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An unexpected Lesson

Eine unerwartete Lektion
von

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Kapitel 10

Kenshin wurde in Miyazaki erkannt und nun weiß jeder, dass der Hitokiri Battousai in der Stadt ist. Er muss die Kabuki-Familie so schnell wie möglich verlassen, aber das ist gar nicht so einfach...
 

Daisuke: Vater der Familie Kawayama

Orinosuke: ältester Sohn

Ryosuke: zweitältester Sohn

Ennosuke: jüngster Sohn

Ikuko: Daisukes Frau

Mayako: Orinosukes Frau

Mei: Ryosukes Frau

Noriko: Ennosukes Frau

Bunjiro, Byako: Söhne von Orinosuke

Saburo, Oda: Söhne von Ryosuke

Nomi: Ennosuke’s Tochter
 

Eine unerwartete Lektion
 

Kapitel 10
 

Ein Rurouni zu sein bedeutete, ein Leben voller Überraschungen zu führen. Während Kenshins Wanderungen durch das ganze Land fand er sich selbst immer wieder in Situationen, in denen er auf das Wohlwollen anderer Menschen angewiesen war, die ihn als Aushilfsarbeiter anheuerten. Und so hatte er unter anderem als Koch, als Geschirrspüler, als Schmiedgeselle, als Bauer, als Handlanger und sogar ein oder zwei Mal als Babysitter ausgeholfen. Aber niemals, nicht in einer Millionen Jahren, hätte er daran gedacht, dass einer seiner Jobs sein würde, sich als Onnagata für ein Kabuki-Theaterstück zu verkleiden. Und jetzt, nachdem er das alles, ja sogar seinen ersten Auftritt, hinter sich hatte, musste er zugeben, dass es ihm Spaß machte. Es fühlte sich gut an, die Menschen zum Lachen zu bringen und selbst zu lachen.
 

Aber in nur weniger als einem halben Tag würde er diese nette, wenn auch etwas seltsame Familie verlassen müssen. Bis dahin, so war er entschlossen, würde er jeden Augenblick mit ihnen genießen. Und trotz all der Gefahren freute er sich sogar auf den Nachmittagsauftritt.
 

Und so lächelte er, als er zusammen mit Baiko das Theater betrat und dieses Mal war sein Lächeln ehrlich. Leider hielt es nicht lange an, denn kaum hatten sie das Gebäude betreten, als ihnen Ikuko schon das Essen in die Hand drückte und sie aufforderte, es schnell hinunter zu schlingen und alle anderen währenddessen wild auf sie einredeten.
 

„Wo wart ihr so lange?“ fragte Ryosuke Baiko und an Kenshin gewandt sagte er, „als du sagtest, du gehst üben, da dachte ich nicht, dass du dafür eine Meile weit weg laufen musst. Weißt du, wie spät es ist?“
 

“Entschuldigung,” verbeugte Kenshin sich schnell und sein ehrliches Lächeln wurde wieder durch das falsche, schüchterne Grinsen ersetzt, als er Orinosuke verächtlich aufschnauben hörte. Dennoch war er entschlossen, sich jetzt nicht die Laune verderben zu lassen.
 

„Es ist nur so, dass direkt hinter dem Wäldchen beim Theater ein wunderschöner Sandstrand liegt, umgeben von Klippen, die eine herrliche Aussicht bieten. Es war so schön, dass ich wohl die Zeit vergessen habe.“ Er linste durch seinen roten Haarpony und sah, wie sich die Gesichtszüge der anderen erweichten. Erstaunlich, dachte er wieder einmal verblüfft, was so ein albernes kleines Lächeln alles ausmachen konnte.
 

“Gut,” meinte nun Daisuke, dessen Wut über Kenshins Zuspätkommen verraucht war. „Wir haben jetzt etwas geschäftliches zu besprechen. Scheint so, als ob auf die Yakuza-Bande, die wir gestern dingfest gemacht haben, ein Kopfgeld ausgesetzt war. Und zwar kein geringes! Und wir, die wir zur Festnahme dieser Banditen beigetragen haben, bekommen es ausgezahlt!“ Er lächelte breit in die Runde und alle starrten ihn mit großen Augen an.

„Das,“ sagte Daisuke zu Orinosuke gewandt, „hat mir alles heute morgen der persönliche Assistent von Shimazu-sama mitgeteilt!“
 

„Die Belohnung,“ fuhr er fort, „ist genug, um unsere komplette Reise einschließlich unserer beiden Schwertkämpfer hier zu finanzieren – wir können einfach mit der Fähre zurück nach Kagoshima fahren und müssen nicht mehr den weiten Landweg auf uns nehmen. Und trotz der teuren Fähre hätten wir noch Geld übrig, um jedem von uns sechs Männern eine großzügige Belohnung auszubezahlen.“
 

Daisuke sah auf und fand alle in einem mehr oder weniger geschockten Zustand vor. Baiko, der gerade den Mund voll hatte, war so überrascht, dass er die Hälfte verschluckte und nun abwechselnd hustete und sich verbeugte. Kenshins Hand mit den Essstäbchen schien auf halbem Weg zum Mund eingefroren zu sein. Eine Belohnung fürs kämpfen? Nein, nein, nein!
 

„Ein Kopfgeld!“ keuchte Ryosuke. „Wer hätte damit gerechnet... ich meine, wir, als Schauspieler...“

„Naja, wir hatten ja Hilfe,“ nickte Ennosuke in Richtung von Kenshin und Baiko.

„Mehr Hilfe, als uns lieb war,“ murmelte Orinosuke finster und funkelte in Kenshins Richtung.
 

“Also, sind wir uns einig?” fragte Daisuke. „Wir nehmen einen Teil der Belohnung für die Fähre und der Rest wird gerecht zwischen uns sechs geteilt?“

„Mach, was du willst,“ sagte Orinosuke und stand unvermittelt auf. „Ich hab genug, euch von eurem Irrtum zu überzeugen.“ Dann stapfte er davon.

„Was verdammt noch mal ist denn jetzt wieder?“ fragte Daisuke, aber Ryosuke meinte, „lass ihn gehen. Was mich betrifft, stimme ich deiner Entscheidung zu.“

Ennosuke nickte ebenfalls und auch Baiko senkte eifrig seinen Kopf als Zeichen seines Einverständnisses.
 

Kenshin jedoch schien immer noch eingefroren. Wie konnte er diesem Vorschlag zustimmen? Er ließ seine Stäbchen langsam sinken. „Es ist sehr großzügig von euch, Sessha so etwas anzubieten, aber...“

Ein plötzlicher Hieb in seine Rippen nahm ihm die Luft. „Sehr großzügig!“ bestätigte Baiko. „Wir sind natürlich beide einverstanden, nicht wahr, Himura?“

„Aber...“

Er stieß Kenshin abermals in die Seite. „Halt den Mund und lächle!“ zischte Baiko in sein Ohr. Kenshin tat, wie ihm befohlen und nickte schnell.
 

