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Die Rose des Lichts

von

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Visionen

Nach ein paar Sekunden verschwand der fragende Blick wieder von Manabus Gesicht. Er trat langsam und bedächtig ein paar Schritte vor und beugte sich zu Yuuka hinunter. Sanft und darauf bedacht sie nicht zu verletzten, zog er sie zu sich herauf und stützte sie. Die junge Engelsfrau wehrte sich zwar gegen diese Hilfe, aber das schien dem Weißhaarigen im Moment rein gar nichts auszumachen.

„Ich weiß wo sie wohnt, lasst uns sie dort hinbringen, damit sie sich ausruhen kann.“

meinte er mit ruhiger und doch bestimmender Stimme. Kumiko, die bislang nur stumm den Bewegungen der zwei gefolgt war, nickte nur zustimmend. Yuuka sah wirklich nicht gut aus, sie brauchte eindeutig eine Auszeit.

So gingen sie die Straße hinunter und immer weiter Richtung Ausgang des Dorfes.

Bis auf ein paar Flüche und Beschwerden seitens der Brünette war es in dieser Zeit vollkommen still. Manabu und die Blondine gingen schweigend nebeneinander her, schienbar waren beide ziemlich mit ihren ganz persönlichen Gedanken beschäftigt.

Sie war so neugierig, was Yuuka wohl gemeint hatte, als sie den engelsmann angeklagt hatte. Doch wollte sie jetzt aber auch nicht nachfragen. Sie hatte später sicher noch einmal die Gelegenheit es in Erfahrung zu bringen.

Es wunderte sie auch sehr, dass der junge Engelsmann nicht nachgeharkt hatte, aber das sprach wieder dafür, dass ihm das Wohl eines Engels wohl doch noch vorging. Sie hatte schließlich schon zuvor das Feingefühl ihres Begleiters unterschätzt. Oder wusste er vielleicht doch, was Yuuka gemeint hatte?

Sie waren ziemlich am Ende des Dorfes angekommen, als Manabu schließlich vor einem Haus Halt machte. Er klopfte an die Tür. Es dauerte eine Weile, bis von einem kleinen Engel geöffnet wurde, der sicher nicht älter als 10 Jahre alt war. Als der kleine Yuuka sah, wurden seine Augen groß, Besorgnis erfüllten sie.

„Nee-san!“

Yuuka schaute leicht auf. Ihre Lippen formten ein müdes Lächeln, ganz so, als versuchte sie den Kleinen zu beruhigen.

„Yoshiro...“

„Sag, könnten wir reinkommen, und sie in ein Bett bringen?“

fragte Manabu ruhig den jungen Engel. Dieser nickte eifrig, riss die Tür ganz auf und winkte die Besucher hinein. Er schien sich große Sorgen um seine Schwester zu machen.

Die kleine Gruppe trat ein, darunter auch Antares. Aus einem anderem Raum kam ein Engelsmädchen, welches so um die 14 Jahre alt zu sein schien.

„Was, was ist das?!“

rief sie plötzlich etwas schrill und unerwartet aus, während sie auf Antares deutete. Verunsichert und eingeschüchtert trat sie ein paar Schritte zurück. Sie versuchte eindeutig einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Tier zu bringen. Auch Yoshiro sah jetzt verschreckt auf den Panther, allem Anschein nach war er zuvor so mit dem Zustand seiner Schwester beschäftigt gewesen, dass er der Raubkatze keine Beachtung geschenkt hatte.

Es war ganz offensichtlich, dass Antares den beiden mächtige Angst einflößte, das hieß also, das seine Art hier durchaus nicht verbreitet war. Aber warum hatte Yuuka nicht auf ihn reagiert?

„Ganz ruhig, er wird euch nichts tun, ganz sicher nicht“

versuchte Kumiko nun ihrerseits gelassen und ruhig zu klingen, um die beiden Kinder etwas zu beruhigen. Das Engelsmädchen schaute die Blondine darauf nur skeptisch an.

