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Defying Gravity

Axel/Xigbar/Demyx
von

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Defying Gravity
 

Kaum war der letzte Vorhang gefallen, der letzte Ton verklungen und der letzte Rest des tosenden Applauses verhallt, setzte das Gemurmel der Masse ein, die aus dem Theater strömte; und obwohl der Saal gut beleuchtet war, bemerkte niemand, nicht einmal das Personal, die drei Gestalten, die in der hintersten Reihe saßen. Drei Stunden waren die Menschen dort gesessen, schweigend und jubelnd, hatten mitgefiebert oder vor Anspannung geweint, doch mit dem Schlusston des Stückes war auch der Zauber, den der Prospekt versprochen hatte, verflogen und der Bann gebrochen.
 

Es war immer wieder erstaunlich, so fand Xigbar, wie schnell die Leute, die so viel Zeit geopfert, so viel Geld ausgegeben hatten, um ihrem Alltag zu entfliehen, wieder in ebenjenen Trott und Egoismus verfielen, der sie nur das wahrnehmen ließ, was sie überhaupt sehen wollten.
 

Sie rührten sich nicht und sprachen kein Wort, warteten, bis alle Besucher das Theater verlassen hatten, sich die schweren Türen schlossen und das Licht gelöscht wurde. Dann schnippte Axel mit den Fingern, worauf eine kleine Flamme in seiner Handfläche erschien, welche die Dunkelheit um sie herum vertrieb.
 

Demyx sprang auf und stürmte vor zur Bühne, starrte hinab in den Orchestergraben, drehte sich um und wartete ungeduldig darauf, dass seine Kollegen zu ihm stießen. In seinen Augen spiegelte sich der Glanz der Flamme und seine Lippen zierte ein verträumtes Grinsen. „War das nicht einfach ... “, begann er und brach ab, suchte nach Worten, die seiner Begeisterung Ausdruck verleihen und ihr Genüge tun konnten.
 

„Stinklangweilig?“, schlug Axel hilfreich vor.
 

Schmollend verschränkte der Wassermanipulator die Arme vor der Brust. „Du willst mir doch nicht wirklich sagen, dass es dir nicht gefallen hat?“
 

„Sieh es ein, Kurzer, wir sind nur dir zuliebe mitgekommen“, behauptete Xigbar schulterzuckend und tauschte vielsagende Blicke mit Axel.

Natürlich war das übertrieben. Das Stück war nicht übel gewesen. Im Gegenteil. Aber sollten sie es wagen, zuzugeben, dass ihnen ein Musical gefallen hatte, würde Demyx sicherlich nicht locker lassen und so lange auf sie einreden, bis sie schließlich mit ihm nach Atlantica gingen und selbst in einem Stück mitsangen.
 

Und sie beide? Mit Fischen singen? Ja, genau. Eher würde die Hölle zufrieren!
 

„Aber … sie ist sogar geflogen!“, versuchte Demyx noch einmal, einen der beiden von der Qualität und den Höhepunkten des Stückes zu überzeugen.
 

Xigbar jedoch stellte sich stur. „Toll. Das kann ich auch. Und das sogar ohne Hilfsmittel.“
 

„Noch“, schaltete sich Axel ein. „Bald wirst du diverse Mittelchen brauchen, um gewisse Körperteile hochzukriegen, alter Mann.“ Lachend klopfte er dem Schützen auf die Schulter, grinste breit, als der ihn wutentbrannt am Kragen packte.
 

„Was glaubst du: Wie gut überleben Pyromanen Stürze aus großer Höhe?“, wollte Xigbar rhetorisch wissen.
 

„Kommt drauf an, wie gut Piraten brennen“, konterte Axel noch immer lachend.
 

„Wen nennst du hier einen Piraten?“
 

„Wen wohl? Schau dich doch mal um, du einäugiger -“ Er wurde jäh unterbrochen, als sich ein Schwall kalten Wassers über sie beide ergoss.
 

In der Zwischenzeit war Demyx nämlich auf die Balustrade geklettert und balancierte mit der Sitar in den Händen auf dem schmalen Steg, der den Orchestergraben von der Bühne trennte. Missmutig ließ er sie wieder verschwinden, sah die beiden an und stemmte die Hände in die Hüften. „Könnt ihr nicht einmal für fünf Minuten die Klappe halten, wenn ich mich umsehen will?“ Er nickte zufrieden, als die beiden sich zerknirscht entschuldigten und erkundete neugierig die Bühne, tastete den aufwendig bedruckten Vorhang ab, warf einen Blick in die beiden Seiteneingänge. Dabei summte er leise eine Melodie, die man nach kurzer Zeit als eines der vielen Lieder des Stückes identifizieren konnte.
 