“Exzellent!” sagte Daisuke. Er rieb sich voller Befriedigung seine Hände. „Ein gutes Omen für den heutigen Tag, oder nicht? Also, an die Arbeit – wir haben einen Auftritt vor uns und dass in weniger als zwei Stunden! Baiko-san, du weißt den Souvenirhändlern und Essensständen ihren Platz zu, sie müssten jeden Moment kommen. Himura-san, du und Ryosuke werdet euch für das Schauspiel zurecht machen. Meine Frau wird euch Schminken, sobald sie mit ihren Vorbereitungen fertig ist - Der Rest räumt alles, was nicht zum Stück gehört, aus dem Theater und zieht sich um. In einer dreiviertel Stunde möchte ich alle zum Aufwärmen auf der Bühne sehen!“
 

Kaum war Daisuke davon gegangen, als es aus Baiko auch schon herausexplodierte. „Was zur Hölle hast du dir dabei gedacht, als du sagen wolltest, du kannst das Geld nicht annehmen!? Hast du versucht, nicht mehr Aufmerksamkeit wie nötig auf dich zu ziehen? Das wäre wohl das bescheuertste, was ich je...“
 

„Du verstehst es nicht!“ war Kenshins knappe Antwort. „Niemals wird Sessha Geld dafür annehmen, dass er sein Schwert benutzt...“
 

Baiko seufzte vor Erbitterung. „Himura,“ sagte er langsam, wie wenn er mit einem Kind spräche, „du bist kurz davor, entdeckt zu werden, was du unbedingt vermeiden willst, oder nicht?“

„Ja.“

„Und dein Plan ist, uns zu verlassen, bevor jemand herausfindet, wer du bist, nicht?“

„Ja.“

„Und du bist entschlossen, zu gehen, sobald das Stück vorüber ist, nicht?“

„Ja.“
 

Baiko seufzte noch einmal. Konnte dieser Mann wirklich so auf dem Schlauch stehen?

„Himura, warum musst du dann überhaupt etwas zu der Belohnung sagen? Du wirst nicht einmal da sein, wenn wir sie ausgezahlt bekommen, du Idiot.“

„Oh... .“
 

“Oh?” stotterte Baiko erschüttert. „Ein „Oh...“ ist alles, was dir einfällt? Himura, du bist vielleicht nicht mehr da, wenn wir das Geld bekommen, aber ich werde da sein und deswegen versau mir nicht alles vorher! Ich meine, das Geld ist wirklich wichtig für mich – was ist, wenn die Familie herausfindet, dass ich die ganze Zeit bescheid wusste, dass ich wusste, das du Hitokiri Batt...“

Kenshin packte plötzlich Baikos Arm. „Scht!“

Keine zwei Sekunden später kam Ryosuke um die Ecke und rief: „Ihr beide, beeilt euch. Die Händler kommen gerade und hinter der Bühne gibt es noch genug zu tun.“
 

„Komme schon,“ rief Baiko zurück. Beim gehen wandte er sich noch einmal zu Kenshin um. „Du weißt, dass du das nicht tun musst – du könntest jetzt einfach verschwinden. Sie hätten noch genug Zeit, einen Ersatz für dich zu finden.“
 

Baiko tat so, als ob er ruhig wäre, aber Kenshin spürte seine Aufgeregtheit und Sorge. „Schon in Ordnung,“ beruhigte er ihn. „Selbst wenn mich jemand aus der Leibgarde erkennt, würden sie es nicht wagen, während dem Stück etwas zu unternehmen. Sessha fühlt sich auf jeden Fall geehrt, sein Versprechen gegenüber Daisuke einzulösen. Sobald alles vorbei ist, wird Sessha gehen. Alle werden zu beschäftigt sein, es zu merken.“
 

„Sag wenigstens vorher auf Wiedersehen,“ meinte Baiko.

So eine Bitte hatte Kenshin selten, wenn gar noch nie gehört. „Ich verspreche es, aber wo werde ich dich treffen?“

„Ich werde dich beim Hinterausgang des Theaters abpassen,“ antwortete Baiko und eilte in den Hof zu den Händlern davon.
 

Kenshin betrat unterdessen die Räume hinter der Bühne. Sie waren recht geräumig, so dass mühelos mindestens ein duzend Schauspieler, Musiker, Instrumente und Kostüme hineinpassten und sogar noch Platz für ein paar Requisiten war. Vor dem Essen war der Raum noch leer gewesen. Jetzt allerdings war er so voll gestopft, dass Kenshin bei jeder seiner Bewegung darauf achten musste, nicht irgendwo hängen zu bleiben oder etwas herunter zu schmeißen. In der einen Ecke übten die Kinder ihre akrobatischen Kunststücke, die sie der Menge zur Belustigung präsentieren würden. In der anderen zogen sich ein paar Leute bereits um und einige Wandschirme waren aufgestellt. An der hinteren Wand war eine Leine aufgespannt, auf die Orinosuke und Daisuke nun die ganzen Kostüme in der Reihenfolge hängten, in der sie im Stück benötigt wurden.
 

Aber es war Ryosukes Frau, Mei, die Kenshin plötzlich wie zu einer Salzsäule erstarren ließ. Sie stand vor einem langen Tisch, auf den sie vier Tischdeckchen gelegt hatte – und auf diese Deckchen platzierte sie nun in seliger Ruhe vier Köpfe. Jeder Kopf hatte eine Maske auf mit einem individuellem Gesicht und auf jeden setzte sie eine Perücke. Sie tat das alles mit sachlichem Handgriff und so, als ob es nichts unnormales wäre – aber für Kenshin brachten diese Köpfe plötzliche Erinnerung an schwarze Briefumschläge und an das Geräusch, das ein Kopf macht, wenn er vom Hals seines Trägers abgeschlagen wird. Mei bemerkte Kenshins starren Blick und fragte: „Gefallen dir die Masken? Sie sind aus Holz und ich habe sie alle selbst bemalt!“
 

Ihre Frage riss Kenshin aus der grauslichen Erinnerungswelt. „Ja,“ stammelte er und versuchte, seine Erinnerungen mit der harmlosen Realität zu vereinbaren. „Sie sehen sehr... realistisch aus.“

Mei kicherte verschämt.

Kenshin löste seine Augen von dem äußerst aufwühlenden Bild der Köpfe auf dem Tisch und ging nun in Richtung der Wandschirme, um sich ebenfalls umzuziehen. Er traf Ryosuke, der gerade einige Möbel zurecht stellte. „Und, Himura-san, tut es dir Leid, dass du dich uns angeschlossen hast?“ fragte er, während er mit Kenshin schnell ein paar Schränke zurecht rückte.
 

„Leid tun?“ wiederholte Kenshin. Ein kleines Lächeln kroch ihm über das Gesicht. „Eigentlich finde ich es sehr... angenehm.“

“Du klingst von dir selber überrascht.”

Kenshin kicherte. Auch das überraschte ihn selbst. Er schien das in letzter Zeit oft zu tun. Anscheinend hatte diese Familie den seltsamsten Einfluss auf ihn.

„Es war eine neue Erfahrung für mich, vor so vielen Leuten zu stehen,“ antwortete er wahrheitsgemäß. So viele Leute über ihn Lachen anstatt sich vor Angst verstecken zu sehen, fügte er im Stillen hinzu, denn das konnte er vor Ryosuke unmöglich sagen.

„Dein Lampenfieber hast du auch gut im Griff,“ bemerkte Ryosuke stolz.

