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Der Weg zum Glück

von

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Hunde, die bellen, beißen nicht

Hier kommt das neue Kapitel und ich hoffe, Klayr und ich können euch wieder ein wenig damit begeistern ^^. Ihr begeistert uns mit dem vielen Feedback ja auf alle Fälle :D. Jetzt sind wir schon fast bei 100 Kommentaren... WOW! Da bleibt einem echt die Spucke weg! *euch alle umknuddel* ^-^
 

Über gefundene Rechtschreibfehler bin ich wie immer dankbar =).
 

-~*~-
 

Disclaimer: Die Charas gehören (bis auf wenige Ausnahmen) nicht uns, sondern Clamp. Wir wollen kein Geld damit verdienen, sondern nur unterhalten.
 

Erstschreiber des Kapitels: Klayr_de_Gall

Kapitel: 9/26
 

-~*~-
 

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

(Lucius Annaeus Seneca)
 

-~*~-
 

Hunde, die bellen, beißen nicht
 

Tomoyo hatte noch in der Nacht jedes hundeähnliche Kuscheltier aus ihrem Kinderzimmer verbannt, war aber irgendwann nach Mitternacht trotzdem zu ihrem Vater ins Bett gekrochen, was dieser nur mit einem Brummen zur Kenntnis genommen und weitergeschlafen hatte. Das Mädchen nahm ihm das nicht übel, denn sie war davon überzeugt, dass ihr Papi sie ihm Notfall trotzdem beschützen würde. Nii-chan hatte sie ja auch beschützt! Ja, wenn Fye-nii-chan jetzt hier wäre, würde sie wohl noch beruhigter schlafen können. Aber na ja, bei ihrem Lieblingspapa war es auch schön.
 

Als Kurogane am nächsten Morgen aufwachte, stellte er mit einem Blick auf den Wecker fest, dass es noch gut eine halbe Stunde hin war, bis dieser klingeln würde. Aber nach wieder einschlafen war ihm nun auch nicht besonders zumute. Fast lautlos murrend erhob er sich, vorsichtig, um Tomoyo nicht zu wecken, und verließ auf leisen Sohlen das Schlafzimmer. Nur kam er nicht sehr weit. Mitten im Flur machte er unliebsame Bekanntschaft mit einem großen Schäferhund-Stofftier, über das er unvorbereitet stolperte.

„Was?!“

Erschrocken hielt er sich an der Kommode fest und warf dabei die Schale mit den Schlüsseln und allerlei Kram herunter, welcher sich laut scheppernd auf dem Parkettboden verteilte. Aber er stürzte zumindest nicht und brach sich das Bein.

‚Oh, dieses Kind! Die kann sich was anhören, ihr blödes Spielzeug hier liegen zu lassen!’

„Tomoyo!“

Gereizt vor sich hingrollend ging er wieder zurück in sein Zimmer, wo sich die Vierjährige auf dem großen Bett breit gemacht hatte. Anscheinend hatte der Lärm sie geweckt, denn sie blinzelte müde zu ihrem Vater hinauf.

„Jaa?“

„Wieso liegen deine Stofftiere im Flur?“

Nun rappelte die Kleine sich auf und blickte verschlafen vor sich hin.„Na weil...nicht, dass die mich beißen.“

Oh ja. Was für eine Logik! So was konnte echt nur von einem kleinen Kind stammen!

„Spielzeug beißt nicht!“, hielt Kurogane wie immer mit handfester Logik dagegen, konnte den Gedankengang seiner Tochter nicht verstehen, geschweige denn nachvollziehen, obwohl wohl viele Vierjährige nach solch traumatischen Ereignissen so handeln würden.

„Und wenn doch?“, trotzig sah sie ihn an.

„Es gibt kein ‚doch’, Kleine.“ Entnervt schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf. „Kuscheltiere können nicht beißen!“

Aber Tomoyo war und blieb der Überzeugung, dass die Stofftiere eine absolute Gefahr für ihr Leben darstellten und blieb stur, da konnte selbst ein noch so griesgrämiger Vater nichts daran ändern. Und da Kurogane nach diesem Start in den Morgen nicht die Geduld dafür hatte, sich stundenlang solch sinnlosen Diskussionen seiner sturen Tochter zu widmen, gab er es kurzerhand auf und verließ mit dem Statement „Steh auf und zieh dich an, es gibt gleich Frühstück“ wieder sein Zimmer. Es hatte doch eh keinen Sinn! Und wenn er daran dachte, dass er am Nachmittag noch vorhatte, mit dem kleinen Dickschädel ins Tierheim zu fahren... Na schönen Dank!

Die Dunkelhaarige fand sich schließlich gähnend und mit einer Bürste in der Hand im Rahmen der Küchentür wieder, während ihr Vater gerade am Kaffeeaufsetzen war.

„Papa? Machst du mir Zöpfe?“

„Seh ich aus wie der Friseur?“, war die knappe Antwort. War er hier ein Kindermädchen oder was? Na ja okay...eigentlich war er noch mehr, ihr Vater, aber woher sollte er denn bitte wissen, wie man Zöpfe machte?

„Soma hat das aber auch immer gemacht!“

Tomoyos patzige Worte trugen nicht gerade zur Steigerung seiner Laune bei und er warf ihr nur einen gereizten Blick über die Schulter zu, bevor er sie dann einfach ignorierte, sich wieder wichtigeren Dingen – in dem Fall dem Kaffee – widmete. Als die Vierjährige das bemerkte, plusterte sie schmollend die Backen auf und machte auf dem Absatz kehrt.

„SO! Dann geh ich eben zu Soma!“

Und ehe Kurogane sich versah, geschweige denn reagieren konnte, hörte er auch schon, wie die Wohnungstür laut zuschlug. Was zum Teufel...? Die ging doch jetzt nicht wirklich zu Soma?! Zwar wohnte die Kindererzieherin nur zwei Etagen weiter unten, denn sie war vor vier Jahren hergezogen, als absehbar wurde, dass der Job lange dauern und all ihre Aufmerksamkeit beanspruchen würde, aber was würde sich Kurogane wieder anhören können, wenn jetzt die Kleine bei ihr klingelte, nur um die Haare gemacht zu bekommen? Soma würde ihm den Kopf waschen. Und das nicht gerade zimperlich!

„Verdammt, Tomoyo!“

Kaum hatte er die Haustür aufgerissen, rief er das seiner Tochter auch schon nach. „Lass den Quatsch!“ Doch sie streckte ihm nur vom Ende des Ganges frech die Zunge heraus, bevor sie ins Treppenhaus verschwand.

‚Miststück!’, dachte der Schwarzhaarige nur, bevor er ihr auch schon nachjagte. Oberkörperfrei und barfuss! Was tat man nicht alles, um einer Furie zu entgehen! Aber der Zwerg war entgegen aller Erwartungen für ihr Alter sehr flink, wenn sie wollte, und drückte schon fest auf die Klingel von Wohnung Nummer 2 und von drinnen erklang auch gleich ein „Komme sofort!“, als Kurogane unten ankam. Gerade als er hinter Tomoyo zum Stehen kam, um sie sich zu schnappen und zum ersten Mal mit dem Gedanken spielte, ihr wirklich den Hintern zu versohlen, ging die Tür auf und ihnen gegenüber stand Soma, recht verschlafen, mit einer Tasse Tee in einer Hand und im oberschenkellangen Bademantel.

„Guten Morgen?“ Verwirrt musterte sie die beiden Sugawaras, die wohl auch ein recht absurdes Bild abgeben mussten. Immerhin war Tomoyo nicht mal gekämmt und recht exotisch angezogen. Und ihr Vater ein Anblick ohnegleichen!

„Ähm...“, begann Kurogane, wurde aber von der Vierjährigen prompt unterbrochen.

„Soma! Kannst du mir Zöpfe machen? Papa will nicht.“

„Ach so? Ich denke eher, er kann nicht.“

Mit einem abwertenden Blick maß sie den schwarzhaarigen Mann vor sich und ließ sich nicht im Geringsten von dem ansehnlichen Körperbau beeindrucken. Mann blieb Mann. Und da sie Kurogane gut kannte, beurteilte sie ihn zunächst erst einmal nach dem Charakter und nicht nach dem Aussehen. Auch wenn er, zugegebenermaßen, seinen Job in Bezug auf sportliche Betätigung recht gut genutzt hatte, das konnte selbst sie nicht abstreiten.

