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Der Weg zum Glück

von

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Katastrophen fangen klein an

Da ich ja heute Nacht nach Berlin und von dort aus nach Japan aufbreche, lade ich das neue Kapitel lieber jetzt schon hoch. Bevor es am Ende mit dem Internet größere Probleme gibt als erwartet und ihr noch länger warten müsst. Ein bisschen zu früh ist schließlich nicht so schlimm wie ein bisschen zu spät, oder ^^?
 

Vielen Dank übrigens auch an die vielen fleißigen Kommischreiber, die u-~~ns bisher Feedback gegeben haben! Klayrie und ich sind ganz aus dem Häuschen :D!
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

-~*~-
 

Disclaimer: Die Charas gehören (bis auf wenige Ausnahmen) nicht uns, sondern Clamp. Wir wollen kein Geld damit verdienen, sondern nur unterhalten.
 

Erstschreiber des Kapitels: Klayr_de_Gall

Kapitel: 2/26
 

-~*~-
 

„Die Katastrophen warten auf uns und wir bewegen uns auf sie zu.“

(Walter Ludin)
 

-~*~-
 

Katastrophen fangen klein an
 

„Papa, ich mag keine Salami!“

„Kurogane, was glaubst du, wie alt deine Tochter ist? Du kannst ihr doch nicht so scharfes Zeug aufs Brot machen!"

„WIESO zum Teufel muss ICH eigentlich das Frühstück machen?!“

Das noch ungeordnete morgendliche Chaos im Hause Sugawara nahm seinen lautstarken Verlauf. Während ein total überforderter und vor allem genervter Vater versuchte, den Wünschen seiner nörgelnden Tochter gerecht Frühstücksbrote zu schmieren, sparte seine selbsternannte und eigentlich schon gefeuerte Haushälterin und Babysitterin nicht daran, ihn mit ihren Ratschlägen in den Wahnsinn zu treiben. Das war gerade mal der erste Tag, an dem Tomoyo in den Kindergarten gehen sollte, und Kurogane war schon fix und fertig, bevor er überhaupt richtig begonnen hatte.

„Schneid die Gurke doch ordentlich klein, sie ist erst vier!“

Schon wieder begann Soma zu nörgeln und prompt giftete der Schwarzhaarige zurück: „Wenn du’s doch so viel besser weißt, dann mach’s gefälligst auch selber! Wieso muss ich das überhaut machen?!“

„Weil du mich rausgeworfen hast und ich nicht jeden Morgen Zeit habe, deiner Tochter das Frühstücksbrot zu schmieren. Ich erwarte schon nicht viel von dir, aber das wirst du ja wohl können.“ Das wurde ja immer besser! Jetzt warf ihm diese dumme Ziege schon beinah geradlinige Beleidigungen an den Kopf. Kurogane musste wirklich an sich halten, um nicht ausfallend zu werden, immerhin war ein Kleinkind im Raum. Stattdessen spießte er die dunkelhäutige Frau geradezu mit Blicken auf, wandte sich dann schweigend wieder der Arbeitsplatte zu. Warum musste auch so eine Kunst daraus gemacht werden, eine Scheibe Brot zu schmieren? Wieso mussten Kinder überhaupt etwas zu Essen am Morgen haben?

Tomoyo indes saß am Küchentisch und löffelte andächtig Cornflakes. Ohne Soma hätte das Mädchen heute früh wohl am Hungertuch genagt. Diese hatte vorsorglich eine Packung gezuckerter Getreideflocken besorgt. Denn ihrem Vater schien man im Moment nicht zwei Dinge auf einmal abverlangen zu können. Erst recht nicht, dass er sich um ihre morgendliche Verpflegung kümmern und zugleich ihre Brotbüchse bestücken sollte. Mit scheuem Interesse beobachtete die Vierjährige den gereizten Mann, der schon in die Luft ging, wenn Soma auch nur in seine Richtung sah, geschweige denn den Mund auf machte.

Nachdem sich die Hektik ein wenig gelegt hatte, herrschte in der großen Küche erst einmal angespanntes Schweigen, lediglich durchbrochen von Tomoyos leisen Essgeräuschen und dem missmutigen Gegrummel ihres Vaters.

Als erstes würde er der Kleinen beibringen, sich selbst ihre Brotbüchse zu machen! Das konnte doch nicht angehen, dass ER sich damit abplagen musste. Nicht nur, dass er in den wenigen Tagen, die er jetzt schon zwangsweise im „Urlaub“ war, jeden Morgen aufstehen musste, um dem Kind das Essen auf den Tisch zu stellen. Nein, jetzt musste er auch NOCH früher raus und ihr die Schnitten schmieren! Und das, wo er es so verabscheute zu frühstücken! So was war doch gar nicht nötig und abgesehen davon verschwendete es Zeit! Was wollte er eigentlich mit diesem halben Zwerg? Er war an Kinder nicht gewöhnt, konnte nicht mit ihnen umgehen und außerdem-

„Papa?“

Aus seinen missmutigen Gedanken gerissen, blickte Kurogane auf – oder besser nach unten. Tomoyo reichte ihm gerade mal bis zum Gürtel; ob das nun daran lag, dass er besonders groß oder sie zu klein war, wusste er nicht. Vielleicht waren Kinder mit vier Jahren auch einfach nicht größer...?

Mit einem schüchternen Lächeln sah sie treu zu ihm auf und hielt ihm recht eindeutig die Schüssel hin.

„Was ist?“

„Darf ich noch Nachschlag haben?“

Kurogane seufzte und nahm ihr die quietschgelbe Schüssel ab, die von roten Gänseblümchen geziert wurde. Dass es so etwas Buntes und ausgesprochen Geschmackloses überhaupt in seinem Haushalt gab, grenzte schon geradezu an ein Wunder, aber dass er es auch noch freiwillig in die Hand nahm, war ein Paradoxon schlechthin. Kurogane - fast - immer in schwarz gekleidet, mit einer quirligbunten Cornflakesschüssel. Modisch schick! Ganz toll...

„Wie viel soll es denn sein, Kleines?“

Das schwarzhaarige Mädchen sah sich vergnüglich um und flitzte dann zum Tisch, mühte sich vergebens, einen der schweren Stühle zur Anrichte zu ziehen. Ihr Vater beobachtete sie stirnrunzelnd. Soma, die bis eben noch mit dem Abwasch beschäftigt gewesen war, nur ab und an zu den beiden herübergesehen hatte, räusperte sich leise. Nachdem sie Kuroganes Aufmerksamkeit - wohlgemerkt schon wieder gereizt in Erwartung irgendwelcher Zurechtweisungen - erlangt hatte, deutete sie ihm gestenreich, dass das Kind nach einem Weg suchte, nach oben zu gelangen, um ihm zusehen zu können. Mit Zeichensprache kannte sich der schwarzhaarige Mann aus und verstand daher auch, was der Störenfried wollte.

Tomoyo verzweifelte mittlerweile daran, den Stuhl zu schieben und würde ihn wohl eher zum Umkippen bringen als irgendwo anders hin. Viel zu beschäftigt, um auf ihrem Vater zu achten, quietschte sie überrascht auf, als dieser plötzlich seinen Arm um ihre Taille schlang und sie hochhob. Das kleine Mädchen war so perplex, dass sie immer noch nicht hatte reagieren können, als er sie auch schon auf der Anrichte absetzte.

Mit riesigen, dunklen Augen starrte die Tochter ihren Vater an. Sie schien gar nicht richtig fassen zu können, was dieser hier gerade gemacht hatte. Ihr Vater hatte sie doch noch niemals hochgehoben...!

Kurz erwiderte Kurogane den Blick, bevor er seufzte und sich wieder dem Schnittenschmieren zuwandte. Er konnte mit Tomoyos plötzlicher Verschrecktheit nicht viel anfangen. Schließlich hatte er nichts falsch gemacht, sondern sie nur hochgenommen, und dann noch nicht mal für besonders lange. Unwahrscheinlich, dass er ihr wehgetan hatte, oder? Nein, entschied er. Denn dann hätte das Mädchen erstens angefangen zu weinen oder gar zu heulen wie ein Schlosshund, und davon hatte er gestern wirklich genug gehabt, und zweitens hätte ihn Soma, die noch immer mit Argusaugen über das Miteinader von Vater und Tochter wachte, bei dem kleinsten Anzeichen dafür, dass er der Kleinen Schaden zugefügt hatte, rund gemacht.

Da Kurogane nun wirklich nicht wusste, was er schon wieder falsch gemacht hatte, lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder auf etwas anderes, um sich abzulenken. Probleme, für die es keine Lösung gab, wurden nach Möglichkeit ignoriert. Und Kinder waren solche Probleme.

Allerdings blieb er nicht lange ungestört.

„Papa...?“ Eine kleine Kinderhand zupfte ihm schüchtern am Ärmel. Dann schob sie ihm ihre Schüssel hin.

„Ich sag’ stopp.“

Erwartungsvoll blickte das kleine Kind erst zu ihm und dann zur Flakespackung. Eine deutliche Ansage und mit einem schwachen Lächeln nahm Kurogane die Verpackung und schüttete etwas von ihrem Inhalt in die bunte Schale. Als er stoppte, schüttelte seine Tochter aber fröhlich den Kopf und ergeben wurden noch mehr gezuckerte Flocken klimpernd aus dem Pappkarton in das Gefäß geschüttet. Erst als dieses so gut wie voll war, verkündete Tomoyo fröhlich: „Sto-hopp!!“

Zweifelnd sah der durchtrainierte Mann auf den Flakesberg. Mal abgesehen davon, dass dieses Zeug auf keinen Fall schmecken konnte, dazu war viel zu viel Zucker drin, war es sicher auch nicht unbedingt gesund. Vor allem nicht in so rauen Massen.

