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Tell me the best way I could kill you & Back to reality

~ Yu Kanda x Tyki Mikk~
von

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~11~

Dunkel erhob sich dieses Gebäude vor ihnen und nur undeutlich war der Schriftzug zu lesen, die die alte, leicht vergilbte Fassade zierte. Die Sonne war bereits hinter dem fernen Horizont versunken und sah war nur leicht erhellte Finsternis, die die beiden Exorzisten umgab. Wenige Straßenlaternen entsandten ein mattes Licht, während die wenigen Menschen, die unter ihnen vorbeizogen lange, schwarze Schatten warfen. Viele waren zu dieser Stunde nicht mehr unterwegs. Tirol schien bereits zu schlafen. Die Läden hatten bereits geschlossen und ein leichter Nieselregen ging auf die Stadt nieder. Die Luft war frisch und kühl, ließ sich sehr angenehm atmen. Langsam tastete Lavi nach dem Kragen seiner Uniform. Er schlug ihn hoch, versteckte das Gesicht zwischen dem schwarzen Leder und blickte einer Gestalt nach, die an ihnen vorüberzog. Ein Mann, der es recht eilig zu haben schien. In weiter Ferne bellte ein Hund und nach wenigen Augenblicken begann eine nahe Turmuhr zu schlagen. Auch sie verkündete die späte Stunde, während Lavi darauf aufmerksam wurde, wie müde seine Beine doch waren. Den gesamten Tag waren sie unterwegs gewesen. Sie hätten weitere Wälder hinter sich gelassen, waren durch Dörfer gezogen und hofften nun hier, am Ende ihrer Reise, auf eine warme, entspannte Unterkunft. Auch wenige Stunden Schlaf würden den beiden gut tun und so gaben sie sich mit dieser Herberge zufrieden und traten ein.

Während des Weges waren nicht viele Worte gefallen. Trotz des Geschehnisses oder gerade deswegen waren die beiden wieder größtenteils stumm geblieben. Kandas Gedanken schienen mit jedem Schritt weiter abzudriften und auch Lavi brauchte seine Momente, um sich auch weiterhin auf diese neue verquere Lage einzurichten und sich mit ihr anzufreunden. Doch es hatte Fortschritte gegeben. Seine Grübeleien hatten sich nicht im Kreis gedreht und durch diese Tatsache, epmfand er sich nun selbst als entspannt und zuversichtlich. Es gab einen Plan, den er verfolgen würde und er begann hier in dieser Herberge. Sie traten an den Rezeptionstisch und auch, wenn es Lavi lieber wäre, sich ein Zimmer mit Kanda zu teilen, akzeptierte er dennoch die Tatsache, dass sein Kamerad auf einen eigenen Raum bestand. Er würde ihm diesen Freiraum geben, auch, wenn er ihn vor allem jetzt lieber nahe bei sich hätte, um ihm mit Beachtung zu begegnen und weiteres Verständnis zu zeigen. Die wahre Hilfe würde er nur geben können, wenn er Kandas Probleme vor sich sah, wenn er sie erlebte, doch er hatte sich dazu entschlossen, sich selbst keinem Druck auszusetzen und so betraten sie kurz darauf getrennte Zimmer, entledigten sich ihrer Uniformen und trafen sich im Hauseigenen Restaurant wieder. Gekleidet in eine schwarze Hose und ein weißes Hemd, ließ Kanda den Türrahmen hinter sich, blickte sich flüchtig um und gesellte sich zu Lavi, der es bereits an einem Tisch und auf einer gepolsterten Bank bequem hatte. Neben ihnen waren nicht viele hier. Nur vereinzelte Leute saßen an den Tischen, manche saßen auch in einer Runde und dennoch erhob sich das Stimmengewirr nur leise. Besteck kratzte über die Teller, Gläser klirrten… es ließ sich gut aushalten. Es handelte sich um eine Atmosphäre, in der man Entspannung finden konnte und Lavi fühlte sich augenscheinlich wohl, während Kanda auf seinem Stuhl herumrutschte und sich viel Zeit nahm, um die Umgebung zu durchmustern.

Den gesamten Weg über hatte sich Lavi von ihm ferngehalten. Er hatte ihm keine Berührungen aufgedrängt, auch die alte neue Distanz akzeptiert, auf die Kanda bestand. Er zeigte Obacht, zeigte Nachsicht und war gerne dazu bereit, es auch weiterhin zu tun.