Seufzend setzte sich Xigbar an den Bühnenrand und sah ihm dabei zu. Es war schon seltsam, wie verschieden sie drei doch waren. Und es war ebenfalls seltsam, dass sie es überhaupt im gleichen Raum aushielten, ohne sich gegenseitig an die Kehle zu gehen. Nun ja, fügte er mit einem Seitenblick auf Axel hinzu, der neben ihm saß und gelangweilt die Beine baumeln ließ,zumindest manchmal.
 

Dennoch … auf eine gewisse Art und Weise ergänzten sie sich perfekt. Jeder der drei füllte eine gewisse Leere in der Brust der anderen beiden. Es war nicht das Gefühl, wieder ein Herz zu haben, bei Weitem nicht; anderweitige Behauptungen wären kitschig und gelogen. Vielmehr war es ein unsichtbares Band, welches das Schicksal zwischen ihnen gewoben hatte.

Wenn er mit Demyx und Axel zusammen war, wenn sie zusammen arbeiteten, fühlte es sich an, als könnten sie das Unmögliche möglich machen, als wären sie in der Lage, die festgeschriebenen Gesetze der Natur ihrem Willen zu unterwerfen.
 

Die Gedankengänge des Schützens wurden unterbunden, als Demyx sich zu ihnen herumdrehte und mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen auf sie zukam, jedem eine Hand anbot. „Die Herren“, begann er verschwörerisch flüsternd. „Hattet ihr schonmal Sex auf einer Musicalbühne?“
 

„Nicht, dass ich wüsste“, meinte Axel zögernd und auch Xigbar schüttelte den Kopf.
 

„Dann wird es Zeit, dass wir das ändern!“, bestimmte Demyx lachend.
 

„Und das aus deinem Mund, Kurzer?“ Verwirrt tauschte Xigbar einen Blick mit dem ebenso irritierten Pyromanen aus, griff dann nach der ihm dargebotenen Hand.
 

„Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Axel und nahm die andere Hand.
 

„Mir ging es nie besser“, meinte Demyx beruhigend und führte sie zur Bühnenmitte, zitierte dann einen Satz aus dem Stück, der Axel und Xigbar klarmachte, dass sie mit dem Wassermagier eindeutig noch öfter ins Theater gehen mussten, wenn sie weitere angenehme Überraschungen dieser Art erleben wollten.
 

„Ich fühle mich nur irgendwie … wicked!“
 

__________
 

Just you and I defying gravity

With you and I defying gravity

They'll never bring us down.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Lumaria
2010-02-24T14:02:05+00:00 24.02.2010 15:02
nochmals liebe dafür..
das ist übrigends eien sehr interessante frage..
sowas auf ner theaterbühne................hmm..
hehe..
*kuchen dalass*
Von:  Cindy
2010-02-14T22:10:22+00:00 14.02.2010 23:10
Nicht schlecht...

Wo bleibt das zweite Kapitel? XD
Von:  Gepo
2009-12-27T21:48:11+00:00 27.12.2009 22:48
*wechlach*
Alles klar ^.-

Ich hatte Wicked auf CD bekommen, es auf meinen PC gespielt und zufällig mit, als ich zufällig mal bei Chibi war. Dort kamen wir zufällig darauf ihren PC wieder instand zu setzen, wobei ich ihr Daten von mir überspielte und einfach mal - rein zufällig - "Defying Gravity" anmachte.
Daraufhin fragte sie mich, ob die Hauptdarstellerin während dieses Liedes fliege und wir kamen auf deine FF zu sprechen. Eher gesagt, Chibi kam zu sprechen, ich kannte sie damals ja nicht.
Hiermit wird mir klar, wovon sie damals sprach.

In Anbetracht dieser Vorgeschichte habe ich mich köstlichst amüsiert ^.-

Stilmäßig kann ich nur sagen, dass ich persönlich mich über mehr Details von Mimik und Gestik freuen würde.
Von:  -Anele-
2009-04-25T19:36:49+00:00 25.04.2009 21:36
Ja, Demyx , du fühlst dich nicht nur so, du BIST wicked!

