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Heroes - Untold Chapters

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Prolog

Wer sind wir?

In der endlosen Weite des Universums existiert vielleicht eine Antwort auf dieses Streben nach Sinn im menschlichen Denken. Viele Stimmen behaupten auch, die dahinter liegende Erkenntnis findet sich nur in der Tiefe des menschlichen Geistes, in seiner Ähnlichkeit zu Gott, oder in der Hinnahme des Erlebten.

Doch möglicherweise liegt die Wahrheit genau zwischen jenen Welten, jenen Horizonten von Wissenschaft und Glaube.

Der menschliche Körper ist ein wandelndes Wunder voller Rätsel, die wir nur langsam zu ergründen vermögen. So langsam, dass die Länge unserer Existenz – als Individuum oder als global dominante Spezies – vielleicht zur Klärung nicht ausreicht. Doch so lange wir sind, werden wir uns fragen:

Wer bin ich?
 

Ein Schatten kroch durch die Aachener Innenstadt und beobachtete, suchte seine Beute. Jetzt – zwei Stunden nach Mitternacht mitten in der Woche und zu Winteranfang - waren die Straßen wie leer gefegt, nur einige Werbeschilder und die Straßenlaternen tauchten den Boden in ein kaltes Licht. Der Schatten, der vorsichtig vor einem Wohnhaus Stellung bezogen hatte, suchte die Straße nach eventuellen Gefahren ab und näherte sich langsam der Sparkassenfiliale. Nur wenige Minuten nach dem Öffnen der Türe, erschien die völlig schwarz gekleidete Figur wieder im Freien. Diesmal mit einer Handtasche, die offenbar prall gefüllt war. Die Nacht hatte sich bereits gelohnt.
 


 

„Wer bin ich?“ Das war der letzte Satz, der Jamiel in den Sinn gekommen wäre. Er fühlte sich ausgelaugt und sein Kopf brauchte dringendst eine Pause. Fast sechs Stunden Lernen in bei seiner Kommilitonin Natasha hatten ihn hoffentlich dem Bestehen seiner Klausur näher gekommen. Dennoch warteten noch zwei bisher völlig unbearbeitete Hausaufgaben auf ihn, die er in zwei Tagen würde abgeben müssen.

Das Mathematik-Studium überforderte ihn nicht, aber zufrieden mit seiner Leistung war er lange nicht. Dennoch blieb neben den Hausaufgaben praktisch keine Zeit für andere Aktivitäten, die sein Leben aufregender gemacht hätten, und ohne seine Gabe hätte er sich sicher zu Tode gelangweilt ...
 

Natasha sortierte gerade die durchgearbeiteten Blätterstapel und ärgerte sich über Jamiel. Nicht nur, die ständige Ablenkung von den Aufgaben, die für sie nicht viel mehr als Fingerübungen waren, obwohl sie mit Jamiel im gleichen Jahrgang studierte, sondern auch die ständigen Zigarettenpausen konnte sie nicht ausstehen. Sie hätte niemals in eingewilligt mit Jamiel zusammen für die Klausur zu üben, wenn sie nicht so verdammt vernarrt in den Kerl wäre.

Wie konnte ihr das bloß passieren. Nicht nur, dass der Kerl seit Monaten eine feste Freundin hatte, und äußerlich unausstehlich war, er rauchte auch noch. Trotzdem starb sie bei jedem Zusammentreffen tausend Tode durch Herzflimmern. Erst nach Wochen hatte sie sich eingestanden, total verknallt zu sein, in den knapp eins achtzig großen, hellblonden Typen mit den Jeans, die fast in den Kniekehlen hingen und den spottenden, leuchtend blauen Augen. Sie hatte zwanzig Wege überlegt, an ihn heran zu kommen, aber dann fragte er sie auch noch, ob sie zusammen für die Algebra-Klausur lernen könnten. Wenn nur die Punk-Freundin nicht wäre, hätte Natasha Jamiel längst in eine der Discos der Stadt geschleppt und wäre nicht mehr unglücklicher Single. Aber sie war geduldig.
 

