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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Verschwunden

81 Verschwunden
 

Die Schüler standen in der Eingangshalle und warteten darauf, endlich ins Dorf gehen zu dürfen. Remus blickte sich um.

"Suchst du jemanden?" fragte Lily und er nickte.

"Ja, Wormtail. Ich hab ihn schon den ganzen Morgen nicht gesehen."

"Der wird schon wieder auftauchen." entgegnete Sirius gelangweilt. "Wahrscheinlich hat er keine Lust, zwischen den ganzen Pärchen rumzuhängen."

"Kann ich gut verstehen." sagte Dorcas.

"Genug geredet, Leute. Es geht los!" James zog seinen Winterumhang fest und die Gruppe folgte dem Strom der anderen aus dem Schloss.
 

Sie gingen über die verschneiten Wege am See entlang und Sirius konnte es nicht lassen, seine Freunde mit Schneebällen zu bewerfen. Als sie im Dorf ankamen waren sie über und über mit Schnee bedeckt und ihr erster Weg führte sie in den Honigtopf.
 

Serina musste beim Anblick ihrer Freunde grinsen. Sie war nämlich nicht die Einzige, die hier ihren Vorrat aufstockte, wie die Körbe der anderen Gryffindors bewiesen. Dafür war sie die Erste, die alles zusammen hatte und sich an der Kasse anstellte.

Frank stand vor den Regalen mit Süßigkeiten und sein Blick fiel in den großen Wandspiegel. Er sah Serina und runzelte verwundert die Stirn, als die Verkäuferin ihre Sachen in die Tüte packte.

Alice stupste ihren Freund an. "Hey, was hast du?"

Er drehte sich zu ihre um und verzog das Gesicht. "Ich wusste ja schon immer, dass die Rumtreiber schräg drauf sind, aber Rina ist echt die Härte. Die hat doch wirklich diese Blut-Lollies gekauft!" Er zeigte auf das Glas, wo die Lutscher mit Blutgeschmack drin waren.

Alice schüttelte den Kopf. "Quatsch! Das hat sie nicht! Warum sollte irgendjemand diese ekligen Dinger kaufen? Du hast dich bestimmt geirrt!"

"Hab ich nicht!" sagte er und beobachtete das Mädchen, das jetzt mit einem zufriedenen Lächeln auf die anderen wartete.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Peter starrte geschockt in den Spiegel. "Das … Das gibt’s doch nicht!"

Er hob einen Zahnputzbecher hoch, der wie von Geisterhand im Spiegel tanzte, und ließ ihn vor Schreck fallen.

"Oh, diese Mistkerle!" rief er plötzlich. "Die haben den Spiegel verhext!"

Wütend stapfte er durch den Schlafsaal, riss die Zimmertür auf und trat auf den Flur. Er ging die Treppe hinunter und durch den Gemeinschaftsraum. Aus den Augenwinkeln sah er die großen Fenster und blieb verwundert stehen. Der Raum spiegelte sich schwach in den großen Scheiben aber auch hier war er nicht zu sehen.

"Oh, die sind gut! Die haben sich ja richtig Mühe gegeben."

Peter kannte die Streiche der Rumtreiber nur zu gut. Dass er selber aber mal eines ihrer Opfer werden sollte, daran hatte er nie im Leben gedacht. Er stieg durch das Porträt, um seine Freunde zusuchen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Maureen sah, wie das Porträt zum Gemeinschaftsraum auf- und wieder zu schwang.

"Ist was?" fragte Gwendolin sie und Maureen schüttelte irritiert den Kopf.

"Die Fette Dame spinnt heute ein bisschen." sagte sie. Maureen hatte niemanden durch das Porträt steigen sehen.

Gwendolin runzelte die Stirn. "Wovon redest du? Ach, ist ja auch egal, wir sollten langsam los, oder willst du etwa heute hier bleiben?"

Sie erhob sich und stieg durch das Porträt, ohne auf eine Antwort zuwarten. Maureen eilte ihr hinterher und Gwen sah an dem Geländer hinunter in die Eingangshalle.

"Oh Mist, die gehen schon los! Wenn wir Hogsmeade verpassen, nur weil du so lange vor dem Spiegel gebraucht hast, dann rede ich nie wieder ein Wort … UPS!"

Gwendolin war auf dem Weg zur Treppe, als sie stolperte und hinfiel. Maureen half ihr beim aufstehen.

