Zum Inhalt der Seite

X-Men

Zwischen Liebe, Sehnsucht und Kämpfen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erster Act: Der Auftritt des Monsters

Alexis ging hinaus. Das Gelände des Instituts war riesig. Auf der einen Seite die Sportplätze und dann auf der anderen Seite die weiten Wiesen und der Waldrand. Das Mädchen beschloss, sich auf eine Bank unterhalb der großen Laubbäume zusetzen. Ihr Gespräch mit Blackbird, kurz bevor sie zu Xavier gegangen war, kam ihr wieder in den Sinn und sie schloss die Augen:

„Weshalb freundest du dich eigentlich gerade mit diesem Außenseiter John an?“. „Wenn dir nichts an ihm auffällt, kann ich dir auch nicht helfen.“

Was sollte ihr an ihm auffallen? Sie konnte ihn kaum einschätzen. Mal war er ganz nett und dann reagierte er wieder so seltsam. Die Temperatur um ihn herum machte sie jedes mal wahnsinnig. Wieso musste er so warm sein? Das würde ihr irgendwann sicher noch zum Verhängnis werden.

In dem Moment merkte sie, dass sich jemand neben sie gesetzt hatte. „Hey,“ begann Rogue. Alexis öffnete ihre Augen wieder. Das Mädchen mit den weißen Strähnen gefiel ihr, nicht nur vom Aussehen, auch so schien sie einen netten Eindruck zu machen – bis auf die Tatsache, dass sie ihre Kräfte aufgegeben hatte. „Wie gefällt’s dir bisher?“ erkundigte sich das Mädchen. „Mh. Ungewohnt, so an Regeln gebunden zu sein, die jemand anderes aufgestellt hat.“ Rogue lächelte verlegen. „Du hast vorhin nicht viel über dich erzählt und ich bin ein wenig neugierig.“ Sie schien etwas verlegen. Alexis lächelte und ermunterte sie, ihr doch ein paar Fragen zu stellen, mal sehen ob sie sie beantworten würde. „Gut, dann… Hast du zurzeit einen Freund?“ Alexis musste lachen. „Das hört sich an, als ob du mich anmachst.“ Rogue wurde rot „Nein, nein. Ich wollte… nur darauf hinaus… wie du Bobby findest.“ Gab sie kleinlaut zu. „Er ist nicht besonders treu was?“ Alexis traf voll ins Schwarze, was man Rogue s Zügen auch sogleich ansah. „Keine Sorge. Mein Herz gehört schon lange jemand anderem.“ Ihre Gesprächspartnerin blickte auf. „Aber er liebt dich nicht?“ „Hört man das an meiner Stimme?“ Rogue nickte leicht beschämt. Es rauschte in den Bäumen, ein kalter Wind fegte zwischen den Bäumen hindurch und Rogue zog ihre Strickjacke zu. „Ich möchte dich noch etwas fragen, dass vorhin nicht zur Sprach kam. Was hältst du eigentlich von John und seiner Entscheidung damals?“ Alexis betrachte ein Blatt, das auf der Spitze ihres Stiefels klebte. „Was soll ich schon davon halten?“ Rogue verstand ihre Gleichgültigkeit nicht. „Er hat uns verraten, ist zum Mörder geworden und dann traut er sich, hier zu bleiben?“ Sie erntete ein hämisches Kichern „Ich denke dann solltest du lieber nicht mit mir reden. Ich habe auch Menschen getötet und hätte ich die Kraft dazu gehabt, ich hätte meine eigenen Eltern getötet.“ Rogue guckte genauso erschrocken wie Kitty, dachte Alexis und stand auf. „So bin ich. Kein Problem wenn du jetzt Angst hast.“ Sagte sie und ging, bevor sie Rogue noch wegrennen sehen müsste.

Eine unendliche Wut überkam Alexis plötzlich. Eine Wut so groß, dass sie das Bedürfnis hatte, jemanden zu zerfleischen. Erst spät merkte Alexis wie sie auf einen braunhaarigen Jungen zuging, der ihr den Rücken zuwandte. Woher kam dieses Gefühl? Bevor sie einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte, drehte sich auch schon Bobby zur ihr um. „Ach Alexis! Wie ist das werte Befinden?“ Er verneigte sich ein wenig. Schnell setzte sie ein Grinsen auf und schubste ihn. „Passt schon. Was macht ihr?“ Sie deutete auf Kurt, der oben auf dem Basketballkorb saß. „Ach wir haben mal wieder aus versehen den Korb runtergeholt. Kann sich nur noch um Stunden handeln bis Kurt da oben fertig ist.“ Er lehnte sich ein Stück zu ihr runter. „Kurt ist nicht sehr begabt was es das angeht.“ Beide kicherten. „Wollen wir ein paar Schritte gehen, bis er da fertig ist?“ bot der Junge Alexis an; sie willigte ein – ohne sich etwas dabei zu denken.

