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Spiegelbilder...

Endlich: Neues Kapitel!
von

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Zwei Sturköpfe

Danke für die vielen lieben Kommis und die Versicherung, dass mein Kapitel doch nicht so daneben war, wie ich befürchtet habe- aber man ist ja sooo selbstkritisch... Schluss mit dem Gelaber, hier ist das neue Kapitel!
 

6. Zwei Sturköpfe
 

„Den Urheber? Wie willst du den denn finden?“ Miroku sprach das aus, was alle anderen dachten. Yasha ließ sich von der hörbaren Skepsis in der Stimme des Mönchs nicht beirren und antwortete selbstsicher: „Den finde ich schon irgendwie!“. Prompt stöhnten alle auf. „Ich habe irgendwie ein Deja-vu (wohl eher Deja-entendu(also schon gehört))Gefühl“, gab Kagome von sich. „Was für ein Gefühl?“, frage Shippo verständnislos nach. „ Das Gefühl, das alles schon einmal erlebt zu haben“, erläuterte Kagome. Sango nickte beifällig. „Mit diesem Satz hat alles angefangen!“. War das wirklich erst heute Morgen gewesen? Seitdem war soviel passiert, dass es für mehrere Tage gereicht hätte. „‚Irgendwie’ scheint mir doch ein bisschen unsicher zu sein. Auf diese Art haben wir Naraku ja auch nicht gefunden!“. Der Hundedämon schnaufte verärgert. „Na und? Ich habe keine Lust, hier nur rum zu sitzen und darauf zu warten, dass alles von selbst wieder in Ordnung kommt!“. „Dann willst du wieder zu einem Halbdämon werden?“. „Garantiert nicht! Wer will schon so schwach werden“. „Als ob du plötzlich so stark bist“, warf Inu müde ein. „Mit so jemandem wie dir, der mir an den Hacken klebt ist das kein Wunder!“. Yasha war nun eindeutig beleidigt. Die anderen in der Hütte seufzten nur genervt. Fanden die beiden denn nie ein Ende? Den ganzen Tag schon lagen sie sich ständig in den Haaren. „Schlimmer als im Kindergarten“, murmelte Kagome halblaut. Es wusste zwar keiner der Anwesenden, was ein ‚Kindergarten’ eigentlich war, aber sie verstanden den Sinn in Kagomes Worten.

„Streit bringt euch nicht weiter. Außerdem werden ihr in der Dunkelheit nicht mehr viel erreichen-“. „Ich sehe im Dunkeln hervorragend!“, fiel Yasha Kaede brüsk ins Wort. „Du vielleicht, du Trottel, aber wir nicht!“, Kagomes Geduld war zu Ende. „Ich bin müde und ich habe nicht die geringste Lust, mitten in der Nacht herumzuirren. Haltet endlich beide die Klappe und legt euch schlafen oder so“. Inu und Yasha verschlug es die Sprache. Unwillkürlich und mit erstaunlicher Synchronizität zogen beide den Kopf ein. Sie wussten nur zu gut, dass Kagomes Zorn furchtbar sein konnte. Schweigen breitete sich in der Hütte aus, als sich alle schlafen legten. Das heißt, alle bis auf… „Du solltest dich auch hinlegen, Inu“, meinte Sango behutsam. Der erwiderte jedoch nur scharf: „Ich schlafe nicht als Mensch!“. Die Dämonenjägerin verdrehte kurz die Augen, hatte sie doch mit dieser Antwort gerechnet. Sie warf einen raschen Seitenblick zu Kagome, die nur mit den Schultern zuckte, und beschloss Inu seinen Willen zu lassen. Allerdings fiel ihr auf, wie dieser Yasha mit finsteren Blicken bedachte. Ganz offensichtlich war Inu entschlossen, seine dämonische Hälfte im Auge zu behalten. Na, wer dieses Sturkopf- Duell wohl gewann? Sango beschloss, sich nicht einzumischen, sondern ging schlafen. Für einige Zeit herrschte Ruhe im Inneren der Behausung, nur leises Atmen war zu hören
 