Kanda nicht zu nahe zu kommen… die Grenzen zu akzeptieren, die Kanda ihm vor Augen führte. So oder so. Obgleich sie sich bedacht voneinander fernhielten, hatte Lavi das Gefühl seinem Kameraden dennoch nähergekommen zu sein. Auch, wenn die Tatsachen und die Antworten auf Lavis Fragen erschütternd und verunsichernd waren, es fühlte sich doch besser an, Bescheid zu wissen. Lavi genoss es, zu wissen, worauf er sich einließ. Den gesamten Weg über hatte er in seiner Gedankenwelt gelebt und feierte nun einen gewissen Erfolg. Doch nun war es das Wichtigste, etwas zu sich zu nehmen und zu alten Kräften zu kommen. Den gesamten Tag waren sie auf den Beinen gewesen und umso eiliger hatte es Lavi, einen Blick in die Karte zu werfen. Während er nach ihr griff und sie aufschlug, wirkte Kanda recht befangen. Nicht so, als würde er es Lavi gleichtun. Es roch nach der alten Appetitlosigkeit und Lavi stellte keine Fragen. Ebenso wenig forderte er Kanda auf, begegnete all dem viel eher mit Akzeptanz und fühlte sich dennoch seltsam, als er sich wenige Minuten später über seinen vollen Teller beugte und Kanda an einem mageren Glas Wasser drehte. Herzhaft kaute Lavi, nippte unterdessen an seinem Tee und er fand Gefallen an der österreichischen Mahlzeit. Sie entsprach seinem Geschmack und so war der Teller binnen kürzester Zeit leer. Die Uhr, die hinter Kanda an der Wand prangte, machte ihn bald darauf aufmerksam, wie spät es wirklich war und beileibe sollten sie keine weitere Zeit vergeuden und schlafen gehen. Lavi jedenfalls fühlte sich bereit für das weiche Bett, sehnte sich regelrecht danach und zeigte dennoch keine Eile, nachdem die Kellnerin seinen leere Teller entführt hatte. Er lehnte sich viel eher zurück, nippte an seinem Tee und ließ die Stille für wenige Momente weiterhin währen, bevor er leise die Stimme erhob.

„Wirst du es versuchen?“, erkundigte er sich und las viel aus dem Blick, der ihn daraufhin traf.

Kanda schien zu begreifen. Worauf Lavi aus war und dennoch wirkte er unentschlossen. Und auch das war verständlich in Lavis Augen. Wenn der Schlaf nichts anderes brachte, als grausige Erinnerungen und Alpträume… weshalb sollte man sich ihm erst hingeben?

Kanda räusperte sich, rückte an seinem Wasser und starrte auf den Tisch. Dabei war es nicht sonderlich schwer, die Sorgen in seiner Mimik zu lesen. Der Schlaf war ihm in letzter Zeit kein guter Freund und umso sah er danach aus, es nötig zu haben. Niemand war dem neuen Tag gewachsen, wenn die Nacht nur Unruhe und Furcht mit sich gebracht hatte.

„Weißt du, was ich mache, wenn ich nicht schlafen kann?“ Bedacht fuhr Lavi fort, während Kanda nur auf sein Glas starrte. „Ich trinke meinen Lieblingstee und lese etwas. Es gibt nichts Besseres, um die Gedanken und Emotionen des Tages hinter sich zu lassen. Wie wäre das?“ Er richtete sich auf, löste sich von der gepolsterten Lehne. Kanda blickte nicht auf und schwieg. Er ließ nicht nach außen dringen, was er von dieser Idee hielt. Keine Mimik suchte sein Gesicht heim, während er an dem Glas kratzte. Lavi grübelte flüchtig.

„Hast du ein Problem mit dem Einschlafen oder mit dem Durchschlafen?“, wollte er dann wissen und endlich fand Kanda zu einer gewissen Regung. Er zog die Nase hoch, strich sich das Haar zurück und nippte an seinem Glas.

Es schien ihm schwerzufallen, sich auf die neue Situation einzustellen. Zu akzeptieren, dass Lavi Bescheid wusste. Es handelte sich um eine völlig neue Lage, in der er sich nun wiederfand und vorerst entschloss er sich dazu, dennoch zu schweigen. Es war das Durchschlafen, das ihm unmöglich war. Durch chronische Schwäche und Erschöpfung sank er stets rasch in den Schlaf, doch zuweilen dauerte es keine Stunde, bevor er schweißgebadet und keuchend in die Höhe fuhr. Und Lavi wusste es. Er hatte es ihm selbst gesagt… dass der Noah sogar in seinen Träumen lauerte. So musste er sich nun nicht wundern, dass sein Kamerad darauf zu sprechen kam. Er trank einen Schluck, ließ das Glas sinken und blickte abermals zum Fenster. Nur vereinzelte Menschen zogen an dem Glas vorbei. Es waren nur Schatten, die er sah, flüchtige Bewegungen und nach wenigen Momenten wandte er sich wieder ab und an Lavi. Er sah ihn an, nachdenklich, erwägend und zuckte letztendlich mit den Schultern. Er vertraute nicht auf die Wirkung von irgendeinem Tee. Nicht, wenn er kein Schlafmittel enthielt. Er erinnerte sich. Als er im Speiseraum eingeschlafen war, durch einen Tee, den Komui mit Tücke verändert hatte. Und doch… an diesem Tag hatte er wirklich geschlafen, ohne von etwas heimgesucht zu werden. Es hatte ihm gut getan. Er war durchaus entspannt gewesen, als er wieder zu sich kam, doch hier und jetzt gab es diese schwere Schlafmittel nicht und so verlor Lavis Vorschlag an Vertrauen. Vermutlich war es der falsche erste Schritt. Sich lieber um den Schlaf an sich zu sorgen als um das, was diesen erschwerte und so kam es, dass er sein Zimmer letztendlich betrat, ohne diesen Tee getrunken zu haben. Es gab keine sonderliche Hoffnung in ihm, als er sich niederlegte, auf dem Bett nach der richtigen Bequemlichkeit suchte und die Augen schloss.
 

