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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Fragen und Antworten

Die Geschehnisse der folgenden Kapitel widme ich meiner Arbeitskollegin Tanja (und Dorie). Besondere Kennzeichen: völlig Durchgeknallt und unglaublich Liebenswert!

Sie hat mit einem einzigen Satz diese Geschichte in meinem Kopf haben entstehen lassen!

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47 Fragen und Antworten
 

Serina starrte auf die große Uhr, die über dem Lehrertisch in der Großen Halle angebracht worden war. Die Zeiger bewegten sich unaufhörlich, was bedeutete, dass die Zeit verstrich. Das bedeutete, dass Serinas Zeit verstrich. Und das bedeutete, dass sie diese Prüfung vergessen konnte!

Sie blickte auf die Seiten ihrer Geschichtsprüfung und stützte den Kopf mit den Händen ab. Zu den Trollkriegen war ihr noch etwas eingefallen und die Koboldaufstände sagten ihr auch etwas. Aber wer war Gerald, der Glücktragende gewesen und was verband ihn mit Tolunabur? Serina hatte keine Ahnung und blätterte weiter.

Aber auch auf der nächsten Seite standen Namen, die ihr absolut nichts sagten, wie Andros der Unbesiegbare, Emmerich der Böse, Oswald Beamish, Barnabas der Bekloppte oder Urg der Unsaubere.

Serina stutze, Barnabas der Bekloppte kam ihr bekannt vor.

„Da war doch was mit Trollen und Röcken, verdammt noch mal … Woher kenn ich den denn blos?“

Und dann fiel ihr wieder der Wandteppich im siebten Stock ein. Mit etwas Glück würde sie ein „S“ bei dieser Prüfung herausholen, denn ein „T“ wie Troll wollte sie auf keinen Fall.
 

Es klingelte, und die Klausuren flogen zu dem Lehrertisch und stapelten sich dort. Serina atmete erleichtert aus, dass Schlimmste hatte sie geschafft. Sie nahm ihre Tasche und ging zum Ausgang der Großen Halle, wo Lily und Remus bereits warteten.

“Das war einfach, nicht wahr?“ fragte Lily und Remus grinste.

„Fand ich auch.“ sagte er.

Serina sah die beiden nur verständnislos an. „Ihr seit ja komplett verrückt!“ stellte sie trocken fest, als sich zwei Arme um ihre Taille legten und jemand sie auf den Hals küsste.

„Und, Baby, wie war's?“

Sie drehte sich um und sah ihrem Freund in die grauen Augen. „Mein Name ist doch Serina Corvus, oder?“

Sirius nickte.

“Na, dann hab ich die Frage nach meinem Namen auf jeden Fall richtig beantwortet!“ sagte sie und Sirius lachte.

“Dafür gibt es aber keine Punkte!“ sagte Lily neben ihr.

“WAS? Auch nicht, wenn ich ihn richtig geschrieben hab?“ fragte sie verzweifelt und Lily schüttelte den Kopf.

“Ach Menno, das ist unfair!“ schmollte sie und Sirius musste sie erstmal trösten.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Regulus stand in der Eingangshalle und beobachtete die Schüler, die gerade von der Prüfung kamen. Lucius und Narzissa sahen ihn und gesellten sich zu ihm. Er begrüßte die beiden und dann bemerkte er seinen Bruder, der mit seinen Freunden die Große Halle verließ.

“Bei Salazar, das ist unerträglich! Ständig hängt er mit diesem Abschaum zusammen!“

Lucius blickte in die Richtung, in die der jüngere Slytherin schaute, aber ihm war auch so klar, wen Regulus meinte.

„Es ist wirklich eine Schande, zumal er noch immer als euer Erbe gilt, Regulus.“

Der junge Black schnaubte. „Pfft, es ist doch nur noch eine Frage der Zeit, bis meine Eltern erkennen, wer der würdigere Erbe von uns beiden ist!“

Narzissa blickte ihren Cousin an. „So wie ich deine Mutter kenne, wird sie es nie sehen. Er ist der Erstgeborene!“

Regulus blickte zu ihr auf. „Verdammt Zissa, du hast Recht! Ach Verdammt noch Mal, warum kann er nicht einfach verschwinden?“

Narzissa strich ihm beruhigend über den Rücken. In Lucius wuchs gerade eine Idee heran und er blickte kaltlächelnd in die Richtung der Gryffindors.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die Gryffindors saßen in ihrem Gemeinschaftsraum vor dem Kamin und Lily ging mit Remus noch einmal die Prüfung Aufgabe für Aufgabe durch.