Yashas ausgezeichnete Augen nahmen selbst in der Dunkelheit Inus finstere Miene wahrnehmen. „Du hast es wieder mal geschafft. Jetzt ist Kagome sauer“, warf der Mensch seinem Gegenüber, den er nicht aus den Augen ließ, vor. „Ach ja? Wer stellt sich denn immer quer, wenn sie seine Verletzungen behandeln muss. Sei lieber froh, dass sie das tut. Sich mit so einem jämmerlichen Wesen abzugeben…“. Inu schnaufte verärgert, am liebsten wäre er jetzt aufgesprungen, jedoch schmerzten seine Verletzungen immer noch und warnten ihn davor, irgendwelche unbedachten Bewegungen zu machen. „Und warum bin ich verletzt? Weil du, der ‚Ich- bin- ein- mächtiger- Dämon- und- keiner- kann- mir- gefährlich- werden- Typ gegen Sesshomaru total untergegangen bist. Da hab ich ja als Halbdämon mehr Kraft gehabt!“. Inus Stimme triefte vor Spott. Yasha hätte sich jetzt am liebsten auf ihn gestürzt, doch leider wusste er inzwischen nur zu gut, dass dergleichen zwecklos wäre, ihn sogar selbst schwächen würde. „Weißt du eigentlich, warum ich so erbärmlich versagt habe?“ „Weil du einfach nur unfähig bist? Viel Kraft aber kein Hirn nicht wahr?“ „Du vergisst, dass er damit uns beide meinte. Außerdem bist DU es, du und dein schwächliches Menschenblut, der meine Kraft begrenzt. Durch deine Schwäche wurde ich schwach. Abscheulich!“ „Beleidige nicht unsere Mutter!“. „Sie war ein Mensch und indem sie einen Halbdämon geboren hat, hat das kostbare Dämonenblut verdünnt. Was für eine Verschwendung. Menschen sind so wertlos“ „Du redest wie Sesshomaru! Außerdem sind fast alle hier um uns herum Menschen. Bis auf Shippo, aber-“ „Der zählt nicht“, sagten beide gleichzeitig und starrten sich daraufhin verblüfft an. „HEY!“. Shippos Protest war zwar schläfrig, aber dennoch empört. Zum Glück schaltete sich der Kleine nicht in ihr Gespräch ein, sondern fiel rasch wieder in tiefen Schlaf. Inu nahm das Gespräch von vorher wieder auf.

„Hältst du Kagome etwa auch für wertlos? Sie ist auch ein Mensch und ich hab gemerkt, wie du sie angesehen hast!“. In diesem Moment dankte Yasha allen ihm bekannten Göttern, dass Dämonen nicht erröten konnten- sonst hätte die Farbe seines Kopfes garantiert mit der seiner Kleidung gewetteifert. „Das ist was anderes. Und überhaupt, was geht dich das an? Lass einfach nur die Finger von Kagome, sie gehört mir!“ „Ach ja? Hab ich das ‚Eigentum von Yasha’ Schild an ihr übersehen? Und überhaupt ist Kagome kein Ding, dass man besitzen kann!“ Die beiden merkten nicht, dass ihre Debatte allmählich immer lauter wurde, bis Miroku sich plötzlich einschaltete: „Weise Erkenntnis, Inu. Wäre es jedoch zuviel verlangt, wenn ihr euch für eure Diskussion einen anderen Zeitpunkt oder zumindest einen anderen Ort sucht? Ihr mögt es vielleicht nicht glauben, aber es gibt hier Leute, die schlafen wollen!“.

Mit diesen Worten kehrte der Mönch zu seinem Schlafplatz zurück. „Denk nicht mal dran!“, zischte Sango verärgert als er Anstalten machte, seinen Schlafplatz ein wenig in Richtung der Mädchen zu verschieben. Enttäuscht ließ er von seinem Vorhaben ab, legte sich allerdings so hin, dass er noch einen einigermaßen guten Blick auf die wohlproportionierte Dämonenjägerin hatte. Kagome machte er im Moment besser keine Avancen. Wenn sich schon Inu und Yasha um sie stritten, sollte er besser nicht der Dritte im Bunde sein- da konnte er nur verlieren. Außerdem hatte er ja Sango…
 