Sie hatte kein Öffnen oder Schließen der Terassentür gehört, doch plötzlich beugte sich Jamiel über ihre rechte Schulter und beäugte das vor ihr liegende Aufgabenblatt. Ihr Herz konnte sich nicht entscheiden, vor Schreck oder Jamiels Nähe so schnell zu schlagen.

„Noch mehr Homomorphismen? Wie lang ist das beschissene Kapitel denn noch?“

„Es hat vor einer halben Seite angefangen.“ Verknallt, aber genervt.

„Wir sitzen seit ner halben Stunde daran.“

„Von mir aus können wir aufhören.“

„Morgen, die selbe Zeit?“

„Ok. Heute Nacht schon was vor?“ Vielleicht könnte sie ihn noch irgendwie in der Nähe behalten. Es war zwar mitten in der Nacht, aber immerhin waren schon Ferien – abgesehen von den Klausuren.

„Jo. Treffe mich noch mit Jessica am Apollo. Nur noch ein, zwei Stündchen.“ [Mist].

„Dann viel Spaß.“

„Danke für die Mühe. Ich weiß, ich bin unerträglich.“ Augenzwinkern. [Du hast keine Ahnung, Junge!]

„Ciao, bis morgen.“

„See You.“

Nachdem Sie ihn an der Wohnungstür verabschiedet hatte, ging Natasha zurück in ihr Zimmer. Es war unglaublich, wie langsam andere Leute Mathe lernten. Für sie waren die Zeichen und Formeln, wie Muster und Farben, die sich in einander fügten und ein wunderschönes Konstrukt bildeten. Die einundzwanzig-jährige glaubte, das Prinzip wäre vergleichbar mit dem bei jenen Menschen, die Töne mit Farben assoziieren und Harmonien und orchestrale Zusammenstellungen als malerische Kunstwerke sahen.

Sie hatte nach dem zweiten Semester den kompletten Stoff, den sie für ihre Bachelor-Arbeit brauchen würde, verinnerlicht. Aber sie musste trotzdem den Schein waren. Ein „Wunderkind“ – ihre Eltern hatten den Ausdruck oft genug verwendet – hatte nach ihrer Erfahrung mehr Probleme als Vorteile. Vor allem wollte sie die Freundschaften, die sie in dem einen Jahr an der Uni aufgebaut hatte, um nichts riskieren.

Sie sah auf die Uhr. Schon fast zwei Uhr nachts.

How to find out, who you are

Kapitel 1 – How to find out, who you are
 

Die menschliche DNA ist eine chemische Verbindung, die die gesamten Informationen zur Konstruktion unseres Körpers enthält. Das Human-Genom-Project beschäftigt sich ausschließlich mit dem Herauslesen bestimmter Sequenzen und der Entschlüsselung, also dem Identifizieren der, aus der Sequenz resultierenden, Eigenschaften des Körpers.

Der größte Teil der Basenpaare wird nach wie vor als 'Schrott-DNA' bezeichnet. Solche Bereiche der DNA enthalten keine Information, die wir bisher entschlüsseln konnten, oder in denen irgendein Muster erkennbar wäre, dass alle Menschen teilen. Doch heißt das, dass keine Informationen da sind?

Wie tief kann unser Verständnis der menschlichen Natur reichen?

Selbst wenn es uns gelingt, alle Informationen aus der DNA zu verwerten, wie vorhersagbar kann das Leben dadurch werden?

Sind es nicht auch die äußeren Umstände, die uns prägen? Einschneidende Erlebnisse, die unsere Wahrnehmung und unsere Wertvorstellungen für immer verändern?

Macht nicht sowohl unsere Biologie, als auch unsere Erfahrung aus, wer wir sind?
 