"Ist ja kein Wunder, bei diesen Schuhen!" Sie zeigte auf Gwendolins knallrote Pumps und fragte sich, wie man auf den Absätzen überhaupt laufen konnte. Noch dazu bei dem Schnee draußen.

"Ach, sei still, Maureen! Die hat mein Dad aus Rom mitgebracht, das sind richtige Designerschuhe! Und jetzt beeil dich gefälligst, sonst müssen wir doch noch hier bleiben."

Die beiden Gryffindormädchen liefen die Treppen hinunter, was bei Gwendolin ziemlich merkwürdig aussah.
 

Peter stand im Gang zum Gryffindorgemeinschaftsraum, und blickte den beiden Mädchen ungläubig hinterher.

Das sich Gwendolin freiwillig neben ihn stellte, hatte ihn schon sehr verwundert. Aber als sie über seinen Fuß stolperte und ihn dafür nicht zur Schnecke machte, kam ihm langsam der Verdacht, dass hier etwas nicht stimmte.

"Sie hat einfach durch mich hindurch gesehen, als wenn ich gar nicht da wäre!"

Er ging nachdenklich die Treppe hinunter und zwei Erstklässler kamen ihm entgegen.

Peter stellte sich ihnen mit ausgestreckten Armen mitten in den Weg, doch die beiden machten keine Anstallten stehen zubleiben oder ihm auszuweichen. Fröhlich lachend liefen sie prompt in den Rumtreiber hinein und prallten zurück.

"Sagt mal, seid ihr blind?" fragte Peter kopfschüttelnd.

"Was … Was war das denn?" fragte ein Junge mit rötlichen Haaren und sein Freund schüttelte den Kopf.

"Keine Ahnung, Patrik, aber wir sollten hier lieber verschwinden. Bestimmt steckt dieser Peeves dahinter!"

Patrik nickte und er und sein Freund rannten die Treppe so schnell hinunter, wie sie konnten.

"Seh ich etwa aus wie Peeves, oder was?" brüllte Peter ihnen hinterher, doch sie hörten ihn nicht.

"Zum Glück nicht, Mister Pettigrew, auch wenn ich Ihr Erscheinungsbild sehr eigenartig finde!"
 

Peter drehte sich erschrocken um. "Sir Nicholas! Sie … Sie sehen mich?"

Der Hausgeist nickte. "Natürlich! Ich bin zwar tot, aber noch lange nicht blind!"

"Aber die anderen … Anscheinend sieht mich keiner, und hören tun sie mich auch nicht."

Nick verdrehte die Augen. "Wie denn auch, Mister Pettigrew? Sie sind unsichtbar und … Oh!"

Er sah Peters entsetztes Gesicht.

"Sie wussten das nicht? Soll das etwa heißen, dass Sie es nicht mit Absicht sind?"

Peter schüttelte hektisch den Kopf. "Nein! Ich glaube, ich bin seit heute Morgen so … Oder gestern Abend … Ich weiß es nicht genau!"

Sir Nicholas schwebte etwas tiefer, damit der Junge sich nicht immer den Hals verrenken musste, auch wenn er dafür halb in der Treppe hing.

"Sagen Sie, hatte Sie in letzter Zeit das Gefühl, das Ihre Freunde Sie nicht beachten? Ihnen nicht zuhören? Als ob Sie Luft für Sie wären, Mister Pettigrew?"

Peter nickte jedes Mal.

"Dachte ich es mir, da liegt nämlich Ihr Problem. Sie fühlten sich unsichtbar und nun sind Sie es. Niemand hörte Ihnen zu und jetzt hört Sie niemand mehr … Ich hab geahnt, dass es wieder passieren würde, aber das ausgerechnet Sie … Oh, keine Sorge, so was passiert schon mal! Seit ich in Hogwarts bin sind Sie der … lassen Sie mich nachdenken … ja, Sie sind der Siebte, dem das passiert!"

Peter schluckte und starrte den Hausgeist überrascht an. "Was … wurde aus den anderen?"

Nick kratzte sich nachdenklich am Kinn. "Hm, sie wurden alle zurückgeholt … bis auf dieses Mädchen damals, wie hieß sie doch gleich? Ach ja, Nienelle Janka. Ein armes Geschöpf. Sie war erst in der ersten Klasse, als es passierte, aber zum Glück gehörte sie nicht zu meinem Haus!"