„Na dann komm mal rein, Kleines. Ich nehme an, du hast noch nicht gefrühstückt? Wahrscheinlich würde es eh schon wieder Cornflakes geben.“

„Hm. Ich mag die aber!“

„Die bestehen ja auch fast nur aus Zucker.“

Mit einem freundlichen Lächeln lotste Soma das Mädchen in ihre Wohnung und war sogar so freundlich, die Tür offen zu lassen, falls ihr ehemaliger Arbeitgeber das Bedürfnis verspüren sollte, sich ein wenig weiterzubilden. So schwer war es ja nun nicht, einen Zopf zu binden, aber anscheinend lernte man das nicht unbedingt bei der Armee.

„Was möchtest du denn für einen Zopf, Tomo-chan?“, fragte die junge Erzieherin gerade, als Kurogane ihre aufgeräumte Küche betrat und sich befremdet umsah. Bei ihm sah es zwar auch nicht schlecht aus, aber so blitzblank? Soma hatte wohl einen ziemlich ausgeprägten Putzfimmel.

„Einen Geflochtenen!“

Soma lächelte auf den Wunsch der Kleinen hin und setzte sich, teilte ihr Haar ordentlich und begann dann den Anfang zu flechten, bevor ihr Blick auf den hochgewachsenen Mann fiel, der nun etwas nutzlos in ihrer Küche stand.

„Wie wär’s, wenn ich dir zeige, wie man Haare flechtet, dann muss deine Tochter nicht jedes Mal bis zu mir runter kommen.“

Gleich noch etwas Salz in die Wunde gestreut, und entsprechend bissig sah Kurogane sie dann auch an. Irgendetwas in seinen nicht vorhandenen Bart knurrend, kam er dann aber doch und setzte sich auf den Stuhl, von dem Soma sich erhob, ihm die dunklen Strähnen seiner Tochter in die Hände drückend. Dann vergingen gut zehn Minuten, in der die gebräunte Erzieherin all ihre Geduld aufbringen musste, um Kurogane anständig zu erklären, wie man einen Zopf flocht, denn er stellte sich wirklich blöd an. Schließlich schien er es wenigstens etwas verstanden zu haben und sie ließ es ihn allein probieren. Leider recht erfolglos.

„Kurogane!“ Soma stemmte empört die Hände in die Hüfte. „Du sollst keinen Seemannsknoten knüpfen, sondern ihr die Haare flechten! Hast du so was als Kind nie von deiner Mutter gezeigt bekommen?“

„Seh ich vielleicht aus wie ein Kind?“

Soma öffnete auf die gefauchten Worte sogleich den Mund, um eine spitze Bemerkung von sich zu geben, klappte ihn dann aber ohne ein Wort wieder zu, betrachtete den schwarzhaarigen Mann stattdessen. Trotz seiner markanten, immer ernsten Züge, wirkte dieser nicht älter, als er eigentlich war. Mitte Zwanzig. Dennoch konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen, dass Kurogane jemals ein Kind gewesen sein sollte. Gerade er, der nicht mal Verständnis für die Gefühle seiner eigenen Tochter hatte, geschweige denn sich in sie hineinversetzen, sie nachvollziehen konnte...

Natürlich WAR er mal klein gewesen, das war der Erzieherin schon klar, aber trotzdem. Schon als sie den alleinerziehenden Vater zum ersten Mal getroffen hatte, hatte er ausgebrannt und reizbar gewirkt, sie erfuhr lediglich, dass er wegen einer Versetzung längst nicht in der Lage sein würde, sich unter der Woche um seine kleine Tochter zu kümmern. Leicht verdientes Geld. Außerdem durfte sie anfangs in seiner Wohnung wohnen, nahm sich aber später im selben Haus eine eigene. Denn wenn Kurogane am Wochenende mal nach Hause kam oder ein, zwei Tage Urlaub hatte, dann war er unausstehlich. Wenn man ihn nur falsch ansah, dann explodierte er schon, von ansprechen ganz zu schweigen. So war sie oft mit Tomoyo zu sich geflüchtet. Der junge Mann wäre mit der Kleinen ja sowieso überfordert gewesen. Vielleicht war es ja dieser jahrelangen unliebsamen Konfrontation mit ihm zu verschulden, dass Soma nicht glauben konnte, dass der Schwarzhaarige je ein Kind gewesen war. Hatte sein Job das aus ihm gemacht? Oder das Verschwinden seiner Lebensgefährtin und Mutter seines Kindes?

Andererseits...

„Papa! Du hast schon wieder deine Finger verfitzt!“

„Oh, ehrlich?“

Mit einem nachsichtigen Schmunzeln beobachtete die gebräunte Frau, wie Vater und Tochter nun gemeinsam versuchten, das Ende des langen Zopfes zusammen zu meistern.

Dennoch, Kurogane war ein Soldat, hatte vielleicht schon Menschen töten müssen. Was bewegte also eine liebende Mutter dazu, solch einem Mann das gemeinsame Kind zu überlassen? Diese Oruha – den Namen hatte die Erzieherin schließlich nach langen Diskussionen aus Tomoyos Geburtsakte erfahren – war entweder sehr verantwortungslos oder aber ganz davon überzeugt, dass ihr Ex-Freund doch mit der Kleinen umgehen konnte und ein guter Vater war.

Zugegeben, es hatte vier Jahre gedauert, aber ihre Überzeugung schien sich zu bewahrheiten. Kurogane machte sich. Im Moment saß er hier mit seiner Tochter auf dem Knie, einen knallvioletten Haargummi ums Handgelenk und absolut keinen Schimmer von dem, was er eigentlich tat. Aber er brachte die Vierjährige zum Lachen. Und wenn er das schaffte, konnte er kein schlechter Vater sein.

„Reicht das so, Kleines?“

„Hmm...“

Skeptisch betrachtete Tomoyo den Zopf. Überall standen Strähnen heraus und er war mehr als nur ungleichmäßig. Aber Kinder waren ja genügsam. Und außerdem zählte gerade etwas ganz anderes.

„Ja! Danke Papa, der ist sooooo toll!“

Und damit drückte sie dem verblüfften Mann einen dicken Kuss auf die Wange.

„Ich hab dich superlieb!“

Soma glaubte ihren Augen nicht zu trauen, als sich ein sanftes Lächeln auf das sonst so verkniffene, angespannte Gesicht schlich. Wie anders er doch gleich aussah.

„Du solltest den Zopf noch zusammenbinden. Mit dem Haargummi, du weißt schon.“

Und schon war das Lächeln wieder verschwunden. Stattdessen grummelte Kurogane nur ein „Weiß ich selbst!“ in Richtung der Erzieherin, tat aber wenigstens, was sie ihm gesagt hatte. Dann rutschte das dunkelhaarige Mädchen von seinem Schoß und lief strahlend zu der jungen Frau.

„Guck!“ Dabei drehte sie sich einmal und zeigte stolz den Zopf.

„Ja, sehr schön.“

Nachdem Tomoyo fertig gefrühstückt und Soma ihrem Vater noch eine weitere Moralpredigt darüber gehalten hatte, wie er sich heute früh angestellt hatte, dass Tomoyo überhaupt erst zu ihr gekommen war, ging es wieder in den Kindergarten.
 

Die Vierjährige benahm sich recht sonderbar, wann immer sie auf der Straße liefen, also vom Haus zum Wagen und danach von diesem zum Kindergarten, blickte immer wieder in alle Richtungen, als wäre der Teufel hinter ihr her. Vermutlich hielt sie Ausschau nach Hunden... Kurogane ahnte, dass ihm noch ein anstrengender Nachmittag im Tierheim bevorstehen würde.

Sobald sie allerdings das Gelände des Kindergartens betreten hatte, fiel die Besorgnis schlagartig von der Kleinen ab und sie stürmte gleich zu dem Blondschopf, der, mit einer Schlinge um den verletzten Arm, schon an der Tür wartete.