„Meinst du denn, dass du das schaffst?“

„Klar! Ich bin doch schon soooo groß!“

Dabei wies das kleine Mädchen triumphierend ihre Größe aus und strahlte ihren Vater an. Für sie schien es wirklich etwas Tolles zu sein, ihrem Paps gerade mal bis zur Gürtelschnalle zu reichen. Es kam wohl alles auf die Perspektive an...

„Na von mir aus. Aber ich will nachher nichts hören von wegen: ‚Papa, ich habe Bauchschmerzen’ oder ‚Mir ist schlecht’ oder so was, verstanden?“

„U-hum!“

Mit dem Löffel im Mund und Beine baumelnd auf der Anrichte sitzend, blinkerte sie ihn an, dann widmete sie sich mit kindlicher Begeisterung der zweiten Portion ihres Frühstücks.
 

Zwanzig Minuten später waren sie zusammen unterwegs zum Kindergarten. Da der Weg nicht allzu weit war und er außerdem durch einen großen Park führte, hatte Kurogane kurzerhand entschlossen, dass zu Fuß gegangen wurde. Seine Tochter war zum Glück viel zu aufgeregt wegen dem, was sie am Tag wohl Neues erwarten würde, um herumzunörgeln, und lief neben ihm her.

Umso besser! Kuroganes Laune war seit dem recht versöhnlichen zweiten Teil des Frühstücks wieder erheblich gesunken, denn er hatte ganz schön mit Soma herumstreiten müssen, weil er sie perdu nicht als Begleiterin in den Kindergarten dabei haben wollte. Abgesehen davon sank seine Laune mit jedem Schritt in Richtung dieser Einrichtung etwas mehr. Wenn er nur daran DACHTE, was diese...diese Person...genau, diese Hexe ihm gestern abverlangt hatte?! Die war doch nicht mehr ganz dicht! Einmal die Woche einen Vormittag im Kindergarten verbringen? Mit den ganzen nervigen Plagen? Für wen hielt die sich, und noch wichtiger, für wen hielt sie bitte ihn?! Er war doch kein Kindergärtner!

Aber diese dreiste Frau hatte ihm einfach keine andere Wahl gelassen, praktisch das Messer an die Brust gesetzt. So war ihm schließlich auch nichts anderes übrig geblieben. Und anschließend war gleich noch ein Tag ausgemacht worden. Freitag. Dem Schwarzhaarigen wäre es ziemlich egal gewesen, hatte er doch die ganze Woche nichts zu tun, aber er würde einen Teufel tun, dieser Ziege das zu erzählen; wer wusste schon, auf was für Ideen die dann am Ende noch kam.

„Schau, Papa! Da ist der Kindergarten!“

„Seh’ ich doch, bin schließlich nicht blind“, war die patzige Antwort auf die schüchterne Begeisterung der Vierjährigen. Verunsichert blickte Tomoyo zu ihrem Vater hinauf. Sie wusste seine Launen anscheinend nicht einzuschätzen, aber sie war ja auch erst vier.

Der Kindergarten, der nun in ihre Sichtweite gekommen war, sah aus wie...nun, wie ein Kindergarten eben. Ein kleines, recht heimelig anmutendes Gebäude, bunt getünchte Wände, bemalt mit irgendwelchen Figuren und Sachen, umgeben von einem großen Garten, in dem verschiedene Klettergerüste, Schaukeln, Wippen und ein Sandkasten zum Spielen einluden. Wirklich genau das, was man erwartete.

Mit leicht gerunzelter Stirn, weil er sich mit so viel, zu viel Bunt konfrontiert sah, öffnete Kurogane das gusseiserne, blau gestrichene Tor und schob seine Tochter vor sich her auf das Grundstück. Diese blickte sich zwar neugierig um, schien aber bei den vielen neuen Sachen doch etwas Angst zu bekommen und verschwand postwendend hinter den Beines ihres Vaters, hielt sich mit ihren zierlichen Fingern schüchtern am Stoff seiner schwarzen Jeans fest.

‚So was Schüchternes... Wahrscheinlich ist es sogar gut für die Kleine, mal unter Gleichaltrige zu kommen’, dachte Kurogane sich, während er das Mädchen in Richtung Eingangstür dirigierte.

„Papa...?“

Gerade als er die Hand nach der Türklinke ausstrecken wollte, bat die zarte, helle Stimme um seine Aufmerksamkeit.

„Was denn?“

„Du...? Ist es schlimm im Kindergarten?“

„Hä?“

Hatte sie ihn gerade echt gefragt, ob es im Kindergarten schlimm war? Jetzt ganz im Ernst? Für einen leicht reizbaren Erwachsenen wie ihn vielleicht, aber bestimmt nicht für ein Kleinkind! Doch die Kleine sah so naiv und treuherzig zu ihm auf, dass er nicht anders konnte, als zu grinsen.

„Klar, Kindergärten sind die Katastrophe schlechthin! Hat Soma dir nie Märchen vorgelesen? In Kindergärten hausen die bösen Hexen, die dich im Ganzen fressen wollen, und den bösen Wolf haben sie sicher auch in irgendeinem Zimmer versteckt.“

„Papaaaa~...!“

Tomoyo rüttelte quengelig an seinen Beinen und brachte ihren Vater damit nur noch mehr zum Grinsen. Ganz ernst zu nehmen schien sie ihn nicht, was wohl daran lag, dass Soma ihr gestern noch versichert hatte, dass es dort ganz toll war.

„Jetzt hör mal zu, Tomoyo.“ Kurogane kniete sich zu ihr. Auf einer Augenhöhe ließ es sich viel ernsthafter reden. „Es ist ein Kindergarten. Und wie der Name schon sagt, da gehen nur Kinder hin. Und von denen wirst du dich ja wohl nicht unterbuttern lassen, oder, kleiner Zwerg?“

Damit wuschelte er ihr aufmunternd durch das lange, dunkle Haar. Es war nicht Kuroganes Art, so mit jemandem umzugehen, aber seiner Tochter gegenüber war er manchmal ein klein wenig zahmer. Denn im Grunde konnte sie nichts für die Umstände und war schließlich noch ein kleines Kind.

Gerade kicherte sie verlegen und versuchte, sich von der großen Hand zu befreien.

„Aber ist es denn nun schlimm?“

„Wieso sollte es denn schlimm sein, kleines Fräulein?“

Während der letzten Sätze zwischen Tochter und Vater war die Tür hinter Kuroganes Rücken von innen geöffnet worden. Ein blonder Schlacks hing im Türrahmen, nachdem er halb über den schwarzhaarigen Mann gestolpert war, und lächelte jetzt breit.

Moment...da war doch was gewesen, gestern. Viele Tüten, ein übertrieben breites Grinsen und...Süßkram!

„SIE?!“
 

„Was für eine Begrüßung!“, lachte Fye laut, als der Mann, der bis eben noch vor seinen Füßen gehockt hatte, ruckartig aufstand. Yuuko-san hatte ihm zwar mitgeteilt, dass er einen neuen Schützling bekam, aber er hatte nicht die schüchterne junge Dame von gestern erwartet und noch viel weniger diesen stets gereizt wirkenden Riesen. Der Schwarzhaarige war wirklich einen Kopf größer als er. Und diese erstaunlichen Augen... Zinnober? So etwas hatte er zuvor noch nie gesehen...

Aber davon ließ der junge Mann sich weder beirren oder noch einschüchtern, sondern grinste nur breit zu diesem hinauf: „Lange ist’s her, was?“

„Hätte ruhig länger sein können!“

‚Mein Gütchen, was für ein Brummbär.’ Fye kicherte. Gestern hatte er noch vermutet, dass er den großen Schwarzhaarigen nur auf falschem Fuß erwischt hatte. Und abgesehen davon, dass die Wahrscheinlichkeit, sich heute schon wieder zu treffen, sehr gering war, schien der ja immer so schlecht drauf zu sein.

Und jemanden, der schon von Natur aus explosiv schien, den sollte man nicht noch mehr reizen. Zumindest nicht im Moment. Deshalb wandte Fye sich jetzt auch erst einmal lächelnd an die Kleine, die schon bei seinem Anblick schnell hinter den langen Beinern ihres Vaters verschwunden war.

„Na, Kleines? Heute ist unser Start ja besser verlaufen, ich bin nur über deinen Papa gestolpert und der hält ja was aus, nicht?“

Verlegen nickte das dunkelhaarige Mädchen, während ihre violetten Augen aber die ihres Vaters suchten, als würden sie dort die Bestätigung für seine Worte erwarten. Der Blonde lächelte ein wenig. Obwohl man die Distanz zwischen den beiden deutlich greifen konnte, schien sie ihren Vater wirklich gern zu haben.

„Wie heißt du denn, Liebes? Dein Paps schimpft nur wieder mit mir, wenn ich dir solche niedlichen Spitznamen gebe.“

„Wie gestern...?“, fragte ein hohes Stimmchen von hinter den schwarz bekleideten Beinen her.

„Jepp, wie gestern. Schlimm, wenn man so schimpfen kann, also echt!“

Der Schwarzhaarige sah aus, als würde er gleich in die Luft gehen. Fye bereitete sich schon darauf vor, im nächsten Moment hinter einem breiten Grinsen verschwinden zu müssen, um nicht niedergebrüllt zu werden, aber da war das kleine Mädchen schneller.

„Tomoyo...“

Die kleinen Finger noch immer Halt suchend in dem rauen Stoff verhakt, spähte sie um ihren Vater herum und sah scheu zu dem lächelnden blonden Mann auf.

„Wirklich? Tomoyo-chan...was für ein hübscher Name. Ich heiße Fye.“

„Der ist auch schön...“

„Danke sehr, meine Liebe!“

Mit einem spielerischen Zwinkern legte er sich die Hände an die Wangen, brachte die kleine Tomoyo damit zum ersten Mal zum Lachen, seit er sie kannte.

