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Der Weg zum Glück

von

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Helfende Hände

Unglaublich. Ein ganzes Jahr ist seit dem letzten Update vergangen. Dabei liegt Klayr und mir selbst diese Fanfic auch sehr am Herzen und wir wollen sie auf alle Fälle fertig stellen! Seit die Schule vorbei ist, ist "Freizeit" auch nicht mehr das, was es mal war.

Trotzdem, die Fanfic wird auf alle Fälle bis zum bitteren Ende fortgesetzt! Falls trotz der ewig langen Pause noch irgendwer Interesse daran haben sollte, dann wünsche ich demjenigen hiermit viel Spaß!
 

-~*~-
 

Disclaimer: Die Charas gehören (bis auf wenige Ausnahmen) nicht uns, sondern Clamp. Wir wollen kein Geld damit verdienen, sondern nur unterhalten.
 

Erstschreiber des Kapitels: Lady_Ocean

Kapitel: 17/26
 

-~*~-
 

„Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

(Bertholt Brecht)
 

-~*~-
 

Helfende Hände
 

Als Kurogane allmählich vom Tiefschlaf in ein sanftes Halbwach driftete, hatte er das unbestimmte Gefühl, dass heute irgendetwas anders war als sonst. Es dauerte noch einige weitere Minuten, bis sein Kopf seine bewussten Tätigkeiten wieder weit genug aufgenommen hatte, um zu realisieren, was genau dieses Gefühl in ihm ausgelöst hatte: Ein zusätzliches, wenn auch sehr leichtes Gewicht auf seiner Brust und die deutliche Wärme linksseitig, welche eindeutig nicht von seiner Bettdecke herrührte. Diese hing nämlich nur noch irgendwo zwischen seinen Beinen.

Allem Anschein nach war er gestern Abend wohl mit Fye an seiner Seite eingeschlafen, nachdem diese Klette sich partout nicht dazu hatte bewegen lassen, ihn wieder freizugeben.

Nun ja, man konnte wohl auch nicht davon sprechen, dass er sich allzu sehr bemüht hätte, ihn wieder loszuwerden. Zu Kuroganes eigenem Erstaunen hatte es ihn nicht einmal sonderlich gestört, als der andere sich so an ihn geklammert hatte und nicht mehr loslassen wollte. Und auch jetzt, wo er festgestellt hatte, dass er mit dem Blondschopf an seiner Seite aufgewacht war, störte ihn diese Tatsache reichlich wenig. Es war unglaublich lange her, seit er das letzte Mal mit jemandem an seiner Seite aufgewacht war.

Doch der Vergleich, der sich mit diesem Gedanken in seinen Kopf schlich, war dann selbst für Kurogane eine Spur zu irritierend, sodass er lieber versuchte, ohne unnötig nachzudenken noch ein wenig weiterzudösen.

Zumal der Gedanke an Oruha gleich noch eine weitere Erinnerung zurückbrachte, die ihm augenblicklich einen Stich im Herzen versetzte. Ein Brief, der vor zwei Tagen eingetroffen war und ihn gerade um sein so harmonisch gewordenes Familienleben bangen ließ...

Nein, nicht daran denken. Noch nicht. Es würde ihn sowieso wieder den ganzen Tag über beschäftigen, da musste er nicht schon mit einem so schweren Gefühl im Magen aufstehen.

In diesem Moment vernahm er einen tiefen Atemzug an seiner Brust, die Muskeln des anderen Körpers spannten sich kurz an, der Arm auf seinem Oberkörper klammerte sich etwas fester an diesen, dann war es wieder still.

Schützend und gleichzeitig Halt suchend fand Kurganes Hand ihren Weg in die seidigen blonden Strähnen und verharrten dort ruhig. Augenblicklich spürte er, wie er innerlich wieder etwas ruhiger wurde, und entschied sich, noch ein wenig liegen zu bleiben und die Geborgenheit zu genießen, bevor er aufstand und sich dem neuen Tag stellte.
 

„Kurogane, du solltest besser gehen. Bevor dir die Zeit davonläuft.“

Der Blonde stand im Eingangsbereich, genau so zwischen Kurogane und der Tür positioniert, dass Letzterer nicht ohne weiteres den Aufenthaltsraum betreten konnte, in welchen Tomoyo soeben freudig hineingehüpft war.

Auch wenn er wusste, dass er keine große Wahl hatte, stand der Schwarzhaarige dem Vorschlag des Kindergärtners noch immer skeptisch gegenüber. Er mochte Yuuko Ichihara nicht sonderlich. Sie war so undurchschaubar. Er konnte beim besten Willen nicht sagen, ob sie – selbst wenn sie es könnte – ihm bei seinem Problem wirklich helfen oder sich nicht doch eher gegen ihn stellen würde.

Und dann war da noch der Kindergärtner selbst. Stand hier vor ihm wie ein Schluck Wasser und versuchte stark zu wirken und ihn wegzuschicken und konnte dabei nicht einmal das Zittern in seiner Stimme gänzlich unterdrücken. Oder seinen Atem ruhig halten, der wieder beunruhigend flach geworden war, seit sie den ersten Schritt aus der Haustür heraus getan hatten. Konnte er ihn in diesem Zustand – und sei es nur für eine Stunde – tatsächlich allein lassen? Kurogane konnte es sich nicht so recht vorstellen.

„Ich komme schon zurecht. Wir sind doch vormittags immer drinnen und die Kinder lenken mich schon ab und beschäftigen mich und du bist ja auch nicht lange weg und...“

Er brach seinen Satz ab und zwang sich, einmal tief durchzuatmen. Scheinbar bemerkte Fye selbst, dass er so niemanden überzeugen konnte.

Ein wenig ruhiger fuhr er dann fort: „Jetzt geh schon. Ich kann solange warten. Außerdem mache ich mir genauso Sorgen um dich und Tomoyo. Ich bin nicht blind und sehe doch, dass du nicht du selbst bist, auch wenn du dir alle Mühe gibst, es zu verstecken.“

Ein resigniertes Grummeln verließ Kuroganes Kehle. Musste der Kerl denn gleich so direkt seinen Finger auf die Wunde legen? Natürlich machte er sich fürchterliche Sorgen um seine Tochter, um ihre gemeinsame Zukunft. Ja, er hatte Angst, sie zu verlieren. Vor allem an eine „Mutter“, die sie im Säuglingsalter einfach zurückgelassen hatte. Und ihn ebenso. Nein, an so jemanden gab er Tomoyo ganz sicher nicht her!

Ein zittriges Lächeln huschte über Fyes Lippen.

„Na los, beeil dich, damit du bald zurück bist. – Vielleicht kann ich mich dann ja auch wieder mit deiner Stimme unterhalten und nicht nur deiner Mimik.“

Wieder entwich ihm ein Laut, der irgendwo zwischen Grummeln und Seufzen lag.

„Ist ja gut, ich hab verstanden...“

„Nii-chan, Papa, warum kommt ihr denn nicht?“, mischte sich Tomoyo ein, die plötzlich wieder am Türrahmen erschienen war. Einige kurze Blicke in die Runde und sie schien bereits verstanden zu haben, dass etwas nicht stimmte.

„Papa...? Gehst du etwa wieder...?“, fragte sie vorsichtig, mit deutlichem Unwollen in der Stimme.

Das schmerzhafte Stechen in seinem Bauch bestmöglich ignorierend, nickte der Vater seinem kleinen Töchterchen zu.

„Ja, ich habe noch kurz etwas zu erledigen. Aber danach komme ich gleich wieder.“

Wie auf Kommando huschte die Kleine an ihrem Kindergärtner vorbei und klammerte sich an die Brust ihres Vaters, der diese Reaktion bereits erwartet hatte und vorsorglich in die Hocke gegangen war.

„Wie lange bist du denn weg, Papa?“

Die großen Kinderaugen hingen einen weiteren Satz ganz offensichtlich an die Frage an: ‚Bitte geh nicht!’

