Zum Inhalt der Seite

Prisoner of Love

eine Foreigner FF
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

A Night to Remember

Kapitel 4
 

„A Night To Remember“
 

Seit dem Nachmittag mit Lou waren einige Tage vergangen, in welchen Stevie kaum was von der Band gehört hatte. Mick hatte viel zu tun, hatte ihr aber angeboten, sollte sie finanzielle Probleme haben, könnte sie jeder Zeit zu ihm ziehen.

Auch nach Atlanta durfte sie mit kommen, doch sie wusste nicht, ob es vielleicht doch gesünder wäre, zurück nach London zu fliegen, all das hier zu vergessen und wieder ihr altes, nicht all zu aufregendes, englisches Leben zu führen. Dies war vermutlich das vernünftigste, die Gefühle, die sie nach und nach für Lou entwickelte, fühlten sich zwar schön an, aber sie wusste bereits jetzt, dass sich diese schnell in Herzschmerz verwandeln konnten und das konnte sie nicht gebrauchen.
 

Am Tag vor dem Gig in Atlanta rief Mick Stevie nachmittags an.

Mick: „Hey Stevie Darling. Sorry, ich hatte viel zu tun die letzten Tage. Hast du deine Zeit gut verbracht?“ Stevie dachte an die letzten Tage zurück. Ja, sie konnte nicht klagen, New York hatte viel zu bieten und auch ohne Begleitung, hatte sie die Zeit bestens rum bekommen.

„Ich habe mir die Stadt angeguckt und war oft einkaufen!“ „Das klingt ja traumhaft für eine Frau. Und wie sieht es aus? Kommst du morgen mit nach Atlanta?“ „Mmh, ich glaube nicht. Es wird Zeit dass ich wieder nachhause fliege!“ „Oh wirklich?“ Er klang traurig. „Dann sehen wir uns ja gar nicht mehr!“ Stevie wollte ihn aufmuntern: „Ich kann euch doch beim Flughafen noch mal treffen!“ „Das wäre schön! Wir fliegen um 9 Uhr. Um 8 Uhr ist Check-in!“ „Okay, dann werde ich da sein!“
 

Und dann erreichte Stevie also am nächsten morgen den Flughafen, doch die Band samt Manager waren in Aufruhe, Lou fehlte. Es stellte sich heraus, dass sein Flieger von Rochester verspätet landen sollte und somit der rechtzeitige Check-in nach Atlanta fast ausgeschlossen war. Stevie war enttäuscht, so hatte sie sich den Abschied nicht vorgestellt.

Das Problem mit Lou war tiefgehender als es zuerst schien. Jede Maschine nach Atlanta, in den nächsten 48 Stunden, war ausgebucht. Die Band hatte aber schon am Abend eine Pressekonferenz und was noch viel schlimmer war, wenn Lou nicht rechtzeitig zum Konzert, am nächsten Tag kommen würde. Der Manager versuchte alles, aber nichts funktionierte, der Flieger würde rechtzeitig starten und kein Gast wollte auf seinen Platz verzichten. Erreichen konnten sie Lou auch nicht, da dieser ja immer noch im Flugzeug saß.

Die einzige Möglichkeit welche noch bestand, war dass er einen weiteren Flieger nehmen könnte, der allerdings von Philadelphia aus ging. Doch wie sollte er es erfahren und wie sollte er hinkommen?
 

Stevie nahm Mick zur Seite: „Sag mal Schatz, würde es euch helfen, wenn ich hier auf Lou warte? Ich könnte ihn zur Not auch nach Philadelphia fahren…“ „Das wäre ja großartig!“ Er winkte den Manager zu sich und teilte ihm das neuste mit. Der Manager war hellauf begeistert: „Stevie, sie sind toll. Wissen sie was. Mieten sie sich einen tollen Wagen, gehen sie schön essen, schlafen sie im besten Hotel. Alles auf meine Kosten versteht sich! Wenn es Lou rechtzeitig schafft, wäre ich ihnen auf ewig dankbar!“