„Wer seid ihr überhaupt?“

wollte sie entgeistert wissen. Ihr Blick fiel auf Yuuka und ihre Augen verengten sich wütend.

„Und was habt ihr mit Nee-san gemacht?? Mum!“

Langsam wurde es wirklich alles zu viel. Das geriet total aus dem Ruder. Warum hatte sie Antares auch nicht draußen gelassen? Wieso hatte sie nur nicht daran gedacht? Genau so ein Chaos hatten sie doch nun wirklich vermeiden wollen.

Aus einem hinterem Zimmer kam eine etwas kränklich wirkende Engelsfrau.

„Was ist denn hier los, was schreist du so Kasumi?“

fragte der Neuankömmling besorgt. Die Angesprochene deutet nur wortlos auf Yuuka. Die Engelsfrau schlug die Hände vor den Mund.

„Yuuka, was ist passiert?“

Sie eilte zu ihrer Tochter und schaute in das müde Gesicht.

„Verzeihnung, Sanara-sama, wir haben sie zusammengebrochen aufgefunden. Ich denke sie hat starke Kopfschmerzen.“

mischte sich Manabu mit seiner Theorie der Dinge ein.

„Von wegen gefunden, ihr und dieses Tier-Dings haben ihr das angetan!“

rief Kasumi empört, ihre gesamte Körperhaltung zeigte Verachtung, die sie den Besuchern gegenüberbrachte.

„Sei still Kasumi. Manabu-kun, ich danke dir, dass du sie hergebracht hast. Bitte hilf mir sie in ihr Zimmer zu bringen.“

bat Yuukas Mutter den Weißhaarigen, ihre Stimme hatte sich beruhigt, insgesamt wirkte sie nun viel gefasster.

Sanara schien den Engelsmann zu kennen, denn sie ließ keinen Zweifel auf seine Erklärung in ihrer Stimme zu hören. Sie schaute ihn ernst an und sie brachten Yuuka in ein anderes Zimmer. Dieser Blick, den sie dem Weißhaarigen geschenkt hatte, zeigte eindeutig, dass sie ihm vertraute.

Kumiko blieb stehen. Die beiden kleinen standen auch immer noch im Flur und ihre Blicke ruhten gebannt und etwas verängstigt auf dem Panther.

„Er wird euch wirklich nichts tun, er ist ganz friedlich.“

Na ja zumindest, wenn er nicht mit Manabu zusamen ist, fügte sie in Gedanken zu.

Keiner der beiden Engel schien ihr zu glauben. Ihre Blicke waren voller Misstrauen.

„Ihr könnt ihn auch ruhig einmal streicheln, vielleicht merkt ihr dann, dass er lieb ist.“

sie lächelte freundlich beiden zu und versuchte so ihre beruhigenden Worte zu unterstützen. Der kleine schluckte, scheinbar hin und hergerissen, was er tun sollte. Das er den Panther streicheln wollte, sah sie ihm deutlich an, aber er traute es sich wohl nicht. Kasumi stand mit verschränkten Armen daneben. ihre Abwehrhaltung könnte vollkommender nicht sein.

„Es ist wirklich nicht schlimm.“

Jetzt bewegte sich der Arm von Yoshiro langsam auf Antares zu. Er hatte dabei die Augen fest zusammengekniffen und zog eine verzerrte Grimasse, als sei er schon auf etwas Schlimmes gefasst. Es sah wirklich niedlich aus.

Sie warf Antares noch einmal einen warnenden Blick zu, um wirklich sicher zu gehen, dass er nichts Schlimmes tat. Wenn man bedachte wie er auf Manabu reagiert hatte, wollte sie vorsichtshalber auf Nummer sicher gehen. Doch ihre Sorge war scheinbar unbegründet, denn der Panther blieb völlig ruhig. Es würde alles friedlich ablaufen, da war sie sich jetzt ganz sicher.