„Da bringst du mich ja total in Verlegenheit! Wenn du willst, kannst du ‚Nii-chan’ zu mir sagen, okay?“

„Hm-hmm.“

Schüchtern traute sich die Kleine jetzt hinter ihrem Schutz hervor und nahm dann auch die dargebotene Hand des Blonden.

„Dann lass uns mal nach drinnen gehen, Tomoyo-chan. Da kann ich dir auch gleich die anderen vorstellen. Das sind alles ganz liebe Kinder, alle in deinem Alter. Oh, warte! Wie alt bist du denn überhaupt?“

Durch seinen stetigen Redefluss und sein freundliches Lächeln schaffte Fye es allmählich, das Mädchen etwas aufzutauen, und sie wirkte jetzt viel aufgeregter.

„Vier Jahre bin ich schon!“, verkündete sie mit kindlichem Stolz.

„Dann komm, Große! Ich stell dir die anderen vor.“

Während Fye das Mädchen durch die geöffnete Eingangstür führte, bemerkte er aus dem Augenwinkel, dass der schwarzhaarige Mann sich herumdrehen und gehen wollte. Anscheinend war er der Meinung, es reichte aus, wenn er seine Tochter so ablieferte. Dabei hatte er sich nicht einmal von ihr verabschiedet...

„Und der Herr Papa kommt auch mit!“

Überschwänglich grinsend packte er den größeren Mann an der Hand und zog ihn mit sich hinein. Das hatte sich dieser Griesgram so gedacht!

„Sakura-cha-han!”

„Was gibt es denn?”

„Schau! Wir haben jemand Neues. Das ist Tomoyo-chan.“

Strahlend winke Fye das Mädchen mit dem fuchsfarbenem Haar herbei, welches, gefolgt von ein paar neugierigen Kindern, aus dem Nebenzimmer kam. Sie lächelte höflich und musterte die Neuankömmlinge, wirkte aber verwirrt beim Anblick des hochgewachsenen Mannes. Dieser schaute irritiert aus seinen glutroten Augen zurück. Fye hob fragend eine Augenbraue. Kannten die beiden sich etwa?

Aber der Blonde verwarf den Gedanken schnell, es gab doch gerade Wichtigeres.

„Tomoyo-chan, das ist Sakura-chan. Sie hilft mir hier im Kindergarten, auf alle aufzupassen.“

„Hallo...“

Zurückhaltend streckte die Kleine die Hand aus, um die der Kindergärtnerin zu schütteln. Sie schien vor Frauen weniger Angst zu haben. Sakura lächelte freundlich und begrüßte das Mädchen, aber ihre tannengrünen Augen flackerten immer wieder unsicher zu dem großen, schwarzhaarigen Muffel, der gelangweilt in der Gegend herumstand. Eine ‚Wie-bestellt-und- nicht-abgeholt-Person’, entscheid Fye grinsend.

„Wer bist du denn?“, riss eine freche Jungenstimme den Blonden aus seinen Gedanken. „Nii-chan, wer ist denn die?“ Ein braunhaariger Knirps stand neben Sakura und musterte das Mädchen in seinem Alter sehr eindringlich.

„Das ist Tomoyo-chan. Sei nett zu ihr Ryu-kun, sie ist ja noch ganz neu und zum ersten Mal in einem Kindergarten.“

„Hmm... Naaaa gut“, quäkte der Junge und machte dann einen großen Schritt nach vorn, streckte Tomoyo die Hand entgegen. Und postwendend verschwand die Kleine wieder hinter ihrem Vater, so schnell konnte man gar nicht schauen. Ryu indes sah an dem großen Mann hinauf. Er musste den Kopf mächtig in den Nacken legen, um dem Schwarzhaarigen überhaupt in die Augen sehen zu können, und dieser sah etwas herablassend zurück.

„Wer bist du denn?“

„Ähm, Ryu-kun... Sakura? Könntest du...?“

Etwas hilflos lächelnd zog Fye den kleinen Knirps in Richtung Tür zum inneren Zimmer, weg von dem schwarzen Grieskram, der schon wieder kurz vorm Amoklaufen schien. Seine Mitarbeiterin verstand den Wink und verschwand zusammen mit dem Jungen. Entweder war der große Kerl ‚nur’ cholerisch, oder er hasste Kinder abgöttisch. Aber so, wie er mit seiner Tochter umging...

Wohlgemerkt: Mit seiner sich schon WIEDER versteckenden Tochter.

„Ach Tomoyo-chan, nun sei doch nicht immer so schüchtern! Hier sind wirklich alle Kinder ganz lieb und Sakura-chan auch.“ Fye ging in die Hocke und grinste das kleine Mädchen gewinnend an. „Außerdem kannst du dich doch nicht immer hinter deinem Papa verstecken, wie soll denn das enden? Er hat bestimmt nicht vor, den ganzen Tag hier zu bleiben.“

Unsicher lugte Tomoyo hinter den Beinen ihres Vaters hervor, mit den Fingern nervös an dem schwarzen Stoff zupfend.

‚So was Schüchternes...’, dachte der Kindergärtner seufzend bei sich, gab aber nicht auf. „Ach komm, Herzchen. Dein Paps kann nicht hier bleiben, er passt doch gar nicht zu den Möbeln.“

„WIE BITTE?!“

Schmunzelnd blickte der Blonde kurz zu seinem gereizten Gegenüber auf. So eine Kratzbürste!

„Na wenn’s doch war ist! Oder was meinst du, Tomo-chan? Wer so viel Schwarz trägt, passt doch nicht in einen fröhlichen Kindergarten!“

„... Nein...“, kam es leise von der Dunkelhaarigen, was einen erneuten Wutausbruch ihres Vaters verhinderte. Verunsichert, ob sie nicht etwas Falsches gesagt hatte, blickte sie zu ihm auf, aber dieser kapitulierte nur unter dem treuherzigen Blick.

„Geh schon, Kleine. Hier tut dir keiner was.“

Noch immer wirkte das schwarzgelockte Mädchen nicht ganz überzeugt.

„Wirklich, Papa?“

„Wirklich.“

Er wuschelte ihr durchs Haar und fasziniert beobachtete Fye, wie für einen ganz kurzen Moment ein sanfter Funke in den glutroten Augen aufglomm. „Versprochen.“

„Umm...“

Nur langsam löste sie ihre kleinen Finger aus der schwarzen Jeans. Nachdem der Kindergärtner aufmunternd auf die Tür gewiesen hatte, durch die auch Sakura und Ryu schon verschwunden waren, ging sie unsicher ein paar Schritte, nur um dann gleich wieder umzukehren. Der Blonde hatte schon erwartet, sie würde sich erneut verstecken, aber stattdessen umarmte Tomoyo ihren Vater fest. Zumindest seine Oberschenkel und brachte ihn damit fast zu Fall, schien dieser doch mit allem gerechnet zu haben, nur nicht damit.

„Bis dann, Papa.“

Weg war sie.

Und ließ einen total überrumpelten Vater ihm Vorraum stehen.

‚JETZT sieht er wirklich aus wie bestellt und nicht abgeholt!’ Fye lächelte ein wenig. Ja, so sah ein Kerl aus, der eigentlich gar nicht erwartete, dass seine Tochter an ihm hing. Was war wohl zwischen den zweien vorgefallen?

„So eine kleine Liebe...“

„Äh, was?“

Perplex blinzelte der Riese, lenkte dann aber schnell ein. Sofort hatte er wieder einen kalten, geradezu gereizten Ausdruck auf dem Gesicht und blitzte Fye unnahbar an.

„Kann ich jetzt endlich gehen oder wollen Sie sonst noch irgendwas von mir?“

„Du kannst mich ‚Fye’ nennen“, meinte er lächelnd, was aber nur auf Gegrummel stieß.

„Na gut, aber ich möchte NICHT geduzt werden.“

Kichernd blickte Fye in die rubinroten Augen. Es war fast nicht zu glauben, dass dieser knurrige Mann gerade noch so sanft auf seine Tochter hinuntergeblickt hatte und er hätte es wohl nicht für möglich gehalten, wenn er es nicht selbst beobachtet hätte.

„Das machen wir aber immer so! Also, wie heißt du?“

„Kuro- DAS GEHT DICH ÜBERHAUPT NICHTS AN!!!“

„Aha. Kuro. Und wie weiter?“

„HÖRST DU MIR NICHT ZU? ICH SAGTE, DAS HAT DICH NICHT ZU INTERESSIEREN!“

Oh~ dieser Mann war einfach nur köstlich! Oder zumindest lustig. Wenn man ihn kosten würde, wäre er sicher bitter. So wie Zartbitterschokolade... Fye musste grinsen. Was er da nur gerade wieder dachte!

„Also Kuro-rin.“

„WAS???!!!“ Jetzt explodierte der Schwarzhaarige wirklich. Und Fye wusste so gar nicht warum. Gefiel ihm sein toller Name nicht? Aber was regte er sich denn auf, wenn er seinen Namen nicht sagen wollte? Irgendwie musste man ihn ja nennen!

„Oder wie wäre es mit ‚Kuro-pyon’?“

„DU HAST SIE DOCH NICHT MEHR ALLE!!!“

Kuroganes Hand zuckte gefährlich und der Blonde fragte sich zum ersten Mal, ob er gerade wirklich etwas Schlaues tat, kam aber nicht dazu, sich zu verabschieden und möglichst flugs zu verschwinden, damit der gereizte Kuro-nyan ihm nicht den Kopf abriss, denn plötzlich stand Ryu neben ihm und blickte argwöhnisch zu dem schwarzhaarigen Riesen auf.

„Kuro-pyon heißt du? So’n komischer Name!“

Oh, oh...

„Weißt du was, Ryu-kun? Wir sollten lieber schnell rein zu den anderen gehen, die warten doch ganz bestimmt schon auf uns!“

Eindringlich schob er den Fratz in Richtung Spielzimmer, strahlte den Schwarzhaarigen dabei noch ganz breit an und betete darum, die nächsten fünf Minuten zu überleben.