Stevie grinste: „Also gut. Dann machen wir es so. Wann geht der Flieger in Philadelphia?“ „Um 10 Uhr ist letzter Einlass. Aber es ist noch recht früh, wenn ihr schnell fahrt, solltet ihr in ein Bisschen mehr als einer Stunde dort sein!“

„Okay, dann checkt ruhig ein! Nicht dass ihr auch noch den Flieger verpasst! Verlasst euch auf mich, wir schaukeln das Ding schon irgendwie!“

Mick nahm Stevie in den Arm: „Du bist einfach großartig und ich bereue wirklich, dass wir nicht mehr Zeit miteinander verbracht haben! Ich werde dich einfach demnächst noch mal in die USA einladen, ja?! Vielleicht Sylvester, solltest du noch nichts vorhaben!“

Stevie lächelte: „Ich werde es mir auf jeden Fall frei halten!“ Er küsste sie auf die Wange und drückte sie anschließend noch mal an sich. Ja, es war viel passiert, seit dem sie vor knapp 2 Wochen nach New York gekommen war…
 

Die Jungs stiegen also in den Flieger und Stevie machte sich auf um Lou abzufangen. Sie war aufgeregt, nachdem er sie geküsst hatte, hatte sie nie wieder etwas von ihm gehört und sie hatte es ja auch für besser so empfunden. Doch jetzt bot sie sogar an, ihn nach Philadelphia zu fahren. 94 Meilen mit ihm alleine in einem Auto, ob das gut gehen konnte??

Nachdem sie sich informiert hatte, wann sein Flugzeug landen sollte, besorgte sie sich einen Leihwagen. Einen `65er Ford Mustang. Es war schon immer ein heimlicher Traum von ihr gewesen, über die Highways zu fahren und zwar mit genau diesem Auto.

Gegen kurz nach 9 Uhr kam Lou dann also, ziemlich gehetzt in die Flughafenhalle gelaufen. Stevie lief auf ihn zu: „Lou warte mal!“
 

Er guckte reichlich verdutzt: „Stevie! Ist der Flieger nach Atlanta schon weg?“ „Leider ja… Aber wenn wir uns beeilen, kannst du noch einen in Philadelphia bekommen!“ „Philadelphia?“ Während sie sich auf zum Parkdeck machten, erklärte Stevie ihm die Situation: „Leider sind jegliche Maschinen, die in den nächsten 48 Stunden von New York nach Atlanta gehen, ausgebucht. In Phily soll noch eine gehen, allerdings hat euer Manager nichts gebucht!“ „Wow Stevie, das ist wirklich nett, dass du mich extra ganz bis nach Philadelphia bringst!“ „Kein Problem. In solchen Notsituation helfe ich doch gerne!“ Sie lächelte und schloss den schicken, roten Wagen auf, den sie mittlerweile erreicht hatten.
 

Stevie war erleichtert, dass dieser eine normale Gangschaltung hatte, darauf hatte sie nämlich im Eifer des Gefechts gar nicht geachtet. Lou: „Ist das dein Wagen?“ „Hehe, nein leider nicht. Den habe ich mir geliehen!“ „Extra um mich zu fahren?“ „Ja, aber ich muss ihn nicht bezahlen. Also ist es nicht so tragisch!“

Dann fuhren sie los. Sie kamen recht gut durch und Stevie genoss die Zeit die sie mit Lou verbringen konnte.
 

Es dauerte doch einige Zeit bis die Beiden den Flughafen von Philadelphia erreichten, noch waren sie halbwegs in der Zeit. Voll bepackt mit Lou's privaten Klamotten und seinen Bühnensachen rannten sie dann also zu den Schaltern. Während Lou nach seinem Flug fragte, wartete Stevie an der Seite und passte auf seine Klamotten auf. Gleich würde sie sich von ihm verabschieden müssen, Tränen stiegen ihr in die Augen. War sie etwa in ihn verliebt? So traurig war sie doch noch nie bei einer Trennung gewesen. Allerdings hatte sie auch noch nie einen wie ihn kennen gelernt! Seine Art, so freundlich und zurückhaltend und doch so bestimmt... Seine Frau konnte sich glücklich schätzen. Und doch, er hatte sie geküsst! Obwohl- das hatten schon viele Kerle gemacht, ohne wirkliche Absichten zu haben. Man musste sich nur Mick angucken. Es war deprimierend, so würde sie doch niemals einen abbekommen!
 