In dem Moment, in dem Yoshiro Antares berührte und merkte, dass nichts Schlimmes passierte, öffnete er die Augen wieder und fuhr nun einige Male über das weiche Fell. Seine Mundwinkel hoben sich langsam und er fing an fröhlich zu lachen.

„Na siehst du, kein Grund Angst zu haben.“

Die Blondine erwiderte das freudige Lachen des kleinen Engels mit einem Lächeln. Kasumi hingegen schnaubte verächtlich und verzog sich in ein Zimmer. Sie hatte Kumiko wohl nicht überzeugen können.

„Er ist ja ganz brav.“

stellte der Junge grinsend fest. Sie nickte liebevoll, er war unglaublich wirklich süß.

„Ich lasse euch mal kurz allein und sehe nach deiner Schwester, in Ordnung?“

Er nickte heftig, scheinbar war er sehr erfreut darüber mit dem großem Kuscheltier allein zu sein. Antares konnte diese Begeisterung nicht wirklich teilen, dass sah sie ihrem Panther deutlich an, aber er ließ alles trotzdem alles geduldig und friedlich über sich ergehen.

Das war ihr lieber kleiner Panther, dachte sie und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.

Leise ging sie in das Zimmer, in dem vorhin Manabu verschwunden war. Im Raum saßen sich der Engelsmann und Sanara-sama gegenüber, Yuuka schien eingeschlafen zu sein. Sie sah wirklich erschöpft aus, wie sie dort so lag. Was auch immer sie für Schmerzen gehabt hatte, sie hatten ihr wirklich zugesetzt.

„Ah, Kumiko-san. Sanara-sama, darf ich vorstellen, das ist Kumiko-san, sie und der Panther Antares begleiten mich.“

Manabu hatte seinen Blick nun der Blondine zugewandt und auch die Mutter des Hauses sah zu ihr hinüber.

„Hallo meine Liebe, auch dir vielen Dank, dass du Yuuka hergebracht hast.“

bedankte sich Sanara und neigte kurz ihren Kopf leicht in Richtung der Engelsfrau.

„Aber nicht doch, das war doch selbstverständlich.“

Kumiko schüttelte leicht abwehrend den Kopf. Das war nun wirklich ganz selbstverständlich gewesen, sie hätten sie schließlich nicht einfach so dort liegen lassen können.

„Manabu hat mir schon die ganze Geschichte erzähl.“

Sanara seufzte und sah auf ihre friedlich schlafende Tochter hinab.

„Sagen sie, wissen sie was Yuuka so quält?“

Die Blondine setzte sich auf einen noch freien Platz während sie diese Frage stellte. Die Augen des Weißhaarigen blitzten auf, als die Engelsfrau schließlich bestätigend nickte. Ihr Blick verweilte weiterhin auf ihrer Tochter, als sie zu erklären begann:

„Es ist sicher wieder einer ihrer Anfälle.“

„Anfälle?“

harkte der Engelsmann nun interessiert nach. So wie es aussah, wusste er doch nicht, was mit Yuuka geschehen war. Seine Neugierde war eindeutig geweckt worden, seine Seelenspiegel verrieten das ganz deutlich.

„Ja, sie äußern sich mit starken Kopfschmerzen. Sie sind meist so schlimm, dass ihr Kreislaufsystem völlig einbricht.“

fuhr Sanara mit einer gewissen Bitterkeit in der Stimme fort. Die junge Engelsfrau schluckte. Das war ja schrecklich. Sie hatte noch nie etwas von einem kranken Engel gehört, zuminmdest nicht durch eine Krankheit. So etwas gab es hier im Himmelreich eigentlich gar nicht. Nur von der Erde kannte sie so etwas wie eine Erkältung oder dergleichen, ihre Mutter hatte ihr einmal davon berichtet. Engel konnten lediglich durch psychische Schmerzen oder durch Schicksalsschläge so geschwächt werden, dass man sie als krank bezeichnen konnte. Diese Engel wirkten dann immer etwas gebrechlich und klagten über Schmerzen. Vielleicht war das bei Yuuka ja geschehen, schließlich wurde sie nach Manabus Aussage hier im Dorf wie eine Art Außenseiterin behandelt.

