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Prisoner of Love

eine Foreigner FF
von

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I want you

Kapitel 5
 

„I want you“
 

„Du hättest dir doch nicht extra ein Zimmer nehmen müssen!“ Lou zog die Bettdecke ein wenig weiter nach oben. Atlanta war um diese Jahreszeit zwar noch um einiges wärmer als New York, doch die Klimaanlage in Stevies Hotelzimmer leistete ganze Arbeit.

„Aber es ist doch sehr schön hier… Außerdem wusste ich ja nicht, dass…“ Stevie stockte und guckte Lou in die Augen. Sie konnte einfach nicht klar denken, wenn sein Blick den ihren traf. Er strich ihr über die Wange und küsste sie leicht auf den Mund.

Seit dem die Beiden den Balkon verlassen hatten, waren einige Stunden vergangen und mittlerweile war es schon fast 5 Uhr morgens. „Ich hätte dich aber auf jeden Fall bei mir schlafen lassen!“ „Wie süß von dir…“ Das Mädchen warf einen Blick auf die Uhr: „Oh, ich glaube wir sollten langsam mal schlafen… Wann fliegt ihr morgen zurück?“ „Irgendwann nachmittags.“ Stevie lehnte sich zurück und schmiegte sich an Lou, der rechts neben ihr, auf der Seite und mit dem Gesicht zu ihr gewandt, lag.
 

Der junge Sänger griff hinter sich und knipste die Lampe aus: „Gut, dann lass uns schlafen. Guten Nacht Stevie!“ Mit den Lippen berührte er sanft ihre Haare.

Noch immer konnte sie nicht fassen was hier geschehen war, aber jetzt wollte sie schlafen, ihr Glück genießen und über nichts mehr nachdenken.
 

Zu diesem Zeitpunkt erreichten nun auch die restlichen Bandmitglieder, allerdings getrennt, das Hotel. Mick erblickte Rick, welcher Arm in Arm mit einer, ungefähr 30. jährigen, Frau hinein kam. Mick rief bzw. lallte durch die Lobby: „Hey Rick! Wo ist denn der Rest geblieben?“ „Meinst du Lou und Dennis?“ „Eh… Ja genau!“

„Also Dennis ist da hinten an der Bar.“ Er deutete hinter sich. „Und Lou? Mmh… Keine Ahnung. Der hat schon Stunden vorher die Party verlassen. War vermutlich müde. Verständlich nach dem was er durch gemacht hat, die letzten Tage!“

Mick nickte und fasste sich an sein Kinn, es wirkte so, als wolle er einen Gedanken fest halten. Dennis kam zu ihm: „Hey Mick, alles okay?“ Mick schaute auf: „Ja, ich habe nur gerade überlegt, wo Stevie wohl ist?“ „Vermutlich hat sie sich auch ein Zimmer genommen. Frag doch an der Rezeption nach!“
 

Mick stand einige Zeit an der Rezeption herum, bis sich endlich eine Servicekraft dazu herabließ, den betrunkenen Engländer zu bedienen.

„Guten Abend, Sir. Wie kann ich ihnen helfen?“ „Ich würde gerne wissen, ob zufällig eine Ms Stevie Brianel hier ein Zimmer hat?“

„Eigentlich dürfen wir solche Information nicht heraus geben!“ Mick war zu müde, um mit irgendwelchen Angestellten zu streiten: „Keine Sorgen, ich will die Zimmernummer gar nicht wissen, mich interessiert nur ob sie hier ist, oder ob ich die Polizei rufen sollte!“

Die Dame guckte in ihr Buch und nickte: „Ja, eine Stefanie Brianel hat hier heute Abend eingecheckt!“ Mick atmete erleichtert auf: „Super, vielen Dank!“
 