„Keine Sorge, dauert nicht lange. Höchstens eine Stunde.“

Beruhigend – ob nun für sich selbst oder seine Tochter, das vermochte er nicht so genau zu sagen – strich er dem Mädchen über die weichen, schwarzen Haare.

„Ich beeil mich.“

„Ist...es so wichtig?“, fragte die Kleine vorsichtig.

„Ja.“

Gerade jetzt, wo er seine Tochter so behütend im Arm hielt, wusste er dies mit jeder Faser seines Körpers. Es war wichtig. Im Augenblick wohl das Wichtigste, was es für ihn zu tun gab. Mit einem halb entschuldigenden, halb verabschiedenden Nicken hinüber zu Fye löste er sich von Tomoyo und beeilte sich, diese Sache endlich zu erledigen.
 

„Sekretariat. Yuuko Ichihara.“

Zum zweiten Mal stand er vor diesem Zimmer, hatte mehr denn je das Gefühl, dass der Begriff „Sekretariat“ mehr als unpassend für die darin sitzende Person sei, und zögerte nun doch wieder mit dem Eintreten.

Nicht nur, dass er wirklich überhaupt nicht einschätzen konnte, worauf er sich hier einließ, gerade bei dieser Person befürchtete er auch, dass diese versuchen würde ihn bloßzustellen. Und dafür hatte er jetzt wirklich keinen Nerv.

Mit Unwollen erinnerte er sich an das letzte Treffen mit Yuuko Ichihara zurück. An die zwei Bedingungen, die sie für Tomoyos Aufnahme gestellt hatte. – Wobei... Im Nachhinein war es nicht so schlimm geworden, wie er zu dem Zeitpunkt befürchtet hatte.

„Sie sollen lernen, das Kind zu verstehen.“

Waren das nicht ihre Worte gewesen? Langsam dämmerte Kurogane, was Fye gemeint hatte, als er am vorigen Abend gesagt hatte, diese Frau schien mehr zu sein, als sie preisgab.

Nun, es war einen Versuch wert. Und er hatte nur diesen einen.
 

„Nanu? Herr Sugawara, welch eine Überraschung! Nach Ihrem Verschwinden beim letzten Mal hätte ich nicht erwartet, dass Sie sich einmal freiwillig auf den Weg zu mir machen.“

Ein herausforderndes Grinsen begleitete das einleitende Statement der hoch gewachsenen Dame, die anmutig hinter ihrem Schreibtisch saß. Kurogane hätte am liebsten entnervt die Augen verleiert und auf dem Absatz kehrt gemacht.

Mit so einer Einstellung nannte diese Person sich „Geschäftsfrau“!

Doch er wäre nicht Kurogane, wenn er sich von einer so lächerlichen Provokation aus der Reserve locken lassen würde, also tat er schließlich so, als hätte er Yuukos Begrüßung gekonnt überhört.

„Ich bin hier, weil ich einen Rat brauche“, versuchte er, ein möglichst neutrales Gespräch zu eröffnen.

„Aber Sie wissen doch sicherlich, dass ich nicht die Wohlfahrt bin. Ich helfe nicht für umsonst“, warnte die Sekretärin in gewohntem Geschäftston, noch bevor das eigentliche Thema überhaupt angeschnitten war.

„Ja, ja, ist mir klar“, entgegnete Kurogane eine Spur bissiger. „Und was soll ich nun schon wieder tun?“

„Mach Fye glücklich.“

„...“

Einen Moment lang starrte Kurogane die Sekretärin mit vollends entgleisten Gesichtszügen an, bis die gerade vernommenen Worte in tiefer liegenden Regionen seines Gehirns Fuß fassten und er sich blitzschnell umdrehte, bevor er am Ende vielleicht doch noch rot im Gesicht wurde. Er hatte sich bei solchen Angelegenheiten normalerweise zwar gut unter Kontrolle, aber diese Hexe überstieg echt alles!

Mit drei festen Schritten war er wieder an der Tür, wütend auf Yuuko, die ihn so vorgeführt hatte, wütend auf Fye, dass er die Hilfe dieser Person überhaupt nur in Betracht gezogen hatte, und wütend auf sich, dass er sich darauf eingelassen hatte.

Er hatte die Hand schon an der Klinke, bereit zum Hinausstürmen, als ihn eine sachlich ruhige Stimme hinter sich noch einmal stocken ließ.

„Kurogane Sugawara... 28 Jahre alt, allein erziehender Vater einer vierjährigen Tochter, Verbleib der Mutter unbekannt. Tätig als Hauptmann in der Armee, derzeit aufgrund eines internen Vorfalls vom Dienst suspendiert...“, klangen die Worte im Raum sowie in Kuroganes Kopf nach. Plötzlich schien es totenstill zu sein in dem kleinen Zimmer.

Langsam drehte Kurogane sich wieder um, sein Gesichtsausdruck wie versteinert.

„Woher wissen Sie solche Dinge?“

„Ich bin gern ein wenig über meine Kunden informiert, vor allem damit ich sicher gehen kann, dass es den Kindern in meinen Einrichtungen gut geht.“

„Wie viel wissen Sie genau über die Hintergründe meiner Suspendierung?“

Kurogane wusste nicht so recht, ob er über solch eine Wendung nun erleichtert oder besorgt sein sollte. Einerseits machte es ihm Hoffnung, denn hinter dieser Frau schien tatsächlich bedeutend mehr zu stecken, als man vermuten mochte, doch wer wusste schon, ob sie ihre Möglichkeiten nicht gegen ihn einsetzen würde...?

„Nun...ich kenne die offiziellen Berichte. Gibt es denen noch etwas Wichtiges hinzuzufügen, was dort nicht erwähnt worden ist?“

„Ich denke nicht.“

Warum... Warum wusste sie so viel über ihn? Und was ihn genauso interessierte: „Seit wann wissen Sie all das?“

„Das Gröbste habe ich erfahren, kurz bevor Sie das erste Mal bei mir im Büro standen.“

„... Woher?“

Doch schon verschwand die ernsthafte Diplomatin wieder hinter der gewohnten Sorglosigkeit.

„Ich kann doch nicht einfach so meine Quellen preisgeben. Sonst sind sie schneller versiegt, als mir lieb ist“, zwitscherte sie mit einem Augenzwinkern.

Kurogane hatte für die Antwort nur ein genervtes Augenrollen übrig.

„Aber das heißt nicht, dass ich sie nicht vielleicht ein wenig nutzen kann, um jemandem zu helfen, falls es wichtig ist“, wurde Yuuko wieder ernst.

„Es geht um Tomoyo“, brachte der Schwarzhaarige endlich sein Hauptanliegen vor. „Ich habe vorgestern einen Brief vom Jugendamt bekommen, laut dem man mir das Sorgerecht für meine Tochter entziehen will.“

Spätestens nun war auch der letzte Rest Sorglosigkeit aus dem Erscheinungsbild der Sekretärin verschwunden. Zumindest dies hatte sie scheinbar noch nicht gewusst.

„Ich nehme an, dass das mit den Untersuchungen zu Ihrem Fall zu tun hat. Gibt es denn dort irgendwelche neuen Ergebnisse?“

„Nicht dass ich wüsste. In dem Brief stand, dass Tomoyos Mutter wohl aufgetaucht sein soll...“

Dunkel hallten die Zeilen noch immer in seinem Hinterkopf nach. Gerade dieser Teil war einer von denen, die sich am stärksten in sein Gedächtnis eingebrannt hatten.

‚Hinweis der Mutter...’

„Die Mutter, die bis jetzt als verschollen gegolten hat?“, fragte die Frau mit einer leicht hochgezogenen Augenbraue.

„Bis jetzt, ja. Nun scheinbar nicht mehr.“

„Hm... Als Mutter hat sie natürlich ein Anrecht auf die Sorge ihres Kindes. Auch wenn sie dieses unter normalen Umständen nicht so einfach hätte einfordern können. Aber das Amt geht sicher davon aus, dass das Mädchen bei ihr erst einmal sicherer ist. Zumindest bis alles geklärt wird. Für so ein Amt ist das der einfachste und sicherste Weg“, erklärte die Geschäftsfrau.