„Wodurch werden diese Anfälle ausgelöst?“

fragte der Weißhaarige weiter, ohne dass Kumiko ihre Vermutung hätte äußern können. Sie wunderte sich etwas über diese Frage, für sie lag die Antwort jetzt klar auf der Hand. Sah er etwa noch eine andere Möglichkeit?

Sanara-sama schaute ihn ernst und eindringlich an.

„Es sind die Visionen“

Dei Antwort kam ohne Zögern und ohne einen Zweifel in der Stimme. Es war ein kurzer Satz, der aber für große Verwunderung sorgte.

„Visionen??“

fragten beide wie aus einem Mund. Was denn für Visionen? Etwa von der Zukunft? War sie eine Seelen Deuterin?

„Ja, Visionen, die von einer möglichen Zukunft handeln. Oder vielleich auch von der Zunkunft, denn meist trifft das ein, was sie sieht. Diese Visionen hat sie meist das erste mal im Schlaf. Sie wacht dann meist schweißgebadet und mit Kopfschmerzen auf. Aber eine Vision hat sie nicht nur einmal. Sobald etwas von ihr eintritt, hat sie erneut diese Version, gefolgt von den Schmerzen, die damit zusammenhängen.“

Das hörte sich nach der reinsten Qual an. Wer auch immer glaubte, es wäre ganz schön einen Blick in die Zukunft zu tun, sollte sich das lieber nicht zu sehr wünschen.

„Woher hat sie diese Gabe?“

fragte der Engelsmann nach. Sein Gesichtsausdruck war ernst, auch er hatte die Tragweite dieser Tatsache verstanden.

„Gabe?! Ich bitte dich Manabu, diese Visionen sind alles andere als eine Gabe! Sie sind eine Tortur und Qual für Yuuka!“

empörte sich Sanara nun etwas lautstark. Natürlich, eine Gabe war meist etwas, das Gutes verhieß, ein Geschenk, das einem Gott gemacht hatte.

„Das ist mir bewusst. Trotzdem ist es etwas Außergewöhnliches, was für mich eine Gabe ausmacht.“

Kumiko hörte nur still zu. Ihre Gedanken kreisten wild in ihrem Kopf umher. Ein Engel mit Visionen? Sah sie denn alles genau? Jedes Detail? Oder hatte sie nur eine Ahnung, wie die Seelen Deuter?

Sanara-sama streichte ihrer Tochter sanft über die Wange.

„Wenn ich nur wüsste, woher sie diese Gabe hat. Sie hat sie schon sehr lange. Zuerst hatte sie mir das verschwiegen. Anfangs waren die Visionen wohl nicht klar, und die Kopfschmerzen nicht derart stark wie heute. Ich habe davon erst vor 2 Jahren erfahren, als sie das erste Mal wegen dieser Schmerzen zusammenbrach. Wie lange sie diese Visionen schon hat, wollte sie mir nicht verraten...“

Die ältere Engelsfrau sah bedrückt aus. Wie erschreckend das alles war. Warum Yuuka wohl von diesen Visionen geplagt wurde? Was konnte der Auslöser gewesen sein?

Moment mal, meinte sie nicht vorhin, dass das alles nicht passiert wäre, wenn Manabu nicht hier erschienen wäre? Bedeutete das etwa, dass sie gehehen hatte, dass der Engelsmann hierherkam, und sich somit ein Teil der Vision erfüllt hatte? War sie deshalb zusammengebrochen? Waren die Kopfschmerzen durch das Eintreten der Vision zurückgekehrt?

