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Desperate Love

von

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I still like you

Noch immer lag Kai auf dem Bett und atmete hastig, doch wenigstens bekam er wieder mehr Luft und auch seine Knochen zitterten nicht mehr so stark wie gerade eben noch.
 

Langsam erhob er sich und torkelte leicht benommen zu der Tür zum Wohnzimmer, öffnete diese und sah dort Ruki, der gerade das Zimmerlicht ausmachen wollte.
 

„Taka“, sagte er leise und als der Vocal in seine Richtung schaute, blickte er in ein blasses Gesicht, dessen Besitzer sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Sofort war er bei Kai und setzte sich mit ihm zusammen auf die Couch.
 

„Hey, was ist denn los mit dir? Fühlst du dich etwa nicht gut?“, fragte der kleinere besorgt.
 

„Ich weiß es nicht genau. Ich hab auf einmal keine Luft mehr bekommen und konnte mich nicht mehr bewegen“, kam die leise gesagte Antwort.
 

„Was?“ Ruki sah ihn geschockt an, da er mit so etwas nun überhaupt nicht gerechnet hatte, überlegte eine Weile und wollte dann vorsichtshalber einen Arzt rufen, doch Kai wiegelte diese vehement ab, denn in den nächsten Tagen standen einige Termine an und die wollte er nicht einfach verschieben, nur weil er mal eben außer Gefecht gesetzt war.
 

„Soll ich wirklich keinen Arzt rufen? Zumindest damit er dich untersucht.“, beharrte der blonde, bekam jedoch wieder nur ein Kopfschütteln seitens des Drummers.
 

„Iie, keinen Arzt. Mir geht es doch schon wieder besser und ich brauche wohl einfach etwas Schlaf. Das wird alles sein.“, versuchte er es sich zumindest einzureden.
 

Auch wenn Ruki ihm das nicht ganz abnahm, so musste er Kais Entscheidung akzeptieren, bestand jedoch darauf, dass der Drummer bei ihm mit im Schlafzimmer schlief, damit er ein Auge auf ihn werfen konnte, falls doch etwas sein sollte und er sofort Hilfe holen konnte.
 

Die Nacht allerdings verlief ruhig und auch am nächsten Morgen, als sie sich beide an den Tisch setzten, geschah noch etwas Erwähnenswertes. Ruki war extra früher aufgestanden und hatte Frühstück gemacht, hatte sich sogar extra Mühe gegeben, denn sonst aß er morgens nie oder zumindest kaum etwas, sondern trank lediglich eine Tasse Kaffee und das musste reichen.
 

Nachdem sie ausgiebig gegessen hatten, zog Kai sich gerade um und machte sich für das Treffen der Band fertig, als Ruki im Wohnzimmer auf der Couch saß und vor sich einen Zettel hatte, den er die ganze Zeit anstarrte.
 

„Was hast du da?“, fragte Kai, als er den Vocal dort so nachdenklich sitzen sah.
 

Dieser schreckte auf und legte den Zettel sofort weg.
 

„Ni- nichts.“, antwortete er hastig und stand dann auf.

„Können wir dann los?“, wollte er schnell vom Thema ablenken.
 

„Taka, sag schon, was hast du da eben in der Hand gehabt, bevor ich kam?“
 

„Ich- es war... es war Misugi, seine neue Telefonnummer.“, flüsterte er leise.
 

Kai überraschte es dies zu hören, war das Thema Misugi doch lange nicht mehr angesprochen worden. Doch er hoffte, dass die beiden sich wieder zusammenraufen würden.
 

„Hast du ihn angerufen?“
 

„Iie, ich weiß nicht mal, was ich sagen soll. Es ist so lange her, dass wir miteinander geredet haben und ich hab Angst, dass alles wieder nur im Streit endet.“, gab Ruki wahrheitsgemäß von sich, doch Kai schüttelte nur den Kopf und wuschelte dem kleineren durch die Haare, was dieser mit einem Murren quittierte.
 

„Mach dir nicht so viele Gedanken. Wenn ihr euch vernünftig unterhaltet und euch keine Vorwürfe macht, dann wird das auch was werden! Glaub mir, reden hilft.“, munterte er den blonden auf.
 