James und Sirius verdrehten schon die Augen während Peter mit jedem Punkt kleiner wurde. Er hatte bereits jetzt das Gefühl, das selbst ein „T“ zu gut für seine Klausur war.

Serina sah die beiden nur kopfschüttelnd an. „Das ist doch jetzt nicht euer ernst? Ihr wollt den Mist echt noch mal durchkauen? Wozu?“

Lily wand sich ihrer Freundin zu. „Wozu? Ist doch interessant zu wissen, was die anderen geantwortet haben. So weiß man, wo die eigenen Fehler liegen.“

Serina war sprachlos und Sirius beugte sich zu James. „Prongs, sieh mal zu, dass deine Freundin die Klappe hält! Das ist ja nicht auszuhalten!“

“Hey!“ Lily verpasste ihm eine Kopfnuss. „Das hab ich gehört. Rina sollte dir mal etwas Benehmen beibringen, sonst mach ich das!“

Die erhob lachend. „Viel Spaß dabei, ich überlasse ihn dafür gerne dir. Ich hab jetzt ein Date mit unserem Schulleiter und danach mit meiner persönlichen Hauselfe. Du siehst, für so was bin ich viel zu beschäftigt!“

Sie wollte schon durch das Porträtloch steigen, als Sirius sie zurückhielt. „Ich würde gerne mitkommen!“ sagte er schnell und Serina grinste.

“Ich denke nicht, das Dumbledore davon begeistert wäre, Sirius!“

Er schüttelte den Kopf. „Ich meinte ja auch danach, Rina.“

Sie sog scharf die Luft ein. „Das Thema hatte wir doch schon Mal, oder? Meine Meinung darüber hat sich nicht geändert.“ Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss und verlies den Gemeinschaftsraum. Sirius kehrte zu seinem Sessel zurück und ließ sich enttäuscht nieder.
 

“Nimm das nicht persönlich, Sirius.“ sagte Lily. „Das fällt ihr wirklich schwer.“

“Wieso?“ fragte er. „Ich meine, ich war doch schon dabei, auf dem Astronomieturm. Und dich nimmt sie auch mit. Wieso mich nicht?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und blickte trotzig drein.

Lily seufzte. „Du verstehst das nicht, oder?“

Sirius schüttelte den Kopf. „Nein! Ich bin ihr Freund, wo ist das Problem?“

“Genau das wird das Problem sein, Padfoot!“ sagte Remus und Sirius sah ihn verständnislos an. „Na ja, du bist ihr Freund. Sie wird denken dass, wenn du es siehst, du sie dann nicht mehr magst … Also, ich kann das schon verstehen.“

Sirius lachte ihn aus. „So ein Quatsch, Moony!“

“Aber genau so ist es, Sirius!“ sagte Lily

“Das ist doch Blödsinn! Warum denkt sie das denn von dir nicht? Dich hat sie im Wald fasst gebissen!“

Lily lachte. „Ich hab nicht gesagt, dass ihr Grund logisch ist! Aber du kennst sie, so ist sie nun mal!“

Er schüttelte den Kopf, das war ihm einfach zu hoch.

James zog seine Freundin an sich. „Wisst ihr, was ich mich manchmal frage? Was wäre wohl passiert, wenn sie Lily wirklich gebissen hätte!“

Die anderen blickten ihn fragend an.

“Was meinst du, Prongs?“ fragte Remus und runzelte die Stirn.

“Na, was wäre aus Lily geworden?“ sagte er und Lily sah ihren Freund überrascht an. Darüber hatte sie nie nachgedacht.

“Ich schätze, gar nichts.“ entgegnete Remus und James zog eine Augenbraue hoch.