„Tschüss, Kuro-rin, ne!“

Als der vor Wut kochende Mann dann endlich auf dem Absatz kehrt machte, viel Fye noch etwas ein.

„Hey, Kuro-wanko! Warte doch! Wann holst du Tomoyo-chan heute ab?”

WAMM!

Die Eingangstür krachte ins Schloss, ohne dass Fye eine Antwort erhalten hatte. Ein klein wenig betreten senkte der blonde Mann den Kopf. Wirklich bittere Schokolade...

„Danke fürs Gespräch...“, murmelte er leise, raffte sich dann aber schnell wieder zu einem Lächeln auf. Er sollte sich wohl über etwas anderes den Kopf zerbrechen als über einen jähzornigen Vater.

Als er zurück in den großen Raum kam, der als Aufenthaltsraum für die Kinder diente, wurde er glucksend und lachend von den Kleinen begrüßt. Als wäre er nicht eine Viertelstunde, sondern ein halbes Jahr weg gewesen. Nachdem er ein paar Köpfe gewuschelt hatte, schon wieder von einem zum anderen Ohr grinsend, sah er sich nach seinem Neuzugang um. Tomoyo hielt sich immer noch in Sakuras Nähe auf. Was hatte er auch anderes erwartet? Das vorbehaltlose Näherkommen eines der Jungen beobachtete sie argwöhnisch.

„Hallo, du da!“

Der Junge mit den kurzen Wuschelhaaren strahlte sie breit an und war gleich eine Spur zu laut, die Kleine wich verunsichert einen Schritt zurück. Unbeirrt fuhr er fort: „Ich bin Sorata! Und wer bist du? Soll ich dir mein Herzblatt vorstellen? Wir werden nämlich mal heiraten, musst du wissen!“

„Wirklich...?“

Jetzt schien Tomoyo-chans Aufmerksamkeit geweckt.

„Klar, wirklich!“

Fröhlich fasste der Junge sie an der Hand und zog sie mit. Tomoyo, total überrumpelt, ließ es einfach zu. Sie wirkte zwar noch immer unsicher, aber Soratas unverblümte und gleichzeitig nette Art schien ihr Vertrauen zu wecken, denn sie lächelte zaghaft, während sie ihm nachlief. Neugierig blickte sie sich um, während der Wuschelkopf sie durch den Raum führte. Mit kindlicher Begeisterung betrachtete sie die ganzen Spielsachen, die kreuz und der quer im Zimmer lagen. Mit manchen wurde gespielt, mit anderen nicht und trotz der herrschenden Unordnung hatte hier für Kinderaugen dennoch alles System.

„Aber vorher sagst du mir noch, wie du heißt, oder?“

„Tomoyo.“

Das Mädchen schien mit einer solch offenen und freundlichen Art von Personen wohl am besten umgehen zu können, denn allmählich taute sie auf und wirkte schon viel fröhlicher. Fye lächelte in sich hinein, während er die Szene still beobachtete. Tomoyo war wirklich so ein liebes Mädchen. Höflich, ein wenig zu schüchtern vielleicht, aber eine wunderbare Person. Warum hatten die freundlichsten Kinder nur immer die exzentrischsten Eltern? Oder in dem Fall Väter...

„Also, Tomoyo-chan, darf ich dir mein Schatzilein vorstellen?“

Überschwänglich deutete Sorata auf ein kleines Mädchen mit langen, glatten, schwarzen Haaren, welches etwas gelangweilt gerade ein Bild malte und bei dem Geplärr nur die Augen verdrehte.

„Gräm’ dich nicht, meine Holde! Ich werde dir gewiss nicht untreu mit diesem hübschen Fräulein."

Arashi ignorierte ihn auch weiterhin, aber Tomoyo wirkte verwirrt.

„Du redest aber komisch, Sorata-kun...“

„Mein werter Papa ist Schriftsteller, daher habe ich das. Und vor kurzem hat er geheiratet, seither bin ich fest entschlossen, meinen Schatz auch so schnell wie möglich zu heiraten!“ Damit wurde die kühle Schwarzhaarige erst einmal fest umarmt, was dieser aber nicht zu gefallen schein, weshalb der kleine Casanova sich dafür eine Kopfnuss einfing.

Tomoyo aber wirkte nachdenklich.

„Heiraten...?“

Skeptisch sah die Dunkelhaarige durch die Gegend. Sorata strahlte sie breit an.

„Willst du auch jemanden heiraten? Wie wär’s mit Ryu-chan?“

„Pha! Diese Ziege heirate ich nicht!“

Sofort als er seinen Namen vernommen hatte, war der braunhaarige Frechdachs aufgetaucht und schüttelte jetzt ganz entschieden den Kopf. Typische Streiterein unter Kindern, dennoch entschied Fye sich, lieber dazwischen zu gehen, denn Tomoyo sah geschockt aus. Sie war den Umgang mit Gleichaltrigen anscheinend überhaupt nicht gewohnt.

“Na, na, Ryu-kun! Du kennst Tomoyo-chan doch gar nicht, da kannst du so was auch nicht sagen“, meinte er tadelnd, legte dem Knirps eine Hand auf die Schulter. Aber dieser zeigte sich nicht besonders einsichtig, sondern deutete nur anklagend auf die Dunkelhaarige.

„Aber sie hat einen komischen Papa. Der ist so riesengroß und guckt so böse aus der Wäsche, deshalb ist sie blöd!“

„Du bist gemein! Mein Papa ist nicht böse!“

Tomoyo schien zumindest ein kleines bisschen von dem unberechenbaren Temperament ihres Vaters zu haben, denn aufgebracht schnappte sie sich das Nächstbeste, was sie finden konnte - zum Glück ein Stofftier in Schafsform - und warf es Ryu mitten ins Gesicht.

„Du bist so gemein!“

„Nii-chan, die hat mich beworfen! - Du dumme Kuh!“

„Kinder, ich bitte euch!“ Fye hatte alle Hände voll zu tun, aber bevor der Junge das Plüschtier überhaupt zurückwerfen konnte, drehte sich die Kleine um und flüchtete aus dem Zimmer. Der Blonde seufzte. Sie würde nicht vom Gelände des Kindergartens herunter kommen, da die Klinke des Tores extra viel zu hoch für Kinderhände angebracht war, trotzdem war es nicht schön. Tadelnd sah er den fünfjährigen Stinkstiefel an, der das Stoffschaf noch immer wie eine Waffe hielt.

„Ryu-kun, das war wirklich unhöflich von dir!“

„Aber...“

„Kein aber! Stell dir vor, ihr großer, grummeliger Papa bekommt raus, dass du so böse zu Tomoyo-chan warst. Der kann nämlich ganz schön schimpfen.“

Zuerst sah der Junge beunruhigt aus bei der Erinnerung an den Riesen, dann zuckte er aber betont lässig die Schultern und bewies bewundernswerte kindliche Dickköpfigkeit.

„Quatsch, gegen mich hat der keine Chance!“

Stirnrunzelnd dachte der blonde Kindergärtner an den schwarzhaarigen Miesepeter. Kuro-sama hatte nicht gerade versöhnlich ausgesehen. Und wenn er herausbekam, dass jemand seine Tochter beleidigt hatte, dann konnte es sicher sehr unangenehm werden. Und zwar eher für Fye als für den kleinen Rabauken...

Seufzend machte er sich auf, nach Tomoyo zu suchen. Er wollte sie schnell wieder aufheitern. Und bei der Gelegenheit auch mal nach dem kompletten Namen ihres Vaters fragen.
 

Er fand die Vierjährige schließlich draußen im Garten, zusammengekauert in der hintersten Ecke einen Kletterhauses, die dünnen Arme um die Knie geschlungen.

‚Arme Kleine...’, dachte er mitleidig und es tat ihm wirklich Leid, dass Ryu so gemein zu ihr gewesen war. Für ein Mädchen, das es einfach nicht gewöhnt war, mit anderen Kindern zusammen zu sein und sich auch mal mit diesen zu streiten, mussten die Worte besonders schlimm gewesen sein.

„Tomoyo-chan?“

Langsam ging er vor dem Eingang des Spiel- und Kletterhäuschens in die Hocke, ließ aber der Dunkelhaarigen noch ihren Freiraum und die Wahl, dort in ihrer Ecke zu bleiben oder zu ihm zu kommen. Er wollte das Mädchen nicht in Bedrängnis bringen, denn das würde alles schlimmer machen. Tomoyo reagierte erst einmal nicht.

„Hey, Kleines...“

Sanft benutzte er jenen Kosenamen, den auch ihr Vater verwendet hatte, und diesmal blickten ihn traurige, dunkle Augen an.

„Sei nicht traurig, Liebes. Ryu-kun hat es nicht so gemeint. Er kennt deinen Papa doch gar nicht richtig, um so etwas sagen zu können. Und ich bin sicher, er ist ein wirklich netter Mensch.“

„Ja~?“

Das helle Stimmchen klang noch äußerst unsicher und nur langsam kam Tomoyo aus ihrer Ecke gekrabbelt und schlüpfte in die einladend geöffneten Arme des jungen Blonden, der sie sanft in eine Umarmung schloss und beruhigend durch ihr Haar streichelte.

„Ja, ganz sicher. Dein Papa ist wie...mhh...Schokolade!“

„Schokolade?“ Skeptisch sah das junge Mädchen den Blonden an. Anscheinend hatte bisher kaum jemand ihren Vater mit Schokolade verglichen. Nun, nicht unbedingt verwunderlich...

„Wie Zartbitterschokolade! Kennst du die?“ Fye musste grinsen, als die Kleine das Gesicht verzog.

