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Team 14

Mädels, Reichtum, Glück
von

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Rainy Day

Wie man das ja von mir kennt fange ich mit einem Kapitel an direkt nachdem ich das vorherige beendet habe. Und so geht es hier los mit Kapitel 6 direkt nachdem ich Kapitel 5 hochgeladen habe.
 

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Rainy Day
 

Hunger. Es gab ein Gefühl welches Saito Yukio noch mehr hasste als jedes andere, inbegriffen von Schmerz, und das war Hunger. Als er an jenem Morgen, einen Tag nachdem sein Teamkamerad zum ersten mal mit Kurenai-Sensei geübt hatte, aufwachte spürte er genau dieses Gefühl.
 

Es war absolut kein schönes Gefühl, ein Ziehen und Zerren in seinem Magen und darunter. Als Kind hatte er Alpträume davon gehabt, wie dieses Zerren zu einem Loch mit Reihen um Reihen von scharfen Zähnen wurde, welches ihn von innen aufschlingt und frisst bevor er schreiend aufwachte, nur um immer noch Hunger zu haben.
 

Mit einem verstimmten Gesicht, das gewöhnlicherweise nur müde und höchstens mal gelangweilt oder genervt wirkte, erhob er sich aus seinem Bett und machte sich auf den Weg in seine kleine Küche, was ja auch nur einige Schritte waren. Nach einem Blick in seinen Kühlschrank, der Feststellung dass er bis auf einen vergammelten Joghurt leer war und dem Zuknallen der Kühlschranktür ließ er sich auf einen der beiden Stühle plumpsen und starrte wütend an die Wand. Es gab niemanden bestimmten auf den er wütend war oder etwas bestimmtes, er war einfach wütend... mies drauf... schlecht gelaunt... und vor allem hungrig.
 

Er wusste einfach dass es ein beschissener Tag werden würde. Draußen donnerte es, bevor er hörte wie Regentropfen anfingen gegen seine Fensterscheibe zu trommeln, erst sanft und dann schnell immer mehr.
 

„Es ist ein Tag zum im Bett bleiben...“, knurrte er und sah kurz zu dem Küchenfenster, bevor er sich entschloss duschen zu gehen. Im Augenwinkel sah er auf dem Tisch ein Kunai liegen und ohne darüber nachzudenken schnappte er es sich und rammte es in den hölzernen, alten Türrahmen.
 

„Scheiss Tag...“, spuckte er beinahe aus bevor er in seine viel zu kleine Dusche stieg und sich Not gezwungen kalt duschte, die Warmwasserleitung war wohl hin. Oder der Vermieter hielt es für lustig ihm das heiße Wasser abzudrehen, er konnte sich beides vorstellen. Es kotzte ihn an. Nicht alleine das kalte Wasser, damit hätte er noch leben können. Es war auch sein abgenutztes Bett, die alte Matratze, die viel zu kleine Wohnung, die kaputte Heizung, der leere Kühlschrank, die kaputten Möbel und der Hunger... vor allem der Hunger.
 

Unter dem Strahl kalten Wassers stehend legte er den Kopf gegen die Fließen der Wand und atmete mehrmals tief ein und aus, bevor er das Wasser ausstellte. Er hörte seinen Magen knurren und seine Laune sank noch mehr, wenn das überhaupt noch möglich war, wäre es ein Gebäude wäre seine Laune nun im siebten Untergeschoss angekommen.
 

„Scheiss Tag...“, spuckte er erneut aus.
 

-
 

„Hey Ai.“, rief Dodo seine Teamkameradin während sie nebeneinander ihren morgendlichen Lauf machten. Obwohl es regnete wie aus Eimern, liefen sie dennoch, da gab es für sie keine Gnade.
 

„Hmmm?“, fragte sie und drehte den Kopf leicht zu ihm, neugierig geworden was er können wollte.
 

„Hast auch du bemerkt, wie unser treuer Kamerad Yukio heute morgen drauf war?“
 

Sie nickte und murmelte dann: „Klar, war nicht zu übersehen. Wie viel Kaffee hat er getrunken? Sechs Tassen?“
 

„Sieben waren es. Ich halte dieses Verhalten für kein gutes Zeichen.“, antwortete er ein wenig besorgt um seinen Teamkameraden, und besten Kumpel wenn er ehrlich zu sich selber war.
 

„Ich auch nicht.“, stimmte die Braunhaarige ihm zu. Sie hielt es für absolut kein gutes Zeichen. Der Morgen dieses Tages war kurz gesagt im Arsch gewesen, komplett und total. Es regnete in Strömen, die Süße von Gegenüber war nicht da und Yukio hatte eine Laune wie sieben Tage Regenwetter, sie wusste nicht mal weswegen. Auch als Ai ihnen gesagt hatte dass Dodo ihnen Hifu-Kawa-no-Jutsu, die Technik um alle möglichen Gegenstände direkt auf der Haut zu verstauen, beibringen soll und Dodo nur zu gerne bereit dazu war, hob sich Yukios Laune nicht, er hatte es nur grunzend hingenommen.
 

„Hast du bemerkt wie wenig er gesprochen hat?“, fragte Dodo dann in einem nachdenklichen Plauderton, wenn es so etwas überhaupt gab. Vielleicht war es auch ein plaudertonähnlicher düsterer Ton, auf jeden Fall wenn es jemanden gab er alles in eine Art Plauderton sagen konnte war das Dodo.
 

„Er hat was gesagt?“, fragte Ai ein wenig verwirrt.
 

„Genau das meine ich, er hat nichts gesagt. Den ganzen Tag noch nicht.“
 

„Nicht das er ein großer Redner ist.“, wies sie ihn mal auf den Umstand hin.
 

„Ja, das weiß ich selber, aber sonst trinkt er einen großen Schluck von seinem Kaffee sagt ab und zu einige sarkastische oder trockene Kommentare, manchmal so schneidend und trocken wie der Wind in einer Wüste, und trinkt wieder Kaffee und trinkt nicht nur das schwarze Gesöff.“, meinte Dodo nachdenklich.
 