“Bist du dir sicher?“

Remus nickte. „Ja. Immerhin ist nur der Biss des Ursprünglichen gefährlich. Und das ist sie ja nicht. Selbst ein normaler Vampir kann durch einen einzelnen Biss nichts ausrichten. Nein, ich denke nicht, dass Lily etwas passiert wäre!“

Lily nickte. „Klingt logisch. Ich bin mir sicher, Remus hat Recht.“

James lächelte. „Na dann ist ja gut!“ Er gab seiner Freundin einen Kuss.

Sirius sah die anderen nachdenklich an. Warum wussten sie immer mehr über seine Freundin als er selbst?
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Serina erreichte den Wasserspeier vor Dumbledores Büro und nannte das Passwort.

“Himbeersoufflee.“

Der Wasserspeier sprang zur Seite und gab eine Wendeltreppe frei, die sich um die eigene Achse nach oben drehte.

Serina stieg hoch und trat durch eine Eichentür in das Büro des Schulleiters. Es war ein runder Raum mit hohen Fenstern und rechte neben der Tür saß ein prächtiger Vogel auf einer goldenen Stange.

Serina bestaunte das Tier, als Albus hinter seinem Schreibtisch hervortrat.

“Darf ich dir Fawkes vorstellen?“

Serina lächelte. „Das ist ein Phönix, nicht wahr? Er ist wunderschön!“

Albus nickte. „Ja, das ist er in der Tat. Und sehr intelligent obendrein! Aber wollen wir nicht lieber anfangen?“ Er zeigte auf ein Sofa, das plötzlich mitten im Raum stand.

“Was … soll ich tun?“ fragte sie verunsichert und er lächelte sie über seine Brille an.

“Setz dich einfach und versuch, dich zu entspannen.“

Sie atmete tief durch und kaute auf ihrer Unterlippe, während sie um das Sofa ging und sich niederließ.

Serina lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie spürte, wie seine Finger ihre Schläfen berührten. Ihr war diese Situation etwas unangenehm, aber sie wusste, was passieren würde, wenn sie es nicht tat. Sie hörte die Worte, die der Schulleiter sprach, aber sie verstand sie nicht.

Ein warmes Gefühl kroch von ihren Füßen langsam aufwärts, und je höher es kam, umso intensiver wurde es. Es schien, als würde das Gefühl unterwegs stärker werden, als würde es sich auf dem Weg nach oben sammeln. Als es ihren Kopf erreichte meinte sie, dass dieses Gefühl viel zu groß für ihren Körper sein müsste und sie öffnete die Augen.

Sie sah das goldene Licht, das von ihrem Körper ausging und dann ließ Albus sie los. Das Leuchten verschwand und sie drehte sich langsam zu ihm um.

“Das war´s?“ fragte sie heiser und er nickte. „Wow … Ich meine … Danke, Professor!“

Albus lächelte sie an. „Es war mir ein Vergnügen, Zitronendrop?“ Er hielt ihr eine Schale mir Bonbons hin und sie schüttelte dankend den Kopf.

“Ich muss noch … weiter. Leider“ sagte sie verlegen.

“Ich verstehe. Dann wünsche ich Ihnen schon mal eine gute Nacht, Miss Corvus.“ sagte er lächelnd.

Serina stand auf und verließ das Büro. Dann machte sie sich auf den Weg in die Küche.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die anderen waren schon ins Bett gegangen, doch Sirius wollte noch wach bleiben und auf Serina warten. Er starrte in den Kamin und dachte über das nach, was die anderen gesagt hatten.

Hatten sie etwa Recht? Glaubte seine Freundin immer noch, dass sie sich vor ihm verstecken müsste, dass sie den Vampir vor ihm verstecken müsste?

Sirius schüttelte den Kopf. Er begriff das einfach nicht.

Das Porträt der fetten Dame schwang zur Seite und Serina betrat den Gemeinschaftsraum. Sie sah ihn überrascht an.

“Oh, du bist noch wach.“ sagte sie und setzte sich zu ihm.

Er blickte sie stumm an und zog sie in seine Arme. Sie lehnte sich lächelnd an ihn.

“Und, wie war dein Treffen mit Dumbledore?“ fragte er sie.