„Igitt! Die schmeckt doch nicht...“

„Wenn man sie kostet, dann ist sie ganz bitter, das stimmt. Aber sie hat einen ganz angenehmen, warmen Nachgeschmack und manchmal sogar eine süße Füllung.“

Eigentlich gab es kaum Kinder, die diese Art von Schokolade mochten und soweit er sich erinnerte, hatte er sie lange Zeit auch nicht besonders gern gegessen. Aber in Maßen, so hatte Fye irgendwann einmal festgestellt, war es das absolut Beste, was es gab. Ob dieser Punkt des Vergleiches auch auf Kuro-rin zutraf? Das würde sich sicher noch zeigen.

„Ich glaub’ trotzdem nicht, dass mein Papa wie Schokolade ist. Er mag nämlich gar nix Süßes.“

„Wirklich nicht?!“, rief Fye entsetzt aus. „Dabei sind Süßigkeiten doch so was Tolles!“

Und als wäre es ein Stichwort gewesen, zauberte er ein Traubenzuckerbonbon aus der Hosentasche und hielt ihn Tomoyo lächelnd hin.

„Nimm schon. Das ist ein Wundermittel, damit sieht die Welt gleich viel besser aus! Und schmecken tut’s auch noch.“

„Aber das ist doch Traubenzucker...“

Oups, erwischt!

„Sag ich doch! DAS Wundermittel schlechthin!“, rettete Fye sich schnell, denn er wollte auf keinen Fall seine Glaubwürdigkeit verlieren. Die kleine Tomoyo schien für ihr Alter schon ziemlich schlau zu sein, da musste er wohl ein wenig aufpassen, dass er ihr keinen zu großen Bären aufband.

Nachdem das Mädchen den Traubenzucker entgegen genommen und in den Mund gesteckt hatte, lächelte der Kindergärtner zufrieden und langsam folgte ihm die Kleine, als er wieder in Richtung des Gebäudes ging.

„Komm, Tomo-chan. Ich möchte dir noch jemanden vorstellen, der bei uns im Kindergarten arbeitet.”

„Noch jemand? Ihr seid aber viele...“

Aber Fye lächelte nur geheimnisvoll und nahm das Mädchen an die Hand. Anstatt den Kindergarten wieder zu betreten, führte er die Vierjährige drum herum. Hinter dem Haus war ein kleiner Unterstand, den er jetzt ansteuerte. Darunter stand ein großer Käfig.

„Ein Kaninchen! Oh, wie niedlich!“

„Das ist Mokona.“

Mokona war ein weißes, flauschiges und etwas zu dickes Zwergkaninchen, welches bis gerade eben noch Heu gemümmelt hatte, nun aber aus treuen Knopfäugelein zu ihnen hinaufblickte. Summend öffnete Fye die vergitterte Tür und sofort kam der verschmuste Nager angehoppelt, um sich ordentlich knuddeln zu lassen.

„Süß~!“, jauchzte Tomoyo. „Und so weich!“

Mokona-chan hatte noch jedes verstockte und verschreckte Kinderherz für sich erwärmen können. Vielleicht musste man ja dick, weiß und weich sein, um wirklich jedermanns Herz zu erobern. Vielleicht sollte er sich auch mal so ein Erscheinungsbild zulegen? Obwohl... Fye kicherte, während er den Hasen streichelte und das dunkelhaarige Mädchen neben sich ermutigte, das auch zu tun. Ihm kam eine ganz bestimmte Person in den Sinn, bei der er anzweifelte, dass flauschig und rund gut war.

Außerdem, war man weiß und schon kugelrund, sollte man vielleicht von Schokolade die Pfötchen lassen!

Tomoyo jedenfalls wirkte absolut entzückt von dem Schmusetier.

„Mokona ist nämlich unser dritter Mitarbeiter“, verkündete der Blonde schließlich fröhlich, wurde darauf aber eher verständnislos angeblickt.

„Aber wie geht das denn? Es ist doch ein Hase...“

Fye kicherte.

„Das ist ein großes Geheimnis! Aber weißt du was, Tomo-chan? Ich verrate es dir, wenn du mir auch ein Geheimnis verrätst.“

„Was denn für eins...?“

Unsicher blickte die Dunkelhaarige ihn an. Dennoch schien sie durchaus einverstanden mit dem Tausch Geheimnis gegen Geheimnis und nickte zaghaft.

„Wie heißt denn dein Papa mit Vornamen?“
 

Kurogane fluchte laut.

Klasse, da hatte er schon den ganzen Tag nichts zu tun und kam trotzdem viel zu spät!

Gereizt knallte er die Fahrertür seines Wagens zu. Warum zum Geier musste er auch seine Tochter aus dem Kindergarten abholen? Okay, es gab niemanden, der es sonst machen könnte, aber hey! Hier ging es ums Prinzip! Als genervter Vater brauchte er seine Ruhe und hatte für so etwas einfach keinen Nerv!

Schlechtgelaunt stapfte er über den Gehweg und betrat das Kindergartengelände.

Kaum öffnete er die Tür zum Haus, blickten ihn ein paar vorwurfsvolle, eisblaue Augen an.

„Kommst du jetzt immer so spät, Kuro-rin? Dann würde ich mir meine Überstunden nämlich bezahlen lassen.“

„Halt die Klappe!“

„Hey, Herr Papa, das ist aber nicht nett! Immerhin habe ich nur wegen dir zwei Stunden länger machen müssen.“

„Hat dich ja niemand dazu gezwungen!“

„Immerhin ist es deine Tochter, da hätte ich ja nicht einfach so gehen können!“

„Es ist mir scheißegal, was du-UMPF!!!“

Kurogane wurde unsanft unterbrochen, weil ihn plötzlich etwas Plüschiges mitten ins Gesicht traf.

„Papaaaa! Sei nicht so gemein zu Nii-chan!“ Tomoyo hielt noch ein weiteres Kuscheltier schussbereit und blickte anklagend zu ihrem Vater auf.

„Oh, du Hexe!!!“

„Kurogane, nicht!“ Ohne nachzudenken griff Fye nach der Hand des Schwarzhaarigen und hielt ihn fest, als dieser seiner flüchtenden Tochter ins Nebenzimmer folgen wollte. Dafür fing er sich einen wütend rotglühenden Blick ein.

„Nicht...“ Unter diesen intensiven Augen wurde sein Lächeln unsicher, aber er ließ nicht los. „Sie meint es doch nicht böse...“

„Lass los!“

„Kurogane...“

Fye klammerte sich immer noch fast verzweifelt an den Arm des Schwarzhaarigen, während Kurogane vor Wut kochte. Was wollte dieser blonde Spund von ihm? Er würde Tomoyo schon kein verdammtes Haar krümmen! Die Laune des Schwarzhaarigen war nicht gerade die beste, sein Tag war scheiße gelaufen, da brauchte er jetzt nicht auch noch einen nervtötenden, klammernden Kindergärtner!

„Ich sagte: DU SOLLST LOSLASSEN!!“

Der jüngere Mann zuckte heftig zusammen.

„Aber...aber du darfst Tomoyo-chan nichts...du...“, stotterte er hilflos. Kurogane gab einen tonnenschweren Seufzer von sich. Was war nur los mit diesem Kerl? Er schien plötzlich wie ausgewechselt.

„Ist ja gut!“

So behutsam, wie es ihm in seiner momentanen Gemütsverfassung möglich war, löste er Fyes lange Finger aus seinem Ärmel.

„Reg’ dich wieder ab.“

Angestrengt starrte der Blonde zu Boden, sah aber mit einem breiten Lächeln auf, als das fuchshaarige Mädchen, gefolgt von einer mit Kuscheltieren bewaffneten Tomoyo, das Vorzimmer betrat. Ein Lächeln wie angeknipst...

„Sakura-chan! Ich habe dir doch schon vor einer halben Stunde Feierabend gegeben! Was machst du denn noch hier?“

„Ich wollte noch etwas aufräumen. Entschuldige bitte, Fye-san, ich bin so gut wie weg.“

Wie schon heute morgen hing ihr verunsicherter Blick an dem großen Schwarzhaarigen, welcher diesen emotionslos erwiderte. Er hatte die Kleine erkannt und sie ihn zweifellos auch. Und die damit verbundenen Erinnerungen hätte sich Kurogane gern erspart.

Der Geruch von Alkohol...zu viel davon, Lärm und Chaos...sofort schüttelte er den Kopf. Er wollte nicht daran denken. Nicht jetzt und niemals mehr. Auch wenn das alles in langen, ruhigen Nächten wieder hochkam und ihm den Schlaf raubte. Und dann konnte Kurogane es nicht einfach so abschütteln. Aber momentan bot ihm seine Umgebung genügend Ablenkung.

Das fuchshaarige Mädchen ergriff wieder das Wort.

„Allerdings... Mokona-chan hoppelt noch in der Küche herum und will sich einfach nicht einfangen lassen...“

„Ach herrje!!! Schnell, Tomo-chan! Wir müssen Moko-chan vor den gefährlichen Wollmäusen retten!“

„Wollmäuse?“, rief das Mädchen ihm fragend nach, als der Blonde an ihr vorbei lief und in dem anderen Zimmer verschwand, als ginge es um Land und Leben.

„Ja-haa! Fusselstaub, der unter den Schränken lebt! Dann wird es doch gaaaanz schmutzig!“

Sofort ließ Tomoyo alle Kuscheltiere fallen und flitzte dem Kindergärtner nach. Und Kurogane verstand kein Wort. Worum ging es überhaupt?!

Etwas überfordert blickte er den beiden nach und erst die zurückhaltende Stimme Sakuras riss ihn aus seiner Verwirrung.

„Ähm...Herr Sugawara?“

Wahrscheinlich wusste sie seinen Nachnamen von Tomoyo. Fragend hob er die Augenbrauen.

„Ich...ich wollte mich noch einmal bedanken. Sie haben uns wirklich sehr geholfen. Shaolan und ich wüssten nicht, was wir ohne Sie getan hätten.“

Schüchtern blickte sie zu ihm auf. Kurogane zuckte mit den Schultern.

