.

„Ich weiß. Aber es gibt einen gravierenden Unterschied hierbei..“ erwiderte Chaya und öffnete leicht die Lippen.

„Ja, das Carly so was nicht macht!“ als er das sagte, hatte sie kurzzeitig den Reflex zu husten unterdrückte das aber.

„Ja, da magst du vielleicht recht haben! Ich kann das nicht beurteilen.“ meinte sie stattdessen.

„Liebchen stillhalten!“ maulte Emily sie nun an und Chaya schwieg wie befohlen.

Wenig später war sie fertig: „Du siehst süß aus!“ stellte er dann fest und nahm sie kurz in den Arm. Sie boxte ihn leicht auf den nackten Oberarm. „Ich bin nicht süß, wie oft muss ich dir das noch sagen!“

Er grinste sie von oben herab an: „Für mich wirst du immer süß sein, ob du das willst oder nicht!“

Kaum das er das gesagt hatte, löste sie sich schlüpfte in ihre Jacke und öffnete die Tür: „komm bevor wir noch mehr Zeit verlieren. Soviel ich weiß, sollen die Szenen noch bei Tageslicht gedreht werden und bis Sonnenuntergang sind es noch 2 Stunden!“ und da war sie wieder, diese unüberwindbare Barriere die Izzy verwirrte, aber inzwischen auch schon fast reizte. Er fragte sich was sie zu verbergen hatte, das sie neuerdings so auf abstand ging.
 

Er nahm seine Jacke und folgte ihr,

Als sie kurz darauf das Strandhaus erreichten,. Lief der dreh immer noch. „Wieso drehen die immer noch?“ flüsterte sie Chris zu und beobachtete, wie Carly rittlings auf Jay saß und sich gerade an seinem Hals zu schaffen machte. Der Brite hatte den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen und schien das sichtlich zu genießen. „Jay, hat 4mal abgebrochen! Tom war schon echt sauer und Carly hat es 3mal verpatzt. Keine Ahnung warum!“ flüsterte dieser ihr zu. Chaya nickte und ließ ihren Blick über die Szene schweifen in der Jay seine rechte Hand auf ihrer Hüfte hatte und die andere gerade auf dem Rücken, den BH öffnete.

In dem Moment hörte man nur noch eine Tür knallen und Tom fluchen. Chaya sah sich um und bemerkte das Ashlee weg war. Tom setzte eine erneute Drehwiederholung an. Chaya erhaschte einen kurzen Blick auf Izzy der neben ihr stand und die Szene beobachtet hatte. Sie konnte an seinem Gesicht nichts ablesen. Normalerweise sah sie es immer aufleuchten, wenn er eifersüchtig wurde und das hatte sie im Bezug auf Carly oft erlebt. Aber diesmal schien er die Ruhe selbst zu sein. Lediglich seine Nasenflügel weiteten sich leicht. „Ich geh nach Ashlee schauen!“ flüsterte sie dann und folgte ihrer Freundin dann. Sie fand sie draußen vor der Tür vor, wo diese gerade wutentbrannt gegen eine Mülltonne trat: „Schatz, nicht. Die Mülltonne kann nichts dafür!“ sagte Chaya sanft und nahm ihre Freundin in den Arm. Anstatt allerdings weiter zu toben, begann diese nun zu schluchzen: „Diese miese hinterhältige Schlampe, das macht die doch mit Absicht. Die macht das um mir eins reinzuwürgen. Ich könnte sie umbringen und deinen Bruder gleich dazu!“ fluchte sie und schniefte. Chaya streichelte ihr beruhigend den Rücken: „Schatz, Carly hat nur Interesse daran mir zu schaden. Nicht dir. Aber das ist alles nur Show. Für Jay ist das ein Job, nicht mehr und nicht weniger!“ tröstete sie. „pah von wegen. Es gefällt ihm. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck. Er sieht aus als hätte er wirklich Sex mit ihr. Wenn du die Kameraleute jetzt wegnehmen würdest und sie alleine lässt, er würde schwach werden!“ kaum hatte Ashlee das gesagt, kratzte es wieder in Chaya. Kratzte dieser kleine böse Dorn in ihr, der danach drängte Ashlee die Wahrheit zu sagen. Doch sie konnte irgendwie nicht. „nein, nein Schatz! Das stimmt doch nicht. Ich habe gestern noch mit Jay gesprochen und da hat er mir noch versichert wie sehr er dich liebt und sich wünscht das wer anders das spielt. Stell dir vor er hat sogar mich gefragt!“ „Schön für ihn!“ „Komm bei mir wärst du auch so eifersüchtig!“ Chaya stupste ihre Freundin liebevoll an. „Nein, dir vertraue ich und bei dir weiß ich, dass du ihn nie anrühren würdest!“ entgegnete sie.