"Zurück? Von wo den?" fragte der Gryffindor und Sir Nicholas sah ihn überrascht an.

"Na, von dort, wo sie jetzt sind! Nicht mehr in der Welt der Lebenden aber auch nicht in der Welt der Toten. Sie stecken in einem Zwischenreich fest, Mister Pettigrew, und Sie sollten zusehen, dass Sie da wieder rauskommen."

Peter nickte. "Das würde ich ja gerne, aber ich weiß nicht, wie!"

Nick seufzte. "Das ist doch nicht so schwer! Ihre Freunde sind Schuld, dass Sie sich so fühlen, also finden Sie sie und machen es rückgängig. Ich bin für ein paar Tage weg, aber wenn ich zurückkomme, will ich Sie wieder als normaler Mensch sehen, verstanden?"

Peter nickte. "Klar doch, ich bin schon dabei!" Dann rannte der kleine Rumtreiber einfach durch den Geist hindurch und die Treppe hinunter.

"Hey! Ein bisschen mehr Respekt vor den Toten!" rief der Hausgeist ihm kopfschüttelnd hinterher.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Serina ging zu Sirius, der noch immer mit James vor den Gläsern mit Blasenkaugummi stand und seinen Korb füllte.

"Hey Baby, bist du etwa schon fertig?"

Sie blickte auf den riesigen Berg Süßigkeiten, den die beiden zusammen getragen hatten und grinste.

"Schon lange! Ich bin ja nicht so verfressen wie ihr!"

Die beiden Rumtreiber lachten.

"Ok Padfoot, das reicht. Da müssen noch Schokofrösche reinpassen!"

James nahm den Einkaufskorb und ging ein Regal weiter, als Serina ein eigenartiges Kribbeln im Nacken spürte. Sie rieb sich darüber und blickte sich verunsichert in dem Geschäft um, irgendwie fühlte sie sich beobachtet.

Ein Mädchen mit dunkelbraunen Haaren stand draußen auf der verschneiten Strasse und starrte durch die Fensterscheibe. Sie sah aus, als würde sie jemanden suchen und als sie merkte, das Serina sie ansah, wurde sie rot und sah schnell weg.

"Äh, Sirius? Ich geh schon mal raus, ja?"

Ihr Freund nickte. "Mach das. Aber nicht weglaufen, hörst du?"

Sie schüttelte den Kopf. "Nein, und ich werd auch nicht mit fremden Männern mitgehen, die mir ihr Kaninchen im Hut zeigen wollen!"

Sirius nickte. "Dann ist ja gut … Aber warum sollte jemand ein Kaninchen im Hut verstecken? Prongs?"

James schüttelte lachend den Kopf und Serina verließ den Honigtopf.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Peter erreichte den dritten Stock, wo sich die steinerne Statue einer einäugigen Hexe befand. Er zog seinen Zauberstab.

"Dissendium." sagte er und ein Geheimgang öffnete sich, der von der Hexe verdeckt war. Er stieg einige Treppen hinunter, bis der Gang nur noch geradeaus auf Hogsmeade zuführte.

Die Worte des Hausgeistes hallten in seinem Kopf wider und er wollte die anderen möglichst schnell finden, damit er aus dieser bizarren Situation befreit werden konnte.

Er wusste zwar noch nicht wie, aber irgendwie würde er seinen Freunden schon klar machen, was mit ihm passiert war. Immerhin war Remus dabei, und der wusste doch immer eine Lösung.

Peter hatte das Ende des Tunnels erreicht und eine kleine Treppe führte nach oben. Eine Steinplatte versperrte den Ausgang und Peter hob sie leicht an, um sie dann beiseite zu schieben. Er wartete, ob die Luft rein war, dann schon er die Platte ganz beiseite und schlüpfte aus dem Gang, den er sofort wieder verschloss, und stand nun im Keller des Honigtopfes.

Hier unter war das Lager und überall standen Kisten und Fässer mit den Süßigkeiten, die Oben verkauft wurden. Peter grinste, er fühlte sich, wie in einem seiner Kindheitsträume und er musste sich wirklich zusammen reißen, dass er sich nicht die Taschen unbemerkt voll stopfte.

Er wollte gerade nach einem Paar Eismäuse greifen, als ihn wieder einfiel, dass die Sachen hier mit einem Diebstahlschutz belegt waren.

