Zum Inhalt der Seite

Pokémon Quest [Buch 1]

Das Erbe des Giratina
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vater und Sohn

Tut mir Leid für die Verspätung. Ich hatte eine kleine Krise, was dieses und auch das nächste Kapitel (was inzwischen zu 3/4 fertig ist) betrifft. :/ Konnte mich nicht entscheiden, welches zuerst kommen sollte und vorallem welche Shinji-Idee. Aber danke an meine Darki, die mir in dieser Hinsicht sehr geholfen hat. *knuff*

Ah ja...
 

DANKE FÜR 400 KOMMENTARE!!!

Ich liebe euch. XD Und hoffe, dass ihr weiterhin kommentarfreudig dabei bleibt. XD
 

P.S.:

Ich hoffe ich habe diese ganzen schändlichen Tippfehler erwischt. Es hat wieder Mal nur so davon gewimmelt. lol
 

56. Kapitel
 

Vater und Sohn
 

Schwere, dunkle Wolken hangen am Horizont und beraubten den Menschen ihrer Sonne. Nichts Guten sollte in den nächsten Stunden folgen. Doch von diesem Ereignis war kaum, bis auf den ungeduldigen Wind, zu spüren. Unentwegt wogen sich die Blätter, raschelten geheimnisvoll und wirbelten umher.
 

Ein junger, violetthaariger Trainer erreichte die Stadt zu dieser Stunde. Jene lag unterhalb eines Hügels von dem er nun herab blickte. Zu dieser Stunde herrschte noch reger Betrieb in den Straßen; Menschen, die einen anstrengenden Tag hinter sich hatten und nach Hause strebten.

Ohne Hast begab sich der heimkehrende Trainer zum Abstieg und streunte rastlos durch die Straßen der vertrauten Stadt.

Flüchtige Grüße empfangen den Jungen, doch er schenkte ihnen keine sonderlich große Beachtung. Erst als er eine Stimme vernahm, die seinen Namen rief, hielt er inne.

„Shinji!“

Der Angesprochene neigte seinen Kopf in die Richtung. Es war Sumomo, jene Arenaleiterin, die er einst geschlagen hatte und in seinen Augen nicht würdig für dieses Amt war.

Shinji nickte ihr kurz grüßend zu, als sie vor ihm stehen blieb und freudig lächelte. „Willkommen zu Hause! Bist du auf den Weg zu deinem Bruder?“

Wieder nickte der Violetthaarige wortlos. Er war nicht sonderlich in Plauderstimmung. Zu frisch war die vernichtende Niederlage gegen Pyramid King Jindai.

Sumomos Lächeln erstarb. „Reiji hat mir von dem Kampf gegen Jindai erzählt.“, sagte sie behutsam. Ihre Absicht war nicht ihn zu reizen. „Es tut mir Leid.“

Ja, die Niederlage machte ihn wütend. Vielmehr aber noch die Tatsache, das Satoshi, sein Rivale, Jindai einst besiegte. In seinen Augen war dieser Junge bloß ein Schwächling; zu weich, um sich Trainer nennen zu dürfen.

Shinji hob den Blick. „Na und? Was geht dich das an?“, kam es kühl von ihm. Ohne ihr weitere Beachtung zu schenken, setzte Shinji seinen Weg fort. Sumomo folgte ihm schweigsam.

Doch als er bereits den großen Garten erblickte und seine lästige Verfolgerin ihm noch immer auf den Fersen war, riss Shinji endgültig der Geduldsfaden.

„Du bist ja immer noch da. Verpiss dich, du Verliererin!“

Sumomo schürte bloß die Lippen und ignorierte die beißende Bemerkung seinerseits. „Hat dir Reiji nicht erzählt, dass ich bei ihm wohne?“

Ungläubig starrte Shinji das junge Mädchen an. „Du machst was?“, fauchte der Violetthaarige ausgebracht.

„Bei euch wohnen.“, wiederholte Sumomo kleinlaut.

Shinji schnaubte verächtlich, schwieg jedoch. Dies musste sein Bruder schon selbst sagen!
 

Reiji war im Garten und versorgte die Pokémon, die Trainer bei ihm abgegeben hatten. Diese scharten sich vertrauensvoll um ihn, als jedes von ihnen eine eigene Futterschale erhielt.

Mit einem zufriedenen Lächeln stellte der Züchter fest, dass den Pokémon sein Futter schmeckte. Diese Tatsache erfüllte den jungen Mann immer wieder mit Freude.

„Reiji!“

Es war Sumomos Stimme, die er vernahm und wandte seinen Kopf in ihre Richtung. Zu seiner Überraschung war die Arenaleiterin nicht alleine. Shinji, sein kleiner Bruder, begleitete sie.

Den geleerten Futtereimer stellte er rasch ab, wischte sich die Hände an seiner Schürze ab und trat auf Shinji und Sumomo zu.

„Shinji! Das ist aber eine Überraschung.“, begrüßte der Züchter den Jüngeren.

Der Angesprochene nickte ihm knapp zu. „Reiji, seit wann wohnt diese Verliererin hier?“, fragte er ohne Umschweife.

Reiji fasste sich an den Kopf und seufzte. Wie sollte er Shinji schonend diese Tatsache beibringen? Doch er entschied sich letztlich für die direkte Wahrheit: „Sumomo und ich sind verlobt.“

Diese schlichten Worte lösten in Shinji etwas aus, was seine aufgestaute Aggressivität hervorbrachte. „Ihr habt WAS?!“, fauchte der Violetthaarige aufgebracht. Seine Augen trafen auf Sumomo, die irritiert neben Reiji stand.