„Aber was, wenn er mich nicht mal anhört und gleich wieder vor die Tür setzt?“
 

„Das wird er nicht. Er ist dein Bruder, auch wenn er damals so heftig auf deine und Kous Beziehung reagiert hat. Denkst du nicht, dass ihr trotz allem Brüder seid? So eine Bindung trennt man nicht einfach, nur weil einer von beiden auf das gleiche Geschlecht steht.“, erklärte Kai ruhig.
 

Ruki sah ihn mit großen Augen an. Er hatte Recht, sie waren noch immer Brüder und wenn er ehrlich war, vermisste er Misugi. Es war viel zu lange her seit sie das letzte Mal etwas gemeinsam unternommen hatten.
 

„Weißt du was? Ich entschuldige dich bei den anderen und du machst dich auf die Socken, gehst zu deinem Bruder und ihr klärt das, verstanden?“, mahnte er, musste jedoch gegen Ende des Satzes leicht grinsen und steckte auch den Vocal damit an.
 

„Ist ja gut. Wenn du mich schon so nett darum bittest.“, konterte er und zog sich seine Jacke über, schnappte sich den Schlüssel und winkte Kai noch einmal zu Abschied.
 

Im Treppenhaus hielt er inne, überlegte, ob es wirklich das richtige war, was er dort tat. Zwar wollte er sich so gern wieder mit seinem Bruder vertragen, aber ob dieser es jedoch auch wollte, dies stand wohl in den Sternen.
 

Doch wenn er nicht zu ihm gehen würde, so würde er in ständiger Ungewissheit bleiben und das brachte sicherlich keinem von beiden etwas.
 

Auf der Straße achtete Ruki nicht auf seine Umwelt, was um ihn herum passierte, sondern schwebte momentan in seiner eigenen Welt, die aus Gedanken, Überlegungen und Gefühle bestanden. Alles lief an ihm vorbei als wäre es ein Film und schneller als ihm lieb war, stand er vor dem Haus, indem sein Bruder lebte.
 

Sollte er wirklich?

Sollte er klingeln und endlich reinen Tisch machen?

Wann, wenn nicht jetzt?
 

Noch einmal tief durchatmend, öffnete er die kleine Gartentür, die mit einem quietschen aufging und schritt den steinernen Weg entlang bis er vor der Tür stand.
 

Leicht aufgeregt drückte er den Knopf der Klingel und wartete einen Moment bis sich die Tür öffnete und er in die Augen Misugis sah.

Dieser konnte es nicht wirklich fassen, dass sein kleiner Bruder direkt vor ihm stand. Schnippisch zog er eine Augenbraue nach oben und verschränkte die Arme vor der Brust, zeigte Ruki somit, dass dieser nicht gerade sehr willkommen war.
 

Sofort wurde Ruki wieder unsicher, kaute sich nervös auf der Unterlippe und sah auf den Boden.
 

„H-hallo“, kam es leise über die Lippen des Vocals.
 

„Was willst du hier? Habe ich dir nicht gesagt, dass ich nichts mehr mit dir zu tun haben will?“, sagte Misugi hart und wollte gerade wieder die Tür schließen, als Ruki ein Bein dazwischen stellte.
 

„Warte... bitte. Lass uns noch mal reden. Ich bitte dich Misugi. Wir sind doch Brüder“, flehte Ruki regelrecht.
 

Nach einigen Momenten trat Misugi von der Tür weg, bat den jüngeren somit rein. Zusammen setzten sie sich in das Wohnzimmer und saßen sich nun gegenüber. Keiner der beiden sagte ein Wort, bis Misugi es langsam leid wurde.
 

„Nun sag schon, was willst du hier?“, kam es herrisch von dem älteren.
 

Nervös zupfte Ruki an dem Saum seines Pullovers rum.
 

„Ich... ich will mit dir reden. Das zwischen uns ... ich will das es wieder so wie früher wird. Das wir uns wieder verstehen“, kam es von Ruki.
 

Er hoffte wirklich, dass sie sich endlich vertragen würden und er seinen Bruder wiederbekommen würde. Doch dieser blickte ihn noch immer kalt und emotionslos an.
 

„Bist du noch mit diesem Strapsenträger zusammen?“, fragte er abfällig.
 

Kaum merklich zuckte Ruki zusammen. Warum war Misugi nur so gegen die Beziehung zwischen Uruha und ihm?

Nur weil sie beide Männer waren?

