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Al Anochecer

Das RPG
von

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Lyrins Anhänger

Währendessen tapste die Prinzessin barfuß durch den Wald. Sie hatte sich schon beruhigt, da sie dachte, Lyrin würde sie noch eine ganze Weile lang nicht suchen.

Leise summend ging sie so weiter bis sie nicht eine kleine Hütte erblickte. Sie wusste nicht wem die Hütte gehörte, sah jetzt aber eine gute Gelegenheit sich umzuziehen und was zu essen.
 

So betrat sie die Hütte und schaute sich um.

"Hallo! Ist wer da? Hallo?" rief sie und musste kurze Zeit später feststellen, dass sie Hütte leerstand. Essen fand sie im Lagerkammer und zum Glück fand sie auch trockene Kleidung. Die Frau, die hier wahrscheinlich wohnte, war sicher einkaufen, denn alles wartete nur darauf, dass jemand kommt und alles beendet was angefangen wurde. Ja, es stand zum Beispiel ein Topf neben dem Herd.

Suzuna wollte nicht unhöflich sein, aber in Not musste sie sich selbst helfen.

Sie bedankte sich für das Essen und die Kleiidung so, dass sie den Garten mit einem Zauberspruch um das zehnfache vergrößerte und verschönerte.

Eine halbe Stunde danach war sie schon wieder im Wald, nicht weit weg vom Reich ihres Vaters. Der Tod ihres Vaters machte sie zu schaffen, aber sie wollte ihr Versprechen halten und seine Träume wahrmachen! Deshalb musste sie zurück.

Seine Laune hatte sich innerhalb der letzten Zeit zusehends verschlechtert und wo sein Reittier immer ungehaltener ein Schnauben einwarf, schienen die Züge des Dunkelelfen seinem Namen alle Ehre machen zu wollen.

Mit Sicherheit entdeckte er nach einiger Zeit die Spuren von blanken Füßen im Untergrund, aber sie waren unstet und vom Ross selbst nicht immer allzuleicht auszumachen.
 

Ob sie bewusst ihre Fährte verwischt hatte, vermochte er nicht zu sagen, aber als Lyrin in die Nähe einer abgehalfterten Blockhütte kam, zeigte sich das Blitzen seiner Zähne.

Der letzte Hauch der Magie, der den Garten umwob und eine scheinbar fassungslose Frau in ihrer Mitte gaben ihm Recht. Suzuna war hier gewesen - oder war es sogar noch immer.

"Umso besser.", zischte er hervor und lenkte das Tier gezielt auf die Gestalt zu. Diese zuckte beinahe augenblicklich zusammen, als sie mit dem Korb im Arm gedankenversunken murmelte und den Weg zu ihrer Hütte zurückantrat.

Die Zeit ihrer Verwunderung durch einen weiteren Aufschrei Gestalt zu verleihen, gab er ihr dennoch nicht und nach einigen harschen Worten hatte er sie zumindest soweit eingeschüchtert, dass das Mütterchen sich an eine Elfe mit violettem Haar zu erinnern glaubte, deren Erscheinung sie irgendwo in den letzten Baumwipfeln gesehen zu haben glaubte.

Zitternd zeigte sie in die Richtung, die zum Reich der Elfen führte und Lyrin versuchte abzuschätzen wieviel Vorsprung Suzuna wohl haben mochte.

Zumindest würde es nicht genug sein, wenn sie nicht gerade vom Weg abwich ...

Mit einem harten Tritt in die Flanken riss er sein Reittier herum und folgte der kaum sichtbaren Spur am Erdboden.

Barfuß spazierte die lilahaarige Prinzessin Richtung Palast. Die Gegend war sehr ruhig, ausgestorben sozusagen. Man konnte nicht einmal mehr die Vögel singen hören.
 

//Sie waren da.// dachte sie traurig und ging weiter. Der Wind spielte mit ihren langen Haarsträhnen. Es war immernoch kalt, das war ihr aber schon lange egal.

Sein Reitpferd durchschnitt mühelos die einzelnen Gebüsche, die mit einem Bersten und Knacken den beschlagenen Hufeisen weichen mussten, ehe diese auf das kühle Pflaster trafen.

Dass ihm der Wind noch immer die Haare aus dem Gesicht riss, interessierte ihn nicht weiter, er würde nicht eher ruhen als bis er dieses Biest wieder in seiner Nähe wusste. Glaubte sie ernsthaft, dass er ihr so leicht eine Flucht erlauben würde?

Wer war er denn?!

Fuchsig trieb er das Ross abermals zu Höchstleistungen an, dem bereits der erste Schaum vom Maul tropfte und tatsächlich - wenig später erblickte er in einer guten hundert Meter Entfernung die unverwechselbare Farbe ihres Haares.

Und dieses Mal würde er sich nicht lumpen lassen.

Als der Wind dann plötzlich stärker wurde, wusste die Prinzessin, dass er da war. Der Himmel wurde auf einem Schlag von dunklen Wolken bedeckt. Suzuna drehte sich um, ihre goldenen Augen waren sofort auf Lyrin gerichtet. Sie schluckte innerlich. Diesmal rannte sie aber nicht weg.

//Vater.... du musstest sterben... ich habe dir aber geschworen, dass ich dein Reich nicht untergehen lassen werde! So wird es auch sein.//

So hob die Prinzessin eine Hand zum schwarzen Himmel empor. In ihren Augen konnte man Mut erkennen und Kampfgeist. Sie wollte nicht aufgeben, auf keinem Fall!

Plötzlich schlug ein Blitz ein... der Blitz traf sie, aber ihr passierte nichts.

Aus dem Blitz wurde ein heiliger goldener Pfeil, die trotz der Dunkelheit glänzte. Suzuna zog dann eine Wurzel aus der Erde, der auf einmal ganz steif wurde, es wurde ein Bogen daraus. Es verging nur eine Sekunde, Suzuna riss eine Haarstähne aus und befestigte diese mit Zauberrei an der Wunzel. Die Waffe war fertig.
 

Ohne weiter zu zögernd spannte sie den heiligen Bogen und schoss den Pfeil ab. Das Pferd wurde am Herz getroffen.

Das Ross schoss wie ein geölter Blitz auf die Elfe zu, aber selbst der harte Rhythmus auf dem unebenen Weg reichte nicht aus, um vor ihrer Eingebung zu ihr aufzuschließen.

Als sie jedoch herumschnellte, beugte er sich nur noch umso dichter an den Pferdehals und die Muskeln des Tieres spannten sich noch einmal kräftiger an, um sich vom Boden abzudrücken.

Zu spät bemerkte Lyrin was Suzuna jedoch anstatt einer Schockreaktion wirklich ausheckte und erst als sie den Bogen spannte, erkannte er, dass sie tatsächlich bereit war auch den Pfeil von der Sehne zu lassen.

"Verd..!", rang es ihm noch über die Lippen, ehe er den Oberkörper emporruckte und die Zügel mit aller Macht zur Seite zog, damit das Pferd aus der Schussbahn kam.
 

Der Hengst wieherte schmerzverzerrt auf, da ihm die Tremse in das empfindsame Maul stach, aber noch ehe die Hufe gänzlich den Boden wieder berührten, erscholl ein zweites angsterfülltes Geräusch.

Lyrin spürte fast im selben Moment wie die Muskeln unter ihm protestierten und das Tier ins Straucheln geriet, bevor der massige Pferdeleib zur Seite kippte und unter einer aufwirbelnden Staubwolke den Boden traf.

Suzuna senkte ihren Bogen und schaute der Szene zu. Der Wind wehte immer heftiger, Suzuna nahm den Blick nicht von Lyrin und dem Pferd, dessen Körper das Leben bald verließ. Die Elfenprinzessin hatte nicht vor Lyrin zu töten. Deshalb ließ sie den Bogen fallen, der dann zerfiel und auf dem Boden lag a m Ende nur eine trockene Wurzel und eine violette Haarsträhne von ihr.

Da es Suzuna klar war, dass sie Lyrin jetzt sehr wütend machte, drehte sie sich um und rannte los. Sie wusste zwar, dass der Dunkelelf schneller war als sie, blieb sie nicht stehen. Er hatte ihre Kräfte unterschätzt. Sie konnte sich verteidigen, wenn sie wollte.

Mehr aus Reflex als wirklich bewusst, hatte er es im letzten Moment geschafft sich aus dem Sattel zu werfen und nicht unter dem Gewicht begraben zu werden, dass ihm stattdessen eine Menge Staub und Asche entgegenwirbelte.

Schmerzerfüllt weiteten sich die weißen Iriden des Tieres während es die Qual herausschrie und mit den Hufen hilflos die Luft wegtrat. Lyrin brauchte keinen zweiten Blick um zu wissen, dass es die letzten Atemzüge waren - und er benötigte auch keinen zweiten, um zu wissen wem er das zu verdanken hatte!

Fluchend rappelte er sich wieder auf, während er inmitten des Staubes erkennen konnte, wie sich die doch nicht so wehrlose Elfe bereits wieder ihren Fluchtplänen widmete.

"So nicht, Schätzchen.", giftete er wütend und das was in seinen Adern pochte, war alles andere als reiner Zorn. Niemand brachte ungestraft sein Pferd zur Strecke oder entkam ihm und schon gar keine Frau und noch weniger ... eine ELFE!

Innerhalb von Augenblicken war er wieder auf den Beinen und hatte die Verfolgung aufgenommen, ohne einen weiteren Blick auf das verendende Tier zu geben. Normalerweise hätte er ihm einen Gnadenstoß verpasst, aber die letzten Regungen waren ohnehin getan und so leicht davon kommen lassen, würde er sie nicht.