Chaya seufzte: „Stimmt wohl. Aber du hast ja selbst gesagt das sie die rolle haben soll!“ „ich weiß! Ich bin was spazieren und Jay sollte sich besser in nächster Zeit nicht in meine Nähe wagen!“ knurrte Ashlee und war verschwunden. Chaya sah ihr nachdenklich nach: „na das kann ja heiter werden, die darf nie erfahren was da wirklich war!“ sagte sie leise, drehte sich um und ging wieder nach drinnen.

Dort war die Szene gerade abgedreht worden.

Jay hatte sich was übergezogen und schaute jetzt mit den anderen die Szene an. umziehen durften sie sich noch nicht, weil Chaya und Izzy sich nach dem Einzeltake noch mal umziehen mussten für den anderen Take.

„Sieht sehr gut aus, Jay. Wirklich gut Carly!2 lobte Tom. Carly strahlte und verschwand Richtung Catering.

Als Chaya reinkam und Jay bemerkte das Ashlee nicht bei ihr war, sprach er sie an: „Ist sie sehr sauer?“ fragte er.

Chaya sah ihn an: „was glaubst du was ich wär, das sah wirklich nicht mehr nach Job aus. Du solltest dich in der nächsten zeit besser nicht mehr in ihre Nähe wagen, vorausgesetzt du legst wert darauf noch länger zu leben!“ antwortete sie ihm dann kalt und Jay zuckte unmerklich zusammen. „So schlimm?“ fragte er nur abermals und wurde zusehends kleiner. „schlimmer!“ fauchte Chaya nun und marschierte zu Tom. „also, wie soll das jetzt aussehen?“ erkundigte sie sich. Izzy hatte bereits seine Jacke ausgezogen und sie folgte seinem Beispiel.

„ich habe mich gerade entschlossen, das euch entscheiden zu lassen. Ihr seid gut befreundet und ich möchte Szenen haben, wie sie zwischen euch normal sind!“ Chaya schluckte, ihr wäre eine direkte Regieanweisung lieber gewesen. Sie wechselten hoch in das beheizte Schlafzimmer, was inzwischen aussah als würde Izzy hier schon seit ewigen Zeiten leben. Es standen einige Pokale rum, Poster von Wrestlern und leichtbekleideten Frauen waren aufgehangen worden. Das Bett war schwarz bezogen. Es wirkte wie ein typisches Zimmer eines jungen Erwachsenen. In den Ecken standen die Fluter und es war angenehm warm.

Chaya überlegte die ganze Zeit, was für sie und Izzy typisch war und dabei fielen ihr eigentlich nur 3 Dinge ein. Ernsthafte Gespräche, raufen (von hinterher jagen bis hin zu Kissenschlachten) was gewöhnlich darin so endete das er sie auskitzelte und sie sich nicht wehren konnte und Kuschelszenen.

Der Regisseur sah die beiden abwartend an: „okay, raus mit der Sprache auf was können wir uns gefasst machen.“ Die beiden Freunde tauschten einen Blick. Chaya räusperte sich: „Es gibt eigentlich 3 typische Sachen für uns. Eine Sache die für uns typisch ist, ist toben. Das kann über eine Verfolgungsjagd oder eine Kissenschlacht, Wasserschlacht sein. Gewöhnlich endet es darin, dass er mich auskitzelt und ich nicht wegkomme. Das zweite für uns typische sind Gespräche. Dabei sitze ich oft zwischen seinen Beinen und wir unterhalten uns einfach nur….“ Sie wurde stiller. Tom nickte: „okay….klingt gut und das dritte?“ Chaya wagte nicht mal in Izzys Richtung zu sehen. Sie hoffte inständig, dass er das nicht erwähnen würde zumal Carly gerade wieder rein gekommen war. Izzy sah Tom an: „Das 3. ist bei uns kuscheln.“ Tom sah ihn entgeistert an: „Wie hab ich mir das vorzustellen?“ fragte er. Die Blondine wünschte sich gerade der Erdboden möge unter ihr aufgehen und sie könnte darin verschwinden, aber dieser Wunsch blieb unerfüllt. Izzy zuckte die Schultern. „Wir liegen auf dem Bett und ich kraule ihren Arm, meistens schlafen wir so ein.“ Chaya sah nur instinktiv wie Carlys Blicke sie gerade tausendfach töteten. Bisher hatte die nichts davon gewusst, ab jetzt sah das anders aus. „Okay…aber ich sag euch dann noch wie ich mir das vorstelle. Na dann mal los. Wir fangen mit dem ersten an, was Chaya erzählt hat. Also auf eure Plätze!“ Die beiden nickten. Während sie gingen, raunte Chaya ihm nur zu: „Dir ist schon klar, das nach diesem Dreh die Hölle auf Erden auf dich wartet. Deine Freundin hat das gerade gehört und wir waren uns doch einig, dass Carly das nicht erfährt.“ Raunte sie ihm dann zu. Izzy ließ sich aufs Bett fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Er sagte nichts. Chaya hockte im Schneidersitz auf dem Bett und sah ihn an. Sie wartete darauf dass er ihr antwortete. Aber dies blieb aus. Langsam grollte es in ihr. Sie hasste das. Es regte sie auf, wenn er ihr nicht antwortete. Sie hatte die Kameras und Leute um sich schon fast vergessen. Sie nahm ein Kissen, holte aus und warf es ihm an den kopf: „Hey ich rede mit dir!“ sagte sie dann laut. kaum das ihn jenes getroffen hatte, fuhr er hoch. „Boah du!“ er bekam ein anders zu fassen und schmiss zurück. Das endete in einer wilden Kissenschlacht, die so wild war das am Ende die Federn um sie herum flogen. Am Anfang hing sie noch über ihm und lachte, versuchte ihm das Kissen wegzunehmen. Doch es scheiterte und er war ja ohnehin viel stärker als sie. Sie hatte keine Chance mehr, er hatte irgendwann alle Kissen. So entschloss sie sich zur Flucht. Reflexartig fuhr sie herum und wollte über das andere Bettende wegkrabbeln. Izzy erkannte allerdings ihren Plan. Blitzschnell packte er ihren Fuß: „nichts da hier geblieben!“ er zog sie zurück, wo sie zappelte und sich wehrte. Mit einem Dämonischen grinsen hockte er jetzt über ihr und begann sie auszukitzeln, während die letzten federn sachte auf sie hinab glitten. Chaya lachte und prustete ohne Ende, versuchte wegzukommen und doch scheiterte es. Irgendwann verstummte ihr lachen und auch er hörte auf. Sah sie einfach nur an. Sein Brustkorb hob und senkte sich heftig und er keuchte. Denn es war nicht so einfach sie zu halten.