„Nii-chan!!!“

Die Kleine umarmte ihn so überschwänglich, dass sie ihm wohl ungewollt etwas weh tat, aber er sagte nichts dazu und ihr blieb sein kurzes, schmerzhaft verzogenes Gesicht verborgen. Kurogane nicht.

„Tomoyo, sei etwas vorsichtiger. Immerhin ist er verletzt.“

Erschrocken ließ sie von Fye ab und sah ihn forschend an, aber wie immer lag schon wieder das breite Lächeln, das alle an ihm gewohnt waren, auf seinem Gesicht. Erleichtert, da nichts weiter passiert war, lächelte sie nur kindlich zurück.

„Nii-chan, wie geht es deinem Arm?“
 

Durch Kuroganes Worte fühlte Fye sich plötzlich unwohl.

Warum nur? Warum musste Kurogane alles bemerken? Warum sah er ihn schon wieder so strafend an? Warum konnte er nicht so nett sein wie gestern im Krankenhaus? Beinahe hätte Fye die Hände zu Fäusten geballt, aber er beherrschte sich gerade noch und sah nur kurz zu Boden, wollte nicht, dass der Schwarzhaarige in seinem Gesicht lesen konnte, wie erschüttert er über die plötzliche Erkenntnis war. Kurogane durchschaute so viel...

„So schlimm ist es gar nicht! Ich trage den Verband nur, damit ihr euch nicht erschreckt, denn es ist ein klein wenig dick geworden, aber ansonsten ist alles okay! Ich fühl mich so prächtig wie immer!“

„Sicher? Tut es denn gar nicht weh?“, hakte sie kritisch nach.

„Na ja... Ein ganz kleines bisschen vielleicht, wenn ich mich zu doll bewege“, räumte der Blondschopf ein.

„Dann ist gut. – Das sah wirklich schlimm aus, gestern...“, gab sich Tomoyo schließlich halbwegs überzeugt und erleichtert zufrieden und ließ sich von dem blonden Mann bei der Hand nehmen und in das Gebäude führen. Ihr Vater, der noch ihre kleine Tasche trug, folgte kommentarlos. Drinnen erwartete sie das typische Durcheinader, das aber durch ein paar große, recht schwer aussehende Kartons, die die linke Seite des Raumes einnahmen, etwas befremdlich wirkte.

„Hach...so viel zu tun heute. Das schafft Shaolan-kun bestimmt nicht allein.“

Wehleidig sah Fye sich im chaotischen Aufenthaltsraum um und machte eine allumfassende Geste. Aber da der grummelige Schwarzhaarige nicht genau wusste, ob er das „zu tun“ auf den ganzen Dreck, die Unordnung oder einfach nur auf das viel zu bunte, systemlose Chaos im Allgemeinen bezog, gab er nur ein desinteressiertes „Pff“ zur Antwort und wandte sich schon demonstrativ zum Gehen. Als ob es ihn etwas anging, was der blonde Depp und seine Helferlein zu tun hatten! Und falls das Honigkuchenpferd dachte, er würde sich immer noch zu Dank verpflichtet fühlen, dann hatte er sich gewaltig geirrt! Er hatte sich bedankt und damit war die Sache für ihn erledigt.

„Was denn zum Beispiel, Nii-chan? Und wer ist Shaolan-kun?“

Sich nicht an der Ignoranz ihres Vaters störend, sprich, ihn einfach ignorierend, wandte Tomoyo sich nun an ihren Kindergärtner, der auch sogleich gluckste. Das war ein Bild für die Götter! Wie der liebe Kuro-wanko aus der Wäsche schaute, wenn sein kleines Töchterchen ihn nicht einmal verabschieden wollte! Zu köstlich!

„Ich wollte heute eigentlich das neue Regal für die Spielsachen aufbauen. Shaolan-kun ist der Freund von Sakura-chan. Er ist heute extra vorbei gekommen, um ein bisschen zu helfen.“

Die Vierjährige horchte auf, und er hatte auch das Interesse ihres Griesgrummelvaters, denn anscheinend wollte dieser doch nicht ohne Abschied gehen – nicht MEHR, wohl gemerkt. Schnuckelig, wirklich. Nur schien Tomoyo ganz andere Pläne mit ihrem Vater zu haben, als ihn gehen zu lassen.

„Oh, das kann doch Papa machen!“, verkündete sie strahlend und blickte treu zu dem großen Mann hinauf, als müsste es für ihn ja nichts Tolleres geben, als hier, in seinem „über alles geliebten Kindergarten, wo er schon die Freitage mit Begeisterung verbrachte“ nun auch noch unter der Woche zu helfen. Aber Kurogane reagierte vorhersehbar.

„Kommt nicht infrage!“, wetterte er sogleich giftig los. „Ich hab ganz anderes zu tun, als eure sinnlosen Regale aufzubauen!“

In dem Moment kam ein hoch gewachsener, schlaksiger Junge hereingestolpert, der anscheinend mehr von der großen Kiste, die er trug, gelotst wurde, als dass er diese führte. Noch ein Schritt und er kippte gefährlich weit nach vorn.

„Vorsicht, Junge!“, rief Kurogane noch und war mit einem einzigen großen Satz bei ihm, um die bereits fallende Kiste und damit auch den daran hängenden Jungen aufzufangen. Als der Braunhaarige sein Gleichgewicht wieder gefunden hatte und endlich hinter der großen Kiste hervortrat, konnte man erstmals sein Gesicht richtig sehen. Es war eben erwähnter Shaolan, der Freund der zierlichen Praktikantin. Er erkannte ihn sofort wieder, denn es war noch nicht so lange her, seit er den beiden aus der Patsche geholfen hatte.

„K-Kurogane-san?“, fragte der Junge verwundert, als er das Gesicht seines Retters erkannte. „Sie sind noch hier? Müssen Sie nicht langsam auf Arbeit?“

Den irritierten Worten entnahm Kurogane erleichtert, dass der Junge – und damit sicher auch das Mädchen – noch nicht auf dem aktuellsten Stand war. Und zum ersten Mal war er dem Plappermaul für seine Überschwänglichkeit dankbar, denn diese rettete ihn gerade davor, eine Antwort geben zu müssen.

„Shaolan-kun, du wirst es nicht glauben, aber Kuro-sama bleibt extra hier, um beim Regalbau zu helfen! Ist das nicht toll?“

„Sag mal, hörst du schwer? Mit deinem sinnlosen Kram will ich nichts zu tun haben!“ Auch wenn er sich insgeheim fragte, ob es der Gesundheit des Jungen so gut tun würde, wenn er jetzt einfach wieder verschwand, das Ganze war nicht seine Sache.

„Aber Kuro-sama, das ist doch nicht sinnlos! Wir brauchen das Regal, um das ganze Spielzeug hineinstapeln zu können. Damit es nicht immer rumliegt, weißt du.“

Doch der Schwarzhaarige verschränkte uneinsichtig die Arme und blickte grimmig in eine andere Richtung, schien absolut nicht einzusehen, warum gerade er das machen sollte.

„Mir egal, musst du halt mehr Ordnung halten“, hatte er auch gleich als Einwand parat.

„Ähm, also meinetwegen müssen Sie nicht extra hier bleiben...“, meldete sich Shaolan vorsichtig zu Wort und Fye kratzte sich etwas hilflos am Kopf, denn so hatte er sich das nicht vorgestellt, aber dann fiel sein Blick auf das dunkelhaarige Mädchen, das neugierig die großen Pappkisten bestaunte, und ihm kam eine ausgezeichnete Idee. Eine, die den lieben Herrn Papa garantiert umstimmen würde.

„Da hörst du’s, Tomoyo-chan...“, der Kindergärtner vollführte eine theaterlichte Geste und fasste sich an die Brust, womit er die ungeteilte Aufmerksamkeit der Vierjährigen hatte. „Es gibt wichtigeres als unser Spielzeug!“

„Aber Fye-san!“, versuchte es Shaolan erneut.

