Zum Inhalt der Seite

Der Weg zum Glück

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier ist es nun, das offiziell letzte Kapitel von "Der Weg zum Glück". "offiziell", weil natürlich noch der Epilog folgt. Aber die lange Odyssee der eigentlichen Geschichte nimmt hier ihr Ende. Ich will lieber nichts vorweg nehmen, sondern lass euch einfach selbst lesen und euch eure eigenen Meinungen bilden.
Und damit sage ich zum vorletzten Mal: Viel Spaß! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Weil du da bist

Disclaimer: Die Charas gehören (bis auf wenige Ausnahmen) nicht uns, sondern Clamp. Wir wollen kein Geld damit verdienen, sondern nur unterhalten.
 

Erstschreiber des Kapitels: Lady_Ocean

Kapitel: 25/26
 

-~*~-
 

„Die Liebe ist vielleicht der höchste Versuch, den die Natur macht, um das Individuum aus sich heraus und zu dem anderen hinzuführen.“

(José Ortega y Gasset)
 

-~*~-
 

Weil du da bist
 

„Wie geht es euch?“, erkundigte Yuuko sich, kaum dass Kurogane den Hörer zur Hand genommen hatte.

„Bestens. Die Kleine ist unverletzt. Nur Fye…“ Er zögerte kurz. „Er wird eine ganze Weile brauchen, bis er sich erholt hat“, beendete Kurogane seine Einschätzung schließlich vage. Was hätte er auch sonst groß sagen sollen? Wenn sie die medizinischen Einzelheiten wissen wollte, konnte sie die Ärzte fragen.

„… Das ist mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte“, gestand seine Gesprächspartnerin mit deutlicher Erleichterung in der Stimme.

Kurogane wollte zum Sprechen ansetzen, stockte. Zögerte. Er hatte damit gerechnet, dass Yuuko ihn sofort über den Verlauf der Verhandlung aufklären würde, doch stattdessen hatte sie zuerst nach ihnen gefragt. War es nicht gut verlaufen? Sein Fernbleiben, die eigenmächtige Durchsetzung des Einsatzes hatten mit Sicherheit ein schlechtes Licht auf sie geworfen. Wollte sie sich deshalb zuerst über sein Wohlbefinden erkundigen, um zu sehen, ob sie ihm die schlechte Nachricht jetzt zumuten konnte?

Sein Schweigen musste wohl langsam auffällig sein, dem amüsierten Unterton in Yuukos Stimme nach zu urteilen, als diese erneut das Wort ergriff: „Willst du denn gar nicht wissen, wie die Verhandlung ausgegangen ist?“

„Dann spuck es doch endlich aus!“, blaffte Kurogane entnervt zurück, fertig mit den Nerven, sein Innerstes tosend. Erst mied sie das Thema und dann machte sie schon wieder Späße. Er hatte wahrlich genug Aufregung für heute!

„Die endgültige Entscheidung über den Vorfall mit dem verstorbenen Soldaten Dukari ist auf später vertagt worden. Es wird davon ausgegangen, dass du nicht vorsätzlich gehandelt hast, aber viel mehr ist aus den vorliegenden Informationen einfach nicht rekonstruierbar. Wir werden uns daher zuerst noch die Aussagen ansehen, die du vorhin zu Protokoll gegeben hast, und dann soll noch einmal ein persönliches Gespräch mit dir folgen, inklusive des Richters und der Schöffen. Sie wollen sich selbst ein Bild von dir machen, bevor das endgültige Urteil fällt. Was Tomoyo angeht, ist bereits alles entschieden.“

Pause. Diese Hexe! Warum unterbrach sie ausgerechnet hier?!

„Komm auf den Punkt!“, zischte Kurogane sie ungehalten an.

„Dir wird das Sorgerecht für Tomoyo nicht aberkannt. Du kannst sie abholen, sobald du herkommen kannst.“

‚Tomoyo…’

Ein tonnenschweres Gewicht fiel auf einen Schlag von ihm ab. Seine Knie wurden weich. Gut, dass das Telefon auf einem Tisch stand, ein Stuhl direkt daneben. Ein wenig benebelt ließ er sich darauf nieder.

Tomoyo… Er durfte sie wiedersehen. Sie wieder mit nach Hause nehmen. Sie konnten wieder so leben wie zuvor…

„Dein Töchterchen hat sehr eindrucksvoll gezeigt, für wen ihr Herz schlägt“, erklärte Yuuko mit schmunzelndem Unterton nach einer Weile, als von Kurogane keinerlei Reaktion kam. „Und auch alle weiteren Aussagen und Fakten ließen keinen Verdacht aufkommen, dass du als alleinerziehender Vater überfordert oder gar gefährlich seiest. Und seit der Richter ihr verkündet hat, dass sie zu dir zurück darf, fragt sie alle fünf Minuten, wann du da bist.“

„Ich bin in 20 Minuten da“, antwortete Kurogane, stand wieder auf und wollte schon auflegen, als ihn Yuukos Stimme noch einmal innehalten ließ.

„Bevor du dich auf den Weg machst, sieh lieber noch mal in den Spiegel und geh sicher, dass du vorzeigbar bist. Sonst versetzt du deiner armen Tochter gleich den nächsten Schock. Für stilistische Hilfe wende dich an Himawari.“

Stimmt, daran hatte er gar nicht mehr gedacht.

„Wie erreiche ich sie?“, fragte Kurogane.

„Sie ist immer noch dort, wo sie dir dein neues Image verpasst hat“, antwortete Yuuko.

Damit beendeten sie das Gespräch. Kurogane ging noch einmal zu Fye zurück. Vielleicht war dieser in der Zwischenzeit wieder aufgewacht? Oder er wurde noch einmal kurz wach, wenn Kurogane rein kam. Eigentlich gefiel es ihm nicht, ihn nun doch allein lassen zu müssen. Er wollte bei ihm bleiben und warten, bis er wieder aufwachte, ihm zeigen, dass er vor nichts mehr Angst zu haben brauchte. Auch einer der Ärzte, der ihn aus der Notaufnahme geschoben hatte, hatte angedeutet, wie wichtig es jetzt für Fye war, dass jemand bei ihm war, der ihm Halt gab. Aber Tomoyo… Er sehnte sich nach seiner kleinen Tochter, genauso wie er sich nach Fyes Nähe sehnte. Wenn er Yuukos Worten glauben konnte, dann hatte seine Kleine bei Gericht wohl ein ziemliches Drama veranstaltet und vermisste ihn genauso wie er sie. Nein, er konnte und wollte seine Tochter nicht länger warten lassen. Je schneller er sie endlich wieder mit nach Hause nehmen konnte, desto besser.

Kurogane suchte einen Stift und ein Blatt Papier, faltete es einmal und schrieb auf die untere Hälfte umständlich eine kurze Notiz: „Tomoyo kann zurück nach Hause. Ich bin sofort zurück, sobald sie sie zu Hause ist.“

Dann hängte er es über die Armschlaufe an Fyes Bett, so dass er sie sofort sehen würde, wenn er die Augen öffnete. Das Zimmer zu verlassen, fiel ihm unendlich schwer. Er hoffte, dass er zurück sein würde, bevor Fye die Augen wieder öffnete.
 

