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Das Herz des weißen Drachen

von

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Kapitel 12

Kapitel 12
 


 


 

In seinem Kopf machte sich heftiger Schmerz breit, der mit jedem Herzschlag neue Impulse bekam, vorsichtig tastete er die schmerzende Stelle ab, eine riesige Beule hatte sich gebildet. Was war geschehen? Er erinnerte sich, das er in seinem Büro gesessen hatte, als jemand aus dem Nichts auftauchte und ihn sofort niederschlug.

Er hörte Stimmen, die eine kam ihm sehr bekannt vor „Sieh an, der große Seto Kaiba erwacht.....Du hast ihn doch nicht erschlagen.....eigentlich Schade“ „Ich habe dir doch gesagt, wir brauchen ihn noch. Also halte dich zurück“ „Ja ja, keine Sorge, das heißt aber nicht, das ich ihn mit Samthandschuhen anfassen muss, klar Rudger“ Ein schmerzhafter Tritt in die Rippen brachte Seto vollends zur Besinnung, er machte die Augen auf, sah sich um. Er lag in einem Wald, auf dem Boden „Hoch mit ihm“ befahl die bekannte Stimm. Moment mal, war das nicht die Stimme von Rupert Brighton? Serenas Stiefvater? Aber der war doch im Gefängnis.
 

Er wurde brutal am Arm gepackt und auf die Beine gezerrt, der Schmerz in seinem Kopf breitete sich explosionsartig aus, ihm wurde übel, die Sinne drohten ihm zu schwinden. Eisern kämpfte er gegen die Ohnmacht und Übelkeit an, er würde vor seinen Gegnern keine Schwäche zeigen. „Das ist also der Freund, der blauäugigen Hexe?“ „Ja, das ist er. Sie wird alles tun, um ihm zu Helfen, glaube mir, solange wir ihn als Geisel haben, sind ihr die Hände gebunden“ Was hatten die Beiden vor? Wo war er überhaupt? Die Gestalten um ihm herum wirkten, wie aus einem Kostümfilm, sollte er wieder Halluzinationen haben? Das wären dann aber sehr schmerzhafte. Rudger fragte ihn „Weißt du, wo du bist? Hast du eine Ahnung, mit wem du dich eingelassen hast?“ er antwortete nicht, sah sein Gegenüber nur eisig an. Der fragte sich im Stillen, warum ihn immer wieder blaue Augen so eisig anstarrten, die hier standen den Serenas in nichts nach, nur das ihre noch dunkler, intensiver waren. Seine Gegner schienen nur blaue Augen zu haben, sie verfolgten ihn wie ein Fluch, unwirsch schob er die Gedanken beiseite „Dein eisiger Blick nützt dir nichts, du kannst mich damit nicht einschüchtern. Du willst mir nicht antworten, auch gut, ich denke, du weißt nicht, wo du bist, ich sag’s dir. Du bist in Gesyria, hier kommt dir niemand zur Hilfe. Hier bist du uns ausgeliefert“ nun antwortete Seto doch „Da bist du schief gewickelt“ „Ach, wie süß....“ mischte sich Brighton ein „....glaubst du wirklich, das dir meine Stieftochter helfen wird. Das kann sie gar nicht, dazu fehlen ihr die nötigen Voraussetzungen, mach dir da mal keine Hoffnungen.....Los Boris, binde ihn aufs Pferd, wir wollen endlich los“
 

Nie hätte sie gedacht, so schnell wieder hier zusein, fast war es, als wäre sie nie weg gewesen. Sie ließ sich von Baltrok und Rowina erzählen, was in ihrer Abwesenheit alles geschehen war, es sah gar nicht gut aus. Das Land stand kurz vor einem Krieg, beide Seiten sammelten ihre Heere, man konnte die Spannung in der Luft förmlich spüren. Beide waren froh, Serena wieder hier zu haben, sie war die einzige, die einen Krieg verhindern konnte. Serena hingegen fühlte sich in dieser Rolle überhaupt nicht wohl, ihr lag es in erster Linie daran, Seto zu finden. Gegen Abend würden die Späher wiederkommen, vielleicht hatte einer ihren Liebsten gefunden.

