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Kyra

von

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29. Februar 2000 - Both

29. Februar 2000

um 23 Uhr 47 PM

im St. Michael Hospital

in Las Vegas, Nevada
 

Eine junge Frau lag in einem Bett. Sie hatte einen weißen Kittel an und hatte sich in eine Decke gewickelt. Sie war sehr schön; braunes Haar, leuchtende, aufgeweckte grüne Augen und ein freundliches Gesicht. In ihren Armen wiegte sie ein Baby, das an diesem Morgen erst das Licht der Welt erblickt hatte.
 

Neben dem Bett stand ein junger Mann, der mit einem Ausdruck von Traurigkeit auf seine Frau und seine Tochter nieder blickte. Er war dunkel gekleidet; schwarze Hose, braune Lederjacke. Sein Haar war hellbraun, das bis in den Nacken zurück gekämmt war, und geheimnisvolle braune Augen. Er hatte seine Hände in die Hosentasche geschoben.
 

„Also“, sprach der Mann, der bei näherem Hinsehen eher wie ein Junge wirkte, genauso wie die Frau, die ebenfalls noch sehr jung wirkte, viel zu jung, für ein Baby. „Es wird Zeit das wir die Frage klären: zu wem kommt das Mädchen?“
 

„Ich werde sie mit ins Institut nehmen, John.“
 

„Und ich habe kein Mitspracherecht?“, fragte er provozierend. Er verschränkte die Arme ineinander.
 

„Sie muss gestillt werden“, erwiderte das Mädchen bloß. „Und ich bin ihre Mutter. Ein Kind braucht seine Mutter und eine stabile Umgebung. Weder das eine noch das andere kannst du ihr geben.“
 

„Das ist unfair! Wieso kriegst du alles und ich gar nichts?“
 

„Ich habe nie behauptet, dass es einfach werden würde.“
 

„Verdammt, Kitty, ich will bei euch sein!“
 

„Dann komm mit uns zurück, John“, forderte Kitty eindringlich. „Mir – uns – würde es viel bedeuten. Ich bin sicher, Storm würde zustimmen, dich wieder aufzunehmen.“
 

John schnaubte nur. „Ja, und dann wäre ich ab sofort der Geächtete. Der Abtrünnige. Der Verräter. Nein, für mich ist das keine Option.“
 

Kitty ließ den Kopf hängen. „So wenig sind wir dir wert? Seit wann kümmert dich das Gerede anderer?“
 

„Ach, Kit, das stimmt doch nicht!“ Er setzte sich zu ihr und streichelte ihr liebevoll über die Wange. „Ich sage nur, dass es nicht funktionieren würde. Ich kann nicht zurück zu den X-Men, genauso wie du mir nicht zur Bruderschaft folgen würdest. Und das weißt du.“
 

Kitty schluchzte nickend. Ihr liefen Tränen über das Gesicht.
 

„Ich liebe dich, Kitty. Für immer und immer – vergiss das nie!“
 

„Das werde ich nicht“, wisperte sie heulend. „Und ich liebe dich.“
 

„Und ich werde es auch nicht vergessen.
 

„Versprich es!“, verlangte Kitty plötzlich, die wusste, dass dies ein Abschied war. Ein Abschied für sehr, sehr lange Zeit.
 

„Wir versprechen es uns gegenseitig“, sagte er und küsste sie leidenschaftlich und der Kuss schmeckte nach Tränen und Abschied und dem Versprechen, sich immer und immer zu lieben und nie einander zu vergessen.
 

Als John sich von Kitty löste, strich er dem Mädchen zärtlich über die spärlichen Haare. Sein Blick war ganz liebevoll, als er zwischen Kitty und dem Baby hin und her blickte.
 

„Wie wollen wir sie nennen?“, fragte er leise. „Sie braucht einen besonderen Namen.“
 

Kitty nickte. „Sie soll Kyra heißen.“
 

„Kyra?“, wiederholte er verwundert. „Das ist ein guter Name.“
 

Er küsste Kyra auf die Stirn, dann trat er eilig einige Schritte zurück, als müsste er schnell viel Distanz zwischen sich und der Frau und dem Baby bringen. Er wirkte unglaublich traurig und man sah es ihm an, dass es ihm schwer fiel, zu gehen.
 

„Ich komme wieder“, versprach er flüsternd.
 

„Ich weiß“, antwortete Kitty ebenso leise und drückte Kyra fester.
 