„Kurogane!“

Er war schon fast zur Tür heraus, als ihn die Stimme von Seishiro aufhielt. Sich umdrehend, erblickte er als erstes jedoch nicht Seishiro, sondern die kleine Chii, die mit ihrem langen, wehenden Haar hastig auf ihn zugerannt kam und sich an seinen gesunden linken Arm klammerte, kaum dass sie ihn erreicht hatte. Weiter hinten erblickte er nun Chiis Begleiter, der weniger eilig und ein wenig sorgenvoll dreinblickend ebenfalls auf ihn zukam.

„Alles in Ordnung mit dir?“, wandte er sich erst einmal dem Mädchen zu, das verstört sein Gesicht in Kuroganes Arm versteckte und nicht so aussah, als würde sie so bald wieder loslassen wollen. Zumindest gab sie ihm ein zögerliches Nicken als Reaktion. Wahrscheinlich hatte sie inzwischen das ganze Ausmaß des Schocks eingeholt. Behutsam strich Kurogane ihr über den Kopf.

„Keine Sorge, alles wird gut.“

„…Fye…?“, kam es leise von seinem Arm.

„Er schläft jetzt und braucht Ruhe. Aber er wird wieder gesund.“

Sicher hatte Chii auch Seishiro und die Ärzte nach Fye befragt und versucht, zu ihm zu kommen, aber man hatte sie nicht gelassen. Im Moment war das sicher das Beste. Für beide.

„Kurogane, wie geht es deinem Arm? Lassen sie dich schon gehen?“, fragte nun Seishiro, nachdem er sie erreicht hatte.

„Der Doc hat mein Bewegungsverbot aufgehoben. Außerdem habe ich etwas Wichtiges zu erledigen“, antwortete er vage.

„Hast du etwas von der Verhandlung gehört?“

Als einer derer, die in die Mission eingeweiht waren, brauchte es keine großen Worte, dass Seishiro verstand.

„Ich kann Tomoyo wieder mit nach Hause nehmen“, berichtete Kurogane.

„Ich bin froh, das zu hören.“ Die Erleichterung schwang deutlich in Seishiros Stimme mit. Dann wechselte sein Blick wieder in Besorgnis und glitt über die verschreckte Chii.

„Chii, möchtest du bei Kurogane bleiben?“, fragte er sie, ohne vorher überhaupt die Meinung des Schwarzhaarigen einzuholen. Ein schnelles Nicken war die Antwort.

„Dir geht es nicht gut hier im Krankenhaus, was?“, fügte er hinzu. Kopfschütteln.

Na ja, so oder so hätte Kurogane jetzt sicher nicht protestiert. Er würde dieses mit den Nerven blank liegende Kind nicht hier zurücklassen, wenn es ihr davon nur noch schlechter ging. Und ob er nun allein zu Tomoyo fuhr oder mit Chii zusammen, machte am Ende auch keinen Unterschied. Vielleicht tat es beiden ganz gut. Außerdem dürften der Junge und seine Freundin auch noch beim Gericht sein, immerhin hatten sie als Zeugen ausgesagt. Ein paar vertraute Gesichter konnten die kleine Chii vielleicht etwas beruhigen. Kurogane würde jedenfalls nicht lange bleiben, so viel stand fest. Er wollte seine Tochter zurück, aber danach gleich wieder ins Krankenhaus, wieder zu Fye, so schnell es ging.

„Dann komm. Wir holen Tomoyo ab und gehen dann zu mir nach Hause“, entschied er und hinkte, durch das Hindernis an seinem linken Arm zusätzlich im Gehen eingeschränkt, die letzten Meter nach draußen und rief ein Taxi.
 

Ihr erster Halt war jedoch die Polizeistation. Zu allererst brauchte Kurogane wirklich sein altes Aussehen zurück. Tomoyo würde auch so genug Fragen stellen und er musste ihr Misstrauen nicht noch weiter schüren. Es war anfangs nicht ganz einfach gewesen, Chii davon zu überzeugen, dass sie Kurogane loslassen musste, damit Himawari ihm sein altes Aussehen zurückgeben konnte, aber mit ihrer sanften, fröhlichen Art schien sie Chiis Herz zu erreichen und ihr ein Stück ihrer Angst zu nehmen. Himawari bot ihr direkt neben sich einen Stuhl an und ließ sie bei ihrer Arbeit zusehen. Und es schien Chii langsam wieder aus ihrer Starre herauszuholen. Erste Tränen liefen ihr über die Wange.

„Es tut mir so leid…“, flüsterte sie verzweifelt. „Fye-san war immer so vorsichtig. Ich…ich wusste, dass er Angst vor Herrn Ashura hatte, dass er Schlimmes erlebt hatte. Und ich bin ihm trotzdem einfach so gefolgt. Obwohl ich es gewusst habe. Und Fye…Fye…“ Ihr Schluchzen erstickte weitere Worte. Nicht weiter wissend, vergrub sie das Gesicht in ihren Händen. Kurogane fühlte sich ratlos. Was sollte er noch tun? Er hatte ihr bereits gesagt, dass es nicht ihre Schuld war. Dass höchstwahrscheinlich alles schlimmer geworden wäre, wenn sie Ashura nicht freiwillig gefolgt wäre. Wenn dieser Verdacht geschöpft hätte, wenn sie ihm nicht vertraute. Doch das half wohl alles nichts gegen die Schuldgefühle.

„Du arme Kleine“, unterbrach Himawari ihre Arbeit und schloss das weinende Mädchen in ihre Arme. „Dass du etwas so Schlimmes erleben musstest. Ich versteh, wie du dich fühlst. Yuuko, ich, Watanuki-kun… Wir alle wussten, was in CyberCom passiert ist, aber trotzdem haben wir nichts tun können. So viele schlimme Dinge und wir haben sie nicht verhindern können. Ich habe mich auch so gefühlt, bei jedem Menschen, den wir verloren haben. Aber jetzt ist es vorbei. Jetzt ist es endlich vorbei…“

Schmerz. Trauer und Reue prägten Himawaris Gesicht, als sie Chii fest in ihre Arme schloss und sich an ihrer Brust ausweinen ließ. Als sie Kurogane vor dem Eintrag die neue Identität gegeben hatte, hätte er nicht damit gerechnet, dass auch die junge Frau so viel Schmerz in sich trug. Dass alle des Teams unter diesen Gefühlen leiden mussten, weil sie wussten, was geschah, ohne dass sie es nachweisen und damit stoppen konnten. Wie viel Verantwortung tatsächlich auf ihm gelegen hatte, wurde Kurogane erst in diesem Moment vollauf bewusst.
 

Sich endlich wieder wie er selbst fühlend, betrat er klopfenden Herzens und mit Chii am Zipfel seines frischen Hemdes das Gerichtsgebäude. Wo war Tomoyo? Und die anderen? Sie würden sicher noch alle hier irgendwo sein und auf ihn warten, nach seinem Telefonat mit Yuuko.

„Kurogane Sugawara. Ich suche meine Tochter Tomoyo“, sprach er ohne Umschweife den Polizisten am Empfang an.