Seit sie wieder hier war, fühlte sie Drakos Präsens mehr denn je, die Macht, die in diesem Drachen steckte, spiegelte sich in ihrer ganzen Ausstrahlung wieder. Sie nannte ihn zwar öfters Kleiner, aber eigentlich war er schon fast erwachsen, genau das spürte sie jetzt. Wenn das hier alles vorbei war, würde sie sich von ihm trennen müssen, wie gesagt, wenn alles vorbei war und sie es lebend überstanden hatte. ‚Glaubst du dein Freund lebt noch?’ fragte Drakos vorsichtig, er wusste, das sie auf dieses Thema empfindlich reagierte ‚Natürlich’ kam es auch prompt scharf zurück ‚Sie werden es nicht wagen ihn zu töten, sie brauchen ihn noch um mich zu erpressen’

‚Und...wirst du dich erpressen lassen?’ ‚Nicht, wenn ich es vermeiden kann, darum will ich, das er rechtzeitig gefunden wird’ nach kurzem Schweigen fragte sie ihn ‚Kannst du nicht helfen ihn zu finden?’ ‚Ich halte es für keine gute Idee, jetzt hier zu erscheinen....aber der Alte, dem du am ersten Tag begegnet bist, der kann dir bestimmt helfen.’ Sie dachte an die imposante Erscheinung des Drachens damals, er war riesig, dicke Muskelpakete waren unter der dunkelgrauen Haut zu erkennen, er hatte gefährlich spitze Stacheln auf seinem Rücken, die ganze Wirbelsäule entlang. Seine Zähne waren messerscharf genauso wie seine Krallen, auch an seinen gewaltigen Flügeln hatte er scharfe Krallen, die er wie Dolche benutzen konnte und der Blick seiner goldgelben Augen ging bis in den letzten Winkel ihrer Seele. Eine sehr majestätische Erscheinung, entsprechend hatte sie gehandelt.
 

Bei dem Gedanken diesen Drachen wiederzusehen schauderte es sie, irgendwie hatte sie das Gefühl, das er keine Lust haben würde, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. ‚Wo finde ich ihn’ ‚Reite östlich an den Gräbern vorbei, er wird dich finden’ Sie bemerkte, das Baltrok und Rowina sie fragend ansahen, sie war so in Gedanken versunken, das sie den Beiden nicht mehr zugehört hatte. Sie wandte sich an Baltrok „Ist der schwarze Hengst hier in der Nähe, du weißt schon, der, den ich damals geritten habe“ er nickte „Es ist schon ziemlich unheimlich, er kam eine Stunde vor euch hier an, fast so als hätte er gewusst, das ihr kommt.“ Man konnte sehen das er sich unbehaglich fühlte „Er hält sich vor den Toren auf, er wird sicher kommen, wenn ihr nach ihm ruft“ sie hob fragend eine Augenbraue „Naja....“ beantwortete er die stille Frage „....niemand hat mehr versucht ihn zu zähmen, besser gesagt, niemand würde es wagen ihm nachzustellen. Jeder weiß, er gehört zu euch und keiner möchte euren Zorn auf sich ziehen“ Schon im gehen sagte sie „Ich bin am frühen Abend wieder zurück“ dann eilte sie vor die Tore der Stadt.