Und John ging ohne einen Blick zurück zu werfen. Kitty liefen die Tränen über das Gesicht, doch sie ließ ihn gehen. In die Finsternis der Nacht, aber sie glaubte an Johns Versprechen:
 

Er würde wieder kommen.

5. März 2000 - Kitty

05. März 2000

um 17 Uhr 09 PM

im St. Michael Hospital

in Las Vegas, Nevada
 

Die Tage waren vergangen und allmählich begannen die Tränenspuren auf Kittys Wangen zu trocknen. John war nicht noch einmal zurückgekommen. Sie hatte gewusst, dass er es nicht tun würde, aber dennoch hatte sie gehofft.
 

Ihr einziger Trost war Kyra. Sie war das Ebenbild ihres Vaters. Dieselben Augen. Dieselbe Nase. Derselbe Mund. Wenn Kitty ihre Tochter anblickte, kam sie nicht umhin an John zu denken und dann füllten sich ihre Augen abermals mit Tränen.
 

Sie vermisste John. Die letzten Wochen waren zu schön gewesen. Vor ein paar Monaten war sie aus dem Institut verschwunden, um John in Las Vegas zu treffen. Sie hatte nur eine kurze Nachricht hinterlassen: Macht euch keine Sorgen um mich. Kitty. Mitten in der Nacht hatte ein Taxi sie abgeholt und sie zum nahe gelegenen Bahnhof gebracht. Zu dem Zeitpunkt war sie bereits schwanger gewesen, aber so, dass man es noch nicht besonders stark sehen konnte. Bisher hatte sie sich damit rausreden können, dass sie einfach zugenommen hätte. Jubilee hatte es ihr nicht wirklich geglaubt, aber auf die Wahrheit war sie trotzdem nicht gestoßen.
 

Die Wochen mit John in Las Vegas waren ein unbeschreiblicher Traum. John hatte seine kriminellen Kontakte genutzt und war so an gefälschte Ausweise gekommen. In diesen Wochen waren sie nicht länger John Allerdyce und Kitty Pryde, sondern Keith Ash und Joanne Barett. Und dann heirateten sie.
 

Es war bloß eine Schnellhochzeit, aber deswegen war es nicht minder schön. Sie trug ein rotes Summerkleid und hatte sich die Haare kunstvoll selbst hochgesteckt. Zwar war sie bereits hochschwanger gewesen, aber dies störte weder sie noch John. Ihr Bräutigam hatte seine Geldreserven zusammen gekratzt und sich einen schwarzen Smoking gekauft. Kitty musste zugeben, dass er zum Anbeißen aussah.
 

„Willst du, Joanna Frances Barett, den hier anwesenden Keith Joseph Ash, heiraten? Ihn lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis das der Tod euch scheidet?“
 

Sie sah John an und wusste, sie würde nie jemand anderen lieben.
 

„Ja, ich will.“
 

„Und willst du, Keith Joseph Ash, die hier anwesende Joanna Frances Barett, heiraten? Sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet?
 

„Ja, ich will.“
 

Und dann wartete John gar nicht mehr ab, dass der Pfarrer sagte, er dürfe die Braut jetzt küssen, sondern tat es einfach. Er zog mich an sich ran und küsste mich und hielt mich, wie er es schon in den Nächten oft zuvor getan hatte.
 

Nun war sie Mrs John Allerdyce geworden … Kitty Allerdyce …
 

Kitty dachte jetzt, einige Wochen später, sehnsuchtsvoll an ihren Mann zurück. Aber natürlich wusste sie, dass John Recht hatte. Sie würde ihm niemals zur Bruderschaft folgen, dafür hielt sie zu sehr an ihren Idealen fest. Aber sie wusste auch, dass John niemals zu den X-Men zurückkehren würde. Er war ein Anhänger Magnetos – was sie sehr bedauerte – und glaubte daran, dass Magnetos Weg der einzig mögliche war. Die Rückkehr Johns zu den X-Men war bloß ein Traum und das würde er auch immer bleiben.
 

Schließlich war fast eine Woche vergangen, da wusste Kitty, dass sie es nicht länger aufschieben konnte und griff zum Telefon. Sie wählte die Nummer für Storms Büro im Institut.
 

„Ororo Munroe“, meldete sich die Schulleiterin.
 