„Zimmer 203. Die Treppe hoch und dann links, der große Raum“, erhielt er ohne Umschweife die gewünschte Information. Nicht mal nach seinem Ausweis hatte der Mann ihn gefragt. Seine Verhandlung, vor allem aber der Einsatz bei CyberCom mussten Gesprächsthema Nummer Eins des ganzen Gebäudes geworden sein.

So schnell es mit dem verletzten Arm und Chii im Schlepptau ging, erklomm er die Stufen bis in den zweiten Stock und steuerte besagtes Zimmer an. Mit wenigen Schritten hatte er die Tür erreicht, drückte die Klinke herunter und platzte hinein. Unzählige überraschte Augenpaare bekannter Personen hefteten auf ihn. Wo war Tomoyo?

„Papaaaaaaaaa!“

Der vertrauten Stimme seiner kleinen Tochter folgend, sah er noch, wie sie von Somas Schoß aufsprang und ihm entgegen eilte, neue Tränen kullerten ihr aus den ohnehin bereits vom Weinen geschwollenen Augen.

„Kurogane!“ „Hauptmann!“, drangen weitere Stimmen bunt durcheinander an sein Ohr, doch er nahm sie kaum wahr.

„Tomoyo…!“

Er trat einen Schritt auf sie zu und ging in die Hocke, Chiis Hand an seinem linken Ärmel völlig vergessen, und streckte den Arm nach seinem Mädchen aus. Keinen Augenblick später hing sie auch schon an seinem Hals, klammerte sich mit aller Kraft an ihm fest und schluchzte herzhaft. Es fiel Kurogane nicht leicht, seine eigenen Tränen zu unterdrücken. Teils aus unendlicher Erleichterung, dass er sie endlich wieder hatte, teils weil die heftige Umarmung trotz der noch wirkenden Schmerzmittel seiner Schulter arg zusetzte.

„Willkommen, Herr Sugawara. Ihre Tochter hat Sie schmerzlichst vermisst“, richtete direkt darauf der junge Richter, an seiner schwarzen Robe unschwer zu erkennen, das Wort an ihn. Kurogane, seiner Tochter beruhigend durch das lockige Haar streichelnd, musterte sie mit einem unsicheren Blick, abwägend, wie viel er in ihrer Gegenwart sagen konnte. Besser nicht zu viel.

„Entschuldigung, dass ich spät dran bin“, entschied er sich, das Thema lieber ganz zu meiden.

„Wo warst du, Papa? Ich hab dich soooo vermisst! Und Nii-chan auch. Und – Papa, dein Arm!“ Wie von der Tarantel gestochen, ließ Tomoyo von ihm ab. „War das ein großer, böser Hund?“

„Nein, Liebes.“ Wenigstens in der Hinsicht konnte er sie beruhigen. Aber der schwierigere Teil folgte unweigerlich. Innerlich seufzend, wandte er den Blick an Yuuko. Doch die machte keine Anstalten sich einzumischen. Bei Tomoyo führte nur wirklich kein Weg dran vorbei. Schweigen oder ein Abblocken ihrer Fragen würden ihre Ängste nur verschlimmern.

„Fye hatte ein Problem“, begann er schließlich vorsichtig, möglichst schonend. „Ein schlechter Mensch hat ihn bedroht. Ich wollte ihm helfen, aber dabei hatten wir einen Unfall. Deshalb die Verletzung an meiner Schulter. Aber es ist nicht schlimm.“

„Und…Nii-chan? Ist Nii-chan auch verletzt?“, fragte seine Tochter voller Sorge.

Es schmerzte ihn, ihr das sagen zu müssen. Fyes blutüberströmter Körper, seine bewusstlose Gestalt, all die Verletzungen drängten so intensiv in sein Bewusstsein zurück, als würde er erneut direkt davor stehen, ihn erneut in seinen Armen zum Ausgang tragen, um Fyes Leben bangend. Er bekam keinen Ton heraus. Mit Mühe hielt er seine Gesichtszüge beisammen, nickte bestätigend. Er durfte vor Tomoyo jetzt keinesfalls Schwäche zeigen.

„Er ist noch im Krankenhaus und schläft.“

Mit vor Schreck geweiteten Augen schlug Tomoyo die Hände vor dem Mund zusammen.

„Aber wir können ihn bestimmt bald besuchen“, fügte Kurogane hastig hinzu. „Wollen wir jetzt erst mal nach Hause fahren?“

„Wann können wir Nii-chan besuchen?“, beharrte seine Tochter.

„Bald“, wiederholte er. „Willst du denn nicht nach Hause?“

„Doch! Ich will wieder nach Hause, Papa“, willigte seine Tochter endlich ein und kuschelte sich wieder an ihn, diesmal aber darauf bedacht, seinen rechten Arm zu meiden. Damit war für Kurogane alles erledigt.

„Können wir gehen?“, fragte er in die Runde hinein, speziell aber an den Richter und die Anwälte gewandt.

„Sollte sich herausstellen, dass dem Kind Ihre Erziehung doch nicht gut tut, kann Ihnen das Sorgerecht jederzeit entzogen werden“, warnte Fei Wong Reed Kurogane, ihn mit einem eisigen, misstrauischen Blick durchbohrend.

„Das kann Ihre kleinste Sorge sein“, erwiderte der Schwarzhaarige ebenso unterkühlt und zog seine Tochter instinktiv fester an sich.

„Die Verhandlung ist beendet und Sie können das Sorgerecht über Ihre Tochter behalten. Sie können jederzeit zusammen nach Hause gehen“, beantwortete der Richter die ursprüngliche Frage schlichtend. „Sie werden allerdings später noch einmal zu einem Gespräch über den Vorfall mit Herrn Dukari eingeladen.“

Kurogane nickte. „Darüber wurde ich bereits informiert.“

Damit stand er auf, nahm seine Tochter an der Hand und wollte diesen Ort endlich hinter sich lassen, doch wieder wurde er aufgehalten.

„Kurogane-san!“

Es war der Junge, seine Freundin im Schlepptau, der nach vorn geeilt war und nach ihm gerufen hatte.

„Können… Können wir mitkommen?“, fragte er zögerlich. Er sprach es nicht aus, aber die Sorge um alles, was passiert sein musste, stand ihm förmlich ins Gesicht geschrieben, genauso wie der Praktikantin mit ihren waldgrünen Augen. Im ersten Moment war Kurogane nah dran zu sagen, dass er weder Sorge noch Mitleid brauchte, doch dann kam ihm etwas Weiteres in den Sinn. Wenn er Tomoyo zu Hause abgesetzt und sie sich beruhigt hatte, würde er das nächstbeste Taxi zurück zum Krankenhaus nehmen. Da wäre es besser, wenn Chii und Tomoyo nicht allein zurückbleiben müssten. Nicht jetzt.

Er nickte knapp. „Dann kommt“, und drehte sich wieder um.