Al Djura war nur eine kleine Garnisonsstadt, in der man von den Soldaten und ihren Familien lebte. Sie lag abseits der Handelswege, weswegen sich nur wenige Händler hier einfanden. Der Bedarf dieser Stadt wurde durch das Umland gedeckt, das heißt durch Bauern, Jäger und die wenigen festen Händler, die hierher kamen. Sogar einige Fischer fanden ihr auskommen. Natürlich war hier alles an Handwerk vertreten, was man für eine Stadt und seine Bewohner brauchte. Vor allem gab es hier gute Waffenschmiede, Serena konnte sich davon überzeugen, sie suchte damals nach einem Schwert für sich, weil sie das Drachenschwert ihres Waffenmeisters noch nicht benutzten wollte. Die Stadt hatte sich nicht viel verändert, seit ihrem letzten Besuch, obwohl hier mehr Zeit als in ihrer Welt vergangen war. Man hatte sie auch nicht vergessen, als sie durch die Straßen eilte, machten die Leute ihr ehrfurchtsvoll Platz, sie bedankte sich mit leichten Kopfnicken. Dann stand sie vor den Toren der Stadt, sie sah in die Ebene, stieß einen schrillen Pfiff aus, der wenig später von einem freudigen Wiehern des Hengstes erwidert wurde. Im wilden Galopp kam er heran, stoppte genau vor ihr und stubste sie vorsichtig an „Hallo mein Schöner, hast du Zeit für einen Ausritt“ begrüßte sie ihn, er drehte ihr die Flanke zu, mit einem Satz war sie auf seinem Rücken, kaum das sie saß, tänzelte er herum und wie der Sturmwind jagte er davon.
 

Sie hatte die Gräber passiert und trabte weiter in Richtung Berge, inständig hoffend der Drache würde sich bald zeigen. Sie folgte einer Senke, hinter einer Biegung blieb der Hengst abrupt stehen, direkt vor ihm lag der Drache, den sie gesucht hatte, er schien zu schlafen. Jedenfalls hatte er den Kopf auf dem Boden gelegt, hielt die Augen geschlossen. Serena kam sich auf einmal ziemlich klein vor, fand den Gedanken, dieses Geschöpf um Hilfe zu bitten, absurd, sie wendete ihr Pferd, um wieder fortzureiten „Wieso gehst du wieder? Du hast mich gesucht und gefunden, nur um gleich wieder umzudrehen?“ er richtete den Blick seiner goldgelben Augen auf sie „Oder fürchtest du dich vor mir?“ sie sprang vom Pferd machte ein paar Schritte auf den Drachen zu, verbeugte sich „Nein, ich habe keine Furcht vor euch“ „Und wenn ich dich nun töten wollte?“ sie lächelte „Dann hättet ihr es schon bei unserer ersten Begegnung getan, nicht wahr?“ das Grinsen des Alten glich dem Zähnefletschen eines Hundes „Stimmt...“ bestätigte er „....also, was begehrst du von mir?“
 

Sie erklärte es ihm und wartete auf seine Antwort, mit der er sich lange Zeit ließ „Hm.....ich fürchte ich kann dir nicht helfen, meine Liebe, so gern ich es auch würde“ die Enttäuschung konnte sie kaum verbergen, die diese Worte in ihr hervorriefen, sie schloß kurz die Augen um sich wieder zu sammeln ‚Sag ihm, er muss dir helfen’ drängte Drakos, sie schüttelte den Kopf und sagte „Verzeiht, das ich euch mit meiner Bitte belästigt habe“ sie wandte sich um und ging „Warte.....“ rief der Alte hinterher „...du bist enttäuscht, das kann ich sehen, aber warum beharrst du nicht auf meine Hilfe?“ „Hätte es denn Sinn.....“ sie sah kurz über ihre Schulter zurück „.....wohl nicht. Es war vermessen von mir darauf zu hoffen, das ihr mir meinen Wunsch, erfüllen würdet. Er muss meinetwegen leiden, ich kann diesen Gedanken kaum ertragen...... Dieses Land steht vor einem Krieg, einem Krieg der bis vor kurzem nicht der meine war....Jeder hier bringt Opfer, aber ich will nicht ihn opfern für eine Sache, mit der er nichts zu tun hat, das hat er nicht verdient.“ Ihre Stimme erstarb, Tränen rannen über ihr Gesicht. Sie drehte sich zum Drachen um „Versteht ihr, mein Stiefvater ist hier, um mich hierher zu locken, um mit mir abzurechnen, hat er Seto entführt. Wenn ich den einen finde, werde ich auch den anderen finden, dann wird passieren, was immer auch passieren muss.“