„Naja, Sessha wollte nicht von deinen Methoden... aufgelockert werden.“

„Meinen Methoden?“ Ryosuke schaute fragend. “Ach so, du meinst, du wolltest von mir nicht in den Hintern gezwickt werden! Funktioniert doch immer gegen Lampenfieber!“ lachte er. „Im Ernst, Himura, du machst dich wirklich gut als Schauspieler. Willst du nicht bei uns in die Lehre gehen, wenn wir wieder in Kagoshima sind? Ich glaube zwar nicht, dass deine Stimme für männliche Rollen tief genug ist, aber du könntest dich auf jeden Fall auf Onnagata-Rollen spezialisieren.“
 

Kenshin räusperte sich. Was zur Hölle war an seiner Stimme falsch? „Sessha ist kein Schauspieler,“ sagte er mit so tiefer Stimme wie möglich.
 

Ryosuke fixierte ihn. „Komm schon, Himura-san - du spielst uns doch schon die ganze Zeit etwas vor, seit du mit uns reist. Du bist kein dahergelaufener Rurouni, nicht mit deinem Talent mit dem Schwert, aber du konntest sogar Vater überzeugen, dass du nichts weiter als ein Vagabund bist. Wenn das kein Schauspieltalent ist, weiß ich auch nicht. Und dann ist da noch die Art, wie du dich gibst – diese Art von Selbstbewusstsein bei allen Bewegungen und diese würdevolle Ausstrahlung – das dauert Jahre, bis man das als Schauspieler erlernt. Dir scheint es angeboren zu sein. Alles, was du noch lernen musst, wären ein paar typische Kabuki-Dialoge und schon bist du berühmt.“
 

Baikos Ratschlag, nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zu zeihen, hallte noch in Kenshins Ohren und stoppten ihn, Ryosukes Vorschlag mit irgendeiner verdächtig klingenden Begründung abzulehnen. Statt dessen sagte er einfach, „Oro?“
 

“Ich meine es ernst, Himura-san. Komm mit uns! Du hast doch sonst keine Job-Angebote, oder? Was hast du zu verlieren?“

Kenshin überlegte schnell. Was könnte er antworten, ohne seinen Entschluss, heute noch zu gehen, zu verraten? „Sessha könnte sich niemals das Geld für Schauspielunterricht leisten,“ sagte er schließlich.

„Aber wenn wir erst einmal die Belohnung bekommen, dann schon!“ konterte Ryosuke. „Außerdem, du könntest damit bezahlen, indem du uns Unterricht im Schwertkampf gibst. Wie wir schon gestern nach dem Kampf mit den Yakuza gemeint haben, könnte uns deine Schwerttechnik auf der Bühne gute Dienste leisten – das Publikum würde durchdrehen vor Begeisterung!“
 

Sich dafür eine Ausrede einfallen zu lassen, war noch schwieriger. „Auch eure eigene Kampftechnik, der Kogen Itto Stil, gibt viel her,“ versuchte Kenshin es. „Auch dort gibt es viele beeindruckende Sprünge und Schwünge.“

“Aber nichts ist vergleichbar mit dir. Außerdem ist deine Technik aus der Sengoku-Zeit und in dieser Zeit spielen die meisten unserer Stücke. Das würde doch perfekt passen!“
 

Eine abrupte Stille folgte Ryosukes Worten und dieser fühlte plötzlich eine fast elektrische Spannung in der Luft.

„Die Technik, die ihr zu lernen wünscht, ist zu tödlich,“ sprach Kenshin einer Stimme, die so kalt wie Eis war und Ryosuke gefrieren ließ. „Sie hat keinen Platz in dieser neuen Zeit des Friedens. Sessha wird sie niemals irgend jemandem beibringen. Diese Geheimnisse werden mit ihm ins Grab gehen.“ Damit verließ er Ryosuke und ging zurück zu seinem Kostüm und den Wandschirmen.
 

Diese so untypische Stimme, die Kenshin plötzlich gehabt hatte, ließ Ryosuke noch einen Moment da stehen und ihm hinterher starren. „Himura-san, warte!“ rief er schließlich, aber Kenshin war schon hinter den Wandschirmen verschwunden. „Naja,“ meinte Ryosuke zu sich selbst, „dann nicht. Ich wollte ihn eigentlich noch fragen, ob seine Technik wohl gegen einen Hitokiri ankommt. Immerhin soll ja einer in der Stadt sein...“
 

Er wurde unachtsam, genau das war es, schimpfte Kenshin mit sich selbst, als er mit seinem Kostüm zum Umziehen verschwunden war. Diese Leute gaben ihm das Gefühl von Geborgenheit und Willkommen-sein und er hatte angefangen, seine inneren Schranken abzubauen. Wenn er alarmiert gewesen wäre und wachsam, hätte er an Ryosukes Ki sofort gespürt, dass er unangenehme Fragen stellen würde, dass er nahe an der Wahrheit des Rurouni war, dass er nach dem fragen würde, was er niemals beantworten konnte.
 

Kenshin vergewisserte sich jetzt, dass sein Gesicht nichts verriet, weder Glück noch Neugier und sicherlich nicht die Anspannung, die er jetzt fühlte. So bahnte er sich seinen Weg durch die Menge an Schauspielern, Requisiten und Instrumenten hinter der Bühne. Er hatte beschlossen, sich nicht hinter den Wandschirmen umzuziehen, sondern lieber draußen vor dem Theater, wo irgendwo der Wagen stehen musste. Er hörte hinter sich Ikukos Stimme, die seinen Namen rief, aber er ging einfach weiter, denn er wagte es nicht, sich jetzt mit jemandem zu unterhalten – nicht bevor er sich über die Dinge wieder im Klaren war.
 

Der Wagen war nicht weit weg vom Theater geparkt und stand nahe einer Wand. Dankbar für diesen Sichtschutz lehnte sich Kenshin hinter den Wagen und starrte die Wand vor ihm an, bis seine Augen brannten. Er schloss sie und rutschte Langsam am Wagen hinab, bis er schließlich auf dem Boden saß und seinen Kopf zwischen seinen Händen vergrub.
 

Wie naiv war er, zu denken, er könne bei dieser Familie bleiben? Sein Leben war einfach zu gewalttätig, zu blut-durchtränkt – zu verschieden. Er beneidete ihr scheinbar sorgloses Dasein, in dem Schwertkämpfe etwas waren, was man einstudierte und einem Publikum zur Belustigung aufführte, in dem Rache die milden Folgen eines Umzuges von Kyoto nach Kagoshima hatte. Er würde niemals in dieses Dasein hinein passen, nicht mit seiner Vergangenheit. Er erinnerte sich an den ersten Tag, an dem Ikuko ohne jeglichen Hintergedanken sein Schwert aus seinem Gürtel nehmen wollte und wie er ohne auch nur zu denken ihre Hand gepackt hatte, als ob sie ein Feind wäre. Er erinnerte sich, wie sehr er den jungen Bunjiro erschreckt hatte, als er ihm plötzlich ins Gewissen redete, was es wirklich hieße, zu töten. Am besten jedoch erinnerte er sich an den Gesichtsausdruck des Jungen, als er gestern die zertrümmerten Körper der Yakuza am Boden liegen gesehen hatte. Baiko hatte recht, er war kaputt und selbst jetzt, nach drei Jahren der Wanderung, nach drei Jahren verzweifelten Vergessens seiner früheren Existenz konnte er sich immer noch nicht sicher sein, dass er Herr über die Instinkte des Killers waren, die noch in ihm schlummerten.
 