Just in diesem Moment brüllte Tom: „Danke das war`s!“ und wies dann einige Leute an, die Federn weg zu räumen und neue Kissen zu organisieren. 3 Mädels kamen und saugten alles weg. Neue Kissen wurden bezogen.

Tom dirigierte Izzy auf einen Stuhl: „Setz dich dahin!“ sagte er. „Beine auseinander! Und du setzt dich jetzt dazwischen hin. Aber halbe Drehung und legst den Kopf auf sein knie!“ wies er beide dann an.

Ashlee war unlängst zurück, sie ignorierte Jay, der förmlich an ihr klebte. Tom ging zurück und sah wieder auf seinen Monitor „alles auf Anfang und bitte…“ Chaya war verunsichert, sie wusste nicht was sie machen sollte. Ihre Gespräche waren meist, sehr sehr persönlich und es gefiel ihr nicht, das hier jetzt nachsimulieren zu müssen. Izzy streckte seine Hand aus und kraulte ihr leicht den Kopf. Irgendwann brach er allerdings ab: „Stop, das geht dann doch zu weit. Ich kann das so nicht!“ Tom schaute perplex, nickte und meinte: „Gut dann lege ich jetzt die letzte Szene selbst fest.“ Chaya war blitzschnell hochgeschossen und wartete auf Toms Anweisungen.

„Ihr legt euch beide da jetzt ins Bett. Chaya Du mit dem Rücken zu Izzy. Sein Kopf an deiner Schulter. Sein Arm um deine Taille und er krault deinen Arm. Ihr schlaft!“ befahl er dann und kaum waren diese Worte gefallen, wünschte sich Chaya gerade doch die andere Szene gemacht zu haben. Doch gerade als sie sich in Richtung Bett bewegen wollte, erklang Carlys Stimme: „Ich möchte das nicht!“ alle fuhren herum einschließlich Tom. Welcher nun fragend schaute: „Wie bitte?“ fragte er. Carly schnaubte: „ich will nicht, das sie mit meinem Freund in einem Bett liegt!“ Chaya wusste nicht, ob sie jetzt erleichtert über den Drehabbruch sein sollte oder trotzig reagieren sollte.

„Du hast auch mit Jay in einem bett gelegen und das war bei weitem heftiger!“ fauchte Ashlee nun, der das gar nicht passte. Carly ignorierte sie, aber es war Izzy der das klärte: „ich werde das jetzt drehen, ob es dir gefällt oder nicht. Es ist mein Job und wenn du damit nicht umgehen kannst, geh raus und warte da. Wir reden anschließend darüber!“ sagte er und Chaya zuckte bei der Kälte und gleichzeitigen Wut in seiner Stimme innerlich zusammen. Im nächsten Moment knallte die Tür und Carly war weg. Izzy nahm die verdutzte Chaya nun an die Hand und zog sie mit sich aufs Bett.

Dort angekommen ließ er sich fallen und zog sie in seine Arme. Die Position zu finden, die Tom wollte, war nicht schwer. Sie hatten tatsächlich öfter so geschlafen.

Am Anfang war die Blondine verunsichert und verwirrt. Als er jedoch begann ihren Arm zu kraulen und sie seinen Atem an ihrem hals spürte, kehrte das vertraue Gefühl zurück. Sie schloss die Augen, rutschte noch ein wenig an ihn ran. Verschränkte die andere hand mit seiner und vergaß einen Augenblick lang einfach alles um sich herum. Ließ sich von ihren Gefühlen und den Erinnerungen leiten.