„Gar nicht wahr!“

Doch ihn schien gerade keiner mehr wahrzunehmen. Was für eine Äußerung, also wirklich! Das war natürlich jedem Kind unbegreiflich und Tomoyo war da nicht anders. Es KONNTE gar nichts Wichtigeres geben als Spielzeug!

„Nun, dein Papa hat es so gesagt.“

Entrüstet blickte sie zu ihrem „Rabenenvater“ auf. „Das stimmt gar nicht!“

„Kann sein.“

Da Kinderlogik dem hochgewachsenen Mann sowieso unbegreiflich war, widersprach er dennoch. „Aber ich bau das Regal nicht auf, und damit basta!“

„Aber Papa!“ Und nun kam Tomoyo zugute, dass sie die gleichen großen, dunklen Rehaugen hatte, wie ihre Mutter. Lieb blinkerte sie ihren Vater daraus an und hatte ihn bittend an der Hand gefasst. So konnte sie nur gewinnen, denn Kurogane war zwar recht stur, aber wann immer Oruha diese Masche angewandt hatte, hatte sie ihn zu fast allem gebracht. Und ihre vierjährige Tochter hatte dieses Talent offensichtlich geerbt.

„Och bitte!“
 

„Hey Kleiner! Lass die Finger von dem Hammer, wie oft denn noch!"

Ob es nun Tomoyos Rehblick zu verdanken war oder Fyes überzeugendem Lächeln, Fakt war, dass der Sturkopf der Nation sich hatte überreden lassen und nun inmitten von einem Chaos aus leeren Kartons, langen und kurzen Brettern und den verschiedensten Schrauben saß, die er hereingetragen hatte, während Shaolan andauernd die Wand vermaß und die Werte mit den verschiedenen Skizzen, die er als mögliche Regalanordnung aufgemalt hatte, abglich. Und Ryu machte seinem Ruf als neugieriger Frechdachs alle Ehre und kramte in allem herum, was dem ohnehin nervlich vorbelasteten „Handwerker“ nicht besonders zusagte.

„Aber ich will doch helfen!“, widersprach ihm der Bengel jetzt auch noch.

„Dann hilf mir, indem du dich verziehst!“

„Ich will aber richtig helfen, Kuro-ron!“

„Was hast du eben gesagt, Zwerg?“

Der braunhaarige Wuschelkopf hatte sich mit dem Missbrauch des Spitznamensverbots ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, worauf er jetzt mit gefährlich blitzenden blutroten Augen angesehen wurde. Natürlich schüchterte das den Zwerg kaum ein; zumindest verbarg er das gut.

„Werter Freund, mir deucht, es wäre angebracht, mit klügeren Argumenten zu parieren.“

Kurogane ächzte tonnenschwer. Hilfe, jetzt nicht auch noch dieser Dummquatscher!

„Ich habe ein „schlaues Argument“ für euch, also spitzt die Lauscher! Verzieht euch und spielt mit den anderen laufenden Metern, oder hier passiert gleich ein Arbeitsunfall!“

„Kuro-sama!“

Nun steckte der blonde Kindergärtner seinen Kopf in den Vorraum, angelockt von dem Lärm. Schmunzelnd betrachtete er die Szene, die sich ihm bot, auch wenn es langsam Zeit wurde zu schlichten.

„Sei doch nicht so streng zu ihnen, Kuro-kuro. Sie wollen doch nur helfen.“

„Am meisten hilft es mir, wenn die verschwinden und mich in Ruhe arbeiten lassen. Ich hatte nämlich nicht vor, hier den Rest des Tages zu verbringen!“

DER hatte ihm nun echt noch gefehlt!

„Aber wieso denn, Kuro-rin?“

Der junge Mann kam lächelnd zu ihm und nahm mit auf dem Boden Platz, spielte mit ein paar der längeren Schrauben, während er dem Schwarzhaarigen in die Augen sah.

„Lass sie doch mitmachen. Sicher gibt es etwas, was Ryu-kun erledigen kann, ohne dass er etwas kaputt macht. Und außerdem“, fuhr er schnell fort, bevor sein Gegenüber widersprechen konnte, „außerdem ist er dann wenigstens beschäftigt und lässt dich in Ruhe, ist das nichts?“

Ein widerwilliges Grummeln war die Antwort. So ungern Kurogane das auch zugab, aber der Sinn dieser Logik war nur schwer vom Tisch zu weisen. Und da der Blondschopf das wusste, lächelte er nur um so gewinnender und klapste leicht auf seinen gebräunte Handrücken. Diesem Griesgram war auch wirklich nur mit entwaffnender Logik beizukommen.

„Wie wär's, wenn du Ryu-kun die Schrauben festdrehen lässt? Damit wäre doch allen geholfen. Und ich wäre dir obendrein auch noch dankbar.“

„Au ja!!! Darf ich, darf ich, darf ich?? Bittäääää!“

Der ältere Mann war überstimmt und hatte nichts Sinnvolles mehr entgegenzusetzen, auch wenn es ihm nach wie vor nicht gefiel. Aber mittlerweile wusste er, wie Fye tickte und dass dieser nicht aufhören würde zu nerven, bis er nachgab. Und der Kleine würde auch keine Ruhe mehr geben.

„Na gut...“

Freudig sprang der braunhaarige Zwerg auf und begann ziellos irgendwelche kleinen Bretter zu nehmen, die Löcher hatten. Damit wurde das Chaos nur noch unübersichtlicher, aber zum Glück war der Schwarzhaarige gerade abgelenkt, denn Fye lächelte ihn lieb an und streichelte für einen Moment wie zufällig über die größere Hand.

„Danke. Du schaffst das schon, oder? Ryu-kun ist eigentlich ein ganz Lieber.“

„Hm...“

„Du doch auch.“

Aber diesmal wartete Fye keine Antwort ab, sondern stand schnell auf, lächelte scheu und nachdem er die Kinder ermahnt hatte, dass sie sich benehmen sollten, huschte er flink wieder in das Spielzimmer. Der Schwarzhaarige blieb still sitzen und blickte ihm nachdenklich nach. Was war das denn gewesen? Und es schien ihm, als wäre der Blondschopf selbst über seine Worte verwirrt gewesen.

Weiter zum Nachdenken kam er nicht, denn er bemerkte, dass Shaolan ihn aus seiner Ecke heraus unschlüssig musterte.

„Was ist?“, fragte er mit noch immer leicht genervtem Tonfall.

„Äh, nichts. Ich hab nur etwas überlegt, aber ist egal“, wimmelte der Braunhaarige ab. Kurogane, der solches Um-den-heißen-Brei-Gerede überhaupt nicht mochte, hakte noch eine Spur genervter nach.

„Na los, raus mit der Sprache! Wenn es dich von der Arbeit ablenkt, dann bring es lieber hinter dich. Ich will heute noch damit fertig werden.“

Durch ein etwas lauteres Krachen wurde Kurogane dann allerdings von dem Gespräch abgelenkt.

„Was tust du denn, verdammt!“

Der kleine Ryu stand in einem Haufen Bretter, der ihm gerade aus den Armen gefallen war, und blickte trotzig zu dem Erwachsenen.

„Ich rate zu bedachterem Handeln, Ryu-kun, nicht dass noch etwas zerbricht und es unseren großen Freund wieder erzürnt.“

„Pha! Ich hab nichts gemacht!“

„Aber WENN du was kaputt gemacht hast, dann gibt es Ärger“, knurrte der Schwarzhaarige und erhob sich, um den Schaden zu begutachten, was Ryu trotzig und Sorata leicht besorgt beobachtete. Zum Glück der Kinder hatten die Bretter ihren Sturz heil überstanden und er nahm sie nur und trug sie zu ihrem eigentlichen Lagerungsort zurück.

„Nii-chan hat gesagt, ich darf helfen!“

„Dann halt die Klappe und tu das, was ich dir sage!“

Schmollend blickte der Rotzbengel zu ihm auf, schwieg aber erstaunlicherweise. Der strenge Ton seiner Aufsichtsperson schien endlich anzuschlagen. Dadurch etwas milder gestimmt, reichte Kurogane dem Jungen einen kleinen Schraubenzieher und suchte zwei Bretter heraus, die zusammengeschraubt gehörten.