„Ich verstehe dich gut....“ sprach der Alte „....nur das du nicht einen Gegner haben wirst, sondern zwei – Rupert, deinen Stiefvater und Rudger, der versucht hat dich für seine Zwecke zu missbrauchen – ist dir nie die Ähnlichkeit zwischen den beiden aufgefallen?“ verwirrt schüttelte sie den Kopf, woher kannte er den Namen ihres Stiefvaters, ihr Kopf schmerzte „Die beiden sind Brüder, eineiige Zwillinge, um genau zu sein. Du musst dich also vor beiden in Acht nehmen. Was deine Bitte betrifft, du besitzt alles nötige um deinen Freund zu finden.... Du solltest jetzt nach Hause zurück kehren“

Sie hatte noch viele Fragen, doch der Drache erhob sich, streckte seine mächtigen Flügel „Noch eins...“ er stand in voller Größe vor ihr „...reite in drei Tagen bei Sonnenaufgang in diese Richtung, du musst in die Drachenberge, dort wirst du lernen, wie du dem vereinten Bösen begegnen kannst.“

Er bewegte seine Schwingen, stieß sich vom Boden ab, schraubte sich in die Luft und flog Richtung Berge davon.

Gedankenverloren machte sich Serena auf den Heimweg, sie hatte viele Fragen und Drakos war ihr nicht sehr behilflich Antworten zu finden. Als sie sich der Stadt näherte spürte sie eine Veränderung, wachsam ritt sie näher, als sie den letzten Hügelkamm erklommen hatte, erstarrte sie. Vor sich sah sie ein großes Heer, das vor der Stadt sein Lager bezogen hatte. Es reichte fast um die ganze Stadt herum „Tja...“ murmelte sie „...wie kommen wir da jetzt durch?“ Gerade als sie erwog umzukehren, wurde sie entdeckt ‚Toll’ dachte sie ‚und jetzt?’ Drakos meinte ‚Frechheit siegt, du sitzt auf dem besten Pferd, das je unter dieser Sonne gewandelt ist, galoppiere doch einfach durch ihre Reihen. Bis die begriffen haben, was los ist, hast du die Stadt schon erreicht.’ „Ich soll einfach dadurch reiten?... Einfach so?..... Hm.... na Schwarzer, sollen wir?“ Der Hengst nickte, setzte sich augenblicklich in Bewegung, im leichten Galopp ritt sie auf das Lager zu, jede Sehne und jeden Muskel zum zerreißen gespannt.
 

Dem Gefangenen schmerzte jeder Knochen im Leib, er hatte noch nie auf einem Pferd gesessen, jetzt musste er den ganzen Tag auf einem verbringen. Zwar hatte er nach einer Weile herausgefunden, wie man locker auf dem Tier sitzen konnte ohne ständig durchgeschüttelt zu werden, aber es war dennoch anstrengend, zumal die Gruppe ein hohes Tempo an den Tag legte. Als gegen Abend endlich Rast gemacht wurde, zerrte man ihn unsanft vom Pferd, seine Beine versagten im auch sogleich den Dienst „Na mein Hübscher....“ stichelte Rupert „....keine Kraft mehr? Glaub ja nicht, das du es dir bequem machen kannst...“ an Boris gewandt befahl er „.....bindet ihn dort an den Baum, der soll nicht meinen, er sei hier auf Erholung“