Er stand nun auf, seine Gedanken waren, wenn auch nicht ruhig, dann wenigstens gesammelt und er holte tief Luft. Seine Sinne angespannt versuchte er jede Form von Ki im oder um das Theater ausfindig zu machen. Die Ki der Männer der Familie waren ihm mittlerweile vertraut. Nichts besonderes, fühlte er, außer ein seltsames Gefühl – war es Triumph? – das von Orinosuke zu kommen schien. Vielleicht ist irgendetwas für ihn gut gelaufen, dachte Kenshin, aber als er sich intensiver darauf konzentrierte, erkannte er, dass Orinosukes Stimmung gefährlicher war – es war die Stimmung von jemandem, der einen Hinterhalt plant. Kenshin wusste, dass das einzig hinterhältige, was Orinosuke planen konnte, etwas mit ihm zu tun haben musste. Baiko hatte ihm vorhin versichert, dass die Leibwächter keine Gelegenheit hatten, mit Orinosuke zu sprechen – was aber, wenn Baiko sich geirrt hatte?
 

Dann spürte er jemanden, der sich dem Hintereingang des Theaters näherte, einer der Jungen. Kenshin spitzte um die Ecke uns sah Bunjiro, der sich schon fertig verkleidet suchend umsah. „Kenshin-san?“ rief er, „wo bist du?“ Als er Kenshin sah, rannte er auf ihn zu, aber kaum war er fast da, stolperte er über eine Wurzel am Boden. Instinktiv riss er seine Hände nach vorne, um seinen Sturz aufzufangen aber statt dem Boden trafen seine Hände Kenshins verwundete Schulter. Kenshin fing den Jungen mühelos auf und stellte ihn wieder auf die Beine ohne jedoch vorher einen schmerzvollen Seufzer unterdrücken zu können.
 

“Oh Nein, Kenshin-san, ich hab dich verletzt!” entschuldigte sich Bunjiro. „Bist du in Ordnung? Meine Oma hat mich ausgeschickt, um nach dir zu sehen.“

Kenshin zwang sich mit viel Mühe zu einem kleinen Lächeln. „Sessha geht es gut,“ versicherte er dem Jungen, wenn ihn auch das Gefühl beschlich, dass diese Worte alles andere als stimmten. „Ist es schon Zeit für mein Make-Up?“
 

Bunjiro jedoch hörte ihm gar nicht zu. Er starrte nur auf Kenshins Schulter. Kenshin folgte seinem Blick und sah einen kleinen Blutfleck auf seinem Gi. Bunjiros heftiger Schlag hatte seine Wunde geöffnet.
 

„Oje, Kenshin-san, es tut mir so leid!“ brabbelte Bunjiro panisch. „Die Oma bringt mich um, wenn sie es merkt...“
 

Kenshin klopfte dem Jungen auf die Schulter. „Alles ist in Ordnung, Bunjiro-san, du musst dir keine Sorgen machen. Sessha hat schon schlimmeres ausgehalten. Du kannst deiner Großmutter sagen, dass ich in ein paar Minuten kommen werde. Ich gehe nur noch schnell die Wunde neu verbinden. Sicher würde es sie nicht freuen, wenn ich Blut auf eines ihrer Kostüme schmiere.“ Er lächelte den Jungen aufmunternd an.

Bunjiro erwiderte ein kleines Lächeln und verschwand.
 

In der Zwischenzeit packte Kenshin unter seinen Gi und sah, sehr zu seiner Erleichterung, dass die Wunde nur ein bisschen aufgerissen war. Er hatte nicht daran gedacht, Verbandszeug heute morgen mit aus der Herberge zu nehmen aber das kleine Döschen mit Heilsalbe hatte er noch in seinem Ärmel. Wenn er Glück hatte, würde das die Blutung auch relativ schnell stoppen. Er schwang sich in das Innere des Wagens und zog seinen Gi von den Schultern. Während er die Verbände um die Wunde ablöste, wurde es draußen plötzlich windig und eine frische Böe wehte durch den Wagen. Kenshin bekam eine plötzliche Gänsehaut und abwesend überlegte er, dass es wohl stark auf den Winter zuginge und er sich wirklich schnell um einen warmen Haori kümmern musste.
 

Jetzt, da er die Wunde offengelegt hatte, sah er, dass es nur Glück gewesen war, dass nicht mehr Blut in seinen Gi gesickert war. Zwar war die Verletzung durch das Wurfmesser relativ klein, aber der Schnitt, den Baiko gemacht hatte, um die Wunde frisch bluten zu lassen und zu reinigen war tief. Er fluchte leise in sich hinein, bevor er die abgewickelten Bandagen nahm und sie fest auf die immer noch blutende Wunde drückte. Wenn er unauffällig bleiben wollte, dann musste das hier schnell aufhören zu bluten. Warum hatte er bloß nicht daran gedacht, wenigstens einige Pflaster mitzubringen, ärgerte er sich zum zweiten Mal an diesem Tag.
 

Er hob gerade die Bandagen ein wenig an, um zu sehen, ob sich die Wunde schon schloss, als Ikuko in den Wagen kletterte. Sie warf einen kritischen Blick auf seinen Schulter. „Dieser Junge“, murmelte sie, „tss....“

„Es war nicht Bunjiro-sans Schuld, Ikuko-dono. Er ist nur gestolpert, das war alles.“ Er drückte die Verbände wieder auf die Wunde. „Sessha geht es gut.“
 

Ikuko wühlte in einer der im Wagen übrig gebliebenen Kisten und förderte ein Geschirrtuch zu Tage. Sie riss es in schmale streifen. „Sie sind sauber und geben gute Bandagen ab, oder nicht? So, jetzt lass mich mal machen....“
 

Kenshin musste lächeln angesichts der Fürsorge von Ikuko. Sie war die Geschäftigkeit in Person, als sie ein Tuch mit Wasser anfeuchtete und Kenshin vorsichtig vom Blut säuberte. „Habe ich das nicht erst gestern getan?“ meinte sie mit einem verschmitzen Lächeln.
 

Milde überrascht sah Kenshin sie an. Er hatte gar nicht gewusst, dass es Ikuko gewesen war, die ihn gestern verarztet hatte. Irgendwie hatte er angenommen, es war Baiko gewesen.

„Überrascht?“ kicherte sie. „Wenn du Mutter von drei zappeligen Jungen wärst und die Großmutter von noch mal vier, dann wärst du in so was auch recht geübt.“

Einen Augenblick später war die Wunde schon gereinigt und hatte aufgehört, zu bluten. Kenshin gab Ikuko die kleine Dose mit Heilsalbe und ließ sich von ihr einreiben. Fasziniert beobachtete er, wie sensibel sie mit Verletzungen umging im Gegensatz zu den Feld– und Lazarettärzten, die er gewöhnt war.
 

“So,” sagte sie zufrieden, “alles fertig. Jetzt bleibst du noch kurz hier sitzen und wartest auf mich. Ich muss mich noch um die Kinder kümmern, aber gleich komme mich mit dem Make-Up zu dir.“
 

„Sessha muss also nicht zurück hinter die Bühne?“ Das würde bedeuten, er müsste nicht diese Köpfe anstarren, während sie ihn schminkte. Gott sei Dank!
 