„Stimmt schon... dennoch, ich weiß nicht so recht... ach, ich weiß einfach gar nichts....“, murmelte sie mindestens ebenso nachdenklich.
 

„Und was sollen wir nun tun, angesichts dieser Situation?“
 

„... warten würde ich sagen...“
 

„Warten? Einfach untätig warten ohne unserem Freund unsere Hilfe anzubieten?“
 

„Ja... vielleicht ist morgen wieder alles okay...“, dachte das Mädchen laut und lief dann einfach weiter, ihren Kameraden knapp hinter sich wissend.
 

-
 

Regen. Gottverdammter, mieser, massenhaft vorhandener Regen, wie aus Eimern welche von den Göttern über den Köpfen der trainierenden Shinobi ausgeleert wurden. Als wenn es nicht schon genug Wasser geben würde.
 

//Über mir Wasser... unter mit Wasser... um mich Wasser...//, kam es Yukio in den Sinn als er nach zwei Stunden wortlosen Trainings wieder auf dem kleinen Weiher stand auf welchem er das Auf-dem-Wasser-gehen übte. Er stand so sicher auf der Oberfläche wie eine Eiche in einem Wald stehen würde, beinahe schon instinktiv benutzte er die richtige Menge an Chakra, es war nahezu so natürlich wie atmen für ihn geworden.
 

//Irgendwie haben wir es heute mit Wasser, kann das sein?//, dachte er ein wenig sarkastisch und hob den Kopf um in den Himmel zu sehen, diese große graue Fläche aus der noch mehr von dem kühlen Nass auf ihn herunter kam, so als ob es nur für ihn regnen würde.
 

„Hey.“, sagte dann eine ihm wohlbekannte Stimme und riss ihn aus seinen Gedanken. Ohne Hast, beinahe langsam, senkte er wieder den Kopf und sah zu Ino welche, unter einem dunkelblauen Regenschirm, am Ende des kleinen Pfades stand welcher zu dem Weiher führte.
 

„Ein wenig nass, meinst du nicht?“, fragte sie lächelnd. Er wusste dass es ein ehrliches Lächeln war, kein Fake um irgend jemanden zu gewinnen oder etwas vorzumachen, es war einfach ein Lächeln welches sie einem Freund schenkte.
 

Yukio brummte mehrdeutig, es ähnelte stark einem Grunzen. „Gibs Tage, an denen ich nicht nass bin?“, fragte er gelassen und zuckte mit den Schultern.
 

„Nein, wohl nicht.“, gab sie lächelnd zu und gesellte sich dann zu ihm auf das Wasser, wobei sie mit einem Fuß halb einsank und mit dem anderen sogar noch mehr. Ohne eine Mine zu verziehen sah ihr Aushilfslehrer ihr zu. Sie war besser geworden seit sie angefangen hatte, wesentlich besser, aber noch lange nicht so gut wie er es war.
 

„Wie machst du das immer?“, fragte sie dann und sah auf die Füße von ihm, welche direkt auf der Wasseroberfläche zu kleben schienen. Anstatt zu antworten zuckte er mit den Schultern.
 

„Hmm.“, brummte er nur vielsagend.
 

„Nein, was sind wir heute wieder freundlich.“, murmelte Ino beinahe sarkastisch, aber es klang mehr wie ein schlechter Versuch sarkastisch zu sein denn wie echter Sarkasmus.
 

„Ich weiß.“, kam es schlicht von ihm. Dann bemerkte er den vorwurfsvollen Blick von Ino und seufzte. „Ja, ich weiß... tut mir leid.“
 

„Hört sich aber nicht so an.“, meinte sie neckisch.
 

„Hmrrr...“, knurrte Yukio schlicht. „Ja... sorry. Ist heut einfach nicht mein Tag.“
 

Ino verkniff sich jeglichen weiteren Kommentar und seufzte stattdessen nur leise, während sie gleichzeitig versuchte auf dem Wasser zu stehen. Und gleichzeitig dachte sie darüber nach warum ihr Lehrer oder eigentlich mehr Trainingspartner, schlecht gelaunt sein könnte. Sie dachte eine Sekunde nach, dann kam sie zu dem Schluss: Sie hatte keine Ahnung.
 

Woher auch, sie hatte ja kaum Anhaltspunkte über ihn. //Er redet nie über sich... er redet sowieso fast nie, so wie Sasuke-Kun... aber auf eine andere Art.// Es war komisch wie Menschen auf verschiedene Arten und Weisen nicht reden konnten, einige wirkten einfach desinteressiert, andere verschlossen, wieder andere schlicht zurück haltend.
 

„Sag mal Yukio...“, begann sie dann, woraufhin er aufsah und sie fragend anschaute. „... hast du eigentlich eine Familie?“
 

„Nein.“, war die schlichte Antwort. Es war kein betroffenes Nein oder eines das von vielen Emotionen zeugte, es waren schlichte vier Buchstaben, ein großes N, ein kleines E, ein kleines I und ein kleines N, am Ende noch ein Punkt dahinter. Mehr war es nicht, nur vier Buchstaben, keine Gefühle, keine versteckten Botschaften, kein Hinweis wie er dazu stand dass er keine Familie hatte.
 

„Oh... das tut mir leid.“, murmelte Ino und dachte schon darüber nach wie sie das Thema wechseln konnte, als Yukio wieder das Wort ergriff.
 

„Muss es nicht. Ist eben so, fertig.“ Er zuckte, wie um diese Aussage zu unterstreichen, mit den Achseln. Es klang kühl, beinahe emotionslos.
 

„Aber...“, wollte die Blonde einwenden, vergaß das aber und stockte, bevor sie den Kopf wehdrehte. Unsicher biss sie sich auf die Unterlippe. Die ganze Situation war ihr unangenehm, obwohl sie nicht wirklich wusste wieso. Er ging damit ja total locker um, also warum war ihr das ganze so unangenehm?
 

„Was?“, fragte er trocken.
 

