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Another Chance I

A Marauder Tale
von

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Tödliche Begegnung

27 Tödliche Begegnung
 

Er hatte bereits alle seine Sachen abgelegt und saß unter einer Decke auf dem Bett in der Heulenden Hütte. Er war bleich und sein schmaler Oberkörper war von Narben übersäht. Die Bisswunde an seiner Schulter war die älteste, aber seit dem waren viele Neue hinzugekommen, die er sich selbst zugefügt hatte.

„Hey Moony, alles in Ordnung?“ James sah ihn besorgt an.

Remus war sehr früh auf die Krankenstation gegangen und seine Freunde machten sich Sorgen.

“Ja, mir geht’s gut.“ sagte er und kratze sich am Arm. „Ich fühle mich nur heute etwas komisch, ich weiß auch nicht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das Rina und Lily mich in letzter Zeit beobachtet haben.“

James grinste. „Träum weiter, Kumpel! Lily hat, wenn dann überhaupt, nur mich angesehen!“

“Hört, hört!“ lachte Sirius. „Verschweigt uns da etwa einer was?“ Er sah seinen Freund neugierig an.

James schüttelte den Kopf. „Leider gibt es da nichts zu verschweigen! Wir verstehen uns immer besser, aber irgendwie…immer wenn ich sie küssen will, kommt etwas dazwischen!“

Remus zuckte auf dem Bett zusammen.

“Moony?“ fragte Peter ängstlich.

“Ah, ich denke, es geht jetzt los. Ihr solltet euch besser…“ Doch wo eben noch seine Freunde standen sah er jetzt einen Hund, einen Hirsch und eine kleine Ratte. Er lächelte und dann zog er sich zurück und lies den Wolf kommen.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Er war frei! Vier Wochen war er eingesperrt gewesen, hatte geschlafen. Und jetzt war es wieder soweit, diese eine Nacht war seine.

Der Mensch, in dessen Körper er wohnte, war schwach. Er tat, was seine Freunde wollten, richtete sich nach ihnen. Doch nicht der Wolf. Der Wolf war der stärkere, jetzt taten sie das, was er wollte.

Der große Hund senkte den Kopf, als er auf ihn zukam. Er zog sich in eine Ecke zurück und winselte, als der Wolf ihn beschnupperte.

Der Hirsch legte sich auf den Boden und bot ihm seinen blanken Hals dar. Wenn er wollte, könnte er ihn jetzt in Stücke reißen, aber das tat er nicht.

Er sah sich um, und sog die Luft ein, einer fehlte. Er nahm seine Spur auf und trat auf das Bett zu. Die Ratte hatte sich vor ihm darunter versteckt und kam nur sehr langsam hervor.

Dies war sein Rudel.

Er blickte von einem zum anderen. Er war ihr Leittier. Er stieß sein schauriges Geheul aus, um sie zu begrüßen.

Langsam ging er zur Tür hinüber und sah dann den Hund an. Dieser verstand sofort, was er wollte. Der Hund kam und drückte mit den Vorderpfoten die Klinke herunter, dann machte er ihm Platz und trat beiseite.

Er war immer der erste, der den Raum verlies. Früher war er hier gefangen gewesen, er konnte die Klinke nicht berühren, da sie aus purem Silber bestand. Doch als das Rudel gekommen waren, änderte sich das. Nun konnte er hinaus und mit ihnen den Wald erkunden. Er sah über seine Schulter, wie sie ihm folgten. Der Hirsch hatte die kleine Ratte in seinem Geweih Platz nehmen lassen, wie jedes Mal. Sie gingen den langen, unterirdischen Gang entlang, von dessen Ende frische Luft herein wehte.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Es war bereits dunkel und zwei Schatten schlichen an den Gewächshäusern entlang.

“Ich halte die Idee nicht mehr für so gut, Lily. Dass du mitkommst, meine ich.“ sagte Serina leise.

“Was? Warum nicht? Ich will jetzt aber wissen ob du Recht hast, oder zumindest sehen, wie du dich hier lächerlich machst!“ gab Lily grinsend zurück.

Serina sah zur Peitschenden Weide hinüber. „Das ist mir schon klar, aber wenn ich Recht hab, und das hab ich, dann bist du in großer Gefahr!“

Lily lachte nur. „Na und, du bist dann halt der große, starke Vampir, der mich vor dem großen, bösen Wolf rettet!“

Sie schlichen zum Waldrand, wo sie sich verstecken und warten wollten.

“Sehr witzig! Du glaubst mir immer noch nicht, richtig?“ fragte Serina.