Der Moment als sie Toms Stimme wahrnahm, dauerte nicht lange. Sie hatte das Gefühl es wären nur Bruchteile an Sekunden gewesen. Ashlee sagte ihr später nur, dass Tom fast 3 Minuten gefilmt hatte. Es wurde ja eh nicht alles verwendet. Chayas Szenen waren damit beendet und Carly war dran. Izzy zog die weiße Weste aus, die er eben noch getragen hatte und tauschte sein Cap aus. So wirkte das ganze als wären es verschiedene tage. Tom wollte bei Chaya und Izzy immer dieses vertraute rauskehren, während er bei Izzy und Carly streng darauf achtete das körperliche mehr zu betonen. Also sah man die beiden auf dem bett knutschen. Als es dann daran ging, dass Izzy Carly auszog bzw. umgekehrt, wurde es zuviel für die Blondine. Sie sah wieder die Szenen vor zwei Monaten vor sich, spürte wieder diesen innerlichen Schmerz in sich. Den Schmerz und die Bilder die sie in mühseliger Arbeit verdrängt hatte. Sie waren wieder da unwiederbringlich. Fassungslos, starrte sie auf die Szene und sah wie Izzys Hände gerade Carlys Bluse mit traumwandlerischer Sicherheit öffneten, während ihre Hand seine Brust streichelte. ihr wurde schlecht. Chayas Hand krallte sich gerade schmerzhaft in Chris Arm, so dass dieser aufkeuchte und wurde blass. „raus!“ flüsterte sie ihm nur zu und er zog sie mit raus. Ging mit ihr zusammen zurück zum Wohnmobil, wo sie den letzten Kostümwechsel vor sich hatte.

„Alles okay?“ fragte er und rieb sich den Arm, den sie gerade wieder losgelassen hatte. „Jaja, war nur etwas viel. Ich dachte ich bin es los!“ murmelte sie leise und lehnte den Kopf gegen die kalte Plastiktür

„Sowas kann man nicht verdrängen und jeder würde so reagieren wie du.“ Versuchte er zu trösten. „Chris, ich geh mich umziehen. Sieh du bitte nach Ashlee und sorg dafür das sie Carly nicht an die Gurgel geht!“ bat sie dann. Er sah sie immer noch besorgt an: „bist du sicher, dass ich dich alleine lassen kann?“

„ja, klar: Stella und Emily sind ja dadrin!“ erwiderte sie und lächelte schwach. Er seufzte: „ich hab kein gutes Gefühl dabei!“ „BITTE!“ ihre Stimme war jetzt fast schon ein flehen. „Bin ja schon weg!“ murmelte er und setzte davon. Sie seufzte und sank auf der Treppe zusammen und brach in schluchzen aus. Die Tür wurde irgendwann aufgerissen und Chaya spürte nur noch wie sie von zwei Armen hochgezogen wurde. Jemand setzte sie auf die Eckcouch und schob ihr einen Becher Kakao unter die Nase: „Trink das Kleines!“ als sie blinzelte und die Tränen ein wenig verschwammen, sah sie Emilys gutmütiges Gesicht. Sie saß ihr gegenüber und lächelte sanft, während sie beruhigend Chayas Hand tätschelte.

„glaub mir Kind, ich weiß wie es ist unglücklich verliebt zu sein. Aber weißt du aufgeben, bevor es überhaupt versucht zu haben bringt es nicht. Ich habe damals aufgegeben ohne es versucht zu haben. Zu spät habe ich erfahren das er da gleiche fühlte und als ich es dann gemerkt habe war er verheiratet!“ sagte sie und Die Blondine sah die Trauer in den braunen Augen. Im nächsten Moment sah Emily sie wieder unverwandt an und gab ihr ein Taschentuch: „Hier trockne deine Tränen. Sternenaugen dürfen nicht weinen sonst verlieren sie ihre Magie!“ Chaya legte den kopf schief: „Wieso eigentlich Sternauge?“ fragte sie leise. Stella, Emilys Tochter setzte sich zu ihnen. „So nennt Sie nur Menschen mit besonderen Augen. So wie deine. Sie wechseln scheinbar nach Laune ihre Farbe und sie leuchten wie Sterne. Solche Menschen sind was besonderes, ihre Augen strahlen eine besondere Magie aus!“ lächelte sie. Chaya schnäuzte sich: „An mir ist nichts besonderes. Ich bin ein ganz normales Mädchen mit überdurchschnittlich vielen Problemen!“ murmelte sie.

„Doch du bist was besonderes. Für irgendjemanden auf der Welt wirst du immer was besonderes sein und ich glaube auch das dieser jemand hier in der Nähe ist!“ erwiderte Emily und deutete damit auf Izzy.

„ich habe sogar das Gefühl, dass er hier bald auftauchen wird. Bis dahin trinkst du jetzt und ziehst dich um. Andersrum, wäre keine Gute Idee!“ sie tätschelte noch mal Chayas Hand und schob ihr die Tasse hin.
 

