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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Frei, wie ein Vogel

122 Frei wie ein Vogel
 

"Mist!" Der junge Slytherin sprang auf. Serina verlor durch die plötzliche Bewegung das Gleichgewicht und rutschte von dem Kissen. Der Verschluss mit dem Butterbier fiel um und hinterließ einen nassen Fleck auf dem Kopfkissen.

"Sei blos leise, ja?"

Noch ehe Serina überhaupt wusste, was los war, warf der Slytherin die Decke über sie und es wurde dunkel. Sie verharrte einen Moment und hörte, wie Severus Snape in das Zimmer trat und sich mit Regulus stritt. Vorsichtig krabbelte sie unter Decke auf die Bettkante an der Wand zu und ließ sich herunterfallen.

"HALT!"

Gerade im richtigen Moment, denn die Decke würde von dem Bett gerissen. Hätte sie nur einen Moment länger gebraucht, dann hätte Severus sie entdeckt. Serina war sich nicht sicher, ob das ihre Situation verbessert oder verschlechtert hätte, und sie wollte es auch nicht herausfinden. Sehnsüchtig starrte sie zu der offenen Zimmertür herüber und überlegte, wie sie diese ungesehen erreichen könnte. Was in Wirklichkeit nur wenige Meter waren kam ihr nun wie Kilometer vor und sie bezweifelte, dass sie schnell genug wäre. Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe. Sie wollte hier raus, und das möglichst schnell, doch wie?

Vorsichtig ging sie um den Koffer unter dem Bett herum und blickte sich weiter um. Nein, Regulus würde sie sicher entdecken, noch ehe sie die Tütschwelle erreicht hätte. Ihr Blick fiel auf den anderen Jungen und als sie an ihm herunter sah, kam ihr die rettende Idee.

"Der gute alte Snape. Schön, wenn man immer so ... adrett angezogen ist!" dachte sie grinsend.

Serina überlegte nicht lange, sondern konzentrierte sich, Das ohnehin schon winzige Mädchen schrumpfte noch weiter und schwarze Feder wuschsen, wo vorher Haut gewesen war. Sie war jetzt nicht mehr größer als eine Galleone und flatterte über den grüngemusterten Teppich auf die beiden Jungs zu.

Severus fast bodenlanger Umhang umspielte seine hagere Figur, ein Grund, warum man den Jungen nie ohne durch das Schloss gehen sah. Doch heute hatte der Unhang noch eine zweite Funktion, heute verdeckte noch etwas anderes. Der Rabe flog unter dem Saum des Umhags und setzte sich auf den rechten Schuh des Slytherins.

Als Severus sich in Bewegung setzte, wäre sie fast herunter gefallen und so krallte sie sich mit aller Kraft an dem Schnürsenkel fest, in der Hoffnung, aus den Kerkern heraus zu kommen.
 

Severus durchquerte den Gemeinschaftsraum, wo er mit Augustus Rookwood zusammenstieß. Der Junge mit dem länglichen, pockennarbigen Gesicht sah ihn neugierig an.

"Alles in Ordnung, Snape? Du siehst nachdenklich aus, was ist los?"

Severus schüttelte den Kopf. "Nichts weiter. Ich hab nur über Corvus verschwinden nachgedacht."

Augustus sah ihn an und fing herzlich an zu lachen. "Coole Aktion, was? Wer immer das Miststück hat, ich zahl ihm 1000 Galleonen, wenn er sie nie wieder laufen lässt!"

"Du hast keine 1000 Galleonen, Rookwood!" stellte Severus nüchtern fest und Augustus zuckte mit den Schultern.

"Na und? Die würde ich dafür schon auftreiben, und wenn ich Gringotts überfallen müsste!"

Severus schüttelte grinsend den Kopf, wobei sein Blick auf das schwarze Brett an der Wand fiel, und seine Augen wurden groß.

"Sag mal, ist das da etwa dein Ernst?" fragte er und sein Zimmergenosse sah ihn triumphirend an.

"Tja, die Idee ist dir wohl nicht gekommen, was? Ich werde mein Praktikum bei den Auroren absolvieren und mir mal ansehen, wie der Feind arbeitet! Kann ja nie schaden und außerdem wird mir das bestimmt einige Punkte beim Dunklen Lord verschaffen! Und wer weiß, vielleicht werd ich sogar wirklich meine Ausbildung dort machen!"