Als er das erste Mal in Hogsmeade war hatte er einen Jungen beobachtet, der einige Toffeebohnen eingesteckt hatte und einfach den Laden verließ. Madame Pomfrey hatte eine Woche gebraucht, bis der Junge von allen Flüchen wieder befreit war.

Peter ließ die Eismäuse lieber in Ruhe und schlich die Stufen zum Verkaufsraum hinauf. Vorsichtig öffnete er die Tür und als niemand darauf achtete huschte er hinaus.
 

Es war hier mittlerweile ziemlich voll, doch von seinen Freunden fehlte jede Spur. Peter versuchte, sich zwischen den Schülern hindurch zu schleichen, doch das war nahezu unmöglich. Dadurch fiel es allerdings auch nicht auf, dass er den einen oder anderen anrempelte und so gelangte er schließlich zur Tür. Karmel Bruffin und sein Freund Mike wollten gerade den Laden betreten und Peter nutzte die Gelegenheit, um auf die Hauptstrasse hinaus zugelangen.
 

Ein scharfer Wind fegte um die Häuserecken und es hatte auch wieder zuschneien angefangen. Peter zog fröstelnd die Schultern hoch.

"Wenn ich noch mal unsichtbar werde, dann nur im Sommer! Oder ich ziehe vorher meine dicke Jacke an!"

Er bog in die Seitenstrasse ein, wo sich Madame Puddifoots Cafe befand.

Die Fenster waren hell erleuchtet und Peter sah schon von außen seine Freunde an einem großen Tisch sitzen und lachen. Ohne nachzudenken öffnete er die Tür und trat ein.

Das helle Klingeln der Glocke, die über der Tür hing, ertönte und ließ Madame Puddifoot aufschauen. Die Tür zu ihrem Cafe stand offen und der Wind wehte Schnee hinein, doch sie konnte niemanden entdecken, der eingetreten war.

"Dieser verdammte Wind." schimpfte sie und drückte die Tür fest zu.

Peter ging vorsichtig zwischen den Tischen umher, bis er seine Freunde erreicht hatte.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Wieso findest du den Gedanken so lustig?" Alice sah den Rumtreiber erstaunt an, die ihr gegenüber saß und lachte.

"Ach komm schon, Alice." grinste Sirius. "Kannst du dir das etwas vorstellen? Rina hat doch nur einen Witz gemacht!"

Serina schüttelte den Kopf. "Das hab ich nicht! Warum glaubt mir das eigentlich keiner?"

Sirius beugte sich zu ihr. "Nimms nicht so schwer, Baby. Es geht um Wormtail, da hast du doch nicht ernsthaft gedacht, dass wir dir das abnehmen?"

Lily hatte die Arme vor ihrer Brust verschränkt. "Also, ich glaube Rina."

"Danke, Lily!"

"Gern geschehen."

Sirius sah die beiden Mädchen lachend an. "Hallo? Wir reden hier von einem Mädchen das nach Wormtail gefragt, Lily!"

"Warum sollte ich mir so was ausdenken? Tabea stand vorm Honigtopf als ich raus bin und sie HAT sich nach ihm erkundigt, verdammt noch mal!"

Sirius nahm ihre Hand. "Wahrscheinlich nur, weil sie Schiss hat, dass wir uns an ihr wegen Wormtails Besuch auf der Krankenstation rächen."

"Nein! Sie schien sich deswegen echt Vorwürfe zu machen."

"Vergiss es, Rina. Du kennst doch deinen Freund, was der nicht glauben will …" sagte Remus und Sirius verdrehte die Augen.

"Ok, schon gut. Dann steht das Mädel eben auf Wormtail und er reitet mit ihr Morgenabend in den Sonnenuntergang, zufrieden, Moony?"

"Oh Rina, wie hältst du das bloß mit dem Kerl aus?" fragte der blonde Rumtreiber und sie zuckte nur mit den Schultern.

"Bin ich echt der Einzige, der das so sieht? Prongs, was sagst du dazu?"

James hob abwehrend die Hände. "Aus der Diskussion halte ich mich lieber raus, Padfoot." Er nickte mit dem Kopf in Lilys Richtung und Sirius fing an zu lachen.

