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Borderline

Life between heaven and hell
von

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Prolog

Borderline

Life between heaven and hell
 

Part: Prolog

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Paring: NarutoxSasuke

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.
 

Warning: Shonen Ai, evtl. Yaoi, Angst, Wut, Selbstverletzung, Depression, Darkfic
 

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Dies ist eine Geschichte die mir sehr am Herzen liegt. Es gibt viele Menschen, die ich in meinem bisherigen Leben kennen gelernt habe. Und auch viele, wo die Bekanntschaft nicht lange hielt und ich sie aus den Augen verloren habe.
 

An einen von ihnen kann ich mich besonders gut erinnern, auch wenn ich sie nur kurz kannte. Irgendwie war sie plötzlich da und auf eine besondere Art war sie mir ein wenig ähnlich. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht was es war, das kam erst sehr viel später.
 

In meinem Leben gab es einen Abschnitt, der nicht ganz so gut verlief. Ich hatte eine Menge Probleme und um mit diesem Druck umgehen zu können, ihn ertragen und ihm teilweise auch zu entfliehen, habe ich etwas getan wodurch ich mich besser, erleichterter und ruhiger fühlte. Es hat mir geholfen, mit mir und auch mit meiner Umwelt wieder zurecht zu kommen. Ich stand am Anfang von etwas und durch diesen bereits erwähnten, besonderen Menschen konnte ich einen Blick auf einen Menschen werfen, der dasselbe tat. Doch sie war bereits weiter, überschritt Grenzen, die ich noch einhielt. Ich war zutiefst erschrocken, konnte mit all dem nicht umgehen und habe mich deshalb zurückgezogen. Etwas, was ich bis heute bereue.
 

Lange Zeit habe ich mich mit der „Was wäre wenn“ Frage gequält, doch heraus gekommen ist nichts, als weiterer Schmerz, den ich auf dieselbe Art loswerden wollte, wie zuvor. Aber aus irgendeinem Grund ging das nicht, denn jedes Mal sah ich sie vor mir.

Durch diese Geschichte wurde ich vielleicht davor abgehalten weiter zu gehen. Ich weiß es nicht, aber der Gedanke hat mich letztendlich davor bewahrt mich meinen Schuldgefühlen hinzugeben.
 

Viele wissen, dass es mir vor einer ganzen Weile ziemlich schlecht ging. Eine handvoll Menschen wissen auch warum. Diese Menschen haben mir zugehört und mir dadurch bereits geholfen. Allein das Gefühl, das da noch jemand ist, der an dich denkt, hat mich zutiefst bewegt. In dieser Zeit begann ich mich auch wieder an dieses eine Ereignis zu erinnern, das ich so lange in meinem Herzen verschlossen hatte
 

Mein erster Kontakt mit einem, unter Borderline, leidenden Menschen verlief nicht gut. Ich war zu jung, um zu verstehen. Zu jung, um ihr beizustehen. Ich habe mich abgewendet, sie alleine gelassen. Lange Zeit bin ich ihr aus dem Weg gegangen, ehe man mir sagte, dass sie nicht mehr da ist. Sie hat das Ganze beendet und mich mit einem Gefühl alleine zurückgelassen, was ich bis zu dem Zeitpunkt so noch nicht kannte. Diesen Abschnitt meines Lebens kennt niemand. Nicht meine Eltern, nicht meine Schwester oder Freunde. Ich habe niemandem etwas davon erzählt, aus Angst sie würden mich verurteilen und die Gefühle dadurch schlimmer noch machen.
 

Vor kurzen aber habe ich meine Freundin gefragt, ob sie wisse was Borderline ist. Sie musste passen. Mein Stiefvater genauso und heute auch mein Freund. Alle sagten, dass dieser Begriff ihnen etwas sage, doch einordnen konnte ihn keiner. Ich vermute, den meisten, die das hier lesen, geht es genauso. Deshalb schreibe ich diese Fanfiktion. Ich weiß, dass ich viele Leser habe und ich bin jedem Einzelnen dankbar, der diese Zeilen liest und sich vielleicht ein wenig Gedanken darüber macht. Und ich bin den beiden Menschen dankbar, die mir durch ihre eigenen Erfahrungen helfen, und mich bestätigen, in dem, was ich hier tue. Dies soll nicht nur eine Fanfiktion werden, sondern auch dazu beitragen, dass einige sich mit diesem Thema auseinander setzen.
 


 

Stellt euch vor, ein herrlicher und sonniger Tag. Eine Schule am Rande von Tokyo, in der es gerade still ist. Ein riesiger Baum, in dem einige Vögel sitzen, steht auf dem Hof. Einige versorgen gerade ihre Brut, während andere einfach nur fröhlich vor sich hin trällern. Niemand könnte diese Idylle stören. Niemanden außer Naruto. Gerade Mal sechzehn Jahre alt ist dieser Junge und hetzt nun über den Schulhof. Wie schon so oft, hat er auch heute wieder einmal verschlafen und kommt jetzt erst in der Schule an. Zur dritten Stunde zu erscheinen wird für ihn vermutlich Ärger bedeuten, doch das ist etwas worüber, er nicht nachdenkt. Jedenfalls jetzt noch nicht.
 

Nur einige Minuten später hat er sein Klassenzimmer erreicht, reißt die Tür auf und stürmt hinein. Immerhin schafft er es noch eine total bei den Haaren herbeigezogene, unglaubwürdige Entschuldigung zu stammeln und seine Tasche weg zu legen, ehe sein Sensei Iruka ihn mit einem Eimer wieder nach draußen schickt. Wie reagiert er wohl darauf? Ich denke er wird es ertragen, sich an die Wand lehnen und ein wenig faulenzen. Vielleicht wird er aber ach den Eimer einfach zur Seite stellen und sich auf machen, um Anderen einige Streiche zu spielen. So ist ihm zumindest nicht langweilig. Natürlich wird Iruka wieder sauer werden und er wird eine härtere Strafe bekommen. Doch für so etwas hat Naruto in seinen Gedanken einfach keinen Platz. Es interessiert ihn einfach nicht.
 

In der Pause wird er zu seinen Freunden gehen. Sakura, seine erste große Liebe anbeten, oder vielleicht auch ein wenig mit Kiba raufen. Danach hätte er sicherlich noch ein wenig Zeit, um lächelnd dabei zuzuschauen, wie Choji sich mit Chips voll stopft und vielleicht wird er dann auch den Fehler begehen ihn fett zu nennen. Er könnte aber auch ein wenig mit Shikamaru reden, oder sich einfach etwas über Sasuke aufregen. Das alles wäre typisch für ihn. Ihn, der immer fröhlich und ausgelassen ist, dem scheinbar nichts trüben kann.
 

Wenn es nach der Pause dann zum Sport geht, würde er vermutlich aufgeregt umher laufen, es nicht schaffen ruhig zu stehen. Er würde wieder lachen, sich freuen und es aus irgendeinem Grund dabei auch noch schaffen, alle anderen damit anzustecken. Auch das wäre typisch für ihn. Vermutlich wäre Sport sein liebstes Fach und er wäre auch gut darin, während ihm alles, was seinen Kopf forderte, nicht so liegen würde.
 

Wenn die Schule dann endlich vorbei wäre, was würde er dann tun? Ich denke, dass er auf schnellstem Wege zu Ichirakus, einem kleinen Ramenstand ganz in der Nähe seiner Schule laufen würde, um sich dort den Magen mit seiner Leibspeise voll zu schlagen. Wahrscheinlich würde er einen seiner Freunde mitnehmen, würde lachen und ausgelassen sein. Denkt ihr nicht genauso darüber?
 

Was aber ist, wenn dem nicht so ist? Wenn ihm seine schwere Kindheit zu schaffen gemacht hat und er sich aus diesem Grund in eine ganz andere Richtung entwickelt hat? Wie sähe es dann aus? Würden ihm seine Freunde beistehen? Oder würden sie sich abwenden? Bekäme es überhaupt jemand mit? Wer von seinen Freunden, oder auch Rivalen würde es verstehen? Wer wäre ihm ähnlich genug, um den feinen Unterschied zu sehen?

Borderline

Life between heaven and hell
 


 

Part: 2/

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Paring: NarutoxSasuke

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.
 

Warning: Shonen Ai, evtl. Yaoi, Angst, Wut, Selbstverletzung, Depression, Darkfic
 

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Lärm erfüllte den Klassenraum und drang durch die geöffnete Tür hinaus auf den Flur und ging unter im Lachen und Schwatzen der Schüler, die sich dort aufhielten. Keinen kümmerte es, was sich gerade in dem Zimmer abspielte. Niemand sah, wie einer der vielen Schüler wieder einmal fertig gemacht wurde. Wie schon so oft stand eine kleine Gruppe Schüler in einem Kreis und schlossen den jungen Blondschopf darin ein. Lachend schubsten sie ihn von einem zum anderen, denn er wehrte sich nicht. So war es schon seit langer Zeit, doch keiner schritt ein. Niemand half ihm, stütze ihn oder sagte einfach nur ein paar Worte, um das Ganze zu unterbinden. Verzweiflung machte sich in dem Jungen breit, allmählich begann er sich ein wenig aufzulehnen und versuchte aus diesem Teufelskreis auszubrechen.
 

An einem der Tische saß ein anderer und beobachtete mit gemischten Gefühlen das Geschehen. Er wusste selbst nicht, wieso er das immer wieder tat, statt endlich einzugreifen, um zu helfen. Doch auf eine bestimmte Art wusste er bereits jetzt, was gleich geschehen würde. Es war immer wieder dasselbe, auch wenn er nur eine ungenaue Vorstellung hatte, was genau geschah, wenn der Blondschopf die Klasse verlassen hatte. Lange musste Sasuke auch nicht warten, bis Naruto sich gegen die Anderen auflehnte, versuchte gegenzuhalten und es anschließend endlich schaffte aus ihrem Kreis auszubrechen. Schwer atmend stand er nun da, schaute seine Mitschüler an, ehe er herumwirbelte und aus dem Klassenraum verschwand. Sasuke schloss die Augen, nur für einen kleinen Moment, bevor er seinen Stuhl zurückschob und aufstand. Ihm war bewusst, dass durch dieses Geräusch, das das Möbelstück auf dem Boden verursacht hatte, er nun alle Blicke auf sich gezogen hatte, doch es kümmerte ihn nicht. Gemächlich stand er auf, schob seine Hände in die Hosentasche und ging langsam zur Tür hinaus. Keiner sagte einen Ton, keiner hielt ihn auf. Heute nicht.
 

Leise seufzend trat der junge Uchiha auf den Flur hinaus und schaute sofort nach rechts, nur um genau das zu sehen, was er erwartet hatte. Es war auch immer so, dass Naruto Uzumaki sich nach einem erfolgreichen Ausbruch aus dem Kreis aufs Klo begab. Niemand wusste genau, warum er das tat, doch Sasuke vermutete etwas, das ihm gar nicht behagte. Er wusste nicht, wieso, aber es verletzte ihn. Langsam ging er den Gang entlang, fühlte all die schmachtenden Blicke der jungen Mädchen auf sich ruhen. Es war immer dasselbe. Leise tuschelte man, kicherte, aber all das interessierte ihn nicht. An der Jungentoilette angekommen lehnte Sasuke sich gegen die Wand, ließ seine Hände weiterhin in der Tasche und wartete. Selbst das war etwas, das immer gleich war. Länger als fünf Minuten war der Blondschopf nie dort drinnen. Auch heute sollte es nicht anders sein. Als sich die Tür wieder öffnete, hob Sasuke den Kopf und schaute emotionslos auf die Person, die hinaus kam. Wieder war es so. Wieder schaute Naruto so aus. Sasuke spürte, wie sich sein Herz kurz verkrampfte. Entspannt, zufrieden und vollkommen gelöst sah Naruto ihn an, lächelte leicht, ehe er die Arme hinter seinem Kopf verschränkte und sich auf den Weg zurück in die Klasse machte. Sasuke schluckte und blickte ihm hinterher. Das Klingeln der Schulglocke riss ihn aus seiner Starre und so folgte er ihm, betrat die Klasse und setze sich auf seinen Platz. Naruto saß genau vor ihm und so fiel es dem jungen Uchiha schwer sich auf die folgende Stunde zu konzentrieren.
 

Was ist wenn ich Recht hab? So kann es doch nicht weiterghen!
 

Er schweifte mit seinen Gedanken ab, während sein Stift still auf dem weißen Blatt Papier verharrte statt den Text abzuschreiben, der gerade von seinem Literaturlehrer an die Tafel geschrieben wurde. Noch immer in Gedanken versunken starrte er weiter auf den Rücken des Jungen vor sich.
 

Wenn ich nicht einschreite, wer tut es dann?
 

Leise seufzte er, ehe er sich zusammenriss und es zumindest so schaffte, endlich mitzuarbeiten. Auch wenn ihn das alles sehr beschäftigte, jetzt hatte er erst einmal Schule und musste sich darauf konzentrieren. Dem Problem mit Naruto konnte er sich später widmen. Es gelang ihm nicht wirklich. Er hatte ja bereits seit langem diesen Verdacht, doch erst vor kurzem glaubte er, die Bestätigung gefunden zu haben.
 

Warum tut er das, was bringt es ihm?
 

So sehr er auch darüber nach dachte, eine Lösung fiel ihm einfach nicht ein. Langsam ließ er den Stift sinken, senkte den Kopf und seufzte leise.
 