 

Jamiel setzte sich auf und entzündete eine neue Zigarette. Er hasste das Rauchen. Aber er wusste auch, dass seine Sucht nicht wie die eines anderen Rauchers war. Das minderte das schlechte Gewissen etwas.

Es war gerade halb zwei mittags und er war 'schon' wieder wach. Neben ihm im Bett lag Jessica.

Sie waren irgendwann am frühen morgen mit einem der ersten Busse zu seiner Wohnung gefahren und hatten sich dort geliebt. Dann waren sie erschöpft im Arm des jeweils anderen eingeschlafen.

Jamiel sah auf seine Freundin herunter, die irgendetwas gegen den Zigarettengestank murmelte und sich umdrehte, um weiter zu schlafen. Ihr schulterlanges knallrotes Haar verdeckte ihr für eine Frau markantes Gesicht, mit den grauen Augen (Jessica liebte diese Kontaktlinsen) . Ihr graziler und kleiner Körper, der nicht so recht zum Gesicht passen wollte und der sonst von schwarzem Leder und punkigen Armbändern und Stacheln umgeben war, wich jetzt in die Wärme der Decke zurück.

Jamiel wollte ihr noch einige Minuten Ruhe gönnen und erhob sich. Rasch zog er seine Shorts an, die er nach kurzer Suche unter dem Bett gefunden hatte und trat auf den Balkon seiner kleinen Mietwohnung.
 

Irgendwie war es seltsam. Das Antlitz schien sich nie zu ändern – so oft man auch darauf schaute. Natürlich änderte sich das Wetter (Aachen kannte zwei Jahreszeiten: warmen Regen und kalten Regen) und die wenigen Bäume zwischen den Häusern trugen mal mehr und mal weniger Blätter. Aber die gelassene Stimmung der Stadt blieb immer die gleiche:

Menschen, meistens Studenten, kamen und gingen. Man nahm einzelne bewegte Schicksale wahr und es schien als berührten sich die Schicksale von Menschen eine Zeit lang... [wie sich schneidende Kurven in einer Fläche], dachte Jamiel. [Oh mein Gott, ich DENKE schon in Mathe!!!]

Aus der Wohnung hörte er ein Murren, das eindeutig nach mehr Aufmerksamkeit verlangte.

Jessica.

Liebe auf den ersten Blick traf es natürlich nicht. So etwas passierte nur in schlechten Filmen.

Sie beide wussten, dass es eine vorübergehende Beziehung war, und niemand verwandte viel Zeit darauf, dem anderen möglichst aufwendige Liebeserklärungen zu machen. Sie würden einfach ihre gemeinsamen Tage (und natürlich Nächte) genießen, solange sie die Nähe des anderen genießen konnten. Dann würden sie getrennte Wege gehen. Natürlich würde er Jessica vermissen (und nicht zuletzt das kleine Muttermal unter ihrer linken Brust, das ihr jedes mal das lustvollste Stöhnen entlockte, wenn er es liebkoste). Aber es würde weiter gehen. Keine Abhängigkeit mehr – die wichtigste Erfahrung, die er aus seiner letzten Beziehung mitgenommen hatte.

Jamiel ging wieder nach Innen und lies den Blick auf die mit Tau bedeckten Dächer aus dem fünften Stock hinter sich.
 

Bei einem kurzen 'Frühstück beschlossen sie das Vorgehen für den Rest des Tages: Sie würden zusammen ihren gemeinsamen Kommilitonen Erik besuchen, eine Runde Wii zocken und dann würde Jessica zu ihrer Schwester fahren und Jamiel seine Mathe-Sachen wieder zu Natasha ziehen, um dort den harten Teil des Tages zu verbringen. Heute warteten noch zwei weitere Kapitel Algebra auf ihn...

„Glaubst du, Natasha will was von dir?“, fragte Jessica als sie schließlich die Wohnung verließen und in den Aufzug stiegen. Sie war nicht eifersüchtig. Es war reines Interesse.