„Gibt es hier ein Telefon?“, wandte sich Lavi unterdessen an den freundlichen Mann von der Rezeption und keine Minute später stand er vor dem Gerät und zückte seinen Golem. Auch das Verbindungskabel zog er hervor und koppelte den Golem an. Das Telefon befand sich in einem Flur, in dem er seine Ruhe hatte. Niemand hörte zu, er war für sich und routiniert wählte er die Nummer und klemmte den Hörer zwischen Schulter und Ohr. Flüchtig rückte er an seinem Stirnband, während das Rufsignal ertönte und es war ein müder River, der den Anruf letztendlich entgegennahm.

„Lavi“, nuschelte er, nachdem sich dieser gemeldet hatte und kurz darauf schallte ein Gähnen in der Leitung. „Was kann ich für dich tun?“

Entspannt trat Lavi zur Wand und lehnte sich an sie. Seine Knie fühlten sich so müde an. Der lange Weg ließ sich spüren und so ließ er sich kurz darauf auf dem Boden nieder, während sein Golem über ihm flatterte.

„Ist der Opa noch im Hauptquartier?“, erkundigte er sich, als er bequem saß und die kurze Stille, die daraufhin folgte, zeugte von beschwerlichen Grübeleien.

„Denke schon“, kam dann die müde Antwort.

„Ich müsste dringend mit ihm sprechen“, antwortete Lavi sofort und setzte sich in den Schneidersitz. „Wo finde ich ihn?“

„Weiß nicht“, murmelte River zurück und fast zuckte Lavi zusammen, als sich plötzlich seine laute Stimme meldete. „Johnny!“, rief er. „Weißt du, wo Bookman ist?!“

„Ist er nicht vor kurzem zu Komui rein?“, vernahm Lavi die leise Antwort im Hintergrund und ein komisches Geräusch ertönte in der Leitung, bevor sich River wieder leise meldete. „Stimmt ja“, erinnerte er sich. „Soll ich dich durchstellen?“

„Ja, bitte.“ Ein leises Knacken erhob sich und kurz darauf folgte wieder das Rufsignal. Es läutete lange, bis auch dieser Anruf entgegengenommen wurde. Es war Komui, der sich meldete und Lavi redete nicht lange um den heißen Brei.

„Ist der Opa bei dir?“, fragte er nach und sofort folgte die heitere Antwort. Komui schien bei bester Laune zu sein.

„Ist er schon“, meinte er und schlürfte laut an seiner Tasse. „Wie ist Österreich so? Ist es schön warm? Seit ihr schon am Ziel?“

„Ja“, nahm sich Lavi dennoch Zeit für den Smalltalk, zu de Komui in guten Stunden gerne neigte. „Wir haben uns erst einmal in einer Herberge niedergelassen.“

„Hoffentlich keine teure“, maulte Komui und Lavi verdrehte das Auge. „Und? Wie ist das Wetter?“

„Nicht sehr viel anders, als bei euch.“

„Und habt ihr Spaß?“

„Mm.“ Daraufhin runzelte Lavi die Stirn.

Hatte er Spaß?

Er zweifelte daran, denn so gesehen befand er sich hier auf zwei Missionen gleichzeitig und eine davon war verdammt schwierig.

„Und kommt ihr miteinander klar?“, quatschte Komui weiter und seufzend lehnte sich Lavi zurück und gegen die hölzerne Wand des Flurs.

„Alles bestens.“ Ihm stand nicht der Sinn danach, dieses sinnlose Gespräch weiterzuführen, doch so, wie er Komui kannte, würde es so enden, also war er strikt. „Kann ich jetzt…“

„Wieso will keiner mit mir reden?“ Komui schien zutiefst verletzt. „Bin ich euch so egal?“

„Es ist wichtig“, meinte Lavi dazu nachdrücklich und seufzend gab sich Komui geschlagen. Kurze Stille herrschte, der Hörer wurde weitergegeben und Lavi atmete tief ein, als sich Bookman meldete.

„Hallo.“ Er rieb sich die Hose, begann an einer Naht zu zupfen. „Als ich mit Komui über mein Vorhaben sprach… meinte er, dass ich auch zu dir kommen kann, wenn ich Probleme habe.“

Bookman antwortete nicht sofort. Wahrscheinlich fühlte er sich nur bestätigt, nun, da sein Schützling auf seine Hilfe angewiesen war, doch das nahm Lavi auf sich. Er hatte sich überschätzt.

„Um was geht es?“, erkundigte er sich dann mit seiner rauen Stimme und Lavi grübelte nicht lange.

„Was tut man am besten bei Schlafproblemen?“ Lavi begann sich zu regen. Er streckte sich, tastete in seiner hinteren Hosentasche und kurz darauf zog einen Zettel mitsamt Stift hervor, erhob sich auf die Knie und begann zu schreiben.
 

Es war in den frühen Morgenstunden, als er aus dem Gebäude trat. Die Sonne war gerade erst aufgegangen und es waren mehrere erholsame Stunden Schlaf, die hinter ihm lagen. Kanda hatte er nach dem Essen nicht noch einmal gesehen. Er hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und beinahe bildlich hatte Lavi vor Augen, womit er die Nacht verbracht hatte. Vermutlich hatte er sich gewälzt. Es fiel schwer, sich auf den Schla einzulassen, wenn man diesen fürchtete und so zweifelte Lavi daran, dass Kanda seine Stärkung teilte. Vermutlich wirkte er heute genauso abgekämpft wie am gestrigen Tag, doch Lavi war bereits dabei, etwas dagegen zu unternehmen. Kurz hatte er mit dem Mann an der Rezeption gesprochen und kurz blickte er sich orientierend um, bevor er nach rechts wandte und losging. Er ging zügig und zielstrebig, hatte nur um wenige Ecken zu biegen, bevor er sein Ziel erreichte und einen kleinen, unauffälligen Laden betrat. Leise meldete sich das Türglöckchen, bavor er an die Theke herantrat und den Zettel hervorzog, als ein in einen weißen Kittel gekleideter Mann auf ihn zutrat und ihn mit einem milden Lächeln begrüßte.
 