"Du Feigling! Das glaub ich ja … HEY, oh, so ein Mist!" Sirius sprang laut fluchend von seinem Stuhl auf. Ein Becher mit Schokosahne war einfach umgekippt und die warme Flüssigkeit hatte sich über seine Hose ergossen.

Lily fing an zu kichern. "Das ist bestimmt die Strafe, weil du mal wieder so einen Müll redest!"

"Haha, sehr witzig!" sagte der schwarzhaarige Rumtreiber, als seine anderen Freunde auch anfingen zu lachen. "Ich würde an deiner Stelle leise sein, Prongs. Das ist immerhin deine Hose!"

"WAS? Oh nee! Erst mein Pulli und jetzt das! Padfoot, du bist ein Tollpatsch!"
 

Madame Puddifood kam angerannt, säuberte den Tisch mit einem Schwung ihres Zauberstabes und sah den Jungen strafend an.

Sirius setzte sein charmantestes Lächeln auf. "Ob Sie wohl so nett wären und …" Er zeigte auf seine triefende Hose, doch in diesem Moment flog erneut die Tür zum Cafe auf und ließ die kalte Luft herein.

"Oh nicht schon wieder!" Die Besitzerin des Cafes eilte weiter zur Tür um diese zu schließen und ließ den Rumtreiber mit nasser Hose zurück.

Sirius sah ihr nach und setzte sich kopfschüttelnd hin. "Also, ein Service ist das hier! Hat vielleicht einer von euch seinen Zauberstab dabei?"

"Tut mir leid." sagte Alice nach einem Blick in ihre Tasche und auch von den anderen konnte ihm keiner helfen.

James musterte seinen Freund grinsend. "Das gibt dem Sprichwort `Wie ein begossener Pudel´ ein völlig neues Bild!"

"Halt die Klappe, Prongs!"

"Vielleicht sollten wir in Zukunft lieber `Wie ein begossener Padfoot´ sagen?"

"Moony!" Sirius funkelte seine Freunde an, die sich herrlich über das anscheinende Missgeschick amüsierten.

Serina rutschte ein Stückchen näher an ihren Freund ran und legte ihre Hand auf seinen Oberschenkel.

"Oh … Äh, Baby, was hast du vor?" flüsterte er mit belegter Stimme und sie verdrehte die Augen.

"Nicht das, was du denkst, du Spinner! Ratzeputz."

Er spürte, wie seine Hose trocknete und blickte verwundert auf seine Beine.

"Oh, dass du das kannst, hab ich ja völlig vergessen!" sagte er leise und lächelte sie an.

Frank beobachtete die beiden neugierig. "Sagt mal, was treibt ihr da eigentlich?"

Sirius blickte den Gryffindor grinsend an. "Wenn ich dir das verrate, müsste ich dich umbringen! Aber glaub mir, mein Baby hat magische Hände!"

Serina errötete und schlug ihrem Freund auf die Schulter.

"Aua, aufhören!" jammerte Sirius und die anderen am Tisch lachten.

Nur Remus schüttelte den Kopf. "Bei Merlin … Padfoot, wann hörst du endlich damit auf und wirst erwachsen?"

Sirius dachte kurz nach. "Hmm … Am 13 Juli 2007!"

"Am … Häh?" Remus blickte den Freund verwirrt an.

"Du hast gefragt, wann ich erwachsen werde! Jetzt weißt du es!" Sirius grinste und Remus runzelte die Stirn.

"Warum gerade dann?"

"Warum nicht?"

"Das ist doch noch ewig lange hin!" stellte Remus fest und Sirius nickte.

"Ja, eben!"

Remus rieb sich die Nasenwurzel. "Ich wusste, es! So was macht er immer wieder. Siehst du, Alice, deswegen wollte ich nicht mit, weil ich immer derjenige bin, der mit Kopfschmerzen nach Hause geht!"

"Ja, und dabei hat er noch gar nichts getrunken!" lachte James.

Sirius stieß den blonden Rumtreiber an. "Sei froh, dass du kein Mädchen bist, sonst würden dich die bösen Buben reihenweise abfüllen und dann abschleppen, weil du so billig bist!"

Remus blickte ihn böse an. "So was würde nur EINER hier tun, und der ist ja, Merlin sei Dank, in ganz festen Händen. Nicht wahr Rina?"

"Was soll das denn heißen? So etwas würde ich niemals machen!? Hey Baby, warum lachst du?"