„Sasuke Uchiha, hätten Sie vielleicht die Güte endlich mitzuarbeiten?“ riss ihn die nicht gerade freundliche Stimme seines Lehrers aus den Gedanken und er schaute erschrocken auf.
 

Leises Gekicher drang an seine Ohren, als er sich verwirrt umschaute.
 

„Entschuldigung!“, murmelte er schnell und begann wieder weiterzuschreiben.
 

Er wusste, dass sein Lehrer nun mit Argusaugen darüber wachen würde, dass auch er mitarbeitete, und riss sich so am Riemen. Froh darüber, dass die Schulglocke endlich klingelte, packte er seine Sachen zusammen und stand auf. Er hatte eine Entscheidung getroffen. Doch während all seine Mitschüler den Raum verließen, um zu einem anderen zu gehen, hielt sein Lehrer ihn auf.
 

So ein Mist, schoss es ihm durch den Kopf, aber er schwieg lieber.
 

Stumm schaute er seinen Lehrer an und wartete, was dieser zu sagen hatte. Lange musste er nicht warten.
 

„Sasuke, mir ist aufgefallen, dass du in letzter Zeit nicht mehr so konzentriert bist im Unterricht. Immer bist du mit deinen Gedanken woanders! Wenn es irgendetwas gibt, dass dich bedrückt, kannst du jederzeit zu mir kommen!“
 

Sein Lehrer schaute ihn offen an, lächelte. Etwas, das er immer tat, wie Sasuke in diesem Moment bewusst wurde. Innerlich mit sich kämpfend dachte er ernsthaft darüber nach, ob er sich dem Lehrer anvertrauen sollte, schließlich war er einer der wenigen, die sich immer wieder um Naruto kümmerten.
 

Aber was ist, wenn er falsch reagiert? Wenn ich damit ihn in Schwierigkeiten bringe?
 

Sasuke entschloss sich lieber zu schweigen.
 

„Machen sie sich keine Sorgen, Iruka-sensei! Mit mir ist wirklich alles in Ordnung!“, antwortete er, wohl wissend, dass sein Gegenüber ihn die ganze Zeit beobachtete und ein feines Gespür dafür hatte, wenn jemand nicht ganz die Wahrheit sprach.
 

Aber dieses Mal schien er Glück zu haben.
 

„Also gut, dann sieh zu, dass du in den Unterricht kommst!“, erwiderte er und entließ seinen Schüler.
 

Aufatmend verließ Sasuke das Klassenzimmer und sah eiligst zu, dass er zur nächsten Stunde kam. Als er dort ankam, stellte er erleichtert fest, dass Naruto auf seinem Platz saß und er scheinbar in Ruhe gelassen wurde. Schnell legte er wieder seine emotionslose Miene auf, ging an seinen Platz und setze sich, während es klingelte.
 

Froh darüber, auch diese Stunde endlich hinter sich gebracht zu haben, packte Sasuke seine Sachen ein und schloss den Rucksack, als ein Scheppern ihn wieder aufschauen ließ. Es war wie immer: Naruto war wieder einmal von vielen seiner Klassenkameraden umringt, wurde von einem zum anderen gestoßen. Doch zu Sasukes Erstaunen war dieses Mal etwas anders. Zu verwundert darüber und grübelnd, was es wohl war, vergaß er vollkommen einzuschreiten.
 

Selbstsicherheit… er lässt es sich nicht gefallen!, erkannte er und legte langsam seine Tasche auf den Tisch.
 

Immer wieder wurde Naruto von einem zum anderen gestoßen, doch dieser fing jedes Mal den Stoß ab, stoppte und landete dadurch nicht beim Nächsten. Immer enger zog sich der Kreis um den Jungen, engte ihn ein.
 

Panik erfasste ihn und er schaute sich um. Wieder schritt niemand ein, wieder war er auf sich alleine gestellt. Sein Atem beschleunigte sich, als er abermals bei der Schulter gepackt wurde. Wieder stieß man ihn zu jemandem. All seine Kraft benutzend stemmte er sich dagegen, keuchte, zitterte.
 

Nein, ich will das nicht!, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Er schaute auf, direkt in Sasukes Augen, starrte ihn an.
 

„Lasst mich!“, knurrte er leise und ballte dabei seine Fäuste.
 

Wut stieg in ihm auf, ergriff Besitz von ihm, füllte ihn aus. Langsam richtete er sich auf, wendete seinen Blick ab und schaute in die Runde. Aber keiner verstand, keiner sah, was gerade passierte.
 

Ungläubig starrte Sasuke Naruto an.
 

Was ist mit ihm? Was ist so anders?, fragte er sich, grübelte, doch er konnte die Antwort darauf nicht finden.
 

Noch immer in seinen Gedanken versunken bemerkte er die Bewegung, sah wie der Blondschopf langsam den Kopf hob, ihn direkt anschaute. Ein Schauer breitete sich auf Sasukes Körper aus und ließ ihn leicht zittern.
 

Diese Augen …
 

Fasziniert blickte der junge Uchiha ihn weiter an, verlor sich in diesem Anblick. Er wusste nicht genau, was es war, doch schien es stark zu sein, schien Naruto zu fesseln. Erst als dieser sich wieder abwendete, erkannte er, was es war.
 

Hass…
 

Zu spät, um in irgendeiner Weise zu reagieren, schaute er fassungslos auf das, was nun geschah.
 

Die Schultern straffend, sich aufrichtend und dabei keuchend schaute Naruto sich langsam um. Einen nach dem anderen fixierte er für einen kurzen Moment, ehe sein Blick an einem Jungen hängen blieb.
 

Er ist es, er fängt immer an!, schoss es ihm durch den Kopf.
 

Noch mehr spannte er die Faust an, sie schmerzte bereits, doch er bemerkte es nicht einmal. Gemächlich ging er auf ihn zu, grinste und sah zu seiner Befriedigung die Verwirrung seines Gegenübers. Doch noch bevor einer der Jungen sich wieder fangen konnte, riss er den Arm hoch, ließ seine Faust nach vorne schnellen und traf sein Gegenüber genau im Gesicht. Ein leises Knacken war zu hören und befriedigt schaute Naruto zu, wie der Junge zurück taumelte, aufschrie und die Hände vors Gesicht schlug. Langsam zog der Blondschopf seine Faust zurück, betrachtete sie. Immer weiter stieg die Wut in ihm hoch, fesselte ihn, ließ ihn keuchen.
 

Es ist nicht genug!
 

Er ging einen weiteren Schritt auf den wimmernden, am Boden liegenden zu, schaute ihn an und sah wie allmählich ein wenig Blut unter den Händen hervorkam.
 

Noch lange nicht genug!
 

Wieder erhob er die Faust, doch dieses Mal kam sie nicht an.
 

Hass… war der letzte Gedanke, der Sasuke kam, als er mit ansah, wie Naruto seine Faust erhob und zuschlug. Er kniff für einen kurzen Augenblick die Augen zusammen und hielt die Luft an; hörte das Geräusch, das verursacht wurde, als der Junge mit dem Kopf an die Wand schlug. Langsam öffnete der junge Uchiha seine Augen wieder, vernahm das leise Wimmern, bevor er seinen Blick wieder Naruto zuwendete.
 

Er ist noch nicht fertig!, stellte er fest und schob eilig seinen Stuhl zurück.
 

Mit schnellen Schritten ging er auf die beiden zu, realisierte, wie auch ein anderer Mitschüler aufgesprungen war. Gemeinsam kamen sie an und während Sakura sich vor den Verletzten kniete, stand Sasuke vor Naruto, hielt seine Faust fest und starrte ihn an. Es herrschte Stille in dem Klassenraum, die nur vom Poltern von Sasukes eilig zurück geschobenem Stuhl unterbrochen wurde, der scheppernd zu Boden fiel. Sein Atem kam schnell, während er versuchte, etwas in den einst so fröhlichen, blauen Augen zu sehen, aber es war nur Hass darin zuerkennen. Ehe er etwas sagen konnte, klingelte es und die nächste Stunde begann.
 

Die Tür öffnete sich und der nächste Lehrer trat herein.
 

„Was ist hier denn passiert?“, fragte er erschrocken, legte eilig seine Tasche ab und ging zu seinen Schülern.
 

Schnell überblickte er alles und schüttelte den Kopf.
 

„Sakura, bring ihn auf die Krankenstation! Kiba, hilf ihr!“, wies er an und ging dann zu Sasuke und Naruto, die noch immer voreinander standen und sich anstarrten.
 

„Naruto, ich gehe davon aus, dass du es warst, komm mit, ich werde dich zum Rektor bringen!“, meinte er kalt, nahm Naruto beim Arm und zog ihn mit sich.
 

„Fassen Sie mich nicht an!“, zischte dieser, riss sich los und schaute seinen Lehrer mit einem vernichtenden Blick an, ehe er das Klassenzimmer verließ.
 

Alle begaben sich wieder zu ihren Plätzen und tuschelten miteinander. Auch Sasuke setzte sich wieder und starrte vor sich hin.
 

Was ist nur mit ihm geschehen? Vor einem Jahr war er noch nicht so!
 

Langsam ließ er seinen Blick durch die Klasse schweifen.
 

Shikamaru, Choji, Ino … Sie alle waren mit ihm befreundet! , dachte er weiter nach und schaute einen nach dem anderen an.
 

Vorsichtig drehte er seinen Kopf weiter und blickte zu der Tür.
 

Auch Kiba und Sakura gehörten dazu. Aber nun kümmert sich keiner mehr um ihn.
 

Um sich von seinen Gedanken abzulenken, kramte er die Unterlagen heraus, die er für die nächste Stunde benötigte, und legte sie ordentlich vor sich auf den Tisch.
 

Ein weiteres Mal wurde die Tür geöffnet und der Lehrer trat wieder ein. Dicht hinter ihm ging Naruto, er hielt den Kopf gesenkt. Sofort herrschte Stille in der Klasse und alle starrten die beiden an. Es war mehr als deutlich zu sehen, dass der Blondschopf sich unter diesen Blicken unwohl fühlte. Den Blick auf den Boden gerichtet und mit einer Hand nervös am linken Arm herum reibend, ging er schnell zu seinem Platz, schmiss alle Sachen in seine Tasche und eilte dann hinaus. Verdutzt schaute Sasuke ihm hinterher, als der erste Mitschüler bereits das Wort erhob.
 

„Wo geht er hin?“, fragte er und schaute die Lehrkraft an.
 

„Naruto ist für den Rest der Woche suspendiert!“, war die knappe Antwort.
 

Ein leises Raunen ging durch die Klasse.
 

In so kurzer Zeit so viele Emotionen! , dachte Sasuke und schaute aus dem Fenster.
 

Er musste auch nicht lange warten, bis er den Blondschopf über den Hof rennen sah.
 

Naruto, was ist bloß mit dir los? Was ist geschehen, dass du dich so verändern konntest? , fragte er sich, ehe er sich auf den nun beginnenden Unterricht konzentrierte.
 

Die Stunde zog sich lange hin und immer wieder schweifte Sasuke mit den Gedanken ab. Auch wenn er es nie zugeben würde, so sorgte er sich um Naruto. Er wusste auch nicht genau, wieso. Vielleicht lag es daran, dass dieser sich innerhalb des vergangenen Jahres so sehr verändert hatte. Früher war er fröhlich und zufrieden gewesen und hatte viel gelacht. Nichts und niemand schien seine Stimmung trüben zu können. Doch dann mit einem Mal war alles anders geworden und die einst so fröhlichen, blauen Augen waren trüb und leer. Trauer, Wut, Hass, Schmerz… All das hatte Sasuke im vergangenen Jahr in ihnen gesehen, doch niemals war so etwas wie Fröhlichkeit in sie zurückgekehrt. Er mochte den Blondschopf, vielleicht sogar ein wenig mehr als er es sollte. Aus genau diesem Grund verletzte es ihn, Naruto so sehen zu müssen. Immer wieder schaute er zum Fenster hinaus. So sehr er auch grübelte, ihm fiel nicht ein, was der Auslöser hätte sein können. Das Klingeln der Schulglocke riss ihn aus seinen Gedanken. Langsam packte er seine Sachen zusammen, während die restlichen Schüler schon die Klasse verließen, hinaus strömten und bereits nicht mehr an das dachten, was noch vor kurzem passiert war.
 

„Sasuke-kun?“ riss ihn eine Stimme aus den Gedanken und leise seufzte er auf.
 

Zögernd hob er den Kopf und blickte das Mädchen vor ihm an. Auch wenn sie sich in den letzten Jahren sehr geändert hatte, so nervte es ihn immer noch, dass sie so für ihn schwärmte.
 

„Ich also … ich wollte nur fragen, ob du weißt, was mit Naruto los ist?“, stammelte sie und zuckte leicht zusammen, als Sasuke sie herablassend anschaute.
 

„Ich meine, er hat sich so verändert und ich … na ja, ich mache mir wirklich Sorgen!“
 

Erstaunt blickte Sasuke sie an. Und nun sah er es auch, sah, dass sie sich wirklich sorgte. Erst jetzt realisierte er, dass sie nicht alleine waren. Auch die anderen, die einst die Freunde des Blondschopfes gewesen waren, standen in ihrer Nähe und betrachteten sie. Sasuke atmete durch und schüttelte leicht den Kopf.
 

„Nein, ich weiß es auch nicht!“, sagte er.
 

Aber ich werde es herausfinden! , fügte er in Gedanken noch hinzu.
 