Sie strich ihm sanft über die Schultern. „Nein, hier drin geht es auch. Ich hab mir schon gedacht, dass du dich wohler fühlst, wenn nicht so viele Leute zuschauen,“ zwinkerte sie, bevor sie den Wagen verließ.

Woher wusste sie das nur, fragte sich Kenshin. Kein Zweifel, er würde sie vermissen.
 

Er zog nun seinen Gi ganz aus und wusch den Blutfleck in einer Schüssel Wasser ein bisschen aus. Während er den Stoff rubbelte, ließ er seinen Blick im Wagen umherschweifen. Er hatte heute Morgen Orinosuke mit Schreibsachen gesehen – und dies wäre jetzt die perfekte Gelegenheit, einen Brief an den Mann der Leibgarde Satsumas zu schreiben, der sich an ihm rächen wollte. Er drückte hastig das Wasser aus dem Gi und zog ihn wieder an. Dann stand er auf und fand die Box mit Schreibsachen unter einer der Bänke. Schnell öffnete er sie, entnahm ein kleines Blatt Papier, befeuchtete mit ein paar Tropfen Wasser den Tintenstein und nahm einen Pinsel zur Hand. Er hatte nicht viel Zeit, deshalb schrieb er schnell.
 

„An den Samurai Ozawa,“ begann er. „Ich bin der Mann, den sie suchen, derjenige, der ihrem Bruder während Kinmon no Hen das Leben genommen hat. Er starb einen ehrenhaften Tod bei der Verteidigung unseres Kaisers. Es hat mir kein Vergnügen bereitet, ihrem Bruder das Leben zu nehmen. Ich führte nur die Befehlte meines Vorgesetzten aus, bedingungslos, wie es im Krieg verlangt wird. Wisse, dass dieser, den du suchst, bei Kriegsende geschworen hat, nie mehr zu töten und nun nur noch zur Wiedergutmachen für die Opfer seines Schwertes lebt. Wenn sie, trotz dieses Wissens, immer noch ihren Bruder rächen wollen, dann finden sie mich um Mitternacht am Ende des Pfades, der vom Miyazaki Jingu Schrein zu den Klippen führt. Gezeichnet von demjenigen, der einst als Hitokiri Battousai bekannt war.“
 

Seine Hand zitterte, während er den ihm verhassten Namen schrieb. Wenn er nur einfach zu Staub zerfallen könnte, wie all die Knochen seiner Opfer.
 

Plötzlich hörte er Fußschritte – es war Ikuko. Es war keine Zeit mehr, die Schreibsachen verschwinden zu lassen und so blies er schnell die Tinte auf dem Brief trocken und faltete ihn eilig zusammen, während sie den Wagen betrat. Auf ihren überraschten Blick hin erklärte er lahm: „Um, Sessha hat sich nur ein paar Notizen für das Stück aufgeschrieben. Natürlich werde ich für das Papier bezahlen.“ Er fischte in seinem Ärmel nach einem Geldstück.
 

Ikuko sah ihn seltsam an. „Naja, das ist ja sehr vorsorglich von dir,“ sagte sie. „Lass das Geld stecken. Ich wusste nicht, dass du das Schauspielern so ernst nimmst.“

Kenshin installierte schnell das schüchterne Lächeln in seinem Gesicht, während er so unauffällig wie möglich den Brief in seinem Ärmel verschwinden ließ. Dann beobachtete er nervös, wie Ikuko die Schminksachen auspackte – als erstes den schwarzen Kohlestift, dann die weiße Kreme und schließlich die rote Farbe für die Lippen. Er spürte, dass sie ihm im Augenwinkel musterte. Er hatte schon früh gelernt, dass sie sehr begabt war, seine Gefühle oder Stimmungen zu erraten. Er hoffte, dass sie jetzt nicht seine Schuldgefühle spüren konnte.

Deswegen war er erleichtert, als er sie sagen hörte: „Mein Mann wird beeindruckt sein, wenn er hört, dass du dir Notizen geschrieben hast.“
 

Sie begann jetzt, ihm das Gesicht zu schminken. Auch wenn Kenshin die ganze Prozedur schon einmal durchgemacht hatte, zuckte er trotzdem bei ihrer Berührung instinktiv zurück. „Himura-san, erinnere dich an letztes Mal – nur meine Finger, kein Schwert,“ sagte sie. Kenshin befahl sich, ruhig zu bleiben während er die Kühle der weißen Kreme in seinem Gesicht spürte.

„Weißt du,“ begann Ikuko zu plaudern in einem Versuch, ihn zu beruhigen, „du kannst deiner Liste ja noch ein paar Dinge hinzufügen , an die du denken musst. Zum Beispiel deine Autogrammstunde nach der Aufführung, die darfst du nicht vergessen.“
 

Autogrammstunde?! Kenshins Augen sprangen auf und plötzlich fiel Ikuko ein, dass Kenshin ja noch nie in einem Kabuki-Theater gewesen war.
 

„Oh, du kennst das nicht? Naja, außerhalb des Theaters stehen traditionellerweise viele bunte Stände mit Leckereien, Souvenirs und sonstigem Krims-Krams. Wie auf einem Festival. Einige dieser Stände verkaufen Bilder von unseren Söhnen. Nach jedem Stück stürmen unsere Fans diese Stände und kaufen die Bilder. Danach kommen sie zu uns und warten darauf, dass wir sie signieren. Von dir gibt es zwar keine Bilder, aber vielleicht wollen die Leute trotzdem Autogramme. Dann musst du einfach mit „Shinosuke der Erste“ unterschreiben – der Bühnenname, der mein Mann für dich erschaffen hat. Irgendwann einmal sind solche Autogramme richtig wertvoll.

Also, nach dem Stück gehst du raus zu den Fans und unterschreibst ihre Sachen.“
 

Wenn Ikuko nicht wie ein Schraubstock Kenshins Kopf gehalten hätte, wäre er wahrscheinlich auf der Stelle aufgestanden und gegangen. Wie sollte er denn jetzt nach dem Stück fliehen, wenn er noch Autogramme geben musste? Nicht nur dass – wie sollte er sicher sein, dass diese dicke Schminkschicht die Narbe vor den Leuten verbarg, wenn sie ihn von Nahem sahen? Er trat sich selbst in den Hintern, es abgelehnt zu haben, sich geschminkt im Spiegel zu betrachten. „Bitte, Ikuko-dono, verlangt das nicht von mir,“ wollte er sagen, aber alles was aus seinem Mund kam war, „Beee Eeeeeoodonoonooo, vvvvvllllnnggd ssss nnnncht vvvvnnn mmm.“
 

“Keine Angst, Himura-san,” lachte Ikuko, die Kenshins Worte erriet. „Byako-chan wird mit dir gehen. Er wird dir die Hand halten, falls dir noch einmal jemand einen Heiratsantrag machen sollte.“
 

Es dauerte einen Moment, bevor sich Kenshin aus Ikukos Griff befreite. „Moment! Habt ihr mir nicht eingeschärft, niemals die Illusion zu zerstören?!“