“Cool! Ich hab geleuchtet!“ sagte sie grinsend und Sirius runzelte die Stirn. Er seufzte, wieder so eine Sache, die er nicht verstand. Wieder etwas, dass andere mit seiner Freundin erlebten, etwas, von dem er ausgeschlossen war. Er beugte sich zu ihr runter.

“Sirius … Bitte, nicht jetzt!“ sagte sie, als er sie küssen wollte.

Er ließ sie los. „Und warum nicht? Was … Darf ich dich jetzt nicht mal mehr küssen?“ Seine grauen Augen sahen sie verletzt an und sie wich seinem Blick aus.

“Ich war gerade … unten … Ich sollte mir wenigstens … die Zähne putzen!“

Sirius riss ungläubig die Augen auf und fing an zu lachen. Er wollte böse auf sie sein, wollte beleidigt sein, aber das konnte er nicht. Nicht, wenn sie sich wegen solcher Sachen den Kopf zerbrach.

„Oh Merlin, Rina! … Du bist echt … unglaublich!“ Er fasste ihr Kinn und drehte ihren Kopf zu sich.

„Ich fürchte, du hast keine Ahnung, wie sehr ich dich liebe, oder?“ und noch bevor sie eine Antwort geben konnte, küsste er sie einfach.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Der nächste Tag war ein Samstag, und Serina war froh darüber. So konnte sie vor den nächsten Prüfungen wenigstens noch einen Blick in die Bücher werfen. Ein solches Desaster wie in Geschichte wollte sie kein zweites Mal erleben.

Sie saß mit den anderen beim Frühstück als sich Bruffin, ihr Quidditchkapitän, dazu setzte.

“Morgen Leute.“ sagte er. „James, wir haben ein Problem.“

Der schwarzhaarige Junge sah ihn fragend an. „Was gibt es denn?“ Sirius hatte es mitbekommen und beugte sich jetzt neugierig über den Tisch.

“Nun, es ist so, Mark ist gerade aus dem Team ausgetreten. Er meinte, er schaffe den Stress von Prüfungen, Training und Spielen nicht.“

“So ein Idiot!“ schimpfte Sirius und Bruffin gab ihm Recht.

“Seh ich genauso! Aber Ok, jeder setzt seine Prioritäten anders! Jedenfalls brauchen wir jetzt einen neuen Jäger. Wäre gut, wenn ihr euch mal umhören würdet! Macht ruhig mal ein Probetraining, und wenn ihr einen geeigneten gefunden habt, sagt mir Bescheid!“ Er klopfte James auf die Schulter und stand wieder auf. „Ich verlas mich auf euch, Leute!“ er nickte seinen Spielern zu und verschwand wieder.

Die Drei sahen ihm fassungslos hinterher.

“Wie jetzt? Jetzt sollen WIR den neuen Jäger finden?“ James schüttelte den Kopf.

Sirius lachte. „Ich dachte auch immer, so was macht der Mannschaftskapitän! Wozu haben wir den denn?“

Serina sah die beiden amüsiert an. „Wo ist das Problem? Immerhin hast du den besten und hübschesten Sucher Hogwarts gefunden, da wirst du auch einen Jäger ausfindig machen!“

Sirius grinste sie an. „Ok, Baby, wo du Recht hast, hast du Recht!“ damit küsste er sie und James verdrehte lachend die Augen.
 

Sie blieben nach dem Frühstück am Tisch sitzen und überlegten, wer als Jäger in Frage käme.

"Was ist mit Sean?“ fragte Sirius und James schüttelte den Kopf.

“Der ist bereits in der Siebten. Da können wir in ein paar Monaten wieder einen suchen!“

Sein Freund nickte. „Hast ja Recht. Das ist aber auch schwer, Prongs. Immerhin haben wir in zwei Wochen das nächste Spiel! Wo sollen wir auf die schnelle einen neuen Jäger hernehmen?“

Ein brünetter Junge ließ sich neben James nieder. „Ihr sucht also mich?“ grinste er frech und James blickte ihn an.