„Ich war vorhin bei Kitty. Sieht nicht gut aus. Sie hat wieder Liebeskummer.“ Erzählte Bobby. „Das verstehe ich nicht.“ Gab Alexis zu. „Wie kann man so lange auf jemanden fixiert sein, wenn man ihn eh nicht bekommen kann?“ Sie kamen am Gemeinschaftsraum vorbei. Drinnen saßen Blackbird und Pyro immer noch beim Schach. Bobby blieb stehen. „Hast du noch nie jemanden so sehr begehrt, dass du kaum schlafen konntest ohne ihn?“ Pyro, der am leicht gekippten Fenster saß, hörte Bobbys Worte und sah hinaus. „Die Masche…“ knurrte er verärgert und auch Blackbird sah jetzt auf. „Du hast es nicht gemerkt oder?“ fragte Bobby und kam jetzt näher an Alexis heran. „Was?“ fragte sie naiv. Was zum Henker wollte Bobby jetzt von ihr? „Als ich dich aus Pyro’s Zimmer kommen sah, da war es mir schon klar.“ Ruckartig griff Bobby nach Alexis’ Arm, zog sie zu sich ran und küsste sie. In rasender Wut sprang Pyro auf, schmiss dabei den Schachtisch um und rannte nach draußen. „Ich bringe ihn um.“ Keifte er. Blackbird, der sich jetzt Sorgen machte, folgte ihm, auch wenn es ihm nicht leicht viel, mit Pyro schritt zu halten.

Alexis’ Starre ließ derweil nach. Aber sie konnte sich nicht von ihm lösen. Es war aufregend; sie spürte ihr Herz schneller schlagen. Es war anders als Volteros Annäherungsversuch früher am Tag. Bobbys Lippen waren kalt und hart, auch ihren fehlte es an Wärme; es fühlte sich auf einmal seltsam taub an. Alexis musste an Rogue s Gesicht denken und sofort schob sie Bobby von sich „Nicht…“ hauchte sie, mit dem Rest Atem, den sie hatte. Aber da bog auch schon Pyro um die Ecke. „Du mieser Dreckskerl!“ Das dunkelhaarige Mädchen konnte gerade noch einen Schritt zurück machen, da flog Pyro’s Faust auch schon an ihr vorbei. Bobby taumelte zurück. „Wo ist dein Problem, Johnny?“ Der Feuer-Mutant griff nach seinem Zippo. „Rogue ist deine Freundin, hast du das schon vergessen?“ Bobby legte einen Arm um Alexis’ Hüfte. „Na und? Bevor du mir was vorschreiben kannst, musst du es erstmal besser machen, Playboy.“ Pyro flippte eine Flamme in seine Hand. „Muss ich dich erst wieder besiegen, bevor du es schnallst? Ich bin besser.“ Er ließ Alexis wieder los und schien sich kampfbereit zu machen. „Hört auf.“ Rogue stellte sich zwischen die beiden Jungen. „Nett dass du dir Sorgen machst, John, aber ich weiß was Bobby macht wenn ich nicht bei mir ist.“ Pyro verzog den Mund – er machte sich doch keine Sorgen. Aber er widersprach nicht, zog das Feuer zurück und ging einige Meter fort. Alexis bemerkte Blackbird und zog sich zurück in seine Arme. „Es tut mir nicht Leid.“ Flüsterte sie, so dass es nur Blackbird hören konnte. „Ich weiß.“ Er legte sein Kinn auf ihren Kopf. „Und Bobby…“ Rogue sah ihm in die Augen. Es hatte sie dennoch verletzt. „Ich bereue es, mich für dich geheilt zu haben. Ich denke, du weißt was das heißt? Das war’s für uns.“ Alexis sah kurz zu Blackbird auf, um seine Zustimmung zu erfragen, als er ihr zu nickte, ging sie einen Schritt vor. „Du bereust die Heilung?“ fragte sie Rogue, die ziemlich hart wirkte, dafür dass sie sich soeben von Bobby getrennt hatte – dieser zog jetzt verständnislos ab. „Jah… ja.“ Gestand Rogue; Alexis lächelte. „Auch die Heilung hält nicht ewig.“ Sie zwinkerte ihr zu und ließ sie dann etwas verwirrt zurück.