An dieser Frau war ein Mann verloren gegangen und als eben das würde er sie auch behandeln. Dennoch verstrichen wertvolle Minuten ehe er ihren tüchtigen Vorsprung wieder eingeholt hatte und nach ihrem Handgelenk griff, um sie zum Stehen zu bringen.
 

Die Elfe rannte so schnell sie nur konnte und doch wurde sie von Lyrin eingeholt. Als sie spürte wie der Dunkelelf seine Finger um ihren Handgelenk schlang, drehte sie sich automatisch um und setzte ihren Körper in Bewegung, worauf sie ihn packte und über Schulter warf. Der Dunkelelf war ein mächtiges Geschöpft und doch konnte ihn dieses zerbrechliche Wesen mit Leichtigkeit auf den Boden befördern. Wieso?

Nunja, die Elfe war nicht umsonst eine Prinzessin. In ihren Adern floss das Blut der mächtigsten Elfen. Sie kannte solche Zaubersprüche mit denen sie ohne weiterem eine Horde von Dämonen besiegen könnte.

Als Lyrin schon auf dem Boden lag befreite sie sich aus seinem Griff und mit zwei akrobatischen Bewegungen war sie schon fünf Meter von ihm entfernt. Da stellte sie sich in eine Art Kampfposition und wartete auf Lyrins Reaktion.

//Er hat keine Ahnung wozu ich in der Lage bin.// dachte die Elfe, aber ihr war es sehr wohl bewusst, dass Lyrin sie töten könnte, wenn er das wirklich wollte.

"Stehenge.."

Die Entschlossenheit wich kühner Verblüffung, als Suzuna im Lauf kehrt machte und obwohl er noch versuchte ihrem Griff etwas entgegen zu halten, hatte sie das Überraschungsmoment perfekt genutzt.

Die Hebelwirkung erwischte ihn auf eiskaltem Fuße, aber zumindest besaß er die Geistesgegenwart sich beim Fall nicht noch zusätzlich zu verspannen, so dass der Schmerz seine Sinne nicht allzu sehr benebelte. Dennoch lag er wie ein Maikäfer auf dem Rücken, eine Erniedrigung, die ihm schon seit Jahrzehnten nicht mehr widerfahren war.

Dieses ... Biest!

Wütend legte er den Kopf in den Nacken und fixierte noch am Boden liegend die Elfe, die auch jetzt nicht den Eindruck machte, als ob sie ihre Krallen zurückfahren würde.

"Wenn du es nicht anders willst ... das Spiel können wir auch zu zweit spielen.", fauchte er sauer empor, ehe er sich mit einem Ruck wieder aufrichtete.

Die Balance zu halten war nicht allzuschwer, aber dennoch - er hatte sich genug Blöße gegeben. Dass sie wendig war und ihren Geschicklichkeitsvorteil ausspielte bei der ersten Chance hatte er nun zu Genüge erfahren.

Blieb nur die Frage, ob sie auch im direkten Kräftevergleich standhielt, aber vorher interessierte ihn noch Anderes.

"Was bezweckst du eigentlich mit deinem Weglaufen?"

"Ich brauche Zeit." sagte sie dann knapp. Es stimmte. Sie wusste noch nicht wie es mit ihr weitergehen sollte. Die Trauer und überhaupt alles verwirrte sie und ließ ihr keinen ruhigen Gedanken. Wie sollte sie ja auch an die Zukunft denken, wenn sie noch in der Vergangenheit festgefangen war. Sie konnte es nicht vergessen was passiert ist und das quälte sie.... der Verlust ihres Vaters, die Tatsache, dass sie nun ganz auf sich selbst gestellt ist.... , die Einsamkeit... alles bedrückte sie. Deshalb brauchte sie Zeit. Sie musste noch alles verkraften und neue Kräfte gewinnen damit sie alles neu anfangen konnte.

"Zeit?", echote er beinahe amüsiert, "Zeit hast du überall, du musst nur wissen wie du sie am Effektivsten nutzt."

Weitere Worte hielt der Dunkelelf nicht nur für unnötig, sondern auch für gänzlich überflüssig. Er hatte nicht vor sich mit einer derart dünnen Erklärung abspeisen zu lassen und schon gar nicht sie wieder gehen zu lassen. Sie mochte seinen Plänen um ein vielfaches nützlicher sein, als irgendwo anders - und er wäre ein Narr diese Chance so verstreichen zu lassen.

"Ich werde dich nur noch einmal fragen, ob du freiwillig mitkommst.", bot er ihr dann knirschend an. "Überleg dir deine Antwort gut ... oder aber ich werde dich geknebelt über die Schulter werfen."

Suzuna schaute den Dunkelelfen ruhig an. Anscheinend ließen seine Drohugen sie kalt. Das so sehr, dass sie sich einfach umdrehte und losging. Sie rannte aber nichtmal.
 

"Du willst mich also mitnehmen?" fragte sie und zeigte Lyrin einfach den Rücken. "Na, versuch´s doch!" sagte sie und ging weiter.

Automatisch ballten sich seine Fingerknöchel zu einer schneeweißen Faust zusammen, während die Zähne aufeinander mahlten.

Den Braten roch er bereits von Weitem und wenn sie darauf wartete, dass er sich von seinen Emotionen dazu verleiten ließ, lag sie gar nicht mal so falsch. Dennoch, er hatte keinerlei Ambitionen ihr in die Falle zu laufen und so rang er die Wut in seiner Kehle noch einmal herunter.

"Ich habe dich gewarnt, Suzuna."

Noch bevor Lyrin die letzte Silbe ausgesprochen hatte, verschmolz er bereits mit dem allmorgendlichen Nebel, nur um Herzschäge später direkt vor ihren Augen aufzutauchen.

Kurz grinste er noch, aber mehr Zeit ließ er ihr auch nicht überrascht zu wirken, dann hatte er ihre Taille umfasst und sie tatsächlich über die Schulter geworfen.

Suzuna dachte, er würde gehen und sie in Ruhe lassen, aber da irrte sie sich. Als sie den Nebel bemerkte schluckte sie, denn so konnte sie kaum was erkennen. Wo dann Lyrin genau vor ihr auftauchte, zuckte sie ershrocken zusammen, hatte aber nicht mal Zeit sichw as zu überlegen, schon spürte er seien starken Hände auf der Taille und schrie auf, als er sie über die Schulter warf.

Da sie nur ein Nachthemd anhatte, fing sie an kreischend zu zappeln und wurd leicht rot.

"Lass mich runter! Runterlassen du eingebildeter arroganter Idiotenelf!!!" fauchte sie und schlug mit den Fäusten immer wieder gegen seinen Rücken. Anscheinend fühlte er es aber nichtmal.

Ihre Wutausbrüche ließen sein Lächeln nur noch breiter werden und nur schwerlich widerstand er der Versuchung ihrer Schmach noch eines oben aufzusetzen, in dem er ihr den Rücken tätschelte. Verdient hätte sie es ... aber nun gut, solange er sich an ihren Flüchen ergötzen konnte, war es nicht wirklich notwendig sie weiter zu erniedrigen.

"Damit du wieder wegläufst? Wohl kaum, aber ich mache dir ein Angebot.", entgegnete er dann schon fast in einem umgänglichen Ton, dem man das Lächeln jedoch nach wie vor entnehmen konnte.

"Wenn du aufhörst zu zappeln und mir dein Wort gibst, dass du diesmal nicht wegläufst, lasse ich dich eventuell runter."

"Waaas?" fragte die Elfe entsetzt. Sie konnte es nicht fassen, dass er ihr so nen Angebot machte. Wütend bällte sie ihre Hände zu Fäusten, noch fester als eben, wo sie gegen seinem Rücken schlug. Doch da fing sie an nachzudenken und nickte. Suzuna hörte auf zu zappeln und wurde ganz ruhig.

"Einverstanden." sagte sie ganz ruhig und wartete darauf, dass er sie runterließ.

Lyrins Lächeln war einer nachdenklichen Miene gewichen, immerhin hatte er nicht wirklich mit ihrem Einverständnis gerechnet. So widerspenstig wie sie zuvor gewesen war, hätte er ihr gut und gerne getraut, kurzzeitig stillzuhalten und dann erneut wie eine Furie auf seine Rückenmuskulatur einzuschlagen.

Andererseits hatte er ihr nun das Angebot gemacht und er mochte sonst wenig diplomatisch gegenüber seinesgleichen sein - bei Frauen zog er normalerweise die Linie etwas galanter.

Nur ... sie war eine Elfe.

Kurzerhand warf er einen Blick zurück auf ihre immer noch ruhige Gestalt und blieb dann stehen, während der Nebel um seine Knöchel entlang schlich.

"Und welche Sicherheit habe ich?"

"Mein Wort." sagte sie leise. Elfen lügten eigentlich fast nie. Suzuna war auch noch so eine Elfe, die schon von Natur aus etwas gegen Lügen hatte. Das konnte Lyrin aber nicht wissen.

"Ich sagte doch, ich bin einverstanden. Lass mich los und ich werde nicht fliehen." konnte man die Elfe sagen hören bevor sie die Augen schloss und seelenruhig auf seine Antwort wartete.

Es war närrisch nur auf das Wort des Feindes zu vertrauen, selbst im Krieg war die Aussage der eigenen Leute ein Risiko und so schloss Lyrin seine Lider.

Selbst wenn es sich bei den Hohen anders verhalten mochte, er war keiner der Ihren und an sich würde es auch nicht weiter verwunderlich sein, wenn Suzuna ihn auch dementsprechend behandelte. Ihn in Sicherheit wiegte, nur um eine bessere Gelegenheit zu nutzen.
 