Inu und Yasha hüllten sich für einige Augenblicke in Schweigen. Dann erhob sich Yasha und verließ die Hütte, er zog es sowieso vor, sich außerhalb menschlicher Bauten aufzuhalten. Notgedrungen folgte Inu. Und ehrlich gesagt, hielt er es eh für klüger, ein Auge auf sein Alter Ego zu haben. Wer weiß, was der anstellte, wenn er sich unbeobachtet glaubte. Womöglich machte er sich noch an Kagome ran! Bevor er die Behausung verließ warf der Mensch noch einen sanften Blick auf das Mädchen. Sie war offenbar nicht von dem Streit aufgewacht. Besser war das, wenn sie aus dem Schlaf gerissen wurde, neigte sie dazu ziemlich… unleidlich zu sein. Sie hatte ihm in so einem Fall schon mal eine runtergehauen und er konnte auf eine Wiederholung ehrlich gesagt verzichten.

Yasha war der liebevolle Blick Inus aufgefallen und prompt verfinsterte sich sein Gesicht. Hatte er nicht gerade deutlich gemacht, dass der die Schwarzhaarige in Ruhe lassen sollte?
 

„Vergiss Kagome! Sie gehört mir!“. „Von wegen! Sie ist die meiste Zeit bei mir. Wahrscheinlich mag sie mich viel mehr als dich! Wer sollte auch so einen Eisblock mögen“, versetzte Inu süffisant. Yasha fiel es allmählich schwer, seine ruhige und beherrschte Haltung beizubehalten, da sein Spiegelbild ganz schön an seinen Nerven zerrte- zumal er mit der Aussage, dass sich Kagome viel bei Inu aufhielt, Recht hatte. Er erinnerte sich nur zu gut daran, wie die beiden sich angesehen hatten, bevor Sesshomaru auf der Bildfläche aufgetaucht war. Der Anblick hatte sich in sein Gedächtnis eingebrannt und bewirkte, dass er mit den Zähnen knirschte. Der Schwarzhaarige lächelte leicht, zufrieden, den Dämon aus der Fassung gebracht zu haben. „Du kannst sie nicht mal beschützen!“, presste Yasha hervor.

„Ich habe sie als Mensch schon oft beschützt!“. „DU?! Wir haben sie als Mensch oft beschützt, würde ich sagen!“. „Ach, auf einmal redest du von Taten, die du als ‚erbärmliches Halbblut’ vollbracht hast? Anscheinend bist du ja tief gesunken!“ „Dann brauchst du dich auch nicht mit der Vergangenheit brüsten!“. „Keh! Lass lieber die Finger von Kagome! Mensch und Dämon passt nicht zusammen“. Yasha erwiderte höhnisch: „Bedenke, dass wir beide unsere ursprüngliche Existenz eben so einer Verbindung verdanken. Sonst hätte es Inu Yasha, den Halbdämon, nie gegeben!“

Inu presste die Lippen zusammen. Das war leider etwas, dem er nicht widersprechen konnte. Dennoch wollte er in diesem Streit nicht nachgeben. Hier und heute musste geklärt werden, wer ein Anrecht auf Kagome hatte. „Menschen passen besser zu Menschen. Sie haben ähnliche Lebensspannen. Während du immer noch jung und lebendig bleibst, wird Kagome von Jahr zu Jahr älter, bis sie viel zu früh für dich stirbt. Könntest du ihr dass antun? Könntest du es ertragen, sie so schnell zu verlieren? Wir Menschen leben nur kurz. Dämonen wie du leben jahrhunderte, sogar jahrtausende lang. Kagome ist sehr stark, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie in so einem Leben glücklich wird. Und nicht zuletzt ist da noch das Problem, dass wir in verschiedenen Zeiten leben.“ Inu endete und senkte niedergedrückt den Blick. Letzteres war das größte Problem. Egal, ob er Mensch, Halbdämon oder Dämon war- wie konnte er Kagome vor die Entscheidung zwischen ihm und ihrer Familie stellen? Es gab keine Garantie, dass der Brunnen für immer offen bleiben würde. Womöglich war die gemeinsame Zeit begrenzt, was sie noch unendlich kostbarer machte. Das Mädchen bedeutete ihm soviel. Sie hatte ihm unendlich viel gegeben, seine Einsamkeit genommen, ihm einen Platz im Leben gegeben. Immer war sie an seiner Seite. Er könnte es nicht ertragen, wenn sie fort wäre. Er hasste schon jene Tage, wenn sie wieder einmal weg war. Warum gab es nur diese blödsinnige Schule? Er selbst hatte so was nie gebraucht und lebte immer noch gut damit. Wenn sie für immer fort wäre…
 