Heimlich strich sie sich eine Träne aus den Augen, als sie hoch guckte stand Lou vor ihr, mit einem Gesichtsausdruck, welchen sie nur schwer deuten konnte. Sie hob die Augenbrauen.

"Der Flug ist ausgebucht. Vor einer halben Stunde wurden die letzten Sitzplätze verkauft!"

Stevie schlug die Hand vor ihren Mund: "Oh nein... Das kann doch nicht wahr sein! War denn unsere ganze Eile umsonst?" "Scheinbar... Verdammt! Jetzt bleibt mir nur noch die Bahn. Aber ob ich damit jemals ankomme..." Er senkte den Kopf und Stevie schmerzte das Herz. Da hatte sie einen, zugegebenermaßen ziemlich bescheuerten, Einfall.

"Mmh, wie weit ist Atlanta von hier?" "Mehr als 785 Meilen!" Stevie rechnete nach. Mit der Geschwindigkeitsbegrenzung von 100 km/H würde sie in etwa 11 Stunden brauchen. Allerdings würde sie eh in Kürze das Land verlassen, also konnte sie auch noch mal eine Straftat begehen und etwas schneller fahren. "Wann ist die Pressekonferenz?" "Um 9 Uhr heute Abend!" "Mmh, also in knapp 11 Stunden. Wollen wir es mit dem Auto versuchen? Ich kann für nichts garantieren, aber es würde immer noch schneller gehen, als mit dem Zug!"
 

Letztendlich hatte Lou keine andere Wahl, denn wer fuhr schon freiwillig mit dem Zug?

Stevie fühlte sich so, als würde sie gerade ganz schnell erwachsen werden. Sie war noch keine 22 Jahre alt, doch plötzlich musste sie einen berühmten Musiker quer durch die Vereinigten Staaten fahren, ohne dass sie eigentlich wusste, wo genau sie hin musste. Vielleicht sollte sie sich gleich als Bandfahrerin bewerben, nachher war dies ihre Berufung.
 

Die ersten paar Stunden vergingen einwandfrei, sie lagen perfekt in der Zeit und alles deutete darauf hin, dass sie Atlanta rechtzeitig erreichen würden. Sie fuhren gerade über den Highway, als der Wagen plötzlich zur Seite ausbrach. Stevie wurde langsamer und versuchte gegen zu lenken, was sich allerdings als fast unmöglich erwies. Während sie bremste, krachte das Auto in das Kornfeld, welches an der Straße entlang verlief. Sie hatten wirklich Glück, das Feld stoppte sie ein wenig und niemanden, das Auto mit eingeschlossen, passierte etwas. Nach einigen Momenten des Schocks regte sich Stevie.
 

"Oh mein Gott, Lou alles okay?" "Ja, alles klar. Was war das? Ist der Reifen geplatzt?"

Stevie stieg aus und guckte sich den Vorderreifen des Mustangs an. Lou hatte Recht. Das Mädchen ging in die Knie und wusste nicht, was sie machen sollte. Mit jeglicher Autotechnik kannte sie sich doch überhaupt nicht aus. Lou war hinter sie getreten und legte die Hand auf ihre Schulter. "Kein Problem. Ich kenne mich mit Autos aus. Einen Reifen zu wechseln ist überhaupt kein Ding für mich!" Und so machten sie sich in der vollen Mittagshitze daran, einen Reifen auszutauschen. Stevie gab sich wirklich Mühe, ihm zu helfen. Auch wenn sie nichts für den kaputten Reifen konnte, hatte sie ein unheimlich schlechtes Gewissen, das schlimmste aber war, dass sie Lou, wie er da so hart arbeitend in der Sonne schwitzte, unglaublich sexy fand. Sie schellte sich selbst bei dem Gedanken.
 