“Richtig!“ nickte Lily. „Ich denke, du irrst dich, und genau deswegen wird mir auch nichts passieren!“

Serina seufzte, „Ich hoffe, dass du Recht hast. Deinetwegen!“
 

Sie hockten jetzt schon eine ganze Weile hinter einem Strauch und behielten die Weide im Auge. Die Nacht war vom Vollmond erhellt und eine Eule flog dicht über ihre Köpfe hinweg. Die beiden zuckten erschrocken zusammen.

Lily kicherte nervös. „Meinst du, hier passiert wirklich noch irgendetwas?“

Serina zuckte resigniert mit den Schultern. „Keine Ahnung. Der Mond ist längst aufgegangen.“ Sie blickte durch die Äste der Bäume zum Himmel. „Vielleicht hast du ja Recht, und ich habe mich geirrt. Oder sie treiben sich heute woanders herum.“

Serina sah sich um. Die Peitschende Weide bewegte sich vor ihnen und der Wald lag düster und still hinter ihnen.

“Klar!“ sagte Lily, „Wenn sie hier nicht sind, sind sie sicher woanders. Hauptsache, du hast Recht, nicht wahr?“

Serina grinste sie an. „Du hast es erfasst!“ sagte sie. „Ok, lass uns gehen. Mir schlafen schon die Beine ein, außerdem wird mir langsam kalt.“

Sie standen aus ihrem Versteck auf

“Sieh mal!“ sagte Lily und zeigte auf die Weide. „Sie hat aufgehört sich zu bewegen!“

Serina beobachtete den Baum, und jetzt sah sie, wie etwas aus seinem Stamm heraus kroch. Etwas sehr Großes.

“Scheiße!“ sagte sie leise und ging wieder in Deckung, wobei sie ihre Freundin mitzog. „Wir haben ein Problem, Lily!“

Die sah sie entsetzt an und nickte. „Ja! Du hattest Recht!“ Lilys Stimme zitterte.

“Nicht nur das!“ flüsterte Serina. „Das Vieh steht jetzt auch noch zwischen uns und dem Schloss! Wir kommen nicht zurück!“

Die Zwei starrten durch die Zweige fassungslos auf die Kreatur, die jetzt ihr Maul öffnete und ihr Heulen ausstieß. Es lief ihnen eiskalt den Rücken runter. Plötzlich wand das Geschöpf seinen Kopf in die Richtung, wo sie saßen.

“Verdammter Mist! Lily, er wittert uns!“ flüsterte Serina ängstlich.

“Was machen wir denn jetzt?“ Lily wurde panisch, als sie sah, wie der Werwolf langsam in ihre Richtung kam.

“LAUF!“ schrie Serina und zog Lily hoch und sie rannten in den Wald, ohne sich noch einmal umzudrehen.
 

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Er konnte den Mond bereits durch die sich bewegenden Äste der Peitschenden Weide sehen.

Die Ratte huschte an ihm vorbei und nur Sekunden später stand der Baum still. Er schob sich durch die Öffnung, die zu dem Geheimgang führte und legte seinen Kopf in den Nacken um seinen Gefährten am Himmel zu begrüßen.

Der Wind wehte leicht vom Wald herüber und trug einen Duft mit sich, wie er ihn schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gerochen hatte.

Warm und blumig war er. Der Duft eines Menschen, eines Weibchens.

Er wand seinen Kopf und suchte die Umgebung ab. Der Wald lag düster vor ihm und er konnte die Tiere in ihm hören. Er sah die Fledermäuse, die auf der Jagd waren. Und dann sah er, wie sich ein Busch bewegte, ganz nah bei ihm. Er hörte Stimmen. Das war eindeutig ein Weibchen, mehr als eins sogar. Er hörte den Klang ihrer Stimmen, die sich veränderten, die Stimmen zitterten.

Der Wind trug jetzt auch einen anderen Geruch zu ihm herüber, es war der Geruch der Angst, den die Weibchen verspürten. Er sah, wie sie aufsprangen und davon liefen.

Er senkte seinen Kopf und verfolgte sie mit seinen Augen.

Das gefiel ihm. Er würde heute Nacht jagen, das hatte er schon lange nicht mehr getan. Er spürte die Bewegungen seines Rudels hinter sich. Sie waren aufgeregt, wollten ihn nicht jagen lassen. Doch das interessierte den Wolf nicht. Es war sein Instinkt, sein Trieb, der einzige Grund seiner Existenz.