„Dämonen leben wesentlich länger als Menschen, da hast du Recht. Doch das hat unsere Eltern nie gekümmert. Vater ist trotz seiner langen Lebensspanne als erster gestorben. Wer kann die Zukunft voraussagen? Ich würde lieber nur wenige Jahre glücklich mit Kagome verbringen, als mein ganzes Leben unglücklich mit jemand anderem“. Yasha ließ seine Worte verklingen und schaute in die Dunkelheit. Seine feinen Sinne nahmen jeden Laut, jeden Geruch, jede Bewegung in der Nacht wahr. Er hörte, wie Inu kurz Luft holte und dann mit nachdenklicher Stimme antwortete: „Du sprichst von dir. Aber was ist mit Kagome?“ Yasha lächelte leicht versonnen, was sein Gegenüber allerdings nicht sehen konnte und erwiderte: „Sie gehört mir!“. „WA-“, wollte Inu auffahren, als Yasha ihm plötzlich mit lauter Stimme ins Wort fiel: „Kagome ist kein Ding, das man besitzen kann, Inu, sondern ein eigenständiges, lebendes, fühlendes Wesen. Sie ist ein Mädchen, dass seine eigenen Entscheidungen treffen kann!“. Inu schwieg verdutzt. Genau davon hatte er doch zuvor geredet! Wieso fing Yasha jetzt ebenfalls damit an?
 

Yasha hatte die leichte Bewegung bemerkt, mit der der Vorhang von Kaedes Hütte beiseite geschoben worden war. Da er als Dämon auch in der dunkelsten Nacht ausgezeichnet sehen konnte und seine Nase ebenfalls sehr empfindsam war, konnte er unschwer erkennen, dass es sich um Kagome handelte, die in die Nacht zu ihnen hinüber blickte. Zum Glück hatte sie nicht das ganze Gespräch mit angehört. Sie durfte zwar wissen, dass er etwas für sie empfand, doch wenn er sie ihr gegenüber als sein Eigentum bezeichnet, würde sie garantiert fuchsteufelswild werden- und DAS würde eher unschön sein…
 

Das Mädchen war plötzlich aufgewacht und hatte rasch festgestellt, dass Inu Yasha…, dass weder Inu noch Yasha in der Hütte waren. Sofort begann sie, sich Sorgen zu machen. Womöglich waren die beiden wieder aneinander geraten oder gar schlimmeres. So war sie rasch aufgestanden und war nach draußen getreten. Im schwachen Licht des Mondes konnte sie undeutlich zwei Silhouetten ausmachen. Die laute Stimme, die plötzlich erscholl konnte sie jedoch eindeutig zuordnen. Sie gehört Yasha. Das konnte sie allerdings nur daran festmachen, dass dieser ganz offensichtlich zu Inu sprach- denn beide klangen gleich, eben wie Inu Yasha. Die Schülerin seufzte. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn sich herausgestellt hätte, dass alles wieder normal wäre, dass Inu Yasha wieder der alte war und nicht zweigeteilt. Aber so was funktionierte höchstens in Märchen- und in einem solchen befand sie sich ganz bestimmt nicht!

Etwas verwundert war sie allerdings schon über Yashas Worte. Die klangen so… erwachsen und vernünftig, eben gar nicht nach Inu Yasha. Gleichzeitig wurde der Schülerin klar, dass sie die Ursache für den Streit war. Na toll! Wie sollte sie diesen Disput beenden, ohne dass einer der beiden meinte, sie würde sich auf seine Seite stellen und damit den anderen tödlich beleidigen? Warum konnten sie sich nicht einfach um Kikyo streiten? Nicht, dass sie von einer derartigen Kontroverse begeistert wäre, aber es würde den Umgang mit den beiden doch etwas erleichtern. Aber das war wohl nur ein frommer Wunsch. Was also sollte sie tun?
 