Dieser hob beschwichtigend die Arme. „Reg dich ab, Shinji!“

Aber er ging nicht auf seine beruhigende Versuche ein. „Seit wann?“

„Bitte?“

Shinji blickte seinen Bruder kalt an. „Seit wann seit ihr verlobt, verdammt noch mal!“, herrschte der Junge den Älteren an.

„Kurz bevor wir uns in Blizzach getroffen haben.“, erwiderte Reiji knapp.

„Und dann hast du mir noch nicht Mal als nötig empfunden mir davon zu erzählen?!“

Sumomo wagte es, sich in den eskalierenden Streit der Brüder einzumischen: „Shinji! Du solltest dich freuen, dass dein Bruder verlobt ist und bald heiratet wird, anstatt dich darüber aufzuregen.“, versuchte Sumomo auf Shinji einfühlsam einzugehen, der jedoch wütend auf ihre Einmischung reagierte.

„Mit dir habe ich nicht geredet!“

„Lass Sumomo in Ruhe, verstanden, Shinji? Ich muss dich ja nicht fragen mit wem ich zusammen bin.“, wies Reiji seinen Bruder zurecht.

Wütend wandte sich Shinji von Sumomo und Reiji ab, verletzt darüber, dass sein Bruder ihm diese Neuigkeit verschwiegen hatte. Gab es nicht Mal eine Zeit zwischen ihnen, in dem sie sich alles erzählt hätten?!

Schweigen trat zwischen den Brüdern und Sumomo ein, bis Reiji diese Stille brach: „Ich bin gerade mit der Fütterung fertig. Das Essen steht auf dem Tisch.“, sagte er, ohne seinen kleinen Bruder anzusehen. „Hast du Hunger?“

„Ja.“, nickte der Violetthaarige wortkarg und folgte ihm und Sumomo in das Haus.

Die Inneneinrichtung war schlicht, auch wenn das Äußere sehr modern war. An den Wänden hingen einige Fotos und zeigten Reiji und Shinji in ihrer Kindheit, zusammen mit einigen Pokémon. Sogar ein Bild ihrer Mutter hing dort, die Shinji kaum kannte.

Ein alter grüner Teppich bedeckte den Boden des Wohnzimmers auf dem ein hölzerner Wohnraumtisch stand. Zwei gelbe Stühle und ein gemütliches Sofa waren um den Tisch gestellt.

Shinjis Blick glitt zum Karminsims. Eingerahmt standen dort die Orden aller Regionen von seinem Bruder, ebenso hatte dieser um die Symbole der Kampfzone gekämpft, jedoch hatte Reiji gegen Pyramid King Jindai verloren. Dies war der Grund, das Reiji zum Züchter wurde.

Als sie die Küche, die klein und gemütlich war und genügend Platz für Reijis Kochkünste bot, betraten, erstarrte Shinji sogleich.

Ein blauhaariger Mann, dessen Körperbau kräftig und stämmig erschien, stand am Fenster und wandte sich zu den Jugendlichen um. Seine Gesichtszüge waren streng und ausdruckslos.

„Vater.“, kam es von Shinji, dessen Stimme kühl und gleichgültig klang. In Wahrheit war er sich nicht klar, ob er beunruhigt sein sollte seinen Vater zu sehen. Immerhin hatte er nie ein gutes Verhältnis zu diesem Mann gehabt, den er als Vater bezeichnen sollte.

Sein Vater, Nobuo war sein Name, wandte sich seinem jüngeren Sohn zu. „Lange nicht gesehen, mein Sohn.“

Shinji harrte aus, während Reiji, Sumomo und Nobuo sich an den gedeckten Tisch setzten.

„Setz dich doch, Shinji.“, bat sein Vater.

Noch immer zögerte der Violetthaarige. Hatte er sich nicht geschworen mit diesem Mann nicht mehr an einem Tisch zu sitzen?

„Setz dich endlich!“, sagte Nobuo ungeduldig.

Shinji verzog das Gesicht. Den Gedanken, das sein Vater sich vielleicht verändert haben könnte, verwarf er sogleich wieder, kam aber seiner Aufforderung nach und setzte sich an den Tisch.

„Guten Appetit!“, wünschte die Arenaleiterin lächelnd.

Shinji starrte auf seinen Teller herab, den Reiji bereits mit Spagetti gefüllt hatte. Seine Blicke glitten zu seinem Vater, der ihm gegenüber saß. Der Junge verzog leicht das Gesicht.

Irgendwie war ihm der Appetit vergangen, seit er mit diesem Mann in einem Raum war… Jedoch ließ er sich von seiner Antipathie nichts anmerken, nahm das Besteck in die Hand und begann zu essen.

„Was machst du hier in Schleiede, Shinji?“, wollte Reiji wissen, während er das Besteck ruhen ließ. Seine Augen waren auf den Jüngeren gerichtet. „Bist du auf dem Weg nach Sonnewik?“

Dieser blickte auf und nickte. Die letzte Arena befand sich in Sonnewik. „Ich bin zur Durchreise hier. Ich brauche nur noch einen Orden um für die Championships qualifiziert zu sein.“, erwiderte Shinji.

Ein raues Lachen Nobuos zog die Aufmerksamkeit der Brüder und Sumomos auf sich. „Du willst wirklich an den Championships teilnehmen? Du solltest vorher erstmal trainieren!“

Wieder lachte sein Vater auf, was Shinji in Rage versetzte.

Wütend erhob sich Shinji, wodurch der Stuhl polternd zu Boden krachte. „Was?“, donnerte der Violetthaarige aufgebracht.