“Äh, Frank, ich weiß nicht…“ sagte er und auch Sirius musterte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

“Ja, ich weiß, als Sucher bin ich damals bei euch durchgefallen!“ Er blickte Serina an und jetzt wusste sie, wieso ihr Frank Longbottom immer bekannt vorgekommen war. Er war der Sucher gewesen, der bei ihrer ersten Flugstunde den Schnatz nicht gesehen hatte! „Aber als Jäger bin ich wirklich gut!“

Die beiden Rumtreiber sahen sich skeptisch an.

“Na kommt schon, gebt ihm wenigstens eine Chance!“ sagte Serina. „Lasst ihn wenigstens Probefliegen, was haben wir den zu verlieren?“

James zuckte mit den Schultern. „Hast ja Recht, Rina. Warum also nicht. Ok, wir treffen uns um drei auf den Quidditchfeld, und sei ja pünktlich!“

Frank war überglücklich und versprach, rechtzeitig da zu sein. Sirius sah ihm hinterher, als er die Große Halle verließ.

“Tja, dann wünsch ich dir viel Spaß, Prongs. Vielleicht findest du ja noch ein paar Kandidaten!“ Er nahm einen Schluck von seinem Kürbissaft.

“Wieso mir? Ihr seit mit dabei, wie soll ich ihn den sonst testen?“ fragte James und Sirius verschluckte sich.

“Heute?“ fragte Serina entsetzt und klopfte ihrem Freund auf den Rücken. „Ich muss lernen! Frag Lily!“

James schüttelte den Kopf. „Nix da! Ihr zwei macht schön mit, ich las mir das doch nicht alleine aufs Auge drücken! Wozu hat man den Freunde?“

Sirius blickte ihn schief an. „Das frag ich mich auch manchmal, Prongs!“

James sah seinen besten Freund breit grinsend an.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Lucius verließ zufrieden die Große Halle. Er hatte das Gespräch der drei Gryffindors mitbekommen und nun wusste er, wann er seinen Plan in die Tat umsetzten konnte.

Er ging in den Kerker, wo sich der Gemeinschaftsraum der Slytherin befand und suchte Regulus. Der Junge sollte ihm bei seinem Plan helfen. Das war außerdem ein guter Test, um zu sehen, auf welcher Seite der Kleine wirklich stand.

Er fand ihn in einer Nische sitzen, wo er an seinen Hausaufgaben arbeitete. Lucius setzte sich ihm gegenüber und der Jüngere sah ihn überrascht an.

“Was gibt´s?“ fragte Regulus den blonden Jungen und Lucius beugte sich über den Tisch.

“Bis jetzt nichts außergewöhnliches, Regulus. Aber sag mal, wie ernst ist es dir, dass dein Bruder verschwinden soll?“

Regulus Augen wurden groß. „Todernst, Lucius!“ sagte er.

“Und wie wäre es, wenn Potter und diese Blutsverräterin gleich mitverschwinden?“

Regulus Augen wurden noch größer und er lächelte. „Das wäre großartig!“

Lucius nickte zufrieden. „Dann komm mit, wir haben einiges zu tun!“ Er erhob sich und der junge Black folgte ihm.
 

Sie gingen zum Quidditchfeld und drangen in die Umkleidekabinen der Gryffindors ein.

“Was wollen wir denn hier?“ fragte Regulus unsicher, während Lucius die Ausrüstungen absuchte.

“Das wirst du noch früh genug sehen. Pass du lieber auf, dass keiner kommt!“

Regulus stellte sich an die Tür und beobachtete weiterhin Lucius. Der hatte mittlerweile gefunden, wonach er suchte. Er stand vor dem Besenregal und las die Namen, die unter den Besen standen. Aber nur drei davon waren für ihn interessant, und die nahm er heraus.

Er drehte sich um und legte sie vor sich auf den Fußboden, dann zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf den ersten Besen. Er sprach die Zauberformel und der Besen begann zu zittern, dann leuchtete er blau auf und sah wieder aus wie vorher.

Regulus sah den Jungen ungläubig an. „Wieso kannst du das denn?“

Lucius lachte. „Ich kann so einiges, Regulus. Wenn du dich als würdig erweist, wirst du es eines Tages auch können!“ Dann richtete er seinen Stab auf den nächsten Besen und vollzog den Zauber ein zweites und dann ein drittes Mal.

