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X-Men

Zwischen Liebe, Sehnsucht und Kämpfen
von

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Die Sache mit der Liebe und dem Schwach werden

Am nächsten Morgen wurde Alexis von einer fremden Stimme geweckt. Sie hörte die Stimme vor der Tür, verstand aber nicht was sie sagte. Müde gab sie ein „Mh?“ von sich. Die Person vor der Tür schien es als „Herein“ zu deuten und öffnete die Tür. „Pyro?“ fragte sie unsicher in das dunkle Zimmer hinein. „Nein.“ Alexis hob den Kopf aus den Kissen und sah in ein Paar braune Augen. Das Mädchen schien entsetzt. „Bist… bist du Pyro’s Freundin?“ Verschlafen setzte sich die Dunkelhaarige auf. „Freundin? Unsinn. Und wer bist du überhaupt?“ murmelte sie verschlafen; Wie sie es hasste, so früh geweckt zu werden. In dem Moment legte jemand eine Hand auf die Schulter des fremden Mädchens. „Morgen, Kitty.“ Pyro grinste sie frech an und ging an ihr vorbei. „Morgen, Alex. Gut geschlafen?“ Er schaltete das Licht in seinem Zimmer an und besah sich das Chaos. „Wie man’s nimmt. Du solltest der Kleinen vielleicht die Situation erklären?“ schlug Alexis mehr als Forderung vor. „Kitty, richtig?“ fragte sie das unsichere Mädchen im Türrahmen. Diese nickte. „Mach dir keinen Kopf. John kommt für mich nicht in Frage – Mein Geschmack ist besser.“ Pyro rollte mit den Augen und schnalzte mit der Zunge. „Ich weiß schon, Blackbird.“ Murmelte er und schob Kitty dann etwas unsanft in den Flur, mit einer Hand die Tür hinter sich schließend. „Alexis gehört zu den neuen. Du bist ihnen bestimmt schon begegnet. Es gab Streit mit ihrem Zimmernachbarn und … ach ist ne lange Geschichte.“ Erleichtert zog Kitty ihn an sich; damit hatte er nicht gerechnet; und legte ihr Ohr auf seine Brust. „Wie viel Zeit muss ich dir noch geben, Pyro?“ Sie hörte, dass sein Herz schneller schlug. War das ein gutes Zeichen. „Kitty…“ er schob sie bestimmend von sich. „Es ist nicht so einfach.“

Von drinnen kam ein lautes Poltern, gefolgt von einem lauten Kreischen. Erschrocken stürmten Kitty und Pyro in das verwüstete Zimmer. „Schon okay, schon okay, nichts passiert.“ Alexis streckte ihren Kopf hinterm Bett hervor. Sie hatte sich in der Decke verheddert und war aus dem Bett gefallen. Das Paar in der Tür musste laut lachen. „Sieht so aus, als wäre wieder alles klar mit deinem Killer-Freund?“ Kittys lachen erstarb sofort. „Killer-Freund?“ „Na ja…“ Alexis befreite ihre Arme und zog sich am Bett hoch. „Er war doch bei der Bruderschaft. Meinst du nicht, da hat er andere Mutanten und Menschen getötet?“ Kittys rosa Wangen wurden blass. „Was redest du da? Pyro würde niemals… er ist nicht so.“ versuchte sie ihn zu verteidigen. Aber sie bekam ein schallendes Lachen als Antwort. „Bist du so naiv oder tust du nur so? Was glaubst du was er mit Iceman getan hätte, wenn er nicht verloren hätte?“ Die Brünette suchte vergebens nach Worten. Pyro’s Blick verfinstere sich, er musste eingreifen. „Ich denke es ist besser wenn du jetzt…“ Er wollte Kitty hinaus begleiten, doch diese warf ihm einen jämmerlichen Blick zu und rannte durch die Wand hindurch.