Mit trüben Augen starrte Kanda an die gegenüberliegende Wand. Er lag auf dem Bauch, offen schlängelte sich sein Haar über seinen nackten Rücken und es nahm lange Zeit in Anspruch, bevor er sich dazu durchringen konnte, die Hand zu heben und sich eine Strähne aus dem Gesicht zu streifen. Schwer und matt blieb sein Körper an die Matratze gebunden, während er dem leisen Ticken der Uhr lauschte, die auf einem Nachtschrank neben dem Bett stand. Er tat es seit Stunden. Dieses monotone Ticken verschaffte ihm eine gewisse Beruhigung und hatte es die gesamte Nacht durch getan. Die Finsternis der Nacht wirkte unendlich, wenn man kein Auge zutat. Es kam ihm vor, als würde die Nacht niemals enden und doch fiel nun das Licht des neuen Tages durch die Gardine. Trübe blinzelte er, regte sich flüchtig und entschied sich dann doch dazu, einfach liegenzubleiben. Bewegungen wirkten so anstrengend, wenn man keine Kräfte mehr innehatte und ebenso verließ er sich darauf, dass Lavi ihn holte. Dieser tat in diesen Momentan ganz sicher noch das, wozu er nicht fähig war. Fast bildlich hatte er es vor Augen, wie sich der Rothaarige in seinem Bett räkelte und friedlich schlief und wie neidisch wurde er auf ihn, denn ihn hatte am gestrigen Tag der Mut verlassen. Er hatte sich weder für Erholung geöffnet noch für den Versuch, an diese zu gelangen. Der letzte Alptraum steckte ihm noch in den Gliedern. Er war zu grausam gewesen, zu erschreckend und so hatte er sich dazu entschieden, diesen Dingen einfach aus dem Weg zu gehen. Müde senkten sich leise Lider und tief atmete er durch, während sein Bewußtsein einzig und allein zurück auf das leise Ticken lenkte. Wie spät es war, das wusste er nicht. Letztendlich spielte dies aber auch keine Rolle.

Was hatte die Uhrzeit schon zu bedeuten?

Stumm bewegte er die Lippen aufeinander, tastete neben sich nach der Decke und zog sie sich über den Kopf. Er verkroch sich, das Bild der Umgebung verblasste vor seinen Augen und erst, als sich ein leises Klopfen an seiner Tür erhob, erwachte er zu altem matten Leben. Nur stockend und faul zog er die Decke von sich, rappelte sich irgendwie auf und kam auf die Beine.
 

Träge versenkte er den Löffel im schwarzen Gebräu, während Lavi sein Messer in ein frisches Brötchen stieß und dieses zu schneiden begann. Wieder saßen sie gemeinsam in dem Restaurant, wieder verschmähte Kanda das Essen, doch der schwarze Kaffee, der vor Kanda stand, sagte genug aus. Lavi konnte sich nicht daran erinnern, dass sein Kamerad jemals Kaffee getrunken hatte oder gar auf dessen Wirkung angewiesen war. Wie die letzte Nacht ausgesehen hatte, wurde somit deutlich, doch Lavi war zuversichtlich. Er hatte sich gekümmert, hatte sich informiert und würde nicht mehr lange zögern, bevor er mit seinen Vorschlägen an Kanda herantreten würde. Der richtige Zeitpunkt war längst gekommen. Länger durfte er nicht warten, denn Kanda machte den Anschein, weitere Tage dieser Art nicht zu überstehen. Lange Wege ohne Nahrung, Nächte ohen Schlaf. All dies waren Dinge, an denen man zwingend etwas ändern musste. Er versuchte Kanda nicht zu oft anzusehen, während er in sein Brötchen biss und nach seinem Kakao griff. Und dennoch nahm er das Verhalten seines Kameraden aufmerksam wahr. Kanda selbst schien von dem schwarzen Gebräu nicht allzu begeistert und dennoch leerte er die Tasse letztendlich mit wenigen Zügen. Ekel stand ihm dabei ins Gesicht geschrieben und dennoch kam es dazu, dass er sich auch noch eine zweite Tasse bestellte und auch diese austrank. Und wieder herrschte dieses Schweigen zwischen den beiden. Lavi hatte nicht nachzufragen. Jede Antwort, die er brauchte, konnte er von Kandas Gesicht ablesen.

„Die Bibliothek ist gleich hier in der Nähe“, begann er dann dennoch zu schwatzen. Allein aus dem Grund, um etwas zu sagen und die Atmosphäre zu ändern. Sie gefiel ihm nicht. „Länger als eine Stunde dürfte es nicht dauern, bis wir sie erreichen und dann steht es uns frei, ob wir noch einen Tag hierbleiben oder gleich Nachhause fahren.“

Dabei blickte er auf und wartete auf Kandas Reaktion. Er konnte sich nicht vorstellen, dass dieser von der Tatsache, sich gleich auf den Rückweg zu machen, begeistert war, doch es war gleichgültiges Desinteresse, das ihm begegnete. Kanda war seine Stimmung nicht anzusehen und Lavi machte sich nichts daraus.