„Herr Sugawara!“

Innerlich abgrundtief seufzend und die Augen verleiernd blieb er erneut stehen. Gaben die denn gar keine Ruhe? Vor allem DIE nicht? Die hatte ihm wahrlich genug Nerven gekostet und Ärger gemacht. Dennoch, er war hier im Gerichtssaal, vor sämtlichen Zeugen, Schöffen, Anwälten und Richter. Also zwang er sich zu Anstand. Auch wenn das hieß, noch einmal Angesicht in Angesicht dieser Dukari gegenüberstehen zu müssen.

„Ja?“

Da stand sie, schon wieder mit roten Augen und tränenüberströmten Gesicht.

„Ich sage Ihnen das jetzt von Elternteil zu Elternteil. Vergessen sie NIEMALS, wie es sich anfühlt, ein Kind zu haben. Und wie es sich anfühlen muss, es zu Grabe tragen zu müssen.“

Er schluckte hart und dachte an Tomoyo. Nein, das war ein Schmerz, den er sich wahrlich nicht vorstellen konnte, musste er zugeben. Und er hoffte, dass er ihn niemals würde erleben müssen. Wieder dachte er an Fye. Zum ersten Mal seit all den Eskapaden hatte er das Gefühl, dieses Biest von Frau ein wenig verstehen zu können.

„Ich werde Stephan niemals vergessen“, versprach er ihr. Mehr konnte er nicht für sie tun. Er drehte sich um, als sie erneut von einem Weinkrampf geschüttelt zusammenbrach und die verbliebenen Anwesenden sich ihr zuwandten. Besser, er ging jetzt wirklich.
 

Da aus dem Plan ‚Tomoyo abholen und nach Hause bringen’ ‚Mit Chii zusammen Tomoyo abholen, Shaolan und Sakura mitnehmen und nach Hause fahren’ geworden war, bestellte er schließlich ein Großraumtaxi, das sie alle in seine trauten vier Wände brachte. Tomoyo klammerte sich die ganze Fahrt über nach Leibeskräften links an ihrem Vater fest, Chii hielt schüchtern, aber beharrlich den Saum seines Hemdes zu seiner rechten Seite fest, Sakura und Shaolan saßen ihnen gegenüber und hatten ihre Hände ineinander verschlungen. Doch auch bei ihnen wirkte es nicht so, wie verliebte Pärchen normalerweise händchenhaltend durch die Welt gingen. Man spürte, dass auch sie diese Verbindung gerade brauchten, um sich gegenseitig Halt und Trost zu geben. Während der ganzen Fahrt sagte niemand auch nur ein Wort.

Zu Hause angekommen, wollte Kurogane Tomoyo direkt ins Bett bringen. Sie sah inzwischen so erschöpft und müde aus, als würden ihr eh jeden Moment die Augen zufallen. Und auch Chii wollte er anbieten, die Nacht über im Bett in ‚Fyes’ Gästezimmer oder auf der Couch im Wohnzimmer zu schlafen. Doch da begann das Problem. In beiden Zimmern wäre sie allein. Sie wollte jetzt nicht allein sein. Am liebsten wäre sie an Kuroganes Seite geblieben, aber sie verstand auch, dass Tomoyo ihren Vater nun am meisten brauchte. Und hier, in seiner schönen Wohnung, in der auch Fye in letzter Zeit gewohnt hatte, wo sie Spuren seines Lebens fand – eine Jacke und den Schal, Bilder mit ihm, die Tomoyo gezeichnet hatte – fühlte sie sich geborgen. Die Angst um Fyes Gesundheit und die Schuldgefühle ließen sie nicht los, aber der Ort beruhigte sie. Dennoch wollte sie allein sein beim Schlafen. Und das Sofa oder Gästebett konnte er allein nicht in Tomoyos Zimmer tragen; vor allem mit seiner Verletzung nicht. Man löste das Problem schließlich so, dass die zwei großen Sessel, die die gemütliche Sitzgarnitur abrundeten, zu einem kleinen Bett zusammengeschoben und mit Bettzeug bezogen wurden und Tomoyo bei Chii im Wohnzimmer blieb. Chii mochte Kuroganes Tochter sehr und war froh, in ihrer Nähe sein zu können. Tomoyo mochte sie umgekehrt genauso.

„Chii-chan, wo warst du denn? Nii-san hat nach dir gesucht“, fragte sie müde, als ihr Bett fertig war und sie es sich darin gemütlich gemacht hatte, ohne jedoch auch nur einmal die Hand ihres Vaters loszulassen.

„Ich war bei Herrn Ashura zu Besuch“, gestand das blonde Mädchen. „Wir haben zusammen Tee getrunken, ich konnte viele Bücher lesen und Spiele spielen. Wir haben immer zusammen gegessen. Und er hat mir seine Firma gezeigt. Ich hätte nie gedacht, dass er ein schlechter Mensch ist. Dass er anderen Menschen weh tat…“

„Aber er hat dir nicht weh getan, oder?“, fragte Tomoyo besorgt.

„Nein, gar nicht. Er war immer nett zu mir“, bestätigte die ältere.

„Ich bin sehr froh, dass Chii-chan gesund ist.“ Das kleine Mädchen gähnte herzhaft.

„Tomo-chan…“, setzte Chii an, doch ihr fehlten die Worte.

„Warum hat er Nii-chan weh getan, Papa?“, wandte Tomoyo sich an ihren Vater. Es beschäftigte sie noch immer. Sicher dachte auch sie die ganze Zeit an Fye und machte sich Sorgen um ihn. Und warum es Menschen gab, die andere verletzen wollten. Sie konnte es nicht verstehen.

„Tja, das ist schwierig… Fye wusste ein wichtiges Geheimnis, das niemand wissen durfte. Aber ich weiß nicht, ob das der einzige Grund war“, antwortete Kurogane wahrheitsgemäß. Er dachte an die Szene im Keller zurück. An Ashuras Worte. ‚Hältst du mich wirklich für so dumm zu glauben, dass du mit einem Armeeoffizier anbandelst, ohne dich bei ihm auszuweinen?’

Nein, eigentlich war es nicht die ganze Wahrheit gewesen. Die Bedeutung dieser Worte ließ noch einen ganz anderen Grund erahnen: Ihn. Nicht Fye war eine Gefahr für Ashura gewesen, ER war es. Er musste zurück. Zurück ins Krankenhaus, zu Fye, sehen, wie es ihm ging. Er wollte mit ihm reden. Es war zu spät, etwas daran zu ändern, was geschehen war, aber sie mussten endlich ehrlich miteinander sein.

„Tomoyo, ich werde noch einmal Fye besuchen. Chii und die anderen beiden Kinder bleiben aber hier. Versuch zu schlafen und dich zu erholen. Ich bin-“

„Bitte geh nicht, Papa! Bitte!“, unterbrach Tomoyo ihn flehend und umklammerte seine Hand noch stärker, angstvoller.

„Keine Sorge, mein Schatz. Du musst nie wieder weggehen. Und ich bin nicht lange weg“, versuchte er, sie zu beruhigen.

„Bitte, Papa, bleib! Ich hab dich so doll vermisst…“

Schon standen ihr die ersten Tränen in den Augen. Kurogane merkte, wie seine väterlichen Gefühle die Oberhand über sein Inneres übernahmen. Er konnte seinem Kind diese Bitte nicht abschlagen. Sie hatte genauso viel durchgemacht die letzten Tage.