Als Chris wieder ankam, stutzte er. Der Dreh hatte aufgehört aber es schien nicht so als ob der Take im Kasten wäre. Izzy und Carly stritten lauthals in einer Ecke. Chris näherte sich vorsichtig Ashlee: „was ist hier los, warum drehen die nicht mehr?“ sein blick ging über Izzys Brust, wo sich gerade vier lange feuerrote Streifen lang zogen.„und wie kommt er an die Teile?“ fügte er irritiert hinzu.

Ashlee schien auch verwirrt, sie folgte der abfolge von amerikanischen Wörtern die das Pärchen sich an den Kopf knallte. „Als du mit Chaya so raus bist, hat er ihr nachgesehen. Das wäre ja nicht mal schlimm gewesen, hätte man cutten können. Carly hat das allerdings gesehen und hat ihm ihre Nägel in die Haut gejagt. Woraufhin der Take abgebrochen wurde. Seit dem sind sie am streiten und glaub mir, die Worte die sie gerade für Chaya benutzt sind alles andere als nett: oh wenn ich sie doch nur erwürgen könnte!“ Ashlee knurrte. „und Izzy?“ fragte Chris, der so schnell nicht übersetzen konnte. „Der staucht sie gerade zusammen, sie solle sich nicht wie eine 12jährige benehmen. Es wäre nur ein dreh und aua..“ Carly hatte Izzy gerade eine gefeuert und schrie ihn jetzt an: „..das war gerade dafür, dass Chaya bei ihm im bett geschlafen hat! Uh die wird doch wohl nicht jetzt!“ Ashlee sprang auf. Aber in diesem Moment raste Izzy bereits an ihr vorbei, Richtung Wohnmobil.

Chaya hatte sich gerade umgezogen und kämmte sich die Haare. Stella und Emily waren für ein paar Minuten weg und sie war dankbar über die Ruhe um sich sammeln zu können.

Mit einem Mal wurde die Wohnmobiltür aufgerissen, sie knallte gegen die Außenwand. Chaya zuckte zusammen, sackte aber im nächsten Moment auch schon in die Knie. Jemand hatte sie an den Haaren gepackt und zog ihren Kopf grob in den Nacken. Als sie hochsah, sah sie direkt in Carlys wutentbranntes Gesicht. „Sag mal geht`s dir zu gut, was geht denn mit dir?“ brachte Chaya nur raus und versuchte aus dem griff rauszukommen. Aber Menschen mit langen haaren, waren dort wahnsinnig empfindlich. Carly packte fester zu: „ich hab dich vorher gewarnt. Lass die Finger von ihm! Ich schwöre das war das letzte Mal. Du kriegst ihn nicht!“ fauchte sie. Im nächsten Moment spürte Chaya wie der Druck in ihrem Nacken auf einmal nachließ und hörte dann etwas krachen. Als sie sich aufrappelte und hochsah, sah sie Carly am Tisch knien. Vor ihr stand Izzy, dessen Brustkorb sich hastig hob und senkte. Sie zuckte zurück. Sie hatte ihn noch nie so hasserfüllt gesehen und als er jetzt die Stimme erhob, kauerte sie sich gerade instinktiv zusammen. „Tu das nie wieder, Carly. Nie wieder oder ich vergesse mich! Sie ist die letzte die irgendwas für meine Fehler kann!“ brüllte er sie nun an. Chaya sah Carly schluchzend sich aufrappeln und im nächsten Moment brüllte sie ihn auf allerheftigsten amerikanisch an, was Chaya beim besten Willen nicht mehr übersetzen konnte. Als Izzy jetzt auch noch zurückbrüllte, kroch die Deutsche nun vollends unter den Schminktisch, zog die Beine an und legte die Hände auf die Ohren und begann vor sich hinzusummen, während sie ihre Augen schloss und sich ein wenig wiegte wie ein kleines Kind. Gerade kam etwas durch, was sie so sehr hasste. Aufgrund der Tatsache, dass ihr Vater immer brüllte und ihr auch schon welche gelangt hatte bekam sie immer ultimative Panik wenn so was passierte. Sie wünschte sich dann immer in eine Traumwelt fern von allem.

Irgendwann nahm sie jemand vorsichtig in den Arm und als sie aufschaute sah sie direkt in Richies strahlendblaue Augen, die sie besorgt ansahen: „Alles okay, Chaya?“ fragte er vorsichtig und wandte den kopf. Im nächsten Moment fauchte er Izzy und Carly an, die immer noch stritten. Chaya verstand nicht ganz was er sagte, dazu war sie viel zu verwirrt: Sie registrierte nur wie Izzy Carly grob am Arm packte und sie schon fast aus dem Wagen schmiss.

