~ Wer bist du? ~
Kapitel 4: Wer bist du?
Als Tai langsam wieder wach wurde befand er sich in seinem Schlafzimmer und lag zugedeckt in seinem Bett. „Was ist passiert?“, fragte er noch völlig benommen - doch er bekam keine Antwort. Nach einigen schläfrigen Blicken erkannte er, dass er alleine war. Ein kurzer Blick auf seinen digitalen Wecker sagte ihm, dass er vier Stunden geschlafen hatte.
Ruckartig richtete er sich auf. Doch das bereute er schon nach ein paar Sekunden wieder. Denn vor seinen Augen begann sich alles zu drehen, sodass er sich wieder rücklings ins Bett fallen ließ.
Nach dem er einige Sekunden die Augen zusammen gekniffen hatte, verflog der Schwindel und ihm wurde furchtbar übel.
Tai war alles andere als überrascht, denn wenn er sich recht erinnerte, hatte er seit gestern nichts mehr gegessen.
Von irgendwoher drangen fremde Stimmen an sein Ohr. Es dauerte ein paar Sekunden - in denen Tai versuchte seine Übelkeit, die immer schlimmer zu werden schien - nieder zu kämpfte und konzentrierte sich auf die Stimmen, die er hörte. Nach einigen weiteren Sekunden begriff er, dass die Stimmen aus dem Wohnzimmer kamen. „Habe ich den Fernseher angemacht?“, dachte Tai verwirrt.
„Ich kann mich gar nicht erinnern.“ Vorsichtig und diesmal mit mehr Bedacht, stand er auf und ging zu seinem Schrank, holte sich ein weißes Hemd heraus, um seinen gebräunten Oberkörper wenigstens etwas zu verdecken. Machte sich aber keine Mühe die Knöpfe zu zumachen.
Als er aus dem Schlafzimmer trat, sah er Matt vor dem Fernseher sitzen. Dann erinnerte er sich wieder. „Hey Matt, hör mal“, finge er an, wurde dann aber von einem „Pssst“ unterbrochen. „Jetzt wird es doch gerade spannend“, sagte Matt ohne zu Tai aufzublicken. Jetzt blickte auch Tai auf den viereckigen Kasten vor sich. Matt schaute für sein Leben gerne Horrorfilme und das war einer, wie sich nach ein paar Minuten schon rausstellte.
Tai gesellte sich zu ihm auf das Sofa. Er war nicht so begeistert von Horrorfilmen, er schaute lieber Filme mit Action. Das war einer der wenigen Streitpunkte der beiden, das abendliche Fernsehprogramm.
Nach dem der Film zu Ende war, schaltete Matt auf einen Musiksender und drückte die Lautstärke runter. Dann drehte er sich zu seinem Freund hin.
„Wie geht es dir?“, fragte er mit sehr besorgter Stimme.
Tai konnte im ersten Moment nicht antworten, da er merkte, wie er urplötzlich wieder in die Wirklichkeit gezogen worden war und das schmerzte ihn sehr.
Aber vor allem musste er unweigerlich an Kari denken und an das, was zwischen ihnen vorgefallen war. Das versetzte seinem Herzen einen sehr schmerzhaften Stich. Doch Tai versuchte sich nichts anmerken zu lassen.
„Ich… Ähm…“ Tai wusste nicht so recht, wo er anfangen sollte zu erzählen.
Matt sah, dass Tai versuchte ihm was zu sagen und auch dass es ihn eine menge Überwindung kostete.
Matt lächelte und sah Tai mit strahlend blauen Augen an.
Als Tai in Matts Augen sah fing er an zu schmunzeln. „Matt entschuldige“, sagte er. Denn bei seinem Gefühlschaos, hatte er das Wichtigste vergessen - dass er hier nicht mit irgendjemandem sprach, sondern mit Matt - seinem besten Freund, der ihm sehr viel bedeutete.
Matt stand auf und gab Tai ein Zeichen einen Moment zu warten, dann holte er aus dem Kühlschrank erst mal zwei Cola.
Somit gab er Tai ein wenig Zeit sich zu sammeln und das wusste er. Als Matt zurück kam reichte er Tai die Cola und die beiden Jungs nahmen erst mal einen großen Schluck
„Und wie soll es weiter gehen?“, Matt machte eine kurze Pause er wusste, dass Tai ihm auf diese Frage keine Antwort geben würde, da er es selbst nicht wusste. „Du weißt, dass ich mir echt Sorgen um dich mache. Dass du vor Erschöpfung zusammenbrichst, ist alles andere als normal. Sogar für dich.“ Die letzten Worte hatte Matt sehr leise und bedacht ausgesprochen.