Severus sah sein Gegenüber fassungslos an. Er wusste, dass Rookwood aus Überzeugung zu den Todessern wollte, doch sich als Spion bei den Auroren einzuschleusen, dass traute er dem jungen Slytherin nun doch nicht zu. Severus Blick wanderte durch den Raum und blieb an einem blonden Mädchen hängen. Ja, auch er hatte sich für diese Seite entschieden, wenn gleich auch aus völlig anderen Motiven.

"Hey, Snape!" Augustus stieß ihn an. "Wenn Malfoy wüsste wie du seine Verlobte anstarrst, würde er dir bestimmt den Hintern weghexen!"

Severus riss sich zusammen und sah ihn ausdruckslos an. "Rede bloss nicht so einen Unsinn, verstanden? Ich will bestimmt nichts von Zissy, ich pass nur auf sie auf, wie ich es Malfoy versprochen habe!"

Augustus lachte leise. "Ja, schon klar, Alter. Und selbst wenn, sie würde sich eh nie mit dir einlassen!"

Severus atmete tief durch. Er wusste, dass sein Freund recht hatte, doch konnte er nichts gegen seine Gefühle für das Mädchen machen, außer sie in der tiefsten Ecke seines Herzens zu verstecken, wie so viele andere auch. Severus ließ ihn stehen und ging auf den Ausgang des Gemeinschaftsraumes zu.

"Hey, wo willst du denn hin? Wir haben doch heute keinen Unterricht mehr!" rief er Severus hinterher, doch der ging durch die Geheimtür in der Wand hinaus, als ob er ihn gar nicht gehört hätte.
 

Der Rabe saß geduldig auf Severus Schuh und putze sich sein Gefieder. Da es im Gemeinschaftsraum der Slytherin ziemlich laut war konnte sie von der Unterhaltung der beiden Jungs nicht viel mitbekommen. Doch wenn sie richtig gehört hatte, wollte Rookwood zu den Auroren gehen, was ihr ein lautes Krächzen entlockt hatte, das unter normalen Umstanden ein Lachen gewesen wäre. Dank des Geräuschpegels in dem Raum hörte sie aber auch niemand.

Als Severus sich erneut in Bewegung setzte war sie dennoch heilfroh, den sie wollte ncht unbedingt länger in diesem Raum bleiben als unbedingt nötig. Immerhin dürfte Regulus ihr Verschwinden mittlerweile bemerkt haben und sie suchen.

Da sie wegen des Umhangs nicht viel sehen konnte, achtete sie auf den Fußboden unter Severus Schuhen. Das dunkle Parkett des Gemeinschaftsraumes verschwand und der grobe Steinfußboden der Kerkergänge kam zum Vorschein.

"Puh, endlich draußen!" Ihr fiel ein riesiger Stein vom Herzen.

Severus schlug den Weg in die Eingangshalle ein und eilte die Marmortreppe empor. An der letzten Stufe blieb er jedoch hängen und kam ins Stolpern. Glücklicherweise konnte er sich gerade noch am Geländer festhalten, bevor er zu Boden stürzte.

"Verdammt noch mal ... Ich komm noch zu spät zu meinem Okklumentikunterricht bei Dumbeldore ... Und das nur wegen Corvus!"

Er raffte seinen Umhang vor der Brust zusammen und eilte schnellen Schrittes davon.
 

Serina hatte nicht ganz soviel Glück gehabt. Bei dem Fast-Sturz hatte sie den Halt verloren und war von Severus Schuh gefallen. Schnell hatte sie ihre Flügel ausgebreitet und war die Häfte der Treppe hinuntergeflattert, ehe sie sich gefangen hatte und landen konnte.

Die Eingangshalle war schon immer recht imposant gewesen, doch heute kam sie Serina gigantisch vor. Es waren nur wenige Schüler unterwegs und sie blieb im Schatten des Treppengeländers. Vorsichtig erhob sie sich wieder in die Lüfte und flog einige Stufen hinauf, ehe sie wieder in Deckung gehen musste, weil ihr der Hausmeister entgegen kam.