„Okay. Hier hast du eine Schraube. Die Bretter müssen hier und hier zusammengeschraubt werden. Kannst du das? Und wehe, das wird nicht ordentlich. Dann war das das letzte Mal, dass du mir helfen durftest.“

„Klar kann ich das!“

Damit war Ryus Ehrgeiz geweckt und der Knilch setzte sich hin und begann eifrig zu arbeiten, die Zunge konzentriert zwischen die Lippen gesteckt. Der kleine Schwarzhaarige mit dem viel zu großen Wortschatz setzte sich dazu und überschüttete ihn mit gut gemeinten Ratschlägen. Nach einer Weile, in der der unfreiwillige Handwerker ungestört Bretter zusammengesetzt und regelähnliche Gestelle gebaut hatte, nebenher Ryu immer mal wieder was zu tun gab, gesellten sich auch zwei der Mädchen zu der kleinen Gruppe. Ganz zur Freude Soratas seine „Verlobte“ Arashi und die fröhliche Yuzuriha.

„Meine Holde! Welch Augenweide, dich zu erblicken!“

Natürlich ignorierte ihn die kühle Vierjährige und betrachtete gelinde interessiert das Durcheinander von Brettern und Schrauben.

Kurogane beachtete die beiden nicht weiter, was sich fast als riesiger Fehler herausstellte, denn auch Shaolan war wieder so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er nicht mehr mitbekam, was die Kinder um ihn herum trieben.

Und während der Schwarzhaarige damit beschäftigt war, eine Querstrebe zu fixieren, schafften es die Mädchen mit vereinten Kräften, ein großes, schweres Brett aufzurichten. Yuzuriha war so begeistert von ihrem Werk, dass sie losließ, um in die Hände zu klatschen. Und das Brett verhielt sich, wie man es von ihm erwartete: Es kippte.

Nur Soratas erschrockenes „Vorsicht meine Liebe!“ und Kuroganes Geistesgegenwart bewahrte die kleinen Damen vor ein paar Schrammen oder Schlimmerem. Denn kaum dass der Schwarzhaarige sich umgedreht hatte, reagierte er blitzschnell und bekam das dicke Brett gerade so zu fassen, bevor es Schaden anrichten konnte. Den kurzen, stechenden Schmerz, als ein scharfkantiger Holzkeil in seine Handfläche stach, nahm er nur am Rande wahr.

Seine geschulten Reflexe konnten sogar in einem Kindergarten nützlich sein!

Vor Schreck ganz blass um die Nase, sackte Yuzuriha auf dem Boden zusammen und begann zu weinen, und auch Arashi kullerten ein paar Schocktränen über die Wangen, denn es war wirklich verdammt knapp gewesen. Die drei anwesenden Herren waren überfordert, vor allem Kurogane und Ryu, aber der kleine Sorata kniete sich mit zu den Mädchen und sprach ihnen gut zu. Auch Fye wurde von dem Kinderweinen angelockt, erfasste die Situation schnell und half, die beiden wieder aufzumuntern.

Nachdem Ryu-kun ihm begeistert geschildert hatte, wie schnell Kurogane nach dem Brett gegriffen hatte, warf ihm der Kindergärtner für seine Unachtsamkeit einen halb strafenden, aber auch halb dankbaren Blick zu und verzichtete auf eine Rüge. Der unfreiwillige Handwerker hätte sowieso das Argument „Du wolltest, dass sie hier helfen!“ entgegengehalten.

„Na, Yuzuriha-chan, Arashi-chan? Ist doch alles wieder gut, hm? Oder habt ihr euch doch wehgetan?“

Auf die Frage des Blonden schüttelten beide tapfer den Kopf und wischten die letzten Tränen weg.

„Ihr müsst in Zukunft vorsichtiger sein mit den großen, schweren Sachen, okay? Immer kann der starke Kuro-sama euch nicht beschützen.“

Erneut nickten die beiden Mädchen und blickten zu dem schwarzhaarigen Mann auf, der sie kurz von oben herab musterte und sich dann wieder um seine Arbeit kümmerte.

Auch als seine Tochter sich noch zu der immer größer werdenden Gruppe gesellte, drehte er sich nicht um.

Tomoyo und ihre Freundinnen, die sich nun wieder von allem erholt zu haben schienen, begannen unter der Aufsicht ihres Nii-chans die Schrauben zu sortieren.

Ja, wenn alle so friedlich und Hand in Hand arbeiteten, dann konnte Fye wirklich stolz auf sie sein. Jetzt, wo alle wussten, was sie tun sollten und was sie durften, ging es richtig schnell, und sogar Ryu, der kleine Stänkerfritze, gab sich alle Mühe, keinen weiteren Streit zu beginnen.
 

Mit einem ungewohnt ruhigen Blick betrachtete Kurogane sein Werk, die Gruppe der Kleinkinder, die stolz auf ihre gemeinsame Arbeit war, und Shaolan, der nicht minder zufrieden aussah. Im Schneidersitz, die Arme hinter dem Körper abgestützt, war der erwachsene Mann etwa so groß wie die Knirpse und konnte alles aus ihrem Blickwinkel betrachten. So ein großes Regal...

Kurogane war zu sehr in seine Betrachtungen versunken, als dass er bemerkte, wie sich ihm leise Schritte näherten, und er schrak auf, als er plötzlich lange, kühle Finger durch sein Haar huschen spürte. Nur einen Moment, dann waren sie so schnell verschwunden, wie sie dort gewesen waren, und als er zu Fye aufsah, hatte dieser die Hände fest hinter dem Rücken verschränkt.

„Danke für deine Hilfe, Kuro-sama. Du warst wirklich toll heute.“

Bildete er sich das ein, oder hatte der Kindergärtner etwas mehr Farbe im Gesicht als sonst?

Kurogane brummte undeutbar und erhob sich.

„Dann geh ich jetzt.“

Aber noch bevor Fye irgendetwas darauf erwidern konnte, wurden sie beide unterbrochen, denn Shaolan trat auf sie zu und blieb etwas nervös vor dem großen, schwarzhaarigen Mann stehen. Schon wieder trug er diesen unschlüssigen Ausdruck im Gesicht.

„Kurogane-san... Ich weiß, Sie haben Sakura-chans Angebot neulich abgelehnt, aber haben Sie Ihre Meinung inzwischen vielleicht geändert? Wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn wir uns RICHTIG bei ihnen bedanken könnten.“

Unruhig, weil von seinem Gegenüber statt einer Antwort eher ein resignierter Blick kam, sah er auf, fuhr aber fort. „Deshalb wollten wir Sie noch einmal fragen. Wollen Sie nicht doch einmal mit uns zu Abend essen? Es würde uns wirklich sehr freuen...“

Verwirrt blickte der Blondschopf zwischen den beiden hin und her und versuchte zu verstehen, wovon Shaolan gerade sprach.

Kurogane schwieg ziemlich lange dazu und als die beiden jüngeren Männer schon glaubten, dass er keine Antwort mehr geben würde, setzte er dann doch zum Sprechen an.

„Okay. Wenn es euch dann besser geht...“

Keine besonders weltbewegende Rede, dennoch hellte sich das Gesicht des Studenten freudig auf.

„Ja? Schön, dass Sie sich doch noch umentschieden haben! Wie wäre es gleich mit heute Abend?“

Über so viel Eifer konnte Kurogane nur grinsen, auch wenn er ablehnen musste.

„Nein, heute geht es nicht. Ich will nachher mit Tomoyo ins Tierheim fahren und mit ihr einen Hund aussuchen, mit dem sie sich anfreunden soll.“

Das würde ja hoffentlich nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen, immerhin ging es nur um einen Hund! Aber seine Tochter, die bei dem klang ihres Namens und dem Wort „Hund“ hellhörig geworden war, musste sich natürlich gleich einmischen.

„Ich mag aber keine Hunde!“, rief sie trotzig aus und verschränkte die Arme. „Die sind immer so laut und sie beißen!“

Damit versteckte sie sich hinter Fyes langen, schlanken Beinen und lugte dahinter hervor zu ihrem Vater, offensichtlich bereit, jederzeit zu flüchten, sollte er vorhaben sie mitzunehmen.