„Dennoch ist es nicht richtig! Sie hat das Kind und mich im Stich gelassen, als die Kleine gerade mal ein paar Monate alt war und nun meint sie, hier auftauchen und sich einfach so in unser Leben einmischen zu können? Sicher nicht!“, zischte Kurogane aufgebracht.

„Ich verstehe Ihre Gefühle ebenso. Allein die Tatsache, dass Sie hergekommen sind, um mich um Rat zu fragen, zeigt mir, dass meine Entscheidung zu Beginn richtig gewesen ist.“

Sie ordnete einige Stifte und Zettel auf ihrem Tisch und sah kurz mit einem angedeuteten Lächeln zu Kurogane auf, bevor sie mit ihrer Tätigkeit und dem Sprechen fortfuhr: „Wenn Sie mich fragen, geht von Ihnen keinerlei Gefahr für das Kind aus. Deshalb will ich versuchen, Ihnen zu helfen.“

Kurogane wusste zwar nicht, was er weiterhin berichten konnte, wenn diese Frau die Informationen aus den Berichten bereits alle kannte, doch er war ihr dankbar für ihre Bemühungen. Und die vage Vermutung, dass er hier vielleicht tatsächlich etwas erreichen könnte.

„Aber nur, wenn Sie sich an unsere Abmachung halten!“, mahnte Yuuko noch einmal.

„Abmachung?“, kam die irritierte Antwort.

„Fye“, erinnerte sie ihn. „Sorgen Sie dafür, dass er wieder glücklich wird.“

Und schon war der Klumpen in seinem Magen zurückgekehrt, der sich gerade erst aufgelöst hatte.

Ihn...glücklich...machen? Also das ging nun wirklich zu weit.

„Wie Sie das anstellen, überlasse ich ganz allein Ihnen“, fügte Yuuko noch an, als sie Kurganes gequälten Gesichtsausdruck sah.

Nun ja... Es war ja nicht so, dass es ihm egal wäre, was in dem Blonden derzeit vor sich ging. Dass ihn diese Ängste so sehr quälten... Wenn es irgendetwas gäbe, was er tun könnte, wäre er sofort bereit, dies zu versuchen, um Fye seinen Seelenfrieden zurückgeben zu können. Wenn es so einfach wäre...

Doch darüber sollte er sich später Gedanken machen, ermahnte Kurogane sich selbst. Im Moment war die Sache mit Tomoyo wichtiger.

„Also gut, ich lass mir was einfallen. Und jetzt sagen Sie mir, wie SIE MIR helfen wollen.“

„Schön. Am besten wäre es, wenn wir noch etwas über den Vorfall mit ihrem Kollegen in Erfahrung bringen könnten. Wenn es etwas gäbe, was Ihre Unschuld beweisen könnte, gibt es keinen Grund mehr, weshalb man Ihnen Tomoyo wegnehmen sollte.

Also beantworten Sie mir zuerst noch ein paar Fragen. Laut der Berichte hatten Sie kein allzu gutes Verhältnis zu dem Verstorbenen. Wie genau kann man sich das vorstellen?“

„Ich würde es weniger als ‚kein gutes Verhältnis zu MIR’, sondern eher als ‚kein gutes Verhältnis zu Vorgesetzten’ beschreiben. Er konnte sich nicht gut Autoritäten unterordnen. Befehle, vor allem was das Befolgen von Reinigungsanordnungen oder Aufräumdiensten betraf, hat er nur mit deutlichem Widerwillen entgegengenommen. Er befand oft, dass er häufiger für solche Arbeiten eingeteilt war als andere Mitglieder der Kompanie. Ich war sein direkter Vorgesetzter, das heißt, solche Entscheidungen hatte ich zu treffen und ich habe mich darum bemüht, niemanden grundlos zu benachteiligen.“

„Grundlos?“, hakte Yuuko nach.

„Sollte jemand seinem Dienst nicht richtig nachkommen oder Regeln übertreten, gab es für denjenigen Sonderschichten. Leider kam das im Fall von Dukari öfters vor.“

„Sie haben ihm solche Dienste also häufiger übertragen als anderen Soldaten Ihrer Kompanie?“

„Ja.“

Das war ein Fakt und Kurogane stand zu seiner Entscheidung, daran würde sich nichts ändern.

„Und wie stand er zu seinen Kollegen?“

„Mit denen kam er soweit ganz gut aus. Viele fanden den ‚Konkurrenzkampf’ – wie sie es bezeichneten –, den er mit mir betrieben hat, zwar übertrieben, aber innerhalb der Gruppe selbst gab es keine Schwierigkeiten. Dukari war ein sehr aufgeschlossener und sorgloser Typ, der für viel Unterhaltung gesorgt hat.“

Yuuko machte sich einige Notizen und nahm das Gehörte mit einem Nicken zur Kenntnis.

„Dann zum Vorfall selbst... Es heißt, dass Herr Dukari im betrunkenen Zustand zwei Jugendliche belästigt habe. Können Sie diese beiden genauer beschreiben, im besten Fall sogar wieder erkennen?“

Der Schwarzhaarige gab ein trockenes Lachen von sich.

„Das sollte nicht allzu schwer sein. Inzwischen kenne ich sogar ihre Namen.“

Überrascht schossen Yuukos Augenbrauen in die Höhe.

„Ich habe die zwei wieder getroffen, als ich Tomoyo zum ersten Mal in den Kindergarten gebracht habe“, erklärte er weiter. „Das Mädchen, welches Dukari in der Nacht angemacht hatte, war die die kleine Praktikantin in Tomoyos Kindergarten. Und bei dem Jungen handelte es sich natürlich um ihren Freund, der die Kleine nach Schichtende manchmal abholt.“

„Sakura Kinomoto und Shaolan Li?“, hakte die Sekretärin, noch immer mit leicht ungläubigem Unterton in der Stimme, nach.

„Genau.“

„Da haben wir wohl wirklich Glück. Das ist mehr, als ich mir erhofft hatte. Mit den beiden müssen Sie so bald wie möglich reden. Und ich ebenfalls. Richten Sie ihnen dann am besten gleich noch aus, dass sie sich bei mir melden sollen.“

Kurogane widerstrebte es immer noch, die Kinder in diese Sache mit hineinzuziehen. Das Ganze war stressig und deprimierend genug, auch ohne dass diese beiden ebenfalls erfuhren, dass der Betrunkene jenen Abend nicht überlebt hatte. Aber ihm war klar, dass seine Chancen mit Hilfe der Kinder weit besser standen.

„... Ich werde mit ihnen reden.“

„Gut. Noch etwas: Gibt es Personen in Ihrem Bekanntenkreis, die sowohl Sie als auch Ihren Kollegen gut kannten und eine mehr oder weniger objektive Einschätzung geben könnten?“

„Nicht außerhalb der Armee. Und innerhalb sind bereits alle wichtigen Personen befragt worden, soweit ich weiß.“

„Verstehe...“

Yuuko machte eine kurze Pause und überflog noch einmal die mitgeschriebenen Notizen.

„Ich denke, dann sehen wir besser erst einmal, was ein Gespräch mit den beiden Zeugen ergeben könnte, und überlegen dann, wo man am besten anknüpfen kann. Für den Moment kann ich Ihnen erst einmal nur einen schriftlichen Widerspruch aufsetzen und zuschicken, den Sie dann nur noch unterschreiben brauchen. Ich nehme an, Sie kontrollieren die E-Mail-Adresse, die Sie auf dem Anmeldeformular notiert hatten, regelmäßig?“

„Ja.“

‚Erst einmal’... Kurogane bezweifelte, dass dieses ‚erst einmal’ reichen würde. Falls sich neue Details für den Fall mit Dukari finden ließen, wäre das sicherlich eine enorme Hilfe, aber das brauchte seine Zeit. Zeit, die er nicht hatte...

Dennoch, was sollte er sonst tun? Zum ersten Mal in seinem Leben waren Kurogane dermaßen die Hände gebunden, er fühlte sich richtiggehend hilflos. Und er hasst es.