„Musste das sein?“ keifte Pyro Alexis an. „Was? Entspricht es nicht der Wahrheit?“ Der Junge sah sie verächtlich an, warf ihr eine kleine Tasche an den Kopf und warf die Badezimmertür hinter sich zu. „Was ist das?“ rief sie ihm nach. „Sieh doch selbst nach.“ Hörte sie ihn antworten. Langsam stand das Mädchen auf und stieg –dies mal

sicherer- aus der Decke. „Magst du Kitty?“ Sie war Pyro nachgegangen und stand nun hinter ihm im Badezimmer. „Magst du Blackbird?“ nuschelte er mit Zahnbürste im Mund. „Ja.“ Gab sie ehrlich zu und erwartete nun eine ebenso ehrliche Antwort von Pyro. Er zuckte nur mit den Schultern und spülte sich den Mund aus. „Ich weiß nicht.“ Er drehte sich um und lehnte sich gegen das Waschbecken. „Sie scheint eifersüchtig zu sein.“ Alexis legte den Kulturbeutel, den Pyro ihr mitgebracht hatte auf den niedrigen Schrank. Pyro schüttelte grinsend den Kopf. „Jetzt bist du aber naiv. Du hast da ein ziemlich eindeutiges Bild abgegeben, als ich ins Zimmer kam. Die Klamotten wild auf dem Boden verstreut, du in meinem T-Shirt im Bett… Aber was es Unterwäsche angeht, hast du einen guten Geschmack.“ Verwirrt legte Alexis den Kopf schräg. „Unterwäsche? Die hab ich aber noch an.“ Pyro legte ihr ein Handtuch neben den Beutel. „Blackbird meinte, es wäre besser dir welche mitzunehmen. Wir haben natürlich nur die Schönste rausgesucht.“ Lachend flüchtete er aus dem, gefolgt von Alexis, die ihm das Handtuch an den Kopf warf. „Ihr pubertären Hormonaffen.“ Pyro warf das Handtuch zurück und Alexis verschwand im Bad – zur Sicherheit schloss sie lieber ab.

Pyro hatte sich fertig angezogen und sein Zippo neu befüllt. „Was stört dich eigentlich so an mir?“ wollte er von dem Mädchen, das immer noch im Bad war, wissen. „Du bist heiß.“ Grinsend sah Pyro auf „Danke, du auch. Aber ich wusste nicht, dass das etwas Schlechtes ist.“ Ein dumpfes Geräusch ertönte; Es hörte sich an, als hätte sie ihren Kopf gegen die Wand geschlagen, fand Pyro. „Du weißt wie ich das meine.“ „Hat Kitty jetzt doch einen Grund zur Eifersucht?“ Sie öffnete die Tür und warf ihm sein T-Shirt hin. „Bist’e also doch mit ihr zusammen?“ konterte sie giftig. „Deine Mutation, du Schwachkopf. Du bist einfach zu warm für mich.“ Pyro stand auf und hielt ihr die Tür auf – Nur um dann doch noch mal ihren Hintern zu bewundern. „Iceman hat das aber nichts ausgemacht.“ Empört lachte Alexis auf. „Euer Iceman ist ja auch ne Lusche.“ „Wer ist ne Lusche?“ Bobby tauchte hinter ihnen auf und brachte sich in Pose. „Und tschüss.“ Winkte Pyro ab und verließ die beiden mit großen Schritten. „Iceman, nehme ich an?“ Alexis passte sich ihm an und baute sich vor ihm auf. „Bobby Drake, auch bekannt als der unwiderstehliche Iceman. Und mit wem habe ich dir Freude?“ „Alexis Dalmore.“ Sie reichte ihm die Hand und er, anstatt es ihr gleich zu tun, kniete und küsste ihren Handrücken. „Ich bin erfreut ihre Bekanntschaft zu machen.“ Alexis schien amüsiert. „Ganz meinerseits. Würden sie mir die Ehre erweisen und mich zum Frühstück begleiten?“ Beide lachten und gingen gemeinsam den Flur hinab. „Also seit ihr beide jetzt… du weißt schon… ein Paar?“ fragte Bobby sehr direkt. Das Mädchen zog die Augenbrauen hoch. „Sieht es so aus?“ Bobby schien seine Frage plötzlich peinlich. „Na ja, also, du warst mit ihm auf dem Zimmer und… was ist zwischen euch?“ Alexis beobachtete ihn scharf aus dem Augenwinkel, was Bobby etwas nervös machte; das neue Mädchen gefiel ihm, aber ihre Art? „John ist ein eigenwilliger junger Mann. Ich mag ihn nicht besonders und die Sache mit dem Zimmer, nun, eine merkwürdige Geschichte. Aber, Bobby mal unter uns, ich schlafe normalerweise auch bei einem Jungen mit im Zimmer. Ist das hier so untypisch?“ Der Braunhaarige schien erschrocken „Mit einem Jungen? Nun, ja. Das ist hier eigentlich nicht üblich, außer, na ja…“ „Außer man hat Geschlechtsverkehr mit ihm?“ beendete sie seinen Satz. „Ich möchte dich etwas fragen, Bobby. Du warst doch mal mit John befreundet, nicht wahr? Was war da zwischen ihm und dieser Kitty Pryde?“ Der männliche Eis-Mutant war verwundert. Woher wusste sie das? Etwa von John selbst? „Nun… Kitty war in ihn verliebt, ziemlich heftig sogar. Es sah sehr danach aus, als würde mehr aus den beiden werden; bis John verschwunden ist. Kitty war Wochen lang kaum ansprechbar.“ Dann sah er sich hektisch um und sprach leise weiter „Sie und er… sie hatten doch nichts miteinander seit er hier ist oder?“ Alexis zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher.“ „Das wäre furchtbar!“