Sirius blickte die anderen beleidigt an und Madame Puddifoot schüttelte den Kopf über die Jugendlichen, die das halbe Cafe unterhielten.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Peter ging verletzt durch den Schnee zurück zum Honigtopf. Er kannte Sirius Scherze auf Kosten anderer und nicht selten auch auf seine, aber diesmal hatte es ihn wirklich verletzt, was sein Freund gesagt hatte.

Er schlüpfte in das Geschäft, wo nur noch wenig Betrieb herrschte, und schlich zurück ins Schloss.

"Warum lass ich mir das eigentlich immer gefallen? Vielleicht sollte ich es ihnen endlich mal heimzahlen."

Peter dachte darüber nach, wie er es am besten anstellen könnte und als er endlich den Schlafsaal erreichte, hatte er einen Plan.

Er öffnete James Nachtisch und nahm die Karte der Rumtreiber an sich. Dann holte er seine Sachen aus dem Kleiderschrank und legte sie in seinen Koffer, ebenso wie seine Schulbücher und alles, was sich in seinem Nachttisch befand. Dann zog Peter seinen Zauberstab.

"Extentuatio." sagte er und der Koffer schrumpfte, bis er nicht Größer war, als eines seiner Bücher. "Hihi! Das sollte ich mir mal für die nächste Zugfahrt merken, dann muss ich mich nicht wieder mit dem sperrigen Teil abschleppen!"

Er nahm den Mini-Koffer vom Bett und schloss seine Vorhänge.

"Mal sehen wann sie merken, dass ich nicht mehr da bin!"

Mit einem Grinsen verließ er den Schlafsaal und machte sich auf den Weg zum Raum der Wünsche, wo er den Koffer und die Karte versteckte. Dann kehrte er in seinen Schlafsaal zurück, setzte sich hinter die Tür und wartete auf die anderen Rumtreiber.
 

Remus war der Erste, der im Schlafsaal auftauchte. Er warf einen kurzen Blick auf Peters zugezogenen Vorhänge und beschloss, den Jungen schlafen zulassen. Er zog seinen Schlafanzug an und legte sich ins Bett.

Kurze Zeit später erschienen Sirius und James. Sie polterten lauthals ins Zimmer und nach einer Strafpredigt von Remus, der gerade am einschlafen gewesen, zogen sie sich grinsend in ihre Betten zurück.

Peter wartete, bis die Drei tief und fest schliefen, dann öffnete er die Vorhänge einer Seite seines Bettes wieder und legte sich ebenfalls schlafen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Das Klingeln des Weckers riss Remus aus seinem Traum. Verschlafen wankte er ins Bad und stellte sich unter die Dusche.

James war der Nächste, der die Augen aufschlug. Er tastete nach seiner Brille, die er auf den Nachtisch gelegt hatte, und ließ dann seinen Blick durch den Schlafsaal wandern.

"Wormtail ist ja mal richtig früh auf." dachte er, als ein grunzendes Geräusch seinen Kopf herumfahren ließ. Sirius lag in dem Bett links von ihm und schnarchte vor sich hin. James griff nach seinem Kissen und warf es seinem Freund mitten ins Gesicht. Sirius schreckte hoch und sah ihn verärgert an.

"Hey Mann, was soll das?" Er gähnte und warf das Kissen zurück.

"Aufstehen, du fauler Hund. Die anderen sind schon lange wach." lachte James.

Sirius kratze sich am Kinn und blinzelte zu den anscheinend leeren Betten. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen und ließ die Beine von der Bettkante baumeln.

"So ist es brav, Padfoot. Wer so schön aufsteht kriegt auch ein feines Fresschen."

Sirius verzog das Gesicht. "Halt die Klappe, Prongs!" Er stand auf und schlurfte ins Badezimmer.
 

Kurze Zeit später hörte man einen blonden Rumtreiber fluchen, gefolgt vom Rauschen der Klospülung.

"Verdammt Padfoot! Kannst du damit nicht warten, bis das Bad frei ist?"

Remus erschien klitschnass im Schlafsaal. Er hatte sich nur schnell ein Handtuch um die Hüften gewickelt und tropfte den Teppich voll.

"Ich hasse es, wenn er das macht!" fluchte er und James lachte.

"Ich weiß."

"Ja danke, Prongs. Ich weiß, dass du das weißt. Aber er weiß das auch! Darum macht er das ja immer wieder!" Remus zeigte auf den grinsenden Rumtreiber, der in der Badezimmertür stand.