„Gibt es sonst noch etwas? Wenn nicht, dann können Sie jetzt erst einmal gehen“, riss Yuuko ihn aus seinen Gedanken.

Was...? Was fiel ihr ein, ihn einfach rauszuwerfen?

„Wir sind schließlich nicht zum Kaffeeklatsch hier. Ich habe meine Pflichten und Sie haben Ihre.“

Skeptisch hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue.

„Und die wären?“

„Schon wieder vergessen? Also wenn Sie sich so wenig um unsere Abmachung kümmern, bin ich mir nicht sicher, ob ich Ihnen wirklich helfen kann“, neckte die Sekretärin weiter. „Also ein letztes Mal: Sorgen Sie dafür, dass Fye wieder glücklich werden kann. Und am besten fangen Sie damit an, indem Sie so oft wie möglich mit in den Kindergarten gehen und in seiner Nähe bleiben. Ich bin sicher, ihre Jüngste wäre von der Idee auch nicht abgeneigt.“

Na wenn es weiter nichts war. Sein Daueraufenthalt bei den Bälgern hatte sich inzwischen ja eh mehr oder weniger etabliert...

„Also los jetzt! Lassen Sie die beiden nicht so lange warten.“

Mit der Hand wedelnd und strengem Blick verlieh die Frau ihren Worten noch mehr Nachdruck, sodass Kurogane schließlich mit einem verständnislosen Kopfschütteln den Raum verließ. Und ja, im Grunde gab es hier nun wirklich nichts mehr zu besprechen. Leider...
 

Fye... Tomoyo...

Kurogane hatte das Gefühl, noch immer nicht ganz er selbst zu sein, als er wieder zurück im Kindergarten war.

„Wieder zurück“...

Es war seltsam, wenn er so über diese Worte nachdachte. Es klang so vertraut. Als ob es ganz natürlich war, hier zu sein. Die Sekretärin hatte es wie eine Forderung formuliert, dass Kurogane jeden Tag hierher kommen SOLLTE. Doch wenn er so darüber nachdachte, fragte er sich, wie viel von dem, was diese Frau unter „Forderung“ verstand, auch tatsächlich solch eine war. Dass er Tomoyo jeden Tag selbst zum Kindergarten brachte und von dort abholte, war selbstverständlich. Dass er jede Woche für einen Tag mit bei dem Flohzirkus blieb... Nun, er hatte die ganze Woche über Zeit, so gesehen war es ein Leichtes, dem nachzukommen.

Jeden Tag im Kindergarten zu verbringen? Das war im Grunde doch längst entschieden, bevor „Frau Gegenleistung“ diese Forderung überhaupt erwähnt hatte. Und bei dem, was er heute über sie erfahren hatte, würde es ihn nicht einmal wundern, wenn sie auch dieses Detail längst über ihn gewusst hatte. Nur warum musste sie es ausgerechnet in einer so seltsamen Formulierung verpacken?

„Mach Fye glücklich.“

Der Satz wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf. Und was noch schlimmer war: Diese vermaledeite Zweideutigkeit wollte ihn einfach nicht in Ruhe lassen!

„Papaaaaaaa!!!“, wurde er im vertrauten Ton der ihm wohlbekannten Kinderstimme begrüßt, begleitet von derselben stürmischen Umarmung, die er immer erhielt, wenn er seine Tochter nach einem Tag im Kindergarten abholte.

Gerade noch rechtzeitig ging der große Mann in die Hocke, um das herbeiflitzende Mädchen gerade noch rechtzeitig in einer sanften Umarmung aufzufangen. Schützend drückte er das kleine Kind an sich; die kleinen Ärmchen, die sich fest an seinen Rücken klammerten, das sanfte Schlagen des Herzens, die etwas schnellere Atmung vom kurzen Sprint – einfach alles schien er plötzlich viel intensiver zu spüren als bisher, viel bewusster nahm er es in sich auf.

Was, wenn er all das plötzlich verlieren würde?

Ein schmerzhafter Stich durchfuhr sein Herz, begleitet von dem unsäglichen Wunsch, seine Tochter nie wieder loslassen zu müssen.

„Papa...?“, hörte er die besorgte Kinderstimme dicht an seinem Ohr. „Ist dir nicht gut, Papa?“

Kurogane wurde klar, dass er sich zu sehr gehen ließ. Die Kleine sollte sich nicht auch noch Sorgen machen müssen. Vorsichtig löste er das Mädchen aus seiner Umarmung, stellte sie sanft auf ihre Füße zurück und erhob sich.

„Nein, es ist nichts. – Ich hab nur grad gedacht, wie wichtig du mir bist, Kleines“, gab er nach einigem Zögern wahrheitsgemäß zu. Wer weiß, vielleicht...vielleicht war es bald zu spät für so etwas und er würde es im Nachhinein bereuen, ihr dies nicht einmal direkt gesagt zu haben...

„Papa!“

Wieder klammerte sie sich fest an ihn, wenn auch diesmal aus Ermangelung an Größe an seine Beine.

Da war er wieder, der Stich im Herzen. Und der Kloß im Hals...

Genug! Tomoyo war bereits beunruhigt und das reichte schon. Er machte es nur noch schlimmer, wenn er sich nicht endlich zusammennahm.

„Na los, Kleines, gehen wir zurück zu den anderen.“
 

Im Aufenthaltsraum angekommen, schnellte augenblicklich ein ihm wohlbekanntes eisblaues Augenpaar in seine Richtung und versuchte angestrengt, in seinem Blick zu lesen. Dem Gesichtsausdruck des Blonden nach zu urteilen, hatte dieser sicher die ganze Zeit über fieberhaft auf seine Rückkehr gewartet, vor allem als das Geräusch der Haustür erklungen und Tomoyo hinausgestürmt war.

Der Kindergärtner wäre mit Sicherheit hinterher gestürmt, wäre er nicht derzeit von den Knirpsen voll in Anspruch genommen wurden.

Mit einem knappen Nicken gab er dem Fragenden zumindest erst einmal zu verstehen, dass soweit alles in Ordnung ist. Die Details würde er genauer erklären, sobald sich eine Gelegenheit dazu ergab. Der Blonde verstand die kleine Geste, was er Kurogane mit dem Hauch eines angedeuteten Lächelns zeigte, bevor er sich deutlich ruhiger wieder den Kindern in seinem Schoß und um ihn herum widmete.

Was in aller Welt trieben sie da überhaupt, dass der Blonde in einem Gewirr hüpfender und rennender Knirpse saß?

„Weißt du was, Papi?“, unterbrach Tomoyo, welche sich immer noch dicht an die Seite ihres Vaters drückte, den spontanen Gedanken. „Sakura-chan ist wieder da!“

Überrascht blickte er erst zu seiner Tochter herunter,, dann im Raum umher. Das war wirklich eine Neuigkeit! Eine ziemlich wichtige sogar. Nur...wo steckte sie?

„Sakura-chan macht gerade in der Küche Tee fertig“, beantwortete der Kindergärtner die unausgesprochene Frage.

Scheinbar war seine Aufmerksamkeit immer noch halb bei Kurogane. Wie auch immer er das anstellte, mit den ganzen Bälgern um ihn herum. Sie könnten zumindest ein bisschen leiser sein beim Spielen. Der Geräuschpegel nahm gerade unangenehme Ausmaße an. So schlimm waren die doch sonst auch nicht! Oder hatte er etwas verpasst?

Egal, ändern konnte er daran sowieso nichts. Also ging der Schwarzhaarige den Weg des geringsten Widerstands und steuerte erst einmal die Küche an, um dort mit der Praktikantin reden zu können.

„Tomoyo, spiel doch schon mal weiter mit den anderen Kindern. Ich werd kurz der Kleinen helfen, dann geht es schneller.“

„Okay!“, willigte sie ohne jede Verzögerung ein und mischte sich unter die bunte Runde.