Seufzend ließ er sie dennoch wieder von seiner Schulter gleiten, hielt sie jedoch im nächsten Moment noch an der Taille umfasst, um ihr durchdringend in die Augen zu sehen.

"Wenn du das nächste Mal wegläufst, werde ich dich töten. Und das ist ein Versprechen."

Erleichtert seufzte die Prinzessin auf, als der Dunkelelf sie runterließ, doch sie runzelte ihre Stirn, als er erneut ihre Teile umfasste. Da hörte sie was er sagte und schluckte.

"Du brauchst mehr als nur pure Kraft um mich zu töten." flüsterte die Elfe leise und schaute dann zur Seite.

Lyrin musterte nachdenklich ihre Gesichtszüge und vielleicht war es nur ein Streich, dem ihm seine Augen spielten, aber in diesem Moment wirkte die Frau vor ihm alles andere als eine Wildkatze.

Dennoch ahnte er, dass sie diesen Einwand nicht gab, um sich selbst zu beweihräuchern, sondern schlicht und ergreifend aus dem Grund, dass Suzuna nicht vorhatte auf ewig zu bleiben.

Behutsam umfassten seine Fingerspitzen ihr Kinn und zwangen die Elfe dadurch wieder empor zu sehen.

"Solange du aus Fleisch und Blut bist, wird es ein Mittel geben. Es ist deine Wahl, ob du leben oder durch meine Hand sterben willst."

Damit ließ er sie wieder los und ging die ersten Schritte die Straße entlang, die sie direkt am Lager vorbeiführen musste.

Die Elfe schaute nur kurz zu ihm empor, senkte den Kopf dann. Ihr Pony verdeckte ihre Augen, die sie geschlossen hatte. Sie hörte ihm aufmerksam zu und dachte lange über jedes Wort nach. Egal wie hart sie es auch versuchte ihn anzuschreien, sie konnte nicht. Als er dann endlich an ihr vorbeiging, hob sie den Kopf. Der Himmel war immernoch von pechschwarzen Wolken bedeckt... Suzuna spürte etwas nasses auf ihre Wange tropfen.

"Regen..." hauchte sie ganz leise und öffnete ihre Augen einen Spalt. Danach hob sie den Kopf und schaute zum Himmel empor. Langsam aber sicher fing es dann richtig an zu regnen. Sie blieb jedoch da stehen. Erst nach Sekunden schloss sie die Augen und ließ zu, dass der Regen den Staub von ihr spühlte. Ihr leichtes Nachthemd wurde in wenigen Sekunden ganz nass und dadurch auch durchsichtig. Das war ihr aber egal. Sie genoß den angenehmen Regen, die kalte Tropfen auf ihrer weichen Haut. Ihr war grade egal, dass Lyrin schon weiterging.

Er konnte ihre Stimme so laut hören, als ob sie ihn angeschrieen hätte, aber die seltsame Stimmung blieb dennoch erhalten. Im Grunde genommen verstand der Dunkelelf selbst nicht, warum er so närrisch war ihr eine weitere Fluchtmöglichkeit einzuberäumen.

Vielleicht, weil sie es tatsächlich fertig brachte ihm länger als nur zwei Minuten die Kehrseite zu zeigen, vielleicht auch aus dem Grund, weil es ihn reizte sein Volk mit dem Ihren zu messen ...

Er hatte keine Antwort auf diese Frage und so warf er einen Blick zur Seite, nur um dann zu stocken und gänzlich zurückzusehen.

Suzuna stand noch immer unbewegt an dem Ort, an dem er sie zurückgelassen hatte und blickte hinauf in die schwarzschimmernden Wolken, die in diesem Moment ihre Schleusen öffneten.

Der Boden antwortete den Tropfen mit feinen Nebelwolken, während seine eigenen Haare innerhalb von Augenblicken dunkler wurden und sich nass an seine Haut schmiegten.

Erst nach einer ungezählten Ewigkeit schloss er die Augen und wandte seinen Kopf von ihrem Anblick weg.

"Du wirst krank werden."

Suzuna hörte ihn zwar, es dauerte aber etwas, bis sie es realisierte, dass er zu ihr sprach. Da öffnete sie die Augen wieder, drehte sich aber nicht zu ihm.

"Das ist mir.... egal..." erwiderte sie nur leise und bällte ihre Hände leicht.

//Ich muss alles vergessen was passiert ist. Es ist vorbei. Wieso quält mich die Vergangenheitso sehr? Warum tut es so weh alleine zu sein?// stellte sie sich die Fragen bevor sie merkte wie warme Tränen über ihre Wange kullerten. Diese vermischten sich mit den kalten regentropfen und so konnte man ihre salzigen Tränen gar nicht erkennen. Da sie aber eh mit dem Rücken zu Lyrin stand, war es egal... denn er sah ihr Gesicht gar nicht.

Weder ahnte er, dass sie gerade Tränen vergoss, noch sah er ihre Reaktionen, einzig und allein der gleichbleibende Klang des Regens hallte in seinem Kopf wider.
 

Aber dennoch, seine Vernunft kam nicht dagegen an und so sehr ihm seine innere Stimme auch befahl sie einfach stehen zu lassen, noch fehlte ihm die Entschlusskraft. Stattdessen hörte er sich selber sprechen und das in einer Überzeugung, die er selten einer beinahe noch Fremden entgegenbrachte.

"Was immer in deinem Kopf gerade vorgeht, welche Rachegedanken du auch hegen magst gegen die Mörder deines Vaters ... wenn du krank wirst, wirst du eher wehrlos werden als in der Lage etwas zu ändern."

Zumindest Lyrin wusste, was er mit den Worten wehrlos anriss und wenn Suzuna auch nur ein wenig Fantasie übrig hatte, würde sie es sich auch denken können.

Es vergingen noch paar stumme Sekunden bevor Suzuna sich umdrehte. Der Regen hatte bereits auch ihre letzte Träne weggespühlt und so ging sie los, tapste dann an Lyrin vorbei.

"Und wo wollen wir hin? Zurück in den Lager?" fragte sie etwas bedrückt. Sie wollte nicht wieder dahin. Ihr blieb aber anscheinend nichts anderes übrig. Als sie so an ihm vorbeiging, musste sie an seine Worte von eben denken. Wieso sagte er sowas? Er klang tatsächlich so, als ob er sich um sie kümmern würde, obwohl sie sich sicher war, das er das nicht tat. Er hasste sie doch. Davon war sie überzeugt.

Schweigend verfolgte Lyrin wie ihr Geruch an ihm vorbei eine unsichtbare Spur zog, aber mehr als ein vielsagendes Schulterzucken bekam er nicht fertig.

"Wir werden schlecht ohne meine Leute vorankommen, du hast mein Pferd auf dem Gewissen.", erinnerte er sie dann tonlos. "Es bliebe zwar durchaus noch die Möglichkeit zu Fuß zu reisen, aber ohne Proviant halte ich das für eine äußerst dumme Idee. Wenn dir also nichts Besseres einfällt, wirst du vorerst in der Gegenwart der Feinde deines Volkes bleiben müssen."

Unbewusst setzte er den ersten Schritt hinter ihr her, während Lyrin in seiner Rede fortfuhr.

"Wobei du mich ohnehin zurzeit nicht los wirst. Du hast also maximal die Wahl zwischen einem und vielen."

Seufztend nickte sie. "Habs verstanden." gab sie leise von sich und ging weiter. Der Regen nahm zu, ein Sturm kam auf. Ihr wurde schon kalt, deshalb beschleunigte sie ihre Schritte. Schon bald konnten sie den Lager erblicken. Suzuna schluckte.

//Ich will da nicht hin.// dachte sie wobei ihr Magen sich kurz verkrampfte.

Lyrin nickte zufrieden über ihre Einsicht und schritt stumm hinter der jungen Frau her, wie es wohl ein Dienstniederer mit ihr im Schloss getan hätte. Tatsächlich war er jedoch mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt und achtete kaum mehr auf die Etikette, zumal es ohnehin niemanden gab, der derzeit darauf Wert legte.

Einzig der Wind fegte durch seine Haare, aber er reichte nicht aus um sie bereits oder gar seine Kleider zu trocken und zumindest der Blick vor zu Suzuna verriet ihm dort ähnlichen Erfolg.

Oder besser gesagt, Misserfolg.

"Warte.", erklärte er dann harsch und die Elfe blieb kurz stehen, auch wenn ihm schnell dämmerte, dass sie das nicht unbedingt wegen seiner Anweisung getan hatte.
 

Innerhalb von wenigen Augenblicken hatte Lyrin sich dann das eigene Hemd ausgezogen und warf es ihr ohne viel Federlesens zu.

"Zieh an, wenn du dir einige Blicke ersparen willst. Und tu mir den Gefallen und bleibe hinter mir."

Suzune blieb sofort stehen, als ssie seine Stimme hörte und schaute ihn fragend an. Doch bevor sie fragen konnte was los sei, spürte sie sein Hemd an den Schultern.

//Huh?//

Sie schaute ihn dann erneut an und schluckte bei seinen Worten.

"Ist schon gut." sagte sie und schaute kurz an sich runter. Ihr wurde erst da klar, dass ihr leichtes Nachtemd total durchsichtig geworden ist. Sie wurde erneut rot. Sowas peinliches... sie trug ja keine Unterwäsche, da man normalerweise zum Schlafen keine Unterwäsche trägt.

Mit hochrotem Gesicht krallte sie sich in sein Hemd und versuchte damit ihr Körper zu bedecken.

"I-ich, bleibe hinter dir." stotterte sie verlegen und schaute beschämt zum Boden.

