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Die Rose des Lichts

von

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Der Hauptsitz der Wächter

Immer näher kam sie an diese Stadt heran. Um sie herum war eine Art Mauer gezogen, die aber nicht aus Steinen, sondern wie alle anderen Gebäude hier im Reich des Himmels aus Wolken gemacht war. Die Bewohner dieser Stadt waren fast alle Wächter, da sobald jemand seine Ausblidung zum Wächter abgeschlossen hatte, zog er nach Mirage. Dadurch war sie ein beliebtes Angriffsziel für Dämonen, denn wenn die Wächter nicht mehr da wären, würden alle Seelen an die Dunklen fallen, es gäbe niemanden mehr, der die Guten unter ihnen in den Himmel führen könnte. Das würde nicht nur die Zahl der Dämonen steigern, sondern gleichzeitig auch die der Engel, auf lange Sicht gesehen, reduzieren.
 

Außerdem brächte ein Angriff hier das ganze System des Himmelreichs durcheinander, und Verwirrung und Chaos zu stifften war ein beliebtes Hobby der Wesen der Hölle.

Als Kumiko das Tor der Stadt passierte verneigten sich die Wachen, die neben diesem standen, vor ihr. Diese Torwächter waren speziell ausgebildet und konnten das Böse oder die Dunklen Seiten in einem Wesen genau spüren. Das sie sich vor ihr verneigten musste wohl heißen, dass sie nichts Böses an sich hatte? Oder hatten sie sich verleiten lassen einfach nur einen Blick auf die Größe ihrer Flügel zu werfen? Die Engelsfrau hoffte doch stark, dass es letzteres war, denn sonst müsste sie sich wohl ernsthafte Gedanken über die Ausbildung der Torwächter machen...

Bei diesem Gedanken musste sie tief seufzen.

Sie ging einige Straßen hinunter und auch wieder hinauf, doch sie fand sich einfach nicht zurecht. Sie suchte das Hauptgebäude der Wächter, es konnte doch nicht so klein und übersehbar sein?

Noch ein paar Minuten sah sie sich suchend um, aber ihre Blicke fanden nicht den Ort, den sie finden sollten. Kurzer Hand entschloss sich Kumiko einen vorübergehenden Engel nach dem Weg zu fragen.

Sie sah sich um und sah eine etwas ältere Engelsfrau, sie setzte sich gerade auf eine Bank, die vor einem Geschäft stand.

Sie ging auf diese zu und frage sie höflich:

„ Entschuldigen sie bitte, aber könnten sie mir vielleicht sagen, wo ich das Hauptgebäude der Wächter finde?"

Die alte Dame schaute zu ihr auf und lächelte sanft.

„Aber natürlich mein Kind, geh einfach diese Straße weiter hinunter bis du zu einem Park kommst. Dann biegst du nach links ab und dann müsstest du das große Gebäude schon sehen, vor seinem Eingang stehen zwei große Eichen.“

„Haben sie vielen Dank“

„Gern geschehen, pass gut auf dich auf, Liebes“

Kumiko schaute die ältere Dame fragend an, aber diese lächelte nur und gab ihr zu verstehen sich auf den Weg zu machen.

Warum sollte sie aufpassen? Oder war das einfach nur die natürliche Fürsorglichkeit einer alten Frau? Sie entschied sich für die zweite Möglichkeit, denn sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass die alte Dame wusste, was der Blondine bevorstand.

Kumiko befand sich im Moment anscheinend in einer Art Einkaufsstraße, denn zu beiden Seiten der Straße standen Geschäfte. Es war so ziemlich alles vertreten, vom Kleidungsgeschäft bis zum Lebensmittelhändler.

Sie beschloss, sobald sie die Stadt wieder verließ, sich etwas mit Lebensmitteln und andern nützlichen Dingen einzudecken. Sie kam an einem Laden vorbei, in dem in einer art Käfig kleine Insekten herumflogen. Jetzt da es hell war, sah man nur sehr schlecht, dass diese von einem grünlichen Licht umgeben waren, doch in der Nacht spendeten diese Tiere Licht und waren deshalb in sämtlichen Lampen des Himmelsreichs enthalten.

Die junge Engelsfrau entschied, auch davon ein paar mit sich zu nehmen, denn es war wesentlich leichter diese Insekten als Lichtquelle einzusetzen, als ein Feuer zu entfachen, um bessere Sicht zu erlangen.

Langsam näherte sie sich dem Ende dieser Einkaufsstraße und der Park kam in ihr Blickfeld. Schon jetzt schaute sie sich nach der Straße um, die links abbiegen sollte. Und da war sie auch schon. Kumiko schlug diesen Weg ein und sah bereits jetzt die Umrisse des riesigen Gebäudes und da standen auch die Eichen, von denen die alte Dame gesprochen hatte.