Mit einem kurzen Schmunzeln sah Kurogane ihr nach. Sie hatte die ganze Zeit über schon so interessiert herüber geguckt, dass es nun wirklich einfach gewesen war, sie mit einem einzigen kleinen Argument zum Gehen zu bewegen. Seine Tochter sollte nicht unbedingt mitbekommen, was er mit der Praktikantin und ihrem Freund zu besprechen hatte. Selbst wenn sie nur den winzigsten Verdacht schöpfen sollte, dass etwas nicht stimmte, würde sie nicht mehr nachgeben, bis sie wusste, worum es ging. Für ihr Alter konnte die Kleine manchmal verdammt stur sein, wie ihr Vater inzwischen wusste.

Wie erwartet stand Sakura in der Küche, war gerade damit beschäftigt, heißes Wasser in zwei Metallkannen für den Tee aufzugießen. Als sie den Schwarzhaarigen entdeckte, hielt sie kurz inne und grüßte freundlich, beendete ihre Tätigkeit schnell und fragte dann: „Kann ich etwas für Sie tun?“

„Kommt dein Freund dich heute zufällig abholen?“

„Wahrscheinlich nicht...“, meinte das Mädchen vorsichtig. „Shaolan hat immer noch sehr viel zu tun. Ich würde ihm gern weiterhin helfen, doch leider verstehe ich nicht viel von seinem Studium, deshalb bin ich heute schon wieder hier.“

Ah, daher also die plötzliche Planänderung...

„Gibt es etwas, was Sie von Shaolan wissen möchten?“, fragte die Braunhaarige weiter.

„Es betrifft eher gesagt euch beide, deshalb wäre es ganz gut, wenn ich auch ihn mal für fünf Minuten sehen könnte.“

Der Ausdruck auf Sakuras Gesicht wechselte ein wenig in Richtung Besorgnis, als sie mit einem Nicken Kuroganes Bitte zustimmte.

„Ich verstehe. Ich werde ihn nachher anrufen und fragen. Er kann sicher kurz vorbeikommen.“

Mit einem Nicken bedankte er sich und wollte gerade den Rückweg in den Aufenthaltsraum antreten, als ein blonder Schopf im Türrahmen auftauchte.

„Sakura-chan? Alles klar bei dir?“

Eine ziemlich fadenscheinige Frage, fand Kurogane. Der Blick der eisblauen Augen, welcher dauernd zu ihm herüber schnellte, zeigte nur allzu deutlich, weswegen der Blondschopf eigentlich gekommen war.

„Ja, der Tee ist soweit fertig. Er muss nur noch abkühlen“, beantwortete die Praktikantin die Frage, während sie schnell noch die Teebeutel aus den Kannen holte und in den Müll warf.

„Das ist schön. Kannst du dann vielleicht kurz auf die Kinder aufpassen? Ich glaube, ich brauch eine kleine Pause“, scherzte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Natürlich!“

Erfreut, eine neue Aufgabe bekommen zu haben, nickte sie Kurogane noch einmal zu und verließ schnurstracks den Raum. Der Blondschopf, in dem sich Angst und Neugierde seit Kuroganes Rückkehr einen harten Kampf zu liefern schienen, trat nun richtig ein, lehnte die Tür ein wenig an und setzte sich auf den noch freien Stuhl am Küchentisch. Jetzt hatte die Neugierde deutlich die Oberhand über die Gefühlswelt des Kindergärtners gewonnen und die Frage, die ihm ins Gesicht geschrieben stand, hätte er rein theoretisch nicht einmal laut aussprechen brauchen:

„Und, wie ist es gelaufen?“

„Du hast Recht. Diese Frau ist...keine einfache Sekretärin“, versuchte Kurogane, seinen Eindruck möglichst harmlos wirkend in Worte zu kleiden.

„Dann kann Yuuko-san dir helfen?“

„Was heißt ‚helfen’? Sie hat versprochen, sich ein wenig umzuhören und VERSUCHT, etwas für Tomoyo und mich zu tun, aber...“

‚... Aber die Chancen standen nicht gut. Erst recht nicht in der kurzen Zeit, die sie nur noch hatten.’

Die unausgesprochenen Worte hingen schwer in der Luft, dröhnten in den Ohren.

Wann sie wohl kommen würden, um ihm seine Tochter wegzunehmen? Konnte er denn gar nichts tun, um diese Leute von Tomoyo fern zu halten?

Scheinbar stand Kurogane seine Sorge buchstäblich ins Gesicht geschrieben, denn die sanfte Berührung einer feingliedrigen Hand an seiner Schulter ließ ihn aufblicken, direkt in ein Paar blassblauer, nicht minder besorgt aussehender Augen.

„Gib dich nicht auf. Es MUSS einen Weg geben. Es darf doch nicht sein, dass ein fremdes Amt die Macht besitzt, eine vollkommen intakte, idyllische Familienbeziehung auseinander zu reißen.“

„Wenn ich diesen Weg nur sehen könnte...“

„Einfach ist es leider nicht, nein...“

Fye stieß einen tiefen Seufzer aus. Auch ihm bereitete die Situation Sorgen. Auch er suchte fieberhaft nach einer Lösung. Das sah Kurogane ihm deutlich an. Für den Moment schien der Blonde seine eigenen Probleme regelrecht vergessen zu haben.

„Hat Yuuko-san nicht irgendetwas Konkretes gesagt, was sie tun könnte? Wo sie nach Beweisen suchen könnte?“, versuchte der Kindergärtner es erneut.

„Na ja... Sie will mit den beiden Kindern reden, die als Zeugen kurz vor dem Unfall dabei waren. Und hat für mich einen Widerspruch vorbereitet, den ich erst mal beim Jugendamt einreichen soll.“

„Das ist doch schon mal was! Ich bin sicher, Shaolan-kun und Sakura-chan wären eine große Hilfe. Und den Widerspruch solltest du gleich wegbringen. Wo ist er denn?“

„Noch im Mail-Postfach. Einen Computer mit Drucker hast du hier nicht zufällig?“

„Hier leider nicht“, bedauerte der Kindergärtner, „aber gleich um die Ecke ist ein preiswertes Café, da gehen wir immer hin, wenn es etwas Wichtiges am Computer zu erledigen gibt.“

Kurogane wusste, welches Café der andere meinte. Oft genug sind sie daran vorbeigefahren, wenn er Tomoyo hergebracht oder abgeholt hatte.

„Schau am besten gleich nach, ob Yuuko dir die Mail schon zugeschickt hat, und schick gleich alles weg, wenn es geht“, schlug Fye weiter vor.

Das wäre natürlich das Beste, aber...

Wie von selbst ging Kuroganes Blick zur Küchentür, hinter der die Kinder mit ihren vielen Spielsachen spielten. Unter ihnen seine Tomoyo...

„Das dauert keine zwanzig Minuten und dann siehst du sie auch schon wieder, Kuro-rin“, scherzte der Blonde, der scheinbar ganz genau gemerkt hatte, was ihm durch den Kopf ging.

Und er hatte Recht. Statt sich hier seiner Trübsal hinzugeben, sollte er wenigstens die paar Dinge, die er tun konnte, so schnell wie möglich erledigen. Egal, wie gering die Chancen sein mochten. Es war immer noch besser als nichts.

Entschlossen stand er auf.

„Kann ich dich noch mal für ein paar Minuten allein lassen?“

„Klar, kein Problem! Ich halte hier solange die Stellung.“

‚Kannst du deine Angst unter Kontrolle halten, wenn ich mich noch einmal los mache? Und passt du gut auf meine Tochter auf?’

‚Ja. Ich bin in Ordnung und um Tomoyo werde ich mich natürlich kümmern.’

Weder er noch der Blonde hatten die beiden Themen direkt angesprochen, dennoch hatten sie sich problemlos verstanden, dessen war sich der Schwarzhaarige sicher. Es war schon seltsam. Als ob sie miteinander sprachen, ohne Worte zu benutzen. Sie wussten inzwischen so viel von dem jeweils anderen, dass alles weitere gar nicht mehr nötig war.

Ein wenig beruhigter verließ Kurogane den Raum.

Aber es gab da noch etwas, was neben der allgemeinen Problematik ganz besonders an ihm nagte.