 

Gedankenverloren ging Sasuke nach Hause. Immer wieder schweiften seine Gedanken zu dem Moment, in dem Naruto so wütend ausgesehen hatte. Noch nie hatte er bei jemandem den Hass so deutlich sehen, ja, spüren können, wie an diesem Tag. Leise seufzte er und nahm den Weg, den er an jedem Tag ging. Eigentlich zog es ihn jedoch in eine völlig andere Richtung, eine, die er heute besser meiden sollte.
 

Heute nicht. Er soll sich erst einmal beruhigen! , dachte er bei sich und riss sich zusammen, Morgen ist es besser, gleich nach der Schule werde ich nach ihm sehen! , beruhigte er sich selbst.
 

Als er zu Hause ankam, setzte er sich sofort an seine Hausaufgaben und schob alle störenden Gedanken von sich. So kam er auch schnell voran und war erleichtert, als er sie erledigt hatte. Nachdem er seine Sachen wieder weggepackt hatte und etwas in den Magen bekommen hatte, machte er sich fertig, legte sich hin und schloss die Augen. Doch so sehr er es auch versuchte, er konnte diesen hasserfüllten Blick einfach nicht vergessen. An diesem Tag brauchte er verdammt lange, bis er schließlich zur Ruhe kam.
 

Müde und ausgelaugt lief der junge Uchiha früh am Morgen den Weg am See entlang. Immer wieder gähnte er und seufzte leise auf. Es war bereits fast drei gewesen, als er endlich eingeschlafen war. Missmutig erreichte er das Schulgebäude, ging hinein und schenkte jedem, der es wagte, ihn anzusprechen, einen übelgelaunten Blick. Jeder der ihn sah, erkannte, dass es besser war ihn in Ruhe zu lassen. Eine Tatsache, die Sakura mal wieder nicht abhielt.
 

„Sasuke-kun?“, meinte sie, stellte sich ihm gegenüber und schaute ihn an.
 

Zuerst wusste er nicht, was es war, doch irgendetwas war anders als sonst. Er brauchte einen Augenblick, bis er erkannte, dass es daran lag, dass sie ernst schaute, nein nicht einfach nur ernst, besorgt.
 

„Wir waren gestern noch bei Naruto-kun. Er hat nicht aufgemacht!“, sagte sie und schaute ihn an.
 

Sasuke verstand nicht.
 

„Er wird nicht zu Hause gewesen sein!“, warf er ein, doch Sakura schüttelte den Kopf, „Einige Nachbarn standen draußen. Sie meinten, er hätte seit Stunden die Musik laut an, aber er reagierte auf kein Klingeln oder Klopfen!“
 

Sasuke erkannte, wieso sie so besorgt war, und seufzte leicht.
 

„Ich werde nach der Schule mal vorbeischauen!“, meinte er und bekam sofort ein erleichtertes Lächeln geschenkt.
 

Doch ehe sie noch etwas erwidern konnte, betrat der Lehrer bereits die Klasse.
 


 

Auch an diesem Tag schaffte Sasuke es nicht, die Geschehnisse einfach auszublenden. Immer wieder wanderten seine Gedanken dort hin und immer wieder fragte er sich, was bloß passiert war. Als der Unterricht endlich beendet war, packte er erleichtert seine Tasche und verließ eilig das Gebäude. Es ließ ihm einfach keine Ruhe. Er wusste auch nicht, wieso, aber er traute Naruto im Moment vieles zu. Eilig lief er durch die Strassen, rannte beinahe und war froh, dass er endlich das Haus erreichte, in dem der junge Blondschopf wohnte. Viel wusste der junge Uchiha nicht von ihm, aber es war ihm bekannt, dass Naruto dort alleine wohnte. Eltern hatte er wohl schon lange nicht mehr. Noch einmal atmete er durch, ehe er seinen Finger auf die Klingel legte und wartete. Es dauerte eine ganze Weile, doch dann öffnete sich die Tür. Erleichtert lief Sasuke die beiden Stockwerke hinauf. Aber dann erkannte er, dass Naruto scheinbar gar nicht angetan war, ihn hier zu sehen.
 

„Was willst du? Hat diese dumme Sakura dich geschickt?“, fragte er übel gelaunt und der junge Uchiha schaute ihn einfach nur an.
 

„Sie ist deine Freundin! Hallo erst einmal und könnte ich hereinkommen?“, fragte er und drängelte sich einfach an ihm vorbei.
 

Bereits einige Sekunden darauf bereute er es.
 

„Hab ich dir erlaubt hereinzukommen?“, fragte der Blondschopf und hielt Sasuke am Arm fest.
 

Dieser keuchte leise auf.
 

Wieso ist er so aggressiv? , fragte er sich und versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien.
 

Wütend stieß er ihn schließlich von sich.
 

„Was soll das Dobe? Hast du sie noch alle?“
 

Wütend funkelte er seinen Gegenüber an, doch etwas irritierte ihn. Nun war Naruto wieder ganz anders, er schaute ihn nicht mehr an. Seinen Blick auf den Boden gesenkt, drehte er sich um.
 

„Es … tut mir Leid!“, erwiderte er und ging weiter in die Wohnung hinein.
 

Sasuke folgte ihm, grübelte, was hier gerade geschah, aber er verstand es einfach nicht.
 


 


 

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Ich denke, an dieser Stelle ist ein Schnitt ganz angebracht.

Auf den Prolog habe ich viele Reaktionen bekommen. Ein paar wenige waren wirklich angetan, aber die meisten haben begonnen etwas nachzudenken. Sie haben meinen Text genau gelesen und das Ausmaß verstanden. Ich habe so ziemlich jedem geantwortet, dass ich versuchen will, es nicht unpersönlich werden zu lassen. Deshalb wird jedes Kapitel aus zwei Elementen bestehen. Zum einem aus der Geschichte und zum anderem aus meinen persönlichen Erfahrungen und wenn nötig, einigen Erklärungen.
 

Ich habe den Prolog bewusst persönlich gehalten, es ist der Weg, den ich für mich gewählt habe, die erlebte Geschichte in meiner Vergangenheit zu verarbeiten und damit abzuschließen. Das ist etwas, das ich in all den Jahren nicht geschafft habe.
 

Wie bereits erwähnt, war ich 17, als ich dieses Mädchen kennen lernte. Ich hatte wieder einmal viel Stress mit meinen Eltern gehabt und mich deshalb entschlossen nach der Arbeit (ich war im 2. Ausbildungsjahr) nicht nach Hause zu gehen. Es war noch nicht einmal 12 und so machte ich mich auf den Weg zu meiner Stammkneipe. Ich kannte jeden dort, verbrachte in diesem Lokal fast meine gesamte Freizeit. Wie immer musste ich nur an die Tür klopfen und das Reinigungspersonal öffnete mir. Ich war dot bekannt, hatte viel Kontakt mit dem Chef und seiner Freundin. Diese war auch schon da, gab mir ne Cola und gemeinsam setzten wir uns an einen der Tische.
 

Immer wusste sie, was passiert war, wenn ich dort war. Sie fing mich auf, hörte mir zu und versuchte Trost zu spenden. Sie war nur ein paar Jahre älter als ich und ich verstand mich einfach super mit ihr. Doch von einem hatte sie mich nie abhalten können.
 

Nach dem Prolog bekam ich eine Mail, in der stand, dass beim Lesen die Frage aufkam, wieso ich nicht schreibe, was ich getan habe. Doch diese Frage beantwortete sie sich selbst, es ist eben nicht einfach so etwas zu schreiben, es sich selbst einzugestehen. Ich habe lange darüber nachgedacht, wieso dies so ist, wieso kann ich das nicht sagen? Es zugeben? Ich denke, das liegt daran, dass ich es nicht will. Es auszusprechen heißt es anzuerkennen, etwas, das mir wirklich Angst bereitet. Nach dieser Mail habe ich begonnen dies zu ändern, ich habe aufgehört drum herum zu reden!
 

Wie gesagt, von einem hatte sie mich nie abhalten können. Trotz allem zog ich mich immer wieder zurück, um mir Erleichterung zu verschaffen, um wieder klar denken zu können. Nun saß ich dort, während die Kneipe öffnete, und nippte immer wieder an meinem Getränk. Ich bekam mit, dass eine junge Frau hereinkam, sich etwas bestellte und damit an einen Tisch setzte. Ich bekam auch mit, dass ein weiterer Gast hereinkam, doch erst als man mich zur Seite zog, realisierte ich, dass es ein junger Mann war, der mich bereits seit längerem regelrecht in die Ecke drängte. Ich bin eigentlich ein Mensch, bei dem Liebe und Sex zueinander gehören, doch bei ihm hatte ich gute 2 Monate zuvor eine Ausnahme gemacht. Seitdem verfolgte er mich regelrecht und versuchte diese eine Nacht noch einmal zu wiederholen. Der Chef hatte dies natürlich mitbekommen und so schritten er und seine Freundin auch recht schnell ein, doch für mich war es trotzdem eine Qual immer und immer wieder so massiv bedrängt zu werden. Es dauerte nicht lang, bis es laut wurde und dieser junge Mann kurzerhand hinausbegleitet wurde.
 

Da stand ich nun, vor mir die Freundin des Chefs, die mich an sich zog und versuchte zu trösten. Ich habe mich nicht gerührt, habe sie machen lassen. Doch irgendwann ging es einfach nicht mehr, ich löste mich mit einem „Ich muss mal!“ und verschwand auf dem Klo. In meiner Geldbörse hatte ich für den Notfall immer zwei Dinge. Zum einem eine kleine Rasierklinge, zum anderem Kleingeld. Da saß ich nun, starrte an die Wand und versuchte mich zu beruhigen. Doch ich war viel zu aufgewühlt. Ich hörte wie die Klotür wieder geöffnet wurde, jemand herein kam, doch das interessierte mich nicht. Ich war eingeschlossen, keiner kam zu mir herein, ich war sicher!
 

Es dauerte auch nicht lange, bis ich, wie schon oft zuvor, nach meiner Geldbörse griff, um die kleine Klinge herauszuholen, das Papier abzuwickeln und sie an den Arm zu setzen. Jeder Schnitt tat weh und gleichzeitig war jeder so befreiend. Ich weiß nicht, wie viele es an dem Tag waren, aber ich weiß, dass ich am Ende zitternd auf diesem Klo hockte, bis endlich die Tränen kamen und ich stumm weinte. Wie immer packte ich die Klinge hinterher wieder weg und schob meinen Ärmel herunter, ohne noch einmal auf meinen Arm zu schauen. Irgendwo schämte ich mich dafür und doch konnte ich es nicht lassen. Und irgendwie wollte ich es auch nicht beenden.
 

Als ich das Klo verließ und in den Vorraum kam, stand dort dieses Mädchen. Sie lehnte an der Wand und ich versuchte sie zu ignorieren. Sie lächelte mir entgegen, schwieg während ich mir die Hände wusch, doch als ich das Klo verlassen wollte, stellte sie sich mir in den Weg. „Fühlst du dich wieder besser?“ Ich begriff sofort, was sie meinte. Sie wusste, was ich da gerade getan hatte, und irgendwie ergriff mich Panik. Das einzige, an das ich noch denken konnte war, dass sie es weitersagen würde, meine Mum würde es erfahren und ich würde wieder einmal eine gelangt bekommen. Doch sie lächelte einfach nur weiter. Ich bin damals verdammt schnell verschwunden.
 

Eine Woche lang habe ich mich dann nirgendwo mehr sehen lassen, habe mich zurückgezogen. Ich hatte noch mehr Ärger, noch mehr Stress und der Druck wuchs mit jedem Tag, den ich immer wieder mit neuen Schnitten versuchte los zu werden. Wenn ich keine Möglichkeit hatte die Klinge zu benutzen, griff ich nach dem Geldstück. Je länger ich mit der Kante über die verletzte Haut rieb, umso mehr schmerzt es. Doch dann ging ich wieder zurück, begann mein altes Leben wieder aufzunehmen und so traf ich sie wieder. Irgendwie konnte ich sie nicht vergessen, sie hatte dicht gehalten, etwas, das mich wirklich in Erstaunen versetze.
 

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So, ich denke, für heute reicht es. Wie bereits erwähnt, werden diese Kapitel aus 2 Teilen bestehen und gerade der zweite Teil ist etwas, das sehr persönlich ist. In diesem Teil habe ich mal niedergeschrieben wie alles quasi begonnen hat, wie ich eben dieses eine Mädchen kennen und auch lieben gelernt habe.
 

Und ich möchte mich noch einmal bei allen bedanken, die mich per Mail angeschrieben haben und mir ihre Erfahrungen mitgeteilt haben. Das ist etwas, das mich wirklich glücklich gemacht hat, mich bestätigt hat in meinem Tun! Ich freue mich natürlich auch weiterhin über euer Feedback und wenn es an irgendeiner Stelle Kritik gibt, gerade am Inhaltlichen, scheut euch nicht mir diese auch mitzuteilen!
 

Gruß,

KakashiH

Borderline

Life between heaven and hell
 


 

Part: 3/

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Paring: NarutoxSasuke

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.
 