„Storm, hier ist Kitty.“
 

„Kitty! Schätzchen, wo bist du? Wir haben dich überall gesucht! Es machen sich hier alle furchtbaren Sorgen um dich –“
 

„Mir geht es gut, Storm“, unterbrach Kitty sie. „Ich rufe an, damit ihr mich abholt.“
 

„Natürlich! Ich schicke sofort Logan los ... der ist froh, wenn er hier mal raus kann, weißt du. Er sagt, all diese nervigen Gören wären ja auf Dauer kaum auszuhalten, aber du kennst ihn ja.“
 

Kitty fragte sich, ob Storm früher auch immer so viel geredet hatte. Sie konnte sich nicht richtig daran entsinnen, was sie ein wenig verwirrte. Sie war nur wenige Monate fort gewesen, aber dennoch ließen ihre Erinnerungen sie schon im Stich …
 

„Wo bist du denn, Schätzchen?“, fragte Storm dann letztendlich.
 

„Ich bin in Las Vegas. Im St. Michael Hospital“, antwortete sie zögernd.
 

„Im Krankenhaus?! Was ist passiert? Kitty? Sag, dir fehlt doch nichts, oder?“
 

„Beruhige dich. Mir fehlt nichts. Mir geht es prima.“
 

„Wirklich nicht? Wieso bist du dann im Krankenhaus?“
 

„Es ist alles in Ordnung. Keine Panik, Storm. Du erfährst alles, wenn ich zurück bin.“
 

„Weißt du, was? Ich komme selbst. Gleich morgen früh und wir nehmen den Jet“, sagte Storm. „Dann kannst du mir auch gleich alles erzählen. Warum du einfach plötzlich verschwunden bist …“
 

„Ja“, erwiderte Kitty. Sie fühlte sich plötzlich so unglaublich müde. Sie fühlte sich nicht wohl dabei, Storm alles erzählen zu müssen. Aber was blieb ihr für eine Wahl? Storm würde nicht eher zufrieden sein, bis sie wusste, was es mit Kyra auf sich hatte. Und wer der Vater war.
 

Kitty wollte nur noch schlafen. In ihren Träumen konnte sie bei John sein. Solange sie wollte.
 

„Ich erzähl dir morgen alles, Storm. Versprochen“, sagte sie und als Storm sich bereits verabschieden wollte, fiel ihr gerade noch etwas ein. „Moment, warte kurz, das ist noch was … frag am Empfang nach Joanna Ash, okay?“

5. März 2000 - John

05. März 2000

um 22 Uhr 36 PM

in einem Versteck der Bruderschaft

in New York City, New York
 

John hatte das Gefühl zu sterben.
 

Dabei ging es ihm eigentlich ganz gut. Körperlich zumindest, aber seelisch gesehen war er ein absolutes Wrack. Er war kaputt und am Ende, und obwohl er körperlich in Hochform war, fühlte er sich innerlich ausgelaugt und wie zerschlagen. Er war müde. Er wollte schlafen.
 

Und er wollte Kitty sehen.
 

Aber Kitty würde er wahrscheinlich für eine lange Zeit nicht mehr sehen. Und Kyra ebenso wenig. Sein innerster Impuls war es aus diesem Kellerloch zu stürmen, sich das nächste schnelle Auto kurzzuschließen und sofort nach Las Vegas zu fahren. Aber dort würde sie wahrscheinlich nicht mehr sein, wenn er ankäme. Sie würde wieder in der Schule von Xavier sein – und dort war sie beinahe unerreichbar für ihn.
 

Doch John konnte nicht mehr gehen. Dazu war der Zeitpunkt längst gekommen und er hatte ihn verstreichen lassen, als Kitty von ihm gefordert hatte, zu den X-Men zurückzukehren und sich rehabilitieren lassen. Nein, John gehörte zu Magneto, zur Bruderschaft.
 

John stand hinter Magneto auf dem Podium, neben ihm standen dazu Mystique und Callisto, in deren Mitte er stand. Dies war eine von Magnetos zahllosen Versuchen, bei denen er versuchte, neue Anhänger zu gewinnen – und das erfolgreich. Die Welt sollte sich bereit machen. Für die Mutanten.
 

„DIE MENSCHEN – ÜBERLEGT, WAS SIE JE FÜR UNS GETAN HABEN! SIE HABEN UNS MISSHANDELT, GEFOLTERT, GEJAGT UND GETÖTET! UND JETZT SOLLEN WIR NICHT FÜR UNSER RECHT ALS MUTANTEN KÄMPFEN DÜRFEN? FÜR UNSER RECHT ZU LEBEN? ICH SAGE, WIR HABEN DIESES RECHT!“
 

Lautes, zustimmendes Gebrüll antwortete auf Magnetos Worte. Callisto und Mystique lächelten sich zufrieden zu; diese beiden Frauen, die für Erik und seine Ziele bis ans Ende der Welt gehen würden und darüber hinaus. John zog bloß an seiner Zigarette, seine Miene verriet nichts. Sie war völlig starr – sowie auch sein Innerstes erstarrt war, seitdem er von Kitty getrennt war.
 