Dass er den letzten Kommentar nicht unbedingt aus Rücksicht Suzunas gegenüber seiner Untergebenen gebraucht hatte, schwirrte ihm wie ein kleiner Dämon im Hinterkopf herum - immerhin, er war selbst nur ein Mann und der Anblick oder besser noch die Ahnung einer Frau, die bis auf ein wassergetränktes Kleidungsstück nichts trug, ging auch an ihm nicht spurlos vorüber.

Zumal sie nun wirklich nicht derart unansehnlich war, dass er sich die Augen verbinden musste, um nicht zu erblinden, ganz im Gegenteil.

Dennoch, die Röte stand ihr und Lyrin selbst konnte nicht anders als darüber zu lachen, ohne darauf einzugehen, dass er sich nun rechtfertigen musste, wo er Ross und warum er ihr sein Hemd gelassen hatte.

Das Erste was ihnen im Lager auch begegnete, waren einige überraschte, ein anzüglicher und ein absolut verständnisloser Blick.

Die Lippen schlossen sich jedoch noch bevor die Fragen auf ihn einprasselten, stattdessen hingen sie augenblicklich an Suzuna.

Als sie im Lager ankamen spürte Suzuna sofort die Blicke, die auf ihr ruhten. Sie musste deshalb schwer schlucken. Sie mochte es nicht angestarrt zu werden und schaute deshalb hilfesuchend zu Lyrin. Sie hatte keine Ahnung was in seinem Kopf vor sich ging, außerdem war er der Einzige, der sie mit dem Blick nicht entkleidet hat.

Sie fühlte sich echt unwohl... darum wollte sie nurnoch in Lyrins Zelt, denn da konnten ihr die Blicke nicht folgen.

Der Dunkelelf beschränkte sich auf ein formloses Funkeln, das seinen Mitstreitern galt, denen die Gedankengänge in allen Einzelheiten auf die Stirn gemeißelt waren und zumindest zwei von ihnen waren schlau genug ihre Blicke augenblicklich in eine nichtssagende Fratze zu verwandeln.

"Denkt nicht einmal daran.", zischte er dann schmallippig hervor und sein Tonfall hatte nicht mehr im geringsten etwas mit dem zu teil, den er gegenüber Suzuna gebraucht hatte.

Von Verständnis oder gar einer milden Bitte konnte keinerlei Rede sein, ganz im Gegenteil seine Gestik untermauerte den Befehl mit schneidender Schärfe. "Den Ersten, den ich Hand an sie legen sehe, kann sich bereits von ihr verabschieden und wird ein neues Schmuckstück in meiner Sammlung ergeben."

Kurz ließ er die unverhohlene Drohung wirken, dann fixierte er den Ranghöchsten unter ihnen, der noch immer mit sichtbarem Interesse die Elfe ins Auge fasste.

"Ich gebe aber auch gerne eine kleine Erinnerungshilfe, falls sich einige von euch nicht mehr entsinnen, was ich mit ihren Vorgängern anstellte als sie sich zu ungunsten unseres Reiches gegen meine Anordnungen stellten.", setzte er dann scharf hinzu, bevor er Suzuna mit einer groben Kopfbewegung befahl ins Zelt zu treten.
 

Die Elfenprinzessin hörte ihm zu und ihr kamen gemischte Gefühle wieder hoch. Wovon redete er? Was für eine Sammlung? Stirnrunzeld über seine "Rede" eben, schaute sie zu ihm bevor sie die grobe Kopfbewegung sah und losging.

//Ich muss mir überlegen wie ich hier lebend wegkomme.// dachte sie und biss sich kurz auf die Unterlippe. Wenige Sekunden später betraten sie beide Lyrins Zelt. Da ließ die Elfe sein Hemd fallen.

"Kannst du mir was zum anziehen geben?" fragte sie gelassen und trat hinter einer japanischen Papierwand und zog dort ihr nasses Nachthemd aus. Da im Zelt paar Öllampen brannten, konnte man ihren Schatten, die Umrisse ihres wunderschönen Körpers genau erkennen.

Achtlos ließ er die Zeltwand wieder an ihren alten Platz gleiten bevor er nach einem kurzen, sichernden Blick wieder zu Suzuna sah, die in diesem Moment sein Hemd fallen ließ.

Fragend verfolgte er, wie es sich am Boden zusammenfaltete und sah erst wieder bei ihrer Frage auf, aber mehr als ihren Rücken, der hinter der Papierwand verschwand bekam er nicht mehr zu Gesicht.

Dafür taten die Öllampen mit ihrem flackernden Licht ein gutes Stück Arbeit und zumindest verschwendete er einen weiteren Augenblick daran, dass der Stoff des Zeltes viel zu dick war, um mehr als einen leichten Schimmer durchzulassen.

Denn ansonsten hätte er vor seinen Männern ebenso gut ein Blutbad anrichten können, der Anblick hinter der dünnen Papierwand hätte sie Anderes gelehrt und taub gemacht.

"Ich bezweifle, dass dir meine Sachen passen.", entgegnete er dann nach einer halben Minute der schweigenden Betrachtung und wandte sich schlussendlich hochkonzentriert ab.

Entweder sie tat das mit Absicht oder aber sie hatte tatsächlich noch weniger Erfahrung mit Männern, als er annahm. Wie er es auch drehte, er dachte besser nicht daran, was sich hier gerade in seinem Zelt abspielte und warum.

Schlussendlich warf er jedoch mit einiger Zufriedenheit ein weißes Leinenhemd und eine schwarze Hose hinter, die sie mit etwas Geschick noch ihrer Größe anpassen konnte.

"Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dich beeilst.", setzte Lyrin noch nach.

Er hatte da gar nicht so Unrecht mit der Vermutung, dass sie Elfenprinzessin trotz ihrem Alter und ihrr Schönheit noch keine richtige Erfahrungen sammeln konnte. Nunja... sie ließ bisher keinen Mann an sich ran, denn sie wartete auf die wahre Liebe. Auch, wenn das naiv war, sie glaube an die wahre Liebe die einem die Sinne raubt.

Mit einem Seidentuch trocknete sie sich schnell ab bevor sie das Leinenhemd und die schwarze Hose anzog. Das Tuch und nun auch die Kleidung nahm ihren süßen und doch nicht allzu starken Duft an. Wenige Minuten später trat sie hinter der japanischen Papierwand hervor und schaute zu Lyrin, der immernoch mit dem Rücken zu der Papierwand stand.

"Danke" sagte sie dann und schaute an sich runter. Die Sachen waren zwar nicht sehr groß, aber perfekt passten sie auch nicht. Die Ärmel waren ein wenig zu lang. Das störte sie aber nicht wirklich.

"Keine Ursache.", murmelte er angestrengt und versuchte gleichzeitig ein gewisses Bild aus seinem Kopf zu drängen, dass sich hartnäckig in seinem Unterbewusstsein hielt.

"Falls dich jemand fragt, warum du es trägst, sage einfach ich hätte dir die anderen Kleider vom Leib gerissen, das sollte dir weitere Fragen ersparen.", riet der Dunkelelf dann, bevor er sich dem Rascheln zufolge wieder umwandte.

In Anbetracht dessen, dass er sie um ein gutes Stück überragte, wunderte es ihn ehrlich, dass die Sachen so mühelos zu passen schienen, aber ihre weiblichen Formen machten wohl einiges wett.

Dennoch griff er sich nun seufzend an den Hals und zog unter dem wesentlich dünneren Leinenhemd eine Kette hervor, die er ihr rüberreichte.

Leise baumelte der silberne Anhänger am schwarzen Band um die eigene Achse und spiegelte sich im Lampenschein, während es einzelne Reflexe auf Suzuna warf.

"Verlier es nicht."

Suzuna wartete ruhig darauf, dass der Dunkelelf sich umdrehte und schaute diesen dann an. Irgendwie konnte sie eine Art Spannung in der Luft wahrnehmen, aber den Grund dessen konnte sie sich nicht erklären.

Als Lyrin dann zu reden anfing, hob die Prinzessin beide Brauen und schaute den Dunkelelfen etwas entsetzt an.

"Die Kleider vom Leib gerissen?!" fragte sie abrupt und blinzelte verwirrt. "Wieso würdest du sowas tun? Wozu???" kamen ihre nächste Fragen und obwohl sie nicht dumm war, konnte sie sich den Gedanken nicht erlauben, dass er vielleicht Interesse an ihr hätte. Auch, wenn das nur körperliche Interesse wäre...

Noch bevor sie ihn mit weiteren Fragen bombardiert hatte, fiel ihr Blick auf die Kette, die er plötzlich vor ihre Nase hielt. Ihre Augen weiteten sich ein wenig und fingen an zu glänzen, als ihr Blick auf das Schmuckstück fiel.

"Oh, was für eine hübsche Kette!" gab sie mit ehrlicher Offenheit von sich und bewunderte den im Lampenlicht funkelnden silbernen Anhänger.

Danach, als Suzuna dann Lyrins Stimme erneut vernahm, schaute sie zu ihm hoch und nahm die Kette in die Hand.

"Ich soll die Kette tragen? Wieso... schenkst du mir eine Kette? Ist das eine Falle oder.... willst du mich damit kontrollieren?" kamen plötzlich die Fragen, was auch bewies, dass die Prinzessin gar nicht so dumm war, wie sie aussah, nur auf sexuellem Gebiet war sie sehr unerfahren.

Doch bevor Lyrin ihr antworten konnte, legte Suzuna sich die Kette um den Hals und warf ihre Haare einmal in die Luft, damit sie die Kette zumachen konnte. Als das fertig war, strich sie einmal mit den Fingerspitzen über den silbernen Anhänger und schaute den jungen Mann, der ihr gegenüberstand mit den goldenen Augen an.