„Wir könnten uns noch etwas die Stadt anschauen“, fuhr er also fort und zuckte mit den Schultern. „Wie oft ist man denn schon in Österreich?“

„Sieben Mal“, murmelte Kanda endlich zurück und stemmte den Ellbogen auf den Tisch. Die Wange fand ihren Platz in der Hand und Lavi biss ab, begann wieder zu kauen.

„Also gleich zurück?“, nuschelte er währenddessen und pflückte eine Weintraube vom Stängel.

Kanda interessierte es einfach nicht.

Er schien auch keinen Gefallen daran zu finden, seine Meinung zu sagen. Lavi konnte es sich durchaus vorstellen, dass er sich lieber noch länger vom Hauptquartier fernhalten würde. Er wäre wieder ein Gefangener, wenn sie zurückkehrten, doch Lavi sah in diesen Momenten keine Gelegenheit, dem zu entgehen.

So oder so.

Irgendwann mussten sie zurück.

Was Lavi anbelangte… er hätte nichts dagegen, Umwege zu fahren. Auch stundenlang laufen würde er wieder… und einfach alles tun, um nach Kandas Willen zu handeln.

Nachdenklich verschlang er den Rest des Brötchens, trank auch seinen Kakao und dann erhoben sie sich gemeinsam, schlüpften in ihre Uniformen und verließen die Herberge. Seite an Seite machten sie sich auf den Weg und mischten sich in das Getümmel der Straßen. Die Läden hatten wieder geöffnet, laut boten Händler ihre Waren fiel und oft hatten sie sich durch wahre Massen zu drängen, bevor sie einen abgelegenen Teil der Stadt erreichten.

„Sieben Mal warst du schon hier?“, erkundigte sich Lavi, als sie um eine Ecke bogen und sah Kanda nicken. „Was war es zuletzt?“

Kanda schien kurz zu grübeln.

„Eine Broker-Mission“, erinnerte er sich dann und Lavi nickte.

Es verwunderte niemanden, das Komui zumeist Kanda schickte, wenn es sich darum handelte, die Waffe gegen Menschen zu erheben. Allen, stets darauf aus, Menschen von Akuma zu trennen, würde zögern. Auch Linali wurde nicht oft mit Missionen dieser Art betraut. Es blieb wie es war: Kanda war einer der wenigen, die keine Problematik darin sahen, einen Mord zu begehen, wenn der Zweck die Mittel heiligte. Schon oft war er gegen Broker in den Kampf gezogen und hatte stets Erfolge erzielt bei dieser ethisch fragwürdigen Angelegenheit. Es war ein weiterer Anstoß daran zu denken, wie Kanda früher gewesen war. Früher, bevor diese Sache geschah.

‚Im Krieg gibt es Opfer‘

Daraus bestand Kandas Devise und stets war er bereit gewesen, genau diese Opfer zu erbringen. Ob es sich um ihn selbst handelte oder um Akuma… gar um menschliche Wesen, die mit dem Grafen zusammenarbeiteten.

Es waren ernüchternde Gedanken und Lavi unterdrückte ein leises Seufzen, als sie sich ihrem Ziel weiterhin näherten. Sie bogen um eine Ecke, ließen einen großen Platz hinter sich und es verging keine Stunde, bis sie die große Bibliothek wieder verließen und dies mit drei wichtigen Büchern taten. Lavi trug das schwere Paket auf der Schulter. Er umschloss es mit dem Arm, unterdrückte sichtlich ein Gähnen.

Es gefiel ihm nicht sonderlich, dass sich die Mission schon jetzt ihrem Ende entgegenneigte. Selbstverständlich waren die Fortschritte, die sie auf dieser Reise gemacht hatten, offensichtlich und nicht zu unterschätzen, doch Lavi war nicht wohl bei dem Gedanke, Kanda zurück in das Hauptquartier zu geleiten. Zurück in den Käfig, in dem er noch die nächsten Tage zu verbringen hatte. Unauffällig lugte er zur Seite und wandte sich sofort wieder ab. Er versuchte, seine Gedanken nicht zum Ausdruck zu bringen, wollte nicht, dass Kanda sein Missfallen deutlich an seinem Gesicht erkannte und ablas. Es waren seine Grübeleien und sollten es auch bleiben. Er runzelte die Stirn, wechselte das schwere Paket auf die andere Schulter und blickte um sich.

War es nicht möglich, sich noch für eine Nacht in einer Herberge einzuquartieren und erst morgen zurückzukehren?

