Epilog
Mutter. Vater.
Wenn ihr diese Zeilen lest bin ich schon fort. Weit weg von all dem Leid. Von meinen Mitschülern. Von euch.
Nie habt ihr mir Liebe gegeben, Geborgenheit, Sicherheit, Wärme. Beschimpfungen und Schläge waren das Einzige, was ihr für mich übrig hattet.
Habt ihr sie nie bemerkt, meine Wunden?
Blaue Flecke. Prellungen. Schürfwunden.
Die Angst und Verzweiflung in meinen Augen. All die Qualen, die ich von meinen Mitschülern ertragen musste. Meine blutende Seele. Mein leeres Herz.
Doch, ihr bemerktet sie, die Wunden auf meiner Haut und auf meiner Seele. Ihr habt euch nur nicht dafür interessiert. Ihr wolltet sie nicht sehen.
Niemand wollte dies.
Aber alldem setze ich nun selbst ein Ende, tauche ein in eine andere Welt. Eine Welt, in der sich meine Sehnsüchte vielleicht erfüllen.
Weißer Schnee glitzert so friedlich, findet ihr nicht auch?
Weiß.
Unschuldig.
Friedlich.
Ich bin tot.