"Mensch Moony, was soll ich mach? Das nennt man den Ruf der Wildnis!"

Remus schüttelte den Kopf. "Das hier ist aber keine Wildnis, wir sind in der Zivilisation … Wobei ich mir da bei dir nicht so sicher bin!"

Sirius hielt sich den Bauch vor lachen. "Hey … Ich hab nur mein Revier markiert, Ok?"

Remus schüttelte den Kopf. "Du weißt, dass deine Duftmarke keiner ertragen kann und du so schneller unter die Dusche kommst! Du … Aaaah!" Remus drehte sich zu seinem Bett um und begann, sich die Haare zutrocknen.

Sirius sah James stirnrunzelnd an. "Du Prongs, wann hat Moony das rausbekommen?"

"Gleich in unserem ersten Monat hier, damals hast du das immer bei Wormtail gemacht!"

Die Drei drehten sich gleichzeitig zu Peters Bett um.

"Wo steckt der eigentlich?" fragte Remus und James zuckte mit den Schultern.

"Schon weg, siehst du doch." Er stand auf und wollte ins Bad gehen, doch Sirius versperrte ihm den Weg.

"Vergiss es, Prongs. Das ist meine Dusche!"

Er warf seinen Schlafanzug quer durch das Zimmer und trat unter den Wasserstrahl.

James seufzte. "Wenn der Pudel da mal nicht immer so lange brauchen würde!"

Remus hatte sich bereits angezogen und saß auf seinem Bett. "Machs wie er. Mal sehen, wie schnell Padfoot laufen kann."

James schüttelte den Kopf. "Hey! Ich bin der König des Waldes und nicht so ein Straßenköter wie er! Ich mach so was nicht."

"Schon klar." sagte Remus. "Du kannst nicht, wenn andere im Raum sind!"

"Ach halt die Klappe, Moony!" James ging ins Bad zum Zähneputzen und Remus verließ lachend den Schlafsaal.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Peter saß auf seinem Bett und wartete, dass die Zimmertür zufiel. Auch wenn die anderen ihn nicht sehen konnten, so hätten sie sicher bemerkt, wenn sich das Bett bewegt hätte. Er schlich sich ins Bad, wo James vor dem beschlagenen Spiegel stand und Sirius schräger Gesang das Rauschen der Dusche übertönte.

"Padfoot, beeil dich mal ein bisschen." drängte James und Sirius lachte.

"Nöö!"

Peter kam eine Idee. Er zog seinen Zauberstab, richtete ihn auf die Duschkabine und sprach "Frigesco."

Sirius schrie erschrocken auf und kam mit einem Satz aus der Dusche gesprungen. "Spinnst du Prongs? Willst du, dass ich einen Herzinfarkt kriege? Das war ja eiskalt!"

James drehte sich zu dem zitternden Rumtreiber um, nahm die Zahnbürste aus dem Mund und schüttelte den Kopf. "Was meinst du? Ich hab nichts gemacht!"

Sirius schnappte sich seinen Bademantel und wollte gerade zu einer passenden Antwort ansetzten, als James sah wie sein Freund erstarrte und dessen Augen immer größer wurden.

James folgte seinem Blick zu dem Spiegel über dem Waschbecken. Jemand hatte "Buuuh!" auf die beschlagene Oberfläche geschrieben.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

"Und ihr seid sicher, dass ihr alleine wart?" Remus saß am Gryffindortisch, wo die beiden Rumtreiber von ihrem Erlebnis im Bad berichtet hatten.

"Mann Moony, wir sind doch nicht blind!" sagte Sirius und James nickte.

"Vielleicht war jemand mit einen Tarnumhang …"

"Bestimmt nicht, Rina. Diese Umhänge gibt es nicht an jeder Ecke und billig sind sie auch nicht. Ich denke nicht, dass es davon hier allzu viele gibt."

Dorcas sah ihn an. "Was ist mit deinem? Vielleicht hat den einer genommen?"

"Wer den? Außer uns weiß doch keiner davon!" Sirius schüttelte den Kopf.

Lily lehnte gegen die Schulter ihres Freundes. "Habt ihr den schon nachgesehen ob er noch da ist?"

Sirius sah James an und beide schüttelten mit dem Kopf.

"Das machen wir gleich nach dem Essen." sagte ihr Freund.