Mit einem nachsichtigen Lächeln strich der Kindergärtner dem kleinen Mädchen durchs Haar.

„Keine Sorge, Tomo-chan! Hunde, die bellen, beißen nicht!“

Über die Worte musste er versteckt schmunzeln und ohne, dass er etwas dagegen tun konnte, huschten seine klaren, blauen Augen für einen Moment zu Kurogane, blieben an dem markanten Gesicht hängen.

Ja...er war sich sicher. Hunde, die bellten, bissen nicht. Bellen war ein Zeichen von Wachsamkeit. Viel gefährlicher waren die stillen Hunde, die jederzeit, ohne Vorwarnung, zubeißen konnten. Vor denen musste man sich in Acht nehmen. Aber ein bellender Hund...? So einer würde bestimmt Leben ins Haus bringen. Und das war hin und wieder auch ganz wichtig. Nicht unbedingt für ihn, doch wenigstens Chii sollte immer mal erleben dürfen, wie es war zu leben. Sie blieb bei ihm, freiwillig, doch damit hatte sie sich auch einem Leben in Isolation verschrieben. Das war nicht richtig. Sie sollte nicht genauso scheu und unnahbar werden wie er. Das konnte und wollte er diesem lieben Mädchen nicht antun. Also warum nicht mal einen lauten Wauwau mit nach Hause bringen? Er würde schon nicht beißen.

Bestimmt nicht.

„Hey Shaolan-kun, Kuro-rin! Kann ich mich eurem Dankes-Essen anschließen? Ich glaube, das bin ich Kuro-wanwan heute schuldig.“

Tomoyo war natürlich begeistert von der Idee und jauchzte laut auf, hatte das Tierheim und die Hunde schon wieder total vergessen.

„Au ja!“

„Aber ich bin mir nicht sicher, ob genug Platz bei uns ist.“

Dem Jungen schien das peinlich zu sein, aber Fye wäre nicht Fye, wenn er ihn nicht daraus erretten könnte. Und die passende Idee hatte er ja längst. Also legte er ihm strahlend den Arm um die Schultern und gluckste.

„Dann feiern wir einfach bei mir! Was sagt ihr dazu? Die Wohnung ist groß genug. Und Chii freut sich bestimmt über Gäste.“

„Und wer sagt, dass ich ihn dabei haben will?! Ich seh ihn doch auch so schon jeden Tag! Und wenn er sich schon unbedingt für die Sache mit dem Regal bedanken will, dann soll er das tun, indem er mich NICHT zum Essen einladen will!“, platzte Kurogane seine an Shaolan gerichtete Beschwerde heraus. Der Grinsemann war in letzter Zeit seltsam genug, wenn es um ihn ging. Wer weiß, auf was für Gedanken der noch kam, wenn er länger in seiner Nähe blieb... Kuroganes Miene wurde gleich noch eine Spur finsterer.

Shaolan wich eingeschüchtert zwei Schritte zurück und hob abwehrend die Hände.

„Aber Fye-san ist doch ein netter Mensch. Es wird sicher lustig mit ihm. Außerdem ist er ein begnadeter Koch. Viel besser als Sakura-chan oder ich.“

„Und dein süßes Töchterchen freut sich sicher auch, wenn ich noch ein bisschen mit ihr spielen kann“, wandte der Blondschopf ein – und traf damit genau ins Schwarze.

„Jaaaaaaa!“, quiekte die Kleine begeistert auf. „Bitte, Papi! Das wird sooooo toll! Ich kann mit Nii-chan spielen!“

„Das kannst du doch jeden Tag“, wandte Kurogane genervt ein.

„Aber nur bis zum Nachmittag... Und mir wird bestimmt langweilig, wenn ich meine Spielsachen nicht mitnehmen kann und niemand mit mir spielen möchte.“

„Das Mädchen kann doch mit dir spielen“, schlug Kurogane mit einem Wink Richtung Sakura vor.

„Und der arme Shaolan hat den ganzen Abend nichts von seiner Freundin“, wandte Fye ein und wie zur Bestätigung griff der Junge sanft nach Sakuras Hand, die halb hinter ihm stand.

Ja, hatten die sich jetzt gemeinsam gegen ihn verschworen?! Wie sollte er denn dagegen noch ankommen? Das war einfach nur ungerecht...

Da der grummelige Herr Papa sich dazu nicht mehr äußerte, wurden sich Fye und Shaolan schnell einig und schließlich wurde der Donnerstag als Termin für das gemeinsame Essen beschlossen.
 

„Guten Tag. Kann ich Ihnen behilflich sein?“

Kaum dass Kurogane und seine Tochter das kleine, am Rande der Stadt gelegene Tierheim betreten hatten, kam ihnen ein junger Mann entgegen, der die beiden Neuankömmlinge vorbehaltlos und offen begrüßte. Zwar registrierte Kurogane den Namen, der auf dem kleinen Schild an der Jacke stand – er hieß Sumeragi Subaru – aber er kam nicht dazu, etwas zu antworten.

„Nein!“

Ungewohnt frech verschränkte Tomoyo die Arme, was den jungen Tierpfleger zu überraschen schien.

Genervt rollte ihr Vater mit den Augen. So und ähnlich hatte sie sich schon aufgeführt, seit er sie aus dem Kindergarten abgeholt hatte, und es war sowieso nur dem einfühlsamen Zureden ihres blonden Kindergärtners zu verdanken, dass die Kleine ins Auto ihres Vaters gestiegen war.

Was für eine Tortour!

„Ich denke schon“, ignorierte er schlichtweg das Schmollen der Vierjährigen. „Wir wären daran interessiert, so was wie eine Patenschaft für einen Hund zu übernehmen, oder wie auch immer man das nennt.“

„Eine Patenschaft? Sie wollen also regelmäßig mit dem Hund spazieren gehen und ähnliches?“

Normalerweise freute der Tierpfleger sich, wenn Besucher solches Interesse mitbrachten, aber bei diesen beiden hatte er seine Bedenken. Warum brachte der Vater seine Tochter hierher, wenn diese ganz offensichtlich überhaupt keinen Hund wollte? Und der große Schwarzhaarige wirkte einfach nur entnervt, gerade so, als ob er bei einer einzigen falschen Bemerkung in die Luft gehen würde. Das kleine, süße Mädchen hingegen verteilte trotzige Blicke in alle Richtungen und stand stur auf einem Fleck. Und wenn irgendwo weiter hinten im Gebäude ein Bellen erklang, zuckte sie leicht zusammen und rückte unauffällig immer näher an ihren Vater, bis sie schließlich hinter den schwarz bekleideten Beinen verschwand.

Dieser ließ sich von dem sonderbaren, ja schon besorgniserregenden Verhalten nicht aus der Ruhe bringen.

„Ja, genau.“

„Ich will aber nicht!“, quakte es von unten.

Der Tierpfleger hob irritiert die Augenbrauen. Eigentlich kamen hier nur Leute her, die unbedingt einen Hund haben wollten, und es war ungewöhnlich, dass es auf einmal so anders lief.

„Ihre Tochter wirkt nicht sehr begeistert. Darf man fragen, wieso?“

„Ich wüsste nicht, was Sie das angeht.“

Kurogane fauchte natürlich sofort los. Er war heute einfach nicht mehr in der Verfassung, mit irgendjemandem zu diskutieren! Erst die Kinder, dann Fye und immer und immer wieder Tomoyos nervtötendes Gequengel, das reichte ihm locker für den Rest der Woche! Und jetzt kam auch noch dieser Möchtegern-Heini daher und stellte Fragen nach Dingen, die ihn auf den Teufel nicht zu interessieren hatten!

Und um allem noch ein Sahnehäubchen aufzusetzen: „Papa! Lass uns wieder gehen! Bitte! Ich hab Angst!“

Konnte die nicht endlich ihre Klappe halten?!

Das hatte der hochgewachsene Mann heute schon dermaßen oft gehört, dass er inzwischen regelrecht allergisch darauf reagierte. Gerade als er die Kleine anfahren wollte, dass sie endlich still sein sollte – und das wahrscheinlich nicht so freundlich formuliert – redete sein jüngerer Gesprächspartner auch schon weiter.