„Ach... nichts.“, meinte sie dann abwinkend und setzte wieder ein Lächeln auf. „Also, du hattest mir doch gestern versprochen nach einer Technik zu schauen mit der ich besser werden könnte? Und?“
 

Innerlich seufzte Yukio. Ja, er hatte es versprochen, das heißt aber nicht dass er es auch getan hatte. „Na ja, also... das ist so...“
 

„Yukio...“, knurrte sie gefährlich leise und ihre Augenbrauen zuckte schon bedrohlich.
 

„Ich hab noch nichts gefunden.“
 

-
 

Anderthalbstunden später, in denen es durchgehend geregnet hatte wie aus Gießkannen, verabschiedete sich Ino von Yukio, aber nicht ohne ihn vorher noch zu warnen, dass er am nächsten Tag lieber etwas gefunden haben sollte was ihr hilft sonst würde sie ihn... na ja.
 

Kaum war die Blonde Yamanaka verschwunden, da gesellte sich jemand anderes zu ihm. „Hmmm... du sollst... trainieren... nicht flirten...“, brummte Yukios Sensei mit einem leichten Lächeln als dieser auf die Lichtung trat und warf noch einen Blick hinter der Blondine her.
 

„Ich flirte nicht.“, knurrte der Jüngere ein wenig agressiver als gewollt zurück.
 

„Hmmm... ach ja...?“, fragte Ohzora-Sensei mit einer hochgezogenen Augenbraue und deutete auf den Stand des Jungen. „Du... kannst perfekt... die Übung... also... du beherrschst sie... oder?“
 

„... ja.“, gab Yukio ein wenig kleinlauter zu.
 

„Und... wie lange... schon?“
 

„... ne Woche... circa.“
 

„Aha... also... seit einer Woche... könntest du... dein nächstes... Training machen... aber... stattdessen... hälst... du dich...ähm...“ Es folgte eine kurze Pause, welche typisch für Mugen war da er wieder einmal nach den passenden Worten suchte, bevor er weiter redete. „... zurück... hmmm... und... trainierst... mit der jungen Dame... hier... ähm... sie?“
 

Nun drehte Yukio den Kopf weg und nickte dann. „Ja.“
 

„Also... warum... machst du das... wenn... du nicht mit ihr... na ja... flirtest?“
 

Das war eine gute Frage. Der Schwarzhaarige dachte nach. Warum hielt er sich selber zurück anstatt weiter voran zu schreiten? Weil sie ihm ein Date versprochen hatte? Nein, das war nicht wirklich ein Grund, das konnte es nicht sein. Ja, Ino war vielleicht gut aussehend und auch süß, aber eigentlich fand er sie nicht auf diese Art und Weise anziehend.
 

Er war gerne mit ihr zusammen, half ihr gerne dabei besser zu werden und war auch auf eine gewissen Weise stolz darauf dass sie solche Fortschritte gemacht hatte, aber er könnte auch mit ihr befreundet sein wenn sie nicht mehr zusammen diese Technik übten.
 

Schließlich, nach einer Zeit welche beiden wie eine Ewigkeit vorkam, sah Yukio seinen Lehrer wieder an. „Weiß nicht.“
 

„Du... weißt es nicht?“
 

„Nein. Ich schätze... ich bin einfach gerne mit ihr zusammen und ich mag sowieso keine... Veränderungen.“, murmelte er ungewohnt nachdenklich. „Ich erhalte wohl einfach gerne den Status Quo.“
 

„Hast du... Angst... vor... ähm... hier... Änderungen?“, wollte Ohzora-Sensei neugierig wissen und sah seinen Schüler interessiert aus halboffenen Augen an, mehr als das konnte man von ihm kaum erwarten.
 

„Nein. Ich mag sie nicht, das ist alles.“, kam es ruhig zurück. „Also, machen wir nun weiter?“
 

„Hmmm? Weiter... womit?“
 

„Den nächsten Schritt.“
 

„Ahhh... ach so...“, brummte der Lehrer und über seinem Kopf konnte man praktisch die Glühbirne angehen sehen. „Ähm... komm mit.“, meinte er dann kurz angebunden und drehte sich ein wenig schwankend um, bevor er den Weg voran los schritt, wohlwissend dass sein Schüler ihm folgen würde.
 

Dieser sah ihm kurz nach, für einige Sekunden. Einen letzten Blick in den Himmel werfend, welcher immer noch wahre Wassermassen auf ihn nieder ließ, setzte er sich dann selber in Bewegung und beeilte sich um aufzuschließen.
 

-
 

Neugierig, aber nicht bereit das zu zeigen, sah sich Yukio vorsichtig in dem halbdunklen Laden um. Es war die Werkstatt einer Waffenschmiede, ein in Holz gehaltener großer Raum in dem sich einige Werkbänke, kleine Schränke mit Werkzeugen, ein Ofen, ein Amboss und alles was man sonst noch benötigte um Shinobiwaffen herzustellen, befanden.
 

Er hatte sich noch gewundert, wohin sein Sensei ihn führen würde und als sie schließlich diesen Laden betreten hatten wunderte er sich nur noch mehr was er dort vor hatte mit ihm, auch wenn er einen Verdacht gehabt hatte. Und dann stand er da, zwischen Wänden an denen sich die verschiedensten Waffen befanden, von Kunais und Shuriken, über Speere, Äxte, Katanas zu solch exotischen Tötungswerkzeugen wir Kukris, Sianghams und Geräten, von denen er nicht einmal den Namen wusste geschweige denn wie man sie handhaben sollte.
 

„Sensei, was soll ich hier?“, fragte er dann gespielt gelassen.
 