Nobuo hob bloß den Blick, der eine ungewöhnliche Kälte ausstrahlte. „Du bist schwach, mein Sohn. Sonst hättest du nicht gegen Pyramid King Jindai verlieren dürfen.“, erwiderte sein Vater ruhig, jedoch mit einem provokanten Unterton, der Shinji rasend machte.

„Ach ja? Was weißt du schon?“, er blickte auf die Bierflasche, die auf dem Tisch stand. „Von dir lasse ich mir nichts sagen, besoffener, alter Sack!“, sagte Shinji furchtlos mit erhobener Stimme.

Nun war es sein Vater, der sich ruckartig erhob und hasserfüllt auf seinen Sohn herab blickte.

Alarmiert sprang Reiji auf, um Shinji und seinen Vater zu beruhigen. „Es reicht!“, wies er sie zurecht, aber sie ignorierten den Züchter.

Plötzlich zuckte Nobuos geballte Faust vor, die mit ganzer Kraft auf Shinjis Gesicht traf und nur knapp die Nase des Jungen verfehlte. Durch den Hieb zog der Violetthaarige den Kopf schlagartig zur Seite, doch hernach glitt er wieder zurück.

Sofort trennten Sumomo und Reiji Nobuo, der mit Genuss auf seinen Sohn herabsah, von Shinji. Während dieser sich das tropfende Blut mit seinem Handrücken wegwischte, blickte er seinen Vater kalt an.

„Sei froh, dass du nur Nasenbluten hast!“, lachte Nobuo. „Sonst hätte ich dich windelweich geschlagen für deine Unverschämtheit!“

Shinji grollte leise und spuckte seinem Vater vor die Füße. Er war nicht mehr gewillt nach dem Willen seines Vaters zu handeln! Zu lange hatte dieser Mann sein Leben bestimmt! Nun wollte er endgültig die Fesseln niederwerfen, die sein Vater ihm in seiner Kindheit angelegt hatte, kurz nachdem seine Mutter, aufgrund der Gewalttaten ihres Mannes, verschwunden war.

Reiji blickte seinen kleinen Bruder ungläubig an. „Shinji!“, flüsterte der Züchter beunruhigt. Er ahnte nicht Gutes voraus, was nun folgen mochte…

Nobuo wurde durch provozierende Gestik zornig und schubste Reiji zur Seite, um auf Shinji zu zutreten. „Du kleines Dreckskind!“, tobte der Mann. Während dieser die Hand hob, materialisierte sich aus dem Pokéball des Jungens Ursaring, das brüllend Nobuo entgegen trat.

Shinji wich keinen Zentimeter zurück. „Schlag mich doch, wenn du dich traust.“, grinste der Violetthaarige. „Oder hast du etwa Angst?“

„Du kleiner Wurm! So schwach, dass du dich hinter deinem Pokémon verstecken musst!“, höhnte sein Vater, aber Shinjis blieb standhaft.

„Schwach?! Ich zeige dir, wer schwach ist!“, erwiderte Shinji.

Eine kurze Pause trat ein. „Vater! Ich fordere dich heraus!“

Nobuo lachte bloß auf. „Du willst gegen mich kämpfen? Dann zeig, was du kannst!“

„Mit dem größten Vergnügen, Vater.“, zischte Shinji.
 

Shinji und sein Vater waren in den Garten gegangen, gefolgt von Reiji und Sumomo, die beunruhigt diesem Kampf zu sehen mussten. Jener Kampf ermöglichte ihm endlich sich von seinem Vater loszureißen! Die Chance würde sich Shinji nicht nehmen lassen!

Diese Tatsache war dem Züchter bewusst, denn Shinji hatte unter der Erziehung Nobuos gelitten und er nie wirklich eine Beziehung zu seinem Vater hatte, bis der Junge schließlich begann ihn zu hassen.

„Ich mache für euch den Schiedsrichter.“, entschied Reiji, der sich nun zu ihnen gesellte.

„Ich fange an, um es dir leichter zu machen!“, schalt Nobuos Stimme zu ihm herüber, dann erklang sein widerliches Lachen.

Entschlossen ballte Shinji die Faust. Sein Stolz verbot es ihm diesen Kampf zu verlieren. Falls doch konnte er sich selbst nicht mehr in die Augen schauen!

„Garados!“, riss der Ruf seines Vaters ihm aus den Gedanken.

Hernach baute sich eine riesenhafte, geschuppte Wasserschlange vor ihm auf, deren Brüllen wohl in der ganzen Stadt zu hören war.

Furchtlos schaute Shinji diesem Pokémon auf. Ein unscheinbares Grinsen umspielte seine Lippen.

„Jeder von euch darf drei Pokémon einsetzen. Auswechseln ist verboten.“, trug Reiji die Worte eines Schiedsrichter vor.

Wortlos nickte der Violetthaarige seinem Bruder zu und warf einen rot-weißen Ball in die Höhe aus dem sich der braungefellte Bär materialisierte. Ursaring hob trotzig die Arme und erwiderte das Kampfesgebrüll Garados’. Sollte sein Vater doch im Glauben sein zu Siegen!

„Greif an, Vater!“, schalt Shinjis Stimme zu ihm herüber.

Reiji und Sumomo schauten zu dem blauhaarigen Mann, der wieder rau auflachte. „Garados! Fege Ursaring mit Hyperstrahl weg!“, befahl Nobuo seinem Pokémon, das schließlich den Kopf in den Nacken legte, während sich Energien in seinem Maul zusammenbrauten.

„Auch Hyperstrahl, Ursaring!“

Im Maul des Bären bündelten sich ebenfalls Energien, die sich hernach zu einem Strahl verformten.