„ein Hinweis der Mutter“

So hatte die Begründung gelautet, mit der das Jugendamt ihm das Sorgerecht für seine Tochter entziehen wollte. Tomoyos Mutter. Es war schlicht und ergreifend unmöglich. Was hatte man sich da nur für einen schlechten Scherz erlaubt?
 

Kurz nachdem der Schwarzhaarige die Küche verlassen hatte, machte auch Fye sich auf den Rückweg zu seinen Schützlingen und Sakura, der er die Obhut für die Kleinen in den letzten zehn Minuten ganz allein überlassen hatte.

Sakura-chan... Es wäre ihm lieber gewesen, wenn sie noch ein paar Tage zu Hause geblieben wäre. Aber bitten konnte er sie darum natürlich nicht, das wäre reichlich seltsam und würde nur unangenehme Fragen aufwerfen, auf die er einfach keine passende Antwort geben könnte.

Vom Aufenthaltsraum aus bekam der Kindergärtner gerade noch mit, wie die kleine Tomoyo ein weiteres Mal an ihrem Vater klebte und ihn nicht schon wieder gehen lassen wollte. Auch dem Herrn Papa stand nicht so sehr der Sinn danach, sich schon wieder von seinem kleinen Sprössling zu trennen, das sah man ihm deutlich an. Generell sah man dem sonst so verschlossenen Brummbär heute so vieles an. Seine Mimik war ein offenes Buch, das fortwährend von seinen Problemen erzählte. Wenn er den Kummer in den sonst so klar leuchtenden Augen sah, vergaß Fye sogar seine eigenen Probleme für den Moment und verfiel in angestrengtes Nachdenken, ob es nicht doch irgendeine einfache, effektive Lösung gab.

Gerade lösten sich Vater und Tochter widerwillig von einander, die Kleine blieb wartend im Flur zurück, während der Große sich schließlich umdrehte und nach draußen verschwand. Einige Sekunden blieb sie so stehen, sodass Fye im ersten Moment befürchtete, sie könnte ihm vielleicht nachlaufen, doch dann drehte sie sich um und kam in den Aufenthaltsraum zurück.

Wie jedes Mal, wenn sie sich von ihrem Vater verabschieden musste, klang der Trennungsschmerz in den hübschen violetten Augen noch ein wenig nach. Nicht nur für Kurogane, auch für Tomoyo würde eine Welt zusammenbrechen, wenn man sie plötzlich von ihrem Vater trennen würde.

Als das Mädchen direkt vor seinen Füßen anhielt, hielt der Kindergärtner in seinen Gedanken erstaunt inne.

„Nii-chan, weißt du, was Papa hat?“

Autsch, Volltreffer.

„Ah, dir ist es also auch aufgefallen, ja?“, versuchte er, die direkte Frage vorsichtig zu umgehen.

„Ja. Papa sieht so traurig aus. Seit gestern schon. Als ob etwas Schlimmes passiert ist.“

Tomoyo lag mit ihrer Vermutung gefährlich nah. Fye musste aufpassen, dass sie den genauen Grund für diese plötzliche Depression nicht auch herausbekam.

„Stimmt, das habe ich mich auch schon gefragt.“

Also besser unwissend spielen. Lügen erkannte die Kleine mit Sicherheit. Und auf die Schnelle fiel ihm auch nichts Passendes ein. Seit wann ließ ihn seine Kreativität eigentlich so im Stich?

„Können wir meinen Papi nicht irgendwie wieder fröhlich machen?“

„‚Wir’?“, fragte Fye verdutzt.

„Na ja, du magst Papi doch auch, da dachte ich...“

Tomoyo sprach noch weiter, doch das bekam Fye erst gar nicht mit. Die Worte der Kleinen waren Fye wie ein Blitz in den Kopf gefahren. Oder eher in den Bauch.

‚Du magst Papi doch auch’?

Wie...genau hatte sie das gemeint? Okay, sie war vier Jahre alt. Sie verstand von solchen Dingen ganz sicher noch nichts. Wahrscheinlich meinte sie einfach nur, dass er und Kurogane doch nun Freunde waren. Waren sie ja irgendwie auch.

Nur...warum wollte das Kribbeln dann einfach nicht mehr aufhören, der Wortlaut nicht aus seinem Kopf verschwinden?

‚Du magst Papi doch auch.’

„Nii-chan?“

Ertappt fuhr er ein wenig zusammen, sah das kleine Mädchen fragend an, welches scheinbar auf irgendeine Antwort von ihm wartete.

„Was...meintest du noch mal, Tomoyo-chan?“

Zuerst runzelte die Kleine leicht die Stirn, dann wiederholte sie ihre Worte noch einmal.

„Papi macht immer so tolle Sachen für mich und ich freue mich da immer ganz dolle. Und da dachte ich, dass wir vielleicht auch etwas Tolles für meinen Papi machen könnten, damit er sich auch freut. Aber ich weiß nicht, was...“

Fye wurde sich zum wiederholten Mal bewusst, was für ein wahnsinnig süßes Kind Kurogane da hatte. Dass sie sich so sehr um ihren Vater sorgte. Und die Idee war nicht einmal schlecht. Vielleicht konnten sie das große Hündchen wirklich irgendwie ein wenig aufheitern...

„Hm...“, überlegte Fye laut. „Weißt du was, Tomo-chan? Ich glaub, mir ist da neulich etwas aufgefallen...“
 

Die versprochene E-Mail war tatsächlich schon in seinem Posteingang gewesen, im Anhang ein entsprechender Antrag auf Widerruf gegen die Entscheidung des Jugendamtes. Die Formulierung klang reichlich kompliziert. Sie bezog sich vor allem auf seinen Anspruch auf Sorgerecht und Elternrecht, welche er als Vater laut dem BGB hatte und die auch in einigen Paragraphen der Satzung des Jugendamtes verankert zu sein schienen. Im Schluss mit einer Bitte auf Überprüfung der Sachlage durch einen Fachverständigen.

„Sekretärin“...

Das war bei weitem keine angemessene Bezeichnung für diese Person. Nur noch wusste der Schwarzhaarige nicht, wer oder was sie wirklich war.
 

Zurück im Kindergarten, hatte sich die Atmosphäre plötzlich stark verändert. Tomoyo begrüßte ihn zwar so überschwänglich wie immer, wenn er zwischendurch weg gewesen war, doch da lag so ein seltsames Glitzern in ihren Augen, das er nicht so recht deuten konnte.

Auch der Blondschopf, den er wie erwartet im Spielzimmer antraf, hatte dieses verdächtige Funkeln in den Augen, das so gar nicht in die derzeitige Situation und vor allem zu der bisher anhaltend kriselnden Stimmung passen wollte.

„War irgendetwas los, während ich weg war?“, fragte Kurogane an seine Tochter gewandt, die fröhlich an seinem Arm hing, schaute dabei aber wenigstens genauso oft zu Fye herüber.

Allerdings schien keiner von beiden geneigt, seine Frage zu beantworten. Missmutig zogen sich Kuroganes Augenbrauen zusammen.

Was zur Hölle spielten die zwei hier mit ihm?

Wenn die kleine Praktikantin und die vielen Knirpse nicht in Hörweite gewesen wären, hätten sich alle beide eine kräftige Beschwerde über diesen absolut deplatzierten Blödsinn anhören dürfen – deplatziert vor allem, weil es ganz eindeutig irgendetwas gegen ihn Gerichtetes sein musste.

Trotz der Heimlichtuerei schien diese seltsame neue Verbindung zwischen ihm und dem Kindergärtner immer noch zu funktionieren, denn ohne dass auch nur ein Wort gefallen war, legte dieser mit einem schelmischen Zwinkern den Finger auf die Lippen und meinte dann: „Wenn sich das große Hündchen noch ein bisschen gedulden kann und nicht gleich losbellt, dann findet es den leckeren Knochen ganz allein.“

„Welches Hündchen?“, fragte Tomoyo verwundert.