Er spannte die Muskeln seiner Hinterläufe an und katapultierte sich nach vorne, in den Wald hinein. Er nahm die Verfolgung auf und das Rudel folgte ihm.
 

~~~ ~~~ ~~~
 

Ihre Lungen brannten. Lily war am Waldrand entlang gelaufen. Sie wollte irgendwie zurück zu den Gewächshäusern, um sich in Sicherheit zu bringen.

“Rina?“ rief sie leise, doch sie erhielt keine Antwort. Sie hatten sich im Wald aus den Augen verloren, und sie hatte keine Ahnung, wo ihre Freundin oder der Werwolf war.

Sie hörte hinter sich einen Zweig knacken und fuhr erschrocken herum.

“James?“ fragte sie, als sie den großen Hirsch hinter sich entdeckte. Sie wollte gerade auf ihn zugehen, als sie rechts von sich eine weitere Bewegung bemerkte und stehen blieb. Aus den Büschen kam der Werwolf, der sie mit seinen bernsteinfarbenen Augen fixierte.

“Oh, bitte nicht.“ Lily zitterte am ganzen Körper.

Der Werwolf setzte zum Sprung an und kam direkt auf sie zu, doch plötzlich wurde er zur Seite gerissen. Der Hirsch hatte sich auf ihn gestürzt und ihn mit seinem Geweih von ihr fortgedrängt. Der Wolf kam wieder auf die Beine und schüttelte sich. Er brüllte den Hirsch an und wollte erneut angreifen. Doch der Hirsch stand nun genau vor Lily und hob seine Vorderläufe, mit denen er nach dem Werwolf ausschlug. Er traf den Werwolf an der Schläfe und dieser wurde erneut weggeschleudert. Er jaulte auf, dann drehte sich der Werwolf um und rannte in den Wald.
 

“James?“ Lily hatte fassungslos mit angesehen, wie das Tier ihr das Leben gerettet hatte. Der Hirsch drehte sich um und in der Bewegung verwandelte er sich in den schwarzhaarigen Jungen.

“Oh, mein Gott. James!“ sie warf sich in seine Arme und Tränen liefen über ihr Gesicht. „Ich hatte solche Angst!“

Er hielt sie ganz fest. „Lily, was machst du hier? Bist du verletzt?“

Sie schluchzte an seinen Brust. „Nein, bin ich nicht. Was ist mit dir?“

Er wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht. „Mit mir ist alles Ok. Aber was treibst du hier, verdammt?“

Lily sah in seine braunen Augen und erzählte ihm von dem Verdacht, den Serina hatte. „Ich hab ihr nicht geglaubt, James, darum bin ich überhaupt hier. Wenn ich geahnt hätte, dass sie… oh Gott, James. Rina! Sie ist noch irgendwo dort im Wald!“

James packte sie bei den Schultern. „Lily, lauf ins Schloss. Sofort! Ich such sie. Ich kümmere mich darum. Ich verspreche dir, ihr wird nichts passieren, aber du musst hier auf der Stelle…“

In diesem Moment hörten sie einen Schrei.

“Rina!“ entfuhr es Lily entsetzt.

“Lily, lauf! Jetzt!“ rief James und verwandelte sich wieder in den Hirsch, dann rannte er in den Wald und Lily folgte ihm einfach.
 

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Der Wolf war wütend. Fast hätte er seine Beute gehabt, aber das Rudel stellte sich gegen ihn. Sie stellten sich gegen ihr Leittier, dafür würde er sie noch büssen lassen. Der Hirsch hatte ihn verletzt, er spürte, wie Blut aus einer Wunde in seinem Gesicht lief.

Sie war so nah, ihr Geruch so überwältigend gewesen.

Er schüttelte sich. Er durfte sich nicht davon aufhalten lassen, denn es gab ja noch eine Beute, die durch den Wald lief.

Er legte seinen Kopf in den Nacken und sog die kühle Nachtluft ein. Da, das war ihr Geruch. Er konnte die Richtung ausmachen, in die sie lief. Wenn er sich konzentrierte, konnte er sie sogar zwischen denn Bäumen laufen hören. Der Wolf zog seine Lefzen hoch und gab ein Knurren von sich. Diesmal würde ihn niemand von seiner Beute fernhalten können.
 

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Sackgasse. Serina konnte nicht mehr. Sie stand auf einer Lichtung und vor ihr fiel ein Abhang steil hinunter. Sie stütze die Hände auf die Knie und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.

“Wo ist Lily?“ dachte sie. Sie hatte sie verloren. Wenn Lily etwas passierte, war es ihre Schuld, sie hatte diese Schnapsidee gehabt.