Jene machtvollen Attacken prallten aufeinander, erzeugten bereits zu diesem Zeitpunkt eine Druckwelle, die eine Fensterscheibe des Hauses zerspringen ließ, und schließlich entfernten sich die Energien in einer Explosion voneinander.

Dichter, unheilschwangerer Rauch hüllte das Kampfesfeld ein, ließ niemanden eines klaren Blickes darauf werfen, als ob jene dunkle Wolke die Kämpfenden voneinander fern halten wollte.

Doch erfolglos…

„Windhose!“, durchdrang die Stimme Nobuos den Lärm, der durch die Explosion entstanden war. Felsbrocken waren aus dem Boden gerissen worden, die daraufhin von den gewaltigen Energien pulverisiert wurden.

Rauschende Blätter kündigten das bevorstehende Schauspiel an, als ein schwaches Licht, die Stirn Garados’, aufglomm. Ein demütiges Funkeln warnte Shinji vor diesem Ereignis, während eine azurfarbene Aura sich nun um die schlangenartige Gestalt des Wasserdrachens legte. Ein Brüllen dieser Kreatur vermochte sich die Naturgewalt des Windes zu seinem Untertan machen zu wollen.

Jener Wind, der ungeduldig zu werden schien, zehrte an den Leibern der Anwesenden, bis dieser sich zu einem tobenden Tornado wandelte, der alles in seiner Umgebung in sein Inneres saugen wollte.

Verzweifelt versuchte der Bär dem Sog zu widerstehen, verlor jedoch die Standfestigkeit unter seinen Pranken.

„Bleibe diesem lauen Lüftchen standhaft!“, schalt Shinji sein Pokémon.

Gepeinigt von den Anstrengungen brüllte Ursaring schmerzhaft auf, gab dem Widerstand gegen die Windhose reumütig nach und wurde nun von der Gewalt des Windes im Zaum gehalten.

Als der Wirbelsturm sich nach schleppenden Minuten legte, fiel Ursaing geschwächt auf die Knie, hielt den Oberkörper jedoch würdevoll aufrecht.

Shinji gab bloß einen auffälligen Laut von sich, als sein Pokémon vor Garados auf die Knie fiel. „Schwach, Ursaring! Das hättest du besser machen können.“, belehrte der Violetthaarige sein Pokémon, welches ein kurzes Grollen ausstieß.

„Nein, Shinji! Nicht dein Pokémon ist schwach, sondern sein Trainer, mein Sohn!“, höhnte sein Vater, der nur ein überhebliches Grinsen übrig hatte.

Shinji erwiderte nichts, sondern verfiel bloß seiner inneren Wut, die er zu verbergen versuchte.

„Garados! Gebe dem Teddy den Gnadenstoß! Hydropumpe!“

„Dieser Teddy wird dir noch Schwierigkeiten machen!“, gab Shinji aufgebracht zurück. „Fokusstoß!“

Zwischen seinen Pfoten glomm ein leichtes Schimmern auf, der stetig heranwuchs und rasch an Größe und Kraft gewann. Mit einem erzürnten Grollen schleuderte Ursaring jenen Energieball auf den Hochdruck-Wasserstrahl, welcher unerwartet aufgehalten wurde und sich anschließend zu beiden Seiten ergoss, als sich Fokusstoß vorkämpfte.

Garados bekam die geschwächte Wucht dieser Attacke zu spüren, nachdem seine Hydropumpe abgelenkt worden war.

„Hammerarm!“, kam sofort der nächste Befehl Shinjis.

Mit einem Wutschrei stieß sich Ursaring vom Boden ab, die Arme, die folglich aufglühten, in die Höhe gerissen.

Nobuo lachte leise auf. Wie naiv musste man glauben diesen Kampf noch gewinnen zu können!

„Abwehren, Garados, und anschließend Nassschweif!“

Garados fauchte erregt, dann wickelte sich sein Schweif, der in zartes, bläuliches Licht getaucht wurde, um den Körper des Bären und nun hilflos in der Luft zappelte.

Anschließend schleuderte der Wasserdrache seinen Gegner brutal auf den Boden. Ein geräuschvolles ein Knacken war nun zu hören.

Hernach erhob Garados’ seinen Schweif und ließ jenen blitzartig auf Ursaring niederschnell. Eine Flutwelle ergoss sich über Ursaring und dies ließ das Pokémon erschöpft zusammenbrechen, nachdem der Bär versuchte sich aufzuraffen.

„Ursaring ist nicht mehr fähig weiterzukämpfen. Garados hat gewonnen. Es steht eins zu null für Vater.“, verkündete Reiji. Er sah seinen Bruder bittend an, als ob der Ältere Shinji bat diesen Unsinn zu beenden, aber dieser war nicht bereit dazu! Dieser Kampf hatte gerade erst begonnen!

„Schwache Vorstellung, Shinji! Und du wolltest mich besiegen? Ha!“, tönte Nobuo selbstherrlich.

Stumm hob Shinji Ursarings Pokéball und rief den Bären, wie immer wortlos, ins Innere der magischen Kugel zurück.

„Dir wird das Lachen noch vergehen.“, erwiderte Shinji ruhig. „Elektek!“

Ein Lichtstrahl brachte eine löwenähnliche Kreatur hervor und eröffnete die zweite Runde des Kampfes.

„Dieses Mal beginnen wir!“, rief Shinji. „Donnerblitz, Elektek!“

Elektrizität legte sich um den Körper des Pokémons, welches die Arme heranzog. Fauchende Blitze schossen nun hervor und rasten auf den Wasserdrachen zu.

„Abwehren mit Hydropumpe, Garados!“

Garados versuchte einen Wasserstrahl auf seinen Gegner zu richten, doch zu spät. Elekteks Stromschlag legte sich in beklemmende Enge um das Pokémon. Die Elektrizität veranlasste Garados ein schmerzverzerrtes Brüllen auszustoßen.