Sie überlegte, warum wohl zwei Bäume vor dem Sitz der Wächter standen. Dann fiel ihr ein, dass Eichen bei ihnen nicht nur heilige Bäume waren, sondern, dass unter ihnen der Legende nach über Menschen und Engel „gerichtet“ wurde.

Waren sie hier aus Symbolik angepflanzt worden, weil die Wächter darüber bestimmten oder „richteten“ wie man mit den Seelen weiter umging? Das war zumindest die plausibelste Lösung, die dem Engel im Moment einfiel.

Das Gebäude wurde von einer Mauer, gleich der Mauer der Stadt, umrandet. Der einzige Zugang war ein Tor, vor dem zwei Engelsmänner standen.

„Guten Tag, ich würde gern eintreten, ich bräuchte eine Information über die Welt der Menschen“

Die beiden Engel, die sie eben noch freundlich angeschaut hatten, runzelten nun die Stirn. Kumiko konnte förmlich hören, wie sie sich frageten, was ein Mädchen in ihrem Alter über die Menschenwelt wissen wollte, noch dazu von einem Wächter.

Die Ausbildung zum Wächter begann zwar schon mit 15 Jahren, aber diese Ausbildung fand in einem anderen Dorf statt. Die meisten Anwärter schlossen die Ausbildung im Alter von 25 oder 26 Jahren ab.

„Bitte, es ist sehr wichtig für mich“

einer der Engel seufzte, er war wohl um die 35 Jahre alt.

„Du musst doch aber verstehen, dass wir nicht jeden Engel, dem es in den Sinn kommt, einfach so in dieses Gebäude, das Hauptgebäude der Wächter, hineinlassen können“

Verdammt, so kam sie hier nicht weiter. Irgendwie musste sie doch hineingelagen. Sie verstand diese beiden Wachen ja, aber sie wussten ja nicht, wer sie war und was ihr zugestoßen war...

Der Engel, der sich bis eben eher bedeckt gehalten hatte, er war um einiges älter als der andere, -wohl schon so um die 50 Jahre- betrachtete die Engelsfrau jetzt eindringlich und sein Blick fiel auf Blue Iris. Seine Augen weiteten sich und er trat einen Schritt an sie heran.

„Ist das denn möglich? Ist das Iris, der sagenumwobene Stein des Kyoshiro-Clans?“ fragte er ungläubig.

„Ich dachte, sie wären alle in diesem Kampf umgekommen?“
 

Kumiko biss sich auf die Lippe, sie wusste ganz genau wovon er sprach. Er sprach von jener Nacht, die sie zur Waisen gemacht hatte. Das sich die Nachricht verbreiten würde, dass war ihr klar gewesen, schließlich waren dabei Dämonen ins Himmelsreich eingedrungen. Aber warum, wenn er selbst von Blue Iris wusste,

- was die wenigsten Engel taten- warum glaubte er dann auch sie sei tot?

Die Blondine schloss ihre Finger um Blue Iris und sprach mit etwas zittriger Stimme:

„Sie haben schon Recht, das hier ist Blue Iris. Mein Name ist Kumiko vom Geschlecht Kyoshiro.“

„Was sagst du da?? Aber die Dorfbewohner des Dorfes, in dem diese Tragödie stattfand, hatten berichtet, dass die gesamte Familie umgekommen sei, beim Versuch die Bewohner des Dorfes zu retten!“

Sie war verdutzt. Warum hatten sie das getan? Aber in diesem Moment wurde ihr klar, dass das zweitrangig war, sie hatte die Chance in dieses Gebäude zu gelangen, denn diese Wache war anscheinend sehr angetan von ihrer Familie gewesen.

„Ich weiß nicht warum euch soetwas berichtet wurde, ich bin wirklich und wahrhaftig Kumiko Kyoshiro, wenn ihr einen Beweis braucht, nehmt Blue Iris in die Hand“

Kumiko löste ihren Griff um den Stein und die Wache tat wie ihr geheißen, sie legte die Finger um Blue Iris. Doch kaum hatten seine Finger den Anhänger berührt, leuchtete dieser blau auf und die Wache zog blitzartig seine Hand zurück. Er schaute entgeistert auf seine Hand. Es war etwas wie eine Brandwunde zu sehen, die blau schimmerte.

„Es ist also wahr... sag schnell, leben deine Eltern denn auch noch? Lebt Serena noch?? Ich kenne sie noch aus ihrer Zeit hier bei uns!!“

Also deshalb kannte er sich so gut mit ihrer Familie aus, er war ein Jugendfreund ihrer Mutter gewesen. Betreten schüttelte die Engelsfrau den Kopf. Der Engel, dessen Augen eben voller Hoffnung aufgeblitzt hatten, fiel nun etwas in sich zusammen.

„Verstehe... Du armes Ding. Nun gut, dann soll dir wenigstens deine Bitte erfüllt werden, ich kenne jemanden, den es sicherlich interessieren wird, dass du noch am Leben bist“

meinte er freundlich und öffnete das Tor.

