Zum Inhalt der Seite

Das Herz des weißen Drachen

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 3

Kapitel 3
 

„Sie müssen ins Büro kommen.“ Roland versuchte gerade Serena zu überreden mit ihm in die Firma zu kommen. Sein Boss war noch nicht zurück und die junge Frau vor ihm kannte sich nun mal am besten in dem Geschäft aus. Sie war ja eigentlich Kaibas rechte Hand. Nur Serena hatte so gar keine Lust mehr für die KC zu arbeiten. Ihr hingen noch die Vorwürfe ihres Chefs in den Ohren, was bildete der sich überhaupt ein. Schließlich war sie Sekretärin und kein Bodyguard, hätte er sein Versprechen eingehalten wäre wohl nichts passiert, aber nein, der Herr musste ja wieder arbeiten.

Im Moment war sie sowieso unentschlossen, sollte sie ihren Plan unverdrossen umsetzen oder erstenmal herausfinden, wer hinter dem Entführungsversuch steckt. Sie glaubte nicht, das es bei diesem einen Übergriff bleiben würde. Nur der Gedanke, das Mokuba Ziel dieser Übergriffe sein könnte, beunruhigte sie. Wenn sich schon einer an dem älteren Kaiba rächen will, sollte er doch den jüngeren aus dem Spiel lassen und sich direkt mit dem Älteren auseinander setzten.

Ihr Kopf schmerzte noch leicht und das grübeln machte es nicht besser. Hartnäckig hielt Roland ihr ihre Jacke entgegen, die er inzwischen geholt hatte, er war fest entschlossen Serena mit ins Büro zu nehmen, ob sie nun wollte oder nicht. Schließlich stand das Wohl der Firma auf dem Spiel und damit auch das seines Bosses. „Okay....“ seufzte Serena „....ich zieh mir nur schnell was anderes an.“ Sie bekam eindeutig zu wenig bezahlt, für ihren Job, aber das war ja eh egal, sie war auf das Geld ja nicht angewiesen.
 

Unterdessen lag Seto Kaiba auf seinem Bett im Hotel und starrte die Zimmerdecke an. Seine Gedanken drehten sich um Serena Moriati, seine geheimnisvolle Sekretärin. Anders konnte er es nicht bezeichnen, diese Frau steckte voller Überraschungen. Inzwischen hatte er den genauen Verlauf der Entführung herausgefunden und verstand nun überhaupt nicht mehr, warum sie für ihn arbeitete. Irgendeinen Grund musste sie doch haben, er wusste nur zu gut das es extrem schwierig war für ihn zu arbeiten. Manchmal war er bewusst gemein zu seinen Sekretärinnen, vor allem wenn er merkte, das mehr Interesse für seine Person als für die Arbeit da war. Bei seiner jetzigen war es ganz anders, die schien für die Arbeit aufzugehen, sie lächelte und lachte bei Kollegen, hatte sie aber allein mit ihm zu tun, war sie distanziert und kühl. Dann war da noch ihr Freund, der seiner Meinung nach zu alt war für sie, außerdem wirkte er eher wie ein Bodyguard dennoch, er hatte sie sehr besorgt in den Arm genommen und für sie schien es keine fremde Geste gewesen zu sein. Mürrisch setzte er sich auf und nahm sich vor Serena genauer im Auge zu behalten.

Sein Bruder war immer noch nicht gut auf ihn zu sprechen. Nie hätte er gedacht, das eine Absage seinen kleinen Bruder so hart trifft. Hätte er doch auch gern erfahren warum sich Serena und Mokuba mitten in der Wildnis getrennt hatten. Darüber schwieg sein Bruder beharrlich und er könnte wetten, dass Serena ihm auch nichts sagen würde. Macht nichts, irgendwann würde er es schon erfahren.

Jedenfalls würde er ihr nicht kündigen, je länger sie in seiner Nähe war, desto mehr konnte er über sie und ihre Motive erfahren und nichts anderes bewog ihn dazu, da war er sich sicher.
 

Mokuba war immer noch sauer auf seinen Bruder und eigentlich war er auch sauer auf Serena. Wieso hat sie so heftig reagiert, was hat sie schon durchgemacht, dass es das rechtfertigte. Ja, er mochte sie von Anfang an, sie hatte immer Zeit gehabt, war mit ihm Essen gegangen und hier die Schneeballschlacht. Sogar Seto war aufgetaut, seit langer Zeit mal wieder. Ob er sich in Serena verliebt hatte? Nein, so kühl wie sie immer zu ihm war, aber vielleicht reizte ihn gerade das. Was, wenn Serena sich doch in seinen Bruder verliebt und er sie dann einfach sitzen ließe, wenn er seinen Spaß gehabt hatte? Das musste er verhindern, Seto durfte ihr nicht wehtun. Außerdem liebte er sie, da war er sich nun sicher und bei der nächst besten Gelegenheit würde er es ihr auch sagen.
 