Er schwankte zurück zu der Bar, heute hatte er es definitiv wieder einmal übertrieben. Mit allem. Er fühlte sich einfach schrecklich, auch er wurde schließlich nicht jünger. Schon fast 37 Jahre hatte er auf dem Konto. Vielleicht lag es am Alkohol, aber plötzlich zerfloss er regelrecht in Selbstzweifeln. Vermutlich war es aber auch einfach nur Zeit, endlich ins Bett zu gehen. Er folgte dieser letzten Eingebung und machte sich auf…
 

Langsam erwachte Stevie. Das Zimmer war komplett abgedunkelt, deshalb konnte sie nicht sagen, ob es bereits helllichter Tag war oder ob sie eventuell doch nur ein paar Minuten geschlafen hatte. Als sie neben sich guckte erschrak sie unmittelbar. Lou war verschwunden. Hatte er wohlmöglich doch weiche Knie bekommen? Hatte er, nachdem sie eingeschlafen war, an seine Frau denken müssen und war zu dem Entschluss gekommen, dass er dieser treu bleiben wollte? Bzw. von jetzt an wieder sein würde? Tränen stiegen ihr in die Augen und mit einem Mal war sie hellwach. Sie stand auf, trat zum Fenster hin und schob die Vorhänge zur Seite.

Der hoch am Himmel stehenden Sonne nach zuurteilen, musste es bereits gegen Mittag sein. Seit sie Lou getroffen hatte, musste sie komischer Weise ständig heulen. Schon wieder standen ihr Tränen in den Augen und dabei weinte sie doch sonst nie.
 

„Oh du bist ja schon wach!“ Ihre Nerven und ihr Herz würden diese permanenten Stimmungs- Hochs- und Tiefs sicherlich nicht mehr lange mit machen. Da hatte sie sich gerade damit abgefunden, dass der Mann, den sie liebte, doch lieber zu seiner Familie zurück wollte und in der nächsten Sekunde stellte sich bereits heraus, dass er nur im Badezimmer gewesen war, um fertig zu sein, wenn Stevie sich fertig machen wollte. Er war nicht nur nicht abgehauen, er war auch noch vorausschauend und sowieso überaus liebenswürdig.

Stevie drehte sich um. Ob nun angezogen oder nicht, er war einfach perfekt in ihren Augen.

„Ja. Aber noch nicht lange…“ „Habe ich dich geweckt?“ Sie überlegte kurz, war er schon bereit die Wahrheit, das ganze Ausmaß ihres kranken Hirnes zu erfahren?

„Nein, um ehrlich zu sein, dachte ich, du wärst vielleicht gegangen…“

Sie ließ sich auf das große Bett fallen, mit einem Mal war sie wieder müde.
 

Lou setzte sich zu ihr. Jetzt trug er wieder Jeans und T-Shirt. Die feuchten Locken hatte er nach hinten gebunden. Er strich ihr über den Rücken: „Solange du nicht willst dass ich gehe, werde ich es auch nicht tun…“ Stevie lächelte ihn an und stand dann aber gleich auf, um sich ebenfalls fertig zu machen. Sie hatte noch nicht einmal in den Spiegel geguckt und konnte nur hoffen, dass ihr nicht irgendein fieser Pickel gewachsen war.

Ohne weitere Worte zu verlieren, duschte sie in Windeseile, föhnte sich die Haare, legte ein Bisschen Make-up auf und zog sich natürlich auch an.

Als sie aus dem Badezimmer trat staunte Lou: „Wow, das ging aber schnell!“ Sollte er ruhig denken, dass sie eine von den Frauen war, die nicht lange im Bad brauchten und trotzdem immer gut aussahen. Dies unterstrich nur ihren natürlichen Touch.
 