„Gehen wir einen Werwolf jagen! Ganz Klasse, Rina. So kam man seine Freunde auch loswerden!“ sagte sie zu sich selbst als sie ein Geräusch hinter sich hörte. Langsam drehte sie sich um.

Er stand zwischen den Bäumen und war viel größer, als sie ihn sich vorgestellt hatte. Der Werwolf fletschte die Zähne.

“Oh Mist!“ dachte sie. „Moody bringt mich um, falls der da was von mir übrig lässt!“

Sie ging ein paar Schritte vom Abgrund weg und der Werwolf folgte ihren Bewegungen mit den Augen.

Dann hörte sie, wie etwas durch den Wald auf sie zu gerannt kam und ein großer, schwarzer Hund sprang dem Werwolf auf den Rücken und biss ihm in den Nacken. Der Werwolf schüttelte sich und schlug mit seiner Pranke nach dem Tier. Der Hund jaulte vor Schmerzen auf, als er getroffen und fortgeschleudert wurde. Doch er gab nicht auf. Noch ehe sich der Werwolf wieder Serina zuwenden konnte sprang er ihn erneut an. Diesmal jedoch schnappte der Werwolf nach ihm und erwischte seine rechte Vorderpfote. Er schüttelte den Kopf und schleuderte den Hund in einen Strauch, dann wand er sich um und rannte auf Serina zu.
 

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Ein Gebüsch fing seinen Sturz ab und der Hund rappelte sich wieder auf. Er humpelte, Blut tropfte von seiner Pfote, doch das störte ihn nicht. Er musste dem Mädchen helfen. Der Wolf war heute außer Kontrolle, aber er musste ihn aufhalten, um jeden Preis. Was hatte sie hier auch zu suchen gehabt? Der Wald war für Schüler verboten, und sie durfte eigentlich gar nicht hier sein, schon gar nicht bei Vollmond. Er sah, wie das Mädchen vor dem Werwolf zurück wich. Sie geriet ins stolpern und schrie auf. Dann war es still.
 

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Lily rannte hinter dem Hirsch her. Sie wusste nicht, wohin sie lief, aber der Schrei, dass war eindeutig Serina gewesen und sie musste ihrer Freundin helfen.

Sie erreichte die Lichtung und sah eine Gestallt, die vor einem Abgrund kniete. Der Hirsch war stehen geblieben und verwandelte sich zurück.

“Padfoot?“ fragte James. „Was ist passiert? Wo ist Rina?“

Lily ging mit ihm auf Sirius zu.

“Padfoot?“ versuchte James es noch einmal, doch der Angesprochene reagierte nicht.

Er legte seine Hand auf die Schulter seines Freundes und schüttelte ihn.

“Sirius, komm zu dir!“

Lily bekam Angst und griff nach James Hand. Er sah sie an, und drückte ihre Hand ganz leicht. Dann hörte sie ein Geräusch, ein Schluchzten. Es kam von Sirius.

Er drehte sich langsam zu den beiden um. Lily sah sein Gesicht im Licht des Mondes, es war von Tränen überströmt.

“Sirius, wo ist Rina?“ Ihre Stimme zitterte aus Angst vor dem, was er antworten könnte.

Er holte mehrfach Luft. Dann zeigte er auf den Abgrund.

“Sie … Sie ist … Er hat… sie angegriffen … sie … sie ist … gestolpert und … sie ist … Rina … Rina ist … tot!“ erneut liefen Tränen über sein Gesicht.

“NEIN!“ schrie Lily und sah in der Abgrund, aber da war nichts. Es ging steil runter und trotz des Lichts des Mondes konnte sie den Grund nicht erkennen.

James zog sie an sich und hielt sie fest, damit sie nicht zusammenbrach.

In der Ferne hörten sie einen Wolf heulen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2008-12-09T10:40:35+00:00 09.12.2008 11:40
so leicht lässt sie sich doch nicht unterkriegen!!!! ist ja schließlich ein vampir!
Von:  Monny
2008-10-28T16:58:11+00:00 28.10.2008 17:58
Oh man sie kann nicht tot sein^^. Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

Werde gleich weiter lesen^^.

gez.Kurosaki-kun^^.
Von:  sweetangle
2007-11-07T15:06:22+00:00 07.11.2007 16:06
^das ist hart. Aber ich bin mir sicher, das sie sich da irgendwie rausgemkickt hat.
^^
Von:  Krylia
2007-11-04T13:23:29+00:00 04.11.2007 14:23
Zum Glück weiß ich, dass es das jetzt nicht gewesen sein kann.


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