„Und ihr geht jetzt wieder Schach spielen?“ fragte das Mädchen Blackbird und Pyro. Letzterer schien zu schmollen. „John? Sprichst du nicht mehr mit mir?“ Er funkelte sie wütend an. „Nein. Ich spreche nicht mit Bobbys Fanclub.“ Alexis sah ihn verständnislos an. „Bist du eifersüchtig oder was ist los.“ Pyro drehte seinen Kopf ein wenig und zischte dann voll Abscheu: „Ich hasse Bobby und da du ihn zu mögen scheinst, ist das ein Grund für mich, dich nicht zu mögen.“ Er sah kurz zu Blackbird und verschwand dann auf dem Gelände.

„Soll ich ihm nachgehen?“ fragte Blackbird und zog Alexis wieder zu sich ran. „Gosh ihr seit heute alle ziemlich nähebedürftig was? Mach was du willst, du bist mit ihm befreundet, nicht ich.“ Er drückte sie kurz, beschloss aber bei ihr zu bleiben.
 

Die nächsten Tage verliefen ruhiger, da das Wochenende vorbei war, und die normalen Schüler nun wieder den Unterricht besuchten. Alexis hatte sich geweigert das Zimmer zu verlassen – Blackbird verstand sie und brachte ihr immer heimlich was vom Essen mit.

So auch an diesem Tag. „Der Lieferservice ist da.“ Kündigte Blackbird sich an. Alexis stand am Fenster und spähte hinaus, durch die weißen Gardinen. „Was Interessantes da draußen?“ fragte er und legte Alexis eine Warmhalteschale hin. „Storm hat’s genehmigt.“

Draußen vor dem Fenster stand Pyro, in inniger Umarmung mit einem Mädchen. „Was soll mir an ihm auffallen?“ Blackbird erschrak. Alexis’ Stimme klang wütend, grollend und ihr Blick war erfüllt von Hass. Sie trat den Teller, den er ihr mitgebracht hatte, gegen die Wand und packte ihn am Kragen seines dunkelblauen Hemds. „Hilf mir. Sie ist in meinem Kopf.“ Stöhnte Alexis unerwartet und warf ihn gegen den Schrank. Schmerz verzerrte sein sonst so gelassenes Gesicht. Aber ihm blieb keine Zeit zum Jammern. Alexis war aus der Tür und rannte durch die Schülermengen. Ihr Kopf schmerzte und die Umgebung um sie herum verschwamm in bunten Farben. Es kam ihr vor wie ein schlechter Trip. Ihr Hals kratze und mit jedem Atemzug wurden ihre Lungen heißer. Ihr Körper wurde so schwer, aber zugleich hatte sie Angst, wenn sie jetzt stehen blieb, würde sie zerspringen.

Blackbird versuchte ihr zu folgen, aber der Schmerz in seinem Rücken bremste ihn und so verlor er sie aus den Augen. Er konnte nur noch den ärgerlichen Schreien der Schüler folgen.

Alexis war derweil in der Eingangshalle angekommen. Alles drehte sich um sie. Die Stimmen der Schüler klangen furchtbar verzerrt. Sie schienen Alexis auszulachen, sie zu verhöhnen. Sie musste hier raus. Panisch flüchtete sie durch die große Tür hinaus und erstarrte sogleich. Direkt vor den großen Metalltoren stand sie. Weiß wie immer, gekleidet in dem gleichen Umhang den Alexis selbst hatte, nur in bleichem Weiß.

Alexis’ Knie wurden weich, ihr Herz schlug so heftig gegen ihre Rippen, dass sie fürchtete es würde ihr brechen. Ich bringe sie um – JETZT. Rauschte es in ihren Ohren und sie lief los, ihren Weg ließ sie rechts und links von einer Wand aus Eis flankiert, damit sie niemand stoppen konnte, ihre Augen immer auf das Mädchen am Tor gerichtet.

Doch plötzlich drehte sich das Mädchen am Zaun um. Von einem auf den anderen Moment versperrte eine weitere Eiswand den Weg. Alexis konnte sich nicht mehr bremsen. Mit gekreuzten Armen, erhoben als Schutz, brach sie hindurch und landete in den Armen von Bobby Drake.

Blackbird, der gerade erst das Haus verlassen hatte, sah die ganze Szene. Von überall kamen schaulustige Schüler, auch Pyro mit dem fremden Mädchen im Arm.