Regulus war beeindruckt, als er plötzlich Stimmen im Flur hörte. „Sie kommen!“ sagte er leise und half Lucius, die Besen zurück zulegen. Dann versteckten sie sich im angrenzenden Badezimmer und warteten.
 

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James war der Erste an der Tür und öffnete sie. Sirius und Serina folgten ihm. Außer Frank hatten sich noch zwei weitere Bewerber gefunden und jetzt wollten sie das Probetraining so schnell wie möglich hinter sich bringen.

Dafür brauchten sie ihre Besen und für die Bewerber brauchten sie auch welche. Serina griff ihren Besen und nahm drei weitere aus der Ersatzkiste, die in einer Ecke stand.

“Sollen wir uns auch noch umziehen?“ fragte Sirius und James schüttelte den Kopf.

“Blödsinn. Ich will hier auch keine Wurzeln schlagen! Sehen wir zu, dass wir fertig werden. Wer sich am längsten oben halten kann, ist im Team, einverstanden?“

Sirius lachte. „Klar, Prongs.“

“Und wenn es Bruffin nicht passt, soll er sich doch selber einen Jäger suchen!“ sagte Serina grinsend und verlies die Umkleide in Richtung Spielfeld. James und Sirius nahmen ihre Besen und gingen ihr hinterher.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Die beiden Slytherin traten aus dem Bad.

“Da ist ja gar nichts passiert!“ sagte Regulus enttäuscht und Lucius verdrehte die Augen.

“Natürlich nicht! Sie müssen ja auch erst das Zauberwort sagen!“ sagte er genervt und Regulus sah ihn fragend an. „Oh, du bist wirklich ein Gnom, Black! Sie müssen ihre Portschlüssel erst aktivieren. Bis dahin sind es nur ganz gewöhnliche Quidditchbesen, die sie da in Händen halten.“

“Ach so!“ nickte Regulus, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Alice stand mit Dorcas und Lily auf der Gryffindortribühne und beobachtete das Geschehen auf dem Spielfeld.

“Ob Frank eine Chance hat? Was meinst du Lily?“ fragte sie und Lily zuckte die Schultern.

“Keine Ahnung. Wenn er gut ist, dann ja, ansonsten wird James ihn nach Hause schicken!“

Dorcas sah sich die anderen Bewerber an. „Connor hat sich auch beworben!“

Lily blickte auf den Jungen, den Dorcas meinte. Sein Vater war Mitglied des Zaubergamots, des Obersten Gerichts der Zauberer.

“Glaub mir.“ sagte Lily. „Wenn er nicht richtig fliegen kann, ist er raus. Es interessiert James nicht, wer sein Vater ist! Dazu ist ihm dieser Sport viel zu wichtig!“

Dorcas nickte und Alice drückte ihrem Freund die Daumen, als sie Serina und die Jungs auf das Spielfeld kommen sah.
 

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Serina legte die Besen auf den Rasen und stellte sich neben ihren. James kam mit der Ballkiste und öffnete sie. Die Klatscher rissen an ihren Riemen und Sirius griff grinsend nach seinem Schläger.

“Ok.“ sagte James. „Jeder von euch kriegt jetzt eine Runde mit dem Quaffel. Ihr versucht, ein Tor zu machen, wir werden euch daran hindern. Danach gibt es eine Runde mit den Klatschern und dann sehen wir, wer noch auf seinem Besen sitzt. Alles Klar soweit?“

Die drei Bewerber nickten und James sah seine Freunde an. Sie stellten sich neben die Besen und streckten ihre Hände darüber aus.

“Auf!“ sagten sie alle fast gleichzeitig und die Besen schossen in die Höhe.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Regulus und Lucius standen noch immer in der Gryffindorkabine und lugten durch die Tür, die sie einen Spaltweit geöffnet hatten.

Sie sahen, wie James zu den anderen sprach und dann alle ihre Hände ausstreckten. Als die Besen in die Höhe flogen, fingen die beiden an zu lachen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Remus erschien gerade auf der Tribüne, als James seine Rede hielt.