Ein paar Tage später in der Firma trafen Serena und Seto das erste mal wieder aufeinander, aber er erwähnte den Entführungsversuch nicht mit einem Wort, lediglich Serena’s Brille nahm er ihr von der Nase und warf sie weg „ Ist doch sowieso nur Fensterglas, oder.“ Frostig sah sie ihn an, schwieg aber. Später kam auch Mokuba vorbei, sie sprach ihn an „Mokuba, ich möchte mit dir reden. Lass uns kurz ins Konferenzzimmer gehen, da sind wir ungestört.“ Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals, sie liebte ihn auch, das würde sie jetzt gleich sagen. Er hatte ihr heute seine Gefühle gestehen wollen nun kam sie ihm zuvor. „ Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig. Aber erst möchte ich dir das hier geben.“ Sie hielt ihm ein kleines Medaillon an einer feinen silbernen Kette hin. Es war ein kleines silbernes Oval auf dem ein Drache, der übrigens wie Kaibas weißer Drache aussah, eingraviert war. Doch bei genauerem hinsehen unterschieden doch, das Tier auf dem Schmuckstück, wirkte lebendig. Der Anhänger wurde von einer Klaue gehalten, man konnte dadurch das Medaillon nicht öffnen. „Es ist magisch, meine Mutter hatte es mir kurz vor ihrem Tod gegeben. Sie hatte immer gesagt im innern des Medaillon befinde sich eine Schuppe des weißen Drachens und die Magie dieser Schuppe würde den Träger vor allem Bösen schützen. Allerdings, als ich es trug war niemand mehr da, der mein flehen um Hilfe hätte hören können.“ Traurig sah sie die Kette an. „ Aber hier ist es anders, solltest du jemals in Not geraten und Hilfe brauchen, werde ich es wissen. Mein Leben ist irgendwie mit dieser Magie verknüpft. Warum und wieso, ich weiß es nicht und vielleicht werde ich es auch nie erfahren, aber sie ist da und wird dir helfen.“ Mokuba machte keine Anstalten die Kette zu nehmen, also nahm sie seine Hand legte sie hinein und schloss sie.

„Das kann ich nicht annehmen, sie gehörte schließlich deiner Mutter...“ er schluckte „...sie sollte dich beschützen.“ „Keine Sorge, meinen Schutzengel trage ich auf meinem Rücken.“ Verdutzt sah er sie an „Du hast ein Tattoo? Darf ich es sehen?“ lachend sagte sie „ Nein, ich ziehe mich bestimmt nicht für dich aus.“ Sie sah die Enttäuschung auf seinem Gesicht. „ Ach Mokuba, du bist wie ein Bruder für mich, du erinnerst mich an meinen älteren Bruder Cedric, ja wirklich, du hast etwas von seiner Art.“ Versonnen sah sie ihn an, viel Erinnerung hatte sie leider nicht mehr an ihren Bruder. Cedric war fünf Jahre älter als sie und war immer stolz darauf ihr Beschützer zu sein. Wie sehr er sie beschützt hatte erfuhr sie erst viele Jahre später, lange nach seinem Tod. „Du willst etwas von mir, dass ich dir nicht geben kann. Mehr als Freundschaft kann und will ich dir nicht geben, die aber von ganzem Herzen.“ Das war ganz und gar nicht das was er hören wollte „ Aber vielleicht wird im Laufe der Zeit mehr...“ er wusste nicht wie er sich ausdrücken sollte. Seufzend versuchte sie ihm zu erklären warum er sich keine Hoffnung machen brauchte. „ Mein Leben verlief bisher wie eine schlechte Tragödie im Theater.
 

Ich war noch ziemlich klein, als ich meinen Vater verlor, meine Mutter heiratete später wieder. Aber es war der Teufel persönlich den sie heiratete, nur hatte sie es zu spät erkannt, er zeigte seine wahre Natur erst viel später. Dann wurde mein Bruder brutal ermordet, schließlich starb meine Mutter als gebrochene Frau. Noch auf dem Sterbebett bat sie mich um Verzeihung, ein paar Wochen später wusste ich warum sie es tat.“ Bilder stiegen ihn ihr hoch, Bilder die sie vergessen wollte und doch nicht konnte. Sie starrte aus dem Fenster und sprach mehr zu sich selbst als zu Mokuba, er hielt fast den Atem an. Er bekam einen Einblick in ihr Leben, von Dingen die er sich nicht mal vorstellen konnte. Leise fuhr sie fort „ Mein Stiefvater kam eines Nachts zu mir und meinte ich müsse nun die Rolle meiner Mutter übernehmen. Das wäre ich ihm schuldig und er nahm sich was er wollte.“ „Warum hast du dich nicht gewehrt?“ fragte Mokuba entgeistert. Bitter lachte sie auf „Ich war Zehn, was glaubst du, habe ich gemacht? Ich habe mich verzweifelt gewehrt, doch er hat nur gelacht.