Komischerweise könnte man denken, es sei von ihr ein Beweis des Vertrauens gewesen, dass sie die Kette ohne vorher Antworten auf ihre Fragen zu erhalten, um den Hals legte.

"Sag es einfach und lass es dir ein andernmal erklären.", entgegnete er kühl, während sich der Anhänger abermals um seine eigene Achse drehte und in aller Seelenruhe vor ihrem Gesicht schimmerte.

Dennoch überraschten ihn ihre anschließenden Fragen und kurz bevor er seiner Sprachlosigkeit ein Ende bereitet hatte, nahm sie Lyrin bereits die Kette aus der Hand und band sie sich um.

Stumm beobachtete er ihre Gestik, dann schloss er die Augen und drehte sich mit dem Ansatz eines leicht abwesenden Lächelns wieder weg, um einige Dinge zusammen zu räumen.

"Das was du dort abgebildet siehst, ist ein Symbol meiner Dynastie.", begann er dann nach einigen Augenblicken des Schweigens. "Der Anhänger geht immer in die Hand des Erstgeborenen über. Solange du ihn trägst, gehörst du zu mir und bist für die anderen meines Volkes unantastbar."

Lyrin warf ihr einen knappen Blick über die Schulter zu, dann zog er sich das Leinenhemd aus, um nach einem anderen zu greifen.

Nun staunte Suzuna ein wenig und musterte den Anhänger mit großen Augen.

"Achso, ein Symbol deiner Dynastie." weiderholte sie leise und streichelte über den Anhänger.

"Aber, wenn... wenn ich es richtig verstanden habe, dann hast du mir die Kette nur gegeben, damit mich die anderen aus deinem Volk nicht anfassen. Hab ich Recht?" nun fiel ihr Blick auf Lyrin, der grade sein Hemd auszog. Suzuna wurde aber nur ganz leicht rot um die Nasenspitze.

Es war ungewohnt das Silber nicht mehr auf der eigenen Haut zu spüren und vielleicht brauchte er auch deswegen länger, um den Stoff in die richtige Richtung zu drehen bevor er sich fragend zu ihr umwandte.

"So in etwa.", gab Lyrin dann zurück, "Die eigentliche Bedeutung gilt für dich als Hohe nicht. Normalerweise gibt man sie bei uns nur aus der Hand wenn man sich eine Frau ausgesucht hat."

Schulterzuckend zog er sich nun das neue Hemd über bevor er kritisch den Kopf neigte. "Ihr habt andere Sitten, oder?"

Auf einem Schlag wurde Suzuna rot und ging einen Schritt zurück. Sie umklammerte den silbernden Anhänger und schluckte.

"Eine Frau? Du solltest die Kette dann lieber behalten. Was werden deine Leute denken?" nun schaute sie zur Seite und ließ den Anhänger los.

"Ja, das stimmt. Bei uns gibt es andere Sitten und Bräuche." gab sie leise von sich und redete dann etwas lauter weiter.

"Bei uns tanzt man zuerst mit demjenigen, den man als Partner haben möchte. Mit der Person, die einem gefällt. Später, wenn die ausgesuchte Person die Elfe selbst bittet mit ihm oder mit ihr im Mondlicht zu tanzen, dann heißt es, dass die Person, die Elfe auch mag. Und nur nach dem Tanzt dürfen sie sich verloben und später heiraten." sagte sie und strich sich eine violette Strähne hinters Ohr. "Natürlich gibt es da auch mehr Sitten."

"Genau das was sie denken sollen.", erwiderte Lyrin unbeeindruckt. "Einen besseren Schutz kann ich dir nicht geben und dein Volk wird es sich dreimal überlegen einen weiteren Angriff zu beginnen, solange du nicht bei ihnen bist."

Im Grunde genommen spiegelte das tatsächlich den strategischen Aspekt wieder, den er auch verfolgte. Sie war und blieb eine Geisel, das Risiko ihre Unversehrtheit zu gefährden konnte er nicht eingehen ohne ein Desaster nach sich zu ziehen.

Trotzdem erstaunte ihn ihre Erklärung, es wandelte sein Bild der Hohen und ließ ihn stutzen.

"Tanz?"

Einen Moment schwieg er, dann verschränkte er die Arme vor der Brust.

"Und warum ausgerechnet im Mondlicht?"

Suzuna setzte sich auf sein Bett und seufzte leise. Immer wieder fiel ihr Blick auf den Anhänger. Ihr gingen viele Gedanken durch den Kopf. Diesmal musste sie sogar an ihren Volk denken. Sie würde so gerne nach Hause gehen und das Reich wieder aufbauen, die Häuser, die von den Dunkelelfen zerstört wurden. Aber sie war ja gefangen und konnte nicht fliehen. Noch nicht...

Als Lyrin dann seine letzte Frage stellte schaute ihn die Elfe wieder an und widmete wieder ihm ihre Aufmerksamkeit.

"Im Mondlicht, weil... im silbernen Mondlicht wiederspiegeln die Augen der Elfen ihre wahren Gefühle. Wenn eine Elfe also eine Person liebt, dann werden ihre Augen es der Person verraten mit der die Elfe tanzt." hauchte sie leise und zog die Beine an, legte die Arme dann um diese. "Und im Mondlicht zu tanzen ist doch unheimlich romantisch, oder?" flüsterte sie dann noch und schloss die Augen.

"Ich glaube wir haben verschiedene Vorstellungen von deiner "Romantik"", gab er wenig taktvoll zurück, auch wenn der Dunkelelf innerlich über ihre Worte nachdachte.

Aber Gefühle, die sich im Mondlicht äußern sollten?

Wer dachte sich so etwas eigentlich aus?

Kopfschüttelnd tat er es als Humbug ab, in seinen Reihen zählten andere Tugenden, die einer Ehe den Weg bereiteten.

"Ihr Hohen seid weit entfernt von der Realität wenn ihr auf diese Gefühle vertraut, was nützt euch ein Bogen Poesie wenn keiner ein Schwert führen kann, um Haus und Hof zu verteidigen?"

Seine kalten Worte ließen Suzun kalt. Sie faltete ihre Hände zusammen und wurde leicht rot als sie sich bildlich vorstellte wie sie mit ihrem Traumprinzen im Mondlicht tanzte. Naja, sie wusste noch nicht wer ihr Prinz einmal sein wird, das war ihr aber auch egal.

"Und.... wenn das Paar einmal zusammen gekommen ist und sie sich verlobt haben... schwören sie einander im Kristallwald ewige Treue, unter dem klaren Himmel wo es keine Wolken gibt." hauchte sie und seufzte verträumt. Nur sein letzter Satz zog sie zurück auf den Boden der Realität und sie öffnete die Augen, schaute ihn an.

"Du kennt meinen Volk ziemlich schlecht, Dunkelelf. Viele Elfen sind ausgezeichnete Krieger. Und es gibt da einen Armee.... der Armee des Königs... es besteht aus legendären Kriegern. Wenn ich diesen Armee losschicken würde, würdet ihr den Krieg sofort verlieren, denn dieser Armee ist unbesiegbar." sagte sie ernst und erhob sich von seinem Bett.

Sie sah seinen entsetzten und überraschten Blick.

"Oh, anscheinend hast du von dem Armee nicht gewusst. Kein Wunder. Ist ja auch ein großes Geheimnis, dass es ihn gibt. Aber galube mir, wenn ich hier einmal wegkomme, werde ich diesen Armee losschicken und von eurem Reich wird bald nichts mehr übrig sein." ihre romantische Stimmung war wie weggeblasen und nun konnte man Feuer in ihren goldenen Augen sehen, das feuer einer leidenschaftlichen Kämpferin, die bereit ist, bis zum letzten Tropfen Blut zu kämpfen, wenn es um ihren Volk geht.

"Eine Armee?", echote er ungläubig und einen Moment war er versucht zu lachen. Diese architekturversessenen, poesiebeladenen Baumkuschler sollten tatsächlich eine Gruppe an Elitesoldaten aufweisen?

"Mach dich nicht lächerlich, alles was man bisher von euresgleichen in den Kämpfen sah, waren die weibischen Schreie eurer Männer wenn sie in die Klingen fielen. Die wirklich Tapferen kann ich an einer Hand abzählen.", schoss er dann widerspenstig zurück, auch wenn Lyrin ihr Kampfgeist ungewollt beeindruckte. Für eine Frau war sie überzeugt von ihren Prinzipien.

"Aber es muss ein Leichtes sein für eine Prinzessin ihresgleichen in den Tod zu schicken, immerhin riskiert sie ja ihr eigenes Leben maximal in ihrem goldenen Käfig."

Nun tritt Suzuna zu ihm und schaute ihm ganz tief und ernst in die Augen.

"Weißt du, Lyrin... unsere Armee zu unterschätzen wird dir zum Verhängnis." hauchte sie leise gegen seine Lippen wobei er ihren warmen Atem spüren konnte. Sie war davon fest überzeugt, dass die legendären Krieger Lyrins Männer mit Leichtigkeit besiegen könnten.

Befor sie weitersprach, ging sie einen Schritt wieder zurück und drehte ihm dann den Rücken zu. Da fing sie an mit einer ihrer Haarsträhnen zu spielen. Amüsiert ging sie dann weider zum Bett und ließ sich darauf fallen.

"Vielleicht hast du ja doch von der Armee gehört... du wusstest nur nicht, dass diese Armee aus Elfen besteht." fuhr sie fort und schaut kurz zu ihm.

"Die Armee besteht aus den legendären Krieger des schwarzen Lichts. Schon gehört?" fragte sie in ernstem Ton.