„Sagen sie Sanara-sama, hat Yuuka ihnen von ihrer neusten Vision erzählt? Sie meinte, dass alles nicht geschehen wäre, wenn Manabu-san nicht hier aufgetaucht wäre.“

wollte Kumiko nun wissen. Yuukas Mutter sah sie aufmerksam an. Auch der Weißhaarige hatte seinen Blick auf sie gerichtet.

„Leider weiß ich nichts darüber. Sie spricht nicht gern darüber, weil sie immer die Hoffnung hat, dass wenn sie nicht darüber spricht, oder versucht alles zu ändern, die Visionen nicht Wirklichkeit werden.Sie will das, was sie sieht nicht wahrhaben.“

Was sollte das bedeuten, sie wollte nicht, dass ihre Visionen eintreffen? Hieß das etwa, sie hatte immer nur negative Vorahnungen? Und dazu noch diese Schmerzen...

„Das ist ja wirklich schrecklich. Gibt es denn keinen Weg, dem ein Ende zu machen?“

fragte die junge Engelsfrau wirklich betroffen. Es musste doch eine Möglichkeit geben ihre das zu ersparen!

Sanara-sama schüttelte deprimiert den Kopf.

„Nein, leider nicht. Ach, ich wünschte es so sehr, meine arme Tochter!“

„Ich bin sicher, es gibt einen Weg. Man musst nur das Gebiet auf dem man sucht erweitern.“

mischte sich der Engelsmann plötzlich in das Gespräch der beiden Frauen ein. Er hatte ruhig aber mit Nachdruck gesprochen. Sanara sah hoffnungsvoll und dankbar zu dem Weißhaarigem hinüber. Auch sie musste den Glauben, der in seinen worten mitgeklugen hatte, gehört haben.

„Manabu, das heißt du willst Yuuka helfen? Das ist ja wirklich...“

„Ich brauche keine Hilfe!“

zischte die Kranke noch etwas schwach vom Bett aus. Yuuka war wieder aufgewacht und allem Anschein nach gefiel ihr die Richtung, die das Gespräch annahm nicht im Geringsten.

„Aber Yuu-chan, du weißt über das Wissen von Manabu bescheid. Vielleicht kann er dir wirklich helfen. Bitte lass ihn dir doch helfen.“

„Nein Mum, das ist etwas, mit dem ich allein fertig werden muss. Ich danke euch, dass ihr mich hergebracht habt, aber das war alles, was ihr für mich tun könnt.“

Obwohl ihre stimme noch immer etwas schwach war, ließen ihre Worte und ihr Gesichtsausdruck doch keinen Zweifel an ihrem Entschluss.

Ziemlich eigensinnig und stur. Sie wollte sich wirklich nicht helfen lassen. Dabei wollten sie doch nur das Beste für sie!

Doch auch wenn die Blondine das Verhalten von Yuuka nicht gutheißen konnte, so musste sie doch zugeben, dass sie sie in gewisser Weise auch verstand. Etwas, mit dem sie nur allein fertig werden konnte... Wie bekannt ihr doch dieser Satz vorkam.

Na da hatten die beiden ja etwas gemeinsam, denn sie konnte Kumiko auch nur selbst bezwingen, das wusste sie auch ganz genau. Es gab wohl eben solche Dinge, die nur einen selbst etwas angingen...

Trotzdem gefiel ihr der Gedanke nicht, Yuuka mit dieser Aufgabe allein zu lassen. Es kam ihr gemein und egoistisch vor.

Der Engelsmann aber nickte, als Zeichen dafür, dass er die Entscheidung der Brünette respektierte.

„Sanara-sama, könnten wir vielleicht freundlicherweise die Nacht hier verbringen, damit wir morgen abend aufbrechen können?“

Die Engelsfrau sah etwas enttäuscht aus, sicher immer noch bedrückt von der Reaktion ihrer Tochter. Sie versuchte dennoch zu lächeln, als der Weißhaarige seine Bitte äußerte.