„Meinetwegen.“

Er war nur seinen Pflichten nachgekommen, also gab es keinen Grund, weshalb das Mädchen sich bedankte.

Aber diese schien sich diesbezüglich wohl verpflichtet zu fühlen.

„Ich würde Sie gern einmal zum Essen einladen, Shaolan würde sich sicher freuen und will sich bestimmt auch noch einmal persönlich bedanken, darum...“

„Nein, lass gut sein. Da besteht keine Notwendigkeit.“

„Aber...“

Sie verstummte auf sein erneutes Kopfschütteln, sah betreten zu Boden. Es war ja nicht so, dass der Schwarzhaarige ihren Dank nicht annahm, aber übertreiben musste sie nun wirklich nicht.

„Hast du nicht Feierabend? Dein Freund wartet bestimmt.“

Sofort breitete sich ein gesunder Rotschimmer auf den Wangen des Mädchens aus, aber sie nickte und nahm schnell ihre Sachen aus der Garderobe.

„Tausend Dank“, wisperte sie noch einmal, bevor sie schnell verschwand.

„Oh jemine, oh jemine!“

Gerade als die Tür hinter der Aushilfskindergärtnerin ins Schloss gefallen war, kehrte der blonde Schlacks, gefolgt von Tomoyo, zurück, mit einer so kummervollen Kummermine auf dem Gesicht, als wäre jemand verstorben, und einem fluffigen und vor allem staubigem Etwas im Arm, was Kurogane zunächst für ein Kuscheltier hielt, dann aber als ein fettes, kleines Kaninchen identifizierte. Anscheinend war das Mokona und die beiden hatten es nicht rechtzeitig vor ‚den gefährlichen Wollmäusen’ retten können, denn in dem feinen Fell hingen kleine und größere Staubflusen.

Fye zog ein Gesicht, als wäre es der Weltuntergang und die Vierjährige schaute auch nicht besser drein.

„So ein Schmutzfink. Was machen wir denn jetzt...?“

„Ich kann Moko-chan doch mitnehmen!“, bot sich Tomoyo stolz an. „Zuhause können wir es baden, dann ist es wieder ganz weiß!“

„Wirklich Tomo-chan?“

„Oh nein, dieser fette Staubfänger kommt mir nicht in die Wohnung!!! Außerdem badet man Kaninchen nicht!“

„Ach, Kuro-rin, du alter Spielverderber! Du magst wohl keine Häschen?“

„Das sowieso!“

Unnachgiebig verschränkte Kurogane die Arme, sah sich aber mit zwei treuherzigen und beinahe flehenden Augenpaaren konfrontiert.

„Dabei ist es doch sooooo süß!!!“, kam es im Chor von Fye und seiner Tochter. Der Schwarzhaarige verdrehte genervt die Augen.

„Was soll der Aufstand? Es ist nur ein Karnickel!“

„Aber es ist so kuschelflauschig und eigentlich ganz weiß! Schau da!“ Und damit drückte ihm Fye das weiße, wenn auch momentan dreckige, und fette Hasenvieh in die Arme. Einzig und allein die Tatsache, dass Kurogane kein Tierquäler war, bewahrte das Tier davor, auf dem Boden zu landen. Mit angeekeltem Gesichtsausdruck betrachtete er den komischen Hasen, welcher aus dunklen Knopfaugen zurückblickte und dann sogleich austestete, ob sein Mantel nicht etwas Essbares war. Beinahe hätte er das Vieh jetzt doch losgelassen, aber Fye hielt geistesgegenwärtig seine Arme fest.

„Aber, aber, Kuro-puu. Sei lieb zu Mokona, schließlich hat es dir nichts getan.“

„Es frisst Löcher in meine Klamotten!!!“

„Pfui, Moko-chan! Das schmeckt doch nicht.”

Weiterhin lächelnd schob der Kindergärtner die Hasenschnauze von dem schwarzen Mantel weg.

„Ich näh dir das, okay? Am Freitag.“

Kurogane war so überrascht, dass der Blonde von Freitag wusste, dass er ganz zu antworten vergaß und Fye gleich noch etwas hinten anhängte, diesmal von einem Ohr zum anderen grinsend.

„Aber weil du so spät gekommen bist, ist uns Moko-chan überhaupt erst entwischt und deshalb ist es nur fair, dass du es mitnehmen und sauber putzen musst, nicht?“

„Kommt nicht in die Tüte!“

Unnachgiebig schüttelte Kurogane den Kopf, aber die beiden Quälgeister dachten noch lange nicht daran aufzugeben. Stattdessen umklammerte Tomoyo seine Knie und Fye setzte eins der breitesten Lächeln auf, die der Schwarzhaarige je gesehen hatte.

„Bittebittebittebiettäää Papa!“

„Komm schon Kuro-nyan! Mokona ist doch so süß und so weiß und so schnuffelig und wir sind auch ganz lieb und Tomo-chan gibt dir einen dicken Schmatz als Dankeschön! Oder willst du lieber einen von mir?“

Fye kicherte begeistert, als der Schwarzhaarige daraufhin gleich wieder explodierte.

„UNTERSTEH DICH!!!“

„Papaaaaa!“

Quengelnd rüttelte Tomoyo an seinen Beinen und der Blonde hängte sich grinsend an seinen Hals.

„Sag ja~!“, flötete er amüsiert.

Das war doch die reinste Folter! Während seine Tochter ihn fast zu Fall brachte, blinkerte der nervige Blondschopf ihn aus eisblauen Augen an. Ein Blick von der ‚Können-diese-Augen-lügen’-Sorte.

Kurogane gab ein tonnenschweres Ächzen von sich und kapitulierte. Und anscheinend war ihm das deutlich anzumerken, denn Tomoyo jauchzte sofort auf und nachdem sie ihn noch einmal fest gedrückt und damit endgültig aus dem Gleichgewicht gebracht hatte, flitzte sie schon davon, ließ nur noch ein fröhliches „Ich hol einen Korb!“ aus dem Nebenzimmer tönen.

Lachend hielt der blonde Schlacks ihn auf den Beinen, immer noch mit den Händen auf seinen Schultern, und lächelte dann einnehmend.

„Danke, Kurogane, das ist wirklich sehr lieb von dir.“

Nur ein Brummen als Antwort.

„Wo ist denn die hübsche Frau von gestern Mittag?“

Nachdem sich der Schwarzhaarige von der ‚Attacke’ seiner Tochter erholt hatte und wieder sicher stand, ließ der Kindergärtner ihn ganz los, sah fragend in die blutroten Augen.

„Holt sie Tomo-chan nicht mit ab?“

„Soma? Die arbeitet jetzt woanders.“

„Ah, ich verstehe... Dann hat sie praktisch keine Zeit, die Kleine abzuholen, was?“

Es war Kurogane ein Rätsel, warum sich der Blonde dafür interessierte, aber er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern, dachte sich nichts weiter dabei.

„Sozusagen.“

Damit war das Gespräch für ihn beendet und auch Fye, der den Mund geöffnet hatte, um noch etwas zu sagen, schloss ihn wieder, als Tomoyo mit einem geflochtenen Weidekorb zurückkam.

„Ist der okay, Nii-chan?“

„Ja, den hast du toll ausgesucht.“

Lächelnd streichelte er ihr durch das dunkle Haar, dann nahm er ihrem Vater das runde Zwergkaninchen ab, welches sich bei diesem sichtlich wohl zu fühlen schien und bereits in den muskulösen Armen gedöst hatte, und setzte es in den Henkelkorb, den Tomoyo vorsorglich mit Zeitungspapier ausgelegt hatte.

„Wirklich toll, Liebes. Hat dir das dein Papa beigebracht?“

„Nein, Soma!“, strahlte sie. Kurogane verdrehte die Augen. Soma hier, Soma dort... Hatte seine Tochter überhaupt zu irgendjemand anderem Bezug als zu dieser dummen Schnepfe??? Obwohl, wessen Schuld war es denn...?

„Also dann, pass gut auf Moko-chan auf, Tomo-chan. Und bring es morgen wohlbehalten und sauber wieder mit.“

„Okay, Nii-chan. Du kannst dich auf mich verlassen! Tschüss, bis morgen!” Sie musste sich auf die Zehenspitze stellen, um den Mann, der sich zu ihr herunter gebeugt hatte, zu umarmen, strahlte vergnüglich und schlenderte mit dem Hasenkorb im Arm zur Tür, sah dann erwartungsvoll zu ihrem Vater zurück. Kurogane wandte sich um, ohne sich zu verabschieden. Warum auch. Und so bemerkte er nicht, wie ein kurzer, trauriger Schatten über Fyes Gesicht huschte, bevor dieser sich wieder gefangen hatte und den beiden ein überfröhliches „Bis Morgen!“ nachträllerte.
 

Schlechtgelaunt folgte Kurogane seiner fröhlichen Tochter den Bürgersteig entlang.

Na klasse! Jetzt hatte er nicht nur seine Tochter den ganzen Abend am Hals, nein, auch noch ein verfressenes weißes, hasenähnliches Etwas namens Mokona!

Das wurde immer schlimmer. Wieso zum Teufel hatte er sich nur breitschlagen lassen?

Beim Wagen angekommen öffnete er zunächst den Kofferraum und wollte Tomoyo den Korb abnehmen, aber diese klammerte sich protestierend daran.

„Wie gemein! Du kannst Moko-chan doch nicht in den Kofferraum tun! Da hat es doch Angst!“

„Und wohin sonst bitteschön?“, knurrte ihr Vater gereizt. Etwas eingeschüchtert von dem Ton blickte die Vierjährige unsicher zurück, war aber noch immer nicht gewillt, das Kaninchen seinem dunklen Schicksal namens Kofferraum zu überlassen.