Alexis zog sich an Bobby hoch und sah über seine Schulter zum Tor. „Sie ist weg.“ Seufzte sie. Bobby machte sich Sorgen. „Was ist los? Was ist passiert?“ Alexis sah zu ihm hoch. „Nichts. Danke, dass du mich aufgehalten hast.“ Bobby schien sich nicht weiter dafür zu interessieren und lächelte charmant. „Immer wieder gerne.“ Dann begutachtete er ihre Arme, die Ärmel ihres Pullovers waren von den Eissplittern aufgerissen und unzählige kleine Wunden klafften in der blassen Haut. „Du solltest dich verarzten lassen.“ Riet Bobby ihr und half ihr endgültig auf die Beine. Die jedoch lachte. „Ich kann das schon.“ Und fuhr mit der Hand über die Wunden; sie schlossen sich – zumindest sah es so aus. „Du kannst…?“ Aber sie legte einen Finger auf ihre Lippen und grinste. „Ich kann vieles wenn ich will. Du solltest das auch können.“ Fügte sie spitz kichernd hinzu. Mit einer Handbewegung ließ Alexis den Eistunnel zerbrechen und die Sicht wurde frei auf all die Schüler.

Als die beiden da so standen, viel Bobby jemand auf. „Könnte es sein, dass der dich verfolgt?“ Bobbys Augen ruhten auf Pyro, der gerade von seiner Begleiterin grinsend aufsah. „Nur weil er da steht und schaut?“ fragte Alexis. Es verwirrte sie, dass Bobby so gereizt darauf reagierte, Pyro nur zu sehen. Es viel Alexis immer noch schwer, scharf zu sehen und so bat sie Bobby, sie lieber rauf auf ihr Zimmer zu bringen – auch weil sie vermeiden wollte, dass die beiden Jungen wieder aneinander gerieten. Natürlich schlug er die Bitte nicht ab.

Blackbird hatte sich bereits wieder ins Zimmer zurückgezogen und Storm gebeten, ihm dabei zu helfen das Zimmer wieder zu reinigen. Als Bobby das feststellte, war er etwas enttäuscht. Hatte er etwa auf mehr gehofft?, fragte sich Alexis innerlich schmunzelnd.

Als Bobby sich wieder verabschiedet hatte; mit einem kleinen Kuss von ihr auf seine Wange; sah Blackbird genervt aus. „Also ist er deine neue Flamme?“ Alexis setzte sich auf ihr Bett „Flamme kann man nun wirklich nicht zu ihm sagen.“ Aber ihm war nicht nach Scherzen zumuten. „Ihr seit schon fleißig dabei, Körperflüssigkeiten auszutauschen, dafür dass ihr euch erst einige Tage kennt.“ Sie drehte seufzend den Kopf zu ihm und rollte sich in ihre dunkelblaue Satinbettwäsche. „Soweit bin ich nun wirklich noch nicht mit ihm gegangen. Außerdem dachte ich, du kennst mich.“ „Das dachte ich eigentlich auch.“ Der junge Mann setzte sich verkehrt herum auf den einzigen Stuhl im Zimmer. „Er ist überhaupt nicht dein Typ. Was willst du mit ihm? Und seit wann stehst du so auf Körperkontakt?“ Sie lachte schrill und viel zu gekünstelt auf. „Bobby ist bloß da und befriedigt meine Sehnsucht nach jemand anderem, außerdem: Ich dachte ich hätte dir erzählt, dass niemand jemals wieder meine Haut berühren wird, so lange die Eisschicht hält?“

In dem Moment öffnete Pyro die Tür „Hey Black, kommst du mit…“ Er dachte kurz er hätte sich verhört, aber Alexis schien das, was er eben gehört hatte, tatsächlich gesagt zu haben. Mürrisch stand sie auf. „Vielleicht gehe ich doch lieber wieder zu Bobby.“ Aber Blackbird erhaschte ihren Pullover. „Er wird über dich herfallen wie ein Tier.“ „Manchmal brauche ich halt lieber Ablenkung, anstatt Zeit zum Nachdenken.“ Giftete, riss sich los und stürmte an Pyro vorbei.

„Krise im Paradies?“ fragte der Blonde und sah ihr kurz nach. „Vielleicht habe ich sie falsch eingeschätzt.“ Überlegte Blackbird. „Vielleicht brauch sie wirklich etwas anderes, als ich ihr geben kann.“ Pyro schwieg. Das ging in die falsche Richtung. „Stimmt das? Sie ist aus Eis?“ wechselte er schnell und tat sehr fasziniert. „Sie ist nicht aus Eis. Aber seit ich sie kenne scheut sie den direkten Hautkontakt, deshalb hat sie sich kurzerhand selbst mit einer Schicht aus Eis überzogen. Aus diesem Grund weicht sie auch immer vor dir zurück.“ Blackbird schien wieder bessere Laune zu haben und grinste frech. „Du könntest sie ja mal von hinten packen. Käme mir sehr gelegen, um ihr mal wieder einen Dämpfer zu verpassen.“ Pyro grinste schief zurück. „Immer gerne.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück