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Unschuld

Die Ohren zu verlieren ist gar nicht einfach
von

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Unter Druck

So blieben beide stehen, auch nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten. Der Junge hatte nun den Kopf leicht gesengt. Noch immer war er von dem Kuss wie versteinert. Ja, es stimmte schon, dass es nicht sein aller erster Kuss war, aber der erste, der sich so angefühlt hatte. Denn als der Ohrenträger beschloss alle Vorsicht für die Heutige Nacht außer acht zu lassen, hatte er auch seine Angst verloren und da er noch nie ohne Angst geküsst wurde, war es sehr neu für ihn.
 

Schließlich lehnte sich Ritsuka gegen Soubi und schloss die Augen. Er genoss die nähe zu dem Mann und hatte auch keine Lust, etwas gegen seine Lage zu unternehmen. Der Ältere lächelte. Er war sichtlich darüber erfreut, dass sein kleiner ihm nun so nah sein wollte.
 

Als der Blonde nun spürte, wie sich zwei Hände auf seine Hüfte legten war er leicht erstaunt. So etwas hatte der Junge noch nie getan. Nun schmiegte er sich auch an den Mann.
 

Als Ritsuka aufschaute sah er direkt in seine Augen. Lange verharrten beide so und verloren sich in den Augen des anderen. Der Junge war der erste, der den Blick löste und leicht rot wurde. *Ich habe nicht nur alle bedenken über Bord geworfen scheint mir… Mein Verstand scheint ebenso verschwunden zu sein*, schimpfte er sich in Gedanken. Dabei genoss er es sehr, endlich nicht mehr so Ängstlich zu sein. Es war fast so, als ob er jemand anderes währe… *Nein! So… so darf ich nicht denken!*
 

Kurz verkrampfte sich Ritsuka in Soubis Armen. Diese Gedanken brachten nichts und waren vor allem nicht sonderlich gut, um die ruhe zu bewahren. Dass der Junge dieses jedoch tun sollte war ihm schon von vornherein klar gewesen. *Keine Panik, keine Angst und vor allem nicht als zu lange darüber nachdenken*, rief er sich nun wieder ins Gedächtnis. Doch er hatte bereits begonnen zu zittern und würde so bald damit auch nicht aufhören.
 

Währendessen fragte sich der Mann, was mit seinem Liebling los war. Gerade eben hatte er sich noch wunderbar nah an ihn gedrängt und gleich danach schien er sich dessen nicht mehr sicher zu sein. *Was ist nur los mit ihm?*

Aber, wie er es schon vorher immer gemacht hatte: Er würde ihn nicht drängen oder überreden. Denn es würde gar nichts bringen und außerdem wollte Soubi seine Liebe und nicht Angst und Panik.
 

„Ich… Es tut mir Leid…“, murmelte schließlich der sehr niedergeschlagene Ritsuka leise an die Brust des Mannes. Starke Zweifel und Angst hatten seinen Entschluss zum Wanken und schließlich sogar zum Einsturz gebracht. Von seiner alles-über-Bord-schmeiß Methode war nichts mehr übrig geblieben. Zitternd stand er nun da und versuchte krampfhaft nicht zu schluchzen. Er fühlte sich mies.
 

„Es tut mir leid“, wiederholte er nun. „Ich kann das nicht. Ich habe gedacht, ich kann es mal so versuchen. Einfach zu reagieren ohne groß zu denken, ohne zu zweifeln. Aber es funktioniert nicht“
 

Soubi, der still zugehört hatte ließ den Jungen jetzt los und schob ihn ein wenig weg von sich, um ihn richtig ansehen zu können. Tränen liefen Ritsuka über die Wangen. Er hatte den Kopf gesenkt, damit der Mann davon nichts mitbekam, doch er merkte es trotzdem.
 

„Es brauch dir nichts Leid tun. Ich bin froh, wenn du ehrlich bist. Ich sagte doch schon, dass ich dich nicht zwingen werde und es auch gar nicht will. Du solltest das auch nicht machen. Ich bin mir nicht sicher, was du von mir denkst, aber wegen mir musst du dich nicht unter druck setzten. Ich liebe dich. Dir die Ohren zu nehmen währe eine weitere Liebesbekundung. Darauf zu warten aber auch. Wir beiden haben Zeit, vielleicht alle Zeit der Welt. Erzwinge nichts“, erklärte Soubi. So sehr er sich wünschte, dass der Junge sich ihm hingeben würde, so sehr war er sich auch bewusst, dass es für Ritsuka wohl unglaublich schwierig werden würde. So sehr er auch vertraute, aber es gehörte mehr als Freundschaft dazu, wenn man so etwas mit einem anderen Menschen macht.
 

„Ich… Du… du bist so lieb zu mir…“, schluchzte der Junge nun leise. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Zwar hatte ihm der Mann schon gestern versichert, nichts zu machen, was er nicht wollte, doch dieses Mal war es anders. Er selbst hatte sich so unter druck gesetzt, dass er sich nicht sicher war, was nun kommen würde und wie er nun reagieren sollte. Der Junge schluchzte nur leise vor sich hin. Dabei bemerkte er nicht, dass Soubi wieder näher trat und sanft seine Arme um ihn legte. Erst als er den Körber des Mannes spürte wusste er, dass er direkt vor ihm stand.
 

Doch statt zusammen zu zucken und sich aus den Armen des Mannes zu befreien, drängte er sich erneut gegen den Älteren. Dieser flüsterte ihm gerade leise Worte ins Ohr, die er gar nicht verstand. Aber es beruhigte ihn, die ruhige Stimme von Soubi zu hören. Dass er auch in dem Moment bei ihm war, in dem es ihm so schlecht ging, tröstete ihn sehr.
 

Als langsam das Schluchzen verebbte und der Junge ruhiger Atmete, bewegte sich keiner von beiden. Zwar standen sie genau wie vorhin da, doch die Situation war eine vollkommen andere. Nun ging es nicht darum, dass sie sich nahe waren, weil sie Körperlich nacheinander verlangt hätten. Es ging darum, dass es Ritsuka nicht gut ging und er die zärtliche Nähe des Mannes brauchte um sich zu beruhigen.
 

Angst hatte der Junge keine mehr. Jetzt war er einfach nur noch müde. Am liebsten hätte er sich in sein Bett gelegt und geschlafen, doch das ging ja nicht, da Soubi da war.
 

„Du bist müde“, stellte dieser fest. Sein lächeln war einem besorgten Ausdruck gewichen. Der Ohrenträger nickte nur. Er war vollkommen erschöpft, von dem vielen Nachdenken und dem langen *Spaziergang*.
 

„Du gehst jetzt in dein Bett. Wenn du möchtest bleibe ich hier bis du eingeschlafen bist und dann gehe ich. Morgen ist zwar Sonntag aber auch ich muss ab und an mal Hausaufgaben machen“, lächelte der Mann nun wieder leicht.
 

Ein weiteres Mal erntete er nur ein Nicken von Ritsuka, der sich ins Badezimmer begab um sich seinen Schlafanzug anzuziehen.
 

Als er wieder in sein Zimmer trat stand Soubi noch genau an der gleichen Stelle, wie er ihn zurück gelassen hatte. Doch eigentlich war der Junge zu müde um lange darüber nach zu denken und legte sich in sein Bett.
 

Der Mann setzte sich auf die Kante und lächelte leicht. Er schaltete das Licht aus, damit sein Liebling ungestört schlafen konnte und tatsächlich dauerte es gar nicht lange, bis der Junge nach einem gemurmelten „Gute Nacht Soubi“ einschlief.
 

Doch der Mann ging nicht gleich danach, sondern blieb noch eine ganze Weile nachdenklich an dem Bett von Ritsuka sitzen und lauschte den regelmäßigen Atemzügen des Ohrenträgers. Doch es wurde langsam spät und so beschloss der Mann nach Hause zu gehen. Mit einem Kuss auf die Stirn des Jungen verabschiedete er sich leise.
 

„Ich liebe dich“, flüsterte Soubi bevor er zum Fenster raus ging.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Floreane
2008-01-07T08:54:12+00:00 07.01.2008 09:54
Wow, Du schreibst echt schnell. Das war so ein süßes Kapitel, Soubi ist so verständnisvoll.
Das einzige, worüber ich beim Lesen immer weder stolpere, ist, dass Du statt 'allzu' immer 'als zu' schreibst, die Sätze muss ich immer 2 mal lesen.
Von:  W-B-A_Ero_Reno
2008-01-06T14:57:28+00:00 06.01.2008 15:57
hey =)
das geht ja richtig schnell mit den neuen kapiteln *g*
das hier war wieder richtig süß!
irgendwie hat das so eine schöne ruhige atmosphäre gegeben, hat mir gefallen.
lg yuki


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