„Hmmm...“, brummte der Gefragte und wischte sich eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. „... weißt du... was du... willst?“
 

Der Junge sah ihn ein wenig verwirrt an und zog eine Augenbraue hoch. „Was ich hier will?“
 

„Nein... was du... vom Leben... willst...“, kam es beinahe mysteriös von dem älteren. „Welchen... Pfad... welchen Weg du... beschreiten willst...“
 

Erneut schwieg Yukio kurz, bevor er sich besann. Er hatte sie niemals Gedanken über so eine Frage gemacht, er hatte einfach existiert, einfach irgendwie überlebt. Als Kind war er schnell aus dem Heim abgehauen, dort hatte er immer das Gefühl vermittelt gekriegt, dass er zu nichts taugt. Danach war er zu sehr damit beschäftigt, die Woche zu überleben, als dass er sich Gedanken darüber hätte machen können, wie er ein Ziel erreichen wollte.
 

Zwar hatte er ein Ziel, aber der Weg dahin... Dann antwortete er ehrlich und mehr geflüstert als gesprochen: „Nein, weiß ich nicht.“
 

Ohzora-Sensei nickte und brummte nachdenklich. Es schien so, als wollte er sich die nächsten Worte ganz genau zurecht legen, auch wenn er und sein Gesprächspartner genau wussten, dass es am Ende sowieso wieder wesentlich langsamer aus ihm heraus kommen würde als er es eigentlich wollte. „Nun... du bist hier... um... das heraus... zu... finden...“
 

Ein wenig misstrauisch verschränkte Yukio die Arme vor seiner Brust. „In einem Waffenladen?“, fragte er sarkastisch.
 

„... jo...“
 

„... wenigstens ist es trocken.“, murmelte er augenrollend und ergab sich halt der Situation.
 

„Stimmt...“, stimmte ihm sein Lehrer zu und nickte langsam. „Gut... du bist auch... eigentlich... nur hier... um dir... ähm... eine Waffe... auszusuchen...“ Bevor Yukio das aber tun konnte, fügte er noch hinzu: „Aber... sei dabei... behutsam... eine Waffe... bestimmt deinen... Kampf... ähm hier... sag schon... Kampfstil, genau... deinen Kampfstil... also... überleg es dir gut...“
 

//Hmmm... also nicht hingehen und greifen...//, dachte der Schüler sich und sah sich dann um. Es gab dort wirklich fast alles. Zwar wusste er nicht so ganz, was die Wahl seiner Waffe mit seinem Lebensweg zu tun hatte, aber ignorierte er diese Frage erst einmal und konzentrierte sich auf das, was direkt vor ihm lag. //Okay, mal sehen...//
 

Eine halbe Stunde später hatte er sich mit einem Nunchako beinahe selbst die Nase gebrochen, mit einem Schwert um Haaresbreite die Füße abgehakt, mit einer Kettenpeitsche die Beine umwickelt so dass er auf die Schnauze geflogen war, mit einem Naginata die Decke durchlöchert und die beiden Tonfas durch den kompletten Raum geschleudert und irgend etwas teuer aussehendes zerstört, natürlich alles unabsichtlich.
 

Mugen hatte sich inzwischen in Sicherheit begeben und stand am Eingang zu der Werkstatt hinter relativer Deckung, was ihm einen bösen Blick von Yukio einbrachte.
 

//Ich bin kein Waffenmensch.//, kam es dem jungen Genin in den Sinn bevor er kurz seufzte und sich zum wohl tausendsten Male in dem Raum umsah. //Nein, keine Schwerter... dir sind nichts für mich.//
 

Er schauderte bei der Erinnerung daran, wie er sich nur wenige Minuten zuvor um Haaresbreite die eigenen Beine abgesäbelt hätte weil ihm das Katana ausgerutscht war. Sein Blick glitt von den sauber einsortierten Klingen ein Regal entlang zu etwas, das dort nicht hingehörte. Eine Kette hing von etwas weiter oben auf dem Regal hinab und neugierig geworden, zog er daran.
 

Er erwartete beinahe, dass mehrere Tonnen von Gerümpel auf ihn herab fallen und machte sich bereit um jederzeit zurück springen zu können, aber dann kam es doch nicht so schlimm. Anstatt einer gewaltigen Masse, fiel nach und nach eine fast vier Meter lange Kette herunter, bevor etwas stabähnliches folgte. Ohne darüber nachzudenken hob Yukio die offene Hand, wartete bis er etwas darin spürte und schloss dann die Finger um den Holzstab.
 

Er blinzelte kurz verwirrt. In seiner Hand lag das obere Ende eines Kusari-Gamas, eine Kettenwaffe die äußerst selten von Ninjas verwendet wurde da sie schwer zu handhaben war. Sie bestand aus einer Kette in beliebiger Länge an dessen einem Ende sich ein Gewicht befand und am anderen ein kurzer Holzgriff mit einer Sichelartigen Klinge am oberen Griffende.
 

Kurz wog er das Holz plus Klinge in seiner Hand, dann fasste er einen Entschluss. Ohne weiter darüber nachzudenken hob er die restliche Kette auf, holte aus und schleuderte den Griff misamt Klinge mit aller Kraft durch den Raum.
 

Mit einem Lauten Geräusch, das sich anhörte wie ein -TSCHK-, grub sich die Spitze der Klinge in die hölzerne Wand. Ein zufriedenes, kaum sichtbares Lächeln entstand auf dem Gesicht von Yukio, bevor er ruckartig an der Kette riss und damit die Waffe zu sich zurück schleuderte. Gerade noch rechtzeitig konnte er den fliegenden Griff packen bevor er ihn im Gesicht traf.
 

„Nett...“, murmelte er dann zufrieden und nickte zu sich selber. Diese Waffe war sicherlich eine Überlegung wert. Kurzentschlossen drehte er sich zu Ohzora-Sensei um, nur damit sein Blick auf dem Weg dorthin hängen blieb.
 

Direkt neben der Eingangstür lehnten mehrere Kampfstäbe an der Wand, schlichte gerade Holzstäbe. Einige hatten an den Enden Metallverkleidungen, mit Leder umwickelte Griffe oder Verzierungen, während andere einfach schlichte Holzstäbe waren, zwei Meter groß und das wars.
 