„Na gut. Ich bleibe, bis du schlafen kannst.“

„Ab-“, wollte Tomoyo schon protestieren, doch Kurogane schnitt ihr das Wort ab.

„Lass mich bitte ausreden. Ich bleibe an deiner Seite, bis du einschlafen kannst. Aber Fye braucht mich jetzt auch, verstehst du? Und er ist ganz allein im Krankenhaus.“

Tomoyo nickte zögerlich.

„Können wir ihn dann nicht zusammen besuchen?“, versuchte sie es doch noch einmal mit einem Kompromiss.

„Später, okay? Ich möchte schauen, wie es ihm geht. Aber er braucht noch Ruhe. Und du brauchst auch Ruhe. Beim nächsten Mal besuchen wir ihn gemeinsam. Und ich gebe deiner Praktikantin die Telefonnummer vom Krankenhaus. Dann kannst du anrufen, wenn du möchtest, okay?“

Shaolan und Sakura, die sich jeweils einen Stuhl vom Tisch genommen und zu der kleinen Gruppe gesetzt hatten, nickten bestätigend.

„Natürlich rufen wir an“, versicherte Sakura Tomoyo.

„… Okay“, gab sie sich schließlich geschlagen. „Nii-chan wird doch bestimmt schnell wieder gesund, oder?“, fügte sie dennoch hinzu.

„Bestimmt“, bestätigte er ihr und setzte dabei darauf, dass Kinder in Tomoyos Alter Zeiteinheiten wie „schnell“ oder „langsam“ eh noch nicht gut abschätzen konnten.

Gut eine halbe Stunde später war seine Tochter dann wirklich ins Land der Träume gesunken und Kurogane konnte seine Hand unter ihrer hervorziehen. Auch Chii war vor Erschöpfung eingeschlafen. Einzig die beiden größeren Kinder waren noch wach und beobachteten die Szene. Mit einem letzten liebevollen Blick auf Tomoyo wandte er sich schließlich an sie.

„Ich schreibe euch die Nummer vom Krankenhaus auf. Wie lange ich weg sein werde, kann ich noch nicht sagen. Falls irgendwas sein sollte oder Tomoyo etwas braucht, ruft sofort an, ja?“

Beide nickten. Ein kurzes Telefonat mit Yuuko folgte, um die genaue Nummer herauszubekommen, mit der sie ihn zuvor so schnell erreicht hatte. Diese diktierte er Shaolan, der sie auf einem Stück Schmierpapier notierte.

„Danke für eure Hilfe. Und wenn ihr müde seid, könnt ihr euch im Schlafzimmer hinlegen“, gab er ihnen noch mit, bevor er sich endlich auf den Weg zurück ins Krankenhaus machte.
 

Über zwei Stunden war er weg gewesen. Verdammt. Das hatte er nicht geplant. Was, wenn Fye in der Zwischenzeit wieder aufgewacht war? Allein mit seinen Ängsten in diesem fremden Zimmer…

Endlich hielt das Taxi vor dem Haupteingang des Krankenhauses. Er beeilte sich, so gut es eben ging, was seiner rechten Schulter gar nicht passte. Und im Grunde wusste er auch, dass es auf die zwei Minuten mehr oder weniger nun auch nicht mehr ankam. Aber wer würde sich in so einer Situation schon die Zeit nehmen und im Spaziergang durch die Gänge schlendern?

Vorsichtig betrat er das Zimmer. Die Lampe über dem Krankenbett brannte und tauchte den Patienten in ein weißes, hartes Licht. Fyes Gesicht wandte sich seinem zu.

„Willkommen zurück“, begrüßte der Blonde ihn. „Und herzlichen Glückwunsch für das Ergebnis des Prozesses. Wie geht es Tomoyo?“

Die Frage übergehend, eilte Kurogane zu ihm herüber. Er hatte Fyes Aufwachen schließlich doch verpasst, war nicht an seiner Seite gewesen.

„Wie geht es DIR?“, fragte er zurück, zog seinen Stuhl zurück ans Bett und suchte nach Fyes linker Hand. Er entdeckte darin die Notiz, die er ihm dagelassen hatte, bevor er sich auf den Weg zum Gerichtssaal gemacht hatte. Sanft zog er sie ihm zwischen den Fingern hervor und legte stattdessen seine eigene Hand hinein. Dann sah er dem Blonden wieder ins Gesicht. Er hatte noch keine Antwort auf seine Frage bekommen. Doch Fye schaute nur genauso abwartend zurück. Kurogane seufzte. Na gut, der Blonde hatte zuerst gefragt und die Frage nach Tomoyos Wohl war ihm definitiv wichtig.

„Sie schläft jetzt. Chii, der Junge und deine Praktikantin sind auch bei ihr“, gab er schließlich nach.

„Ah…ein Glück. Chii auch… Chii ist nichts passiert…“ Ein Zittern ging durch Fyes Körper.

„Hast du Schmerzen?! Soll ich einen Arzt holen?“, fragte Kurogane alarmiert.

„Nein, es geht schon…“

Tief durchatmend versuchte der Blonde, sich wieder zu beruhigen. Kurogane ließ ihm Zeit. Auch wenn es ihm auf der Zunge brannte, seine eingangs gestellte Frage noch einmal zu wiederholen.

„Ehrlich gesagt, weiß ich selbst nicht, wie es mir geht“, begann Fye schließlich von selbst zu erzählen. „Einerseits fühl’ ich mich wie vom Laster überfahren. Mindestens… Andererseits…“ Er zögerte. Eines dieser bedrückenden Zögern, nach denen nur etwas Schlimmes folgen konnte. Kurogane wusste, was kam, noch bevor Fye es ausgesprochen hatte.

„Andererseits hätte ich nicht gedacht, jetzt überhaupt noch am Leben zu sein“, haucht er schließlich kaum hörbar in den totenstillen Raum hinein. Kurogane fand keine Worte. Er wusste genauso gut wie der andere, wie extrem knapp es gewesen war. Und warum Fye so gehandelt hatte. Schließlich war dieser es, der die schwere Stille zwischen ihnen wieder brach.

„Ihr habt den Brief in meiner Wohnung gefunden, oder?“

„Dann hast du ihn also doch absichtlich dort liegen lassen! Wenn du ihn mitgebracht – oder wenigstens was gesagt hättest – dann hätten wir sofort handeln können!“ Kurogane war empört. Und irritiert.

„Und dann? Alle hätten einen riesigen Aufriss gemacht und …Ashura… hätte davon Wind bekommen, noch bevor irgendwer auch nur in seine Nähe gekommen wäre“, entgegnete Fye sarkastisch und hilflos zugleich. Ein seltsames Gemisch von Gefühlen.