Kurogane ignorierte sie. Das war ja wohl die Höhe! Erst diese dämlichen Spitznamen, danach endlich einmal so etwas wie Ernst und Aufrichtigkeit zwischen ihnen und jetzt doch wieder dieses alberne Versteckspiel – UND nun wurde er auch noch mit irgendwelchen Viechern verglichen!

„Hihi, du kannst ja richtig knurren, Papi! Bist du etwa der Hund?“, giggelte Tomoyo plötzlich neben ihm.

Er hatte...WAS?

Das war ja wohl echt die Höhe! Die zwei machten ihn einfach nur fertig.

„Euch kann man keine zwei Sekunden aus den Augen lassen!“, zischte er, funkelte beide aus dem Augenwinkel böse an und stahl sich Richtung Küche davon.

Er brauchte jetzt dringend Ruhe vor den beiden.

„Nimm dir für morgen Nachmittag mal nix vor“, hörte er noch leise Fyes Worte, als er an ihm vorbeirauschte, entschied sich aber, ihn zu ignorieren.
 

Bis zum späten Nachmittag hatte sich die Stimmung wieder gelegt. Kuroganes angekratztes Gemüt hatte sich nach zwei Tassen Kaffe – er hatte sich extra welchen mitgenommen, als absehbar geworden ist, dass er nun für längere Zeit hier bleiben würde – wieder beruhigt, Tomoyo war auch bald wieder ihr ganz normales, niedliches selbst und auch der Kindergärtner wirkte wenig später schon wieder erstaunlich normal. Erstaunlich vor allem deshalb, weil die Albernheit vom Mittag ihm scheinbar neue Energie verliehen hatte. Er wirkte bis auf einige wenige Momente sehr viel ausgeglichener als die letzten Tage.

Viel mehr als der Kaffee war es letztlich wohl diese Tatsache, die auch Kurogane wieder beruhigt hatte. Was auch immer die beiden ausgeheckt hatten, es hatte dem Blondschopf zumindest ein Stück Seelenfrieden zurückgegeben – für den Moment.

Wie versprochen schien die kleine Praktikantin den Jungen angerufen zu haben, denn kurz nach 17:00 Uhr stand dieser auch schon in der Tür. Ein wenig abgehetzt wirkte er. Wahrscheinlich hatte er bis zur allerletzten Minute noch gearbeitet und war dann Hals über Kopf aufgebrochen. Ein wenig tat es Kurogane leid, dass er ihn in einem so ungünstigen Moment belästigen musste – abgesehen davon, dass er ihn und die Kleine ÜBERHAUPT belästigen musste. Doch es ging nicht anders.

„Shaolan-kun! Kommst du heute wieder Sakura-chan abholen?“, fragte Tomoyo freudig, als sie ihn erblickte.

Das war denkbar ungünstig. Tomoyo sollte nichts davon mitbekommen, weshalb der Junge heute hier war.

„Äh...“, unsicher huschte dessen Blick zwischen Kurogane und dem kleinen Mädchen hin und her. „Ja, genau. Ich wollte Sakura abholen.“

Innerliches Ausatmen. Das war gerade so noch gut gegangen.

Dem Kindergärtner schien die Spannung nicht entgangen zu sein. Und gerade weil er ebenfalls wusste, warum Shaolan jetzt hier war, lenkte er schnell ein und half, Kurogane eine ruhige Atmosphäre zu verschaffen.

„Tomo-chan! Wir haben Moko-chan noch gar nicht gefüttert! Hilfst du mir schnell?“

„Au ja!“

Mit dem Karnickel konnte man sie immer wieder aufs Neue begeistern. Kurogane machte drei Kreuze.
 

Als sie schließlich nur noch zu dritt waren, brachte Kurogane sein Anliegen vor.

„Auch wenn ich diese Sache ungern weiter vertiefen möchte... Ihr erinnert euch ja an den Abend, als die Kleine von dem Betrunkenen belästigt wurde, oder?“

„Natürlich“, antwortete der Junge, sein Gesicht angespannt.

„Der Mann war ein Soldat aus meinem Regiment. Ich hab ihn an dem Abend aus der Kneipe abholen müssen, weil er nicht mit den anderen zurück gekommen war. In welchem Zustand er war, habt ihr ja gesehen.“

Beide nickten.

„Das Problem ist...er hat jenen Abend nicht überlebt.“

Dem Jungen erschlafften in diesem Moment jegliche Gesichtszüge und bei dem Mädchen befürchtete er im ersten Moment sogar, dass sie umkippen könnte, so bleich war sie auf einmal geworden.

Kurogane wartete einen Moment, damit sie diese Information erst einmal verarbeiten konnten, bevor er weiter sprach.

„Er hat sich nach meinem Eingreifen ganz schön aufgeregt, ist handgreiflich geworden und bekam irgendwie sogar meine Dienstwaffe zu fassen. Wenn ich ehrlich bin, kann ich echt nicht sagen, wer von uns beiden am Ende auf den Auslöser gekommen ist. Fest steht, dass sich ein Schuss gelöst hat, der ihn das Leben gekostet hat.“

„Oh mein Gott...“, stotterte die Kleine schließlich.

Sie war immer noch bedrohlich blass, sodass der Schwarzhaarige sich wirklich nicht sicher war, ob es gut war, ihr das erzählt zu haben. Ihr Freund schien das ähnlich zu sehen, denn er legte schützend seinen rechten Arm um sie, griff mit der freien linken Hand nach ihrer.

„Aber warum...warum haben Sie uns das verschwiegen? Wenn an dem Tag etwas so Schlimmes passiert ist und wir sogar kurz davor noch bei Ihnen waren...“

Sie schüttelte verzweifelt den Kopf, dann schloss sie die Augen, atmete ein paar Mal tief durch, scheinbar um ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.

Schließlich schien sie sich beruhigt zu haben und sah Kurogane mit ziemlicher Festigkeit an.

„Sie haben Ihren Kollegen bestimmt nicht töten wollen.“

Was Kurogane am meisten verwunderte, war, dass sie es nicht einmal als Frage formuliert hatte. Es war eine reine Feststellung gewesen. Und sie sprach ihm aus der Seele.

„Nein.“ Wie zur Bekräftigung der Worte schüttelte er sanft den Kopf. „Das wollte ich nicht. Ich kann es nicht ändern, aber ich wünschte, es wäre nicht dazu gekommen.“

Warum war es plötzlich so viel geworden? Warum hatte er die Übersicht verloren? Das hätte ihm nicht passieren dürfen.

„Das muss wirklich schlimm für sie sein... Sind...sind Sie deshalb so oft mit im Kindergarten? Haben Sie deswegen ihre Arbeit verloren?“

Klar, dass diese Frage irgendwann kommen musste. Spätestens jetzt, wo er wirklich täglich hier war, wurde es doch auffällig, dass etwas mit seiner Arbeit nicht stimmte.

„Nicht direkt entlassen, aber suspendiert. Genaueres kann erst entschieden werden, wenn der Fall geklärt ist. Das allein wäre auch gar kein Problem. Die Anwälte in der Armee sind sehr gut. Ich bin sicher, dass früher oder später alles in Ordnung gekommen wäre. Allerdings habe ich jetzt keine Zeit mehr zu warten. Das Jugendamt will mir die Kleine wegnehmen.“

Zum wiederholten Male wurde er von den beiden fassungslos angestarrt. Irgendwo taten sie Kurogane auch Leid. Sie waren selbst noch halbe Kinder und trotzdem musste er sie mit solchen Problemen belasten.

„Das können die doch nicht einfach so...“, flüsterte das Mädchen fassungslos.

„Gibt es irgendetwas, was wir für Sie tun können, Kurogane-san? Wir wissen, dass Sie kein schlechter Mensch sind. Und wir wissen, wie gefährlich der Mann an dem Abend gewesen ist. – Ich will nicht wissen, was passiert wäre, wenn Sie nicht eingegriffen hätten...“

Der Junge vertraute ihm also ebenso. Irgendwie hatte es etwas Beruhigend, das zu wissen.

„Es gibt etwas, was ihr für mich tun könntet. Kennt ihr die Leiterin dieses Kindergartens? Yuuko Ichihara.“

„Ja, ich kenne sie. Bei ihr haben Fye-san und ich den Vertrag für mein Praktikum abgeschlossen“, erklärte das Mädchen.