Er fragte sich noch einmal, warum er dies alles tat. Für Kitty. Für Kyra, seine Tochter. Damit sie eines Tages in einer Welt leben konnten, ohne dass sie verachtet und gejagt wurden. Er wollte nicht, dass seine Tochter dasselbe durchmachen musste, wie er in seiner Kindheit. Damals, als die Kinder ihn bejubelten für seine Kunststücke mit dem Feuer und anderntags mit Steinen bewarfen. Sein Vater hatte ihn mit einem Gürtel windelweich geschlagen und als er endlich seine Kräfte kontrollieren konnte, hatte er das Haus in Brand gesteckt, um sich zu rächen und es hatte gut getan. Sein Vater hatte ihn verprügelt und seine Mutter hatte nichts getan, um es zu verhindern, aber es war egal gewesen. Die Genugtuung hatte überwogen und berauscht von diesem Gefühl war er gegangen. War in den nächsten Bus gestiegen, non-stop nach New York, wo er auf den Straßen von Manhattan gelebt hatte, bis Charles Xavier ihn aufgesammelt hatte. Doch selbst Xavier hatte seinen Hass auf die Menschen nicht tilgen können, denn dazu war es längst zu spät gewesen.
 

„DIE MENSCHEN – SIE HABEN UNS SCHON IMMER GEHASST, NICHT WAHR? SIE HABEN SCHON IMMER DAS GEFÜRCHTET, WAS ANDERS IST UND WAS SIE NICHT VERSTEHEN KÖNNEN. UND DARUM HASSEN SIE UNS – ABER DAS GIBT IHNEN NICHT DAS RECHT, UNS MUTANTEN WIE DRECK ZU BEHANDELN! WIR SIND NICHT DES MENSCHEN FUSSABTRETERS! WIR WOLLEN LEBEN! UND WENN DER PREIS DAS BLUT DER MENSCHEN IST, DANN SOLL ES SO SEIN!“
 

Der Jubel verstärkte sich und brandete über sie hinweg. Magnetos Worte wurden begrüßt, denn sie alle wussten, wie wahr sie waren. Und jeder einzelne von ihnen wollte leben.
 

Aber John wollte, dass Kitty und Kyra leben konnten. Das war nun das Einzige, was zählte. Was aus im selbst wurde, war ihm gleichgültig geworden, seit er Kitty hatte. Nur ihr Leben zählte. Für ihn war es bereits zu spät. Er würde so oder so in der Hölle schmoren und das wahrscheinlich zu Recht.
 

Er dachte an Kitty, wie schon die ganze Zeit, denn seine Gedanken wollten sie einfach nicht loslassen. Immerzu sah er ihr trauriges Gesicht, wie die Tränen aus ihren Augen zu kullern begannen. Es war dieses eine Gesicht … und er sah es immerzu. Er wusste noch, wie er es kaum über sich gebracht hatte, Kitty und seine Tochter zu verlassen. Er war gegangen, beinahe geflohen, weil er den Abschied hinter sich bringen wollte. Er konnte ihr trauriges Gesicht nicht mehr ertragen, das ihn nun verfolgte, auf dem er immer und immer wieder die stumme Bitte las, gemeinsam mit ihr und Kyra zurück ins Institut zu gehen - zu den X-Men. Doch er hatte sich abgewendet und verschloss sich auch weiterhin vor dieser Möglichkeit, denn es war unmöglich, die Rückkehr zu den X-Men.
 

Er war froh gewesen, dass er den Abschied hinter sich gebracht hatte, als er endlich aus dem St. Michael Hospital getreten war. Er hätte nicht gewusst, was er getan hätte, wäre er geblieben.
 

Und dann war Magneto aus der Finsternis vor ihm aufgetaucht, beinahe so, als hätte die weißen Nebelschwaden erst jetzt frei gegeben, in dem Moment, als John aus dem Hospital getreten war.
 

„Guten Abend, Pyro“, sagte er und ein leichtes Lächeln hatte sich auf die Lippen des alten Mutanten geschlichen. Er brauchte nur in Magnetos Augen zu sehen und John begriff, dass er alles wusste.
 