Warning: Shonen Ai, evtl. Yaoi, Angst, Wut, Selbstverletzung, Depression, Darkfic
 

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Was im letzten Kapitel geschah:
 

„Hab ich dir erlaubt hereinzukommen?“, fragte der Blondschopf und hielt Sasuke am Arm fest. Dieser keuchte leise auf. "Wieso ist er so aggressiv?", fragte er sich und versuchte sich aus dem festen Griff zu befreien. Wütend stieß er ihn schließlich von sich. „Was soll das Dobe? Hast du sie noch alle?“ Wütend funkelte er sein Gegenüber an, doch etwas irritierte ihn. Nun war Naruto wieder ganz anders, schaute ihn nicht mehr an. Seinen Blick auf den Boden gesenkt drehte er sich um. „Es … tut mir Leid!“, erwiderte er und ging weiter in die Wohnung hinein. Sasuke folgte ihm, grübelte, was hier gerade geschah, doch verstand er es einfach nicht.
 

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Langsam ließ Sasuke seinen Blick durch das Wohnzimmer gleiten und zog dabei die Augenbrauen hoch. Überall waren Sachen verstreut und es sah aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Der junge Uchiha konnte sich nicht vorstellen, dass man sich in so einem Chaos wirklich wohl fühlen konnte, doch verzichtete er darauf, etwas dazu zu sagen. Ohne sich weiter um das Chaos zu kümmern, bahnte er sich einen Weg zur Couch und ließ sich darauf nieder, nachdem er die Kleidungsstücke aus dem Weg geräumt hatte. Naruto war in der Zwischenzeit in einen der angrenzenden Räume gegangen und kam kurz darauf mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser zurück. Schweigend schaute der Schwarzhaarige ihm dabei zu, wie er alles auf dem Tisch abstellte und die Gläser füllte.
 

„Ok, warum bist du hergekommen?“, fragte der Blondschopf, ohne seinen Blick zu heben. Sasuke wusste, wie unangenehm ihm diese Situation zu sein schien, doch im Augenblick kümmerte ihn das nicht. Er streckte seine Hand aus, griff nach einem der Gläser und trank etwas daraus, bevor er es wieder abstellte und ein leises „Danke“ murmelte. Naruto blickte auf und lächelte leicht. „Ich bin hier, weil die anderen sich Sorgen machen!“, erklärte er. Irgendwie brachte er es nicht über sich, zu gestehen, dass er sich genauso sorgte.
 

„Oh“, sagte Naruto und griff ebenfalls nach seinem Glas. „Das ist unnötig, wie du siehst, geht es mir ausgezeichnet!“ Dabei lächelte er leicht und stellte sein Getränk wieder ab, ohne etwas zu sich genommen zu haben. Sasuke blickte ihn einfach nur an.
 

’Wieso lügt er? Dafür gibt es doch keinen Grund!’ Ein weiteres Mal ließ er seinen Blick über das Chaos schweifen, ehe er weiter sprach. „Hör zu, Naruto. Ich weiß, dass es dir nicht gut geht, du hast dich verändert, doch ich kann nicht wirklich erkennen, wieso!“ Mit diesen Worten blickte er sein Gegenüber an, studierte sein Gesicht einen kleinen Augenblick. „Letztes Jahr warst du noch voller Freude, doch nun bist du aggressiv und ...“, versuchte er weiter zu erklären, doch Naruto unterbrach ihn. „Ich habe mich NICHT verändert!“, presste er heraus und Sasuke schaute ihn erstaunt an.
 

’ Schon wieder schwankt seine Stimmung, das ist doch nicht mehr normal’ Gerade wollte er etwas sagen, da redete Naruto weiter. „Ihr habt es nur nicht gesehen, ihr seht nur, was ihr wollt, und ich habe einfach keine Lust mehr immer so zu tun als wäre ich jemand, der ich nicht bin!“
 

Naruto wurde immer wütender und schaffte es nicht mehr seine Gefühle zu unterdrücken. Er wusste, dass Sasuke verschwinden musste, ansonsten würde es ein Unglück geben. Ruckartig stand er auf, fasste Sasuke am Handgelenk und zog ihn hinter sich her Richtung Eingangstür.
 

„Es ist besser, wenn du gehst!“, sagte er schnell, doch Sasuke dachte gar nicht daran. Er riss sich los und funkelte Naruto an. „Nein, ich werde nicht gehen, ich bin hergekommen, um mit dir zu reden, und ich werde erst gehen, wenn ich dies getan habe!“, meinte er und sah wie Narutos Gesichtsausdruck sich noch mehr verfinsterte. „Du gehst JETZT!“, sagte der Blondschopf, riss die Tür auf und griff erneut zu Sasukes Arm. Sein Griff war fest und der junge Uchiha keuchte leise auf. „Verschwinde, Sasuke, SOFORT!“
 

’Verdammt, was soll das? Wieso dreht Naruto mit einem mal so durch?’ Sasuke wusste, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war, und so tat er das einzige, das ihm in dieser Situation als richtig erschien. Schnell riss er sich los, drehte sich zu Naruto um und griff nach seinen Armen, um ihn etwas nach hinten zu drängen.
 

„Naruto, es reicht!“, knurrte er leise und drückte den jungen Blondschopf nach hinten, bis dieser an der Wand stand. „Wenn du nicht reden willst, ist das eine Sache, aber behandel mich nicht auf diese Art!“ Mit weit geöffneten Augen starrte Naruto ihn an. Zum ersten Mal seit langen wusste er nicht, wie er reagieren sollte. Sasuke war ihm nahe, zu nahe für seinen Geschmack, doch schaffte er es nicht, sich dagegen zu wehren. Er begann leicht zu zittern und rutschte langsam an der Wand hinab, als sein Gegenüber endlich von ihm abließ. Ohne sich weiter um Naruto zu kümmern, drehte Sasuke sich um und verließ schweigend die Wohnung.
 

Es dauerte lange, bis der Blondschopf sich wieder beruhigt hatte, aufstand und in sein Schlafzimmer ging. Er schaute sich um und seufzte schwer. Zu viele Dinge gingen ihm im Kopf herum und er wusste nicht, wie er all diese verarbeiten sollte. Langsam ging er wieder aus seinem Schlafzimmer heraus, um ins Wohnzimmer zu gehen. Dort angekommen drehte er seine Musikanlage auf und begann das Chaos zu beseitigen. Er hoffte, dass diese Ablenkung ihm helfen würde all die Gefühle, die in ihm gerade tobten, zu besänftigen.
 

Gedankenverloren schaute Sasuke aus dem Fenster. Es regnete nun schon seit zwei Tagen und seine Laune war an einem absoluten Tiefpunkt angekommen. Dazu kam, dass er mit seinen Gedanken immer wieder bei Naruto war, oder besser gesagt bei dem, was er dort erlebt und gesehen hatte. Er wusste, dass der Blondschopf ein Problem hatte, doch ihm fiel nichts ein, wie er ihm helfen konnte. Er wusste nicht einmal, wieso er ihm überhaupt helfen wollte. Eigentlich ging ihn das ganze doch gar nichts an. Sollte Naruto doch machen, was er wollte.
 

’Aber bin ich dann nicht genauso wie die anderen?’ ’ Und genau das war es gewesen, was ihn so aufgeregt hatte. Er wollte nicht wie die anderen sein und sich einfach abwenden. Irgendetwas sagte ihm, dass der Blondschopf wirklich Hilfe benötigte, und er sah, dass keiner bereit war ihm diese zu geben. Und auf irgendeine Art und Weise mochte er Naruto auch, zumindest früher, als er noch gelacht hatte und Spaß am Leben gehabt hatte.
 

’So wie ich das verstanden habe, hat er uns die ganze Zeit etwas vorgemacht. Doch wann hat es begonnen? Wann hat er sich so verändert?’ Auch wenn er es nicht wollte, er konnte einfach nicht aufhören, darüber nachzugrübeln. Den Unterricht verfolgte er nun schon seit einigen Tagen nicht mehr und er bemerkte nicht einmal, dass oft die Blicke der anderen auf ihm ruhten. Auch jetzt sah er es nicht, schaute weiter aus dem Fenster und hatte nicht einmal gehört, dass es mittlerweile zur Pause geklingelt hatte. Sakura begann sich Sorgen zu machen und so ging sie zu dem jungen Uchiha und räusperte sich leise. „Sasuke-kun, du bist in den letzten Tagen so still!“, sagte sie und endlich schaute der junge Uchiha sie an, schwieg aber weiter. Sakura konnte sich bereits denken, was ihn beschäftigte, und so zog sie sich einen Stuhl heran und setzte sich ihm gegenüber.
 

„Du musst auch an Naruto denken, oder?“, fragte sie, doch wartete sie erst gar nicht seine Antwort ab. „Uns geht es genauso.“ Mit diesen Worten drehte sie sich zu ihren Freunden um, die langsam zu ihnen kamen. „Wir alle machen uns Sorgen um ihn, doch er lässt uns nicht an sich heran.“ Sasuke schnaubte leise. „Als wenn ihr euch wirklich darum kümmern würdet, was mit ihm ist!“, sagte er verächtlich und wunderte sich etwas, wieso ihn Sakuras Worte so wütend machen.
 

’Im Grunde weiß ich es doch, auch wenn sie sich wirklich sorgen, so schauen sie doch die ganze Zeit weg’ weg’ Kiba schnaubte leise. „Als wenn das so einfach wäre. Hast du nicht mitbekommen, wie sehr er sich verändert hat? Es ist ja nicht so, dass wir es nicht versucht hätten!“ Sasuke schaute ihn an und runzelte die Stirn. Wenn er genau darüber nachdachte, sprach Kiba wirklich die Wahrheit. Anfangs hatten sie es versucht, doch seit einem guten, halben Jahr hatten alle den Blondschopf gemieden. Vorher waren sie eng befreundet gewesen.
 

Für eine Weile schwiegen sie, bis Lee das Wort ergriff. „Weißt du, irgendwann hat er begonnen sich seltsam zu verhalten! Ich meine, er trägt nur noch lange Sachen, selbst jetzt im Sommer. Ich verstehe das einfach nicht. Und wenn man ihn darauf anspricht, wird er sofort wütend!“ Die anderen stimmten zu. Lee hatte mit dem, was er sagte, vollkommen Recht.
 

’Kann sich denn keiner denken, wieso er nur noch lange Klamotten trägt? Wie Blind seid ihr alle eigentlich? Es ist ja nicht nur das. Seine ganze Haltung, seine immer wiederkehrenden Bewegungen, das muss euch doch aufgefallen sein!’ Sasuke konnte sich das wirklich nicht erklären, doch er würde die anderen sicherlich nicht darüber aufklären, welchen Verdacht er hatte.
 

„Das ist ja noch lange nicht alles!“, mischte sich nun Ino mit ein und schaute Choji kurz an. „Denk doch nur mal daran, wie er sich uns gegenüber verhalten hat. In einem Moment ist er freundlich, flirtet mit mir und auch mit Choji und im anderen Moment wieder ganz anders. Wir beide hatten das Gefühl, dass er versucht uns zu manipulieren. Er wollte uns in eine bestimmte Richtung drängen und dafür sorgen, dass wir das tun, was er wollte. Und als das nicht funktioniert hat, wurde er wütend!“ Choji stimmte ihr zu. „Das ist richtig und er hat es ja nicht nur einmal versucht oder nur bei uns beiden. Wir haben es auch mitbekommen, dass er dieses Verhalten bei anderen an den Tag gelegt hat. Selbst bei Menschen, die er nicht wirklich kannte!“
 

Das war neu für Sasuke. Auch wenn er darüber mehr nachdachte, konnte er keine Erklärung dafür finden. Naruto war zwar immer ein offenherziger Mensch gewesen, doch manipulatives Verhalten hatte er früher nie gezeigt. Wozu auch. Es war schon fast erschreckend, wie schnell er Freundschaften schloss, und er war nie alleine gewesen. Das alles konnte er sich einfach nicht erklären.
 

„Da wir gerade bei aggressivem Verhalten sind, da hat er sich auch sehr verändert!“, warf nun Neji ein und zog damit die Blicke der anderen auf sich. „Ich weiß auch nicht, in einem Moment ist er vollkommen ruhig und dann mit einem Mal ändert sich das! Und das ohne dass ein Grund zu erkennen ist. Erst letztens war das so, da sollten wir doch eine Gemeinschaftsarbeit machen. Naruto war mit Kin in einer Gruppe. Sie hat ihn darauf aufmerksam gemacht, dass bei der Ausarbeitung zwei Stellen vertauscht waren, und da ist er vollkommen ausgerastet!“ Die anderen nickten leicht, sie konnten sich nur zu gut an diese Szene erinnern. Kurz darauf klingelte es und die kleine Gruppe löste sich auf. Alle wussten, dass morgen Naruto wieder kommen würde, und noch wusste keiner von ihnen, wie sie sich verhalten sollten. Einerseits wollten sie den Kontakt wieder, doch auf der anderen Seite hatten sie Angst, dass das ganze nach hinten losgehen würde.
 

Am nächsten Morgen war Sasuke einer der ersten in der Klasse. Er schaute sich um, doch konnte er den Blondschopf nirgendwo erblicken. ’Kein Grund sich Gedanken zu machen, er ist doch selten pünktlich’ Ohne auf die Begrüßung seiner Klassenkameraden einzugehen, setzte er sich auf seinen Platz und schaute wieder aus dem Fenster. Die Stunde begann und von Naruto fehlte jede Spur. Auch in der zweiten Stunde ließ dieser sich nicht blicken. Sasuke saß weiter gedankenverloren auf seinem Platz, als die dritte Stunde begann, und schaute aus dem Fenster. Langsam machte er sich doch Gedanken um Naruto, doch konnte er im Augenblick nichts tun. Er musste warten, bis die Schule vorbei war, erst dann konnte er zur Wohnung des Blondschopfes fahren, um sich selbst davon zu überzeugen, dass mit diesem alles in Ordnung war.
 