Ohne weiter darüber nachzudenken schritt Yukio zu ihnen und griff, ganz so als wenn er wüsste was er wollte obwohl er in Wahrheit keine Ahnung hatte, zwischen mehreren Stäben durch und packte zielgerichtet einen bestimmten welcher er dann hinaus zog.
 

Erst dann sah er sich an, was er da eigentlich heraus geholt hatte. Es war ein knapp eins neunzig großer Stab aus massivem gehärtetem Holz, rund, an zwei Stellen mit dünnem Leder umwickelt um die Hände zu schonen. Er wusste nicht wieso, aber irgendwie mochte er diesen Stab einfach, es war als würde er einen neuen Freund treffen.
 

Das Kusari-Gama hatte er schon ganz vergessen und legte es einfach sorglos ab, während er mit den Fingern langsam über den Kampfstab fuhr. Ohzora-Sensei sah ihm mit einem leichten Lächeln zu. //Sieht so aus, als wenn er... seine Waffe gefunden hätte... auch wenn es eine... ungewöhnliche Wahl für einen Shinobi ist.// Er beobachtete noch kurz, wie sich sein Schüler mit dem Kampfstab vertraut machte und vorsichtig versuchte, ein Gefühl für den Griff zu bekommen. //Oder... die Waffe hat ihn gefunden...//
 

-
 

Als die Sonne am Untergehen war, jedenfalls wurde es dunkel, aufgrund der Wolken konnte man die Sonne ja nicht sehen, saßen drei junge Shinobi zusammen auf einer Parkbank, alle völlig erschöpft, völlig dreckig, völlig ausgelaugt... und ziemlich happy.
 

„Wer hätte gedacht dass es so befriedigend ist sich total zu verausgaben?“, fragte Kiba niemand bestimmten zwischen seinem heftigen Atmen wobei sich sein Brustkorb sichtbar hob und senkte. Neben ihm saßen Shino auf seiner linken und Hinata auf seiner rechten Seite, beide ebenso fertig wie er.
 

Keiner Antwortete, nur Akamaru brummte leise zustimmend und drückte damit die Meinung aller aus.
 

-Flashback-no-Jutsu-
 

„Ihr werdet... jetzt... hier... also... genau...“, brummte Ohzora-Sensei zu seinen drei ausgeliehenen Schülern während er vor ihnen stand und kratzte sich am Kinn. Sie befanden sich wieder auf dem gleichen Trainingsplatz wie am Tag zuvor, nur mit dem Unterschied dass es wie aus Eimern regnete.
 

„... ähm... ihr fangt an mit 100 Sit-Ups... dann 100 Liegestütze... und ähm... ja, danach... dann Handstand üben... kurze Pause...“ Wie um das zu verdeutlichen machte er dann auch eine Pause. „... dann... werdet ihr die hier... anziehen...“
 

Damit ließ er sechs Gewichte für die Handgelenke vor ihnen auf den Boden knallen, auf jedem stand schlicht 'Zwei Kilo'. „... und damit dann... Sparring betreiben... keine Jutsus... keine Käfer... keine Hilfe von Hunden... nur Taijutsu...“
 

Alle drei schluckten bei der Vorstellung daran, aber es sollte noch schlimmer kommen.
 

„Dann... nach dem Mittag... befass ich mich... mit jedem von euch... einzeln...“
 

-End-Flashback-no-Jutsu-
 

Shino war immer noch am keuchen, kein Wunder nachdem Ohzora-Sensei ihn drei Stunden durch die Gegend gejagt hatte. Er hatte ihm tatsächlich verboten seine Käfer einzusetzen und lediglich Taijutsu zu benutzen, etwas das Shino zwar beherrschte aber nicht wirklich gut.
 

„Maaan ey, ich will auch von ihm persönlich unterrichtet werden.“, grummelte Kiba dann plötzlich und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust, obwohl er genau wusste dass es nichts brachte.
 

„Kiba.“, erwiederte sein Teamkamerad leise. „Das willst du nicht.“
 

„Tsss... erzähl mir nicht was ich tun soll und nicht tun soll.“, knurrte der Inuzukajunge ein wenig aggressiver und lehnte sich unwillkürlich etwas vor und fletschte die Zähne. Shino wollte gerade etwas erwiedern, als er sich selber davon abhielt weil er etwas sah und ein wenig lächelte.
 

„Hey, was soll...“, wollte Kiba schon ihn anblaffen, als er auf einmal ein Gewicht auf seiner Schulter spürte und etwas gegen ihn drückte. Ein Blick in genau jene Richtung zeigte ihm eine ruhige, vor Erschöpfung eigeschlafene Hinata welche leise atmend zur Seite gekippt war und sich unwillkürlich an Kiba kuschelte.
 

Der braunhaarige Junge spürte das Blut in sein Gesicht schießen und wusste dass er rot wurde, aber hey, das war verständlich. Das süßeste, netteste und mit Sicherheit auch sympathischste Mädchen das er kannte schlief. An ihm. Angelehnt. Und dann kuschelte sie sich auch noch an ihn.
 

„Ähm... Shino...“, murmelte er leise als würde er um Hilfe rufen, auch wenn er nicht wollte dass das hier endete. Es fühlte sich einfach schön an, einfach richtig.
 

„Wir sollten sie nach Hause bringen.“, murmelte Shino mit der Anspielung eines Lächelns und erhob sich.
 

„... ähm... ja...“, stimmte Kiba zögernd zu, obwohl er ihn am liebsten angebrüllt hätte für diesen Satz.
 

-
 

Mit einem befriedigten Grunzen wurde eine Ramenschüssel auf der Theke des Lieblingsrestaurants von Naruto Uzumaki abgestellt, aber ausnahmsweise mal nicht von dem blonden Genin selber sondern einem seiner ehemaligen Klassenkameraden.
 

„Ich sehe es hat gemundet.“, stellte Ayame lächelnd fest während sie an der Theke lehnte. „Noch eine Schüssel?“
 

„Ja bitte.“, antwortete Yukio einsilbig, auch wenn es unglaublich erscheint dass er drei Silben in nur einer Silbe aussprechen kann, bzw. sie so klingen lässt als wäre es einsilbig.
 