„Okay, ich verstehe, warum du so misstrauisch warst“, beschwichtigte Kurogane ihn. „Dass du um das Leben der kleinen Chii gefürchtet hast und die Gefahr, die von Ashura ausging, nicht unterschätzen wolltest. Aber warum dann? Warum hast du mir extra erzählt, dass der Brief zerstört ist, wenn du ihn die ganze Zeit über dort liegen gelassen hast? Du hast verdammt hoch gepokert, wenn du darauf gesetzt hast, dass wir es schaffen könnten euch da rauszuholen, wenn du den Lockvogel spielst.“

„Nein, ich hab nicht gepokert.“ Ein trauriges Lächeln umspielte Fyes trockene Lippen. „Wie gesagt, ich hatte nicht einmal davon zu träumen gewagt, dass ich jetzt noch am Leben sein würde. Ich hatte lediglich gehofft, dass es reicht, um weitere Opfer zu vermeiden. Vielleicht auch Chii, wenn es irgendwie möglich war. Dass du es tatsächlich in ...sein Hauptquartier schaffen würdest, all die Sicherheitsmaßnahmen umgehen und Chii unverletzt da rausholen könntest, dass du sogar mein Leben retten könntest, hätte ich niemals für möglich gehalten. Ich habe dich unterschätzt. Und Yuuko. Und ich habe dir nicht vertraut. Es tut mir leid, Kurogane.“

Schmerz, Enttäuschung und Erleichterung wüteten in Kuroganes Innern. Und Schuldgefühle.

„Das will ich auch hoffen. … Aber mir tut es auch leid.“

„Was denn?“ Fye war offensichtlich verwirrt.

„Ich muss zugeben, ich habe Ashura tatsächlich unterschätzt. Eine Garantie dafür, dass es besser ausgegangen wäre, wenn du dich mir anvertraut hättest, kann ich dir nicht geben. Und es gab und gibt vieles, was du noch nicht von mir weißt. Vieles konnte ich dir nicht sagen und werde es auch zukünftig nicht können, weil es der Geheimhaltung unterliegt. Aber ich war ja nicht mal ehrlich mit mir selbst. Mit uns. Wie soll ich da erwarten, dass du mir vertraust?“

„Meinst du, dass ich dir die Wahrheit erzählt hätte, wenn wir uns unserer Gefühle früher klar gewesen wären?“

„Das müsste ich dich fragen“, gab Kurogane zurück.

„…Ich weiß es nicht. Es wäre noch schwerer geworden. Es war auch so schon schwer genug. Aber ich weiß es wirklich nicht“, gestand der Blonde ehrlich.

Es war das erste Mal, dass sie sich so zwanglos aufrichtig unterhielten. Selbst wenn es bisher Momente der Wahrheit zwischen ihnen gegeben hatte, waren diese stets mehr oder weniger aus einem Zwang heraus entstanden. Auch wenn das Thema alles andere als angenehm war, tat es gut, sich endlich einmal aussprechen zu können.

„Ich verstehe. Nun, ich kann dich nicht zwingen. Weder zuvor noch jetzt. Ich kann dich nur bitten“, gab er sich letztlich geschlagen. Ihm blieb gar nichts anderes übrig. Er wollte, dass Fye ihm vertraute. Aber dafür musste auch er bereit sein, Vertrauen zu geben. Er konnte nur seine Hand ausstrecken. Würde er weiterhin versuchen, Fye gewaltsam zu ergreifen, würde es die Distanz zwischen ihnen nur wieder vergrößern.

„Ich vertraue dir. Ich will dir nichts mehr verheimlichen. Im Moment schaffe ich es noch nicht, denke ich, aber irgendwann will ich dir alles erzählen.“

Wie zur Bestätigung verstärkte Fye ihren Händedruck, soweit es sein geschwächter Körper zuließ. Es war ein Versprechen. Ein Versprechen des Vertrauens. Verbunden durch so viel mehr als nur den Druck ihrer Hände. Aber etwas gab es noch, was Kurogane nicht losließ. Gerade wegen dieses Bandes zwischen ihnen. Denn wenn es dieses Band nicht gegeben hätte, lange bevor sie beide es verstanden hatten, wenn sie sich nicht längst so nah gewesen wären…

„Ashura…“, begann Kurogane vorsichtig. Er fühlte sich mies, in doppelter Hinsicht. Einerseits wollte er das Thema endlich ruhen lassen und Fye nicht noch mehr Schmerzen bereiten. Andererseits ahnte er, wusste er, dass er eine besondere Bedeutung bei der Entführung von Chii und Fye gespielt hatte.

„… Er hat dich jahrelang in Ruhe gelassen. Du hast nie etwas von ihm gehört oder gesehen…bis ich in dein Leben getreten bin.“

„Kurogane!“, rief Fye empört aus. „Denk nicht mal im Traum daran, dass du Schuld daran trägst! Er ist paranoid. Er misstraut jedem außer sich selbst. Mit dir hat das nichts zu tun!“

„Er hat bemerkt, dass wir uns näher gekommen sind. Ich habe gehört, wie er dich über uns ausgefragt hat“, hielt er Fye die Fakten vor Augen. Und fragte sich gleichzeitig, was er damit überhaupt erreichen wollte. Sich entschuldigen? Buße tun?

„Wenn du es nicht gewesen wärest, hätte er mich früher oder später wegen Yuuko gejagt. Oder Ryu-kuns Vater. Oder sonst irgendwem. Ein gewisser Jemand hat mich mal ganz schön dafür zurechtgewiesen, dass ich über die Opfer, die …Ashuras Machtgier gefordert hat, auf diese Art gesprochen habe“, erinnerte der Blonde ihn zynisch.

Er hatte recht. Es tröstete ihn nicht im Geringsten, aber Fye hatte recht. Es war, als hätten sie gerade die Rollen getauscht. Vielleicht waren sie sich ähnlicher, als er bisher angenommen hatte. Oder sie waren sich ähnlicher geworden. Nach allem, was Fye durchgemacht hatte, hätte Kurogane ihm niemals diese Willensstärke und Festigkeit zugetraut. Er wusste, dass das nicht hieß, dass Fye in ein, zwei Wochen aus dem Krankenhaus spazieren und ins alltägliche Leben zurückkehren würde, als wäre nie etwas gewesen. Die jahrelangen Schuldgefühle ließen sich nicht so einfach verwischen, genauso wenig wie die Angst und die qualvolle Pein, die er hatte durchmachen müssen. Aber er würde ihn unterstützen. Fye musste all das nicht mehr allein schultern. Und er spürte, wie der andere auch ihm schon mit seiner bloßen Anwesenheit Halt und Kraft gab, das zu verarbeiten, wovor er die letzten Wochen die Augen verschlossen hatte und davongerannt war. Ja, er war davongerannt. Hatte es ignoriert, hatte es ausblenden, aus seinem Gedächtnis löschen wollen. Aber so funktionierte es nicht, das war ihm nun klar. Zu spät, aber er hatte daraus gelernt. Und er würde diesen Fehler nicht wiederholen.

Kurogane holte tief Luft. Wenn er endlich etwas an seinem bisherigen Verhalten ändern wollte, war jetzt der beste Zeitpunkt dafür.

„Wenn du aus dem Krankenhaus raus kannst…“, begann er. Todernst. „…willst du bei Tomoyo und mir bleiben?“

Das unverbundene blaue Auge weitete sich vor Unglauben, sämtliche Angst und Unsicherheit wie weggewischt.