Nach sechs schier endlosen Sekunden war jener Spuk vorüber und Garados keuchte schwer.

„Wie schmeckt das, Vater?“, rief Shinji dem Mann entgegen, der sein Leben stets bestimmt hatte.

„Dein Elektek ist nicht schlecht, aber ist es auch stark genug?“, erwiderte Nobuo ruhig. „Garados! Zeig meinem Sohn deinen Flammenwurf!“

Fauchend richtete sich der Wasserdrache zu seiner vollen Größe auf, während in seinem Maul ein schwaches Glimmen zu sehen war. Hernach reckte Garados seinen Kopf gen Himmel, nur um diesen ruckartig nach vorne zu schleudern.

Ein lodernder Flammenstrahl raste auf Elektek zu!

„Ausweichen und dann Donnerschlag!“, konterte der Violetthaarige flink.

Furchtlos rannte Elektek auf Garados zu, seine rechte Faust an den Körper gewinkelt. Kaum hatten die Füße des Löwen den Grund verlassen, verbrannte auch schon der Flammenwurf jene Stelle und hinterließ schwarze Rußflecken.

„Und jetzt greife an!“

Geschickt landete Elektek auf dem schlangenartigen Leib und kletterte blitzschnell hinauf, während der Drache unruhig wurde. Elektrizität umgab seine rechte Faust. Ein präziser Schlag traf Garados am Hals und schien dieses gewaltige Pokémon wegzuschleudern.

Behände sprang Elektek ab und erfasste den vertrauten Boden unter den Füßen.

Donnernd krachte Garados auf den Boden.

„Garados kann nicht mehr weiterkämpfen. Diese Runde geht an Shinji.“, rief Reiji. „Somit steht es eins zu eins.“

„Genug, Vater?“

„Zurück, Garados.“, er blickte auf den Pokéball herab, dann umspielte ein Grinsen seine Lippen und er steckte wortlos diesen fort. „Nein, Shinji. Dieser Kampf hat gerade erst begonnen. Absol!“

Das Tierwesen streckte sich genüsslich, nachdem es den engen Pokéball verließ. Herablassend schaute die Katze zu seinem Gegner herüber.

„Lass uns diese Runde eröffnen, Absol!“

Fauchend spannte die Schattenkatze ihre Muskeln unter dem weißen Fell an. „Schlitzer!“

Geschwind stieß sich Absol vom Boden ab und sprang in die Lüfte. Bedrohlich blitzten die Krallen des Pokémons auf.

„Ausweichen!“, befahl Shinji schroff.

Doch Elektek reagierte zu langsam. Die Klauen rissen die Haut und Fell des Pokémons vom Leib und hinterließen blutige Striemen.

„Deine Reaktion war zu langsam!“, schimpfte der Violetthaarige. Elektek blickte seinen Trainer betrübt an. „Jetzt konzentriere dich gefälligst auf den Kampf, Elektek!“

Nobuo lachte. „Ich will euch ja nicht stören, aber sieh nach oben!“

Shinjis Augen folgten den Blicken seines Vaters. Absol raste mit ausgefahrenen Krallen und einem glühendem Schweif auf Elektek zu!

„Schutzschild!“

„Verdammt.“, grollte Nobuo. Nichts schien seinen Sohn so einfach aus der Ruhe zu bringen.

Elektek streckte die Arme aus. Eine magische, undurchdringliche Barriere erbaute sich einer Mauer gleich um seinen Körper. Und so prallte Absol an dem Schutzschild ab und wurde zurückgeschleudert.

„Jetzt schlagen wir zurück! Donnerschlag!“

Abermals winkelte Elektek die Faust an seinem Körper an, während die Kreatur auf die Schattenkatze zu rannte. Ein mächtiger, elektrisierender Schlag traf Absols Wange.

Mit einem erzürnten Fauchen kam das weißgefellte Katzenwesen auf ihren Beinen auf.

„Bringen wir es zu Ende! Donner!“

Risse im Boden kündigten diese machtvolle Attacke an, während Elektek die Arme an seinen Körper legte. Eine Kugel, bestehend aus Elektrizität, umgab den Löwen. Beständig wuchs diese lebendig wirkende Kugel heran, die sich zusammenzog, um sich beim nächsten Lidschlag in einem ohrenbetäubenden Knall aufzulösen.

Dies war gewiss der Sieg!

„Sieh hin, Shinji.“, forderte sein Vater auf.

Irritiert schaute Shinji auf. Funken sprangen zwischen faustgroßen Energiekugeln umher, die die Energien des Donners bereitwillig absorbierten. Jene umgaben Absols Antlitz und bewahrten die Schattenkatze vor Schaden.

„Und jetzt Eisenschweif!“

Mit einem fauchenden Knurren verließ Absol den Boden, vollführte einen Salto um jene Energiekügelchen auf Reisen zu schicken.

Elektek konnte sich vor Kraftreserve, die von seinem eigenen Donner gestärkt wurde, nicht schützen. Anschließend fuhr Absols Schweif auf Elektek nieder und schleuderte das hilflose Pokémon gegen einen Baum.

Kraftlos sank Elektek nieder.

„Elektek kann nicht mehr weiterkämpfen. Es steht eins zu zwei für Vater.“

Shinji unterdrückte den Ärger. Der Sieg war ihm durch seine eigene Unachtsamkeit genommen worden!