Sie setzte sich wieder zu Lou aufs Bett. „Wie spät ist es überhaupt?“ „Mmh, so gegen 1 Uhr schätze ich.“ „Oh und der Flug?“ „Danach wollte ich mich als nächstes erkundigen. Gehen wir frühstücken? Keine Ahnung ob sie noch etwas haben…“ „Wir können ja nach gucken. Vielleicht besser, wenn wir nicht genau gleichzeitig unten aufkreuzen oder?!“ „Ja, da könntest du Recht haben. Ich muss aber sowieso noch mal eben auf mein Zimmer. Wir treffen uns dann einfach unten!“ „Ja in Ordnung!“ Sie standen beide auf und liefen zur Tür. Bevor Stevie diese öffnen konnte, zog er sie an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Sie schmolz dahin. Danach guckte er ihr in die Augen, ließ sie aber nicht los. Stevie legte ihren Kopf auf seine Brust: „Ach Lou…“ Er grinste und ließ sie dann los. Mit Schmetterlingen im Bauch, machte Stevie sich zu den Fahrstühlen auf.
 

Unten ging sie umgehend zum Restaurant. Frühstück gab es, wie sollte es auch anders sein, keines mehr. Aber sie hatte eh keinen Hunger, bestellte sich nur einen Earl Grey und einen Orangensaft und las dann etwas in der New York Times. Sie überflog gerade einen interessanten Artikel, als sie begrüßt wurde: „Stevie Darling, guten Morgen!“ Vor ihr standen Mick und der Manager.

Bud: „Guten Morgen Stevie. Sie haben wir ja gestern gar nicht mehr gesehen!“ „Ja, ich war sehr müde, nach der langen Tour und außerdem musste ich ja auch ein wenig Kraft tanken, um heute die Rückfahrt an zu treten!“

Bud: „Ach wohin denn! Sie fliegen natürlich mit uns zurück, um den Wagen soll sich einer der Roadies kümmern. Keine angst, damit werden sie nicht mehr behelligt!“
 

Stevie war erstaunt: „Oh das ist wirklich sehr freundlich von ihnen!“ Mick: „Das ist nur selbstverständlich. Ich könnte es mir nie verzeihen, sollte dir etwas passieren, auf dem Weg nachhause. Schließlich habe ich dich doch mit nach Amerika genommen und somit auch ein Bisschen Verantwortung!“ Stevie lächelte dankend: „Wollt ihr euch nicht setzen?“

„Klar, das machen wir doch glatt!“ Stevie: „Übrigens war das Konzert wieder einmal großartig. Ich werde von mal zu mal ein größerer Fan!“

Bud klopfte stolz Micks Schulter: „Ja, meine Jungs sind schon ein guter Haufen!“

„Guten Morgen!“ Dennis, Rick und Lou betraten das Restaurant.
 

Lou, welcher ganz hinten ging, lächelte Stevie an. Ach was war es doch aufregend, ein Geheimnis zu haben.

Bud: „Hey Lou, da bist du ja! Wir haben dich gestern vermisst!“ Lou: „Ja, ich war sehr müde.

Wann geht denn unser Flug?“

Bud guckte auf seine Uhr: „So in einer Stunde sollten wir schon los.“

Lou setzte sich neben Stevie. „Gibt es noch Frühstück?“ „Nein, leider nicht!“

Heimlich strich ihr Lou über das Knie. Lou wandte sich zu Bud: „Was ist eigentlich mit Stevie? Hast du dich darum gekümmert, dass sie einen Platz im Flugzeug bekommt?“

„Nein, ich dachte das wird diesmal kein Problem sein!“ Mick und Lou wirkten gleichermaßen ärgerlich.

Mick: „Darauf sollten wir uns lieber nicht verlassen!“ Bud: „Na ja okay, dann ruf ich eben an!“

Stevie lächelte die Beiden an: „Danke, ihr sorgt so gut für mich!“
 

Später packte Stevie ihre restlichen Sachen zusammen und dann fuhr sie, zusammen mit der Band und einigen Roadies, zum Flughafen.

Noch immer konnte sie nicht glauben, was da passiert war. Lou empfand etwas für sie, wie wunderschön das Leben doch sein konnte.

Ob sie wohl alleine im Flugzeug sitzen musste oder neben Mick? Ach eigentlich war es ihr auch egal, Hauptsache sie würde, bevor es zurück nach London ging, noch mal Gelegenheit haben, mit Lou alleine zu sein.