“Und, wie weit sind sie?“ fragte er und Lily seufzte gelangweilt.

“Noch nicht Mal angefangen!“

“Achso, na dann komme ich ja gerade rechtzeitig!“ sagte er und setzte sich neben Dorcas auf die Bank, die ihn verlegen begrüßte.

“Es geht los!“ rief Alice aufgeregt und Remus richtete seine Aufmerksamkeit auf das Spielfeld.

Er sah, wie seine Freunde ihre Hände ausstreckten, wie die Besen emporstiegen und dann sah er, wie seine drei Freunde spurlos verschwanden.

„James? … James? … JAAAAAAMEESS!“ schrie Lily und starrte fassungslos auf das Spielfeld.

Remus war aufgesprungen und klammerte sich an der Brüstung fest.

Frank drehte sich zu ihnen um und er sah genauso verwirrt aus, wie sie.

Sie warteten Bange Minuten, in denen niemand ein Wort sagte, aber die drei tauchten nicht wieder auf.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Lucius und Regulus verließen lachend die Umkleidekabine und kehrten ins Schloss zurück.

“Und du bist dir sicher, dass sie nicht zurückkommen?“

Lucius grinste. „Sagen wir es so. Es wird sie so schnell keiner finden, und ihre Besen sind dort nutzlos.“

Regulus strahlte. Wenn die Nachricht erst einmal seine Mutter erreichte, und Sirius verschwunden blieb, dann war er der letzte Erbe der Blacks.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Peter stieg gerade die Treppe zur Tribüne hinauf, als Remus heruntergestürzt kam und ihn umrannte.

“Entschuldige Wormtail!“ rief er über seine Schulter. „Keine Zeit!“ und schon war Remus verschwunden.

Peter rappelte sich auf, als Lily und die anderen Mädchen herunter kamen, sie schienen sehr aufgebracht zu sein. Er folgte ihnen zum Spielfeld und wunderte sich, warum alle so verwirrt aussahen, als er aus den Gesprächsfetzen mitbekam, das etwas passiert war.

“James ist weg?“ fragte er verwundert und Lily fing an zu weinen.
 

Zehn Minuten später erschien Professor McGonagall auf dem Platz und ein ziemlich aus der Puste geratener Remus folgte ihr.

Die Gryffindors stürzten sich auf ihre Hauslehrerin und alle redeten durcheinander.

“RUHE!“ sagte sie laut und dann lies sie sich die Geschehnisse noch einmal erzählen. Remus war so aufgeregt gewesen, dass sie nur die Hälfte verstanden hatte, und die hatte sie nicht geglaubt.
 

Währenddessen traf auch Albus Dumbledore ein und nahm das Spielfeld genauer unter die Lupe. Er konnte jedoch keine Auffälligkeiten feststellen. Und die Tatsache, dass nur drei und nicht alle Schüler verschwunden waren, machte ihn nachdenklich. Zumal, wenn er bedachte, wer verschwunden war.

Er schickte die übrigen Schüler in ihren Turm zurück, dann sah er sich die Umkleidekabinen an. Die Besen und Trikots wurden eingesammelt, und zur genaueren Untersuchung ins Schloss gebracht. Er fürchtete jedoch, dass das auch nichts ergeben würde.

Minerva McGonagall sah ihn betroffen an. „Was sagen wir den anderen Schülern, Albus? Es wird sicher schon die ersten Gerüchte geben!“

Albus blickte sie über den Rand seiner Brille an. „Minerva, das ist unser geringstes Problem. Was sagen wir den Familien?“

Die Lehrerin hielt sich die Hand vor den Mund und sog die Luft ein, daran hatte sie noch nicht gedacht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Monny
2008-10-29T17:47:51+00:00 29.10.2008 18:47
Oh man frag mich was im nächsten Kapitel passiert^^. Freu mich schon^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  Krylia
2007-11-07T20:22:16+00:00 07.11.2007 21:22
Tja, ein Ort, an dem die Besen nutzlos sind? Hmmm...
Von:  sweetangle
2007-11-07T15:20:19+00:00 07.11.2007 16:20
oh oh. Wo sie wohl sind???


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