Durch die Reifenpanne verloren sie knapp 2 Stunden, es war jetzt 3 Uhr Nachmittags und in 6 Stunden mussten sie noch mehr als die Hälfte zurück legen. Lou beruhigte sie, die Pressekonferenz könnte auch ein wenig später starten und er müsste auch nicht von Anfang an dabei sein, da Mick ja eh die meiste Zeit redete.

Stevie fuhr ungefähr 160km/H anstelle der erlaubten 100 und ärgerte sich: "Amerika ist wirklich viel schöner als ich dachte... Aber diese Geschwindigkeitsbegrenzungen sind schrecklich!" Lou lachte: "Ja und wenn man erwischt wird, wandert man ins Gefängnis. Das solltest du auch mir zu Liebe nicht riskieren!" Er zwinkerte. Ein Bisschen Gas gab sie mehr, doch da ahnte sie noch nicht, was bereits wenige Meilen weiter auf sie wartete...
 

Lou kniff die Augen zusammen: "Was ist das dahinten? Eine Straßensperre?" Stevie fuhr langsamer: "Ich weiß nicht. Auf jeden Fall sieht es sehr unerbaulich aus!" Sie seufzte, ahnte sie im geheimen doch schon, dass das was jetzt folgen würde, auch nicht in ihren Plan passte...

Der komplette Highway war abgesperrt. Sie stoppte und wartete darauf, dass einer der Cops, die hier überall standen, zu ihr kommen würde. Sie fühlte sich mittlerweile, wie in einem schlechten, amerikanischen Film: "Guten Tag Madam! Sir!" Er hob die Mütze.
 

Stevie war ein wenig genervt: "Gibt es hier eine Möglichkeit weiter zu kommen? Mein Beifahrer hier ist Lou Gramm, Sänger der Band Foreigner und hat heute Abend einen Auftritt den er nicht verpassen darf!" Der Polizist setzte die Sonnenbrille ab: "Sohooo!" Sagte er in einem überheblichen Tonfall. "Mein Sohn fährt ja total auf diese Band ab. Ich stehe da mehr auf den guten, alten Bob Dylan! Wie auch immer Lady, hier ist wegen einer Bombenentschärfung, der komplette Highway, für die nächsten 200 Km gesperrt. Tut mir leid. Sie haben 2 Möglichkeiten- entweder fahren sie die Straße zurück und nehmen nach 60 Meilen die Abfahrt oder sie fahren Querfeldein. Da kommen sie irgendwann auf einen anderen Highway.
 

Stevie blickte Lou fragend an. Dieser hob die Schultern: "Mmh, um ehrlich zu sein, bin ich auch überfragt. Was meinen sie Officer?" "Wohin soll es denn gehen?" "Nach Atlanta!" Der Typ grinste schadenfroh: "Oh na dann würde ich sagen, dass sie übermorgen ankommen, wenn sie zurück fahren!" Mit diesen Worten drehte er sich um und lief zurück zu seinen Kollegen. Somit blieb Stevie nichts anderes übrig, als aufs Feld abzuwenden und einfach auf gut Glück weiter zu fahren.

Dies stellte sich allerdings als ein großer Fehler heraus...
 

Irgendwann gegen Abend erreichten Lou und Stevie endlich eine Tankstelle. In der Hoffnung, dass ihr Weg eine Abkürzung gewesen wäre, hielten sie nun dort. Stevie war völlig kaputt und wollte sich einen Kaffee besorgen, außerdem war das Benzin alle. Sie tankte also und wollte dann bezahlen. Der Tankwart gab ihr das Geld raus und Stevie fragte: "Sag mal, wie komme ich denn von hier aus am schnellsten in die Innenstadt von Atlanta?" Er guckte verdutzt. "Atlanta in Georgia?" "Eh ja. Vermutlich. Schaffe ich es in einer Stunde?" Er lachte: "Sorry Süße, aber weißt du überhaupt wo du bist?" Ihr rutschte das Herz in die Hose: "Nein, um ehrlich zu sein nicht!"
 