„Keine Erholungsreise?....“ spöttelte der Braunhaarige „....Schade, dann kann ich mich beim Veranstalter auch nicht wegen des schlechten Animationsprogramms beschweren? Wirklich bedauerlich“ Kaum das er ausgesprochen hatte, bekam er eine schallende Ohrfeige, die ihn unweigerlich von den Beinen gefegt hätte, wenn ihn dieser Boris nicht festgehalten hätte. „Noch ein Wort und du sagst nie wieder etwas“ Serenas Stiefvater bebte vor Zorn, sein Bruder versuchte ihn zu beruhigen „Noch kannst du ihn nicht umbringen, Idiot, wir brauchen ihn noch“ „Wer sagt, das ich ihn umbringen will, ich kann ihm auch die Zunge rausschneiden, dann kann er auch nichts mehr sagen“ „Später.... später kannst du mit ihm machen was du willst. Im Augenblick muss er vollständig bleiben“ ‚Tolle Aussichten’ dachte der Geschlagene düster, inzwischen hatte ihn der Kahlköpfige an den Baum gebunden, die Fesseln schnürten ins Fleisch, bei seinem malträtierten Körper, fiel das nicht weiter auf.

Rudger kam auf ihn zu „Deinetwegen wollte sie also immer wieder zurück? Hm, dann bist du Mitschuld daran, das mein Plan gescheitert ist. Sag, was hat sie dir alles erzählt, über das Land, in dem sie geboren ist, über das sie herrschen sollte, du bist überrascht, die dumme Zicke hat das ausgeschlagen, sie weigert sich die Krone anzunehmen. Eigentlich auch gut so, sie hat meine Herauforderung angenommen, bald wird sie mit mir kämpfen, hahahaha, um das Blutvergießen vieler Unschuldiger zu vermeiden. Sie wird keine Chance haben, mein Bruder und ich werden uns vereinen, dadurch werden wir jünger und stärker werden, da sie nicht gelernt hat ihre ganzen Fähigkeiten zu nutzen, wird sie Sterben. Mal sehen, vielleicht darfst du dabei zugucken, Muhahahaha“ Seto stöhnte innerlich, warum musste er eigentlich immer solche Psychogegner haben? Ganz normale würden ihm schon reichen.
 

Sie hatte keine Ahnung, ob das vor ihr Freund oder Feind war, sie zog ihr Schwert, bereit sich zu verteidigen, im Angesicht der Übermacht ein wahnwitziges Unterfangen, aber sie vertraute auf ihre Fähigkeiten, Drakos und auf ihr Reittier. Der Schwarze legte an Tempo zu, die Männer im Lager hatten sie entdeckt, das heißt, erst sahen sie nur einen Reiter auf einem prächtigem, schwarzem Hengst, der oben auf dem Hügelkamm die Lage sondierte, um dann furchtlos auf sie zu zureiten. Beim näherkommen sahen sie, das es sich um eine junge Frau handelte, die mit gezogenem Schwert auf sie zugaloppierte. Einige erkannten sie jetzt, ein Raunen ging durch die Reihen und als der Hengst das Lager erreichte wurde ihnen Platz gemacht. Schnell bildete sich eine Gasse durch die sie ritt, Serena drosselte das Tempo etwas, aufmerksam sah sie sich um, erkannte in den Gesichtern der Männer eine Mischung aus Ehrfurcht und Bewunderung, was sie selbst am meisten wunderte, alle hielten die Waffen gesenkt. Urplötzlich kam sie sich einsam vor, trotz der großen Menschenmenge war es totenstill, kein Laut war zu hören, nur das Geräusch ihres galoppierenden Pferdes unterbrach diese Stille.