Ikuko lachte laut angesichts Kenshins empörtem Gesicht. „Himura-san, du bist süß. Ja, natürlich sollte man die Illusion nicht brechen. Aber was wäre gewesen, wenn dich jemand nicht nur angebaggert, sondern auch noch in die Wange gekniffen hätte? Oder wo anders hin?“ Sie lachte noch lauter, als sie sich alles bildlich vorstellte. „Ich sage es mal so: Zerstöre nie die Illusion, es sei denn, du hast keine andere Wahl. Als Ennosuke zum ersten Mal als Onnagata auf der Bühne stand und danach Autogramme gab, kam ein betrunkener Priester auf ihn zu und wollten ihn anmachen. Er hat einfach nur nett gelächelt und ihm seinen Fächer in die empfindlichste Stelle gerammt. Dann ging er weiterhin lächelnd und so ruhig, als ob nichts geschehen wäre, davon. Verstehst du, was ich sagen will?“
 

Kenshin verstand es und wenn das weiße Make-Up nicht gewesen ware, hätte Ikuko bemerkt, dass sein Gesicht nun genauso rot wie sein Haar war. Er hatte ja keine Idee gehabt, wie gefährlich es war, eine Onnagata zu sein. Dennoch musste er das jetzt durchstehen. Ikuko spürte, dass Kenshin sich anspannte und versuchte, ihn zu beruhigen. „Mach dir nicht zu viel Gedanken um den Auftritt heute. Shimazu-samas Leute werden nicht so sehr auf unser Stück konzentriert sein, nachdem das Gerücht umgeht, ein schrecklicher Hitokiri sei in der Stadt. Sie haben sogar einige Soldaten ankommandiert, die alle Eingänge des Theaters bewachen sollen.“
 

Kenshin wurde zu Stein.
 

„Du hast doch von den Gerüchten gehört, oder nicht?“ fügte sie wegen seiner Reaktion hinzu. Sie hatte gerade ihren Pinsel in die rote Farbe getaucht und wollte nun Kenshins Lippen bemalen, doch sie hielt mitten in der Bewegung inne – es schien ihr, dass sein Gesicht unter der Schminke plötzlich jegliche Farbe verloren hatte. Sie senkte ihren Arm. „Reg dich nicht über solche Gerüchte auf. Sie behaupten, es wäre der gleiche Hitokiri, der auch Kyoto während des Bakumatsu terrorisiert hat. Derjenige, den sie Battousai den Attentäter nannten.“ Sie schüttelte sich. „Natürlich waren das damals schreckliche Zeiten. Dieser Hitokiri... man erzählte sich, dass er immer wie aus dem Nichts auf den Strassen auftauchte und dann wieder verschwand. Es machte einem Angst, überhaupt noch einen Fuß vor die Tür setzten zu müssen.“
 

Sie schüttelte die dunklen Erinnerungen von sich ab, nicht bemerkend, dass Kenshin seine Augen nun mehr als nur zudrückte und seine Fäuste geballt hatte. Er wusste, dass seine Taten damals die Leute in Kyoto verschreckt hatten, aber solche Dinge mit so einer angstvollen Stimme von Ikuko zu hören, war fast nicht zu ertragen.
 

“Wie auch immer,” sagte sie, während sie den Pinsel erneut in die rote Farbe tauchte, “dass war vor langer Zeit und der Krieg ist jetzt vorbei. Also, wenn du mich fragst, dann machen diese Gerüchte nicht viel Sinn. Mein Mann stimmt mir zu - er sagt, dass es alles nur Panikmache ist. Natürlich meint unser ältester Sohn, die Gerüchte sind wahr und das dieser Hitokiri irgendwo mitten unter uns lauert, aber er denkt immer gleich an das Schlimmste. Ich nehme an, Shimazu-sama will einfach kein Risiko eingehen, deswegen der Aufmarsch.“
 

Sie bemalte jetzt Kenshins Lippen, der somit nichts erwidern konnte, auch wenn er gewollt hätte - was natürlich nicht der Fall war.
 

„Also warum hier und warum jetzt?“ sinnierte Ikuko vor sich hin. „Dieser Battousai war vielleicht ein Killer – aber immerhin war er unser Killer! Ich meine, der Killer für die Patrioten. Also hätte er sicherlich keinen Grund, Shimazu-sama zu töten. Die neue Regierung hat ja Shimazu-sama so hoch geschätzt, dass sie ihn als einen der ersten Daimyos in Japan zu einem Gouvaneur ernannt haben. Viele andere wurden von ihrem Land enteignet und nach Tokyo beordert. Und der einzige Grund, warum wir und er nach Miyazaki reisen, ist dieser tauschendjährige Schrein, der wohl von dem ersten Kaiser überhaupt erbaut worden ist. Also kann es wohl kaum die neue Regierung sein, die ihn umbringen will.“
 

Sie trat einige Schritte zurück, um Kenshins Gesicht zu mustern und bemerkte, dass seine sonst so weichen, violetten Augen jetzt kalt glitzerten und angestrengt geradeaus starrten. „Du denkst doch nicht wie Orinosuke, oder? Ich meine, meinst du, ein Attentat würde während unseres Stückes stattfinden?“
 

Kenshin senkte seinen Blick und befahl seinem Körper, sich zu entspannen. „Die Zeit der Hitokiri ist vorbei,“ antwortete er endlich so ruhig, wie ihm möglich war, auch wenn seine Stimme rau klang. „Shimazu-sama muss sich um nicht Sorgen machen.“
 

Er konnte sehen, wie sie sich nach seinem Statement entspannte. „Gut, dass du so denkst,“ sagte sie erleichtert, während sie die Perücke auf Kenshins Kopf befestigte. „Du bist ja immerhin ein erfahrener Kämpfer. Ich wusste, dass du diese Dinge verstehen wirst.“ Sie griff hinter sich zu dem zusammengelegten Kostüm.
 

“AAAAH!” schrie sie plötzlich.
 

Kenshin packte instinktiv sein Sakabattou und stürzte auf Ikuko zu, entschlossen, sie vor welcher Gefahr auch immer zu beschützen. Aber mitten im Sprung hielt er inne und sah seinen Gegner, den Grund für Ikukos Schrei, vor sich - er war grün und quakte fröhlich aus einem Ärmel des Kostüms.
 

„Eine Kröte?!“ Ikuko und Kenshin starrten perplex das Tier an, das munter auf den Boden sprang und aus dem Wagen hoppelte. „Oooohhh, Ryosukeee...“ grummelte Ikuko, „...dass ist seine Tat, das wette ich... wenn ich ihn in die Finger bekomme...!“
 

Kenshins Angespanntheit und Angst löste sich in Rauch auf, als er sich plötzlich laut über Ryosukes gelungenen Streich lachen hörte. „Nein Ikuo-dono, ich glaube, dass hier verlangt eine Revanche.“
 

Ein schelmisches Lächeln kroch Ikuko übers Gesicht. „Hast du da etwa schon einen Plan, Himura-san? Hoffentlich etwas heimtückisches.“
 

Kenshin überlegte einen Moment und fragte dann: „Hat Ryosuke sich schon für sein erstes Stück umgezogen?“

Ikuko schaute zum Hintereingang des Theaters. Sie konnte die Männer laut singen hören. „Wahrscheinlich noch nicht. Sie werden sich erst fertig einsingen. Warum?“

Kenshin trat an ihre Seite und schaute ebenfalls zum Theatereingang. Er hatte es richtig in Erinnerung – direkt neben der Tür wuchs ein dorniger Busch.