’Seit wann sorge ich mich eigentlich so um ihn?’ Vorher war ihm das gar nicht bewusst gewesen. Doch bevor er weiter in seinen Gedanken versinken konnte, wurde die Klassentür aufgerissen.
 

„Naruto Uzumaki, schön dass du uns heute auch mit deiner Anwesenheit beehrst!“, sagte der Lehrer sarkastisch, doch der Angesprochene grinste nur leicht, während er sich auf den Weg zu seinem Platz machte. Er hielt es scheinbar nicht für nötig, etwas darauf zu erwidern, setzte sich einfach und kramte seine Sachen heraus. Sasuke starrte seinen Klassenkameraden weiter an, bis dieser sich zu ihm umdrehte. Zuerst lächelte er noch, doch dann verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck. Der junge Uchiha wusste nicht, wieso, aber alles sagte ihm, dass dies eine klare Warnung an ihn war. Schnell wendete er den Blick ab und begann, sich auf den Unterricht zu konzentrieren.
 

Der Tag verlief ruhig und als es endlich zur Mittagspause klingelte, strömten die Schüler aus der Klasse. Auch Sasuke machte sich fertig und verließ kurz darauf den Klassenraum. Schnell lief er in die Cafeteria, holte sich etwas zu Essen, um es sich damit draußen gemütlich zu machen. Er wusste, dass bei diesem Wetter der überdachte Teil des Innenhofes voll sein würde, doch hoffte er noch eine ruhige Ecke zu finden. Draußen angekommen schaute er sich um, steuerte anschließend einen unbesetzten Tisch an und ließ sich dort auf dem Stuhl nieder. Seine Schulsachen packte er neben sich, zog sein Geschichtsbuch heraus, um noch einen kleinen Blick hineinzuwerfen, ehe er nach der Pause seinen Test schreiben würde. Dann packte er sein Sandwich aus und begann sich auf die verschiedenen Geschichtsdaten zu konzentrieren.
 

So bekam er gar nicht mit, wie die Pause sich langsam dem Ende näherte und zuckte zusammen, als der Gong ertönte. Eilig packte er seine Sachen wieder zusammen, um zum Klassenraum zurückzugehen. Doch weit kam er nicht. Am Krankenzimmer sah er einen vertrauten Jungen und blieb wie angewurzelt stehen. Mit seinem Blick erfasste er das Ausmaß der Verletzungen und schluckte schwer.
 

’Wie konnte das passieren? Er ist doch heute erst zurückgekehrt und schon gehen sie wieder auf ihn los.’ Naruto bemerkte, dass er beobachtet wurde, und blickte den Schwarzhaarigen finster an. „Teme, was glotzt du so?“, fragte er gereizt, doch statt seinen Mitschüler zu vertreiben, kam dieser näher. Sasuke schaute ihn weiter an und mit jeder Sekunde, die verstrich, fühlte Naruto sich unsicherer. Wieso konnte der Schwarzhaarige sich auch nicht aus seinen Angelegenheiten heraushalten?
 

„Wer war das?“, fragte der junge Uchiha leise und sein Gesicht nahm dabei einen Ausdruck an, den Naruto nicht so ganz deuten konnte. „Das geht dich gar nichts an!“, zischte dieser. ’Was ist das? Mitleid? Ich will das nicht, er soll endlich aufhören mich so anzuschauen.’ Sasuke seufzte leise und trat einen Schritt zurück. „Ist schon ok, ich werde nicht weiter nachfragen!“, sagte er leise, drehte sich um und verschwand Richtung Klassenzimmer. Naruto schaute ihm nach und war sehr verwirrt. Sasuke benahm sich in letzter Zeit seltsam, sonst kümmerte er sich auch nicht um die Sachen anderer. Doch bevor er weiter nachgrübeln konnte, kam die Krankenschwester, um ihn endlich zu versorgen.
 

Der junge Uchiha erreichte in der Zwischenzeit seine Klasse, trat schweigend ein und setzte sich auf seinen Platz. Den fragenden Blick seines Geschichtslehrers ignorierte er, kramte seine Stifte heraus und konzentrierte sich anschließend auf seinen Test. Er hatte genug gelernt, um das ganze schnell hinter sich zu bringen, doch irgendwie war er nicht ganz bei der Sache. Naruto ließ sich in dieser Stunde nicht mehr blicken und er konnte sich schon denken, wieso. Bei dem Gedanken biss er die Zähne fest zusammen, er wünschte sich jetzt einfach aufstehen zu können, um endlich Naruto zu stoppen. Er hatte Angst, dass der Blondschopf es zu weit trieb.
 

Wieso macht er das? Was bringt es ihm? Dadurch verschwinden seine Probleme auch nicht, doch auf der anderen Seite scheint es ihm zu helfen. Ich verstehe das einfach nicht. Aber wenn ich ihn darauf anspreche und mich geirrt habe, was dann? Dann wird er wieder wütend und ich sorge dafür, dass er sich noch mehr zurückzieht. Dabei ist das genau das, was ich nicht erreichen will. Ich will, dass er endlich wieder lacht und Spaß hat.’ Die Stunde verstrich und am Ende hatte Sasuke nicht einmal die Hälfte aller Fragen beantwortet. Während der kurzen Pause, traf auch Naruto wieder ein und ungläubig schaute Sasuke dabei zu, wie er sich richtig ins Zeug legte, um mit Hinata ins Gespräch zu kommen. Er flirtete ganz offen mit ihr und es war unschwer zu erkennen, was er vorhatte.
 

’Was soll das? Hat er es so nötig, um so offensichtlich sie anzubaggern?’ Bei seinen Gedanken fiel ihm wieder ein, was am Vortag Ino berichtet hatte. Nun konnte er sich lebhaft vorstellen, was die junge Frau gemeint hatte. Doch er erinnerte sich auch daran, dass Naruto Choji auf dieselbe Art und Weise angemacht hatte. Sasuke wollte einfach nicht glauben, dass es Naruto wirklich egal war, mit wem er sich einließ, doch das, was er jetzt sah, sagte ihm deutlich, dass es doch so war. Angewidert wendete er sich ab.
 

„Ach komm, Hinata, ich beiße nicht! Du kannst doch zu mir kommen, dann unterhalten wir uns ein wenig! Und später gehen wir dann ins Kino oder so!“, sagte Naruto und lächelte sanft. Er bemerkte nicht einmal, wie unwohl Hinata sich fühlte. Der Blondschopf stellte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schulter. „N...Naruto! I ... Ich habe wirklich k...keine Zeit!“, stotterte sie scheu und schaute sich verzweifelt um. Ihr war es unangenehm, wie Naruto sie behandelte, und sie wusste sehr wohl, auf was er hinaus wollte. Ihr Blick traf auf Neji und dieser nickte nur kurz. Mit einigen Schritten war er bei seiner Cousine, streifte Narutos Arm von ihrer Schulter und blickte den verdutzten Blondschopf finster an. „Es reicht, Naruto! Sie hat gesagt, dass sie nicht will!“
 

„Schon gut, schon gut!“, erwiderte dieser, wendete sich ab und verließ den Klassenraum. Sasuke schaute ihm hinterher, bevor er ihm folgte. Auf dem Flur entdeckte er dann, dass Naruto sich das Ganze gar nicht zu Herzen zu nehmen schien. Stattdessen hatte er ein neues Opfer ausgesucht und versuchte dasselbe noch einmal. Nur dass es sich dieses Mal um einen Jungen handelte. Der junge Uchiha ballte seine Fäuste und ging schnell auf seinen ehemaligen Freund zu. Ohne dass dieser reagieren konnte, packte er ihn am Handgelenk und zog ihn ein Stückchen den Gang hinunter. Doch Naruto dachte gar nicht daran, sich so behandeln zu lassen, und riss sich los.
 

„Ich habe es dir schon einmal gesagt, MISCH DICH NICHT EIN!“, zischte er, drehte sich um und steuerte ein weiteres Mädchen an. Doch auch bei ihr schien er kein Glück zu haben. Irgendetwas änderte sich, das konnte Sasuke genau sehen, doch er wusste, dass er machtlos war.
 

’Gleich verschwindet er wieder auf die Toilette, da bin ich mir sicher’ dachte er und behielt Recht. Auch bei seinem nächsten Versuch war Naruto erfolglos, wendete sich anschließend ab und verschwand schnell auf der Jungentoilette. Sasuke setzte sich in Bewegung, doch weit kam er nicht. Die Pause war zu Ende und sein Lehrer verlangte, dass er wieder in die Klasse ging. Grummelnd folgte er dieser Aufforderung und setzte sich auf seinen Stuhl.
 

’Die Sache ist noch nicht erledigt, ich werde später ihn darauf ansprechen!’
 

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So, ich mache hier jetzt einmal einen Schnitt. In diesem Teil hat Naruto eine Menge Gesichter gezeigt. Ich werde im Laufe der Story noch auf die einzelnen eingehen, doch würde es jetzt den Rahmen sprengen. In den folgenden Kapiteln wird Naruto immer mehr sein wahres Ich zeigen und damit wird Sasuke mehr und mehr bewusst, was er machen muss.
 

Ich bedanke mich wieder für eure ganzen Kommentare und euren Mails, bzw. ENS. Ich brauche zwar im Moment etwas länger alles zu beantworten, aber ich lese jede Nachricht von euch.
 

So und jetzt kommt wie im letzten Kapitel auch, noch ein kleiner persönlicher Teil von mir.
 

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Ja, wie gesagt, ich konnte nicht fassen, Dass dieses eine Mädchen dicht gehalten hatte. Wir trafen uns in dieser Kneipe wieder und dieses Mal setzte ich mich zu ihr und kam mit ihr ins Gespräch. Zuerst unterhielten wir uns über belanglose Dinge, doch je öfter wir uns trafen umso mehr erfuhr ich von ihr und sie von mir. Ich erfuhr, dass sie viel in ihrem Leben durchmachen musste und dass sie zwei Jahre zuvor die Diagnose Boderlinepersönlichkeit bekommen hatte. Ich konnte damit nichts anfangen, doch wollte ich auch nicht weiter nachfragen. Ich habe schon immer geschwiegen, wenn es um persönliche Dinge ging, die man mir erzählte. Denn ich fand es besser, wenn diese Personen von sich aus erzählten und nicht weil ich nachfrage.
 

Gut einen Monat später waren wir fast unzertrennlich. Ich hatte in ihr weit mehr gefunden als eine gute Freundin. Ich habe ihr blind vertraut und soweit ich das beurteilen kann, war ihr Vertrauen in mich auch sehr groß. Wenn wir zusammen waren, fühlte ich mich frei, ich konnte mich fallen lassen und wusste ganz genau, dass sie immer hinter mir stand und mich auffing. Das war ein Gefühl, das ich bis dahin gar nicht kannte.
 

Ich habe bemerkt, dass meine Gefühle für sie weitaus mehr waren als die, die man einer Freundin entgegen brachte, doch gesagt habe ich es ihr nie. Ich wollte diese Freundschaft nicht zerstören, das hatte ich schon einmal erlebt und diese negativen Gefühle hatten mich damals fast aufgefressen. Also schwieg ich und mit der Zeit kam ich damit auch zurecht.
 

Wir haben in unserer gemeinsamen Freizeit vieles unternommen, waren in Freizeitparks, im Zoo, zum Schlittschuhlaufen oder gemeinsam ein Eis essen. Ich war einfach unbeschwert und in der Zeit habe ich viel Kraft gesammelt, um durchs Leben zu gehen.
 

Nachdem wir uns zwei Monate kannten, gab sie mir einen Schlüssel zu ihrer Wohnung und ich war verdammt stolz darauf. Immerhin bedeutete dies, dass sie mir wirklich vertraute. Ich hütete diesen Schlüssel wie meinen Augapfel und hatte ihn immer bei mir. Sie wollte, dass ich einen Ort hatte, wo ich hingehen konnte, wenn ich es nicht mehr aushielt, wenn der Stress mit meinen Eltern einfach zu viel wurde.
 

Kurz nachdem sie mir diesen Schlüssel gegeben hatte, sagte sie etwas zu mir, was mich zum Grübeln brachte. „Du darfst mich nie verlassen, hörst du?“ Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Ich hatte nicht vor sie zu verlassen, immerhin war ich verdammt froh sie getroffen zu haben. Nach einer Weile verdrängte ich das, was sie gesagt hatte, und machte weiter wie bisher.
 

Meine Verletzungen wurden ein bisschen weniger in dieser Zeit, doch ganz aufhören konnte ich nicht. Dazu war der Druck, den meine Eltern auf mich ausübten, einfach zu groß. In den Augenblicken konnte ich mir noch nicht vorstellen, dass ich jemals damit aufhören würde, doch wie sagt man immer so schön? Es kommt immer anders als man denkt. Und das musste ich auf einem sehr bitteren Wege knapp drei Monate später lernen.
 

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So, das war also auch mein persönlicher Teil. Und bevor jetzt diese eine Frage kommt, die ich nun schon so oft beantworten musste, schreibe ich es lieber gleich auf.
 