Die legendären Krieger des schwarzen Lichts kannten nur Kreaturen mit großer Macht oder in hoher Position, Könige, Kaiser, Prinzen oder Grafen.... Krieger mit unheimlich großer Macht, waren die Krieger des schwarzen Lichts. Wenn sie auftauchten, war der Kampf immer entschieden. Wie eine Truppe von toten Seelen, strürmten sie auf ihre Gegener zu und wenn sie einmal von ihnen angegriffen wurden, hauchte sogar der stärkste Gegner seine Seele aus. Viele Legenden erzählten über diese mächtigen Krieger, aber es gab nur eine bestimmte Methode wie man diese Krieger beschwören konnte und es gab nur wenige, die wusste wie das geht und noch weniger die auch in der Lage waren die Zeremonie zu vollbringen. Es war gefährlich und man brauchte dafür viel Zauberkraft, was Suzuna sehr wohl besaß.

Seine Augen verengten sich sichtlich, während er ihrer selbstgefälligen Stimme lauschte und so sehr es ihn auch fuchsen mochte, diese Frau wusste genau über welche Waffe sie da verfügte.

Dennoch, diese Krieger mochten oftmals entscheidend für die Gefechte der Vergangenheit gewesen sein, irgendwann waren auch ihre Tage gezählt.

"Ich wäre ein Narr wenn ich sie nicht kannte, aber du vergisst einen wichtigen Punkt in deiner Theorie, Suzuna."

Ein undefinierbares Lächeln fand den Weg auf seine schmalen Lippen.

"Sie mögen sich von Magie leiten lassen, aber letztendlich entscheiden sie das Opfer derjenigen, die sie rufen. Und wenn ich mich recht erinnere, wird dein Vater sie nicht umsonst bisher gemieden haben. Ob er es guthieße, wenn seine Tochter sich gegen seine Entscheidung wendet und vielleicht sogar sein Volk opfert?"

Suzuna setzte sich auf und schaute ihn wieder an.

"Ich weiß was ich mache." gab sie leise von sich. "Außerdem kenne ich die Krieger besser als du. Ich weiß was sie verlangen, wenn sie eine Schlacht für jemanden gewinnen." meinte sie bitter und stand auf. Danach seufzte sie leise und schaute gelangweilt zu Lyrin.

"Ich würde gerne ein Bad nehmen." gab sie dann leise von sich und streckte sich leicht wobei ihr Bauchnabel zum Vorschein kam.

Ob er einen empfindlichen Treffer gelandet hatte oder nicht vermochte Lyrin nicht einzuschätzen, ihre Reaktion war zu nichtssagend ausgefallen.

Dennoch lachte er hart auf.

"Du weißt vielleicht den offiziellen Tribut, aber wenn du glaubst dass sie sich mit Absicht von jemandem wie dir in die Knie zwingen lassen, dann irrst du.", knurrte der hochgewachsene Dunkelelf.

"Aber was auch immer sie dir erzählt haben, glaube es. Ihr Elfen seit ohnehin zu stolz, um eine andere Wahrheit zu akzeptieren. Mir würde es zu denken geben, dass sie so selten gerufen wurden, obwohl die Zauberkraft in jeder Generation da gewesen wäre."

Er erwiderte ihren Blick mit einer Schärfe, die schneiden konnte, aber dann ergab er sich in einem Seufzen.

"Mit deinem Bad wirst du dich gedulden müssen bis wir Abends ein Lager aufschlagen. Wir sind hier immerhin nicht auf irgendeinem königlichen Ausflug."

Suzuna wusste genau was passieren würde, wenn sie die Krieger rufen würde, das aber... wollte sie ihm nicht verraten, geschweige denn auftischen was das für gefährliche Folgen für sie hätte. Deshalb schwieg sie lieber und schloss die Augen, runzelte die Stirn.

"Ich will aber ein Bad nehmen. Wie lange soll ich denn warten? Bis die Sonne untergeht?" fragte sie und versuchte seinem Blick immer wieder auszuweichen. Sie mochte seinen kalten Blick nicht.

//Er tut so, als ob er alles besser wissen würde... aber das ist nicht wahr.// dachte sie und wedelt sich etwas Luft zu. Im Zelt war es ziemlich warm ,obwohl es draußen kalt war wegen dem vielen Regen. Es regnete in dieser Gegend ja oft und viel.

Zögernd machte sie einen Knollen aufs Hemd, unten, damit es ihr nicht so warm war.
 

Mit einem genervten Stirnrunzeln warf er einen Blick zu ihr zurück, während sich seine Iriden sichtlich zu Schlitzen verengten.

"Nur zu ihrer Information, werte Prinzessin. Normalerweise bekommt man hier bestenfalls alle paar Wochen die Möglichkeit zu baden und wegen ihnen wird hier auch keiner eine extra Pause einlegen."

Waren eigentlich alle Hohen so verwöhnt? Baden! Sah er etwa so aus, als ob er irgendwo in seinen Taschen eine gußeiserne Wanne oder einen Bottich spazieren trug?

Mürrisch verzog Lyrin die Lippen.

"Wenn du also Wasser willst, dann geh zu einem Fluss oder zieh dir deine Sachen aus und geh nach draußen, solange es regnet."

Irritiert über seine Worte runzelte Suzuna die Stirn und schaut dann weg.

"Oh, dann stinkt ihr deshalb alle so." sagte sie leicht beleidigt und vverließt das Zelt in aller Ruhe. Sie brauchte sich gar nicht umzuschauen, ihr war auch so klar, dass jeder Blick auf ihr ruhte. Gelassen strich sie über den silbernen Anhänger und ging weiter. Als paar Männer sich bewegten, drehte sie sich kurz um und warf ihnen einen warnenden Blick zu.

Als sie sich dann weiter bewegte knurrten paar Dunkelfen auf, was sie aber kalt ließ. Hinter paar großen Felsen brach sie einen Ast ab und berührte damit die Erde. Dabei schloss sie ihre Augen und murmelte wieder einen Zauberspruch worauf die Erde sich öffnete. In wenigen Sekunden konnte man vor ihen Füßen eine heiße Quelle sehen. Lächelnd zog sie das Hemd aus und dann die Hose und ging ins heiße Wasser.

"Mhmhm, angenehm." sagte sie und griff nach einer Pflanze. Sie flüsterte dann etwas und schon floß duftenes Öl aus der Pflanze heraus mit dem sie sich waschen konnte. (Badeöl eben.)

Suzuna lehnte sich gegen einen Felsen und entspannte sich, schloss die Augen. Das heiße Wasser tat ihr gut. Der Regen störte sie auch nicht. Die kalte Regentropfen waren eine Erfrischung für sie, da das Wasser in dem sie lag ja ziemlich warm war. Sie saß so im Wasser, dass diese ihr bis zu den Schultern reichte.

Diese Frau ... war doch wirklich nicht zu fassen.

Wortlos sah er Suzuna hinterher und allein das nahe Klirren der Waffen verriet Lyrin bereits, was seine Kameraden angesichts der Prinzessin wohl zu tun gedachte. Erst das untypische Innehalten, das Nachklingen des aufeinanderschlagenden Metalls verriet ihm, dass sie des Anhängers ansichtig geworden waren.

Zumindest etwas was ihnen Respekt einimpfte - auch wenn sich der Dunkelelf noch nicht allzu sicher war, dass sie dieses Privileg nicht einfach ausnutzte.

Wenig später rauschte der Wind namenlos am leeren Zelt vorbei, während sich in Suzunas Rücken eine Gestalt an einen Baumstamm lehnte.

"Was tust du eigentlich wenn meine Männer jetzt beschließen ebenfalls baden zu gehen?"

Suzuna erschrack und wurde sofort aus den Gedanken gerissen, als sie Lyrins Stimme hörte, sie riss die Augen auf.

"W-w-was machst du hier?! Wehe du guckst hierher!!!" sagte sie warnend und wurde knallrot. Als ihr dann klar wurde was er da fragte, schluckte sie irritiert.

"Ich habe meine Methoden wie ich solche frechen Männer von mir fernhalten kann." gab sie dann leise von sich und schaute stur weg.

Lyrin brauchte keine Fantasie, um zu ahnen dass sie wahrscheinlich just in diesem Moment puterrot angelaufen war - und wenn sie irgendetwas in der Hand gehabt hätte, auch ohne Umschweife an seinen Kopf geworfen hätte.

"Glaube nicht, dass ich mich an diese Anweisung halten würde.", erwiderte er kühl, "Aber um dich zu beruhigen, ich wollte mir mein Augenlicht nicht mit dem Anblick einer Elfe verleiden."

Das Lächeln auf seinen Lippen strafte seiner Worte Lügen, aber er wusste nur zu gut dass sie es nicht sehen konnte.

"Und was für Methoden? Willst du sie taub schreien?", fragte er interessiert zurück.

"Nein." gab sie leise von sich und sank tiefer ins Wasser. Sie wollte ihm nichts mehr sagen, hoffte nur, dass er bald ging und sie so in Ruhe baden konnte. Der Regen ließ bereits nach und so konnte sie das angenehm warme Wasser mehr genießen. Endlich war sie sauber und duftete wie eine Blume. Für eine kleine Sekunde entspannte sie sich so sehr, dass sie leise zufrieden seufzte. Sie schloss die Augen und lehnte sich gegen einen großen Felsen.

"Nein?", wiederholte er in leichter Überraschung, dann ließ Lyrin sich jedoch restlos lächelnd gegen die raue Rinde sinken.