Als die große Gruppe jetzt durch den Flughafen lief, kam Mick neben das Mädchen:

„Hey Darling, du wirkst irgendwie wie ausgewechselt. Hast du gut geschlafen?“

Stevie grinste: „Wieso meinst du?“ „Na ja, du strahlst so. Ist dir irgendwas widerfahren?“
 

Er zog die Stirn kraus. „Nein, alles ist wie immer. Ich bin einfach nur froh, bei euch zu sein und möchte meine letzten Stunden, mit der Band die ich liebe, genießen!“

„Oh, du liebst uns!“ Stevie lachte: „Na sicher.“ In diesen Augenblick kam ein Fan zu den Beiden und wollte ein Autogramm von Mick, der deshalb stehen blieb. Lou nutzte diese Gelegenheit und kam zu Stevie: „Ich setze mich gleich einfach neben dich. Ganz zufällig…“ Stevie musste lachen: „Ja in Ordnung!“

Auch Mick gesellte sich wieder zu den Beiden und so warteten sie dann, bis sie endlich das Flugzeug besteigen durften. Ein wenig wehmütig warf Stevie noch mal einen Blick auf Atlanta, die Stadt der sie soviel zu verdanken hatte. Doch kamen auch plötzlich wieder die Zweifel auf, denn letztendlich kannte sie Lou ja noch nicht wirklich lange und wenn sie morgen wieder abreisen würde, was wäre denn dann?

Ebenso musste sie sich damit abfinden, dass er auch immer noch seine Frau zuhause hatte und das war das eigentlich schlimme, das es eine Person gab, die mit ihm alles teilte, seinen ganz normalen Alltag erlebte. Wieder ein bisschen deprimierter besorgte sie sich an einem der Stände, einen Kaffee. Ach, um ehrlich zu sein… So toll war das Leben dann auch wieder nicht, es war okay, aber mehr auch nicht…
 

Da sie noch ein wenig Zeit hatte und sie auch nicht wusste, wann dies noch mal der Fall sein würde, lief Stevie zu einen der öffentlichen Telefone und rief zuhause in England ihren Bruder Paul an. Da es bei ihm schon später Abend war, konnte sie sich sicher sein, dass er zuhause war.

„Ja, hallo?!“

„Hallo Paul!“ „Stevie Schatz, ich habe ja eine Ewigkeit nichts mehr von dir gehört. Bist du noch in Amerika?“ „Ja, bin ich. Deshalb rufe ich an. Ich habe es mit dem shoppen wohl ein wenig übertrieben und unendlich viel Gepäck, hättest du morgen zufällig Zeit mich abzuholen?“ „Klar, wenn du mir sagst wann. Und bitte nicht die amerikanische Zeit, das würde mich nur verwirren! Du landest in Heathrow?“ „Genau, ich werde dich, bevor ich morgen los fliege, noch mal anrufen. Im Moment kann ich auch nicht genau sagen, wann ich da bin. Wir sind gerade in Atlanta und da ist noch eine andere Uhrzeit als in New York.“

„Dann mach das Stevie. Wir gehen dann einen trinken, wenn du wieder hier bist!“ „Vielen Dank Paul. Bis bald!“
 

Stevie legte auf. Zumindest musste sie nicht noch mit der Bahn nachhause fahren, das würde ihr den Einstieg in ihr normales, trostloses Leben ein wenig einfacher machen.

Sie ging dann zurück zur Gruppe, da ihr Flug aufgerufen wurde. Noch einmal gingen ihr die ganzen 2 Tage durch den Kopf. Der verpasste Flug in Philadelphia, die Straßensperrungen, die Nacht in dem kleinen Motel in Louisville und schließlich der Song und die wunderschöne Nacht… Wie konnte ein Urlaub doch noch so perfekt werden? Oder so perfekt sein? Sie nahm ihre Handtasche und lief dem Rest hinter her, der jetzt mittlerweile an Board ging, Aufwidersehen Atlanta!



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