Tränen liefen Stevie über das Gesicht als sie sich ihrem Auto näherte. Wie sollte sie das Lou nur erklären? Ob er sie umbringen würde? Sie öffnete die Fahrertür und setzte sich hinein. Er guckte von einigen Notizen auf: "Alles in Ordnung? Weinst du etwa?" Das Mädchen wischte sich die Tränen weg: "Nein, wie kommst du denn darauf?" Sein Gesicht wurde ernst: "Stevie, was ist denn los?" "Louisville!" "Louisville?" Er stutzte.

"Wir sind irgendwo bei Louisville, Kentucky!" Normalerweise verlor Stevie nie so schnell die Fassung, aber sie war erschöpft, um es milde auszudrücken.

Lou resignierte: "Mmh, dann müssen die Jungs wohl doch ohne mich auskommen!" "Es tut mir so Leid Lou!! Vielleicht können sie es doch noch verschieben. Wenn ich mich beeile, schaffen wir es in 4 Stunden. Sollte nicht wieder irgendwas passieren!" Er schüttelte den Kopf: "Lass uns erstmal in die nächste Stadt fahren und nach einem Telefon suchen. Und mach dir keine Vorwürfe! Ich bin dir trotzdem sehr dankbar!"
 

Als sie Louisville erreichten war es bereits stockdunkel. In einer Art Saloon fanden sie ein Telefon.

Lou wählte die Nummer vom Hotel, wo die Band abgestiegen war. Eigentlich wollte er eine Nachricht hinterlassen, umso verwunderter war er, als die Dame ihn direkt zu Mick durch stellte.

Mick: "Hallo?" "Hey Mick. Hier ist Lou! Ist die Pressekonferenz schon vorbei?" "Eh nein, die Idioten haben sie auf Morgen verschoben. Soll direkt vor dem Gig stattfinden. Wo bist du überhaupt? Dein Flieger hätte schon vor einer Ewigkeit landen sollen!"

„Sie haben die Pressekonferenz verschoben?“ Als Stevie diese Worte hörte lehnte sie sich gegen die Wand und ließ sich auf den Boden fallen. Dann vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Sie war erleichtert, sicherlich. Aber jetzt wo der ganze Stress erst mal vorbei war und sprichwörtlich von ihr abfiel, wollte sie nur noch weinen und anschließend schlafen.
 

„Nun sag schon Lou. Wo bist du denn?“ „In Kentucky!“ „Kentucky? Was zur Hölle machst du denn in Kentucky? Wieso bist du nicht im Flieger nach Atlanta gewesen? Wo ist denn Stevie?“ „Sie ist hier bei mir! Der Flieger war ausgebucht, deshalb wollten wir mit dem Auto runter kommen, aber die Straße war gesperrt und da sind wir dann irgendwie in Louisville gelandet!“ Mick musste lachen. Lou warf einen Blick auf Stevie die neben ihm auf den Boden kauerte und strich ihr über die Haare. „Ich glaube nicht dass wir es heute Nacht noch weiter schaffen…“ Mick schüttelte in Gedanken den Kopf: „Um Himmels Willen. Ruht euch bloß aus. Dort muss es doch irgendwo ein Hotel geben. Hauptsache du bist morgen um 18 Uhr hier! Schlaft euch aus, nicht dass ihr noch einen Unfall baut. Außerdem musst du morgen Abend wieder fit sein!“

Lou konnte dem nur zustimmen…
 

Stevie war schon fast eingeschlafen, als Lou sich plötzlich vor ihr hin kniete und ihr über die Wange strich. Sie guckte ihm in die Augen und fühlte sich plötzlich wieder in ihre Kindheit versetzt. Er: „Komm, wir fragen jetzt nach einem Hotel hier in der Nähe und schlafen erstmal ein wenig!“ Er zog sie hoch und nahm sie in den Arm. Ach, warum fühlte er sich sogar jetzt noch so gut an? Dann ging er zu dem Wirt: „Hey, du weißt nicht zufällig wo hier ein Hotel in der Nähe ist?“ Der Typ überlegte kurz: „6 Meilen von hier ist ein kleines Motel. Versucht es dort mal. Ihr müsst einfach in Richtung Norden auf den Motorway und die 2. Ausfahrt wieder runter!”