„Kurogane…meinst du das ernst?“

„Ich werde nicht mehr davonlaufen. Weder vor mir, noch vor uns“, bestätigte er mit ernster Mine.

Wieder begann Fyes Hand zu zittern. Doch diesmal nahm Kurogane nicht an, dass es an den Gedanken an die Folter lag. Sein saphirblaues Auge sprach eine ganz andere Sprache. Er lockerte die Verbindung ihrer Hände, versuchte, seinen linken Arm anzuheben.

„Ja… Kurogane, nichts lieber als das…“

Kurogane verstand, wohin Fye mit seinem Arm wollte. Er beugte sich ein Stück vor, dirigierte die zierliche Hand an sein Gesicht, wo sie sich sogleich an seine Wange schmiegte, sein Ohr entlang strich, in seinen Nacken fuhr, seinen Haaransatz kraulend. Ein Prickeln, wie ein Stromschlag, rauschte durch Kuroganes Wirbelsäule und entlud sich in seinem Bauch. Sein Herz setzte einen Schlag aus und schlug in schnellen Sprüngen weiter, als ihre Lippen sich berührten. Für einen Augenblick musste er sich an Fyes Bettkante abstützen, so sehr überrannte ihn dieser Rausch der Gefühle. Obwohl sich ihre Lippen nur leicht liebkosten, ihre Zungen sich sanft anstupsten und umspielten, hatte Kurogane das Gefühl, in seinem Leben noch nie so intensiv geküsst zu haben.

„Dem Patienten scheint es ja schon viel besser zu gehen.“

Ertappt fuhren sie auseinander, Kurogane sich kerzengerade aufrichtend, Fye den bereits rot angelaufenen Kopf so weit wie möglich dem Fenster zudrehend. Wahrscheinlich hätte er sich am liebsten unter seiner Decke verkrochen, wenn sein Zustand ihm mehr Bewegungsfreiheit gelassen hätten.

Doch im nächsten Moment schellte Kurogane sich innerlich für seine Reaktion. Wollte er sich nicht ändern? Nicht mehr davonlaufen? Na der Vorsatz hatte ja lange gehalten. Betont lässig lehnte er sich in den unbequemen Krankenhausstuhl und warf der Krankenschwester, die sie unterbrochen hatte, einen genervten Blick zu.

„Was wollen Sie? Sie sehen doch, dass wir beschäftigt sind.“

„Kurogane…!“, fiepte es kleinlaut neben ihm und aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Fye gleich noch eine Stufe roter wurde. Bei seinem blassblonden Haar war der Kontrast umso auffälliger. Aber er entschied sich, den schüchternen Protest zu ignorieren.

„Tut mir ja leid, dass ich Sie bei Ihrer ‚wichtigen Arbeit’ unterbreche, aber ich muss den Gesundheitszustand des Patienten überprüfen“, antwortete die Schwester ungerührt, stellte sich neben Kurogane an Fyes Bett und drehte dessen tomatenfarbenes Gesicht mit sanftem Druck zu sich herum, um ihm ein Fieberthermometer in den Mund stecken zu können. Während das Thermometer die Temperatur maß, zog sie mit einer routinierten Bewegung Fyes linken Arm hervor und überprüfte mit ihrem Stethoskop den Blutdruck. Dann fragte sie noch nach irgendwelchen Auffälligkeiten. Übelkeit, Schmerzen, Schwindel oder ähnliches. Fye verneinte kopfschüttelnd. Als die Schwester mit ihrer Überprüfung fertig war, notierte sie, scheinbar zufrieden, einige Werte auf Fyes Krankenkarte. Kurogane konnte nicht einschätzen, ob sie ihre Abneigung über die Szene, in die sie gerade hineingeplatzt war, einfach nur gut verbergen konnte, oder ob es sie tatsächlich nicht das geringste Bisschen interessierte.

„Ihr Blutdruck sieht schon deutlich besser aus. Aus medizinischer Sicht empfehle ich, Ihre Therapie noch eine Weile fortzusetzen“, kommentierte sie abschließend und zwinkerte Kurogane amüsiert zu. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dass Fyes Gesicht sich alle Mühe gab, einen neuen Rekord im Rotwerden aufzustellen, ließ sein Grinsen nur noch breiter werden. Wahrscheinlich hatte der Blonde im gesamten restlichen Körper inzwischen keinen Tropfen Blut mehr.

„Musste das sein?“, maulte er, nachdem die Schwester die Tür hinter sich wieder zugezogen hatte.

„Ich habe gesagt, ich werde nicht mehr davonlaufen. Und das meine ich absolut ernst“, erinnerte Kurogane ihn – und auch sich selbst – an sein zuvor gegebenes Versprechen.

„Das freut und ehrt mich ja, aber…musst du denn gleich in Angriff übergehen?“, jammerte Fye weiter.

„Willst du denn ewig weglaufen?“, fragte Kurogane zurück. Sanft, aber bestimmt.

„Nein, das will ich nicht, aber…ich glaub, ich brauch einfach ein bisschen länger als du, mich an diese neue Situation zu gewöhnen“, gestand er.

Nun, im Gegensatz zu Fye hatte Kurogane auch eine ganze Nacht und den halben Nachmittag Zeit gehabt, sich mit seinen Gefühlen und dieser neuen Verbindung zwischen ihnen auseinanderzusetzen, musste er zugeben. Aber jetzt hatten sie alle Zeit, die sie wollten. Er musste nichts überstürzen, nichts mehr befürchten.

„Dann warte ich auf dich“, versprach er.

Fyes überforderter Gesichtsausdruck wich einem größer werdenden Grinsen. Die Verliebtheit strahlte ihm hell wie die Sonne aus einem strahlendblauen Himmel entgegen.

„Du kannst ja richtig süß sein, Kuro-pii.“

„Aber wehe, du erzählst das irgendwem“, warnte der Schwarzhaarige. Seltsamerweise störte es ihn gerade überhaupt nicht, dass Fye wieder zu seinen albernen Spitznamen zurückgekehrt war.

„Wie war das noch mal mit dem ‚sich verstecken’?“, neckte nun Fye ihn.

„Geht halt alles nicht von heute auf morgen“, entgegnete Kurogane grinsend, ihn nachäffend. Sein Blick glitt über Fyes Lippen, doch mit dem Gedanken daran, was er mit diesen jetzt gern anstellen wollte, wurde ihm noch etwas anderes bewusst und sämtliche Leichtigkeit verschwand aus seinem Gesicht.

„Kurocchin, was ist los?“, fragte der Blonde besorgt.

Gut, die Krankenschwester war erträglich gewesen, ein bisschen amüsant sogar, aber warum musste sie von allen erdenklichen Möglichkeiten ausgerechnet in DIESEM Moment hereinplatzen?!

„Unser erster richtiger Kuss und ausgerechnet DANN wird man gestört!“, beschwerte er sich, Verärgerung und Wehmut über die verpatzte Situation schwangen deutlich in seiner Stimme mit. Das musste er niemandem weiter auf die Nase binden, aber ja, verdammt, das war ihm wichtig gewesen!