Schweigend beorderte der Junge sein Pokémon in den Pokéball zurück. Nun hatte er nur noch ein Pokémon zur Verfügung. Auf welches Pokémon konnte er sich vollends verlassen? Doch Shinji war der Ansicht, das seine Pokémon das Vertrauen ihres Trainers nicht verdient hatten. Jedes von ihnen hatte ihn oftmals enttäuscht. Wie sollte er ihnen also so etwas wie Vertrauen schenken?!

„Kramshef!“

Das weiße Licht erlosch und gab einen schwarz gefiederten Vogel preis, dessen Schwingen ihn in den Lüften trug. Die Gestalt Kramshef war imposant; weißes Gefieder zierte seine starke Brust und umgab den kräftigen Schnabel.

„Aero-Ass, Kramshef!“

Ein müheloser Flügelschlag genügte, dass sich der Vogel flink in die Höhe erheben konnte, nur im selben Augenblick sich auf die Schattenkatze herab zu stürzen.

„Mit Klingensturm abwehren!“, konterte Nobuo.

Messerscharfe Sichel rasten auf Kramshef zu, welches seinen linken Flügel anlegte und geschickt dieser Attacke auswich.

Hernach stieß die Krähe auf Absol herab!

Ein schwaches Grinsen zierte Shinjis Lippen. „Himmelsfeger.“, sagte der Violetthaarige arrogant.

Abermals erhob sich Kramshef in die Lüfte, verweilte dort einen Augenblick, während eine silberne Aura sich um den Körper der Krähe legte.

„Kramshef kann erstmal nicht angreifen. Absol! Donnerblitz!“

Während der schwarze Juwel demütig zu funkeln begann, wurde der Leib der Schattenkatze eines Schleiers gleich in Elektrizität gehüllt. Dieser wuchs rasch heran, verweilte für einen vergänglichen Moment, bevor Blitze hervor schossen.

Doch Kramshef stürzte sich mit einem schrillen Vogelschrei auf Absol, wich den Stromschlägen elegant aus, dann erfasste das schwarze Pokémon die Schattenkatze und schleuderte diese gegen einen Baum.

Erschöpft sank Absol zu Boden und gab sich dem erholsamen Schlaf hin.

„Absol ist nicht mehr fähig weiterzukämpfen. Diese Runde entscheidet Kramshef. Es steht zwei zu zwei.“, äußerte sich Reiji.

Triumphierend krächzte Kramshef über den Sieg Absols.

„Feiern kannst du später, Kramshef. Noch haben wir nicht gewonnen.“, tadelte Shinji sein Pokémon.

Nobuo rief sein Absol in den Pokéball zurück und hob nun den Blick.

„Nicht schlecht.“, kam es von Shinjis Vater. „Aber leider wirst du jetzt diesen Kampf verlieren! Los Maschock!“

Dem Pokéball entsprang ein muskulöses Pokémon, welches Züge eines Menschen besaß. Seine Arme, Beine und seine Brust waren mit Muskeln bepackt. Es schien vor Kraft nur zu strotzen.

Shinji biss sich auf die Unterlippe. Nun war Kramshef im Nachteil, doch auch das Pokémon seines Vaters war besaß eine Schwäche gegen die Flug-Attacken seines Pokémons. Wie mochte Nobuo sein Pokémon einsetzen?

„Kramshef! Nachthieb!“

Kreischend preschte Kramshef auf Maschock herab, während der linke Flügel zu leuchten begann.

„Spring! Und dann Karateschlag!“

Maschock spannte seinen Körper an; die kräftigen Beine stießen es vom Boden herab, sodass es Kramshefs Angriff geschickt auswich.

Schließlich sauste die flache Hand auf Kramshef nieder und schlug es hart in den Nacken. Der Vogel prallte auf dem Boden auf.

„Gut gemacht. Jetzt Wuchtschlag!“

Kaum hatten die Füße Maschocks den Boden herab, rannte das Pokémon mit erhobener Faust seinen Gegner an.

„Steh auf und flieg weg!“

Kramshef raffte sich auf, breitete seinen Schwingen aus und flog davon. „Aero-Ass!“

Flink wie ein Staravia jagte Kramshef auf Maschock zu, welches seine Beinmuskeln anspannte um den Stoß abzufangen.

„Nochmals Karateschlag!“

Wieder ließ Maschock Kramshef einen kräftigen Schlag spüren und stieß es zurück.

„Weitermachen mit Karateschlag!“

Harte Schläge, die nacheinander folgten, musste Kramshef erleiden. Nach jedem Schlag spürte das Pokémon, wie die Kraft seinen Leib verließ.

„Und jetzt Kreuzhieb!“

Kramshef taumelte erschöpft, als Maschock die Arme überkreuzte und sich für seine nächste, verhängnisvolle Attacke vorbereitete.

„Dunkelnebel!“

Dichten, schwarzen Rauch stieß Kramshef aus, der nun das Kampffeld von unliebsamen Blicken bewahrte. Diesen nutzte die Krähe um in die Luft zu steigen und war so zunächst vor Maschocks physischen Angriffen sicher.

„Glaube nicht, dass dein Pokémon sich vor meinen Angriffen schützen kann!“, spottete sein Vater.

Dieser ignorierte die Bemerkung Nobuos. „Himmelsfeger, Kramshef!“

Ein schwaches Schimmern durchdrang den Dunkelnebel. Doch diesen Schein bemerkte Maschock zu spät und wurde von der machtvollsten Attacke der Himmelsgeschöpfe zu Boden geworfen. Keuchend erhob sich Maschock wieder und hob den Blick.

„Schnell! Wuchtschlag!“

„Ausweichen!“, konterte Shinji.

Sein Pokémon wollte soeben in die Luft aufsteigen, als Maschock einen Fausthieb bloß antäuschte. Hernach aber traf der wahre Wuchtschlag das geflügelte Pokémon.