Kurze Stille und ein Grinsen.

„Darauf kannst du Gift nehmen. Aber ich bin diesmal vergeben und ich weiß warum.“ Sie blickten sich ernst an.

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie Sachen tut, einfach nur um sich selbst zu beweisen, dass die Dinge anders kommen, als sie es erwartet.“

„Du meinst diese Melancholie?“

„Mehr. Es ist, als ob sie weiß, was passieren wird, aber sie will es nicht. Sie will ausbrechen. Das ist gefährlich. Ich kenne das...“ Nachdenklicher Gesichtsausdruck.

Sie waren jetzt auf der Straße und direkt hinter der Kreuzung, auf die sie zu liefen, lag die Bushaltestelle, die ihr vorläufiges Ziel war.

„Machst du dir jetzt ernsthaft Sorgen um Natasha?“

„Ja“

„Hm. Dann red doch mal mit ihr. Aber was willst du erreichen. Erinnerst du dich daran, wie sie in der Vorlesung mal ausgetickt ist, als Doc...“ Weiter kam Jamiel nicht.
 

Ein Pkw, der offenbar außer Kontrolle geraten war, schlidderte um Millimeter an Jamiel vorbei, aber der Außenspiegel erfasste seinen Rucksack, den er nur über einer Schulter trug. Der Schwung riss Jamiel um, und er landete mit der rechten Seite auf der Bordsteinkante.

Jahre zuvor hatte er einmal Kampfsport gemacht und reflexartig Schlug er mit dem rechten Arm auf den Straßenbelag, um die Wucht des Falles abzufangen.

Großer Fehler.

Direkt hinter dem ausgerissenen Pkw, walzte ein Porsche Cayenne heran.

Der BMW-Fahrer bremste, aber der Abstand war viel zu kurz. Der schliddernde Reifen des BMW traf Jamiels Arm knapp unter der Schulter.

Das Gewebe in Jamiels Arm und der Michelin-Reifen maßen ihre Kräfte.

Michelin gewann.

Jamiels Oberarm wurde unter dem Gewicht der Autos zerquetscht und dann, als der Hinterreifen vorbei schaute, riss irgend etwas.
 

Der ganze Vorgang hatte keine drei Sekunden gedauert. Jetzt kreischten gleichzeitig Jessica und zwei Passantinnen, die auf der anderen Straßenseite unterwegs gewesen waren. Jamiel nahm alles nur durch einen grauen Schleier war, seitdem zwei Radkappen knappe 5cm an seinem Gesicht vorbei gerauscht waren.

Dann sah er den Rest seines rechten Armes.

[Moment. Das gehört mir ... sollte nicht auf der Straße rum liegen. Wer weiß, was da für ein Dreck ist. Ich könnte ne Blutvergiftung kriegen...] Unter Schock denkt man nicht unbedingt rational.

Währenddessen schossen Fontänen von Blut aus Jamiels Schulter und bildeten eine einzige große Lache in der Jamiel und sein Unterarm lagen.

Ein weiterer Wagen kam jetzt zum Stehen – genau zwischen Jamiel und den beiden Passantinnen auf der andere Straßenseite.

Jamiel erfasste immer noch nicht wirklich, was er da neben sich liegen sah. Aber dann geschah das merkwürdige. Als Jessica neben ihm nieder kniete, zerfloss sein Arm, als wäre er plötzlich flüssig geworden. Der flüssige Arm vermischte sich mit dem Blut auf der Straße und dann begann die Flüssigkeit – als hätte sie ein Eigenleben – auf Jamiels Armstumpf zu zu kriechen. Oder zu fließen. Naja. Gezieltes Fließen halt.