Für die gesamte Treppe brauchte sie einige Minuten und als sie endlich oben angekommen war musste sie ersteinmal verschnaufen. Es war noch ein weiter Weg bis in den Gryffindorturm.
 

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Peter war auf dem Weg in die Bibliothek und ging durch den Flur in 4ten Stock. Er wollte dort für einen Aufsatz in Alte Runen in einigen Büchern lesen, zumindest hatte er das seinen Freunden erzählt. In Wirklichkeit wollte er nur der angespannten Stimmung in ihrem Zimmer entkommen. Er überlegte, ob er nicht auch noch einen Abstecher in die Küche machen sollte, als er im Halbdunkeln etwas aus den Augenwinkeln wahrnahm - Da saß ein winziger Rabe vor ihm auf dem Treppengeländer.

Peter blieb stehen und rieb sich die Augen. Er beugte sich vor, als der Rabe anfing zu wachsen.

"Rina! Heiliger Merlin, wir suchen dich schon überall!"

Das rothaarige Mädchen erschien vor ihm und stieß einen tiefen Seufzer aus.

"Peter! Dich schickt der Himmel! Du wirst ja nicht glauben, was mir passiert ist!"

Der Rumtreiber starrte sie fassungslos an. "Du bist ... geschrumpft!?"

Serina sah an sich herunter und nickte. "Ja, gut, gewonnen. Du hast es doch erraten. Aber du musst mir helfen, ja?"

Peter lächelte sie an. "Natürlich. Mensch Rina, Padfood wird ausflippen, wenn er dich sieht!"

Er öffnete seine Umhängetasche und hob das Mädchen vorsichtig hinein.

"Pass aber da drin auf. Mir ist da mal etwas Bubotubler-Eiter ausgelaufen und ich weiß nicht, ob ich alles wieder raus gekriegt hab."

Serina rümpfte ihre winzige Nase. "Ich riechs!" sagte sie, ehe Peter seine Tasche wieder verschloss und die Treppe in den nächsten Stock hinauf lief.
 

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"Kannst du nicht mal endlich diesen dämlichen Spielplan weglegen, Prongs? Wir haben jetzt echt wichtigere Sorgen, als die Mannschaftsaufstellung für nächsten Sonntag!"

James sah von seinen Unterlagen auf. "Das weiß ich, Padfoot. Denkst du, ich mach mir keine Sorgen um Rina? Aber solange wir nicht wissen wo sie steckt können wir eh nichts tun und als Mannschaftskapitän hab ich nunmal eine gewisse Verantwortung dem Team gegeüber und ..."

"Was willst du denn damit sagen, Prongs? Was bitte machst du da?"

Sirius sprang von seinem Bett auf und war mit einem Satz bei seinem Freund. Ungläubig starrte er auf das Pergament, das auf James Bett lag.

"Du ... Du hast sie bereits ausgewechselt?"

"Padfoot ..."

"Du hast bereits einen Ersatzsucher bestmmt?"

"... das ist doch nur für den Notfall!"

"Denkst du, du könntest sie so leicht ersetzten?"

"Nein, natürlich nicht, aber ..."

"Dann such dir am Besten auch gleich einen neuen Treiber, denn ohne Rina spiel ich auch nicht!"

"Padfoot! Das ist doch totaler Blödsinn!"

"Könntet ihr Zwei vielleicht mal aufhören, euch hier anzubrüllen? Ihr seid nicht alleine! Heiliger Merlin, wie soll man da vernunftig arbeiten?"

Remus sah die beiden Rumtreiber streng an, die auf der Stelle verstummten.

"Na bitte, geht doch!"

Remus schwenkte seinen Zauberstab über einem Kessel, in dem kleine blauleuchtende Kugeln schwebten.

"Moony? Was machst du da eigendlich? Wie eine Hausaufgabe sieht das nicht gerade aus."

James schwang seine Beine über die Bettkante und sah neugierig zu dem blonden Jungen herüber.

"Das wird ein Lokalisationszauber. Und da der nicht gerade einfach ist muss ich mich konzentrieren, also seid bitte mal für 5 Minuten still!"

Sirius lehte sich gegen Remus Bettpfosten und runzelte die Stirn. "Und wozu ist der gut?"