Dabei hatte Misugi selbst doch mal gesagt, dass es egal sei wen mal liebt. Hauptsache die Gefühle beider seien aufrichtig. Der Vocal nickte nur kurz.
 

„Hai, wir sind zusammen, aber warum willst du das wissen?“, fragte er.
 

Doch er sollte darauf keine Antwort bekommen. Stattdessen stand der größere auf, ging zu Ruki und zog diesen grob an der Schulter nach oben, zerrte ihn danach aus dem Zimmer in den Flur, öffnete die Haustür und stieß den kleineren nach draußen.
 

Stolpernd hielt Ruki sich am Geländer fest und sah seinen Bruder mit geweiteten Augen an.
 

„Misugi, was so-“, wollte er ansetzen, wurde jedoch unterbrochen.
 

„Ich hab es dir schon beim letzten Mal gesagt. So lange du mit diesem Kerl zusammen bist, will ich nichts mit dir zu tun haben. Geht das nicht in deinen Kopf rein, Takanori?“, keifte er ihn an.
 

„Warum? Warum bist du nur so gefühlskalt geworden?“, kam die beinah verzweifelt klingende Frage.
 

Misugi zog schnippisch eine Augenbraue nach oben.
 

„Als wenn du wüsstest, was in mir vorgehen würde. Seit du in dieser Band bist, kriegst du doch gar nichts mehr mit. Oder hast du dich je mal gefragt warum ich gegen deine Beziehung bin, hm? Warum ich nicht will, dass du mit diesem Typen zusammen bist? Hast du das je getan, Takanori?“
 

Die Augen des blonden weiteten sich, als sein Bruder diesen Gefühlsausbruch kam. Noch nie hatte er ihn so erlebt.
 

„Misugi ich...“, doch wieder fiel ihm der größere ins Wort.
 

„Lass mich endlich in Ruhe. Ich will nichts mehr mit dir zu haben. Kümmere dich ab sofort um deinen eigenen Kram“, sagte er und ging dann wieder ins Haus zurück, knallte lautstark die Tür hinter sich zu.
 

Völlig perplex von dem eben gesagten, starrte Ruki weiterhin auf die verschlossene Haustür, verarbeitete das Gesagte und wusste nicht recht was er tun sollte. Er ging jedoch wieder zur Tür, klingelte und klopfte, doch niemand öffnete ihm. Nach langer Zeit gab er es dann auf, drehte sich jedoch ein letztes Mal zu dem Haus und merkte wie sehr dieser Verlust ihn schmerzte.
 

Warum musste es nur soweit kommen, dass sie nun geschiedene Leute waren?

War er wirklich so blind gewesen und hatte nicht mitbekommen wie es seinen eigenen Bruder ging?
 

Mit diesen und anderen Gedanken ging er langsam wieder zurück, ignorierte dabei gekonnt das schmerzhafte zusammenziehen seiner Muskeln, schob es lediglich auf die Trauer, die er gerade empfand. Leise schloss er seine Hautür auf und wollte direkt in sein Zimmer gehen. Doch Kai, der gerade mit umgebundener Kochschürze aus der Küche kam, hinderte den Vocal an seinem Vorhaben.
 

„Hey Taka“, begrüßte der Leader ihn gut gelaunt und zog ihn mit in die Küche.
 

Unwillig ließ Ruki sich auf einen der Stühle fallen und sah aus dem Fenster, kaute auf seiner Unterlippe rum.

„Was ist denn los? Habt ihr euch nicht ausgesprochen?“, fragte Kai ihn auch gleich.
 

„Doch, es ist alles gesagt?“, gab er mürrisch von sich.
 

„Klingt aber nicht nach einem positiven Ausgang. Willst du darüber reden?“, fragte Kai fürsorglich, machte er sich doch Sorgen um den jüngsten von ihnen.
 

Ruki schüttelte jedoch nur den Kopf, wollte es einfach nur vergessen und verdrängen.
 

„Hm.. in Ordnung, aber wenn du reden willst, dann weißt du, dass ich immer für dich da bin, hai?“
 

„Hai, dass weiß ich und ich danke dir dafür. Aber jetzt lass uns doch essen, ich hab Hunger und du hast dir so viel Mühe gegeben“, lenkte er mal wieder schnell vom eigentlichen Thema ab.
 