{Ihr wisst sicher, was ich meine;-)}

Als die Blutlache nah genug an Jamiels Arm herangekommen war, wurde sie wieder fest und wie aus dem Nichts erhob sich ein neuer und unversehrter rechter Arm aus der nassen Straße, der sich nahtlos an Jamiels Schulter anfügte und dabei das komplette Blut von der Straße aufnahm.
 

Die Autofahrer zu überzeugen, dass sie Jamiel knapp verfehlt hatten, war einfach. Menschen, die etwas glauben wollen (zum Beispiel um unschuldig zu sein) werden das auch tun.

Die beiden Teenies von der anderen Straßenseite waren komplizierter zu überzeugen. Ein abgetrennter Arm löst sich nicht in zehn Sekunden auf. Aber schließlich gaben sie vor Jessica zu, sich wohl einfach verguckt zu haben.

Knappe zehn Minuten und für Jamiel ein Dutzend Zigaretten später hatten sie endlich wieder ihre Ruhe.

Jessica raunte ihn an: „Ich hatte echt Angst. Was, wenn die anderen gesehen hätten, was mit deinem Arm passiert ist? Die hätten dich gelyncht! Und wie hast du das gemacht, dass es wieder zu dir zurück fließt? Normalerweise bleibst du immer ... naja, in einem Stück.“

„Keine Ahnung. War wohl der Schock.“

„Aber das ist total krass. Vielleicht kannst du ja überhaupt nicht sterben.“

„Ich fands jetzt nicht so krass. Hat nämlich scheiße weh getan. Außerdem will ichs lieber nicht ausprobieren.“

„Schon klar. Tut mir leid. Ehrlich! Aber du musst trotzdem aufpassen. Wenn einer mitkriegt, was wir sind...“

Sie küsste ihn auf die Wange, er nahm ihre Hand in seine und sie warteten auf den Bus.

Das neue Gesicht, das in der Szene aufgetaucht war kurz nach Jamiels wundersamer 'Heilung' bemerkten sie nicht.
 

Zwei Straßenecken weiter.

Der Karlsplatz ist einer der Orte, wo Nachts am meisten Aktivität herrscht, jedoch nicht im positiven Sinne. Die Kriminalitätsrate und die Anzahl der herumlungernden Geschöpfe ist beachtlich und viele Aachener(innen) meiden im Interesse ihrer Sicherheit den Ort.

Ein Mensch unter den hier Herumlungernden und mitleidsträchtigen Kreaturen hatte jedoch eine Gabe. Georg hatte es anfangs gar nicht bemerkt, dann hatte er furchtbare Angst, aber eigentlich kam ihm seine Fähigkeit sehr gelegen.

Aber im Moment fror Georg einfach. Er lag in eine alte Wolldecke eingewickelt auf einer der Bänke und wartete auf einen seiner Kumpel, der von ein paar zusammengebettelten Münzen zwei Bier besorgen wollte, den bekanntermaßen wärmte Alkohol ja...

Gerade raste ein Polizeiwagen mit eingeschaltetem Blauelicht vorbei, wahrscheinlich war irgendwo in der Nähe ein Unfall passiert. Die Nacht war die kälteste im ganzen Jahr gewesen und der Tag war der erste, an dem das Eis bis zum Mittag noch nicht getaut war, also war wohl ein Wagen auf der glatten Straße außer Kontrolle geraten.

„Georg“

Er drehte sich, um zu sehen, ob irgendjemand in seiner Umgebung war, sah aber niemanden.

„Georg“

Es war eine Frauenstimme, sehr bestimmt, aber nicht unfreundlich.

„Wer bist du?“

„Komm zu mir, dann wirst du es sehen“

„Wo bist du?“

Er warf die Decke ab und rappelte sich auf. Aber wieder fand er: es war absolut niemand da. Wahrscheinlich wurde er einfach verrückt. Oder es war die Kälte. Ja genau, die Kälte hatte irgendwas in seinem Kopf kaputt gemacht, und jetzt hörte er Stimmen in seinem Kopf.