Ich habe für meine Freundin weitaus mehr empfunden als Freundschaft. Sie war das zweite Mädchen, in das ich mich verliebt hatte. Bei dem ersten Mädchen habe ich ihr meine Gefühle gestanden, doch sie hat sehr negativ reagiert. Nicht nur, dass sie mich abgewiesen hat (damit wäre ich ja noch klar gekommen), nein, sie hat mich auch als ein ekelhaftes Ding hingestellt und allen erzählt, dass ich auf Frauen stünde. Was so nicht ganz stimmt, ich bin an beiden Geschlechtern interessiert. Damals habe ich alles verloren dadurch, ich hatte keine „Freunde“ mehr, bis ich halt sie traf. Deshalb wollte ich es bei ihr anders machen. Heute stehe ich dazu, denn wer mich deswegen abweist, ist kein Freund und auf den kann ich getrost verzichten!
 

Ich hoffe, wir lesen uns im nächsten Kapitel von "Borderline – Life between heaven and hell" wieder!
 

Gruß,

KakashiH

Borderline

Life between heaven and hell
 


 

Part: 4/

Autorin: KakashiH

Fandom: Naruto

Paring: NarutoxSasuke

Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte.
 

Warning: Shonen Ai, evtl. Yaoi, Angst, Wut, Selbstverletzung, Depression, Darkfic
 

WARNUNG:

Dieses Kapitel enthält anschaulich beschriebene Szenen, in denen Naruto sich selbst verletzt. Wer selbst ein Problem mit selbstverletzendem Verhalten hat und auf den solche Texte triggernd wirken, bitte ich, mich anzuschreiben, dann schicke ich euch dieses Kapitel OHNE den Part, in dem Naruto es tut!
 

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Was im letzten Kapitel geschah:
 

’Gleich verschwindet er wieder auf die Toilette, da bin ich mir sicher’, dachte er und behielt Recht. Auch bei seinem nächsten Versuch war Naruto erfolglos, wendete sich anschließend ab und verschwand schnell auf der Jungentoilette. Sasuke setzte sich in Bewegung, doch weit kam er nicht. Die Pause war zu Ende und sein Lehrer verlangte, dass er wieder in die Klasse gehe. Grummelnd folgte er dieser Aufforderung und setzte sich auf seinen Stuhl.
 

’Die Sache ist noch nicht erledigt, ich werde ihn später darauf ansprechen!’
 

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Mit jeder Minute, die verstrich, ballte Sasuke seine Fäuste mehr. Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, was gerade bei Naruto passierte, und ihn nicht aufhalten zu können. ’Selbst wenn ich die Möglichkeit hätte, könnte ich ihn wirklich aufhalten? Vielleicht wehrt er sich dagegen und alles wird nur noch schlimmer!’
 

Diese Gedanken waren unerträglich. Er wollte helfen, wollte, dass Naruto aufhörte, und fühlte sich so machtlos, wirklich etwas bewirken zu können. Sasuke war nicht dumm, er hatte sich in den letzten Tagen ein wenig informiert und das, was er erfahren hatte, ließ die Chancen deutlich sinken, dass er wirklich etwas ausrichten konnte. Naruto musste selbst erkennen, dass das, was er tat, falsch war, erst dann hätte der junge Uchiha wirklich eine Chance ihm zu helfen.
 

Während Sasuke tief in seinen Gedanken versunken war, hörte er das unnachgiebige Ticken der Uhr, die in der Klasse hing. Es hallte laut in seinem Kopf und sorgte dafür, dass er Kopfschmerzen bekam. Und mit jeder verdammten, weiteren Sekunde fühlte er sich mieser. Sasuke wusste einfach nicht, wie er mit dem Ganzen umgehen sollte. Gerade als er an einem Punkt angelangt war, dass er seine gute Erziehung vergessen und aus der Klasse verschwinden wollte, öffnete sich die Tür. Wütend beobachtete er, wie Naruto hereinkam, die Tür wieder schloss und grinste. Ihr Lehrer drehte sich um und fixierte den Blondschopf.
 

„Oh, wie ich sehe wollen Sie uns doch mit ihrer Anwesenheit beehren, Uzumaki!“, sagte er und Narutos Grinsen weitete sich noch ein wenig mehr. „Natürlich, wer könnte schon auf mich verzichten?", antwortete dieser, ehe er sich zu seinem Platz begab.
 

’Dieser elende ...’ Sasuke kochte vor Wut. Dass Naruto noch vor einer guten halben Stunde vollkommen angespannt war, sah man nun nicht mehr. Und dass der junge Uchiha wusste, wieso dies so war, brachte seine Laune noch mehr dem Tiefpunkt entgegen. ’Ich sollte ihn einfach am Kragen packen und so lange mit dem Kopf gegen die Wand donnern, bis er zur Besinnung kommt!’ Diese Gedanken waren untypisch für ihn und er versuchte sich zu beruhigen. Er wusste, dass er nichts erreichen würde, wenn er seinen Kopf nicht frei bekam. Schnell wendete er seinen Blick ab und versuchte sich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren.
 

Doch so leicht sollte das nicht sein. Der junge Blondschopf war wie ausgewechselt und statt wie sonst ruhig auf seinem Platz zu sitzen und zu hoffen, dass man ihn wie immer nicht bemerkte, machte er Faxen, störte den Rest der Klasse und so war es nicht verwunderlich, dass er schon sehr bald vor die Tür geschickt wurde. Der Rest der Stunde verlief dann ruhig. In den Pausen versuchte Sasuke an Naruto heranzukommen, doch nie gelang es ihm. Wenn er es schaffte die Klasse zu verlassen, war auf den weiten Schulfluren nichts von dem Blondschopf zu sehen, und er kam auch erst zurück, wenn es bereits zur nächsten Stunde geklingelt hatte und der Lehrer die Klasse betrat. Der Schwarzhaarige bekam langsam das Gefühl, dass Naruto ihm auswich, und diese Tatsache machte ihn noch launischer.
 

’Ich habe ihm nichts getan, also warum sollte er sich vor mir verstecken?’ Diese Frage war berechtigt, doch im Grunde kannte Sasuke die Antwort bereits. ’Ich habe ihn bedrängt, bin zu ihm nach Hause gegangen und bin damit in seine Privatsphäre eingedrungen. Er weiß, dass ich ihn im Auge behalte ... da hat er doch gar keine andere Wahl als sich vor mir zu verstecken!’ Die Stunden vergingen wie im Fluge, doch der junge Uchiha bekam davon nichts mit. Auch nicht, dass Naruto ihn immer wieder misstrauisch beäugte.
 

’Grübelt er etwa meinetwegen so nach?’ Naruto konnte sich das beim besten Willen nicht vorstellen. Sasuke Uchiha war einfach unnahbar. Niemandem war es bis jetzt gelungen, eine Art Freundschaft mit ihm aufzubauen. Er hielt sich immer von allen fern. Doch auf der anderen Seite war dort Sasukes ständiger, lauernder Blick.
 

’Ich bin mir nicht sicher, aber langsam habe ich das Gefühl, dass er ES weiß. Wieso sollte er mir sonst immer folgen? Gerade dann, wenn es nicht anders geht, ist er da und schaut mich mit diesem durchdringenden Blick an!’ ’ Diese Situation war dem jungen Blondschopf unangenehm. Er wollte nicht, dass Sasuke ihm folgte, er wollte seine Ruhe haben und vor allem wollte er nicht, dass irgendjemand ES mitbekam. Er war bereits jetzt ein Außenseiter, wenn sie ES kannten, würde es noch schlimmer werden. Dieser Gedanke jagte Naruto einen Schauer über den Rücken und so zwang er sich den Blick von Sasuke abzuwenden und sich mit anderen Dingen zu beschäftigen.
 

Doch das war nicht wirklich einfach. Es war schon lange her, dass Naruto diese Angst verspürt hatte, und ihm gefiel dieses Gefühl gar nicht. Es schnürte ihm die Kehle zu und für einen kurzen Augenblick dachte der Blondschopf, dass es sogar schlimmer war als das Gefühl, das er bekam, wenn man ihn wieder von einem zum anderen schubste, ihn zum Straucheln brachte und schlug. Er wollte nicht, dass man ES sah, und ganz besonders wollte er nicht, dass Sasuke ES sah. So wie er den Uchiha einschätze, würde dies eine Reihe unangenehmer Ereignisse nach sich ziehen. Der Schwarzhaarige war nicht einfach zu beeinflussen und bei ihm würde eine deutliche Warnung sicherlich nichts bringen.
 

Naruto schüttelte seinen Kopf und vertrieb die düsteren Gedanken. Er wusste, dass er sich zusammenreißen musste, ansonsten würde es heute noch eine Menge Theater geben. Der Blondschopf atmete einige Male tief durch und spürte wie seine Wut und auch seine Angst langsam aus ihm wichen und er ruhiger wurde. Entspannt konzentrierte er sich wieder auf den Unterricht. ’Er wird ES nicht herausfinden, dafür sorge ich!’
 

Die Stunden vergingen und als es zur Mittagspause klingelte, schrak Sasuke aus seinen Gedanken hoch. Er hatte nicht einmal mitbekommen, dass er fast der Letzte in der Klasse war und so packte er schnell seine Sachen zusammen. Wenn er Glück hatte, ließ ihn jemand vor, und er musste nicht Stunden warten, bis er endlich dran war in der Cafeteria. Nachdem er alles zusammengepackt hatte, verließ er den Raum. Sasuke wollte sich schon zur Cafeteria wenden, da hörte er eine ihm nur allzu bekannte Stimme und drehte sich in die Richtung, aus der sie kam.
 

„Naruto-kun, ich habe mich gefragt, ob du nicht Lust hättest mit mir zusammen zu Mittag zu essen!“ Sasuke schaute zu den beiden herüber. Er kannte das Mädchen nur flüchtig und wusste, dass sie eine Stufe unter ihnen war. Es war offensichtlich, dass sie Interesse an dem Blondschopf hatte. Doch dieser reagierte ganz anders als der junge Uchiha es gedacht hatte. „Nein, glaubst du wirklich, dass ich mich mit jemanden wie dir abgebe?“ Das war so ziemlich die letzte Antwort gewesen, die Sasuke erwartet hatte. Und dem Mädchen schien es nicht anders zu gehen. Sie sah verletzt aus und der Schwarzhaarige empfand schon fast Mitleid mit ihr.
 

„Aber ... wieso?“, fragte sie nach und Narutos Augenbrauen verengten sich. „Sieh es ein, du hast keine Chance!“, meinte er abwertend und wendete sich ab. Doch seine Verehrerin schien nicht locker lassen zu wollen. Sasuke zuckte zusammen. Er konnte sehen, wie in Naruto langsam die Wut hochkroch, und er erkannte, was gleich passieren würde. Schnell überwand er den Abstand zwischen ihm und den beiden und kurz darauf stand er neben dem Blondschopf und hatte seine Hand um die erhobene Faust seines Klassenkameraden gelegt. Das Mädchen schaute verwirrt zu den beiden jungen Männern.
 

„Geh!“, grollte der junge Uchiha und schaute Naruto weiter dabei direkt in die Augen. Dieser duckte sich leicht, ließ die erhobene Faust sinken und grinste. „Nah, Sasuke-kun, es ist gar nicht so, wie du denkst!“, säuselte er. Sasuke schnaubte leise. „Erzähl keinen Mist, es ist GENAU so, wie es aussieht!“, meinte er und presste seine Zähne zusammen. ’Wie kann er seine Stimmung innerhalb weniger Sekunden so verändern? Erst war er bereit dem Mädchen eine reinzuhauen und nun benimmt er sich, wie eine Katze, die einem einschmeichelnd um die Beine streicht!’
 

Sasuke verstand es einfach nicht. Und wenn er ehrlich war, so wollte er es heute auch nicht mehr verstehen. „Pass auf, was du tust, Uzumaki!“, warnte er, wendete sich ab und verschwand langsam Richtung Cafeteria. Für heute reichte es ihm und er hoffte, dass er von weiteren Zwischenfällen verschont blieb.
 

Zwei Tage lang wurde Sasuke dieser Wunsch auch gewährt, doch dann änderte sich alles für ihn. Wieder war Sport angesagt und wieder zeigte sich ihm ein vertrautes Bild. Eine Gruppe Mitschüler stand eng beisammen, bildeten einen Kreis und in ihrer Mitte befand sich Naruto, wurde von einem zum anderen gestoßen. Der Gedanke einzuschreiten kam auf, doch schnell tauchte ein weiterer auf. Dieser war um einiges verlockender als einzuschreiten. Für einen Augenblick kämpfte er mit sich selber, ehe er sich abwendete und verschwand.
 

Langsam hob Sasuke seinen Arm und schaute zum wiederholten Male auf seine Uhr. Er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde. Er atmete tief durch und lehnte sich ein wenig gegen den Spülkasten der Toilette, auf der er gerade saß. Es war still, der Unterricht hatte bereits begonnen, doch das interessierte ihn nicht. Er musste einfach herausfinden, ob er Recht hatte mit seiner Vermutung. Er atmete ruhig, bis er das leise Quietschen der Tür hörte und sich leicht aufrichtete. Vorsichtig drückte er seine Toilettentür ein kleines bisschen auf und schaute in den Vorraum. Er hatte Recht behalten, Naruto war wirklich gekommen. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hielt er den Atem an.
 

Mit vorsichtigen Schritten ging der Blondschopf in den Vorraum der Jungentoilette. Nervös schaute er sich um, ehe er schnell zu den Waschbecken ging. Mit flinken Fingern griff er zu einen der Kacheln, drückte die unterste Ecke mehr gegen die Wand um in die entstehende kleine Lücke oben zu greifen. Seine Finger zitterten, als er die lose Kachel endlich abnahm, sie aufs Waschbecken legte und nach etwas griff, das hinter der Kachel gelegen hatte.
 