Nach längerem Überlegen beschloss sie, dass es zwecklos war, den Streit zu beenden und begab sich wieder in die Hütte, um sich schlafen zu legen. Jedoch fiel es ihr schwer, wieder einzunicken, dann in ihrem Inneren großer Aufruhr herrschte. Beide fühlten sich zu ihr hingezogen, das hatte sie bemerkt. Inu hatte es als Mensch viel leichter seine Gefühle mitzuteilen. Yasha war da verschlossener, doch seine würdevolle Art imponierte ihr. Ja, sie mochte beide, fühlte sich sogar zu ihnen hingezogen, aber sie wusste eben nicht zu wem mehr. Und ehrlich gesagt wollte sie sich auch gar nicht entscheiden, sondern einfach nur den alten Inu Yasha, in den sie sich verliebt hatte, zurück.

Inu und Yasha. So sehr sich die beiden voneinander unterschieden, so gleich waren sie auch wieder. Beide waren streitlustig, arrogant, reizbar, brutal und dann wieder nett, aufmerksam, ja sogar einfühlsam. Wer sollte da noch durchblicken. Sie schloss die Augen, hörte jedoch immer noch den Disput von Mensch und Dämon. Hoffentlich würden die beiden endlich mal die Fronten klären, diese ständigen Auseinandersetzungen zerrten allmählich ganz schön an ihren Nerven. Dummerweise war sie der größte Streitpunkt. Na, das konnte ja heiter werden!

Inu fand indes endlich seine Sprache wieder und fragte verwirrt: „Dann ist Kagome also nicht dein Eigentum, oder wie jetzt?“. „Sie ist es vielleicht noch nicht, aber sie wird es ganz gewiss. Dafür werde ich sorgen! Sie wird mein sein!“. „Nicht, wenn ich es verhindern kann!“, regte sich Inu auf. Yasha versetzte ihm einen schrägen, leicht belustigten Blick. „Ach ja? Und wie?“. Mit einer flüssigen Geste hatte Inu Tessaiga aus der Scheide gezogen und die Spitze auf das Herz des Dämons gerichtet. Den ließ das allerdings völlig kalt. Gelassen betrachtete er das rostige alte Schwert vor sich und meinte dann amüsiert: „Was ist? Willst du mich etwa umbringen? Das dürfte nicht allzu gesund für dich sein! Und ich wage doch zu bezweifeln, dass Tessaiga mir in dieser Form gefährlich werden kann!“. Der Mensch rang mehrere Augenblicke mit sich selbst, dann senkte er die Klinge und schob das Schwert wieder in die Scheide. Missmutig knurrte er: „Es gäbe ja nichts, was ich lieber täte, doch mir sind leider die Hände gebunden. Unglücklicherweise kann ich dir nicht mal einen Kratzer zufügen, ohne mir selbst zu schaden. Und Kagome sähe es bestimmt nicht gerne, wenn Blut fließt“. Dem musste Yasha zustimmen. Trotzdem… „Wir werden ja sehen, wer sie bekommt. Ich werde es dir auf keinen Fall leicht machen!“. „Also gilt: Der Bessere gewinnt?“. Yasha gab ein kurzen Brummen von sich, dass man als ‚Ja’ deuten konnte. Damit war der Wettstreit also eröffnet.

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Sabishii betrachtete die Szene, die sich ihr bot, verwirrt. Beinahe hätten sich die beiden getötet, oder zumindest attackiert- wegen eines menschlichen Mädchens! Was war das nur für ein Mädchen, das mit Dämonen und Halbdämonen sympathisierte? Wie war es möglich, dass sie zugleich die Wogen des Streites zwischen den beiden Hälften glättete und anfachte? Sabishii verstand die Welt nicht mehr.

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Inu knurrte vor sich hin. Das war keine gute Nacht gewesen. Stundenlang hatte er sich mit Yasha gestritten, doch hatten sie nicht klären können, zu wem Kagome jetzt eigentlich gehörte. Das bedeutete dann wohl offener Kampf. Mühsam erhob er sich- warum brauchte ein menschlicher Körper nur so verdammt lange, um sich wieder zu erholen?! Hinzu kam die Müdigkeit. Klar, er schlief niemals als Mensch, jedenfalls war das früher so gewesen, in Neumondnächten. Verstohlen gähnte er. Als er jedoch in das offenbar amüsierte Gesicht seines Spiegelbildes sah, versuchte er mit aller Macht seine Ausgebranntheit zu vertuschen- was ihm allerdings völlig misslang, sprachen doch bereits die Ringe unter seinen Augen eine nur allzu deutliche Sprache.