„Ikuko-dono, wenn es eine Möglichkeit gäbe, ein oder zwei Dornen dieses Busches da in die Innenseite von Ryosukes Perücke zu schmuggeln...“
 

„Oh, Himura-san, du bist teuflisch. Eine brilliante Idee!“ Sie half ihm schnell beim Anziehen und ging dann schnell, um den finsteren Plan wahr werden zu lassen. Keine Viertelstunde später ertönte ein schmerzerfüllter Schrei aus dem Theater, gefolgt von dem wütenden Ruf, „Himura-san! Wo bist du, du dreckiger Bastard!“ Eine Welle von Gelächter folgte dem Fluchen Ryosukes. Tja, dachte Kenshin, Ryosuke wird nun in der richtigen Stimmung für den Auftritt sein.
 

Er begab sich jetzt zu den anderen in den Backstage-Bereich, wobei er vorsichtig mit seinen hohen Geta-Sandalen vom Wagen kletterte und zu dem Hintereingang schritt. Hinter der Bühne war immer noch alles vollgestopft und voller Hektik und um niemanden zu behindern, setzte sich Kenshin an die hintere Wand auf eine Bank. Er sah die Männer, die nun alle fertig verkleidet waren, aber einige Kostüme an der Stange schienen noch auf ihre Besitzer zu warten. Er erkannte einige Roben, die nach Priesterkleidung aussahen und weitere sechs Soldaten-Kostüme. Kenshin wusste, das Ryosuke genau wie Orinosuke verschiedene Kostüme für die Stücke hatten – aber gleich so viele verschiedene?
 

Da dämmerte es ihm. Die zwölf Kostüme waren für die zwölf Statisten, die Männer aus der Leibgarde vom Gouvaneur. Ihm wurde weiterhin klar, dass er ja nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter der Bühne mit diesen Männern zusammen treffen würde. Du Idiot, schimpfte er sich, denn hier saß er nun, ohne eine Waffe und für jeden gut sichtbar. Aber was würden sie sehen? Er hatte immer noch keine Idee, wie er als Frau wirklich aussah, da er von Anfang an penibel alle Spiegel vermieden hatte. Er verfluchte sich selbst für diese blöde Ideen, denn so wusste er nicht, ob er erkennbar war oder nicht.
 

Noriko kam zu ihm und setzte sich neben ihn. Kenshin nickte ihr vorsichtig zu, darauf bedacht, die Perücke nicht zu arg zum wackeln zu bringen. Noriko nickte zurück. „Du siehst wirklich gut aus, Himura-sama. Meine Schwiegermutter hat gute Arbeit geleistet.“
 

Himura-sama? Nicht schon wieder. Noriko hatte nach dem Kampf mit den Yakuza begonnen, ihn so zu nennen. „Nicht -sama, nur -san,“ erklärte er ihr freundlich.

„Wie du wünschst,“ sagte sie. „Bist du jetzt ein bisschen selbstsicherer mit dem Kostüm und der Perücke? Es muss schwer sein, wie ein Frau zu sein, wenn man nicht als solche geboren ist.“
 

„Ich weiß nicht, wie ich als Onnagata wirke. Sessha hatte noch nicht den Mut, sich im Spiegel zu betrachten.“

Noriko lachte leise. „So was hab ich schon gehört. Willst du dich jetzt vielleicht anschauen?“

Sie ging kurz zu einem Schrank und holte einen Handspiegel. Kenshin schloss seine Augen fest, hielt den Spiegel vor sein Gesicht und öffnete sie dann. Was er sah, war jemand Fremdes – ein Fremder mit seinen Augen, aber dennoch ein Fremder. Es kam ihm irgendwie unreal vor, nicht sein Gesicht im Spiegel zu sehen, aber er zwang sich, genauer hinzublicken. Da, auf seiner linken Wange war das zu sehen, was er gefürchtet hatte – trotz der dicken weißen Creme zeichnete sich die verräterische Narbe ab. Dennoch, man musste sehr nah an sein Gesicht, um sie zu bemerken.

„Ich komme mir selbst unbekannt vor,“ sagte er schließlich zu Noriko.

Noriko lächelte. „Ich bin sicher, du wirst unserer Familie mit deinem Auftritt alle Ehre bereiten.“ Dann ging sie zurück zu den anderen Frauen. Kenshin sah ihr hinterher und er spürte, dass er sie vermissen würde. Sie war eine der ersten aus der Familie, die ihm das Gefühl von Erwünschtheit gegeben hatte. Ennosuke war ein glücklicher Mann.
 

Jetzt konnte er nichts weiter tun, als dazusitzen und zu warten und so überlegte er sich, wie er sich wohl nach dem Stück am besten aus dem Staub machen konnte.

Gleich nach dem Auftritt verschwinden zu können war nun nicht mehr möglich. Vielleicht aber dann, wenn das große Drama, in dem er nicht mitspielte, begann? Er konnte sicherlich nicht viel länger warten. Sein Gedankengang wurde jedoch von Musik unterbrochen und er stellte fest, das die Frauen bereits ihre Stücke auf der Bühne spielten und das Publikum das Theater zu betreten begann. Er schloss die Augen und versuchte, sich für den Auftritt zu sammeln.
 

Sekunden später riss er seine aber wieder auf, denn er spürte die Ki von den Soldaten. Ein schneller Blick zu der Hintertür und er sah die zwölf Leibgarden hereinkommen. Ohne nachzudenken stand er auf und griff nach seinem Schwert und schaffte es gerade noch, seine plötzliche Bewegung ein eine artige Verbeugung umzuwandeln. Doch erst jetzt merkte er, dass ihn die Männer nicht einmal zur Notiz genommen hatten. Natürlich, dämmerte es ihm. Er war ja eine Frau, und zwar eine Schauspielerin – also unter der Würde solcher stattlichen Kämpfer.

Dennoch setzte er sich jetzt so weit wie möglich von ihnen weg und verdoppelte seine Anstrengung, nichts von seiner Ki nach außen dringen zu lassen.
 

Unauffällig musterte er die Leibgarde und stellte erleichtert fest, dass keiner von ihnen bei dem Treffen von Shimazu’s Abgesandten und Katsura vor drei Jahren anwesend gewesen war. Wenigstens etwas Glück, dachte er. Andererseits bemerkte er auch, dass jeder dieser Kämpfer eine hervorragende Kämpfer-Ki hatte. Sie würden also nicht leicht zu täuschen sein. Er fragte sich, wer von ihnen sich wohl an ihm rächen wollte, aber es war unmöglich, das herauszufinden. Daisuke begann nun, die Soldaten einzuweisen und ihnen einzuschärfen, nach dem ersten Stück hier hinter der Bühne bereit zu stehen. Dann zerstreuten sie sich.
 

Keiner von ihnen ging weit weg. Ein paar verließen das Gebäude, um sich zu unterhalten und Kenshin konnte ihr Gespräch durch die Wand hören. Sie prahlten mit ihren Eroberungen der letzten Nacht im Vergnügungs-Viertel der Stadt und weiteren Dingen, die Kenshin sich entspannen ließen. Dann hörte er die Bemerkung über eine seltsame Frau hinter der Bühne und spitzte plötzlich wieder die Ohren.