„Ist ja alles gut, Engel!“ tröstete der kleinste jetzt die fast 5 Jahre ältere und strich ihr beruhigend über den Rücken. Sie klammerte sich jetzt fast schon an ihm fest. Sie zitterte am ganzen Körper. „Was war das?“ fragte sie leise. Er schüttelte kurz die Hand: „Normalerweise schlage ich keine Frauen, aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme! Ich hab ihr eine verpasst und wenn die noch mal auf dich losgeht, dann bring ich die um. Ich mag es nicht sonderlich, wenn jemand meine große Schwester bedroht!“ entgegnete er knurrend und Chaya musste unwillkürlich lächeln. Sie fand es wahnsinnig lieb von Richie, dass der sie wie ein Löwe beschützte. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern ihn gesehen zu haben. Sie hatte nur gespürt, wie jemand Carly weggerissen hatte und dann krachte es, danach hatte sie nur Izzy gesehen. Der Carly anschrie. Richie schien ihre Gedanken erraten zu haben: „Nachdem Izzy rein kam bin ich losgerannt um Ashlee und Jay zu holen, aber die waren nicht aufzutreiben! Und es ist wirklich alles okay mit dir?“ er musterte sie immer noch besorgt. Sie nickte, fuhr sich durch das Haar: „Jaja, geht schon. Danke Murmel!“ sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und umarmte ihn fest. „Kein Problem. Aua, allmählich gewöhn ich mich dran. wegen Dir Schmerzen in der Hand zu haben!“ erwiderte er und schüttelte abermals die Hand. Sie sah ihn entgeistert an: „Wieso?“ er wurde still: „Wieso Murmel?“ wiederholte sie. „Ich hab Izzy vor 2 Monaten eine reingehauen als Du gegangen bist!“ gestand er dann kleinlaut. Die Blonde schlug erschrocken die Hand vor den Mund: „Sag mal bist du denn übergeschnappt und du lebst noch?“ fragte sie dann und besah ihn sich genauer. „Jay hatte ihn festgehalten, damit er dir nicht nachrennt. Mir ist einfach der Kragen geplatzt. Ich kann es nicht mehr sehen wie du wegen diesem Dreckskerl und dieser Zicke leidest. Ich will dich nicht mehr leiden sehen...“ knurrte er jetzt. Chaya legte ihm die Finger auf den Mund: „Sprich nicht so von ihm Murmel, er kann doch auch nichts für seine Gefühle für sie und sie verteidigt nur was ihr gehört. Würde ich auch tun!“ sagte sie dann milde lächelnd. Er nahm ihre Hand weg: „Wie kannst du die blöde Kuh immer noch verteidigen und Izzy ist ein Idiot der kapiert es nicht. Der wird es nie kapieren und überhaupt!“ ereiferte sich das US5 Küken jetzt: das sah so putzig aus, dass Chaya jetzt unweigerlich lachen musste. Im nächsten Moment umarmte sie Richie: „Gott Murmel, du bist so süß! Ich hab dich lieb!“ dieser Gefühlsausbruch, brachte den jüngsten jetzt so aus der Fassung, dass er rot wurde und etwas zaghaft die Arme um sie legte: „ich dich auch! Bist eben meine große Schwester und für die mach ich alles!“ sagte er leise. In diesem Moment räusperte sich hinter ihnen jemand laut und beinahe knurrend. Richie zuckte zusammen, ließ Chaya erschrocken los und stieß sich dabei den Kopf: „ich geh dann jetzt mal Ashlee und Jay suchen, wir sehen uns später!“ und ehe sie noch etwas tun konnte, war er weg. Sie sah jetzt erst den Grund warum Richie so plötzlich die Flucht ergriffen hatte. Izzy lehnte mit verschränkten Armen in der Tür. Jetzt kam er auf sie zu, instinktiv wollte sie zurückweichen aber hinter ihr war nur die Wand. Er ging in die Knie, reichte ihr die Hand die sie zögernd nahm und zog sie hoch: „alles okay?“ fragte er dann. Sie nickte zaghaft: „Du darfst Murmel aber nichts tun, er wollte ihr nicht wirklich was böses. Er ist doch noch ein Kind…“ redete sie dann los und in dem Moment war er es der ihr die Finger auf die Lippen legte. Dann schüttelte er den Kopf: „Ist okay, er wollte dich beschützen und sie hat` s verdient gehabt! Immerhin kannst du nichts für meine Fehler. Ich bin ihr Freund und ich hätte dich nicht zu mir in mein bett lassen dürfen…“ als er das sagte, spürte sie wieder etwas in sich zerbrechen. Sie nickte mechanisch: “Du hast es mir ja immer prophezeit...:“ fuhr er fort. >Ja aber geweigert habe ich mich auch nicht! < schoss es ihr durch den Kopf.

„Aber ich Trottel kann ja nicht hören, ich kann mich nicht gegen Dich wehren wenn du in meiner Nähe bist. Ich hab dich einfach gerne um mich und deshalb ist es für mich normal, wenn du bei mir bist!“

Ein weiteres stummes nicken ihrerseits. Er seufzte umfasste ihre Hüfte mit den Händen: „Tut mir leid, ich wollte nicht das sie dir wehtut!“ er sah sie betroffen aus seinen braunen Augen an.