Nickend nahm Ayame, welche an diesem Tag alleine in dem Laden arbeitete da ihr Vater krank war, die nun leere Schüssel entgegen und stellte sie zu dem anderen Abwasch, bevor sie anfing die nächste Ladung zuzubereiten.
 

//Endlich was im Magen.//, dachte der zu dem Zeitpunkt einzige Kunde und lehnte sich ein wenig nach hinten. Und zum ersten mal an diesem Tag war er zufrieden, also wirklich zufrieden mit sich und der Welt. Er war satt, er war wenigstens halbwegs trocken und er hatte seit einer Stunde Feierabend.
 

Seine Ohren zuckten beinahe als er hastige Schritte hörte die sich näherten über den matschigen Boden, scheinbar suchte jemand schnell Zuflucht vor dem Regen. Er wusste auch wer als sich im nächsten Moment eine Gestalt bestehend aus grellem Orange und Blond neben ihm auf den Stuhl schwang und fluchte.
 

„Blöder Regen!“, rief Naruto als wenn er damit etwas bewirken könnte und schon im nächsten Moment hellte sich sein Gesicht auf. „Oi Ayame-Chan!! Drei Miso-Ramen bitte!!!“
 

„Kommt sofort Naruto-Kun.“, sagte sie lachend von ihrer Position am Herd aus, offensichtlich erfreut ihn zu sehen.
 

Damit zufrieden nickte Naruto und grinste wie ein kleines Kind in Vorfreude auf sein bevorstehendes Mahl, ehe er die Gestalt neben sich bemerkte. Es war ebenfalls ein Genin, schwach erinnerte sich Naruto an den Jungen welche oft in der Klasse einschlief und ansonsten vor sich hin existierte.
 

Er trug eine schwarze Shinobihose, ein graues Shirt und einen schwarzen Schal, sein Stirnband trug er wie der Name es bereits sagt an der Stirn. Die Haare des Jungen war kurz, strubbelig und nachtschwarz, seine Augen ebenfalls dunkel und er hatte einige kleine Augenringe. Was aber wirklich die Aufmerksamkeit von Naruto erregte war der lange, fast zwei Meter große Kampfstab welcher auf den Rücken des Jungen geschnallt war.
 

„Oi! Wie war nochmal dein Name?“, fragte er auf seine unverblühmte, direkte Art, woraufhin Yukio schwach lächelte.
 

„Saito Yukio.“, antwortete er schlicht. „Und du bist Naruto Uzumaki, zukünftiger Hokage von Konoha-Gakure, richtig?“
 

Naruto grinste breit. „Genau, der bin ich! Ich werde der beste Hokage werden den das Dorf jemals hatte!!“
 

Yukio nickte nur zustimmend und lächelte still in sich hinein, dann stellte Ayame auch schon ihre Bestellungen vor ihnen auf die Theke. In Sekundenschnelle war Naruto dabei Ramen in sich hinein zu stopfen und der Junge neben ihm fragte sich, ob der Blonde ein schwarzes Loch im Magen hatte oder so etwas in der Art, was ihm erlaubte Unmengen von Nudeln in sich zu schaufeln innerhalb kürzester Zeit.
 

Das Mahl der Beiden verlief ruhig, abgesehen von dem lauten Schmatzen von Naruto und dem Klappern der Essstäbchen. Da Yukio nur eine weitere Schale leerte, war er erstaunlicherweise vor Naruto fertig und erhob sich schlicht.
 

„Danke sehr Ayame-Chan.“, brummte er zu der jungen Frau, eher ein Mädchen, und nickte ihr kurz zu, bevor er das gleiche zu Naruto tat und dann einfach ging. Hände in den Taschen ignorierte er den Regen und bewegte sich einfach in Richtung seiner Wohnung.
 

-
 

„Wo warst du so lange?!“, fragte eine wütend klingende Stimme und begrüßte Yukio als er die Treppe zu seinem Appartment hinauf stiefelte. Verwundert zog er beide Augenbrauen hoch und blickte zu Ino Yamanaka, welche total durchnässt und mit roten Augen vor seiner Wohnungstür stand.
 

„Essen.“, antwortete er trocken, während er sich fragte was zur Hölle sie um halb neun Uhr Abends nass bis auf die Knochen vor seiner Tür machte außer auf ihn zu warten, oder eigentlich eher: Warum wartete sie auf ihn? Anstatt sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen entschloss er sich einfach zu fragen. „Was machst du hier?“
 

„Auf dich warten.“, kam es knapp von ihr, bevor sie ihren Kopf wegdrehte und die Wand ansah.
 

„... wieso?“, fragte er nach einigen Momenten der Stille, dass sie auf ihn gewartet hatte war ganz offensichtlich gewesen und deswegen brachte ihre Antwort ihn kein bisschen weiter.
 

Diesmal antwortete sie nicht sondern sah weiter zur Seite, nicht willens ihn anzusehen. Er wartete noch einige Sekunden, dann schloss er einfach auf. „Komm rein.“, brummte er nur und ging voran, darauf achtend nicht mit dem Stab in der Tür hängen zu bleiben.
 

Er hörte hinter sich die Schritte von Ino auf dem Dielenfußboden und die Wassertropfen auf den Boden aufschlagen, so dass er sich sicher war dass sie auch eingetreten war. Gerade wollte er sie bitten die Tür zuzumachen da hörte er sie hinter sich zugehen, womit sich das dann auch erledigt hatte.
 

„Geh erstmal duschen, Bad ist da drüben.“, murmelte er, immer noch ohne sie anzusehen. Tatsächlich hätte er diese Information auch auslassen können, da es die einzige andere Tür in seinem Einzimmerapartment war, neben der Eingangstür.
 

Dann begann er damit, seine nun nicht mehr nötigen Sachen auszuziehen, also den Stab, die Tasche mit den Wurfwaffen, das Stirnband und dann am Ende sein Shirt. Ino war bereits im Badezimmer verschwunden, worüber er recht froh war.
 