’Endlich!’ schoss es ihm durch den Kopf und wickelte die kleine, silberne Klinge aus dem Papier. Seine Hände zitterten stärker als zuvor, er hatte zu lange gebraucht, um fort zu kommen. Ihm war bewusst, dass dies bedeutete, dass er heute mehr brauchte, doch er musste sich beeilen. Ihm war nicht entgangen, dass Sasuke ihn in letzter Zeit mit wachsamen Blick beobachtete, er wollte nicht Gefahr laufen von ihm entdeckt zu werden.
 

Ein letztes Mal schloss Naruto seine Augen, atmete tief durch und schob sich den Ärmel seines rechten Armes nach oben. Dann blickte er auf den frei gelegten Arm. Seine Miene war ausdruckslos, als er vorsichtig die Klinge ansetzte. Seine Hände wurden ruhiger, sein Atem flacher. Er spürte, wie die Klinge die obersten Hautschichten durchtrennte. Langsam zog er das scharfe Metall über seinen Arm, hinterließ einen tiefen Schnitt, aus dem schnell das Blut hervor quoll.
 

’...MEHR!’
 

Es reichte nicht. Wieder hatten sie ihn festgehalten, wieder von einem zum anderen geschubst, ihn eingekesselt ... Ein weiteres Mal setzte er die Klinge an, zog sie wieder über die empfindliche Haut. Hinterließ einen weiteren Schnitt. Doch es reichte nicht. Sie hatten ihn beleidigt, ihn seelisch fertig gemacht. Wie gebannt starrte er auf seinen Arm, verfolgte mit den Augen die glänzende Klinge, als sie zwei weitere Schnitte verursachte. Das Blut aus den ersten beiden sammelte sich zu Tropfen, liefen über und rannen an seinem Arm hinab. Es störte ihn nicht.
 

Sie würden es wieder tun, immer und immer wieder. Sie würden niemals Ruhe geben, egal, was auch passiert. Erst wenn er nicht mehr da wäre, dann ... erst dann hätte er Ruhe.
 

’...MEHR!!’
 

Ein weiterer Schnitt fand seinen Platz, überlappte die ersten, riss das leicht geronnene Blut wieder auf. Allmählich kam der Schmerz, erreichte ihn. Naruto legte den Kopf in den Nacken, atmete tief durch, versuchte die Emotionen in seinem Inneren zu unterdrücken, doch es gelang nicht. Er schaute wieder hinab, es war egal. Egal, wie viele Schnitte es dieses Mal waren, egal, wie tief sie waren. Tränen sammelten sich, suchten sich ihren Weg ins Freie. Es reichte einfach nicht. Langsam drehte er den Arm etwas, betrachtete die Unterseite. Erneut setzte er die Klinge an, zog sie langsam Richtung Handgelenk. Mit diesem Schnitt spürte er es, fühlte, wie sich der Knoten der Schlinge langsam löste, die schon so lange um seinen Hals lag. Endlich bekam er wieder etwas Luft.
 

’... KANN ... MEHR!’
 

Leise stöhnte Naruto auf, zog ein weiteres Mal die Klinge über seinen Arm. Die Tränen lösten sich, rollten hinab und mit ihnen verschwand das beklemmende Gefühl. Er konnte wieder frei atmen, spürte nicht mehr den Druck, der seinen Hals zuschnürte wie eine Schlinge, die sich immer fester zuzog. Doch es war zu spät. Langsam sackte er zu Boden, ließ den Tränen freien lauf.
 

Er versuchte die aufkeimenden Gedanken zu fassen, sie festzuhalten, doch es gelang ihm nicht. Was nützte es sich nun von diesen Gefühlen zu befreien? Sich wieder Luft zum Atmen zu verschaffen, wenn all dies später wieder von vorne los ging? Naruto atmete tief durch, beruhigte sich. Seine Augen wanderten ruhig über den verletzten Arm. Vorsichtig ließ er den Zeigefinger über eine der Wunden gleiten, seufzte leise auf, als der Schmerz ihn erneut durchflutete. Er wusste, was zu tun war, wusste, es gab keinen anderen Weg.
 

’ICH KANN NICHT MEHR!’
 

Wie gebannt stand Sasuke an der Tür. Seine Hand war zu einer Faust geballt, als er fassungslos mit ansah, wie der Blondschopf sich eine Wunde nach der anderen zufügte. Er wollte bereits hinaustreten, doch irgendetwas hielt ihn auf. Lange musterte er Naruto. Irgendetwas war dieses Mal anders. Zuerst schien es, als wenn dieser vollkommen am Ende sei, doch dann, als die Tränen begannen zu laufen, änderte sich das. Naruto schien wieder vollkommen ruhig, doch auf eine andere Art als sonst. Sasuke verzog leicht das Gesicht, als er weiter beobachtete und sah, dass der Blondschopf sich über die Wunde strich. Dann endlich begriff er. Naruto war nicht ruhig, er war gleichgültig. Der junge Uchiha riss die Augen auf, als er erkannte, was nun gerade geschah, und stieß schnell die Tür auf.
 

’ICH KANN NICHT MEHR!’
 

Langsam setzte Naruto die Klinge ein letztes Mal an. Er hatte einen Entschluss gefasst, einen, der allen das Leben erleichtern würde. Gerade wollte er sich einen weitern Schnitt am Handgelenk setzten, als er zusammenschreckte. Laut krache die Tür der Toilette, als Sasuke sie aufstieß. Mit großen Augen schaute Naruto ihn an, ehe er aufsprang, seine Arme hinter dem Rücken versteckte.
 

„S ... Sasuke!“, rief er erschrocken, doch weiter kam er nicht. Mit schnellen Schritten war der Schwarzhaarige bei ihm, griff nach Narutos Arm und zog ihn hervor. Ohne dass er reagieren konnte, nahm Sasuke ihm die Klinge ab, wickelte sie wieder in das Papier und steckte sie weg. Doch als dieser dann nach dem verletzten Arm greifen wollte, ergriff ihn Panik.
 

„Nein ... Lass mich!“, schrie Naruto schrill auf, schubste den jungen Uchiha von sich. Dieser schaute ihn perplex an, ehe er langsam zu begreifen begann.
 

...............................................
 

Gut, hier ist für heute Schluss! Dieses Kapitel war etwas anstrengend zu schreiben. Zum einem weil Narutos Stimmungen immer mehr schwanken, zum anderem wegen des letzten Teils. Der ist bereits vor einer ganzen Weile entstanden, als es mir nicht so gut ging. Das Schreiben solcher Texte hilft mir dann etwas runterzukommen, mich zu beruhigen und das, was mich belastet, aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. So, nun aber zu dem persönlichen Teil!
 

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Wie gesagt, meine Freundin und ich haben sehr viel Zeit miteinander verbracht. Ich kann mich an einen Tag erinnern, an dem wir in den Heidepark Soltau gefahren sind. An dem Tag war herrliches Wetter und zum Glück war es nicht zu heiß. Wir waren bereits sehr früh im Park und haben so ziemlich jedes Karussell benutzt. Irgendwann mittags haben wir uns dann etwas zu essen besorgt, uns auf eine Bank gesetzt und entspannt. Nach dem Essen hat meine Freundin sich auf die Rückenlehne gesetzt, direkt hinter mich und die Arme um meinen Hals geschlungen. Zuerst bekam ich Panik, ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte, doch am Ende habe ich einfach versucht es zu genießen.
 

Wir haben ziemlich lange so da gesessen und uns einfach unterhalten. So oft wie an dem Tag habe ich sie noch nie lachen gesehen. Nach unserer Pause haben wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht.
 

Zu Hause angekommen standen wir noch eine ganze Weile an der Bushaltestelle und haben uns unterhalten. Sie hat mir erzählt, dass ihre Eltern in einigen Tagen zu Besuch kommen würden und ich wusste, dass sie deswegen ein schlechtes Gefühl hatte. In dem Moment konnte ich einfach nicht anders, ich habe sie an mich gezogen und einfach im Arm gehalten. Ich wollte sie irgendwie schützen, ihr die Kraft geben, die sie benötigen würde, doch wie sollte ich das tun? Das einzige, was mir einfiel, war genau das, was ich tat, sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass ich für sie da bin.
 

In den nächsten Tagen hatten wir kaum Kontakt und ich vermisste sie schrecklich. Dazu kam, dass ich mir tierische Sorgen machte. Ich wusste zwar nicht, wieso sie ihre Eltern im Grunde nicht sehen wollte, aber ich habe in der Zeit, in der ich sie kennengelernt hatte, deutlich mitbekommen, dass sie regelrecht Panik bekam, wenn sie Kontakt mit ihnen aufnehmen musste.
 

Als ich sie dann wieder sah, war sie vollkommen verändert. Sie war still, in sich zurückgezogen und so blieben wir bei mir zu Hause. Viel geredet haben wir nicht. Sie hatte sich irgendwann auf mein Bett gelegt und ich saß auf der Bettkante und schaute sie einfach nur an. Ich weiß nicht mehr, wie genau es dazu kam, doch irgendwann legte ich mich neben sie und hielt sie einfach im Arm. Kurz darauf hörte ich, wie sie anfing zu weinen, und es tat mir in der Seele weh. Ich wusste einfach nicht, was genau mit ihr war, ich wusste nur, dass sie vollkommen fertig war.
 

Das war der erste und auch der letzte Tag, an dem wir uns körperlich so nahe gewesen waren. Danach ging unser Leben weiter, wie zuvor auch und keiner von uns verlor je wieder ein Wort darüber. Zu dem Zeitpunkt begannen auch meine Vorbereitungen für meine Zwischenprüfung und ich war angespannter als je zuvor. Wenn ich etwas Zeit hatte, verbrachte ich sie mit ihr, und am Wochenende gingen wir gemeinsam in meine Stammkneipe, spielten Darts und tranken ziemlich viel.
 

Und zu diesem Zeitpunkt realisierte ich auch zum ersten Mal, dass beide Arme von ihr bandagiert waren. Eigentlich war dies für mich kein Grund mir Sorgen zu machen, doch nachdem ich begann darauf zu achten, stellte ich fest, dass sie immer Verbände trug. Ich begann zu grübeln, doch das einzige, das mir einfallen wollte war, dass sie sich häufiger und auch heftiger verletzen musste als sonst. Und mir fiel auf, dass ihre Stimmungen zu schwanken begannen. In einem Moment war sie freundlich, lieb und nett und in einem anderen plötzlich aggressiv und gereizt. Ich hatte oft das Gefühl einem anderen Menschen gegenüber zu stehen. Diese Zeit stellte unsere Freundschaft sehr auf die Probe und es war oft nicht einfach über diese Stimmungen hinwegzusehen.
 

................................................
 

Ok, für heute reicht es! Ich bin müde und meine Gefühle fahren gerade Achterbahn. Es ist nicht ganz so einfach mich an all das zu erinnern, während ich es aufschreibe, vor allem weil ich immer näher an das Ereignis herankomme, das mein Leben bis heute belastet!
 

Trotz allem hoffe ich, dass euch dieser Teil gefallen hat, und würde mich freuen euch alle auch im nächsten Kapitel zu „Borderline – Life between heaven and hell“ wiederzutreffen!
 

Gruß,

KakashiH
 

Ach ja, natürlich bedanke ich mich auch bei allen, die mir einen Kommentar hinterlassen haben. Und einen ganz besonderer Dank geht an diejenigen, die den Mut aufgebracht haben mich per ENS oder Mail anzuschreiben, um mir ihre Eindrücke und persönlichen Erfahrungen mitzuteilen!



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Kommentare zu dieser Fanfic (51)
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Von:  CloudStrife
2009-01-29T01:47:28+00:00 29.01.2009 02:47
Hm...
also ich gebe dann auch mal einen Kommi dazu ab.
Ich hoffe das gelingt mir.
Habe jetzt schon seit einigen Tagen, mehrere FF's von dir gelesen und sie sind alle sehr fesselnd finde ich.
Du hast einen schönen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt und es einfach Spaß macht deine Geschichten zu lesen.

Zu der Geschichte ich finde die Story toll, zumal sie sich mit einem Thema befasst was es sonst wirklich noch nicht gab. Genauso wie es mich zum nachdenken anregt. Bisher war es mir noch gar nicht so bewusst gewesen, wie schleichend diese Krankheit voranschreitet.
Meine beste Freundin hat auch Borderline, war deswegen auch schon im Krankenhaus aber sie macht immer noch weiter und ich weiß nicht wie ich sie zur Vernunft bringen kann. Sie hört ja nicht mal auf andere Freunde und Verwandte.
Und da spricht der Gedanke von Sasuke, ’Ich sollte ihn einfach am Kragen packen und so lange mit dem Kopf gegen die Wand donnern, bis er zur Besinnung kommt!’ bände. Aber es ist schon beängstigend wie machtlos man ist... Aber ich hoffe durch deine Fan Fiction einen Weg zu finden, sie doch noch endlich zur Vernunft zu bringen.

Ansonsten mir tut Naruto leid, was er erfahren muss und wie mit ihm umgegangen wird. Er hat es ja schon als Seriencharakter nicht leicht aber aber dennoch, du stellst ihn sehr gut dar in dieser Geschichte und ich denke mal er wird seinen Weg durch Sasuke bestimmt finden.
Aber Sasuke hat es bestimmt auch nicht gerade leicht und wird es auch denke ich mal nicht leicht haben mit Naruto, selbst wenn dieser sich ihm etwas geöffnet hat. Beide werden da wohl noch ein sehr weiten und steinigen Weg vor sich haben...