Sie betraten den Speisesaal. Bobby bot ihr an sich zu ihnen an den Tisch zu setzen, dann könnte er ihr alle vorstellen. Zögerlich nahm sie dann doch an und setzte sich mit einer Schale Cornflakes zu den jungen Mutanten.

Rogue war Bobbys Freundin, Alexis bemitleidete sie nach Bobbys Show im Flur.

Auch Nightcrawler, oder Kurt und Jubilee wurden ihr vorgestellt. Kitty erschien an diesem Morgen nicht zum Frühstück. Alexis erfuhr, was damals am Alkali Lake geschehen war und viele kleine Geschichten über das Leben im Internat.

Nach dem Essen verabschiedete sie sich jedoch und ging zur ihrer Gruppe an den Tisch, oder besser zu Blackbird, denn die anderen verließen sie soeben um mit ein Paar Kids vom Internat in die Stadt zu gehen.

Alexis vergrub ihren Kopf in den verschränkten Armen auf dem Tisch. „Weshalb freundest du dich eigentlich gerade mit diesem Außenseiter John an?“ Sie sah dem Mann fragend in die dunklen Augen. „Wenn dir nichts an ihm auffällt, kann ich dir auch nicht helfen.“ Alexis schnaubte. „Machst du, das um mich aus der Reserve zu locken? Um mich zu ärgern?“ Er lehnte sich zu ihr herunter auf den Tisch. „Vielleicht will ich, dass du dir helfen lässt? Alexis, ich sehe doch was los ist.“ Sie setzt sich auf und legte ihre Hand zur Faust geballt neben ihn. „Dann solltest du mich lieber warnen wenn sie näher kommt und nicht warten bis ich so ein jämmerliches Bild abgebe wie gestern.“ Blackbird sah sie verzweifelt an. „Alexis, du weißt wie sehr ich dich liebe, tu mir das nicht an.“ Sie fegte ihm mit einer Hand durchs Haar; Die Geste bestand zu einer Hälfte aus einer Ohrfeige und zur anderen aus einem liebevollen Durch-die-Haar-Strubbeln. Dann stand sie auf. „Ich muss zu Xavier. Man sieht sich.“

Blackbird hasste sich dafür, dass er ihr nicht widersprechen konnte.

Als Alexis in das Büro des Professors trat, war niemand da. Niemand außer Voltero. „Ich dachte du wärst in der Stadt?“ Alexis wusste nicht was sie von seinem Gesichtsausdruck halten sollte. Sonst war er nie so ernst. Entschlossen kam der Junge auf sie zu und schloss die Tür hinter Alexis. Das folgende nahm Alexis nur verschwommen war. Voltero packte sie und zog sie auf das dunkle Ledersofa, damit sie nicht schreien konnte, presste er seine Lippen auf die ihren. Er wollte gerade ihre Corsage öffnen, da flog auch schon die Tür auf und ein wutentbrannter Charles Xavier kam herein. Mit einer Handbewegung brachte er Voltero dazu, aufzustehen und sich auf einen Stuhl zu setzen. „Geht es dir gut, Kind?“ Er fuhr zu Alexis, die sich wie in Trance aufrichtete. „Das war ihr Werk oder?“ Langsam schien sie wieder zu sich zu kommen. „Ich bedaure, ja.“ Auf Xaviers Anweisung hin, begaben sich die beiden zu seinem Tisch und er holte eine Mappe hervor. „Ich habe mich über sie erkundigt und war entsetzt. So etwas habe ich noch nie gesehen, in meinem ganzen Leben nicht.“ Alexis nickte. „Wie ich schon sagte, ich möchte ihre Schüler nicht gefährden. Ich habe den Fehler gemacht, die Lage zu unterschätzen und werde selbstverständlich die Verantwortung dafür tragen.“ Aber Xavier strich dem Mädchen über die Wange. „Alexis.“ Sprach er beruhigend auf sie ein. „Du bist noch ein Kind. Es ist schon in Ordnung wenn du nicht mehr weiter weißt.“ Einige Minuten geschah nichts. Dann rückte Alexis ein Stück auf ihrem Stuhl zurück und vergrub das Gesicht in beiden Händen. „Es tut mir Leid, Sir.“ Er reichte ihr ein weißes Stofftaschentuch. „Ja, ich habe Angst und ja, ich weiß nicht mehr weiter. Jedes mal wenn ich an sie denke wird mir schlecht.“ Xavier war überrascht, dass ihre Stimme sicher blieb, dabei war er sich sicher, dass sie furchtbar weinen würde, wenn er sich wegdrehen würde. „Na das ist doch etwas, mit dem ich arbeiten kann. Ihr seit hier sicher. Jetzt, da ich weiß wozu sie im Stande ist, kann ich euch und die Schüler auch besser beschützen. Du musst nicht immer krampfhaft versuchen stark zu sein.“ Jetzt sah sie wieder zu ihm auf – sie sah kaum verheult aus, ein wenig rot um die Nase vielleicht, aber sonst noch ganz gut. „Verzeihen sie, aber das werde ich mir nur schwer abgewöhnen können.“