Endlich hatte sie das Lager hinter sich und freien Blick auf die Stadttore, vor den Toren hatte sich eine kleine Gruppe Reiter versammelt, die sich ihr zu wendeten, erleichtert erkannte sie Baltrok, der auf seinem grauen Hengst saß und die Person, die einen feinen Rotfuchs ritt, einen Rotfuchs, den sie hier nur einziges mal gesehen hatte, war Gunnar. Sie grinste erfreut „Gunnar, was treibt euch hier her? Sind das...“ sie deutete hinter sich „...eure Leute?“ „Ihr seid es, die mich her zog. Ja, das sind meine Leute, ich hatte euch doch versprochen, das ihr eine Armee haben werdet, wenn ihr sie braucht“ grinste er zurück, überrascht sah Baltrok von einem zum anderen „ Ihr kennt euch??“ lachend nickte Serena „Ja, ...ich lernte ihn kennen, kurz nach dem ich dich in diesem Waldstück getroffen hatte, du weißt schon“ Baltrok schluckte, als er an diese Begegnung dachte, unangenehm berührt hüstelte er und wandte sich an Gunnar, der übrigens ein Bruder von ihm sein könnte, sie waren von gleicher Größe und Statur, nur das Gunnar kastanienbraunes Haar und grüne Augen hatte.
 

„Nun sagt endlich, warum ihr hier seid. Ihr wolltet mit der Herrin reden, nun, sie ist hier, also sprecht“ Ernst sah Gunnar auf Serena, dann sprang er vom Pferd „Herrin, dieses Land steht vor einer grausamen Schlacht, es ist zerrissen und in eurer Macht liegt es, dieses Land wieder zu einen....“ er fiel vor ihr auf die Knie „.....meine Königin, ich biete euch meine Dienste und die meiner Leute an, um euch bei dieser schweren Aufgabe zu unterstützen. Seid so gnädig und nehmt sie an“ Serena war sprachlos, sie würde tun was in ihrer Macht stand, ja, aber sie war keine Königin, die ganze Zeit hatte sie sich gegen diesen Rang gewehrt. Nie wollte sie dieses Amt haben, das man ihr ständig aufdrängen wollte, sie setzte an um zu widersprechen, als ihr Blick auf die Soldaten ringsherum fiel. Ausnahmslos alle hatten sich vor ihr verbeugt, knieten vor ihr nieder, selbst Baltrok und die Leute aus der Stadt. Flammende Röte schoss ihr ins Gesicht, einen kleinen Augenblick war sie froh, das ihr niemand ins Gesicht sah. Sie musste ein paar Mal ansetzten um sprechen zu können, aber dann war ihre Stimme klar und weithin vernehmbar „Ich nehme eure Dienste im Namen Gesyrias an, doch bitte ich euch, seht mich nicht als eure Königin, denn ich bin es nicht“ der letzte Teil des Satzes ging in Jubel unter, die Soldaten feierten ihre Königin, die es gar nicht sein wollte. ‚Lass sie....’ meldete sich Drakos wieder ‚....sie brauchen das jetzt’ sie gab auf.
 

Nach einer Weile ritten Gunnar, Baltrok und Serena in die Stadt. In der Kommandantur hatte Serena ein Zimmer, jedenfalls war das am Morgen so, jetzt bewohnte sie das ganze Gebäude. Das ging ihr dann doch zu weit, nach zähen Ringen setzte sie sich durch und bewohnte nur zwei Zimmer, mehr als genug, wie sie fand. Der größte Raum dieses Gebäudes, wurde der Audienzraum, Baltrok bestand darauf, denn sie brauchten nun mal einen Raum in dem viele Menschen auf einmal empfangen werden konnten.

Später bat sie Rowina zu sich, sie erzählte ihr von dem Gespräch mit dem Drachen „Meine Herrin, die Drachen sprechen meistens in Rätseln, wenn er sagt, ihr habt alles nötige um euren Freund zu finden, stimmt das auch. Aber das größte Rätsel seit immer noch ihr selbst, nach alten Überlieferungen, seit ihr die erste, die sich mit den Drachen direkt unterhalten kann, ihr braucht kein Medium dazu. Das heißt, ihr könnt die Hüter der Drachen umgehen, wenn ihr es wollt......Ihr solltet jetzt schlafen, es werden bestimmt anstrengende Tage.“ Damit ging sie und ließ Serena mit einem Berg Fragen zurück, sie seufzte, ob man ihr jemals ihre Fragen beantworten würde.
 