“Habt ihr sie nicht bemerkt?” hörte er einen der Leibgarden sagen. „Hübsches, kleines Ding, aber sie hat keine Ki. Ist das nicht seltsam?“

Er hörte Gelächter und anzügliche Bemerkungen, dann, „Yukio-kun, wusstest du nicht, dass Frauen keine Ki haben? Sie sind leer und warten nur darauf, dass ein Mann kommt und ihnen Leben einhaucht.“

Mehr Gelächter. Dann wieder der erste Mann. “Wenn du verheiratet wärst, würdest du sowas nicht sagen. Irgendwas stimmt mit dieser Frau nicht, ich weiß nur nicht genau, was.“

„Wahrscheinlich stört dich die Tatsache, dass sie dich nicht schon vom ersten Moment an angehimmelt hat, was? Weißt du denn nicht, dass das gar keine Frau ist, sondern die Onnagata?“ Das Gelächter erreichte einen neuen Höhepunkt.

„Ach so. Sie sieht aber verdammt zierlich aus für einen Mann.“

„Pass lieber auf und lass ihn das nicht hören. Immerhin hat diese Kabuki-Truppe die Yakuza erledigt, und das waren Samurai und sogar Ninja!“
 

„Wahrscheinlich hat er sie mit seinem Fächer platt gemacht!“ Röhrendes Lachen.

„Naja, ich weiß trotzdem nicht,“ sagte wieder die Stimme des ersten Mannes. „Es ist nicht normal, keine Ki zu haben. Ich finde es gruselig.“
 

Kenshin hörte sie netterweise weggehen. „Wahrscheinlich,“ hörte er noch eine Stimme lachen, „versucht er, sich vor dem Hitokiri Battousai zu verstecken!“

„Scht! Wenn die hören, dass du diesen Namen erwähnst, dann bringst du uns nur in Schwierigkeiten.“ Dann waren die Stimmen außer Hörweite.
 

Hübsches, kleines Ding? Verdammt zierlich? Kenshin wusste nicht, ob er sich jetzt beleidigt oder erleichtert fühlen sollte. Vielleicht eher das letztere. Immerhin würde niemand eine hübsche, zierliche Frau für Battousai den Attentäter halten. Er überlegte kurz, ob er die Stadt nicht im Kostüm verlassen sollte, aber verwarf den Gedanken dann. Er wäre so nicht im Stande, sein Sakabatou mit zu nehmen und außerdem wäre es nicht recht, das Kostüm zu klauen. Nein, nach dem Theater würde er sich umziehen und sich auf sein Talent, spurlos zu verschwinden, verlassen müssen.
 

Er sah nun die kleinen Jungs, die mit ihren Akrobatikutensilien die Bühne betraten und mit lustigen Kunststücken das Publikum aufwärmten. Gleich danach würde er dran sein. Schnell überlegte er sich einen Plan: als erstes würde er nach dem Stück die Autogramme geben, dann sofort das Kostüm loswerden, seine Reisesachen aus der Herberge holen und verschwinden. Den Brief musste er noch irgendwie Ozawa zukommen lassen und bis Mitternacht musste er sich irgendwo verstecken, aber das würde nicht schwierig werden.

Ryosuke kam jetzt auf ihn zu. „Zeit zu gehen?“ fragte Kenshin ihn. Ryosuke funkelte ihn mit unheimlich glitzernden Augen an. „Nicht ganz, Himura-san. Ich wollte dich nur warnen, dass ich mich für deinen Streich vorhin rächen werde – und zwar auf der Bühne.“
 

Kenshin lächelte. Trotz der Gefahren versprach das Stück lustig zu werden. Minuten später kam Daisuke hinter die Bühne und nahm Kenshin und Ryosuke mit nach vorne vor den Eingang zur Bühne. Nur Orinosuke und Ennosuke waren jetzt noch in dem Hinterzimmer.

„Meinst du nicht auch,“ begann Ersterer, „dass es Zeit ist, die Familienhierarchie zu verändern?“

„Nicht schon wieder,“ stöhnte Ennosuke. „Du hast doch jetzt die Erlaubnis, nach Kyoto zu gehen! Reicht das nicht?“

„Ich will nur sagen, dass Vater nicht die richtigen Entscheidungen treffen kann. Kyoto zu verlassen war falsch. Diese verdammte Reise ins Niemandsland zu unternehmen, war falsch. Aber die Entscheidung, diesen Rurouni aufzunehmen? Ich sage dir, der Mann ist ein Killer. Diese Entscheidung von ihm bringt uns alle in Gefahr – die schlechteste in einer langen Reihe von Fehlentscheidungen.
 

Ennosuke krallte seine Hand um die Lehne seines Rollstuhls. „Dieser Mann rettete mein Leben, hast du das vergessen?“ Entgegnete er wütend. „Ich unterstütze die Entscheidungen meines Vaters – auch die Entscheidung, in Kagoshima zu bleiben!“
 

„Und was wäre, wenn ich beweisen könnte, dass dieser Vagabund nicht nur irgendeiner, sondern der berüchtigtste und gefährlichste Killer ganz Japans ist?“
 

Ennosuke schaute seinen Bruder an. „Tu das. Beweise es mir. Dann werde ich meine Entscheidung vielleicht überdenken.” Dann rollte er weg zu seiner Tochter Nomi, die ganz allein in einer Ecke saß und die streitenden Männer mit angstvollen, großen Augen beobachtet hatte.
 

“Heute Abend!” rief ihm Orinosuke hinterher. „Ich habe den Beweis heute Abend. Danach wirst du mich unterstützen und endlich wird wieder jemand vernünftiges diese Familie anführen!“

Ennosuke antwortete nicht sondern schaukelte liebevoll seine Tochter auf seinem gesunden Bein. Orinosuke funkelte ihm hinterher und stürmte dann mit angewidertem Gesichtsaudruck auf die Bühne, um Kenshins Stück anzukündigen.
 

Anmerkungen:

Nur noch zwei Kapitel, dann ist die FF fertig übersetzt... Ich hoffe, ich habe damit dem einen oder anderen eine Freude bereitet :)

Falls jemand von euch Wünsche offen hat, dann nur her damit ^^ Vermutlich will ich als nächstes die FF "Out of Time" von SiriusFan13 übersetzen (zu finden auf FF.com)... aber ich bin auch für andere Vorschläge offen!
 

Japanische Wörter:
 

Onnagata: Der Mann, der im Kabuki-Theater weibliche Rollen spielt.

Shimazu-sama: Ehemals Daimyo von Satsuma, jetzt Gouvaneur

Sengoku: Zeit der streitenden Lehensreiche, 1481 – 1573
 

Haori: warmer Mantel

Kinmon no Hen: die gescheiterte Choshuu-Attake auf den Kaiserpalast im Juli 1864
 

Nächstes Kapitel: Der finale Auftritt… Doch alles läuft anders, wie geplant...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sarai-san
2008-02-14T11:57:59+00:00 14.02.2008 12:57
Da herrscht wirklich eine gespannte Stimmung, man kann sie fast mitfühlen.
Überall Gefahren für Kenshin und er wird immer mehr eingekreist. Ich glaube, jetzt ist klar, dass alle erfahren werden, wer er ist.
Ich bin ja gespannt, wann un dwie er es schafft zu entkommen und auch wie das mit dem Brief, also der Herausforderung, läuft.

Bye
Sarai


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