Sie schüttelte den Kopf: „Schon gut, ich versteh das schon! Ich würde vermutlich ähnlich reagieren. Es war mein Fehler. Einer von uns beiden hätte sich wie ein erwachsener benehmen müssen…“ sie stupste ihn leicht an: „…und da du sowieso immer ein großes Kind bleiben wirst, hätte ich vernünftig sein müssen!“ vollendete sie dann und gerade nach der Schlafszene vorhin, tat ihr die Vorstellung erstrecht weh ihn einfach so aufgeben zu müssen. Er lächelte sie an: „Du warst schon immer die vernünftigere von uns beiden!“ Sie senkte den blick, schaute aber kurz darauf wieder auf: „Du weißt genau wie unvernünftig und trotzig ich sein kann, wie ein kleines Kind. Das nimmt sich nicht viel In vielerlei Hinsicht bist du der Erwachsener von uns beiden, definitiv. Du bist Konsequent, professionell, während ich bei so was immer einbreche! Und du hast mir noch was voraus….“ Sie bohrte ihm ihren Zeigefinger leicht in die Brust. „achja und was?“ er lachte schon wieder und in diesem Moment ging für Chaya die Sonne auf. Sie lächelte ihn an: „Dein Hormonhaushalt hängt nicht vom Mond ab!“ jetzt lachte er: „Stimmt, ich blute auch nicht ohne Grund länger als 5 Tage, bekomme keine Fressattacken und habe keine Stimmungsschwankungen!“ sie nickte: „Jap, dafür hab ich dir voraus das man mir nicht ansieht, wenn mich jemand anheizt!“ das Strahlen kehrte in ihr Gesicht zurück. „So? Bist du dir da so sicher und was ist, wenn ich unlängst raus gefunden habe wie man dich anheizt und es sieht?“ neckte er sie. Ihre Augen funkelten ihn an: „Dann müsste ich dich jetzt auf der Stelle umbringen, denn das ist ein gut gehütetes Geheimnis!“

Gerade als er etwas erwidern wollte, wurde die Tür aufgerissen und eine Ashlee kam in den Rum gestürzt: „Schatz alles okay, Murmel hat schon erzählt was die vor hatte?“ fragte sie und nahm Chaya augenblicklich in den Arm. Die nickte nur: „Jaja, schon okay. Mir geht`s gut. Also langsam hab ich das Gefühl die Murmel entwickelt sich zum Schläger!“ sagte sie leise. Izzy grinste; „der ist zwar noch klein, aber was meinst du was der für einen Wumms drauf hat, wenn der wütend ist. Mir tat der Kiefer danach noch fast ne Woche weh und er hat leicht geknackt!“

Chaya grinste zurück: „Tja, Murmel ist eben mein Ritter auf dem weißen Pferd!“

Ashlee seufzte: „ich unterbreche eure Lobeshymnen ja nur ungern aber ihr müsst. Die letzten Szenen stehen an und dann ist Schluß. Ach Izzy, Tom meinte er hat genug Material von dir und Carly!“ der Amerikaner nickte und Chaya hatte den Eindruck, er war irgendwie erleichtert das nicht noch mal drehen zu müssen. Sie schüttelte den Kopf betrachtete ihn noch mal und stellte fest, dass sie sich wohl nur getäuscht hatte.

„Kommt ihr jetzt? Tom ist eh schon total angepisst! Er will fertig werden!“ drängelte Ashlee nun.

Chaya nickte und sprang aus dem Wohnmobil gefolgt von Izzy. Inzwischen war es dunkel geworden und sie kehrten zur Straße zurück, wo nun gedreht wurde.

Schon von weitem konnte sie Tom sehen, der wild mit Carly diskutierte. „Ich hab sie!“ rief Ashlee ihm zu. Auf Toms Gesicht erschien ein erleichtertes Lächeln: “Danke du bist meine Rettung!“ sagte er und begann auch schon zu erklären. „Du stellst sie jetzt zur Rede und dann kommst du hinzu und ziehst ihn einfach weg.:“ erklärte er kurz. Chaya nickte und Izzy war schon mit einigen Schritten im Wohnzimmer Set.

Auch Jay und Carly gingen auf ihre Positionen. Es dauerte allerdings einige Male bis der Take im Kasten war.

Tom seufzte. „okay…jetzt nur noch zwei Szenen, dann ist Feierabend Leute. Sammelt eure Kräfte. Die nächste Szene spielt bevor Izzy reingeht. Er kommt an und Chaya du bittest ihn da nicht reinzugehen. Er schaut dich einen Moment an und geht dann trotzdem an dir vorbei…alle auf eure Plätze. Und bitte!“

Izzy lief über die nasse Strasse auf das erleuchtete haus zu. Direkt davor stand sie die Hände tief in den Taschen vergraben. Als er sie erreichte versperrte sie ihm den weg: „Geh da jetzt nicht rein, bitte. Es würde dir nicht gefallen was du siehst..“ sagte sie und hielt ihn am Arm fest. Er sah sie einen Augenblick lang einfach nur an und ließ sie dann stehen,. Lief weiter bis zur Tür an der er klingelte.