Die Rückfrage war eigentlich sinnlos gewesen, aber der Gedanke was sie in einer ruhigen Minuten mit ihrer Zauberei bewerkstelligen konnte, war gegen Einzelne seines Volkes wohl mehr als wirksam. Und solange er sich hier befand, würden sie es sich ohnehin mehr als einmal überlegen ihr nachzustellen - nur, selbst eine Insignie des Königshauses würde wenig hilfreich sein, wenn sie allein Männern gegenüberstand, die seit Wochen keine Frau mehr gehabt hatten.

Kurz verdunkelte sich sein Blick, dann ließ ihn ihr Seufzen aufhorchen.

"Vergiss nicht wieder rauszukommen.", knurrte er halblaut.

Suzuna hörte das natürlich und nun erwachte ihre sture Seite und sie runzelte die Stirn.

"Ich bade solange ich will. Also nerv mich nicht!" sagte sie und öffnete die Augen.

"Wenn es dich stört, dass ich schon lange im Wasser bin, dann geh doch! Mir wirst du sicher nicht fehlen!Ganz im Gegenteil!" gab sie gereizt von sich und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Mit den goldenen Augen musterte die Prinzessin den Dunkelelfen genau, damit sie seine Reaktionen sehen konnte. Sie war auf jeden Fall auf alles gefasst. Würde er ausflippen, würde sie einen Weg finden ihn entweder zu beruhigen oder vor ihm zu fliehen.

Kurz öffnete er die Lippen, dann sah der Dunkelelf sehr langsam über seine Schulter zurück, während er mit den Fingerspitzen ein Blatt weiterfaltete.

"Weißt du, wenn du es darauf anlegst, dass ich dich an deinen Haaren herausziehe..."

Er ließ den Satz mit Absicht unbeendet, zu mal er ja allein schon andeutete, dass er dafür wahrscheinlich auch zu ihr in diese Quelle kommen würde. Lyrin hatte zwar sonst nichts gegen ein warmes Bad, aber momentan stand ihm danach eher weniger der Sinn.

"Abgesehen davon, unsere Frauen jammern immer über die vielen Falten, die man durch das Baden bekommt."

Als Suzuna sah, dass er keinen richtigen Streit anfangen wollte, musste sie leicht grinsen.

"Oh, an deiner Stelle würde ich mich nicht ins Wasser trauen. Ich kann auch äußerst unangenehm werden. Aber das weißt du auch selber." meinte sie gelassen und genoß die Situation da sie jetzt irgendwie die Kontrolle über die Ereignisse hatte.

Als Lyrin dann weiter sprach strich sie sich über den Arm und schaute nur aus dem Augenwinkel zu ihm.

"Falten? Ach, wie ich sehe hast du echt keine Ahnung mit wem du grade redest. ich bin keine gewöhnliche Frau. Und diese Quelle ist auch nicht grade gewöhnlich." gab sie leise von sich und tauchte ganz unter.

Lyrins Zähne blitzten vergnügt auf. "Unangenehm? Du meinst, du würdest mich mit diesem Blütenzeug überschütten?"

In der Tat eine Vorstellung, die er nur mit einem schiefen Grinsen vergolt, eher würde er ihr die Hände auf den Rücken binden und sie an den Haaren herauszerren, aber sollte sie ruhig davon ausgehen, dass sie wehrhafter war.

Es trug immerhin zu seiner inneren Belustigung bei.

Dennoch verfolgte er skeptisch wie Suzuna untertauchte, so dass man bestenfalls noch den Schimmer ihrer Haare im Wasser erkennen konnte.

"Auch ungewöhnliche Frauen altern.", murmelte er dann lächelnd zu sich selbst und legte das zusammengefaltene Blatt an die Lippen, ehe er eine hauchdünne Melodie damit erzeugte.

Paar Herzschläge später tauchte die Prinzessin wieder auf. Schnell strich sie sich die nassen Strähnen aus dem Gesicht und öffnete die Augen. Lyrin stand immernoch dort, was sie iiritierter.

//Eingebildeter Idiot!// dachte sie und überlegte kurz. Danach fing sie an leicht zu grinsen. Langsam erhob sie sich und kam aus der Quelle. Das warme Wasser floß über ihren wunderschönen schlanken Körper. Nur paar glänzende Wasserperlen blieben auf ihrer Haut von denen nur wenige zu Boden tropften.

Suzuna blieb dann am Ufer stehen. Ihre Röte konnte sie diesmal perfekt unterdrücken und schaute gelassen zu Lyrin.

Beide Arme ließ sie dann unter ihre violetten Haare gleiten und hob diese etwas an, atmete dann tief durch.

"Das tat gut." sagte sie ruhig. Endlich duftete sie wieder nach Glockenblumen, ihr Duft war süß, aber trotzdem nicht zu stark.... einfach richtig angenehm.

Die Töne passten sich in geübter Geschmeidigkeit dem Luftstrom an, den er über die Blattadern fließen ließ und einen Moment fühlte sich Lyrin wieder wie an jenen Tagen, an denen er irgendwo in der Krone eines Baumes gesessen hatte, um seine Ruhe zu genießen.

Erst als das leichte Plätschern des Wassers ertönte, drehte er seinen Kopf kurz zurück zu Suzuna - nur um in der eigentlichen Bewegung verblüfft innezuhalten.

"Du solltest dir etwas anziehen.", erklärte er dann unter kühler Beherrschung und zwang sich seine Augen auf ihrem Gesicht ruhen zu lassen ohne eine Miene zu verziehen.

Etwas was ihm angesichts seines ersten Blickkontaktes mit ihrer nackten Haut nicht gerade leicht fiel, am Ende blieb auch er nur ein Mann - und gegen eine solche Provokation half bestenfalls sein Verstand.

Schmunzelnd ließ sie ihre langen Strähnen wieder fallen, die nun an ihren nackten Körper klebten und schüttelte den Kopf.

"Ach, Lyrin, Lyrin! Du unterschwätzt mich immer!" gab sie leise von sich und ging auf ihm zu.

//Das ist meine Chance! Nur nicht schüchtern werden! Wenn alles nach Plan geht bin ich bald wieder frei!// dachte und blieb dann genau vor dem Dunkelelfen stehen.

Man konnte die Spannung richtig spüren. Langsam hob Suzuna eine Hand und legte diese auf seine Wange. Bei seinem nervösen Zucken, was automatisch war, nutzte sie die Chance!

"Nur ein Mann!" blitzschnell kickte sie ihm zwischen die Beine, sprang dann nach hinten, machte nen kleinen Salto, zog auf nasse Haut nur sein Hemd an, was auf ihr wie ein kurzes Kleid aussah - und rannte los.

Schmerzerfüllt keuchend sank er zunächst auf das morgentau getränkte Gras herunter, während er dem Schmerz in seinem Unterleib zu verbeißen gedachte.

Ein Anfängerfehler...!

Fuchsteufelswild starrte er dann der Elfe hinterher, die bereits wieder hektisch in die entgegengesetzte Richtung rannte - und wenn er nun eines fühlte, dann dass seine Geduld gerade in Einzelstücke zerrissen war.

"Na warte!", fauchte er bissig, ehe Lyrin sich wieder aufrappelte und einige Atemzüge später seine eisige Selbstbeherrschung soweit hergestellt hatte, dass er den Schmerz ignorieren konnte.

Im nächsten Moment hatte sich auf seinen Zügen ein kühles Lächeln gebildet, dann verschwamm seine Gestalt mit der Morgenluft.

Erst, als sie schon ihrer Meinung nach weit weg genug von dem Lager war, blieb Suzuna stehen und keuchte.

//Oh, man! Noch gut, dass ich so schnell rennen kann.// dachte sie und lächlte dann erleichtert.

//Nach dem Tritt wird er mir lange nicht folgen können.// mit dem Gedanken richtete sie sich wieder auf und ging nun langsam weiter. Sie spürte den kalten Wind der ihre Wange streichelte und Lyrins Hemd an ihr bewegte. Da sie darunter nichts anhatte, zitterte sie leicht. Das war ihr egal. Sie musste unbedingt zurück in ihr Reich, zurück ins Schloss! Nur da wäre sie in Sicherheit. Das war ihr auch klar. Unterwegs nahm sie Lyrins Kette vom Hals und wickelte diese um den Handgelenk. Um den Hals wollte sie diese nicht mehr tragen.

Lyrins Gestalt erschien mit einer unsagbaren Selbstverständlichkeit auf einem der naheliegenden Äste, hoch in den Wipfeln der Baumkronen.

Suzunas gerötetes Gesicht nahm er bereits von Weitem wahr und auch wenn es leichtsinnig war, in diesem Moment wickelte sie sich den Talisman bereits um ihr Handgelenk.

"Du wähnst dich also tatsächlich schon in Sicherheit.", knurrte er unhörbar ehe sich das Lächeln auf seinen Lippen grausam verbreiterte.

Im Gegensatz zu ihr sah er aus seiner Position genau wie seine Männer sie bereits eingekesselt hatten und ihre Körper in unsichtbarer Schattenhaftigkeit in den Sträuchern und an anderen Orten verborgen hielten.

Obwohl sie nichts von ihm ahnten, er gedachte nicht einmal der Hohen eine Warnung zu kommen zu lassen. Die Lektion hatte sie mehr als verdient.

Tatsächlich schlang sich in eben jenem Moment um den rechten Knöchel Suzunas das Ende einer Schlinge, die sie im nächsten Augenblick auch schon ohne Rücksicht zu Boden krachen ließ. Keinen Atemzug danach war bereits die erste Gestalt über ihr und nagelte sie restlos fest, eine Klinge an ihrem Hals.

"Na, du hübsches Täubchen?", krächzte die rauchige Stimme triumphierend bevor sie den Anhänger von ihrem Handgelenk riss und sie irgendwo hinter sich warf. "Das hättest du schon um deinen schönen Hals tragen sollen..."