Nach einem raschen Frühstück brachen sie auf, um denjenigen zu finden, der Inu Yasha verflucht hatte. Allerdings hatten sie unterschiedliche Ziele. Während Inu, Kagome, Sango, Miroku und Shippo bestrebt waren aus zwei wieder eins zu machen, hoffte Yasha darauf, das Band zwischen ihm und seinem Spiegelbild endgültig zu durchtrennen.

Schon nach kurzer Zeit waren die beiden Mädchen und der Mönch schon sichtlich entnervt. Inu und Yasha stritten über das Marschtempo, über die Richtung, darüber, wer an der Spitze ging und alles mögliche was ihnen eben so einfiel. Sango schaltete sich ein, als eine hitzige Diskussion bezüglich der Tatsache, wer dem anderem in der Sonne stand, auszuufern drohte. „Hört mal, was haltet ihr von einer kleinen Rast? Wir wissen doch sowieso nicht, wohin wir gehen!“. „Und ob ich das weiß“, versetzte Yasha. „Ach ja? Wohin denn?“. Der Dämon hob den rechten Arm und zeigte geradeaus. „Da lang!“. Der Rest der Truppe stöhnte. Es war wie immer. Selbst wenn er aufgesplittet war, verhielt sich Inu Yasha wie gewohnt. Erst loslaufen, dann denken. So würden sie garantiert nie irgendwo ankommen, geschweige denn den Urheber des Fluchs finden. Das würde dann allerdings bedeuten, dass Inu und Yasha für immer so blieben wie jetzt. Und für immer war eine verdammt lange Zeit!
 

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Ist ein schöner Satz, um aufzuhören. Auf jeden Fall macht es Spaß, Inu Yasha mit sich selbst Streiten zu lassen XD. Die beiden sind ja ordentlich aneinander geraten. Mal sehen, was mir im nächsten Kapitel einfällt. Kommis und Vorschläge sind natürlich immer gerne gesehen!
 

Gruß
 

Foxfire



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Line
2008-03-06T18:20:43+00:00 06.03.2008 19:20
Ein sehr schönes Kappi. Bin gespannt, ob sich Inu & Yasha doch wieder zu InuYasha vereinigen und vor allem, wie lange das dauern wird... Vor allem beide wollen Kago... Sehr gefährlich...
^__^
*ganz großes Lob*
Von: abgemeldet
2008-03-03T18:33:23+00:00 03.03.2008 19:33
Genial.
Hab mich kaum eingekriegt vor lachen.
Super toll.
Bitte ganz schnell weiter so.
Ich platze vor Spannung.
Von:  Milena
2008-03-01T20:49:33+00:00 01.03.2008 21:49
Die beiden Streithähne werden erst beim nächsten Wutausbruch ihres grössten Streitpunktes merken wie schwer es wird.
Kagome könnte ihnen nicht mal sagen dass sie den Halbdämon will den dann sind vermutlich beide sauer und geben jeweils dem andren die Schuld dafür.
Die Idee mit Kikyou hört sich zwar an wie ne Lösung aber die Aufteilung wäre insofern schwer dass sie den Menschen wohl immernoch bevorzugt.
Ich bin schon gespannt was im nächste Kapitel passiert.
Lg, Milena
Von:  Irrwisch
2008-02-28T15:30:14+00:00 28.02.2008 16:30
Hi^^
Ja, du hast Recht... ein verdammt schöner Satz, um ein Kapitel zu beenden! *g*
Inu und Yasha geraten aneinader... war klar -.-' Wie wär's, wenn wir Kagome einfach in der Mitte durchschneiden, und sie aufteilen? Hat ja keiner gesagt, dass sie an einem Stück und lebendig sein muss... xD 'hust' Kleiner Scherz v.v
Ich stelle mir das stressig vor... Inuyasha x 1 war ja schon kaum auszuhalten, aber Inuyasha x 2? Das muss ja noch screcklicher sein... welch ein Glück, dass es in der Neuzeit keine Flüche oder Hanyous gibt! Bis zum nächsten Mal^^
Sayounara


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