Danach führte er sie über einen kleinen Weg an den Eichen vorbei in den Sitz der Wächter. Wie sich herausstellte, war das Gebäude nicht nur von Außen wunderschön anzusehen, auch im Inneren war es schön gestalltet und verziert worden. Es sah schon etwas wie ein Palast aus.

Wieder überlegte Kumiko, warum die Dorfgewohner wohl erzählt hatten, dass auch sie tot sei. Wieso, die Dorfbewohner waren nach dieser Tragödie doch nett zu ihr gewesen? Plötzlich wurde es ihr klar: Sie wollten sie schützen.

Sie wollten nicht, dass die Dämonen über Umwege mitbekamen, dass sie noch am Leben war. Sie hatten sicher Angst davor gehabt, dass ein weiterer Angriff folgen würde... In ihr kam Dank an diese, ihre Dorfbewohner auf.

Sie kamen bald in einen etwas kleineren Raum in dem eine Bank stand.

„Setz dich dort auf die Bank, ich muss kurz mit der besagten Person reden. Warte hier, du wirst abgeholt“

Etwas verwirrt setzte sich das Mädchen auf diese Bank, während der Engel in einer Tür am Ende des Raumes verschwand.

Er war wirklich sehr nett gewesen und hatte ziemlich betroffen gewirkt, als seine kurz entstandene Hoffnung darauf zunichte gemacht worden war, dass ihre Mutter noch lebte. Er hatte sie wohl sehr gern gehabt. Ob er vielleicht sogar in sie verliebt gewesen war?

Sie musste bei dieser Überlegung grinsen, ihre Mutter war aber auch wunderschön gewesen. Sie war von allen respektiert und hoch angesehen worden. Ihr Haar war hellblond, wie das Kumikos gewesen, aber ihre Augen hatten eine weiße Farbe gehabt. Das hatte ihr immer sehr gefallen, genauso wie das ganze Wesen ihrer Mutter. Sie war ein großherziger und gutmütiger Engel gewesen. Natürlich hatte sie auch manches Mal mit ihrer Tochter geschümpft, aber wie sie jetzt wusste, nur aus Sorge um ihr geliebtes Kind...

Eine Engelsfrau kam durch die Tür, in der vorhin die Wache verschwunden war. Ihr braunes Haar war zusammengebunden und hochgesteckt, außerdem saß eine Brille auf ihrer Nase. Kumiko schätzte sie auf 40 Jahre.

„Kyoshiro-san? Der Chef wartet auf sie in seinem Büro, wenn sie mir nun bitte folgen würden“

„D...dder Cchef?“ fragte sie ungläubig.

Sie sollte tatsächlich zum Chef der Wächter gebracht werden? Das hatte sie nun nicht erwartet. Aber warum?

„Aber ja doch, nun folgen sie mir bitte“

Langsam erhob sich die junge Frau von der Bank. Der Chef der Wächter war einer der höchstangesehensten Engel des ganzen Himmelsreichs, und er wollte sie sehen? Sie gingen durch die Tür am Ende des Raumes und gelangten in ein Vorzimmer, in dem ein Schreibtisch und unglaublich viele Akten standen. Auch am Ende dieses Raumes befand sich eine Tür. Die Engelsfrau, die wahrscheinlich die Sekretärin war, öffnete diese und gab Kumiko zu verstehen hineinzugehen.
 

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So, das ist also das nächste Kapitel^^ Ich hoffe es gefällt euch, es ist ja auch endlich etwas "lebendiger" geworden, durch die vielen Dialoge^^
 

An dieser Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei allen Lesern bedanken und vorallem bei den wunderbaren Leuten, die mir ein Kommi dagelassen haben!

Ich hoffe, ihr bleibt mir weiter treu!



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2010-01-21T11:51:53+00:00 21.01.2010 12:51
Hoffentlich passiert ihr nichts wenn sie zum Cheff geht >_<
Dir gelingt es wirklich jedes mal den Namen des Kapitels in der Geschichte umzusetzen.
Das ist wirklich genial *_*
Deine Idee ist wirklich beeindruckend und wird von Kapitel zu Kapitel nicht langweilig,weil immer etwas neues passiert.^^
Von:  Kaisy
2008-02-23T17:49:28+00:00 23.02.2008 18:49
Uh der Cheff will sie sehen, na das kann doch nur interessant werden wenn du mich fragst,
Klasse Geschichte, ish finde sie echt stark
Von: abgemeldet
2008-01-01T20:14:46+00:00 01.01.2008 21:14
Ich finde das kapitel sit dir wieder sehr gut gelungen und zum thema kapitelnamen, die passt doch perfekt xD
Aber warum die alte Frau so führsorglich war würde mich noch interessieren.
Freue mich schon wen hoffentlich morgen das nächste on ist^^

Lg sabrina


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