Erschrocken weitete sich Suzuna die Augen und schaute der Kette hinterher, die irgendwo im nassen Grass landete.

Ihr Blick traf sich dann mit dem des Mannes, der sich über ihr beugte. Ekelnd verzog sie das Gesicht und runzelte die Stirn.

"Finger weg oder ich tue dir weh, du hinterhältiges Monster!" fauchte sie und ihre Angst war plötzlich wie weggeflogen. In ihen Augen brannte eine Flamme, die verriet, dass sie auf alles gefasst war.

Ihr Herz raste aber und ihr Brustkorb hob sich und sank immer schneller. Sie spürte den kalten und feuchten Boden unter sich. Das nasse Grass streichelte ihre nackten Schenken, ihre langen Beine. Ihre violetten Strähnen bedeckten den Boden um ihr herum. Sie konnte hören wie der starke und kalte Wind die Blätter der Bäume bewegte und wie diese raschelten.

Ihre Gedanken rasten. Doch da fiel ihr Blick auf einen Punkt in der Krone eines Baumes. Ihre goldenen Augen weiteten sich. Sie sah ihn... Lyrin, der zufrieden grinste.

//Dieser Mistkerl! Er wusste das!//

Lyrin begegnete ihrem Blick in bloßer Genugtuung und betrachtete sich dann in vollkommmenem Einklang mit sich selbst die Fingernägel.

Er hatte Suzuna oft genug gewarnt und wenn sie nicht derart törricht gewesen wäre jeglichen Vorteil zu verspielen, wäre sie auch noch in relativer Sicherheit geblieben.

Vielleicht würde Angst ein besserer Lehrer sein als die Worte eines Dunklen.

Lyrin blickte emotionslos wieder herab auf die Szenerie, an der eine weitere Klinge gerade eines seiner Lieblingshemden in Fetzen riss und seine Augenbrauen verkniffen sich in Missgunst. Allein schon weil einer seiner Art der Elfe gerad die Hand auf die Lippen presste und sie trotz seines eigentlichen Verbotes anfasste.

Ihr Blick war noch an Lyrin gerichtet, als sie spürte wie jemand das Hemd mit einem Messer zerriss. Diesmal wirklich erschrocken stellte sie fest, dass eine Hand an ihrer linken Brust ruhte. Da sie vorher noch nie ein Mann anfasste, war das ziemlich unangenehm f+r die Prinzessin und dultete es keine Sekunde weiter.

Ohne nachzudenken oder mit dem Wimper zu zucken legte sie die Hände auf den Kopf des Dunkelelfen und verdrehte diesen mit einer geschickten Bewegung, sodass man einen Knacken hören konnte. Der Körper des Mannes fiel leblos auf Suzuna, die diesen einfach von sich runterdrückte.

Danach sprang sie auf und keuchte erschrocken. Schnell nahm sie die Kette vom Boden auf und schaute diese an. In der nächsten Sekunde legte sie diese wieder um den Hals. Mit einem großen Riss an dem Hemd stand sie da, ihre Brüste fast ganz unbedeckt und schaute zu Lyrin hoch.

"Schau ihn dir mal genau an!" schrie sie und schaute sich dann um. Nun wusste sie, dass auch andere Männer sich im Dunkeln lauerten.

"DAS passiert mit jedem, der mich ohne mein Erlaubniss anfasst!" sagte sie laut und deutete auf den Toten Dunkelelfen. Ihr Herz schlug ganz wild. Lyrin konnte es nicht ahnen, das war aber nicht das erste Mal, dass Suzuna jemanden ins Jenseits beförderte.

Im Endeffekt war das Knacken der Wirbelsäule noch ein gnädiger Tod für seinen Gefolgsmann, den normalerweise monatelange Folter und ein nicht halb so annehmbares Ende beschieden worden wäre.

Suzunas Ausbruch derweilen war weniger schlau.

Kaum, dass der Anhänger wieder auf ihrer Haut ruhte, durchbrachen auch die verbliebenen Dunkelelfen ihre Tarnung und hatten sie innerhalb von einem unbedachten Moment in die Knie gezwungen.

Einer packte sie an den Haaren und riss ihren Kopf nach hinten, so dass bereits Atemzüge später die Schneide unter ihrer Kehle ruhte.

Ehe sein blutdurstiger Blick jedoch wirklich wurde, hallte Lyrins Stimme zu ihm herunter.

"Das genügt."

Augenblicke später stand der Dunkle bereits hinter dem der die Klinge hielt und die beiden Dunkelelfen, die Suzuna an den Armen niederdrückten, wechselten einen unsicheren aber eindeutig wütenden Blick.

"Sie hat einen von uns getötet.", zischte es zornig zurück und der Blick bohrte sich in die goldenen Augen der Elfe.

Dann weiteten sich jedoch die Augen des Untergebenen.

"Führ es zu Ende und du bist der Nächste.", hauchte Lyrin ihm kalt ins Ohr, während sich die Spitze seines Dolches noch etwas dichter an die Halsschlagader schmiegte.

Augenblicklich wich der Andere zurück und Lyrin warf ihm noch einen missbilligenden Blick zu, bevor er an Suzuna herantrat und auf sie herabsah.

Im nächsten Augenblick erscholl ein lautes Knallgeräusch ehe er die Hand wieder sinken ließ. "Das nächste Mal werde ich nicht einschreiten. Fesselt sie."

Suzuna legte die Wand auf die Wange und bekam leichte Tränen in den Augen.

"Sei verdammt!" flüsterte sie leise und zitterte. Danach senkte sie den Kopf und ihr Pony verdeckte ihre Augen. Was für eine Erbärmung! Sie fühlte sich noch nie so unwohl, so bloßgestellt, so ausgenutzt und erniedrigt.

Sie saß zitterndm durchgefrorer und erschrocken im Grass und ihr liefen große Tränen über die Wangen.

Sie fragte sich immer wieder: Was wäre wenn...?

Aber sie konnte sich diese Frage nicht beantworten. Ihr Herz schrie. Sie wollte nach Hause. Dieser Alptraum sollte endlich ein Ende haben. Aber was könnte sie tun?

Seine Lider zuckten kurz bei ihren Worten, dann wandte sich der Dunkelelf jedoch wieder ab.

Was kümmerten ihn schon die Verdammungen einer Hohen? Im Prinzip sollte sie froh sein, dass sie überhaupt noch unter den Lebenden weilte, aber ihr Stolz verbot es ihr wohl nicht zu letzt.

Wütend ballte er die Finger kurzzeitig zur Faust, dann entspannte er absichtlich seine Muskeln. Er musste nach wie vor einen kühlen Kopf bewahren, die Gesichter seiner Untergebenen drückten bereits aus, was sie gegenüber Suzuna tatsächlich empfanden.

Und dass sie ihr bei der erstbesten Gelegenheit die Kehle durchschneiden würden.

Letztlich zerrten sie die Elfe zurück ins Lager, dass innerhalb einer Stunde abgebrochen wurde. Die Sachen ruhten verstaut auf den Rössern und Lyrin dankte seiner Planung, dass sie einige Pferde mehr mitgenommen hatten.

Gleichgültig schlug er dem Tier beruhigend gegen die Flanke, dann ging er zu Suzuna zurück und schnitt nach einem kurzen Blick ihre Fesseln durch.

"Kannst du reiten?"

Die Prinzessin sagte die ganze Zeit nichts. Immernoch frierend und mit verletzter Stolz stand sie da und beobachtete die Pferde. Als Lyrin ihre Fesseln durchschnitt streichte sie mehrmals über ihre Handgelenke.

"Kann ich." gab sie kalt von sich und schaute Lyrin dabei nicht an. Innerlich fluchte sie und kochte richtig vor Wut. Lyrin konnte aber nicht mal ahnen was in ihrem Kopf vor sich ging.

"Ich will aber vorher was zum Anziehen!" sagte sie dann bitter und schaute den Dunkelelfen erst jetzt an.

Die Stille, die sie beständig umgab und die Eiseskälte passten in seinen Augen nicht zu der Elfe, aber er war nicht dumm genug diesen Gedanken tatsächlich auch auszusprechen.

Seine Untergebenen ließen so schon viel zu oft ihre Aufmerksamkeit auf seiner Gestalt ruhen und je mehr er eine Affinität gegenüber der Hohen zum Ausdruck brachte, desto größer wurde die Gefahr, dass man sich seinen Anordnungen wiedersetzte.

Immerhin war er hier in freier Natur, hier galten andere Gesetze. Tödliche Gesetze.

Dennoch nickte er Suzuna aus freien Stücken zu und brachte ihr wenig später etwas.

"Du nimmst die Stute dort hinten.", wies er sie dann an. "Und ehe du auf den Gedanken kommst mit ihr die Flucht zu ergreifen, sie ist zu alt und lahmt ohnehin schon etwas."

Suzuna zog sich hinter einem Baum um und ging dann zurück zu Lyrin. Ihre Haare band sie nun zusammen und schaute dann zu der Stute.

Leicht nickend ging sie dann zu ihr und setzte sich auf derer Rücken. Leise seufzend schaute sie dann in die Ferne.

Sie plante keien Flucht mehr. Sie war schon zu müde hier zu sein. Nur wegen ihres Volkes begann sie kein Selbstmord. Dann wäre alles vorbei, ihr Leiden hätte ein Ende und niemand könnte sie wieder erniedrigen. Aber nein, daran wollte sie nicht einmal denken. Es wäre der einfachere Weg.

Langsam schloss sie die Augen und versank in ihren Gedanken.



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