Nun standen sich die keuchenden Pokémon gegenüber und sahen sich fest in die Augen. Wer würde den siegreichen Schlag ausführen?

„Kramshef! Reiß dich zusammen! Gib ihm den Rest mit Aero-Ass!“

Die Krähe spreizte krächzend die Flügel und erhob sich wieder in die Luft. Der Vogel schien auf den Winden zu schweben, während es an Geschwindigkeit gewann.

„Fange Kramshef ab, Maschock!“

Das kräftige Pokémon hob die muskulösen Arme, um die Krähe aufhalten zu können. Doch dieses entschwand plötzlich vor seinen Augen und tauchte nur wenige Zentimeter vor Maschock wieder auf.

Ein heftiger Schmerz durchfuhr das Kampf-Pokémon. Es kämpfte gegen die Schwäche an, welche an seinen Kräften zehrte.

„Kreuzhieb!“

Mit letzter Kraft griff Maschock Kramshef an und erteilte dem Pokémon zwei heftige Schläge gegen den Kopf, die es gegen einen Baum schleudern ließ.

„Steh auf, Kramshef!“, forderte Shinji sein Pokémon auf, nicht darauf achtend, dass es kaum mehr stehen konnte. Kramshef bemühte sich dem Wunsch seines Trainers nachzukommen.

Beide Pokémon rafften sich auf, obwohl sie zu erschöpft waren, um zu ihrer Stärke zurück zu finden.

Dann geschah etwas Unerwartetes: Kramshefs und Maschocks Beine gaben nach und sie fielen zeitgleich auf den Boden.

Dies war das Ende des Kampfes!

„Maschock und Kramshef können nicht mehr weiterkämpfen. Es steht drei zu drei, somit ist dieser Kampf unentschieden ausgegangen.“

„Das hättest du besser machen können.“, tadelte Shinji sein Pokémon, während er sein Kramshef in den Pokéball zurück rief.

Mit einem kalten, hasserfüllten Blick betrachtete Nobuo das Pokémon zu seinen Füßen. „Scheiss Vieh.“, murmelte der Mann. Er zügelte sich nicht an den Gedanken sein Pokémon zu treten. Die Tat, die daraufhin folgte, war für Nobuo erlösend und stellte Nobuo zufrieden, als er erkannte, dass sein schwächliches Pokémon nicht die Kraft hatte sich zu wehren.

„Vater!“, rief Reiji empört. Ungläubig beobachtete der Züchter diese schändliche Tat und konnte nicht zusehen, wie sein eigener Vater sein Pokémon demütigte. Fest packte Reiji Nobuo am Arm. „Hör auf! Maschock kann sich nicht wehren.“

Doch sein Vater riss sich grob los und schubste seinen Ältesten zur Seite. „Erspare mir deine Moralpredigten, du Heiliger.“

Dann wandte sich der Mann wütend an Shinji: „Eine erbärmliche Leistung, mein Sohn. Und deine Pokémon sind genauso armselig wie du es bist.“

Schließlich hob er den Blick und starrte seinen Vater an, der ihn überheblich angrinste. Ein Unentschieden gegen seinen Vater! Wie erniedrigend.

Warum hatte er nicht siegen können? Wie sehr er sich wünschte diesem Mann das widerliche Grinsen aus dem Gesicht zu wischen!

„Wie willst du Champion Shinous werden, wenn du kein Niveau hast? Willst du zu dem erbärmlichen Abschaum gehören, der seinen Alltag mit Nichtstun bewältigt? Willst du so werden wie Reiji?“

„Du meinst wohl eher solch ein Versager, wie du Vater!“, erwiderte Shinji furchtlos.

Dies erzürnte seinen Vater. Sein Sohn sollte nicht den Mut haben ihn einen Versager zu nennen!

Mit erhobener Faust ging Nobuo auf seinen Sohn zu. „Bastard! Du kleiner mieser Bastard!“

Shinji blieb ruhig und ließ sich nicht vom Machtgehabe seines Vaters beeindrucken. „Willst du mich jetzt wieder schlagen oder was? Fällt dir besseres ein, als mich zu beleidigen oder zu schlagen?“, antwortete Shinji provokant. „Du bist erbärmlich, Vater.“

Reiji trat zwischen seinen Vater, bevor dieser auf seinen kleinen Bruder losgehen konnte. „Es reicht.“, sagte er mit einem strengen Tonfall. Der Züchter schaute seinen Vater zurechtweisend an.

Reiji galt unter den Söhnen als sein Liebling, der, obwohl er gegen Jindai damals verloren hatte, nie grob behandelt wurde. Daher würde Nobuo es nicht wagen ihn zu schlagen.

Der Mann riss sich bloß los, warf Shinji einen verächtlichen Blick zu und ging. Der Violetthaarige sah seinem Vater hinterher, wandte sich jedoch ab und schulterte seinen Rucksack, der an einem Baum lehnte.

„Shinji, willst du schon gehen?“, wollte der Ältere wissen.

Dieser schaute seinen Bruder an. „Es tut mir Leid, Reiji, aber ich kann nicht hier bleiben, solange dieser Mann den Sauerstoff in diesem Raum verpestet.“

Unglücklich verzog Reiji die Lippen, auch wenn ihm bewusst gewesen war, dass die friedliche Stimmung nicht lange andauern sollte.

Reiji willigte überzeugt ein. „In Ordnung. Ich akzeptiere deine Entscheidung.“, meinte der Züchter lächelnd. „Ich habe ihm Kühlschrank noch drei fertige Baguetten. Nimm bitte die doch wenigstens mit.“

Dankbar nickte Shinji. „Danke.“, antwortete er knapp. Dann war sein Bruder bereits verschwunden, um den besagten Proviant zu holen.