Kai seufzte kurz, doch wenn Ruki nicht reden wollte, dann wollte er eben nicht. Also setzte er sich ebenfalls an den Tisch und während des Essens herrschte Stille. Jedoch war diese nicht unangenehm. Im Gegenteil, beide konnten ihren Gedanken nachhängen.
 

Abends jedoch war jeder von ihnen allein in einem der Zimmer. Ruki brauchte die Zeit um über den heutigen Tag nachzudenken. Er konnte es immer noch nicht fassen, wollte nicht wahrhaben, dass er Misugi verloren hatte.
 

Später am Abend, Kai lag bereits im Bett und schlief, klingelte es an der Tür. Verwundert über den späten Besuch, stand Ruki von der Couch auf und ging zur Tür, öffnete diese und konnte seinen Augen nicht trauen, als er seinen Bruder vor sich stehen sah.
 

„Mi...Misugi, was tust du hier?“, fragte er völlig perplex und überrascht, denn nie hätte er damit gerechnet.
 

Der größere sagte nichts, trat einfach in die Wohnung ein und schloss die Tür hinter sich. Der Vocal war noch immer so durcheinander, dass er dies nicht mal richtig wahr nahm. Erst als Misugi ihn an sich drückte und ihn umarmte, realisierte er es, schlang seine Arme um den Nacken des anderen und konnte nicht anders als leise zu schluchzen.
 

„Es tut mir leid Taka, ich war so dumm. Ich wusste nicht wie weh ich dir damit tat. Bitte verzeih mir.“, hauchte er leise und drückte seinen kleinen noch näher an sich, wollte ihn auch nicht so schnell mehr los lassen.
 

Doch der blonde konnte nichts sagen, hielt seinen Bruder einfach nur fest umschlungen und vergrub seinen Kopf in dessen Halsbeuge, schluchzte leise weiter und endlich... endlich hatte er seinen Bruder wieder. Doch allzu lange konnte er dies nicht genießen, denn plötzlich gaben seine Beine unter ihm nach und er sackte zu Boden... zog den anderen mit sich, der ihn perplex, aber auch besorgt musterte.
 

„Taka... was ist los? Was hast du?“, fragte er besorgt.
 

Der andere konnte ihm jedoch nicht antworten, seine Stimme versagte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Yume_Tenshi
2008-06-25T16:07:17+00:00 25.06.2008 18:07
O mein Gott!!
Ruki!
*Krankenwagen ruf*
Kai!
Die armen! Q__Q
Schreib gaaanz schnell weiter, ja???
Und könntest du mia dann eine ENs schreiben???
Büdde!
lg
Kyubi
Von:  PrincessUruha
2008-06-25T09:04:19+00:00 25.06.2008 11:04
uii es geht weitaaa~
*freuz*
ich les die ff ja eig eig auf ff.de
würd mich aba trozdem auch freuen wenn du mri heir ne ens schickst wenns weita geht *-*
das kpai is toll...U///u
armes ruki...jetzt wirkt das zeugs doch..*schnief*
Von:  Snaked_Lows
2008-06-25T07:10:42+00:00 25.06.2008 09:10
*_________________________*
Ich wollte dem Bruder schon eine reinhauen >__________<
Da hat er aber nochmal Glück gehabt >__<
Schreib schnell weiter!!!
Von:  Ruki_
2008-06-24T20:26:57+00:00 24.06.2008 22:26
boah, mein herz puckert jetzt grad voll >.<
ich finds toll das die zwei sich wieder verstehen^^
aber ich hoffe das es bei ruki auch schnell vorbeigeht, so wie bei kai.
das is fies an dieser stelle aufzuhören taka T^T
bin schon sehr gespannt aufs nächste!!!

*knuddel*
Moe
Von:  Armaterasu
2008-06-24T19:49:09+00:00 24.06.2008 21:49
ERSTE!!!
jetzt greift wohl die vergiftung auch zu taka über, oder? und wie gehts kai? ich meine, er hat ja mehr von dem zeug genommen... mein puls rast schon wieder ins unermessliche und du hörst einfach wieder auf... ich glaub das alles nicht... wie dem auch sei, ich fand die reaktion von takas bruder erst etwas doof und dann kam er wieder angekrochen und ... der mann soll sich mal entscheiden...

super kapitel und wie immer toller schreibstil
*knuddel*

deine amy


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