Sie schlief sehr schlecht in dieser Nacht, Albträume quälten sie, aber mitten im schlimmsten Geschehen, tauchte ihre Mutter auf, obwohl sie kaum noch Erinnerungen an sie hatte, wusste sie, dass sie es war. Ihre Mutter hielt ihr die Kette mit dem Medaillon hin, an ihrer Seite tauchte ein älterer Mann auf, ihr Großvater, sie erkannte ihn aus Erzählungen, er reichte ihr das Drachenschwert. Ihre Mutter lächelte sie an und sagte sanft „Das ist alles was du brauchst, um deinen Liebsten zu retten, du musst dich aber beeilen, deine Feinde sind nicht geduldig“ Schweißgebadet wachte die auf, wieder ein Rätsel, das hasste sie an diesem Land, die ewigen Rätsel. Sie hatte alles, hatte der Drache gesagt, genau wie ihre Mutter eben. Sie hatte alles.... das Schwert..... das Medaillon....sie hatte alles.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Thuja
2008-01-24T16:19:42+00:00 24.01.2008 17:19
das war mal wieder ganz großes klasse.
Fantastisch
nur leider viel zu kurz :C
Man will immer gar nicht aufhören lesen, weil man so gefesselt ist.

Seto kann einen Leid tun. In der Gewalt dieser Brutalos. Wenn ich mir das vorstelle, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Aber sein Sarkasmus ist echt witzig. Passt irgendwie zu ihm.

Bewundert hab ich auch deine Beschreibung vom Drachen und sein Auftreten. Er wikrte dadurch sehr majestätisch, also genau so, wie man es von einem so großes Wesem erwartet
im gegensatz zu ihm steht ja dann wohl Drako. Süßer Kleiner Fratz irgendwie, obwohl man ja bei ihm auch nicht wirklich von klein sprechen kann, immerhin wird er ja langsam erwachsen. Aber sein Spruch mit Frechheit siegt. Das konnte nur von ihm kommen.

Das die beiden Zwillinge sind war ein ziemlich großer Schock, aber coole Idee. Solche Überraschungen lassen die Geschichte noch lebhafter wirken. Gelingt nicht vielen sowas einzubauen, also Hut ab

und Selena war mir wie immer total symphatisch. ich liebe sie einfach. Sie hat einen bewundernswerten Charakter.

Ich freu mich schon wenn es weiter geht. was wird wohl geschehen. Wird Seto sehr Leiden müssen oder kann Selena ihn rechtzeitig befreien?
Wird es zu einer großen Schlacht kommen oder kann der Krieg verhindert werden.
hach hoffentlich kommt bald das nächste Kapitel
Von:  risuma
2008-01-23T21:39:28+00:00 23.01.2008 22:39
Hallo.

Jetzt wird's spannend.
Serena hats nicht leicht: Einer Bestimmung folgen, einen Platz einnehmen, den sie nicht einnehmen will und der Mensch, den sie am meisten liebt in der Hand des Menschen, den sie am meisten hasst.
Doch zum Glück hat sie Freunde an ihrer Seite und eine Fähigkeit, von der ihre Gegenspieler hoffentlich (bitte,bitte) nichts wissen.

Weiter so, ich liebe solche "Heldenepen".

risuma
Von:  Schreiberling
2008-01-23T19:29:47+00:00 23.01.2008 20:29
Hallo.
Jepp ein bissel Zerstreuung tut echt gut.
Ich bin entzückt.
Natürlich hat Seto die Arschkarte gezogen, aber der Gedanke von ihm, dass er es immer mit Psychos zu tun hat, stimmt schon. HIHI
Serena wird das schon machen.
So ein Pferd wie den Schwarzen, will ich übrigens auch.
Der ist echt klasse.
Frechheit siegt, dass muss ich mir merken.
HAHA
Jedenfalls freu ich mich schon auf die Schlacht.
VLG


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