Und zum ersten mal erzählte sie jemandem ihre Geschichte. Nicht einmal ihre Teamkollegen kannten diesen Teil ihrer Vergangenheit.

Schließlich ließ der Professor auch Voltero wieder aus seiner Trance aufwachen. Er klagte über schlimme Kopfschmerzen und Xavier bat ihn, sich kurz untersuchen zu lassen. Alexis hingegen verließ das Zimmer. Sie fühlte sich unwohl, unsicher und beschloss sich etwas im Gemeinschaftsraum zu setzen. Zuerst kam Jubilee auf sie zu. „Hey du siehst ja voll scheiße aus. Geht’s dir gut?“ Alexis nickte. „Passt schon – so lange ich nicht auf den Teppich kotze.“ Beide grinsten, dann boxte Jubes sie gegen die Schulter und ging. Alexis hatte den Jungen hinter sich gar nicht bemerkt, der sie jetzt am Arm zog. Sie stolperte und stieß gegen einen Schachtisch. „Blackbird! Was soll das?“ fauchte sie missmutig. „Sorry für die Partie.“ Entschuldigte sich der Schwarzhaarige bei Pyro. „Ach der schon wieder.“ Zischte das Mädchen und stützte sich auf den Tisch. „Wie ist’s gelaufen?“ erkundigte sich der Ältere. Alexis senkte den Kopf und starrte auf den schwarzen König – ihre Lieblingsfigur. „Alexis?“ Blackbird beugte sich zu ihr vor. „…bleiben.“ Flüsterte sie so leise, dass man nichts verstand. „Sprich deutlich.“ Wies Pyro sie an und nahm den schwarzen König vom Brett, gefolgt von ihren Blicken. „Wir werden bleiben.“ Murmelte sie immer noch undeutlich, bewegte den Mund aber so klar, das Pyro es ihr von den Lippen hatte ablesen können. „Und jetzt entschuldigt mich, ich gehe kleine Jungs fressen – oder ein paar ältere aufreißen.“ Sie ließ die beiden mit einem Kopfschütteln zurück.
 

Pyro sah sein Gegenüber mit Falten auf der Stirn an. „Ich dachte du und sie… ihr hättet da was am laufen?“ Blackbird stellte seine Figuren wieder in Anfangsposition. „Wie kommst du drauf?“ Pyro fühlte sich von Blackbird verarscht. Was sollte dieser beiläufige Ton? Dann sah der andere plötzlich auf. „Sie ist 16 und ich bin 24. Es wäre eine Straftat.“ Pyro staunte nicht schlecht. „24?!“ So alt hatte er seinen Schachpartner nicht geschätzt. Vielleicht 19-20 aber 24? „Aber Hey, ich bin nicht taub, ich saß doch nur zwei Tische weiter als du ihr gesagt hast wie sehr du sie liebst.“ Blackbird lachte amüsiert; Pyro kam sich vor wie ein kleines Kind. „Ja, ich liebe sie. Aber auf eine andere Art und Weise, als ein Mann normaler weise eine Frau liebt.“ Pyro schüttelte den Kopf „Ihr seid alle verrückt.“ „Ja, “ lachte Blackbird, „das sind wir.“



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