„Aber sicher doch, das ist doch das mindeste, was ich für euch tun kann.“

Sie erhob sich und zeigte den beiden Besuchern ein Zimmer mit zwei Betten. Antares war ihnen gefolgt, sobald sie den Flur betreten hatten. Der kleine Yoshiro war sichtlich nicht erfreut darüber allein gelassen zu werden, versuchte aber sich nichts anmerken zu lassen. Ein wirklich liebes Kind. Der Panther legte sich neben Kumiko ins Bett und machte sich ganz schön breit. Er fand wohl, dass er eine Belohnung verdient hatte, nachdem er so brav gewartet hatte. Die Blondine schüttelte leicht lächelnd den Kopf über dieses doch etwas verzogene Verhalten.

Na gut, dieses Privileg sollte ihm vergönnt sein.

Aber eines ging ihr nicht aus dem Kopf, wollte Manabu Yuuka wirklich mit diesem Problem allein lassen? Das konnte doch nicht sein?

Natürlich, sie hatte die Hilfe einfach ausgeschlagen, aber sie schien auch niemanden außer ihrer Familie zu trauen, was zweifelsohne an ihrer Vergangenheit lag. Das war doch nur verständlich...

„Manabu-san, hast du wirklich vor Yuuka sich selbst zu überlassen?“

fragte sie ganz direkt, eigentlich konnte sie sich das nicht vorstellen. Der Engelsmann schien zwar manches Mal etwas kühl zu sein, weil er alles logisch und nüchtern betrachtete, aber er war nicht herzlos, soweit kannte sie ihn bereits.

„Solange wir nicht wissen, wie wir ihr helfen können, ist es sinnlos.“

etwas entrüstet saß sie auf ihrem Bett, als sie seine ruhige Antwort vernahm. Hielt er es wirklich für sinnlos?! Wie konnte es sinnlos sein, jemanden zu helfen?!

„Deshalb sollten wir ersteinmal etwas finden, das ihr hilft. Hier werden wir wohl nicht fündig, aber ja vielleicht auf der Erde. Wie ich schon sagte, man muss das Gebiet auf dem man sucht erweitern.“

er lächelte überlegen, während er seinen Satz beendete. Die blondine strahlte. Er wollte sie also nicht allein lassen. Er hatte ja recht, im Moment hatten sie keinen einzigen Anhaltspunkt. Aber es war sehr beruhigend zu wissen, dass er ihr doch helfen wollte. Er war eben wirklich nicht gefühlslos.

Langsam schien es wirklich so, als lägen all ihre Antworten auf der Erde. Oder bildeten sie sich das nur ein, weil sie sie hier oben nicht fanden? Sie wollte nicht darüber nachdenken...

Sie musste einfach hoffen, dass sie in der Menschenwelt lagen.

Sanara schien Manabu wirklich zu vertrauen, woran das wohl lag?

„Manabu-san, damals als du den Kudaru Tsuro das erste mal aufgesucht hast, bist du auch schon in diesem Haus gewesen, nicht wahr?“

Der Engelsmann schien etwas überrascht über ihre plötzliche Frage, antwortete aber wie gewohnt ruhig und gelassen:

„Ja, da hast du recht. Als ich hier ankam und nach dem Kudaru Tsuro suchte, wurde ich anfangs mit viel Argwohn und Misstrauen willkommen geheißen. Aber das änderte sich, als das Dorf von einem Dämonenschwarm angegriffen wurde. Ich half mit diese zu bekämpfen und pflegte später einige der Verwundeten. Es war wirklich verwunderlich, wie wenig manche Engel in diesem Dorf über Heilkräuter wussten, obwohl sie doch öfter mit Dämonen und somit mit Wunden zu tun haben mussten.“

Kumiko nickte zustimmend. Jetzt verstand sie auch, warum Sanara-sama ihm so vertraute. Ein Fremder, der zuerst nicht gut behandelte wurde, half trotzdem in größter Not. Das war wirklich nicht immer der Fall. Da zeigte sich wieder Manabus guter Charakter.