Ich hoffe bald wieder ein Kapitel zu lesen bekommen,
denn diese Geschichte fesselt mich wirklich sehr.
Freue mich auf eine Meldung dann. ^^

LG
Sushi
Von: abgemeldet
2008-07-23T11:37:43+00:00 23.07.2008 13:37
So und weiter geht es mit mir xD
Okay eigentlich sollte ich nicht so gut gelaunt sein, bin ich auch an sich eigentlich nicht, denn dieses Kapitel war wieder einmal nicht sehr einfach.

Also das Naruto kapitel war wirklich schwer zu lesen, es tat im Herzen weh, es zu lesen, denn man kann sich nur schwer, Naruto in so einer Situation vorstellen, da er ja an sich eigentlich ganz anders ist. Außerdem wird er anscheinend auch immer schlimmer, das scheint sich also hinter Borderline zu verbergen, dass es eben erst langsam ausbricht und dann heftig zuschlägt, wenn man es am wenigstens erwartete. Ich gehe nachher noch einmal darauf ein.

Wie auch immer, Naruto scheint wirklich verzweifelt zu sein, er versteckt die Klinge so gut, dass er sie nicht einmal bei sich haben muss, was allerdings wider beweist, dass er sehr verzweifelt und unglücklich ist. Wäre Sasuke nicht dazwischen gesprungen wäre Naruto jetzt sicherlich tot, auf jeden Fall hat es sich so gelesen, als wolle er unbedingt jetzt einen Schlussstrich in seinem Leben ziehen, was natürlich schrecklich ist.

Man gut, dass Sasuke dazwischen gegangen ist, vielleicht bemerkt Naruto ja jetzt, dass es Sasuke wirklich wichtig ist mit ihm.

Ach so, wo ich einmal wirklich kurz schmunzeln musste, war bei dem Gedanken Sasukes ’Ich sollte ihn einfach am Kragen packen und so lange mit dem Kopf gegen die Wand donnern, bis er zur Besinnung kommt!’
*lach* einfach genial xDDD

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Also wie gesagt, Borderline schient sich langsam im Körper beziehungsweise im Verhalten auszubreiten, was wohl in der Zeit auch bei deiner Freundin passiert ist. Natürlich ist es schade, dass dadurch eure Beziehung ein wenig gelitten hat, also eure freundschaftliche Beziehung, doch habt ihr euch wenigstens Trost gegeben und das ist wirklich sehr wichtig *knuff*

So wie du es beschrieben hast, scheint sie wirklich eine Abneigung gegen ihre Eltern gehabt zu haben. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ihre Eltern nicht den Ausbruch der Krankheit irgendwie beschleunigt haben oder so, weil sie sich ja erst nach dem Besuch verändert hatte, so wie du meintest.

Na ja, man kann es ja leider nicht mehr ändern…
Kannst du mir bitte Bescheid geben, wenn es weitergeht? Diese FF ist wirklich keine gewöhnliche FF und sie regt mich schon an, weiter zu denken als normale Menschen und ich frage mich wirklich, ob meine Einstellung zu den Menschen bisher so richtig war und keine Ahnung. Ich bin gerade ziemlich aufgewühlt, doch bei dir ist es sicherlich nicht einfacherer, sondern eher noch schwerer.
Nun ja *knuddel*
Schreib bitte weiter, denn irgendwie scheint es dir ja schon zu helfen und das ist das wichtigste^^

Lg deine Uchi

Von: abgemeldet
2008-07-23T11:37:19+00:00 23.07.2008 13:37
So ein weiteres Kommentar von mir xD

Also Sasuke hat es ja nicht wirklich einfach, etwas aus Naruto zu bekommen, doch der ist auch wirklich nicht einfach hier.

Doch, ich muss auch was eingestehen, ich hatte mich voll geirrt, die anderen scheinen sich auch wirklich um ihn zu kümmern, doch hätten sie wirklich eingreifen müssen, doch lassen wir das.

Also wie gesagt, es ist an sich schon beruhigend, dass sie sich wirklich um Naruto kümmern, doch in seinem Zustand ist das wirklich nicht einfach mit ihm…

Doch wenigstens ist es gut, dass Sasuke trotz der vielen Abweisungen nicht aufgibt, sich wirklich um ihn kümmert! *Saske patt* sehr gut ^________^
Aber Naruto *Kopf schüttel* warum baggert er jeden hemmungslos an? Er sollte vilt mal Sasuke anbaggern, mal sehen, ob der eingehen würde *lach*
Bin irgendwie sehr gespannt, wie es weitergeht mit den beiden.

----

Mit 17 zu wissen, was eine Borderlinepersönlichkeit ist, ist natürlich nicht normal. An sich ist es gut gewesen, dass du nicht nachgefragt hast, das wäre sicherlich unangenehm für sie gewesen, andererseits hättest du dann vilt besser mit ihr umgehen können, man weiß nicht, was passiert wäre und an sich ist es ja auch jetzt egal. Du hast dich schon richtig entschieden, daran musst du glauben, ändern kannst du es eh nicht mehr und wie ich bereits schon einmal sagte, jeder macht einmal Fehler, die er im nachhinein sehr bereut und außerdem kannst du doch glücklich sein, dass ihr beide euch für den Zeitraum so gut verstanden habt.

Ich bin mir sicher, dass sie durch ihre Worte dir schon klar machen wollte und auch mit dem Schlüssel, dass du ihr sicherlich auch mehr bedeutest als nur eine gewöhnliche Freundin. Doch habt ihr euch anscheinend gegenseitig für den anderen zurückgehalten.

Was deine erste Freundin allerdings mit dir gemacht hat, ist wirklich grausam. Als ob bi sein eine Höllentat wäre!!!!
*seufzt*
Meine Güte, okay ich wusste auch noch nicht bis jetzt, dass du bi bist, na und? Du bleibst doch derselbe liebe Mensch, den ich kenne und nur weil du eben zu beiden Geschlechtern hingezogen bist, ist das doch kein Manko. An sich verstehe ich jetzt auch bei Shadowdance etwas mehr, ich verstehe ein paar weitere Parallelen, die automatisch immer in eine FF miteinfließen.
Also wie gesagt, ich habe keine Probleme damit, der Mensch an sich ändert sich doch nicht durch seine humanen Anziehungen *lach* das wäre ja absurd!!
*knuddel*

Mach bitte bald weiter, die FF gefällt mir und durch deine Persönlichkeit lerne ich auch immer mehr von dir und deiner Vergangenheit und verstehe insgesamt viel mehr auch in meinem Leben, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber keine Angst, ich werde auch weiterhin so mit dir reden wie immer, kennst mich ja xDD
*knuddel*
Hab dich lieb^^

Lg deine Uchi

P.S. an die langen Kommis musst du dich und ich mich bei dieser FF wohl gewöhnen *lach*

Von: abgemeldet
2008-07-23T11:36:52+00:00 23.07.2008 13:36
Also erst mal zu der Geschichte, ich werde das glaube ich jetzt auch bei jedem Kapitel meinen Kommentar unterteilen, weil man sollte so etwas wirklich nicht vermischen.

Also nun erst mal zu Naruto und co. Ich weiß zwar, dass Borderline eine Persönlichkeitsstörung ist, aber so heftig hatte ich mir das nicht vorgestellt!

Okay, Naruto hat wirklich kein einfaches Leben und das seine eigentlichen Freunde nur tatenlos rumstehen und nichts machen, verstehe ich auch nicht, aber vilt haben sie ja einfach Angst, selbst verletzt und einbezogen zu werden. Ich weiß es nicht, kann es mir nicht erklären. Doch durch deinen persönlichen Teil kann ich mir endlich denken, was Naruto in der Toilette immer tut, aber darauf komme ich später noch einmal zurück.
Nun denn es war schon heftig, dass er einfach seinen Mitschüler so niedergeschlagen hat, doch wunderte es mich auch schon, dass Naruto zwar bestraft wird, aber seine Mitschüler, die ihn sonst so fertig gemacht haben, nichts bekommen.

Wenigstens machen sich Narutos Freunde ein paar Sorgen um ihn, doch an sich scheinen sie das ja nur oberflächlich zu tun, denn richtig verstehen scheinen sie ihn ja nicht zu tun. Na ja muss man sehen, was Sasuke jetzt bei Naruto herausfindet.

----

So nun zum persönlichen Teil. Also erst einmal ist es echt bewegend, dass du wirklich öffentlich über deine Probleme schreibst beziehungsweise deine Erinnerungen so verarbeiten kannst, das ist wirklich eine Stärke, die ich nicht aufbringen könnte, wenn ich das erlebt habe, was du erlebt hast.

Natürlich sehe ich das nicht gerne, dass du dich geritzt hast beziehungsweise es auch noch tust, doch endlich verstehe ich auch den ganzen Hintergrund wieso du das getan hast. Es ist sicherlich nicht einfach in deiner Situation und wahrscheinlich hätte ich genauso reagiert wie du, wenn mich andauernd so ein Mann belästigen würde und es manchmal einfach zu viel wird. Es ist nicht einfach sich darüber Gedanken zu machen, sich in dich hineinzuversetzen, da mir das unheimlich schwer fällt, so etwas zu fühlen, doch ich versuche es. Dadurch fällt es mir auch schwer, dieses Kommentar zu schreiben, denn ich weiß ganz genau, dass ich nie so fühlen werde wie du.

Ich bewundere dich echt, wie du über dieses Thema so schreiben kannst wie gesagt, ich könnte es einfach nicht…*seufzt*
Ich laber mal wieder nur verwirrende Scheiße xD Tut mir leid. Aber das bewegt mich wirklich mehr als ich dachte, es ist echt nicht einfach für mich, doch ich schaffe das, denke ich^^

Zu dem Mädchen, dass du auf dem Klo getroffen hast, sie ist die, die unter Borderline leidet, oder? *seufzt* Na ja an sich schien sie ja wirklich eine gute Frau gewesen zu sein, sie hat dicht gehalten, obwohl das für sie sicherlich noch schwerer ist als für andere, wobei ich das eigentlich nicht sagen kann, kenne ich keinen in meinem Umfeld, die oder der Borderline hat.

Nun gut, ich glaube ich höre hier erst mal auf, ich habe eh schon wieder viel zu viel geschrieben *nach oben guck*
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es in der FF weitergeht und natürlich auch wie deine Geschichte mit dem Mädchen weiterlief, auch wenn das für dich sicherlich genauso schwer zu erzählen ist.

Mach bitte weiter, die FF lässt einen wirklich mal sehr viel nachdenken…

*knuddel*
Lg deine Uchi

Von:  Masanobu
2008-06-22T11:16:12+00:00 22.06.2008 13:16
hallo :)
sorry, dass ich so spät dran bin :/
das kapi is klasse!

zum glück konnte sasu schlimmeres verhindern...
ich bin ja mal gespannt, wie er sich verhalten wird...
irgendwie tut mir naru leid...
immer wird er rumgeschubst und wie dreck behandelt :(

zum persönlichen teil:
puh... ich weiss gar nicht was ich dazu sagen soll...
es ist einfach ergreifend das zu lesen...
irgendwie hat mich das traurig und froh zugleich gestimmt...
mich würde echt interessieren, was sie so zur verzweiflung treibt :(

Von: abgemeldet
2008-06-14T13:23:39+00:00 14.06.2008 15:23
Man....zum Glück hat Sasuke schlimmeres Verhindert!
Doch was passiert wohl als nächstes? Wie wird Sasuke reagieren?!
Bin super gespannt!
Freue mich schon sehr!

Ich hoffe, dir geht es wieder besser! Kann mir gut vorstellen,dass es schwer für dich ist, so offen über deine Gefühle und Erlebnisse zu schreiben!
Bis bald,
knuddel<3

deine Shira
Von: abgemeldet
2008-06-13T17:41:37+00:00 13.06.2008 19:41
Wirklich ein tolles Kapitel.
Bin wirklich mal gespannt wie Sasuke jetzt mit der Situation umgehen wird.
Auch zu deinem persönlichen Teil hast du wieder meinen Respekt.
Es ist wirklich toll, dass du deine eigenen Erlebnisse mit dieser Geschichte verbindest und uns zeigst, wie du überhaupt dazu gekommen bist dies zu schreiben.
Machst das wirklich super.
LG samiya
Von: abgemeldet
2008-06-13T11:22:40+00:00 13.06.2008 13:22
sehr schönes kap^^
aber auch sehr chaotisch^^
mal schauen wie naruto reagirt^^
ich hab da eher ein negatives gefühl^^
Von:  TyKa
2008-06-12T19:42:25+00:00 12.06.2008 21:42
hallo
danke für die ens
und auch für das kapitel

ich kann dich verstehen, dass es hart ist über und überhaupt
so etwas zu schreiben und auch noch detailliert darzustellen
du hast das sehr gut gemacht
es geht einem, und mir auch besonders, an die nieren

ich hoffe auch, dir geht es wieder besser
und ich freu mich schon auf das nächste kapitel
und auf deine ENS

lg
TyKa
Von:  Maron89
2008-06-12T19:26:18+00:00 12.06.2008 21:26
Hey hammer Pitel hab schon richtig mitgefiebert!!!
Hoffe du schreibst bald weiter und der Respekt wird von mal zu mal größer!!!
Viele liebe Grüße
Maron89


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