John war völlig starr gewesen. „Magneto“, sagte er bloß, um irgendetwas zu sagen. Dann erst fragte er: „Wie hast du mich gefunden?“
 

„Unsere neue Freundin Callisto war mir bei dieser Suche nach dir ein wenig behilflich“, erwiderte Magneto und vollführte eine Armbewegung, ein Zeichen für ebenjene Callisto und Mystique, aus den undurchdringbaren Nebeln aufzutauchen, die über den Straßen hingen. Mystique lächelte ihm grüßend auf ihre mysteriöse Art zu, genauso wie es ihre Art war und wie sie es schon immer gemacht hatte. John nickte ihr nur kurz zu, aber sein Hauptaugenmerk lag immer noch auf Magneto.
 

„Ich wusste, dass du die richtige Entscheidung treffen würdest“, sagte Magneto und wie immer hatte sein Lächeln etwas Berechnendes, als wäre genau das eingetreten, was er erwartet hatte.
 

„Welche Entscheidung?“
 

„Zur Bruderschaft zurückzukehren. Denn das ist das, was du tun wolltest, nicht wahr, junger Pyro? Andernfalls wärst du bei deiner kleiner Freundin und deiner Tochter geblieben.“
 

John hatte es innerlich gewusst: Magneto wusste alles. Jetzt fragte sich nur, ob er diese Verbindung billigen würde. Nicht, dass er sich von Magneto davon abhalten lassen würde, Kitty zu besuchen in naher oder ferner Zukunft, aber mit Magnetos Zustimmung wäre es natürlich um einiges angenehmer und … unkomplizierter.
 

„Ich weiß, du glaubst, ich würde diese Verbindung nicht billigen, aber das tue ich durchaus – schließlich ist Kitty Pryde eine starke Mutantin und deine Tochter wird demnach ebenso viel versprechend stark werden wie ihre Eltern – und einen starken Mutanten kann die Bruderschaft immer gebrauchen“, sagte Magneto. „Du siehst also, Pyro, ich befürworte durchaus diese Pläne – das heißt“, er verstummte kurz und seine Augen wurden zu Schlitzen, „solange du deinen Pflichten der Bruderschaft gegenüber auch nachkommst.“
 

John sah Magneto fest in die Augen.
 

„Das werde ich, Magneto. Mach dir darum keine Sorgen.“
 

„Das tue ich auch nicht, schließlich kenne ich unseren Gott.“ Das letzte Wort hatte Magneto stark betont und ihm durchdringend in die Augen geschaut – und John wusste, was von ihm erwartet wurde. Seit diesem Gespräch war er Magneto kaum mehr von der Seite gewichen. Er wusste, was er zu tun hatte.
 

Und so stand er nun auch hier, hinter Magneto als stille Unterstützung, bereit, jederzeit, das zu tun, was nötig sein würde. Und irgendwann würde es nötig sein, davon war er überzeugt.
 

Für Kitty. Für Kyra. Für ein besseres Leben.
 

Aber dennoch hatte er das Gefühl zu sterben, denn er war ohne sie – Kitty. Sie war diejenige, die ihn schon immer geliebt hatte, auch als sie es selbst noch nicht gewusst oder begriffen hatte. Sie war diejenige, die ihn auch noch dann liebte, als ich er sich schon längst von den X-Men abgewandt hatte. Sie hatte ihn gefunden und ihn geliebt. Sie wollte ihn. Er wollte sie. Das war alles, was zählte.
 

John schloss die Augen. Er sah ihr Gesicht, wie sie bei ihrer Hochzeit in diesem atemberaubenden roten Kleid vor ihm gestanden hatte. Sie war kugelrund gewesen und hatte gestrahlt, sodass sie sozusagen aus sich innen heraus geleuchtet hatte – nie würde er mehr dieses Gesicht vergessen.
 

„UND ZU WAS FÜHREN UNS ALL DIESE GEDANKEN? WOLLT AUCH IHR NUR REDEN, ABER NICHT HANDELN? WENN WIR ETWAS FÜR UNSERE ZUKUNFT TUN WOLLEN, DANN MÜSSEN WIR SIE SELBST IN DIE HAND NEHMEN – STEHT AUF UND KÄMPFT! DENN ES IST ZEIT FÜR EINE REVOLUTION! DIE ZEIT DER MUTANTEN IST GEKOMMEN!“
 

Das Geschrei der Menge war nun ohrenbetäubend.
 

Und innerlich starb er dennoch.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sexy-Hexy1989
2009-01-06T16:33:47+00:00 06.01.2009 17:33
Die Geschichte ist affengeil geschrieben ich würde gerne wissen wie es weiter geht , wie die im Institut reagieren . Hoffentlich geht es weiter ! *seufz*
Von:  Sexy-Hexy1989
2008-12-15T22:48:54+00:00 15.12.2008 23:48
die geschcihte ist affengeil geschrieben nur schade das seit einem Jahr ncihte weiter gemcht wurde !
Von:  Sexy-Hexy1989
2008-08-10T16:00:02+00:00 10.08.2008 18:00
ist sehr schön geschrieben wann geht es endlich weiter mich interessiert wie anderen drauf reagieren !
Von:  Kokoro-
2007-12-14T12:02:06+00:00 14.12.2007 13:02
joooooooooooooooooooooooooooooooooooooohooooon...komm zu mama..ich tröste dich...*träne wegwisch*
mein armer kleiner feuerknilch>.<
das ist echt schön geschrieben..die idee ist super..und ich finde es gut, dass magneto die beziehung akzeptiert..hab da noch nie so dran gedacht, aber ich finde ess interessant es mal zu lesen..
süß..der macht das also füt kitty und kyro..brav *tätschel*

ehm..mich hat ein satz ein wenig gestört:....neben ihm standen dazu Mystique und Callisto, in deren Mitte er stand.
besser hätte ich es gefunde, würde da sowas wie: er stand in der mitte, zwischen calisto und mystique..oder.. zu seiner rechten stand callisto und links von ihm mystique..
irgendwie sowas..
aber es ist kein allzu tragischer fehler.. :-*

jetzt aber mal hoppi>.< schreib weiter!!!! das ist echt superspannend..na ja wie immer ^__^

hab dich lieb, koko
Von:  kittyleinchen
2007-11-26T19:26:30+00:00 26.11.2007 20:26
waaiii... was für ne süsse hochzeit.. leider unter falschem namen aber immerhin ^___^
aber mir fehlt john auch XDDD
*dich nicht beeinflussen will*
bin schon gespannt wies weitergeht ^__^

~Kitty
Von:  Kokoro-
2007-11-26T17:37:16+00:00 26.11.2007 18:37
Schön schön..*zufrieden nick*
wirklich sehr schön geschrieben..john kotz mich hier ein wenig an...lässt frau und kind im stich...na ja..aber es ändert sich bestimmt oder??*ganz doll hoff*

die hochzeit fand ich süß ^.^
kurz aber nicht weniger schön, ne?^^
na ja..es ist auf jeden fall spannend>.<

ich hoffe sehr auf eine schnelle fortseztung>.<

hab dich lüp, koko
Von:  kittyleinchen
2007-11-21T20:52:38+00:00 21.11.2007 21:52
waiiiiiii total süsser anfang für ne story -> hoffe natürlich auf ne fortsetzung
und sehr gefühlvoll geschrieben *daumen hoch*
*zu den favos zieh*
die zwei sind einfach unglaublich süss
*sich das baby vorstell*
haaach, ne mischung aus denen muss ein traum sein ^.-
schön geschrieben ^___^

~Kitty
Von:  SweetHeart26
2007-11-20T16:47:13+00:00 20.11.2007 17:47
Ohhhhhhhhhhhhhhhhhhhh Wie süß sowas, süßes haeb ich noch nie gelesen. Das sist voll traurig und romantisch geschrieben.

kriegst auch ein favo von mir^^
lg roguemarie
Von:  Kokoro-
2007-11-20T13:56:04+00:00 20.11.2007 14:56
ooooooooooooooooooh, wie süüüüüüüß>.<

das ist hammerknuffig^^ein babyyyy>.< zwischen johnnyboy und kitty..aaaaw>.<
echt ne supercoole idee^^

allerdings..(sry, musste kommen) dafür, dass es ein drama ist, ist es zu..na ja..untraurig..ich wäre an deiner stelle mehr auf die umgebung und kleinigkeiten eingegangen, dann wäre die stimmung besser zu empfinden gewesen
trotzdem, fand ich es am ende sehr trarig. john der alte sturkopf..manoman..für die frau, die man liebt und sein KIND gibt doch den stolz auf..schwachkopf *trotzdem lieb hab: 3*
es ist sehr gut geschrieben..sprachlich und so..
na ja..der einzige makel war halt der, der oben steht..

habe aber noch ne frage: wie bist du auf das datum und den namen gekommen?

ansonsten^^: *favo geb* (sagt doch alles oder?^.-)

hdl, koko :-*


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