„Aber ich glaube nicht, dass ich Ihnen unter diesen Umständen einen Hund anvertrauen kann. Immerhin sagt die Kleine ja selbst, dass sie es nicht möchte.“

„Hören Sie...“ Wieso dachte hier niemand an SEINE Nerven?! „Meine Tochter ist vor kurzem von einem Hund angefallen worden, und man riet mir, sie sobald wie möglich wieder mit Hunden in Kontakt zu bringen, damit sie nicht den Rest ihres Lebens Angst vor ihnen hat. Natürlich ist sie darüber nicht begeistert!“

Der junge Mann war schlau genug, nicht mehr zu widersprechen, denn das wäre wohl gesundheitsschädigend gewesen, so wie der grimmige Mann in gerade ansah. Unter dem Blick musste doch die Hölle einfrieren...

„Ach so, ich verstehe. Also dann liegt die Sache natürlich ganz anders. Folgen sie mir doch. Erst vor kurzem hat jemand einen jungen Mischling bei uns abgegeben. Er ist ein ganz lieber, und mag Kinder besonders.“

„Ich will aber nicht!!! Der beißt mich bestimmt!“

„Mein Gott!“ Kurogane sah seine quengelnde Tochter gereizt an und gab ein Knurren von sich. „Der wird dich zum Fressen gern haben, klar.“
 

Jaja...

Kurogane wusste, dass seine „Erziehungsmaßnahmen“ nicht gerade die besten waren, aber er war einfach zu gereizt, um nun auch noch DARAUF Rücksicht zu nehmen. Immerhin hatte er genug damit zu tun, niemanden anzuschreien. Und damit hielt er sich wenigstens halbwegs gut.

Schweigend folgte er nun dem jungen Tierpfleger an einer Reihe von Zwingern vorbei, und Tomoyo klebte förmlich an seinen Beinen, versuchte sich so klein wie möglich zu machen. Mal abgesehen davon, dass sie ihn beim Laufen behinderte...

Irgendwann hatte der gestresste Papa genug und hob sie auf seine Arme, wo die Kleine auch prompt ihr Gesicht gegen seine Schulter drückte und keinen Mucks mehr von sich gab.

Mit einem mitfühlenden Lächeln auf den Lippen blieb ihr Führer schließlich fast am Ende des Ganges vor einem karg eingerichteten Zwinger stehen.

„Das ist der Kleine.“

Vor der alten Hundehütte lag eine Promenadenmischung, nicht sonderlich groß, wahrscheinlich noch nicht ausgewachsen, und blickte treuherzig, wenn auch scheu, zu seinen Besuchern auf. Er war schwarzbraun und seine orangefarbenen Augen blickten sie traurig an.

„Warum ist er hier?“

„Seine früheren Besitzer haben ihn einfach am Zaun angebunden.“ Subaru sah genauso traurig drein wie das Tier. „Wahrscheinlich war er ein Geschenk zu Weihnachten, aber als er zu groß wurde und nicht mehr so niedlich war wie als kleiner Welpe, hat man ihn einfach abgeschoben. Aber das ist natürlich nur eine Vermutung. Er selbst wird es uns nicht erzählen können...“

Da Kurogane schwieg, führte der schwarzhaarige Junge fort.

„Aber er ist ein sehr lieber Hund und hört gut. Außerdem mag er Kinder. Eigentlich mag er alles und jeden. Sogar Katzen, es ist erstaunlich.“

„Heißt der auch irgendwie?“, unterbrach der Ältere den Redeschwall schließlich.

„Nein, sie können ihm einen Namen geben. Es ist ein Rüde.“

„Tomoyo?“

Nur kurz sah das Mädchen zu dem Hund hinunter, ängstlich und unwillig, bevor sie sich wieder zurück an ihren Vater kuschelte.

„Hataki“, murmelte sie in den schwarzen Stoff seiner Jacke, und Kurogane verdrehte die Augen.

„Denk nicht, dass ich meine Meinung ändere, nur weil du ihm einen lächerlichen Namen gibst, Fräulein!“

Sie konnte den Köter doch nicht ernsthaft „Staubwedel“ nennen wollen, oder?

Doch das schwarzhaarige Mädchen murmelte irgendetwas, das nach „Doch“ klang und äußerte sich nicht weiter dazu, sodass ihr Vater es aufgab. Man musste sich ja nicht noch mehr Stress als nötig machen. Wenigstens wehrte sie sich gerade nicht dagegen, dass sie einen Hund ausgesucht hatten.

„Bevor ich Ihnen den Hund anvertraue, müsste ich aber noch Ihre Personalien aufnehmen. Aus Sicherheitsgründen, Sie wissen schon.“

Damit führte Subaru die beiden zu einem kleinen Tisch zurück, holte aus einer Schublade das erforderliche Dokument hervor und überließ dies Kurogane, während er eine Leine holte und diese an Hatakis Halsband befestigte. Der Hund war dabei schwanzwedelnd aufgesprungen und blicke nun ungeduldig zur Tür.

„Ich wünsche Ihnen viel Spaß“, verabschiedete Subaru den hochgewachsenen Mann und seine Tochter, als Formular gegen Hundeleine getauscht wurden und er die beiden zurück nach draußen führte.
 

Kurogane folgte der Promenadenmischung einfach in gesittetem Tempo, denn der Kleine hatte es wider Erwarten auch nicht so eilig, blieb ab und an stehen, um zu schnuppern oder zu ihnen zurückzulaufen. Dann tapste er schwanzwedelnd und hechelnd um seine langen Beine, sodass der Schwarzhaarige zusehen musste, ihn nicht zu treten, und erst, als er den Kopf getätschelt bekommen hatte – wenn auch mit reichlich wenig Euphorie – trottete er wieder davon.

Irgendwie schon ein Lieber...

Aber anfangs traute sich Tomoyo nicht einmal von den Armen ihres Vaters herunter, und auch als er sie schließlich überredet hatte, selbst zu gehen, war sie ganz schnell bei ihm, wenn Hataki sich ihr auch nur näherte. Weniger als zwei Meter Abstand schienen einfach nicht drin zu sein, egal was er auch versuchte. Zumal Kuroganes Geduld nicht die beste war und er schließlich alles nur noch schweigend ertrug.

Ein absoluter Reinfall.

Entmutigend, so etwas!
 

„Wie ist es gelaufen?“

Gereizt knallte Kurogane die geliehene Leine auf den nächstbesten Tisch und so, wie er drein sah, war die Frage eigentlich überflüssig gewesen. Subaru seufzte schwer. Ja, es war wirklich ersichtlich. Die Kleine stand ja auch schon wieder an der Tür und blickte flehend, beinah mit Tränen in den Augen, zu ihrem Vater, wollte anschienend nur noch weg. Er selbst konnte das ja nicht verstehen... Dabei war der kleine Mischling doch so ein Lieber und Süßer.

„Nicht so toll“, mutmaßte er schließlich selbst, weil keine Antwort kam, und Tomoyo bestätigte die Worte mit weinerlicher Stimme.

„Ich mag den nicht!“

„Ach, sei still, Tomoyo“, giftete ihr Vater nun aggressiv und sie zog den Kopf zwischen die Schultern und schniefte.

Der Tierpfleger sah sich gezwungen, hier etwas zu schlichten, und lenkte den großen Mann auf ein anderes Thema.

„Ich würde Ihnen empfehlen, ungefähr drei mal die Woche herzukommen, um mit dem Hund Vertrauen zu schließen. Vielleicht wollen Sie ihn später ja auch einmal ein oder zwei Tage mitnehmen, auch das wäre auch kein Problem.“

„Nichts überstürzen. Im Moment sehe ich schwarz.“

Eigentlich eher rot. Aber Kurogane bemühte sich meisterhaft, nicht in die Luft zu gehen, selbst wenn seine Nerven aufgrund einer nörgelnden, zickigen Tochter und dieses besserwisserischen Möchtegern-Tierheimprofis blank lagen.