Jedes Mal wenn er kam habe ich mich gewehrt und immer zwecklos. Irgendwann habe ich aufgegeben ließ ihn gewähren, meine Seele zog sich an einen Ort zurück, den er nie erreichen konnte. Ich glaube, nur so habe ich das ganze überlebt.

Zwei ganze lange Jahre dauerte das an schlimmer konnte es nicht kommen. Tja, es kam noch schlimmer. Er fing an mich an seine Geschäftsfreunde zu verleihen, wehrte ich mich verprügelte er mich. Sie bekamen immer was sie wollten bis ich eines Tages zurückschlug. In mir hatte sich soviel Wut und Ekel aufgebaut das ich förmlich explodiert bin, ich schlug dem Typen, der gerade bei mir war, die Faust ins Gesicht mit Genugtuung spürte ich seine Nase brechen. Ich kratzte und biss wie nie zuvor in meinem Leben, die Konsequenzen waren mir egal es sollte nur aufhören. Zu zweit prügelten sie auf mich ein, solange bis sie glaubten ich sei tot, dann entsorgten sie mich wie Müll. Nur der Gedanke an Rache, daran das sie mir das alles bezahlen müssten hielt mich am Leben und noch eines habe ich mir geschworen...“ Sie sah Mokuba direkt in die Augen „.....niemals wieder rührt mich jemand an, wenn ich es nicht will. Wenn ich dich nicht mögen würde, hätte ich ganz anders reagiert. Verstehst du, in meinem Leben gibt es keinen Platz für die Liebe? Sie ist in mir vor langer Zeit schon gestorben.“ Betroffen meinte der junge Mann „Das wusste ich nicht, du hättest doch was sagen können.“ „Das ist keine Geschichte mit der man hausieren geht. Ein kleiner Tipp von mir, wenn du ein Mädchen küssen möchtest, frag sie einfach ob sie es auch möchte, dann bist du immer auf der sicheren Seite.“ Er nickte, dann legte er sich die Kette um den Hals und steckte sie unter den Pulli. „Danke, für die Kette und für dein Vertrauen.......“ er wusste nicht weiter. „Ist schon gut, geh jetzt, es ist spät geworden. Ich hab noch zu tun, dein Bruder reißt mir sonst den Kopf ab.“ Mokuba schmunzelte „Leicht dürfte es ihm aber nicht fallen.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Schreiberling
2007-10-31T14:10:03+00:00 31.10.2007 15:10
Nanu...
*dickes Fragezeichen im Gesicht hat*
Ich hatte hier doch schon ein Kommi hingeschrieben und jetzt isses weg????

Also sowas ist mir auch noch nie passiert.

Dann eben nochmal. Obwohl ich den genauen Wortlaut wohl nicht mehr hinkriege.

Serenas Story ist ja echt traumatisch. Kein Wunder, dass ihre Gedankengänge manchmal so ins Negative springen. Dass sie Mokuba alles anvertraut und ihm sogar ihr kostbarstes Gut schenkt, hat mich echt überrascht. Andererseits wenn Mokuba sie an ihren Bruder erinnert....
Ok.

Will trotzdem ganz schnell wissen, wie es weitergeht.
Also dann nochmal Tolles Kap und bis zum nächsten mal auch vielen Dank für die ENS.
VLG

Von:  Thuja
2007-10-29T08:28:32+00:00 29.10.2007 09:28
ich fand das Kapitel echt hammer, sowohl von Ausdruck als auch vom Inhalt.
Du schreibst echt schön.

Serenas Vergangenheit war wirklich, hmmm um es nett zu sagen, unschön. Das war richtig traurig zu lesen. Ich hatte totales Mitleid.
Doch das sie sich Mokuba anvertraut hat, zeigt ja schon, dass sie eine relativ enge Bindung zu ihm aufgebaut hat. Schließlich gehört dazu viel Vertrauen.

Frag mich nur wieso sie sich an der KC rächen will. Was hat diese ihr angetan? Schreib schnell weiter, damit ich es bald erfahr "g"


Zurück