“Super, komm Stevie, fahren wir!” Er nahm ihr die Schlüssel aus der Hand und deutete an, dass sie sich auf den Beifahrersitz setzen sollte: „Ich denke, für heute ist es besser wenn ich fahre, du kannst dich ausruhen!“
 

Dies ließ sie sich definitiv nicht 2 Mal sagen. Sie freute sich so sehr auf ein Bett, sie hätte überall geschlafen. Als sie das, wirklich ziemlich kleine, Motel erreichten war es bereits kurz nach Mitternacht. Sie gingen zur Rezeption, ein schmieriger Kerl saß am Empfang: „Hey, wie kann ich euch helfen?“ „Wir brauchen 2 Zimmer!“ „2 Zimmer? Sorry, das wird nicht gehen. Wir haben noch ein Zimmer frei. Nehmt es oder lasst es bleiben!“ „Na gut, dann nehmen wir eben das!“ „Gute Wahl! Hier ist der Schlüssel!“ Im vorbeigehen flüsterte er zu Stevie: „Also, wenn ich das mal so sagen darf, ich hätte gleich nach nur einem Zimmer gefragt. Oder ist er etwa dein Bruder oder so? Hier auf dem Land sind die Leute ja recht prüde…“ Stevie schüttelte den Kopf und folgte Lou dann.
 

Dass das Bett, in dem die Beiden schlafen sollte, ein französisches Einzelbett war, störte Stevie nicht. Sie war so müde, dass sie gar nichts mehr kümmerte. Es gab nur ein einziges, kleines Problem- sie hatte ihr Notfallkit mit Unterwäsche, Zahnbürste, Shampoo, Make-up etc.. dabei, ebenso ein frisches T-Shirt. Doch worin sollte sie schlafen? Ob es Lou störte, wenn sie nur in Unterwäsche neben ihm lag? Sie wusste nicht ob Amerikaner da ein wenig anders tickten als die englischen Männer.

Während Lou im Bad verschwand machte sie es sich also im Bett gemütlich und versuchte möglichst eingeschlafen zu sein, bevor er wieder kam.
 

Es gelang ihr tatsächlich. Nach wenigen Minuten war sie ins Land der Träume entwischt. Als Lou zurück ins Zimmer kam und bemerkte, dass sie nicht mehr wach war, musste er grinsen. Er, ebenfalls nur in Unterwäsche, legte sich neben sie und strich ihr noch mal über die Wange. Schon seit einigen Stunden ging ihm einer seiner eigenen Songs nicht mehr aus dem Kopf und dies stimmte ihn sehr nachdenklich…
 

Stevie erwachte schweißgebadet. Sie hatte einen Albtraum gehabt, den sie allerdings, sobald sie die Augen öffnete, auch schon wieder vergessen hatte. Aber er musste furchtbar gewesen sein, sie zitterte am ganzen Körper und als sie an die dunkle Decke über ihr guckte, wusste sie auch ganz genau wieso. Wo war sie hier gelandet? In irgendeinem Kaff, weit von zuhause entfernt, ohne einen Menschen der sie liebte. Sie fühlte sich einsam und alleine.

Plötzlich spürte sie, wie ihr jemand über den Arm strich und augenblicklich tausende von Schmetterlingen in ihrem Bauch. Gut, jemand den sie liebte war hier. Aber was brachte es, wenn dieser Jemand, längst schon einen Partner gefunden hatte?
 

Lou kam näher an sie heran und dann merkte sie, wie er ihren Nacken küsste. Sie bekam eine Gänsehaut, wusste aber auch nicht wie sie diese Geste deuten sollte und vor allem- was folgen würde…

Doch nichts weiter passierte, er legte den Arm um sie und kuschelte sich an das Mädchen neben ihm. Nach dem ihr Herz wieder in einem normalen Tempo schlug, schlief auch Stevie wieder ein und träumte anschließend nur noch schöne Dinge…

Als sie zum zweiten Mal erwachte, war es bereits hell und sie lag immer noch in seinen Armen.
 