Sumomo trat an Shinji heran, der geduldig auf Reiji wartete.

„Tut mir Leid, das es so kommen musste.“, kam es zaghaft von der Rosahaarige, die der junge Trainer mit einem kurzen Blick ansah.

„Erspar dir dein Mitleid.“, erwiderte er bloß.

In diesem Moment kehrte Reiji zurück und gab seinem Bruder die in Papier eingewickelten Baguetten.

„Hier. Frisch heute Morgen gemacht.“

Dankend nahm Shinji seinen Proviant an und verstaute ihn in seinem Rucksack. „Wir sehen uns.“, verabschiedete sich Shinji und wandte sich ab.

„Schade, dass er gehen wollte.“, raunte Sumomo ihrem Verlobten zu, während sie dem Violetthaarigen hinterher sah, der rasch das Grundstück seiner Familie rasch hinter sich, beinahe mit einem erleichterten Gefühl nicht mehr in der Nähe seines Vaters sein zu müssen.

„Vielleicht besser so.“, sanft schaute Reiji Sumomo an. „Wenn Shinji hier geblieben wäre, würde der Haussegen ziemlich schief hängen.“
 

Während Shinji zum südlichen Stadttor ging, blieb er nicht stehen. Sein einziger Gedanke galt nur noch so schnell wie möglich die Stadt zu verlassen.

Warum war er auf die dumme Idee gekommen, seinen Bruder zu besuchen? Shinji ärgerte sich diesen Entschluss gefasst zu haben. Doch eines wusste der Violetthaarige: fortan würde er sich nicht mehr von seinem Vater beeinflussen lassen! Dieser hatte in seinem Leben schon zu vieles zunichte gemacht.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Dark-Angel132
2009-08-12T14:37:20+00:00 12.08.2009 16:37
Ich kann Shinji vollkommen verstehen das er einen solchen Hass gegen seinen Vater verübt. Nobuo ist ungelogen, ein Mistkerl wie er im Buche steht. Man kann seinen Kindern nicht vorwerfen das sie schwach wären, nur weil sie selber nichts zu Stande gebracht haben in ihrem Leben. *verständnislos den Kopf schüttel*

Der Kampf zwischen ihm und Shinji. Ich würde sagen : Kampf der Giganten?
Keiner hat dem anderem etwas geschenkt. Wie immer waren deine Beschreibungen zu den Attacken Meisterhaft. Meinen Respekt vor der Länge außerdem. :)

Yay Sumomo und Reiji sind verlobt! <3
Von:  Yurippe
2009-08-04T22:26:36+00:00 05.08.2009 00:26
LOL Sogar Sumomo hat Angst vor Shinji und wird ganz kleinlaut. xD
Der ist aber auch echt ganz schön unfreundlich. Und da sagt man immer, die Japaner hätten gute Manieren. (Das stimmt übrigens wirklich, nur etwas unkommunikativ sind manche, und einige Männer sind schreibfaul. xD)

Wenn mich nicht alles täuscht, redet Shinji aber seinen Bruder nicht mit Reiji an im Anime?

seit = vor welchem Zeitraum
seid = Form von sein ;)

Wow, Shinjis Vater ist echt ein...

Schalt kommt von schelten. Das Präteritum von schallen ist schallten. ^^;
Der Imperativ von geben ist gib. ;)

Was sind Baguetten?

Es heißt entweder "Erspar mit dein Mitleid" oder "Spar dir dein Mitleid". ;)

Hoffentlich merkt Shinji jetzt, dass er seinem Vater schon zu ähnlich war.

Und die Fehler waren übrigens nur ganz wenige! :)
Von:  Askar
2009-08-04T21:55:33+00:00 04.08.2009 23:55
Da kommt man mal nachhause und dann das...
Shinji hat's wirklich nicht leicht

Askar
Von:  Sakuna
2009-08-04T18:41:58+00:00 04.08.2009 20:41
Ein Untentschieden. Ob wohl Shinjis Pokemon sein Bestes gegeben hat.
Dann sind die beide gleich Stark.
Auch wenn die beide nicht mogen.
Ich freue mich schon auf den nachsten Kapitel.
Von:  Givrali
2009-08-04T15:28:42+00:00 04.08.2009 17:28
Man und ich dachte, tschuldigung wenn ich das jetzt sage ein eckel, aber sei vater ist ja noch schlimmer.
Jetzt weiß man wwirklich woher er das mit seinem Verhalten hat. Ein Wunder das Reji nicht so geworden ist. Und auch zum Glück.
küsschen
h.h.c.
Von:  Rowan90
2009-08-04T13:35:06+00:00 04.08.2009 15:35
auf der letzten seite steht zweimal das wort 'rasch', da wo shinji das grundstück verlässt.
wow ein spannendes kapitel. ich hätte es shinji echt gewünscht, dass er gewinnt, ebi so einem ekelhaften vater.
aber mal ne ganz andere frage: ich dachte immer dieser pyramiden-könig wär der vater von den beiden, weil die sich so ähnlich sehen? (ich muss dazu sagen, dass ich die neuste staffel nicht gesehen hab und nichts auf japanisch schau, ich gugg mir lediglich die bilder auf filb an^^')
Von:  Lilly-Drackonia
2009-08-04T12:03:36+00:00 04.08.2009 14:03
Das ist ein tolles Kapi
Ich bin schon gespannt wie es weieter gehen wird.
bitte schreib ganz schnell weiter ich freu mich schon darauf.
Lilly-Drackonia;)



Zurück