Remus verdrehte seufzend die Augen. "Wenn alles klappt, dann verraten uns diese Kugeln wo Rina steckt!"

"ECHT?" Sirius beugte sich weiter vor, wobei er gegen den Kessel stieß und die Kugel anfingen, wie wild umher zu wirbeln.

"Verdammt Padfoot, pass doch auf! Jetzt hast du ..." Remus griff blitzschnell nach dem Kessel, damit er nicht umkippen konnte. Plötzlich löste sich eine Kugel aus der Menge und schwebte einige Zentimeter über dem Kessel.

"Oh ... Warte ... Sieh doch ..."

Ganz langsam schwebte sie weiter in die Höhe und tanzte in dem Zimmer der Rumtreiber umher. Die drei Jungs follgten ihr mit ihren Blicken. Sie schwebte zur Zimmertür, wo sie einige Mal auf und ab hüpfte, ehe sie aufleuchtete und verpuffte. Sirius drehte sich verwirrt zu seinem freund um.

"Und was ... heißt das jetzt?"

Remus blätterte in einem Buch, das neben ihm lag. "Tja also ... Wenn ich alles richtig gemacht habe müsste Rina hinter der Tür stehen."

Siruis eilte zu der Zimmertür und riss sie auf.

"Hm, das war nichts, Moony!" sagte er enttäuscht und trat beiseite, um einen schwer schnaufenden Peter in das Zimmer zu lassen.
 

"Freunde ... ihr werden nie ... raten ... was ich ... in ... meiner Tasche ... hab!"

"Was bist du denn so aus der Puste, Wormtail?" fragte James und Peter stütze an dessen Bett ab.

"Bin ... gerannt!"

"Wolltest du nicht in die Bibliothek, sag mal?"

Peter nickte.

"Und du bist die ganzen Treppen hier wieder hoch gerannt?" James hob überrascht eine Augenbraue, als Peter erneut nickte.

"Wow! Das muss ja was tolles sein, das du da hast!" sagte Sirius sarkastisch und der kleine Rumtreiber grinste ihn an.

"Wir dich von den Pfoten haun, Padfoot!"

Er stellte seine Tasche vorsichtig auf James Bett ab und öffnete sie. Die anderen Rumtreiber sahen sich fragend an, als die Tasche sich leicht bewegte und ein winziges, rothaariges Mädchen heraus kletterte .

"Boah Peter, das stinkt ja vielleicht da drin! Ehrlich, voll widerlich! Besorg dir blos mal eine neue Tasche!" Serina hielt sich noch immer die Nase zu.

James Unterkiefer klappte sprachlos herunter und Sirius ging langsam vor dem Bett in die Hocke.

"R ... Rina?"

Serina drehte sich zu ihm und lächelte ihn an.

"Hi, Süßer!" sagte sie und Peter betrachtete grinsend seine perplexen Freunde.

"Ich hab doch gesagt, dass es euch umhaut!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-10-15T15:55:36+00:00 15.10.2008 17:55
Ich stell mir Serina als kleinen Raben so süß vor. Wenn sie dann so groß wie ein Geldstück, wie könnte Peter sie dann überhaupt sehen?
Aber ich bin froh, dass Rina jetzt wieder bei ihren Jungs ist^^
Hoffentlich wird sie noch groß, vor dem Quidditschspiel.
Also das Chap war echt toll.
Schreib ganz schnell weiter.
Liebe Grüße
klein stromy
Von:  Krylia
2008-10-10T22:32:53+00:00 11.10.2008 00:32
Schön, dass Peter auch mal helfen kann.
War wiedermal ein lustiges Kapitel. Ich freu mich schon aufs nächste.


LG,
Krylia
Von:  QueenZombie
2008-10-10T19:43:23+00:00 10.10.2008 21:43
JAAA x3 *freu* so hats also rina geschafft rauszukommen ^^
voll gute idee xD aber du hast ja nur gute ideen x3
interessiert mich wies weiter geht x3
lg
Von:  AiWi
2008-10-10T11:40:03+00:00 10.10.2008 13:40
das war gut. vor allem das ende war lustig, mit peter und seiner Tasche *puuuh*
XD
mach schnell weiter, muss ja rausfinden wie sie die arme Serina wieder groß kriegen.
lg AiWi


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