„Aber es muss ja nicht bei einem bleiben, oder?“, entgegnete Fye verführerisch. Kuroganes Selbstbeherrschung war schneller weg, als ihm lieb war. Die Einladung war zu verlockend. Sein Gesichtsausdruck wechselte zurück zu einem raubtierartigen Grinsen. Da ließ er sich nicht zweimal bitten.
 

Fin~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und, was denkt ihr? Seht ihr dem Ende auch ein wenig wehleidig entgegen? Der Epilog ist zwar noch nicht geschrieben, aber wenn das Semester erst mal zu Ende ist, bin ich zuversichtlich, dass ich den pünktlich zum Uploadtermin auch hochladen kann. Einerseits ist es ein sehr befreiendes und schönes Gefühl, dass diese Geschichte jetzt ihren Abschluss findet, aber es ist auch ein wenig beklemmend, sie "gehen zu lassen". Durch diese Fanfic bin ich hier bei Animexx auch mit vielen Gleichgesinnten in Kontakt gekommen, habe viele tolle Unterhaltungen geführt, ihr habt mir neue Ideen gegeben und mich wieder richtig träumen und fangirlen lassen. Vor allem in dieser Hinsicht sehe ich dem Ende dieser FF ein wenig traurig entgegen. Aber man ist ja nicht aus der Welt. :) Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-07-15T16:26:23+00:00 15.07.2015 18:26
Aaach ich liebe diese FF einfach furchtbar!
Das ist schon ungefähr das fünfte Mal das ich gelesen habe x3
Immer wieder wundervoll!
Von:  KuroMikan
2015-07-05T22:11:35+00:00 06.07.2015 00:11
Hallö :)
normaleerweise les ich eigendlich auf fanfiktion ..de aber wie der zufall will XD
ein sehr gelungenes "ende" :)
ich find das pairing in dieser zusammensetzung einfach klasse :D *.*
und du schreibst einfach total spannend! ^^
jetz freu ich mich noch auf den epilog und dann is finished -.- schade
hab mich auf jenden fall total in diese story verliebt <3 ging so schnell rum *schnief*
okay man liest sich :)

lg Mikan
Von:  Dankness-is-all
2015-07-03T14:50:00+00:00 03.07.2015 16:50
SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜßßßßßßßßß!!!!! Das Kapitel war einfach Klasse und ja, ich finde es sehr traurig, dass es jetzt schon vorbei ist, aber dann freue ich mich halt auf deine nächste Geschichte. Ich finde es richtig super, dass Tomoyo wieder bei Kurogane ist, das war ja auch nicht auszuhalten!!!!! Aber naja,
ich freue mich schon auf den Epilog.
Also,
LG, All
Von:  kiala-chan
2015-07-03T11:20:30+00:00 03.07.2015 13:20
soooo!
das war nun also das letzte Kapitel der Geschichte. Traurig, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Ende. Ich bin so froh, dass es für Tomoyo ein Happy End gab und auch für Chi.
Toll, Kurogane und Fye sind jetzt endlich ein Paar, haaaach. Die letzte Szene ist dir sehr gut gelungen. Das mit der Krankenschwester war total witzig. Was mir auch sehr gefällt, ist wie gut Kuroganes Charakterentwicklung rüberkam. Ich meine im Vergleich jetzt zum Anfang, da war er noch total in sich zurückgezogen und ein Nicht-Kuro-Fye-Fan oder ein Außenstehender hätte sicher nicht erwartet, dass er sich Fye gegenüber tatsächlich noch so öffnen würde. Und trotzdem wirkt er kein bisschen ooc. Ich bin sehr gerührt.

Tja und das mit Ashura, was ich mich auch erst gefragt hatte, hat sich jetzt denke ich geklärt. Ich meine, weil er erst begonnen hat, Fye zu jagen, als dieser sich Kurogane anvertraut hatte. Aber das war wohl wirklich nur auf Kuroganes Angst zurückzuführen und dieser Ashura ist eben ziemlich verrückt, er hätte wohl früher oder später auch wegen Yuko oder jemand anderem angefangen, auf Fye loszugehen. Wenn er sich ihnen anvertraut hätte.

Ich freue mich auf den Epilog. Ich frage mich, ob sie jetzt alle bei Kurogane einziehen wollen, auch Chi. :)
Ich bin mal gespannt!

Liebe Grüße



Von:  ryuuka
2015-06-30T17:50:42+00:00 30.06.2015 19:50
Yuhu! Ich bins mal wieder^^
Das war ein tolles letztes Kapitel und ich freue mich jetzt schon auf den Epilog. Dass das mit Tomoyo ein Happy End gibt hatte ich mir schon gedacht, aber es war trotzdem sehr süß geschrieben. Vielleicht hättest du Ohura noch einmal kurz erwähnen sollen. Es ging ein bisschen zu schnell zu in dieser Szene. Ich fand das so niedlich wie Kurogane Tomoyo von Fai erzählt hat. "Fye hatte ein Problem" xD Beste Untertreibung des Jahres, aber kindergerecht^^ Ich freue mich schon jetzt auf deinen nächste fanfiction und werde sicher einmal vorbeischauen. Nach dem Epilog muss ich mir dann aber eine andere Fic suchen auf die ich mich immer freuen kann -.-"

Doch ich weiß jetzt schon, dass ich dieses geniale Meisterwerk nicht zum letzten Mal gelesen habe. Alle Charaktere sind super beschrieben und die Geschichte einfach fesselnd und herzzerreißend. Mit mir hat diese Geschichte wohl einen lebenslangen Fan bekommen^^

Gaaaanz, ganz viele liebe Grüße und einen erfolgreichen Semesterabschluss wünscht
ryuuka^^
Von: abgemeldet
2015-06-29T17:48:51+00:00 29.06.2015 19:48
Wuhu! Ich bin gerade so was von glücklich darüber, dass Tomoyo bei Kurogane bleiben darf >/////<
Mit einem anderen Ergebnis habe ich zwar nicht wirklich gerechnet, aber mir ist trotzdem ein gigantischer Stein vom Herzen gefallen.
Kuroganes Gefühle haben nach diesem Kapitel echt eine gewaltige Achterbahnfahrt hinter sich; ich an seiner Stelle wäre danach wohl so erledigt, dass ich nur noch irgendwo schlafen wollen würde. Aber das wird er vermutlich nicht tun, bis nicht alles so weit in Ordnung gebracht worden ist, wie es für den Moment eben möglich ist.
So wie die Zeichen stehen, könnte er neben einem Lebensgefährten auch gleich noch eine zweite Tochter bekommen 8D
Ich bin schon neugierig, was der Epilog da so mit sich bringen wird. Gleichzeitig will ich ihn aber noch nicht so bald, weil ich mich von der Geschichte noch nicht verabschieden will. Klar, ich kann sie jederzeit wieder lesen - was ich sicher auch noch öfter tun werde! - aber es ist irgendwie nicht dasselbe... u___u

Die Schlussszene im Krankenhaus ist richtig niedlich X//3 Einfach schön zu lesen und zum Schmunzeln und dabei nicht kitschig; ein Balanceakt, vor dessen Gelingen ich stets den Hut lupfe.

Nun denn, bis zum Epilog ^^

Liebe Grüße,
Puffie~


Zurück