[Die Gasse direkt auf der anderen Seite] Diesmal war er sicher, dass die Stimme nur in seinem Kopf war. Er sah trotzdem in die Richtung, in die er gelotst wurde.

[HIER!]

Konnte es sein? Konnte da wirklich jemand sein?

[GEORG]

Die Stimme wurde eindringlicher. Georg fasste eine Entscheidung.

Er würde dem nicht Nachgeben. Sein ganzes Leben war nicht gerade ... gut verlaufen, aber er hatte es stets selbst in der Hand gehabt. Niemand hatte ihn je durch die Gegend gescheucht ohne dafür zu bezahlen, und das würde auch so bleiben. Er war frei und würde es immer sein.

[Georg, komm her!]

Die Stimme wurde nicht lauter, nicht aggressiver, aber mächtiger. Es war wie ein Trieb. Eine Macht jenseits seines Willens, die ihn Zwang, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Eigentlich wollte er ja auch nachsehen. Er wollte wissen, wer da mit ihm Sprach und vielleicht war es ja eine schöne junge Dame. Nachsehen konnte nicht schaden. Und wenn es nur sein unterkühlter Kopf sein sollte, dann konnte etwas Bewegung auch nicht schaden.
 

Georg überquerte die Straße auf dem Zebrastreifen und ging in die düstere, schlecht einsehbare Gasse. Es war nicht dunkel, immerhin war es mitten am Tag, aber dennoch beängstigend. Aber Georg wollte jetzt unbedingt die Frau sehen, der die Stimme gehörte. Er ging weiter, bog um eine kleine Ecke der Gasse und verschwand damit vom Karlsplatz.

Für immer.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-12-14T14:00:14+00:00 14.12.2007 15:00
huch, er weiß es doch? xD

>___< omg! was jamiel passiert is!
Von: abgemeldet
2007-12-14T13:38:07+00:00 14.12.2007 14:38
wtf?!xD
respect!
ich mag deinen schreibstil. *___*v
soooo süß, dass die natascha ihn mag, er aber nix weiß und auch noch ne freundin hat. Q___Q
sieht aber leider nich nach nem happy end aus ;__;
*fav*



Will dich nur noch auf kleinigkeiten aufmerksam machen:

- "Fast sechs Stunden Lernen in bei seiner Kommilitonin Natasha hatten ihn hoffentlich dem Bestehen seiner Klausur näher gekommen." (fehler merkt man beim lesen.)
- "Nicht nur, die ständige Ablenkung von den Aufgaben, die für sie nicht viel mehr als Fingerübungen waren, obwohl sie mit Jamiel im gleichen Jahrgang studierte, sondern auch die ständigen Zigarettenpausen konnte sie nicht ausstehen." (@___@ zu lang?)
- "Sie hätte niemals in (<- weg!xD) eingewilligt mit Jamiel zusammen für die Klausur zu üben,..."
- "Wie konnte ihr das bloß passieren. (fragezeichen passt besser)"
- "Erst nach Wochen hatte sie sich eingestanden, total verknallt zu sein, in den knapp eins achtzig großen, hellblonden Typen mit den Jeans, die fast in den Kniekehlen hingen und den spottenden, leuchtend blauen Augen." (weiß nich so genau. den satz kannste eigentlih so lassen,...)
- "Sie hatte zwanzig Wege überlegt, an ihn heran zu kommen, aber (hmmm, hier fehlt iwas...) dann fragte er sie auch noch, ob sie zusammen für die Algebra-Klausur lernen könnten."
- "„Morgen, die selbe Zeit?“" (dieselbe)
- "Für sie waren die Zeichen und Formeln, (<-bei vergleich kein komma) wie Muster und Farben,..."
- "Die einundzwanzig-jährige (Einundzwanzigjährige/ 21-Jährige) glaubte,..."
- "Aber sie musste trotzdem den Schein waren. (wahren)"



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