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Innerhalb des kleinen Badezimmers sah sich Ino unschlüssig um. Es war so dämlich gewesen was sie gemacht hatte, so unglaublich dumm dass sie sich selbst dafür nun schlagen könnte. Anstelle zu Hause zu sein in ihrem Bett, eingekuschelt in ihre dicke Decke nachdem sie eine heiße Dusche genossen hatte in dem großen Badezimmer welches sie jeden Morgen benutzte, stand sie in einem kleinen Raum kaum wert als Badezimmer bezeichnet zu werden, vor sich eine alte Dusche die leicht tropfte.
 

Eine der drei Glühbirnen in der Lampe war kaputt während die anderen gelegentlich flackerten und so ein unheimliches Licht in den kleinen Raum warfen. Sie misstraute der Dusche, aber sie wusste dass es schlicht dumm war in den nassen Klamotten zu bleiben.
 

Sich vergewissernd dass sie abgeschlossen hatte, schlüpfte sie aus ihrer Kleidung und sprang unter die Dusche. Sekunden später stand sie unter dem heißen Wasserstrahl und spürte wie das Wasser ihren Körper entlang ran und sie wärmte. Ihre Arme um sich schlingend lehnte sie sich an die Duschwand und rutschte dann an ihr herab. Warum hatte sie so etwas unglaublich dummes getan? Warum hockte sie unter der viel zu kleinen Dusche von Yukio anstatt in ihrem eigenen Bett zu liegen?
 

„Ich dumme Kuh...“, schniefte sie leise.
 

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In einem weiten, weißen Shirt und seiner normalen Hose dasitzend hockte Yukio auf seinem Bett, oder besser gesagt seiner Matratze, und warf einen besorgten Blick zu der Badezimmtertür hinter welcher immer noch Ino verschwunden war. Sie war bereits mehr als zwanzig Minuten verschwunden und obwohl er wusste, bzw sich ziemlich sicher war, dass es ihr gut ging, machte er sich doch seine Gedanken.
 

Als er sich gerade entschlossen hatte nachzufragen ob alles okay sei, ging die Tür vorsichtig auf und sein Gast trat heraus, nun gekleidet in ein viel zu großes schwarzes T-Shirt von Yukio und einem paar Boxershorts, beide waren sauber, das hatte sie vorher überprüft.
 

„Hey.“, brummte er zu ihr und beobachtete dann stumm, wie sie neben ihm auf der Matratze Platz nahm.
 

„... hey...“, kam es schwächer von ihr zurück,während sie die Beine anzog und die Arme um die Kniee schlang. Sie hatte rot geweinte Augen und ihre Stimme klang brüchig, aber sie weigerte sich bei ihm anzulehnen oder Unterstützung zu suchen, jedenfalls mehr als sowieso schon.
 

„Was machst du hier?“, fragte er sie dann unumwunden ohne sie anzusehen, stattdessen blickte er auf seine Sammlung von CDs und Videospielen welche sich in einer Ecke stapelte, wobei er feststellte, dass sie gut nochmal sortiert werden könnten.
 

„... ich...“, begann sie langsam und schniefte leicht. „... zu Hause... gab es Streit.“
 

„Heftiger Streit?“, kam es ruhig, aber nicht so kühl wie sonst von ihm. Sie nickte schlicht als Antwort, dann schwieg sie und er auch. Sie war ruhig, weil sie unsicher war ob sie sich ihm anvertrauen konnte oder eher wollte, er war ruhig weil er sie nicht drängen wollte. Und so schwiegen sie vor sich her, dem Prasseln der Regens gegen das Fenster lauschend.
 

„... Asuma-Sensei ist schuld...“, murmelte die Blonde schließlich und veranlasste Yukio damit dazu, dass er sie ansah und fragend eine Augenbraue hob, aber er verkniff sich zu fragen wie er das verstehen musste, sie würde schon von alleine darauf kommen.
 

Und das tat sie auch, wenn auch nach einer bedeutungsschwangeren Pause die gefüllt war vom Geräusch des Regens. „... wir haben... seit... sniff... zwei Wochen... nicht wirklich... trainiert... nur ab und zu...“
 

Yukio nickte verstehend und konnte sich den Rest fast zusammendichten. „Und deswegen hast du mit mir trainiert.“
 

„... ja.“, bestätigte sie diese Vermutung. „Und... mehrmals... geschwänzt...“
 

„Um mit mir zu trainieren.“, vollendete er den Satz von ihr.
 

„Klau mir nicht meine Sätze.“, beschwerte Ino sich schwach und unter dem Tränenverschmierten Gesicht hinter den schützenden Armen und Beinen konnte er ein winziges Lächeln erkennen.
 

„Ist gut.“
 

Sie schniefte und kicherte gleichzeitig, eine seltsame Kombination was ihn fast Grinsen ließ, aber er unterdrückte es dann wieder um ihr nicht das Gefühl zu geben dass er sie verarschte...und außerdem kam es ihm schlicht falsch vor in dem Moment.
 

„Also... was ist dann...“, begann er nur um dann wieder abzubrechen.
 

„Asuma-Sensei... hat... mit meinem Vater...“ Diesmal unterbrach sich Ino selber um sich die Rotze weg zuwischen, woraufhin Yukio sich mit seinem Kampfstab ein Taschentusch, aus Stoff, angelte und ihr reichte.
 

„Danke...“, hauchte die Blonde und nahm es entgegen. „Also... Asuma-Sensei hat mit... meinem Vater geredet... und er hat mich dann... sniff...“ Erneut nutzte sie das Taschentuch und fuhr dann fort. „... zur Rede gestellt...“
 

„Hmmm...“ Es war ein zustimmendes Brummen welches von ihrem Gesprächspartner kam um ihr zu sagen, dass sie fort fahren sollte und er bisher alles aufgenommen hatte was sie gesagt hatte.
 