„Es kann doch vorne mitfahren“

„Vergiss es.“

„Aber Nii-chan hat doch gesagt, ich soll gut aufpassen und...und wenn im Kofferraum was passiert...armes Moko-chan!“

Weinerlich wich sie ein paar kleine Schritte zurück, damit ihr Papa nicht an den Korb herankam, drückte diesen beschützend an sich. Kurogane seufzte erneut. Warum war Kindererziehung nur so schwer? Und leider Gottes hatte Tomoyo auch noch Recht, immerhin waren sie beide, also besser gesagt er als Erziehungsberechtigter, jetzt für das in ihre Obhut gegebene Tier verantwortlich und diesem durfte nichts passieren. Und in dem zugeräumten hinteren Teil seines Wagens konnte doch einiges passieren.

Wortlos ging er um sein Auto herum und öffnete die Beifahrertür für seine Tochter, diese schlüpfte ganz schnell an ihm vorbei, ängstlich, dass er es sich noch einmal anders überlegen könnte. Statt sich aber dazu zu äußern, schnallte er sie nur an und stieg dann auf seiner eigenen Seite ein, ließ den Wagen an. Für die Strecke vom Kindergarten bis zur Wohnung brauchte man mit dem Auto fast genauso lange wie zu Fuß, weil es ein ziemlicher Umweg war, und eine ganze Weile herrschte angespanntes Schweigen im Wagen.

Erst nach einigen Minuten ergriff Tomoyo schüchtern das Wort.

„Bist du böse, Papa? Wegen Moko-chan…?“

„...“

„Papa...?“

„Wie war dein erster Tag im Kindergarten?“

Kurogane wollte nicht über die Sache mit dem Hasen diskutieren, er würde sich doch nur wieder unnötig aufregen. Also hielt er sich lieber an neutrale Themen und die Kleine atmete erleichtert aus.

„Hmm. Ganz nett. Doch, wirklich nett. Nii- chan und Sakura-chan sind super lieb! Und die anderen Kinder auch. Ryu-kun ist frech.“

Als sie den kurzen Blick ihres Vaters bemerkte, fügte sie schnell hinzu: „Aber er ist auch nett. Genau wie all die anderen und wir haben alle zusammen ‚Blinde Kuh’ gespielt.“

„Was für eine Kuh?“

„Ein Spiel, Papa.“

Belehrend blickte sie zu ihm auf. „Da verbindet man sich die Augen und muss versuchen, auf einen Topf zu schlagen.“

Das war eine recht simple Erklärung der Regeln, aber zumindest wusste Kurogane jetzt, was sie meinte. So weit er sich erinnerte, kannte er das auch, aber unter dem eigentlich bezeichnenderen Namen ‚Topfschlagen’.

„Das habe ich als Kind auch manchmal gespielt.“

„Echt?“

„Hmm...“

Tomoyo blickte ihn so kindlich begeistert an, dass es ihm schon wieder unangenehm war, diese Äußerung gemacht zu haben. So als könnte sie nicht ganz fassen, dass ihr Vater auch mal Kind gewesen war und vor allem auch noch gespielt hatte.

Da ihr Papa aber nicht so aussah, als wollte er Näheres erzählen, hakte sie auch nicht nach, denn wütend sollte er nicht schon wieder werden. Stattdessen erzählte sie lieber weiter.

„Nii-chan hat mir ein Geheimnis erzählt!“

Kurogane hob die Augenbrauen.

„So, hat er? Garantiert irgendwelchen Müll.“

„Gar nicht! Er hat gesagt, Moko-chan kann sprechen!“, rief sie in ihrer Entrüstung, weil ihr Vater die Worte des Kindergärtners anzweifelte, dann weiteten sich ihre dunklen Augen. Erschrocken schlug sie sich die Hände vor den Mund. Ja, ja, so war das eben mit Geheimnissen...

„WIE BITTE?!“

Das konnte doch nicht wahr sein! Dieser blonde Volltrottel hatte seiner Tochter doch nicht ernsthaft solche Flausen in den Kopf gesetzt? Es war definitiv eine blöde Idee gewesen, die Kleine in einen Kindergarten zu geben. Oder besser, in DEN Kindergarten zu geben.

„Vergiss das sofort wieder! So was Bescheuertes, Hasen reden doch nicht!“

In seiner Empörung vergaß er ganz, nicht so ausfallend zu werden, immerhin sprach er mit einem Kleinkind. Tomoyo schniefte.

„Aber wenn Nii-chan doch sagt...“

„Dann lügt dein Nii-chan eben! Hasen sprechen nicht und damit basta!!!“

„Aber wenn er’s doch...“

„WIRST DU WOHL AUFHÖREN ZU DISKUTIERN?!“

Natürlich war das viel zu laut und viel zu überreagiert und Tomoyo brach in Tränen aus. Und obwohl sie nichts dafür konnte, hatte Kurogane einfach nicht den Nerv, sie zu beruhigen. Außerdem musste er Auto fahren.

Der Rest der Fahrt verging unter leisem Schluchzen und ab und an gereiztem Knurren und kaum hatte er seinen Wagen geparkt, flüchtete Tomoyo auch schon aus dem Auto, war in Richtung Haus geflitzt, da war ihr Vater noch nicht einmal ausgestiegen.

Okay, vielleicht hatte er mal wieder Mist gebaut...aber Kaninchen redeten nun mal nicht! Dieser blonde Lulatsch würde sich morgen etwas anhören können, der Kleinen so etwas zu erzählen; die glaubte es ja am Ende sogar noch.

Das Mädchen wartete in sicherer Entfernung zur Wohnungstür, bis Kurogane aufgeschlossen hatte und reingegangen war, dann eilte sie schnell in ihr Zimmer und zog die Tür hinter sich zu.

Na das konnte ein Abend werden!
 

22:47 Uhr.

Und 12 Sekunden, um ganz genau zu sein.

Mit einem tonnenschweren Stöhnen ließ Kurogane sich aufs Sofa fallen.

Das war der schlimmste Abend seit langem gewesen! Tomoyo hatte kein Wort mehr mit ihm gesprochen, ihn immer nur aus vorwurfsvollen, geröteten Augen angesehen. Und trotzdem hatte er es nicht über sich und seinen Stolz gebracht, sich zu entschuldigen. Weil er doch Recht hatte!

Okay, sie war vier und er ein Vollidiot!

Aber die Erkenntnis änderte jetzt auch nichts mehr daran, dass der Abend mies gelaufen war. Das – ausnahmsweise einmal nicht so scharfe – Abendessen hatten sie in betretener Stille zu sich genommen, dann war seine eingeschnappte Tochter wieder in ihr Zimmer verschwunden, hatte ihm nicht einmal ‚Gute Nacht’ gesagt, geschweige denn gestattet, das Zimmer zu betreten, sondern schon rumgeheult, wenn er der Tür auch nur nahe gekommen war.

Irgendwann gegen halb elf hatte er sich dann in ihr kleines Reich getraut, selbst auf die Gefahr hin, einen erneuten Heulkrampf bei Tomoyo auszulösen, hatte sie aber schlafend vorgefunden. Leise und erleichtert darüber hatte er sie zugedeckt und dann das fette Hasenvieh noch eingefangen, welches, inzwischen schon ziemlich dösig, durch die Gegend gehoppelt war und jetzt auf dem Stubentisch hockte und über den Rand seines Korbes blickte, auf der Suche nach etwas Essbarem anscheinend.

„Na, du dummes Tier? Da siehst du mal, was du angerichtet hast.“

Mokona blinkerte ihn nur aus dunklen Knopfaugen an, gab natürlich keine Antwort. Wie auch? Es war nur ein Zwergkaninchen!

Seufzend kämpfte er sich wieder aus dem Polster hoch und schleppte sich total fertig in die Küche. Im Kühlschrank fand er noch etwas grünen Salat und im Bad dann eine Bürste. Das weiße Fellknäuel musste noch gestriegelt werden, so würde er den Staub am ehesten herausbekommen.

Wirklich ein toller Abend...
 

TBC...



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2017-01-22T22:45:09+00:00 22.01.2017 23:45
Ne Zuckerbombe zum Frühstück ist sicher auch nicht ideal, aber zumindest isst sie so was und muss nicht hungern. o_o Was für ein fieser Vati. Das arme Kind kann einem nur leid tun.

Jetzt soll sie sich auch noch selbst ihre Brotbüchse machen? Wie fies. >.<

Oh Giott das arme Kind wurde noch nie von Kurogane hochgehoben? >_< Wie hat er das denn gemacht, als sie noch ein Baby war? Sie liegen lassen, bis jemand kam, um ihr die Windeln zu wechseln? Nope, er sollte definitiv kein Kind haben.

Aber naja, mit den cornflakes gibt er sich ja zumindest mal ein bisschen Mühe. :D Fortschritte!

Awww, er wuschelt ihr durch die Haare... na langsam wird es doch.