Tai sah Matt einen Herzschlag lang mit einem Gesichtsausdruck an, der Matt erschaudern ließ
„Ich weiß, dass ich dir in letzter Zeit sehr viele Sorgen gemacht habe und das tut mir ehrlich Leid. Das war nie meine Absicht gewesen, dich da mit reinzuziehen. Aber unbewusst habe ich es dann doch getan. Ich bin dir eine Erklärung schuldig. Aber in erster Linie bin ich dir zutiefst dankbar für alles, was du für mich getan hast. Vor allem dafür das du mir Zeit gegeben hast, mein Freund. Zeit, um zu begreifen was geschehen ist. Zeit, um wieder ich selbst zu werden. Matt, ich schaffe das alles nicht ohne deine Hilfe! Wenn du nicht gewesen wärest, ich glaube...“ Tai streichte vorsichtig mit seinem Zeigefinger über die Narbe von seinem Selbstmordversuch.
Plötzlich spürte er etwas Warmes, das seine Hand umschloss. Tai blickte auf und sah dass es Matts Hand war, die seine vorsichtig berührte. Tais Blicke folgten dem Arm und sahen in das lächelnde Gesicht seines besten Freundes. Tai musste unwillkürlich mitlächeln „Ich werde es dir erzählen, mein Freund. Aber erst später, denn wir sind bei Ishitaka in einer halben Stunde eingeladen - wir wollten den Aufstieg feiern.“
Matt sah Tai einen Moment lang misstrauisch an. Bei dem Blick seines besten Freundes musste Tai wieder schmunzeln „Versprochen, dann werde ich dir alles erzählen. Ich bin es dir schließlich irgendwo schuldig,“ fügte Tai hinten dran.
Matt nickte zustimmend, aber eher widerwillig, da er das Gefühl hatte, dass sein Freund sich nur darum drücken wollte. Doch Matt konnte nicht länger zusehen, wie er sich fertig machte.
Tai stand auf und richtete sein Hemd und machte die Köpfe zu. Ohne, dass er es mitbekam, beobachtete Matt ihn dabei.
„Wollen wir?“ fragte Tai und reichte Matt die Hand. Dieser nahm sie gerne an und stand auf. „Ich glaube ich hätte mir dann wohl besser was anderes anziehen sollen“, sagte dieser und schaute an sich herab.
„Ach Unsinn, Matt! Du siehst immer umwerfend aus. Und deine Schwarzen Sachen stehen dir echt gut.“ Im ersten Moment war Tai gar nicht richtig klar, was er gerade gesagt hatte, bis er in Matts verwirrtes Gesicht blickte.
Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. „Oh nein! Moment, ich … ich meinte doch … es … entschuldige.“ Tai spürte wie sein Gesicht immer heißer und heißer wurde. Mittlerweile war er sich sehr sicher, dass er gerade rot angelaufen war. Doch das war nicht mal das Schlimmste. Denn als er in Matts Gesicht blickte, schaute dieser ihn liebevoll mit seinen großen wunderschönen blauen Augen an. Und sein wunderschönes gold-gelbes Haar, kam bei seinem komplett schwarzen Outfit besonders gut zur Geltung
Matt machte einen Schritt auf Tai zu. Dieser spürte, wie sein Herz heftig anfing zu schlagen und die rote Farbe in seinem Gesicht noch intensiver wurde. Aber es blieb nicht bei dem Schritt. Matt hob ganz langsam seine rechte Hand und sah Tai weiterhin mit diesem liebevollem Blick an, der ihm eine Gänsehaut einjagte.
Er konnte nicht anders. Er musste ihn anstarren, selbst wenn er gewollt hätte, hätte er seinen Blick nicht mehr von dem jungen Mann abwenden könne. Matt übte eine sehr merkwürdige Macht auf ihn aus, die es ihm unmöglich machte, sich auch nur noch einen Zentimeter von ihm weg zu bewegen.
Dann berührte er leicht Tais Wange und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht.
Tai wurde ganz anders bei der Berührung. Er schloss für einen Moment die Augen und genoss die Berührung von Matts Fingerspitzen, die sanft über seine Wange glitten. „Du solltest dir die Haare Föhnen bevor wir gehen, sonst wirst du noch krank“, flüsterte Matt ihm sanft ins Ohr. „Ich werde draußen auf dich warten.“ Matt ging an Tai vorbei und schloss die Tür hinter sich.
Tai blieb noch eine weile so stehen. Er kam sich auf einmal so lächerlich vor. Trotzdem streichelte er die Stelle nach, an der Matt ihn berührt hatte. Bei dem Gedanken an Matts wunderschönen schlanken Finger, wurde ihm ganz anders. Nach ein paar Sekunden, die ihm wie Stunden vorkamen, ging er ins Bad, machte sich seine Haare und verschloss die Türe hinter sich. Langsamer, als es sein musste schritt er die Treppen runter zum Parkplatz.
(Hallloooo ihr Lieben. Vielen Dank für eure Lieben Kommis die spornen mich immer an schnell weiter zu schreiben und hier ist dann auch schon das vierte Kapi. Außerdem wollte ich mich bei LoonaRiver bedanken das sie sich die mühe gemacht hat meine FF als Beta –Leserin zu verbessern. Vielen Lieben Dankt. Vorallem auch dafür das es so schnell ging. Na ja o.k Tai hatte vier Stunden geschlafen in der Zeit sollten seine Haare eigentlich getrocknet sein trotzdem hoffe ich das ihr mir diesen kleinen Makel nicht krumm nehmt ich fand das passte so schön.)