Lavi befürchtete, dass das Hauptquartier seine Wirkung auf Kanda nicht verfehlte und dass es zur alten Schwierigkeit wurde, an diesem Ort zu Kanda durchzudringen. Es gab zuviele Winkel, in denen er sich verstecken konnte. Winkel, in denen Lavi ihn niemals finden würde und auch an Ablenkung würde es Kanda dort nicht mangeln. So wurde das Zuhause letztendlich nur zu einem nicht zu unterschätzenden Stolperstein. Lavi befürchtete, hängen zu bleiben, wenn das Befürchtete eintrat. Eine schmerzhafte Angelegenheit wäre es, nun, nachdem sie den ersten großen Schritt vollbracht hatten. Die Wahrheit war an das Tageslicht gedrungen und Lavi würde alles tun, um zu verhindern, dass Kanda sie wieder mit sich in seine Dunkelheit zog und sie vor Lavis Auge verbarg. Doch es war ein Unmögliches, einen weiteren, sinnlosen Tag in Tirol zu verbringen. Die Bücher waren von großer Wichtigkeit. Bookman benötigte sie höchstwahrscheinlich und so gestand er sich ein, dass er ein Hierbleiben niemals begründen könnte. Vielleicht vor Komui, indem er den wahren Grund angab, doch Bookman würde sich nicht damit einverstanden erklären. So stieß er ein leises Seufzen aus, ergab sich seinen Pflichten und zog mit Kanda dem alten Bahnhof entgegen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich mit dem zufrieden zu geben, was man ihm bot.

„Weißt du“, hob er spontan an, da er diese Stille nicht mehr ertrug, „meine letzte Mission war der völlige Reinfall.“

Offen sah er Kanda an, während sie schlenderten und wie ersehnte er sich, dass dieser zumindest antworten würde. Lavi achte.

„Der Opa und ich wurden in ein Dorf geschickt, in dem es spuken soll. Natürlich dachte Komui gleich an etwas Übernatürliches.“ Lavi zuckte mit den Schultern. „Es stimmt schon. Es ist unsere Aufgabe, das zu überprüfen. Es hätte ja sein können… du verstehst?“

Und endlich.

Wenn auch kurz, Kanda sah ihn an und Lavi bildete sich ein, ein Stirnrunzeln zu erkennen.

Er war aufmerksam.

„Wir sprachen mit zig verängstigten Dorfbewohnern und legten uns jede Nacht auf die Lauer. Okay, ich gebe es zu, ich fand es schon gruselig. Fast so schlimm wie damals, als wir Crowley das erste Mal trafen.“

Sie drängten sich durch eine Menschenmenge und nach wenigen weiteren Schritten hatten sie bereits den Bahnhof vor sich. Die Rückreise würde bei weitem einfacher werden.

„Jedenfalls geschah es in der vierten Nacht, als der Opa mich wachrüttelte. Er hatte etwas gesehen.“ Er baute eine dramatische Pause ein, während sie die Stufen zum Bahnhofsgebäude hinter sich ließen. Er lachte leise auf. „Mir schlotterten wirklich die Knie, als wir die Erscheinung verfolgten und weißt du, was dabei herauskam? Zwei Buben, die dem Dorf nur einen Streich spielen wollten.“

Kanda rümpfte die Nase, schob sich gegen die hölzerne, schwere Tür und betrat das steinerne Gebäude. Wirklich amüsiert wirkte er nicht.

„Zum Glück durchschaute ich das Gepenst, bevor ich es niedermetzeln konnte. Das wäre problematisch geworden. Der Opa hat sich natürlich nichts ansehen lassen aber ich bin sicher, er war auch etwas angefressen. Und was macht Komui? Lacht sich halb tot. Das kann er natürlich auch. Er musste ja deswegen nicht nach Russland und vier Nächte auf der Lauer liegen. Manchmal regt mich der Man wirklich auf.“ Stöhnend folgte Lavi seinem Kameraden zu dem Fahrplan. „Und weißt du, was Komui noch sagte?“

„Marie“, erhob sich Kandas Stimme neben ihm und in die Erzählung vertieft, schüttelte Lavi nur den Kopf.

„Wieso hätte er von Marie reden sollen? Der hatte doch gar nichts damit zu…“, er blickte auf und verstummte.

Überrascht verlangsamte er die Schritte. Ihr Kamerad war längst auf sie aufmerksam geworden. Deutlich mussten ihre Stimmen zu ihm gedrungen sein, denn zielstrebig wandte er sich ihnen zu und blickte ihnen mit seinen blinden Augen entgegen. Er reiste scheinbar alleine, stand an einem der Gleise und die Freude über dieses ungeplante Treffen ließ Lavi lächeln, als sie aufeinandertrafen.

„Marie, grüß dich.“ Freudig berührte Lavi den Arm des Größeren. „Was machst du denn hier?“

„Ich bin auf dem Weg nach Ungarn“, erwiderte Marie milde lächelnd und neigte in flüchtiger Begrüßung den Kopf, bevor er sich an Kanda wandte. Zielsicher fand seine Hand dessen Schulter und Lavi registrierte die anhaltende Entspannung seines Kameraden. Kanda wich nicht zurück und wie unerwartet erhob auch er die Stimme.

„Du warst lange nicht mehr im Hauptquartier“, sprach er Marie an und dieser löste die Hand von seiner Schulter. Aufmerksam verfolgte Lavi, wie er ruhig nickte.

„Es gibt viel zu tun in letzter Zeit. Habt ihr Marshall Tiedoll getroffen? Auch er ist derzeit hier in der Nähe.“

„Tatsache?“ Lavi staunte. „Nein, ihm sind wir nicht über den Weg gelaufen. Eigentlich schade.“ Er lugte zu Kanda, doch dieser wirkte nicht, als würde er sich seiner Haltung anschließen. Dass sie Tiedoll nicht getroffen hatten, schien ihm nicht nahe zu gehen.

„Was ist in Ungarn los?“, erhob Kanda wieder unerwartet die Stimme.