„Diese Sekretärin scheint nebenbei noch anderweitig tätig zu sein. Ich weiß nicht, was genau sie noch macht, aber ganz offensichtlich kennt sie sich in Rechtsangelegenheiten aus. Ich habe heute Vormittag mit ihr gesprochen. Sie möchte auch mal mit euch reden, wenn das möglich ist.“

„Natürlich! Wann können wir Ichihara-san denn treffen?“, willigte der Junge sofort ein. Seine Freundin stimmte nickend zu.

„Ich geb euch mal ihre Telefonnummer“, antwortete Kurogane, während er eine kleine Visitenkarte aus seinem Portemonnaie zog. Dort waren neben der Dienstnummer auch die Sprechzeiten vermerkt.

Der Junge nahm sie entgegen, schaute sie sich zusammen mit dem Mädchen kurz an und ließ sie dann in seinem Portemonnaie verschwinden.

„Wir melden uns so schnell wie möglich bei ihr“, versprach er.

„Danke.“

Es war nach wie vor nicht viel. Auch die beiden hatten den eigentlichen Unfall nicht direkt gesehen und Kurogane wusste nicht, wie viel Gehalt ihrer Aussage noch beigemessen würde, nachdem sie ihn nun persönlich kannten. Aber es war besser als nichts und daran musste er festhalten...
 

TBC...



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Schreiberling
2012-01-15T19:01:53+00:00 15.01.2012 20:01
Besser spät als nie oder?
Jedenfalls erstmal frohes neues 2012^^
Ich hatte keine Probleme mich wieder reinzufinden, da ich gute Storylines nie vergesse. ;)
Es war wieder ein tolles Pittel und ein kleiner Lichtblick für deine Fans.
Ein wirklich schönes und mal ein bissl entspanntes Pittel.^^
Ich kann es trotzdem kaum erwarten, was als nächstes passiert.
Hoffentlich kannst du auch in 2012 wieder was reinstellen.
Wann ich es lesen kann, weiß ich noch nicht, aber ich bleib dran.
Du bitte auch, ja?
Von:  sleeping_snake
2011-10-21T21:32:51+00:00 21.10.2011 23:32
Hallo erstmal. ^^
Ich bin letzes Wochenende quer eingestiegen bei euer FF und konnt nicht mehr aufhören zu lesen.

Ein dickes, fettes Kompliment für diesen absolut unglaublich angenehmen und flüssigen Schreibstil. Die Augen gleiten nur so über die Zeilen.
Ein echter Hochgenuss.

Die Story selber ist allerliebst und sehr bewegend. Beinahe so wie man es von Clamp gewohnt ist. ^^
Dementsprechend kann ich mir die Charas richtig gut vorstellen ohne das sie OOC wirken. ^^
Kurogane als Papa ist schon eine Meisterleistung. ^^

Mit den Schickssalschlägen haltet ihr nicht gerade hinterm Berg, und habt mir immer wieder Herzklopfen bereitet. Besonders hart getroffen hat mich der Jugendamtbeschluss. ;.;
Armer Kurogane. *patt*
Jetzt scheinen sich die Beiden immer mehr anzunähern und die eindeutig zweideutigen Bemerkungen erreichen endlich auch unsere Helden. *ggg*
Yuko wittert doch was. ^^
Die hat schon längst gepeilt, das Fye hoffnungslos verknallt ist.

Ich bin schon schwer gespannt wie es weitergeht und hoffe ihr schreibt schnell weiter.
Viel Muse jedenfalls.

lg S_S

PS: Kann ich per ENS informiert werden? Danke. ^^
Von:  Zaizen
2011-06-28T19:18:31+00:00 28.06.2011 21:18
Juhu! Das lange Warten hat sich schlussendlich vollends gelohnt! Ich hab extra nochmal die ganze FF gelesen um das Kapitel in vollen Zügen genießen zu können! Und ich muss sagen - diese FF ist immer noch so grandios, wie ich sie in Erinnerung hatte!

Sehr gespannt bin ich auf die kleine "Überraschung", die Fye und Tomoyo für ihr großes Hündchen geplant haben. Ich bin schon die ganze Zeit fieberhaft am überlegen, was es denn sein könnte. =)
Auch bin ich begierig darauf zu wissen, wie Kuro-pon seinen lieben Fye glücklich machen will - die Szene ganz am Anfang des Kapitels war schon wirklich niedlich gewesen. :>

Allerdings mache auch ich mir langsam Sorgen um das Wohlergehen der lieben Chii ...

Ich freu mich schon riesig auf das neue Kapitel. ^-^

GlG Zaizen (aka Hatake)
Von: abgemeldet
2011-06-18T14:32:53+00:00 18.06.2011 16:32
huhu!

Ich muss sagen, ich hatte fast die Hoffnung aufgegeben, dass ihr ein neues kapietel nochmAL Online setzten würdet, aber dann sah ich heute nach ewigkeiten doch nochma, nach und tataa!
Da ist es, ein neues Kapitel.

Ich hoffe das ihr wircklich weiter macht und es villeicht sogar etwas früher ein neues kapietel geben wird. Ich mag eure Ff sehr und freue mich jedes mal riesig wenn sie weiter geht.

LG
Welpenherz
Von:  Toushirou
2011-06-06T15:26:24+00:00 06.06.2011 17:26
Yay neues Kapüü <33
Ich liebe diese FF und finds toll das ihr sie noch fortsetzt :)
Ich hoffe das neue Kapi kommt jetzt schneller so auf heißen Kohlen zu sitzen ist schon leicht fieß xD
Bin gespannt was die beiden sich für das Hündchen ausgedacht haben und ob man die Sache mit dem Jugendamt noch klären kann :x
Hoffentlich klärt sich dann auch die Sache für Fye......
Naja ich freue mich schon sehr wenns wieder weiter geht x3

Liebe Grüße, Toushirou
Von: abgemeldet
2011-06-05T21:58:15+00:00 05.06.2011 23:58
Juhuu, es geht weiter! 8^____^8
Ich weiß gar nicht, wie oft ich die FF jetzt schon gelesen und sehnsüchtig ein neues Kapi erwartet hab - und jetzt ist es endlich so weit!! *_*

Ich vertraue voll und ganz darauf, dass Yuuko Kurogane letztlich helfen kann, aber bis zum Ziel wird es vemutlich noch einige Hochs und Tiefs geben...zumal sich Kurogane nun ja offiziell 'verpflichtet' hat, sich um Fye zu kümmern und dessen Leben ist gerade auch alles andere als einfach. Und Tomoyo darf man auch nicht außer acht lassen; die Kleine ist für ihr Alter echt scharfsinnig und wird sich sicher nicht ewig von den Problemen ihres Vaters und ihres Nii-chan ablenken lassen.
Ich bin gespannt, was sich da noch so alles ergibt!
Aber erstmal bin ich neugierig, was sich die beiden Tunichtgute ausgedacht haben um das 'Hündchen' wieder etwas aufzumuntern X3 Sie scheinen sich jedenfalls sehr sicher zu sein, dass ihr Plan aufgeht XD
Freu mich schon aufs nächste Kapi~

Grüssle, Puffie~
Von:  CptJH
2011-06-05T18:40:22+00:00 05.06.2011 20:40
Jaaa! Ein neues Kapitel
ENDLICH!

Ich hatte sogar keine Probleme, wieder reinzukommen.
Das Kapitel war wieder spannend und auch lustig.^^
Bin schon gespannt auf das nächste Kapitel, das hoffentlich shcneller kommt XD
Von:  swiss-chocolate
2011-06-05T18:04:51+00:00 05.06.2011 20:04
Ein neues Kapitel!! Yes!!
Ich hoffe Yuko kann Kurogane helfen. Ich bin schon gespannt wie Kurogane Fye glücklich macht. ^^
Was Tomoyo und Fye echt ausgeheckt haben?
Ich freu mich schon auf das nächste Kapi. ^^


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