„Natürlich dauert es etwas, eine solche Angst zu überwinden.“

„Weiß ich selbst!“

Zumindest glaubte er, das zu wissen. Aber nach dem Desaster, was er heute erleben musste, zweifelte er ernsthaft daran. Wie sollte das nur jemals etwas werden? Dem Starrsinn seiner Tochter war selbst er nicht gewachsen, wie Kurogane sich missmutig eingestehen musste. Und was sollte er schon machen, außer sie dazu zu zwingen, mit dem Hund rauszugehen? Er war kein Psychologe! Er war nicht einmal besonders gut darin nachzuvollziehen, was in einem normalen Kinderkopf los war. Wie sollte er da mit so einem Problemfall umgehen können? Doch wenn ihm dieser Abend eine Erkenntnis beschert hatte, dann die, dass es so nicht bleiben konnte. Die Angst seiner Tochter war schlimmer, als er erwartet hatte. Viel schlimmer.

Wie sollte er das nur schaffen...?
 

TBC...



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  maykei
2008-10-06T13:10:51+00:00 06.10.2008 15:10
nya~ ich will mich ja nicht beschweren (oo würd ich nie bei dieser FF XD), aber wann geht denn mal weiter?! ;__;

lg

may
Von:  Schreiberling
2008-09-02T16:32:31+00:00 02.09.2008 18:32
HUHU
Ich war mir gar nicht sicher, ob ich hier schon was hingeschrieben hab, aber jetzt hab ich mal kurz Zeit und muss natürlich ein Kommi da lassen.
Alles andere wäre ja fies.

! Hab ich was verpasst?! Was ist denn mit Fye los?
Wir reden doch immer noch von dem ängstlichen Einsiedlerkrebs, der plötzlich eine Feier schmeißen will???
Was denn los?
ich bin völlig platt. Damit hat sicher keiner gerechnet. Bei mir startet grad ein kleines feuerwerk, dass kann ja nur lustig werden und wie er Kuro durchs Haar gestrichen hat. Er wird immer mutiger. Ich liebe das. XD JAAAA weiter so!!!!!!!!

Die Hundeaktion war ja wohl nichts. Staubwedel? Hab ich das richtig verstanden. Unglaublich. Aber Tomoyo wird es schon hinkriegen, vielleicht beschützt sie der Kleine ja mal.^^

Ein bisschen habt ihr ja schon durchblicken lassen, was Kuro mit Shaolan und Sakura zu tun hat, aber auf die wahre Hintergrundgeschichte bin ich mal gespannt.
Ebenso gespannt bin ich auf Chiis Blick. Sie hat Kuro ja bereits getroffen. Der wird sich wundern, vor allem, wenn er noch weiß, was sie ihm damals über ihren Mitbewohner gesagt hat. HIHI

Kuro und die Kiddis war ebenfalls wieder ganz toll und zwischendrin immer die unmöglichsten Kommentar von Klein-Ich-rede-besonders-schmalzig.^^ Ja ja. Sorata ist echt der Knaller im Hintergrund.

Ach ja. Kuro muss mal einen Zöpfchen-mach-Kurs belegen. Wenn es sowas gibt. XD

Fazit:
Beide Daumen hoch für euch!!!!!!!
TOPP

Von: abgemeldet
2008-08-29T19:14:52+00:00 29.08.2008 21:14
Der arme Kurogane. Es wundert mich sowieso schon, dass er so lange durchhält. Aber seine Tochter tut mir auch leid. Das kann wirklich dauern.

Das Kapitel war supertoll! Ich bin begeistert! Du hast Kurogane gut hinbekommen und beschreibst richtig toll, wie die Kinder handeln würden. Man kommt sich vor, als stehe man daneben. Mach bitte schnell weiter.^^
Von:  BabyTunNinjaDrac
2008-08-14T17:06:17+00:00 14.08.2008 19:06
Yeaah *___* Awww~
Endlich ein neues Kapitel *~*
Hach, das freut mich <3~

Aber... von Anfang an <3~
Es ist mal wieder superniedlich *__* Tomoyo kann zwar manchmal eine furchtbar nervtötende Göre sein, aber als sie zu Souma wegen dem Haareflechten geht, ist sie einfach ZU süß *__* *sie flausch* Und auch Souma finde ich hier richtig sympatisch. In TRC selber mag ich sie nicht wirklich, aber in diesem Kapitel ist sie ein echt cooler Mensch ^^~

Und dann... KINDERGARTEN *__* Hach ja *~*
Wieder einmal toll *_* Natürliüch war es am Coolsten, als Fai KUro immer so unauffällig berührt hat *~* Mit dem durchs Haare streifen und dem leichten Berühren der Hand - total toll und süß *~* Ich bin echt gespannt, wie es weitergeht mit den beiden - freue mich aufs Dankesessen <3~
Und... Ryo war mal wieder Zucker *_* Ich fands toll, dass sie alle zusammen das Regal aufgebaut haben ^^~ Das hat voll gepasst <3~

Und am Ende noch: SUBARU *_________* Yeah~ *__* *rumfangirl* Das hat mich nochmal gefreut xD~
Aber auch die Hundesache war süß... okay, Kuro tut mir schon ein bisschen leid xD Er gibt sich echt Mühe... aber ich kann auch Tomoyos Standpunkt verstehen Oô~

*anflausch*
Super geschrieben, echt <3~
Von:  Caith21
2008-08-13T19:06:10+00:00 13.08.2008 21:06
Ja habs endlich geschafft wieder etwas zu lesen.^^ Sch.... Abeit.>.<'
Aber das kapitel ist richtig super.^^ und der arme Kuro- lin muss leiden, aber ganz gewaltig.^^ Es ist nun mal nicht einfach einen Kind wieder das vertrauen in einen Hund beizubringen, wenn man beinahe sein Futter gewesen wäre>.<

Bin aber sehr gespannt wie Fye´s *Party* ausfällt.^^ waren ja einige anzeichen in diesen Kapitel vorhanden.^^

Bey Caith21
Von: abgemeldet
2008-08-13T07:07:29+00:00 13.08.2008 09:07
Wider ein serh schönes Kapitel und wir tut Kurogane irgendwie auch leid.
Tomoyo ist aber auch eine zicke...ganz erhlich, von mir häte sie schon eine gehörige standpauke bekommen! (wegen der sache mit Soma)
Aber das ihr vater alles tut um sie von ihrer agnst zu befreien, dasss finde ich wider total lieb.

Hofentlich wird das noch was mit den beiden und Tomoyo nimmt irgendwann auch etwas rücksicht auf den Armen Brumbär.

Ich freue mich schon sehr auf das nächste Kapitel!
Ihr seid klasse!
Welpenherz
Von:  CptJH
2008-08-10T16:37:01+00:00 10.08.2008 18:37
Meine Güte.... ich kann Kuroganes Ungeduld nachvollziehen - aber Tomoyo auch...
Und ich bi nerstaunt, dass sich Subaru nicht tausendmal entschuldigt hat. *lol*
Das Kapitel war wirklich toll.^^
Von:  maykei
2008-08-10T15:19:38+00:00 10.08.2008 17:19
och XD das war ja ereignisreich oO und wie Fye Kuro immer "unauffällig" berührt und er das gar nicht so richtig wahrnimmt (jedenfalls nicht genug, um sich drüber aufzuregen). Bin auch mal gespannt wie das Dankesessen läuft und was Kuro mit Shao und Sakura nur zu tun hat, aber das erfährt man ja hoffentilch bald!

Lg

may
Von:  Nischka
2008-08-10T14:00:56+00:00 10.08.2008 16:00
oh, wie schön endlich geht es weiter^^

Von:  maykei
2008-08-10T13:53:36+00:00 10.08.2008 15:53
jaaaa, es geht weiter XD!! ich muss zugeben, ich guck immer, ob was neues von dieser FF oben ist. Es ist eine Sucht... dabei werde ich immer halb wahnsinnig, wenns dann zu Ende ist (ehm.. was sich nicht so wirklich widerspricht... ). Bin mal gespannt, was ihr euch noch so alles ausdenkt. Aber jetzt erst mal lesen XD;;

lg

may


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