Sie fühlte sich gut und hätte für immer hier liegen bleiben wollen. Sie spürte wie auch Lou erwachte, er grinste sie an: „Oh guten Morgen!“ „Guten Morgen, Lou!“

„Hast du gut geschlafen?“ „Ja, sehr gut… Wie spät es wohl ist?“ Stevie lehnte sich zur Seite und guckte auf ihre Uhr. „Oh nein!“ Stevie sprang aus dem Bett: „Es ist schon fast 12 Uhr. Wir haben verschlafen!“ Warum musste eigentlich immer wieder alles schief gehen? Langsam zweifelte Stevie an ihrem Verstand!

In Windeseile machten sich die beiden fertig, gaben den Schlüssel ab und waren ungefähr eine halbe Stunde später wieder auf dem Highway.
 

Stevie: „Lass uns beten dass ab jetzt nichts mehr schief geht!“ „Dem kann ich nur zu stimmen!“ Sie fuhren ohne Pause, irgendwann mussten sie dann aber tanken. Anschließend ging die Fahrt weiter, der Highway war komplett leer gefegt, als sie plötzlich in einigen 100 Metern Entfernung etwas sahen. Stevie: „Oh nein, das ist doch nicht etwa wieder eine Straßenabsperrung?“ „Oh man, soviel Glück kann man gar nicht haben!“

Diesmal war eine Baustelle Schuld. Einer der Bauarbeiter kam zu den Beiden und lag ihnen ans Herz, “Querfeldein” zu fahren. Doch sowohl Lou als auch Stevie waren sich einig dass sie dieses Risiko nicht noch einmal eingehen wollten.
 

Sie fuhren ein paar Meilen zurück und nahmen die Abfahrt. Wieder wurde die Zeit knapp. Doch dann endlich, um kurz vor 6 Uhr passierten sie das Stadtschild von Atlanta.

Stevie: „Oh mein Gott, ich glaube es nicht. Sollten wir es wirklich noch schaffen?“

Sie fuhren durch die Stadt und mussten jetzt nur noch die Halle finden, in der das Konzert stattfinden sollte. Um Punkt 6 Uhr waren sie dort.

Stevie stellte den Wagen ab und dann rannten sie zum Backstage Eingang.

Der Türsteher war so ein typischer Ignorant, der weder wusste welche Band spielen würde, geschweige denn einen der Musiker erkannte. Grimmig sagte er:

„ Ohne Pass kein Einlass!“ Lou: “Aber ich bin der Sänger von Foreigner und muss in dieser Minute eine Pressekonferenz geben!” Hinter ihm stand ein jüngerer Kerl: “Hey Joe, der Typ sieht wirklich aus wie dieser Lou Gramm und der Manager hat eben noch gesagt, wenn er kommt, sollen wir ihn auf jeden Fall rein lassen!” „Mmh, na wenn das so ist!“ Er machte Lou Platz, doch als dieser Stevie hinter her zog, hielt er sie auf: „Die Rede war von dem Sänger. Dich kann ich nicht rein lassen. Wenn es sich doch alles als Fehler raus stellt, komme ich in Teufelsküche. Du musst wohl auf dem normalen Weg rein!“ Lou: „Hallo, geht’s noch? Ich bin der Sänger und das ist meine Freundin und wenn sie ärger bekommen, dann doch nur von der Band und ich bin Teil von dieser!“ „Hinter der Bühne sind noch andere Promis und die könnten sich nachher noch belästigt fühlen!“ Lou seufzte genervt.
 

Stevie machte gute Miene zum bösen Spiel: „Lou, lass gut sein. Vielleicht bekomme ich ja vorne noch eine Karte. Geh lieber rein, du kommst sonst noch zu spät!“

Lou kramte in seiner Tasche und gab ihr einen $ 100,- Schein: „Hier, damit bekommst du bestimmt noch irgendwo eine Karte. Danke dass du mich her gebracht hast!“ Er umarmte sie und lief dann rein…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück