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Desert Rose

Erinnere mich nicht!
von

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Regen

Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen.
 

Lukas 6, Vers 21
 


 

Regen
 

Ich habe eine Frage. Eine Frage, die viele Menschen beschäftigt. Warum müssen wir leiden? Hat das einen Grund? Ist das, wie es uns die Kirche predigt, die Strafe für die Sünde, die Adam und Eva damals begangen hatten? Aber... wenn es wirklich so ist. Warum müssen wir dafür bezahlen? Wir sind doch weder Adam, noch Eva, oder?

Vielleicht war das auch einfach eine Entschuldigung. Eine Entschuldigung der Kirche, warum nicht alles so ist, wie wir es uns wünschen. Doch wenn man genau darüber nachdenkt, komme ich zu dem Schluss, dass es eine Welt ohne Konflikte, Leid und Tod nicht geben kann. Denn dann könnten wir das Gute nicht entdecken. Denn wenn es nichts schlechtes mehr gäbe, was brächte uns dann das Wort “gut”?

Und wieder sind wir da, bei diesen berühmten zwei Seiten, Ying und Yang, Männlich und Weiblich, Licht und Schatten, Tag und Nacht.

Weißt du Kuon, ich hätte gerne mehr gelitten. Vielleicht hätte ich dann wirklich erkannt, was “Leid” tatsächlich ist.

Ich sehe ein letztes Mal in die Sterne, dann wende ich mich um und laufe durch den heißen Sand. Hinter mir bricht sie in Schluchzern zusammen. Sie weiß, was Leid ist. Und ich bin die letzte, die ihr wird helfen können...
 

Ren lag lachend auf dem Boden. Schon seit etwa einer halben Stunde. Sakura, die neben ihm saß, wurde langsam ungeduldig und atmete schon merklich tiefer durch, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Auch ihrem Bruder schien das aufzufallen, denn er kam langsam wieder zu sich.

“Also, fassen wir es noch mal zusammen, so damit ich es auch glauben kann”, sagte Ren kichernd. “Du hast dich verlobt? Mit Yashiro?”

Sakura nickte.

Ein weiterer Lachkrampf schüttelte ihn und er brach abermals lachend zusammen.

“Ich verstehe nicht, was daran so lustig ist”, sagte sie zähneknirschend.

Er richtete sich auf. “Nun, eigentlich ist es wirklich wunderbar und ich freue mich schon sehr auf die Hochzeit, aber... Die Vorstellung, dass ausgerechnet er dich zu dieser Entscheidung gebracht hat, ist einfach zu köstlich.” Er grinste breit.

Sie seufzte. “Ja, ich weiß. Es ist einfach nur albern. Aber trotzdem.”

“Ja, aber ein Scheidungsanwalt!!!! Das ist einfach nur...”, er bekam wieder einen Lachanfall, diesmal noch schlimmer, als der vorherige.

“Wo ist eigentlich Kyoko?”, fragte Sakura, um das Thema zu wechseln.

“Im Daruma-ya. Sie muss noch viel einpacken.”

“Ach so.”

Sie sah sich in der Wohnung um. “Ihr zieht also wirklich zusammen?”

“Ja, direkt ans Meer. In der Nacht werden wir bestimmt die Wellen rauschen hören.”

“Schön für euch. Wir werden euch sicher öfters besuchen.”

“Ja, aber dann bist du nicht länger eine Hizuri, sondern eine Yashiro.”

“Nein, ich werde eine Hizuri-Yashiro. Ich will meinen Namen behalten.”

“Na, wenn er dir so gut gefällt. Wann wollt ihr eigentlich heiraten?”

“Der Termin steht noch nicht fest. Außerdem muss ich Dad noch vorwarnen.”

“Er wird sich sehr für dich freuen”, meinte Ren und lächelte sanft. “Endlich heiratet eines seiner Lieblosen Kinder.”

Sie erwiderte sein Lächeln und sah aus dem Fenster. “Schade nur, dass ich Mom nicht einladen kann.”

Ren öffnete den Mund, um etwas zu sagen und schloss ihn wieder.

Sie saßen noch eine ganze Weile so da, Ren auf dem Boden, Sakura in ihrem Rollstuhl und beobachtete, wie es langsam anfing, zu regnen.
 

Kyoko saß mit um ihre angezogenen Beine geschlungene Arme vor der Tür ihres Zimmers und hatte ihren Blick starr auf das Fenster gerichtet, hinter dem der Regen auf die Erde fiel, wie die Tränen, die sie nicht weinen konnte. Aus dem Lautsprecher ihres Radios dröhnte Haru no Katami von Chitose Hajime. Sie lauschte einer Weile dem Text, doch richtig aufnehmen tat sie ihn nicht.. Sie wünschte sich, sie hätte Weinen können, aber sie empfand nur Leere, obwohl alles in ihr schreien müsste. Was war mit ihr los? Konnte sie das wirklich kalt lassen? War der Schmerz zu groß gewesen, so dass sie nun gar nichts mehr empfand? Sie konnte es nicht sagen.

Ihr Handy begann zu klingeln. Sie wandte ihren Kopf in die Richtung des Geräusches und wartete darauf, dass es aufhörte. Es dauerte lange, doch schließlich gab der Anrufer auf und es war nur noch die Stimme der Sängerin zu hören.

War da wirklich nichts? Sie musste doch irgend etwas fühlen. Das konnte sie nicht kalt lassen. Oder etwa doch?
 

Flashback
 

“Tante Saena ist schwanger. Sie bekommt ein Kind. Aber irgend etwas scheint schief zu gehen und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass sie bei der Geburt des Kindes sterben wird. Die Ärzte haben ihr geraten, das Kind abzutreiben, aber sie will es unbedingt bekommen. Ich dachte, du solltest es wissen.”
 

Flashback - Ende
 

Da musste doch etwas sein. Irgend etwas. Diese Frau wollte für das Leben ihres Kindes sterben. Für ihr ungeborenes Kind. Aber was war mit ihr? Mit Kyoko? Warum wollte diese Frau für das Kind sterben, hatte sie aber allein gelassen? War sie ihr nicht wichtig genug? Hatte sie etwas falsch gemacht? Was war es, was sie weniger liebenswert erschienen ließ, als jenes Kind?

In diesem Moment schickte ihr jemand eine SMS.

Sie wartete eine Weile, dann stand sie schwerfällig auf und sah nach, von wem sie war. Ren hatte ihr geschrieben. Sakura und Yashiro waren verlobt. Kyoko spürte, wie sie lächelte. Das war schön für die beiden. Wahrscheinlich würde sie eingeladen werden, als Rens Freundin.

Sie sah nach, wer sie vorhin angerufen hatte. Eine unterdrückte Nummer, wahrscheinlich jemand von der Agentur. Ein neues Jobangebot vielleicht, aber das konnte auch bis morgen warten. Sie ließ sich auf ihr Bett fallen und starrte an die Decke. Das Leben war ein langer Weg, voller Gefahren und Schmerz. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
 

Flashback
 

“Sie liegt im Tokioter Krankenhaus, da die Ärzte sie die ganze Zeit beobachten wollen. Ich hab dir die Telefonnummer und die Zimmernummer inklusive der Station auf diesen Zettel geschrieben. Für den Fall, dass du sie besuchen wollen solltest. Ich kann dich auch begleiten, wenn du willst.”
 

Flashback - Ende
 

Sie stand wieder auf und griff nach ihrer Tasche. Dann verließ sie ihr Zimmer. In dem Moment, als die Tür hinter ihr ins Schloss fiel, kippte ein Bild über die Kante ihres Schreibtisches und landete auf dem Boden. Der Rahmen ging kaputt und die Scherben zerteilten sich auf dem Holz. Es war ein Bild von ihr und Ren.
 

“So, wie geht es uns denn heute, Hizuri-san?”

Sakura verdrehte die Augen. “Sagen Sie es mir, Doktor.”

Shin grinste und ließ sich vor ihr auf dem großen Schreibtischsessel nieder. “Ich würde sagen, du bist dabei, zu genesen. Besuchst du auch brav die Physiotherapie?”

“Natürlich, was denkst du denn?”

“Und? Machen wir Fortschritte?”

“Es geht.”

“Definiere: es geht.”

“Ich kann meine Zehen bereits bewegen?”

Er klatschte begeistert in die Hände. “Na, das ist doch wunderbar! Bald wirst du dann deine Beine anheben und irgendwann wieder laufen können. Da freut sich das Herz doch, oder nicht?”

“Und ich bin verlobt.”

Er sah sie verdutzt an. “Mit diesem Yashiro? Schön für dich. Aber ich wusste gar nicht, dass du zu dieser Art von Frauen gehörst, die ihre Männer auch heiraten.”

“Vielen Dank auch. Zuerst lacht sich mein Bruder kaputt und jetzt kommst du auch noch mit deinen dummen Sprüchen.”

“Dein Bruder hat sich kaputt gelacht? Dein Bruder? Der Ren Tsuruga? Wow, das hätte ich gerne gesehen.”

“Hättest du nicht, glaub mir, das ist kein schöner Anblick.”

“Aber warum hat er denn gelacht?”

“Ach, das willst du gar nicht wissen. Und außerdem warten da draußen auch noch andere Patienten, Doktor Soto. Also bitte, könnten wir die Sprechstunde langsam mal wieder zum fachlichen Inhalt übergehen lassen?”

“Interessante Formulierung, meine Liebe, aber ja, das können wir.”

Er setzte sich wieder aufrecht hin und betrachtete sie ernst. “Es sind also keine Nebenerscheinungen aufgetaucht, wie Schwindelgefühl, plötzliche unerklärliche Schmerzen oder Übelkeit?”

Sakura schüttelte mit dem Kopf. “Nein.”

“Das ist gut. Das heißt, dein Körper zeigt keinerlei Probleme auf.”

“Müsste es denn welche geben?”

“Nein, aber die meisten Patienten hatten solche Nebenerscheinungen, weil ihre Körper den plötzlich wieder funktionierenden Nerv nicht gut verkraftet haben. Aber bei dir scheint alles in Ordnung zu sein. Das ist wirklich sehr gut.”

“Na da bin ich aber beruhigt.”

“Das solltest du auch. Du wirst nämlich wieder laufen können.”

“Schön. Wirklich. Aber warum hab ich dann das Gefühl, dass es irgendeinen Haken gibt?”

“Weil du ein furchtbar misstrauischer und pessimistischer Mensch bist.”

Sie sah ihn misstrauisch an. “Shin Soto, du verheimlichst mir doch was.”

Er lächelte unbehaglich. “Na ja... Die Kosten für die Physiotherapie wären da auch noch.”

“Die doch sicher meine Krankenkasse zahlen wird, oder?”

“Ich fürchte nein.”

Sie atmete tief durch. “Na toll. Ich glaube, ich gehe jetzt besser, bevor ich noch etwas tue, was ich eigentlich nicht tun will.”

“Mich umarmen und mir einen leidenschaftlichen Kuss geben?”

“Nein, dich zusammenschlagen. Außerdem hast du Kotonami-san. Kümmere dich lieber um sie.”
 

Nach dem dritten Klingeln wurde geöffnet.

“Kyoko-chan! Was für eine Überraschung, was tust du denn hier?”

Sie verbeugte sich vor Takeo Takechi. “Guten Tag, Takechi-san. Ich wollte eigentlich Midori-chan besuchen.”

“Oh, gut, komm rein. Ihre Schwester ist auch gerade zu Besuch. Sie sind im Wohnzimmer.”

“Vielen Dank.”

Sie trat in die Wohnung der Takechis, zog ihre Schuhe aus und lief ins Wohnzimmer. Dort saßen Misaki und Midori auf dem Sofa und tranken Tee. “Oh, Kyoko-chan. Wie schön dich zu sehen. Setz dich doch zu uns”, rief die Autorin fröhlich.

“Hallo. Ich hoffe, ich störe nicht.”

“Sei doch nicht albern”, entgegnete Misaki lächelnd. “Du störst nie.”

Kyoko lächelte und ließ sich neben den beiden nieder.

“Hier bitte, eine Tasse Tee”, sagte Midori und reichte ihr eine Tasse.

“Danke.”

“Gibt es was neues? Wir haben uns ja seit deiner Party nicht mehr gesehen. Die war übrigens großartig”, sagte Misaki grinsend.

“Danke. Ich werde es dem Präsidenten ausrichten, er war dafür verantwortlich.”

“Ja, das hab ich mir gleich gedacht, aber was gibt es denn nun neues?”

“Ähm... Sakura und Yashiro werden heiraten.”

Misaki, die gerade an ihrem Tee genippt hatte, prustete ihn auf den Tisch und begann haltlos zu lachen. Midori sah Kyoko einfach nur erstaunt an. “Bist du dir sicher?”

“Ren hat mir vorhin eine SMS geschrieben, wo das drin stand.”

“Dann muss es stimmen. Schön für die beiden. Ich frag mich nur, wie das kommt. Sakura ist doch eigentlich kein Heiratstyp.”

“Sie liebt Yashiro nun einmal”, sagte Kyoko achselzuckend.

“Ja, wahrscheinlich ist es das. Nun, so haben wir gleich eine weitere Party vor uns.”

Sie sah zu ihrer Schwester. “Sag mal, beruhigst du dich auch noch mal wieder?”

Misaki antwortete ihr mit einem weiteren heftigen Prusten.

Midori verdrehte die Augen und wandte sich wieder Kyoko zu. “Was ist eigentlich mit dir los? Du siehst so traurig aus. Ist irgend etwas passiert?”

Kyoko blickte erschrocken auf. “Nein, wie kommst du denn darauf?”

“Ich dachte einfach. Aber wahrscheinlich irre ich mich, oder?”

“Ja, mir geht es gut. Wirklich.”

“Na, dann ist ja gut.”

Die Autorin wirkte noch nicht sonderlich überzeugt, ließ aber, zu Kyokos Erleichterung, von dem Thema ab.

Sie redeten noch eine Weile miteinander, doch dann verabschiedete Kyoko sich und sie ging wieder. Sie hatte eine Entscheidung gefällt und sie war gewillt, sie durchzuführen.
 

>Er war wieder im Wasser. Doch dieses Mal war es anders. Er konnte an der Oberfläche ein Licht sehen, doch so sehr er sich auch bemühte, er konnte es nicht erreichen. Und abermals füllten sich seine Lungen mit Wasser...<
 

Wieder einmal fuhr er aus dem Schlaf und setzte sich auf. Er lag auf seinem Sofa und war allein. Sakura war schon vor einiger Zeit gegangen und er war eingeschlafen. Er rieb sich den Kopf und fragte sich, warum ihn dieser Traum so sehr verfolgte.

Plötzlich merkte er, dass sein Handy klingelte. Seufzend griff er danach und hob ab. “Ja?”

“Ahoi du alter Seebär”, kam ihm Rorys Stimme entgegen. “Ich hoffe, ich störe nicht.”

“Nein, tun Sie nicht. Was gibt’s?”

“Nun, ich wollte fragen, ob Kyoko-chan bei dir ist. Ich habe vorhin versucht, sie zu erreichen, aber sie ging nicht an ihr Handy.”

“Soweit ich weiß, ist sie bei sich zu Hause und packt ihre Sachen für den Umzug.”

“Und warum geht sie dann nicht ans Handy?”

“Das weiß ich nicht, vielleicht hat sie es ja aus Versehen eingepackt?”

“Stimmt, das könnte natürlich möglich sein... Ich versuche einfach noch mal sie zu erreichen. Einen schönen Tag noch.”

“Ihnen auch.”

Damit legten sie auf und Ren lehnte sich nachdenklich auf dem Sofa zurück. Kyoko ging also nicht an ihr Handy. Das war merkwürdig. Auf seine SMS hatte sie auch noch nicht geantwortet.

Er überlegte gerade, ob er sie anrufen sollte, als sein Handy abermals klingelte.

“Ja?”

“Hi Ren, hier ist Midori.”

“Oh, hi, was gibt’s?”

“Nun, es geht um Kyoko. Sie war vorhin bei mir und... Hat sich ziemlich merkwürdig benommen und da wollte ich fragen, ob irgend etwas zwischen euch beiden vorgefallen ist?”

“Nein, es ist alles in Ordnung. Inwiefern war sie denn merkwürdig?”
 

“O.k. Was hat dich zu diesem Sinneswandel bewogen?”, fragte Mr. Teen und sah Sakura durch die Webcam misstrauisch an.

Sie erwiderte seinen Blick niedergeschlagen. “Sie werden jetzt doch nicht etwa auch lachen, oder?”

“Warum? Ist der Grund denn so lächerlich?”

“Nein, aber Ren hat sich gekugelt vor lachen.”

“Dann muss der Grund wahrlich komisch sein. Immerhin ist dein Bruder niemand, den man so einfach zu einem Lächeln bewegen kann, geschweige denn zu einem Lachen. Also, was ist der Grund?”

Sie rückte unbehaglich auf ihrem Stuhl herum. “Sie erinnern sich doch sicher noch an Nate, oder?”

“Natürlich. Immerhin hat er damals auf mich geschossen.”

Sakura lächelte leicht. “Zumindest ist er jetzt Scheidungsanwalt.”

“Tatsächlich? Es ist wirklich erstaunlich, was aus Leuten alles werden kann. Aber was hat das mit deiner Entscheidung zu heiraten zu tun?”

“Nun, er hat jetzt auch geheiratet...”

“Und da dachtest du, es wäre eine gute Idee, ihm das nach zu tun, was? Also wirklich, die Jugend heutzutage...”

“Würden Sie mich bitte ausreden lassen?”

Sie wartet bis er genickt hatte, bevor sie weitersprach. “Zumindest haben wir vor kurzem miteinander gesprochen und da hab ich ihm von Yashiros Antrag erzählt und irgendwie haben wir dann alles mögliche über Ehen und so durchgesprochen, also pro und kontra aufgezählt, bis wir beide zu dem Schluss kamen, dass es besser wäre, wenn ich heiraten würde.”

“Aha, das ist also nur eine Verstandsache, so richtig logisch, ohne irgendwelche Gefühle, was?”

“Nein, ich liebe Yashiro, wirklich. Und ich möchte, dass er glücklich ist. Und wenn ihn eine Ehe glücklich macht...”

“Macht dich das denn auch glücklich?”

Schweigen kehrte ein. Ein langes Schweigen.

Schließlich nickte Sakura. “Ja, das tut es.”

“Na dann ist ja gut. Du musst mich unbedingt einladen, hörst du? Ich möchte dich in einem Brautkleid sehen.”

Sie lächelte. “Natürlich. Sie stehen ganz oben auf der Gästeliste.”
 

Kyoko lief durch das Krankenhaus. Ihre Mutter lag in einer freundlichen Station. Helle Farben zierten die Wände und die Fenster ließen viel Licht hinein. Eine Krankenschwester lächelte ihr freundlich zu, als sie an ihr vorbei lief, aber sie beachtete diese freundliche Geste nicht weiter. In ihr war immer noch diese furchtbare Leere.

Endlich war sie vor der Tür angekommen. Es war eine rote Tür und durch eine Scheibe konnte sie hineinsehen in den Raum, auf das Bett, wo ihre Mutter lag und die Zeitung las. Es war ein seltsames Gefühl, sie nach all den Jahren zu sehen. Ihr Bauch war bereits ziemlich gewölbt, wahrscheinlich würde das Kind schon sehr bald kommen. Sie hatte ihre Haare in modernen Farben gefärbt und machte einen fröhlicheren Eindruck, als damals, als sie noch zusammen gelebt hatten. //Vielleicht war sie wirklich meinetwegen unglücklich.//

War es wirklich eine gute Idee gewesen hierher zu kommen? Vielleicht hätte sie es lieber sein lassen sollen. Aber nun war sie einmal hier und nun würde sie auch reingehen.

Sie atmete tief durch und klopfte an.
 

Ich frage mich, warum es Menschen gibt die mehr leiden als andere. Ich finde das ungerecht. Wäre es nicht besser, wenn jeder gleichviel leiden würde? Andererseits, wer bin ich, das zu bestimmen? So muss ich einfach nur ausharren und hoffen, dass ich zu jenen gehören, die nicht zu viel leiden müssen. Denn Leid kann jeden Menschen zerstören, nicht wahr, Kuon?

Ich wünschte, du wärst hier. Ich wünschte, du würdest sie auffangen. Denn sie fällt. Fällt und fällt und findet keinen Halt.

Was soll ich tun?

Bitte, komm zurück.

Bitte.
 

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Jaja, ich weiß. Schon wieder ein Cliffi...

Ich werde mich bemühen, bald ein neues Kappi on zu stellen, vielleicht sogar Sonntag, mal sehen. ^^

Bis bald

Eure Ayako



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-03-13T15:09:33+00:00 13.03.2008 16:09
... noch mehr böse Omen.
... *schnief*...

Ach Mensch, die Sache mit der Mama ist schon doof.
Hoffentlich finden sie irgendnen Weg, sich zu versöhnen.
Sind doch ne Familie O.O

Ich mag die Kursiv-Einschübe. Sehr sehr gern...
Von: abgemeldet
2008-01-22T00:38:08+00:00 22.01.2008 01:38
Das ist ein harter Schlag für Kyoko. Ihre Mutter denkt wahrscheinlich nich mal an sie. Bin schon ganz gespannt wie ihre Mutter reagieren wird und was sie sagen wird.
Diese Zwischensätze klingen sehr schön. Frag mich die ganze Zeit schon wer das denkt.

MfG Umi-chan
Von: abgemeldet
2008-01-20T13:30:41+00:00 20.01.2008 14:30
tja.. da hab ich wohl was übersehen XD
jetzt erst mal dieses pitel kommentieren und dann gleich weiter:
... kyoko verhält sich komisch...sag bloß sie hat ren nicht von der sache mit ihrer mutter erzählt...also, dass sie im tokyoterkrankenhaus liegt...
ich will nicht sagen, aber das zeugt von unglaublichem vertrauen(-.-) nicht wahr...
und alle lachen, wegen der verlobung...da käm ich mir voll verarscht vor *lol*
aber ich geb susilein absolut rect...das war total düster...
wir lesen uns gleich wieder Xd

^3^
glg menchen
Von:  fragile
2008-01-19T18:27:38+00:00 19.01.2008 19:27
die vorstellung das ren sich kaputt lacht, ist wirklich gut^^
wie er auf dem boden liegt, nach luft schnappt xD das ist doch mal was^^

ich hab einen richtigen schock gekriegt, als kyoko die tür geschlossen hat und im gleichen moment das bild von ihr und ren auf den boden gefallen ist. wenn man es interpretiert, könnte es ja heißen, damit es zwischen ihnen nichts wird, dass alles wieder zerstört wird und dann einfach nur in einzelteilen liegt und nicht mehr zusammengefasst werden kann. andererseits heißt es ja auch, dass scherben glück bringen.

es war wieder mal ein wunderbares kapitel^^ und es hat mir so gut gefallen, wie jedes andere zuvor auch xD

diese kursiven zwischensätze finde ich wirklich super. so viele menschen denken wahrscheinlich genau das, was du ihn diesen kursiven texten schreibst, nur sagen es viele nicht, finden es vllt albern. naja... x3

ich hoffe du schreibst schnell weiter, damit ich weiter lesen kann.^^
vielen dank fürs bescheid geben

*knuddel*
Von:  DarkEye
2008-01-19T11:48:11+00:00 19.01.2008 12:48
oh mein gott!
wer spricht immer diese zwischen sätze??
weiter so
dark
Von:  Lioba
2008-01-19T01:40:36+00:00 19.01.2008 02:40
Wie Ren sich kaputt lacht, hät ich gern gesehen, das ist sicher urkomisch.
Aber kyoko tut mir so leid, ich kann Saena aber auch nicht verstehen.
Sag mal du willst mmich wohl wieder ärgern, oder? *auf nichts bestimmtes anspiel*
Was habe ich verbrochen, naja außer Morddrohungen und sowas, das du mich so quälen musst?
Bin schon sehr gespannt wie Saena auf Kyokos Besuch reagiert.
bis die Tage Lia
Von:  Hokuto
2008-01-18T21:25:48+00:00 18.01.2008 22:25
ein Glück, dass Sakura Shin nicht umgebracht hat.

Irgendwie find ich es verständlich, dass ein Scheidungsanwalt andere zum heiraten überreden will, denn wenn niemand mehr heiratet, lässt sich auch niemand mehr scheiden und dann verliert er seinen Job. Dennoch, Ren hat Recht, es hat eine gewisse Ironie...

Tja, meine liebe Kyoko....es mag wohl Mütter geben, die wegen ihres Kindes unglücklich oder krank werden...aber ich denke, wegen einer fröhlichen, mutigen und temperamentvollen Person wie dir, wird sie nicht unglücklich geworden sein.

Ich bin gespannt, worüber Kyoko und ihre Mutter reden werden^^
Von:  Susilein
2008-01-18T20:49:20+00:00 18.01.2008 21:49
oh man das Kapi ist cool, schön düster *__*
Ich verstah Saena niht, warum will sie nun für das Baby sterben aber hat Kyoko abgeschoben, erklär mir das bitte im nässten Kap ja o.O
Alle lachen weil sich Sakura verlobt hat sogar Ren, was haben die den alle aber toll gemacht^^
Weiterso^^

Susi


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