„Wir haben... gestritten...“ Und damit war es raus, genau so wie Yukio es sich gedacht hatte. Allerdings kamen ihr diese Worte sehr, sehr schwer über die Lippen und ihre Unterlippe zitterte leicht, bevor sie mit dem Handrücken eine Träne wegwischte und erneut schniefte. „... wir haben uns angeschrieen und gebrüllt und uns Vorwürfe gemacht... er sagte ich sei verzogen und ich dass er nichts versteht und ein schlechter Vater ist...“
 

Ihre Stimme war kaum mehr als ein Wimmern welches immer mehr in ein Schluchzen überging. Auf einmal spürte sie etwas Warmes auf ihrer Schulter und ihrem Nacken und verstand dann, dass Yukio einen Arm um sie legte und sie an sich zog. Gewöhnlicherweise hätte sie ihn weggestoßen und ihn einen Perversen oder genannt, aber diesmal... sie leistete keinen Widerstand und ohne es eigentlich zu wollen kuschelte sie sich dann an ihn, krallte sich in sein Shirt und versuchte Schutz zu finden vor dem, was sie so beunruhigt hatte.
 

Es war weniger der eigentliche Streit gewesen oder die Vorwürfe, es war dass sie es vermasselt hatte. Sie hatte es total vermasselt, nicht nur das mit ihrem Vater sondern alles. Ihr Lehrer war wütend auf sie, Shikamaru und Chouji waren wütend auf sie, ihr Vater war wütend auf sie und, was das schlimmste von allem war, hatte sie keine Freundin zu der sie gehen konnte um sich auszuheulen.
 

Zuerst hatte sie zu Sakura gehen wollen, aber dann hatte sie sich selbst davon abgehalten. Wahrscheinlich hätte ihre Ehemals beste Freundin sie nicht einmal rein gelassen, warum auch? Sie hatte es auch nicht verdient. „... ich bin... sniff... so ein Miststück...“, weinte sie in sein T-Shirt und vergrub dann ihr Gesicht in seiner Brust.
 

Um ein Haar hätte Yukio ihr zugestimmt, aber er verkniff es sich, wahrscheinlich hätte es ihr nicht gut getan in dem Zustand. Stattdessen hielt er sie nur, aber nicht wie ein Liebhaber seine Liebste halten würde, eher wie ein großer Bruder dessen kleine Schwester zum ersten mal Liebeskummer hatte. Und so schlang er seine Arme noch mehr um sie, strich ihr ganz sanft durchs Haar und war einfach für sie da.
 

Ino schniefte noch einige male, bevor sie schließlich damit aufhörte. Ihre Atmung ging regelmäßig und ruhig, ihr Griff wurde schwächer und ihr Gewicht stützte sich ganz auf ihn. Sie war eingeschlafen, hatte sich in den Schlaf geweint wenn man so will.
 

Leicht lächelnd legte Yukio sie hin, deckte sie sanft zu und strich ihr noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
 

//Wir würden nicht zusammen passen.//, dachte er schlicht bei sich. //Aber ich mag dich... Oneesan.//
 

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Die beiden werden auf keinen Fall ein Paar, mehr so etwas wie Geschwister, Ino die kleine Schwester von Yukio... arme Kerle die mal mit Ino ausgehen wollen, die müssen nicht nur ihren Vater überleben, sondern auch Yukio
 

Wie auch immer, ich würde mich wie immer über Kommis freuen... auch wenn ich finde, dass dies mein bisher schwächstes Kapitel in der Reihe ist, ich musste mich oft zum schreiben zwingen.
 

Im nächsten Kapitel kommt Yukio mit einer neuen Technik, Ai mit zwei und Dodo sogar mit dreien daher. Und Team 7 hat ihren ersten Auftritt in dieser Story^^
 

@Hassildor: Ich danke dir für die vielen Kommis, aber könntest du versuchen sie etwas länger zu machen? Es ist so, dass ich mich sehr freuen würde zu wissen, welche Szenen du gut fandest und wieso, welche schlecht und warum das so ist, was du dir für die weiteren Kapitel wünschst und gerne auch Ideen^^

Das ist vor allem, damit ich mich selber verbessern kann und die Geschichte besser an die Bedürfnisse meiner (momentan zweier vorhandener) Fans anpassen kann^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Dark-san
2007-11-13T17:11:24+00:00 13.11.2007 18:11
Hey! ^___^/)))))) +wink+

Das Kapi ist gut! XDD
Hat mir sehr gut vom Inhalt her gefallen!
Wie du beschrieben hast, das mit Ino und dass Yukio eine neue Waffe bekommen hat und so...

Das mit Kiba und Hinata war ja so was von süüß!! >//////<!!
Und dass Ino zu Yukio gegangen ist, fand ich zwar etwas unrealistisch, aber es hat mir trotzdem sehr gefallen!
Yukio als großer Bruder von Ino? Na, das kann ja was werden XDDD~
Stelle ich mir sehr lustig vor lDDD

Hoffentlich kommen die anderen im nächsten Kapi wieder mehr vor.
Und auf Team 7 freu ich mich jetzt schon riesig! +lol+


Na ja, den Stand meiner Sicht über deine Grammatik weißt du ja bereits... +wiederholt sich nur ungern+
Und außerdem wird das in Zukunft eh nicht mehr der Fall sein, also scheoßt drauf! XDDD

Lg
Dark-san
Von:  Hassildor
2007-11-08T21:57:24+00:00 08.11.2007 22:57
jo ich versuch mal mehr zusagen, bin zwar eher ein mann der wenigen worte aber mal sehn ;)
also, alles in allem war es wieder gut, jedoch....hängt die story ein wenig, gut es wurde gut gezeigt, wie ino und Yukio zu einander stehn aber dafür n ganzes kapi..weis net.. trotzdem war's toll, am besten gefalln hat mir die "waffensuche" im waffenladen.
kurz:
wie gesagt wars gut, aber du musst versuchen mit deinen wirklich tollen erläuterungen auch gleichzeitig die story ein klein wenig schneller als hier voran zu treiben, das sorgt für mehr atmosphäre :)


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