„Ach komm, Herzchen. Dein Paps kann nicht hier bleiben, er passt doch gar nicht zu den Möbeln.“
Hahaha lol. Ich dachte er muss einen Tag der Woche da bleiben? Dann müssen sie ja die Möbel alle wechseln. XD

Was schreit Kuro denn nur so rum? XD Ahh...aber Fye ist voll knuffig. Ein geborener Kindergärtner.
Von:  ryuuka
2014-12-25T22:13:54+00:00 25.12.2014 23:13
Ich will nur sagen, ich hab die FF grad erst angefangen und ich finde sie SUPER! Fai ist geradezu geschaffen als Kindergärtner und Tomoya-chan tut mir mit ihrem Vater ein wenig Leid. Kann es kaum erwarten wie es weiter geht!
Von: abgemeldet
2008-04-12T18:08:30+00:00 12.04.2008 20:08
Wow, tolles Kapitel. Ein wenig lang, aber trotzdem super.
Das Kurogane so fürsorglich sein kann und sich um ein Kaninchen kümmert, wundert mich ehrlich gesagt, aber wer kann den süßen Augen eines Kindes schon wiederstehen
Ich bin schon gespannt auf das nächste Kapitel, auf das ich mich nun sofort stürzen werde.^^
Von:  Eiji
2008-03-03T19:56:45+00:00 03.03.2008 20:56
So, auch wenn der Kommentar ein wenig spät kommt und grad noch so in meiner Frist... ^^°

Ich muss sagen, den Spruch, den ihr für dieses Kapitel gewählt habt... xD Irgendwie deutet der auf ziemlich viel hin, was wohl noch so alles passieren wird... Katastrophen... Klingt vielsagend xD Bei der Besetzung aber auch nicht wirklich verwunderlich xDDD

Soma gefällt mir in der FF ziemlich gut xD Wie sie so schön Kuro auf die Palme bringt ^^ Genau _das_ braucht der Gute, sonst müsste Tomoyo ja noch mehr unter ihrem Vater leiden oo
Wenn auch ich es doch eigentlich recht niedlich finde, dass er mit allem so unbeholfen ist, was die Kleine betrifft ^^ Wenn das dann mal nicht höchste Zeit wird, dass er da "Hilfe" *hust* Fai *hust* bekommt xD ^.~

Schön finde ich auch seine ironische Sichtweise xD (Jaja, die Sache mit der Cornflakesschüssel... Ich mag auch so eine haben oow) Die wirkt so... passend... IC... einfach natürlich ^^ Genau _so_ könnte Kuro tatsächlich sein, wenn er morgens seinem Kind Frühstück machen muss ^^

Hach, aber Tomoyo ist sowas von niedlich *-* Sie ist so süß... So ein Kind mag ich auch haben... Die ist... einfach zum Knuffeln *glitzer*

Ich kann mir Fai als Kindergärtner richtig vorstellen, wie er es schafft, mit seiner Art das Eis zu brechen und, grad auch wie bei Tomoyo, denen die Schüchternheit zu nehmen ^^~ Ich glaub, das wäre echt ein super passender Job für ihn (natürlich aber eher _vor_ seiner Psycho-Zeit nach Acid Tokyo xDDD)
Ich find es richtig schön, dass er in seiner Art sich so in die Kinder hineinversetzen kann und so schnell zu ihnen durchdringt. Wie er mit Tomoyo umgeht... Einfach toll ^^v

Aw~ Sakura als Aushilfskindergärtnerin... Nein, wie niedlich ^^ Und überhaupt... Die ganzen weiteren Charaktere von CLAMP, die eine Rolle spielen... Wenn ich mir die zum Teil wirklich als Kindergartenkinder vorstelle... ach, einfach süß *~* (Mutterinstinkt? xDDD)

>>er passt doch gar nicht zu den Möbeln

*wegrofl* Nein, was für ein Satz xDDD Ja, definitiv. DAS passt zu Fai *kicher*

Alles in allem ein tolles Kapitel, was trotz der vielen Seiten so locker und schnell vorbei war... ^^

Ein paar kleinere RS Fehler sind mir aufgefallen und ein paar Ausdrücke, die man vielleicht nicht unbedingt so schreibt... Aber alles in allem hat das beim Lesen nicht gestört, weil man ja immer wusste, was ihr sagen wollt *smile*

Hyuu~
Kata

Nancy/Klayr ~ Der Weg zum Glück o2 ~ o3.o3.2oo8
Von:  SherryBlack
2008-02-21T06:24:03+00:00 21.02.2008 07:24
ich hab es entlich auch gelesen und es ist toll. wie ihr mokona mit in die geschichte eingebaut habt, war wirklich eine gute idee.
freu mich schon auf das näste kapitel. bin echt gespannt wie es weider geht.

gruß Sherry
Von:  -Soul_Diver-
2008-02-19T09:02:29+00:00 19.02.2008 10:02
heeyyyh! Das is doch mal ein sweetes Kappi!
Mokona hats ja mal total drauf XDDDD und bei fye-palims Kommentaren hab ich mich echt jedes Mal weggebröhlt...DAS sin echt so kleine Burner,die die Geschichte so liebenswert machen,wie ihr sie schreibt,hört bloß nicht auf damit! Prima!
Und die Andeutungen über Sakura und Shaolan wecken natürlich auch das Interesse. Bin bloß mal gespannt,was da noch so bei rauskommt O.o
Gotta repeat: thumbs up!
Macht weiter so! *pomponwedel* ^.^

*greetz* da Soul ^^
Von:  Schreiberling
2008-02-15T22:04:03+00:00 15.02.2008 23:04
Hallo ihr zwei.
Dieses Kap war wieder super.
Kurogane im Kindergarten.^^
Ich hatte schon Angst, dass er die Kiddis total verschrecken würde, aber es ist ja nochmal gut gedanken.
Am witzigsten sind eindeutig Fyes Kommentare, wie "der passt doch nicht zu den Möbeln" und "der ist wie Schokolade".
Ich könnte mich wegschreien.

Sakuras und Shaolans Geschichte würde mich mal interessieren. Die Andeutungen klangen ziemlich spannend, aber natürlich ist mir auch sehr sehr wichtig, wie es bei unserem verpeilten Kindergärtner und dem Miesmuffel weitergeht. Fye muss hoffentlich nicht schon am zweiten Tag um sein Leben bangen, weil er der Kleinen so einen Kram erzählt. Mir hätte nur noch gefehlt, dass der Hase echt was sagt. HIHI

Mokona als Mitarbeiter find ich übrigens total süß und natürlich Sorata und Arashi. Sorata würd ich echt zutrauen, als Kind schon so gewesen zu sein.^^

Also wie dem auch sei, ich freu mich schon auf den nächsten Teil, es war klasse und zum Teil echt zum Wegschreien.
Bis denne
Von:  Yumeko
2008-02-11T22:35:34+00:00 11.02.2008 23:35
Sorata... ah, das war so toll *~*
And Kurogane goes Chocolate... bittersweet!

Und Fye wäre durchaus wirklich ein sehr guter Kindergärtner ö_ö
Er geht sowohl mit Sakura als auch mit den Kindern sehr freundlich um und hält sogar Kurogane als immer motzigem Vater stand... glaubhaft ^~^
Selbiger ist wirklich ein Idiot am Ende, das war so überflüssig wo es doch zwischen den beiden endlich besser lief ö-ö#
Allgemein merkt man ihm deutlich den alleinerziehenden, gestressten Vater an, aber mancmla explodiert er einen tick zu schnell ^^
Auch wenn er bei dem Hasen sehr tapfer an sich gehalten hat (hätte Fye ihn doch nur geküsst, ok, bitte streichen XD#). Soma ist so eine gute Seele, das weiss er hoffendlich irgendwann mal gegen Ende zu schätzen der olle Miesepeter >____>#

Und... Sakura und Shaolan (wobei ich erst dachte Sakura wäre eines der Kinder und auf Shaolan gewartet hab XD#)... was ist da den nun passiert?
Aufklärung ö_ö~
Von:  BabyTunNinjaDrac
2008-02-10T20:09:08+00:00 10.02.2008 21:09
Wheeee~ *__*
Awww~ Wieder einmal so ein tolles Kapitel *_*
Ich liebe den Schreibstil einfach *_* Er bringt alles so genau auf den Punkt, beschreibt nicht zu viel und überhaupt ^^ Toll!
Zuerstmal: Fai kommt vor *_* FREUDE *_* Und er ist echt cool drauf xD Ich finde, die ROlle als Kindergärtner passt super zu ihm >3 Wie er mit Tomoyo umgeht ist echt niedlich ^^ Als er sie aufmuntert und dioe ganze Zeit da bleibt, bis ihr Papa kommt... total niedlich ^^
Man merkt aber, finde ich, schon von Anfang an, dass Fai schon irgendwie INteresse an Kuro hat *grien* Diese Vergleiche mit Bitterschokolade fand ich echt super >3 UNd total passend, weil es echt passt *grins* Mal sehen, wie sich die Beziehung der beiden so entwickelt (ich hoffe ja mal auf ein gaaanz kitschiges Ende xD~)... ^^
Süß sind auch die weiteren Kindergartenkinder >3 Daumen hoch für Sorata (er redet sooo geil xDD Genau wie im Manga xDD) und Arashi *_* Und Ryou auch *_* Absolut cool xD~ Passt super ^^
UNd Mokona und Sakura *_* Cool! UNd dass Kuro Fai wegen dem sprechenden Hasen nicht glaubt... warts nur ab, mein Lieber xD~ Fai lügt nicht xD~
Mal sehen, ob es im neuen Kapitel spricht xD~
Ich finde, euer Kuro hat ein bisschen was von so nem großen Bruder, der seine kleine Schwester immer ärgert´, aber auch beschützt xD~ *lachz*
Woillte ich noch was sagen? xD~ Nee, eigentlich nicht xD Cool, dass Fai Kuro gleich von Anfang an dutzt xD~
*smile*
Weiter so >333
Viel Spaß in Japan, Nancy >3
Chuu
Von: abgemeldet
2008-02-10T16:08:04+00:00 10.02.2008 17:08
"Okay, sie war vier und er ein Vollidiot!"
Gaaanz richtig xD

Sehr schönes Kapitel ^^
Die Stimmung im Kindergarten ist schön beschrieben und ich mag es, wie Tomoyos Charakter sich entwickelt. Dass sie nicht nur das schüchterne Ding ist und so...

Mokona als Kaninchen auftauchen zu lassen, ist ja schon etwas dreist, aber lustig xD. Und ich frage mich: Woher weiß Kurogane, wie man mit den Viechern umgeht O.o? Ich hätte das Kaninchen wahrscheinlich wirklich in die Badewanne gesteckt xDv

Naja, wie auch immer. ich bin gespannt, wie es weitergeht :D


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