Spätestens hier zeigte sich seine Sehnsucht nach den alten Missionen. Nach den alten Gefahren, doch Marie hatte nichts Spannendes zu erzählen.

„Ich bringe Marshall Cloud nur neue Innocence-Einheiten.“

Und sofort verlor Kandas das Interesse. Er wandte sich ab und ächzend wendete Lavi das schwere Paket und klemmte es sich unter den Arm.

„Wir sind auch nur unterwegs, um etwas abzuholen.“ Er seufzte, wurde auf den Zug aufmerksam, der zischend in den Bahnhof einfuhr. Ein Zeichen, dass das ungeplante Treffen abrupt endete und so kam es dazu, dass sie sich wieder trennten und ihre eigenen Wege verfolgten. Nachdem Marie im Zug verschwunden war, kehrten Kanda und Lavi zurück zum Fahrplan. Diesmal war ihnen das Glück hold. Der passende Zug stand schon bereits und diesmal achtete Lavi strikt darauf, dass sich Kanda nicht verkroch. Dreist folgte er ihm in das Abteil und gewährte der alten Stille nicht die Rückkehr. Das Paket neben sich auf dem Polster, streckte Lavi die Beine von sich, machte es sich bequem.

„Ach ja, der Marshall.“ Er kam nicht um ein Grinsen, während Kanda aus dem Fenster blickte. „Ich mag Tiedoll. Wenn ich mir einen Marshall hätte aussuchen können, hätte ich ihn genommen. Mit ihm wird es bestimmt niemals hektisch.“ Er rutschte etwas tiefer, spürte, wie sich der Zug in Bewegung setzte. Zischend schoß Dampf aus den Kurbeln, als er anfuhr und dann glitten sie aus dem Bahnhof hinaus und hinein in die alte Einöde. „Ich beneide dich ein wenig.“

„Was gibt’s da zu beneiden?“ Kritisch sah Kanda Lavi an und dieser hob die Braue.

„Na ja, es muss doch eine schöne Zeit gewesen sein, als er dich ausgebildet hat, oder nicht?“

„Ts.“ Kanda schienen finstere Erinnerungen heimzusuchen. Jedenfalls sah er nicht sehr amüsiert aus und kurz darauf verfolgte Lavi, wie er die Hand hob und seine Brust betastete. Auch Grübeleien waren ihm deutlich anzusehen und einige Momente schwiegen sie sich an, bevor Kanda die oberen Knöpfe seiner Uniform öffnete und etwas hervorzog. Es sah aus, wie ein zusammengeklapptes Blatt Papier und lange starrte Kanda es an. Es schien eine gewisse Bedeutung zu haben, doch Lavi brauchte seine Neugierde nicht auszusprechen. Vermutlich war sie ihm deutlich anzusehen, denn bald darauf blickte Kanda auf und warf es ihm wortlos zu.

„Was ist das?“ Sofort griff Lavi danach. Er richtete sich auf, blickte vom Papier zu Kanda und zurück. Doch sein Kamerad deutete ihm nur an, dass er es sich ansehen sollte und Lavi tat es gerne. Hier und jetzt hatte er das Gefühl, dass Kanda ihm etwas anvertraute und umso heiliger wurde der Augenblick, als er die Zeichnung erkannte, die Kanda bislang bei sich getragen hatte. Er verengte das Auge, starrte auf das Papier und lehnte sich stockend zurück an die gepolsterte Lehne.

Was er vor sich hatte, bedurfte keiner Worte.

Er erblickte eine von Fels durchzogene Landschaft… eine steinerne Einöde. Doch dort und im Zentrum des Bildes erkannte Lavi eine einzige Blume, die sich ihren Weg durch das Gestein gebahnt hatte und zu einer schieren Pracht erblüht war. Auch wenn ihre Blätter fragil wirkten, sie hatte einen schweren Kampf hinter sich und den Sieg davongetragen. Im Grunde musste man zu diesem Bild nichts sagen und Lavi tat es in den ersten Momenten auch nicht.

Tiedoll musste es ihm gegeben haben, als er vor kurzem im Hauptquartier gewesen war. Natürlich hatte er sich Zeit für seinen Sprößling genommen. Lavi hatte gesehen, wie sie gemeinsam verschwunden waren. Er musterte das Bild weiterhin, erblickte dieses triste Nichts, in dem eigentlich nichts gedeihen konnte und doch gab es diese eine Blüte, die stolz an ihrem Stängel emporspross. Lavi musste lächeln, als er aufblickte und traf sofort auf Kandas Blick. Ein stummes Austauschen schien zu beginnen und es war Kanda, der letztendlich vor dem Blickkontakt floh.

„Dieser dumme alte Mann“, murrte er leise, während er sich wieder dem Fenster zuwandte und noch immer lächelnd faltete Lavi das Blatt Papier zusammen und gab es an seinen rechtmäßigen Besitzer zurück. Er fühlte sich… stolz. Stolz darauf, dass Kanda es ihm gezeigt und somit ein weiteres Fragment seiner Schwäche offenbart hatte, denn die Skizze war bezeichnend. Sie war aussagestark, hatte soviel zu bedeuten und Lavi hoffte, dass Kanda sie in Ehren hielt, auch, wenn sie ihm das zeigte, was er derzeit nicht sehen wollte.
 