"Wo steckt eigentlich Peter?" fragte Serina und Sirius zuckte mit den Schultern.

"Keine Ahnung. Der ist früh hoch und … HEY!"

Serina hatte ihm das letzte Brötchen vor der Nase weggeschnappt.

"Du wirst zu dick!" lachte sie, als er versuchte, ihr wenigstens eine Hälfte wieder abzunehmen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Peter stand am Kopf des Haustisches und beobachtete seine Freunde. Ein Grinsen saß in seinem Gesicht, denn er hatte den beiden Jungs tatsächlich einen kleinen Schrecken einjagen können. Er würde Sirius Gesichtsausdruck nie vergessen, auch wenn er dafür noch fürchterlich würde büssen müssen.

Aus den Augenwinkeln sah er, wie Professor Slughorn am Slytherintisch entlang ging. Der Lehrer blieb hinter Severus Snape stehen und flüsterte dem Jungen etwas ins Ohr. Severus nickte und folgte seinem Hauslehrer aus der Großen Halle.

Peter wunderte sich, was der Lehrer wohl von dem Jungen wollte und er folgte den beiden in einen Korridor, der zu den Kerkern führte. Er sah, wie Slughorn dem Slytherin etwas hinhielt.
 

"Gehe ich recht in der Annahme, dass dieses Ihnen gehört, Mister Snape?"

Severus starrte auf das Buch, das sein Hauslehrer hielt, und er schluckte.

"Wo … Wo haben Sie das her, Professor? Ich habe es schon gesucht!"

Slughorn lächelte ihn an. "Nun, ich habe mir erlaubt, mal einen Blick hinein zuwerfen und ich muss sagen, Ihre Notizen sind sehr interessant, Mister Snape!"

Severus errötete unter dem Lob seines Lehrers.

"Danke, Professor, aber ich habe nur meine … Beobachtungen festgehalten und die …"

"Die sind wirklich bemerkenswert!" Slughorn war völlig aus dem Häuschen. "Mister Snape, Sie sind ein Naturtalent, Sie scheinen ein besonderes Händchen für die hohe Kunst der Tränke zu haben! Habe Sie je daran gedacht, Ihr Wissen mit anderen zu teilen? Es weiter zugeben?"

Peter glaubte seinen Ohren nicht zu trauen und als der junge Slytherin nickte, lachte er laut los.

"Oh Hilfe, du ekliger Schleimbeutel. Wer will dich schon als Lehrer haben?"

"Nun Mister Snape, wenn Sie wirklich in diese Richtung tendieren, dann kann ich Ihnen sicher helfen. Kommen Sie, Mister Snape, kommen Sie. Ich zeige Ihnen einmal …"

Die beiden entfernten sich und Peter stand noch immer ungläubig in dem Korridor.
 

"Das muss ich den anderen erzählen!" dachte er und lief in die Große Halle zurück, wo das Frühstück gerade beendet wurde.

Er sah die Rumtreiber, die sich von ihren Plätzen erhoben und zur Tür gingen.

"Padfoot … Prongs … Das glaubt ihr mir nie! Schniefelus … Der will…"

Peter hatte seine Freunde erreicht und wollte Sirius bei den Schultern packen um ihn auf sich aufmerksam zumachen, doch seine Hände glitten einfach durch den Rumtreiber hindurch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Krylia
2007-12-05T20:54:27+00:00 05.12.2007 21:54
Wah! Es wird schlimmer!
Sirius hat es irgendwie verdient.
Von: abgemeldet
2007-11-12T16:49:49+00:00 12.11.2007 17:49
Armer Petey v_v
Ich mag ihn ja nicht so, aber hassen tu ich ihn auch nicht <_<
*sfz*
Mal sehen, wie lange die blinden Freunde brauchen, bis sie bemerken, dass Petes Koffer weg sind o_ô
*abwart und Tee trink*
Bis zu den nächsten Kapiteln ^_^

LG
Mera
Von:  sweetangle
2007-11-12T16:01:22+00:00 12.11.2007 17:01
Der arme Per verschwindet immer mehr und mehr.
Ob die anderen vielleicht mal daran denken ihn zu suchen oder so.
Also echt tolle freunde. -.-schrieb schnell weiter ich freu mich schon auf die fortsetzung.
was wohl mit Peter passiert??

bussi sweety


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