Dieser Take wurde fast 6 mal gedreht, weil Chaya anfangs einen Sprachpatzer hatte und später einen Lachanfall bekam als Izzy sie ansah. Ab dem zweiten Mal war er es der fast zeitgleich mit ihr zu prusten begann. Irgendwann hatten sie dann aber auch diese Szene im Kasten.

Tom seufzte. „Okay letzte Sequenz. Ihr steht auf der Straße du siehst ihr in die Augen und danach nimmst du sie und gehst mit ihr weg. Alle auf ihre Plätze…und bitte…“

Izzy stand Chaya gegenüber und sah sie an. Das Licht der Laternen glänzte auf der Regennassen Straße und ihr Atem war deutlich in der kalten Winternachtluft zu sehen. Dann legte er Chaya fast wie selbst verständlich einen Arm um die Taille und ging mit ihr die Straße entlang. „Und danke. Das war`s!“ Tom schaute sich die Frequenz noch mal an. Ashlee beugte sich über seine Schulter und schaute ebenfalls: „Also ich würde an der Stelle bevor sie gehen, noch einen Kuss einbauen: Weil dann könnte man während er ihr in die Augen sieht noch mal einen Flashback machen und wenn sie dann gemeinsam gehen dreht Chaya sich noch mal um und sieht in die Kamera mit den Worten: „Du wirst die letzte sein, die es erfährt!“ schlug sie dann vor. Tom kratzte sich am kopf: „Dann würde das Ende die Wendung bekommen, dass Chaya das geplant hat ab dem Moment wo sie wusste das Izzy betrogen wird. Sie hat geplant sich auf demselben weg an seiner Freundin zu rächen, aber aus echten Gefühlen!“ er schaute Ashlee kurz an: „Die Idee gefällt mir. Das schöne ist wir müssen nur noch zwei aufnahmen machen. Den Kuss und ihre Drehung in seinem Arm! CHAYA & IZZY!“ brüllte er dann so laut los, dass Ashlee neben ihm zusammenzuckte. Die beiden kamen angetrabt. „Was ist denn?“ fragte Chaya und rieb sich die Hände. Es war eiskalt. „Wir haben eine kleine Planänderung!“ sagte Tom dann. „Planänderung?“ Izzy schaute nicht minder überrascht als Chaya. Dieser nickte: „Ja, ich möchte noch eine Kussszene haben und eine andere Szene!

Bei den Worten Kussszene wurde Chaya gerade ein wenig anders, aber dennoch ließ sie sich nichts anmerken: „okay..“ meinte sie nur. Auch Izzy nickte. „Dann bitte noch mal auf die Ausgangsposition bevor ihr losgeht!“ wies Tom an.

Als Tom die Anweisung gab, hatte Izzy längst kein Gehör mehr dafür. Seine Augen waren auf sie gerichtet und nur sie. Die Umgebung war unlängst in weite ferne gerückt. Viel zu sehr zogen ihre Augen ihn in ihren Bann. Sie leuchteten in einem blau-grün. Und schienen ihn gerade zu herauszufordern >Wie ein wilder Engel, sich ihrer Wirkung und Fähigkeiten nicht bewusst!< dachte er noch, während ihr Atem gefror und leicht prickelnd seine Haut berührte.

Ihre Lippen schimmerten leicht im Licht. Langsam beugte er sich runter hob mit der Hand sanft ihr Kinn an, so dass sie ihn ansehen musste. Er erwartete das ihre Lippen so kalt sein würden, wie ihre haut unter seinen Fingern. Doch sie waren warm und weich. Sanft küsste er sie, dabei musste er gerade unweigerlich grinsen. Im nächsten Moment brüllte Tom auch schon: „Izzy nicht grinsen. Das ist ein gefühlvoller Kuss und sonst nichts. Noch mal bitte..“ er kratzte sich verlegen am Kopf: „Entschuldigung, aber das ist etwas merkwürdig. Man küsst ja nicht jeden tag seine beste Freundin!“ rechtfertigte er sich. Chaya starrte auf den Boden, ihre Wangen waren leicht gerötet und sie versuchte gerade sich wieder einzukriegen.

Sie zupfte an seinem Ärmel, „jetzt mach bitte mir wird kalt!“ meinte sie dann. Er grinste nur kurz: „Dann muss ich dir einheizen oder wie?“ auf ihrem Gesicht erschien ein freches Lächeln: „Das schaffst du sowieso nicht!“

Gerade als er etwas erwidern wollte, verschaffte sich der Regisseur wieder Gehör: „Könnten wir dann bitte?! Ich bin genauso müde wie ihr auch!“ knurrte Tom nun.

Sie gingen wieder auf ihre Ausgangsposition.

Der Clipdreh zu last to know endete nach etwa 30 Stunden Dauerdreh.



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