*tbc*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2011-03-12T12:22:58+00:00 12.03.2011 13:22
Kanda sagt zwar dass Tiedoll dumm ist aber in wirklichkeit hat er ihn ja schon voll gern! <3
Von: abgemeldet
2011-03-10T04:49:18+00:00 10.03.2011 05:49
voll süß wie Lavi sich kümmert! *-*
Wenn er sich so reinhängt wird es Kanda besimmt bald viel besser gehen.
War wieder ein cooles Kapitel
xD
Vin schon auf das nächste gespannt.
LOL
Von: abgemeldet
2011-03-08T12:27:53+00:00 08.03.2011 13:27
PS: was ich noch fragen wollte bezüglich Kandas Selbstheilungskräfte, sind sie bei jeglicher Verletzung so immens, dass nach ein paar Tagen Kanda-kun wieder völlig gesundet; wenn nicht wäre es ja fatal wenn er nachdem was er erdulden musste, keine ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen würde. Obwohl es scheint in ja körperlich soweit gut zu gehen..
(ich sollte irgendwie vorher dran denken, was ich noch hinzufügen will und es nicht immer in einem extra Kommentar posten; wah ich spam dich da zu hehe)
Von: abgemeldet
2011-03-07T21:41:14+00:00 07.03.2011 22:41
hey :-) Guten Abend.

Wow, du bist ja schnelle beim schreiben, so schnell hätte ich nicht mit einem neuen Kapitel von dir gerechnet, obwohl es mich ja unheimlich freut mehr von dir zu lesen. hach ich wiederhole mich, aber es ist immer noch eine Tatsache.

So nun zu diesem Kapitel. Lavi ist sehr, sehr geduldig muss ich sagen. Ich nehme an es ist für ihn zurzeit eine große Erleichterung zu wissen was mit Yu-chan los ist. Früher war es sicher schwierig sich Methoden zu überlegen um Kanda zu helfen, wenn man den Grund, der ganzen Probleme nicht kannte. Doch nun kann Lavi sich effektiv einen Schlachtplan ausdenken um Kanda aus dem tiefen schwarzen Loch rauszuholen indem er sich zurzeit befindet.

Du hast das Kapitel wiedermal sehr gut aufgebaut, ich mochte dieses etwas ruhigere Kapitel sehr. Vor allem da es in Österreich spielte, jaja ich kann Lavi-kun nur zustimmen die österreichische Küche ist nicht zu verachten, zumindest die Sachen die auch Vegetarier genießen können.

Lavi ist wirklich bewundernswert, sich so um Kanda zu kümmern, ihn zu nichts drängen und einfach an seiner Seite zu sein, obwohl Kanda fast nichts spricht und wenn er es tut nur einsilbige Antworten gibt. Aber irgendwie braucht Yu die Zeit der Stille und ich denke auch wenn Yu, es nicht zu gibt er genießt die Zeit mit Lavi, die Zeit weg vom goldenen Käfig, indem er sich im Hauptquartier befand und er findet es bestimmt erleichtern einen Vertrauten zu haben.

Ich fand es auch schön, dass Lavi-kun erstmals Kandas Schlaflosigkeit beseitigen wollte. Kanda ist ja nun wirklich schon am Ende und noch mehr schlaflose Nächte würden ihn nicht gut tun. Ich leide mit ihm mit, denn ich und ich denke auch jeder andere Mensch weiß wie schrecklich es ist, nachts wach zu liegen und nicht wieder einschlafen zu können, wobei bei Kanda-kun ja hauptsächlich die Alpträume dann Schuld sind, dass er nicht in den erholsamen Schlaf versinken kann. Vielleicht hilft es ihm ja wenn jemand im gleiche Raum schläft und er nicht alleine ist mit den schrecklichen Bildern und Alpträumen, welche seinen müden Geist plagen, obwohl anderseits er mag zurzeit keine Nähe. Wirklich ein Teufelskreis.
Jedenfalls bin ich echt gespannt wie Lavi hierbei vor gehen wird.

Du beschreibst Lavis Gedankengänge wieder äußerst authentisch und ich Liebe ja seine POV, da man so Kanda-kun und sein Verhalten auch von außen betrachten kann. Außerdem haben seine Sichtweise und seine Gedanken immer eine gewisse Leichtigkeit mit sich, die du in deiner wundervollen Art mit Worten umzugehen, den Leser mitteilen zu vermagst.

Hm, was ich mich jedoch frage ist, warum Kanda-kun sich von Marie anfassen lies, ohne von ihn wegzuweichen. hmmm….

Was ich noch mochte, war das Bild Tiedolls und dass Kanda-kun Lavi soviel Vertrauen entgegenbrachte, um es ihn zu zeigen. Das Bild mit der fragilen Blume, die doch soviel Stärke in sich hatte um dieser düsteren und kargen Landschaft zu überleben, passt wirklich zu Kanda-kun.

So schlussendlich muss ich wieder einmal sagen, super Kapitel, äußerst gut geschrieben und mach weiter so. Ich habe wirklich nichts zu kritisieren. Fabelhaft. Und ich muss dir sagen, es ist immer eine Freude, ein Kapitel von dir zu lesen, wenn man sich sonst mit so mangelhaften und stümperhaft formulierten, ohne jegliche Handlung enthaltenden, wie auch rechtschreibtechnisch schrecklichen Fanfiction herumschlagen muss. Also nochmals danke.

glg sarah-sama



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