Wieder mal ne schöne FF. Warum hast du dich ausgerechnet für ein Musical als Plot/Ort ausgesucht??
Demyx tanzt auf der Balustrade*rofl* Wenn er da runter gefallen wäre...
Schön, fand ich auch, wie du Xigbars Gedanken über seine Dresamkeit mit Demyx und Axel beschrieben hast. Und die Stelle, wo Demyx den beiden Wasser über den Kopf schüttet war einfach nur *lol*

Hab also nichts auszusetzen und nur Gutes zu schrieben.^^

Lieben Gruß
Anele/Eastnightwish

Von:  Flaire
2008-09-17T12:05:55+00:00 17.09.2008 14:05
*reingehopst kommt*
Hab gestern zwei FF's von dir gelesen und wollte sie gerade mal kommentieren. ^.^

*sich umsieht*
Von Kommis wirst du allerdings auch nicht erschlagen, was? Also am Schreibstil kann das nun wirklich nicht liegen. Gefällt mir wirklich sehr gut. Man merkt doch gleich wenn jemand auf dem Gymnasium ist. Die Wortwahl ist ganz anders und die Formulieren hören sich eleganter an.
Das mag ich wirklich sehr.
Wahrscheinlich hast du das selbe Problem wie ich – seltene Pairings.

Axel x Xigbar x Demyx.
Mhm diese Zusammenstellung kannte ich bisher auch noch nicht und ich wäre sicherlich nie auf die Idee gekommen, die zusammen zuschmeißen. Nichts desto trotz bin ich ja immer sehr neugierig und ich hab mir das schön genüsslich im Bett durchgelesen. ^.^

Was mir ganz am Anfang sehr gut gefallen hat war Xigbars Gedankengang, über die Zuschauer. Alles investiert so viel Zeit und Geld, nur um anschließend sofort wieder in den Alltagstrott zu verfallen. Das ist wirklich so.
Ich merke immer, wenn ich eine Con verlasse, wie z.B. die Nichi, das ich sehr wehmütig werde und es mir sehr schwer fällt wieder 'zurück' zu müssen. Meist weine ich der Con dann das ein oder andere Tränchen hinterher. Demnach kann ich das erlebte auch nicht einfach abhacken. Kann ihn also gut verstehen.

*kicher*
Du hast die drei toll dargestellt. Ich konnte mir richtig bildlich vorstellen, wie Demyx mit glänzenden und strahlenden Augen das erlebte versucht in Worte zu fassen und die anderen beiden ihm nur gelangweilt antworten. Denen würde ich es auch noch zutrauen, wenn sie eingeschlafen wären, aber ich bin mir sicher Demyx hätte sie dann recht schnell geweckt.

Lachen musste ich dann bei dem Text, wenn Axel und Xigbar es zugeben würden, dass ihnen das Musical gefallen hat, Demyx sie mit nach Atlantika mitschleppen würde um dort selber in einem Musical zu singen. Ich bin fast lachend vom Stuhl, bei dieser Vorstellung, gefallen.

Auch die Beschreibung zwischen den dreien ist dir gut gelungen. Sie sind wirklich alles ganz andere Charaktere, doch diese Mischung bindet sie zusammen.

Seltsam geschaut hab ich dann bei Demyx plötzlicher Frage, ob die beiden schon mal sex auf einer Musicalbühne gehabt hätten. Das war so ein plötzlicher Umschwung. Von lieb und verträumt auf klar und deutlich. Aber anscheinend hat das die anderen beiden Herren genau so irritiert.

Nun ja manchmal ist man ja von einem Ereignis so berauscht, das man Sachen macht und sagt, die man unter 'normalen' Umständen nicht machen würde.

So das war meine erste FF, die von dir gelesen habe und ich habe mal auf deine 'wörtliche Rede' geachtet, du machst ja nicht immer einen Zeilenumbruch. Man kann es ebenso gut lesen, aber ich befürchte, dass ich mich noch ein wenig daran gewöhnen muss, bevor ich es die gleichmache.
Aber warum hast du denn manchmal Absätze zwischen den Gesprächen gemacht? o.o Gehört das auch so? Ich hab schon in einigen FF's gesehen, dass so viele Absätze gemacht werden, das fand ich immer ein wenig zu viel. Möglich, dass das aber auch wieder eine Stil – Frage ist, auf die es einfach keine Antwort gibt.

Was gibt es noch zu sagen? Ach ja bis gleich, die zweite FF wartet. *lach*

Liebe Grüße
Taja-chan

Von: abgemeldet
2008-04-20T13:36:03+00:00 20.04.2008 15:36
P.s: Boah! Geil!! Schreib schnell weiter!!!!
Von: abgemeldet
2008-04-20T13:33:41+00:00 20.04.2008 15:33

Von: abgemeldet
2008-04-20T13:05:43+00:00 20.04.2008 15:05
Cool...
Was isn mit Dem PasiertXD?


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