Sie besprachen noch etwas den nächsten Tag. Sie wollten erst am Abend zum Kudaro Tsuro, damit Antares nicht noch von anderen Engeln gesehen wurde. Sie hatten ja heute gesehen, was das für einen Aufstand gab und das waren bloß zwei verschreckte Engel gewesen...

Nur warum hatte Yuuka nichts gesagt? Hatte sie ihn vielleicht auch in einer Vision gesehen? Das musste es sein. Denn Sanara hatte sich Manabu zu Folge auch sofort nach dem Panther erkundigt, als sie allein waren. Sie hatte nur ruhig reagiert, weil sie die Kinder nicht noch mehr hatte verschrecken wollen und weil sie dem Engelsmann vertraute.

Ihre Gedanken gingen ihr immer noch etwas wirr im Kopf umher, als sie schließlich einschlief. Jeder Tag barg neue Fragen, leider umso weniger Antworten...
 

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So, mal wieder ein neues Kapitel von mir :)

Aber irgendwie habe ich mich diesmal schwer getan...

liegt wohl am Zeitmangel >.<
 

Ich hoffe es hat euch gefallen!
 

Noch mal vielen Dank an meine fleißigen Kommi-Schreiber Ju, Kaisy und justanotherexcuse!
 

-knuddel-



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-01-21T12:57:37+00:00 21.01.2010 13:57
Kumiko tut mir leid >_<
Aber sie wird das schon alles noch alles schaffen!
*nick*
Das Kapitel ist wirklich toll es ist spannend und klärt wirklich gut auf.
Dennoch stellen sich immer noch fragen die noch nicht beantwortet sind! >_<
Ich mag Yuuka irgendwie,das mit den Visionen gefällt mir gut,passt auch irgendwie^^
Antares fängt mir an Leid zu tun xD'
Aber irgendwie ist es auch manchmal belustigend,naja,sehen wir mal weiter :D
Von:  Ju
2008-05-14T15:22:52+00:00 14.05.2008 17:22
Du hast auch bei diesem Kapitel mal wieder sehr sorgfältig gearbeitet.
Dein Tisch muss sehr aufgeräumt sein, dass du alles so schön zusammenschreiben kannst . XD Während des Lesens habe ich mir die Fragen, die ich hatte alle aufgeschrieben, aber im Laufe des Textes wurden diese alle beantwortet. Toll einfach toll.
Die Szene mit Antares und dem kleinen Engel ist echt süß. Antares kann einem schon Leid tun. Aber er hat sich ja dafür ordentlich selbst belohnt . XD hihi
Yoshiro ist auch ein echt schöner Name. Was bedeutet er?
Yuuka ist ein interessanter Charaker, mit ihren Visionen und, dass sie selbst damit fertig werden will. Könnte eine Geschichte für sich sein.
Die Spannung, was denn nun endlich am Kudaro Tsuno passiert steigt kontinuierlich. Und wie das damals am Kudaro Tsuno genau war, interessiert mich auch. Deine Charktere sind sehr lebendig und glaubwürdig, das ist wirklich schön.
Und hiermit möchte ich dir Mut machen, weiterzuschreiben: MACH BITTE WEITER, DIE GESCHICHTE IST WIRKLICH TOTAL COOL !!!
Wir wollen alle wissen, wie es weitergeht!
Also nicht zögern, sondern bitte weiterschreiben! :D :D
*knuddeliiii*

Von:  Kaisy
2008-04-25T21:55:21+00:00 25.04.2008 23:55
Ach Kumiko, ich verstehe dich gut, hab in letzter Zeit auch net wirklich was auf die Beine bekommen heul.
Dann habsch noch so ne hässliche Schreibblokade heul....
Aber dein Kappi war mal wieder klasse, vorallem Antares und seine Reaktion mit dem bett. So ein kleiner Dicker Mietzekater löl


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