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Prisoner of Love

eine Foreigner FF
von

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Prolog

Prolog
 

Es war dunkle Nacht, völlig aufgelöst lief Stevie durch die Straßen. Hier und da warfen Laternen ihr Licht auf den Gehsteig, doch dann war es wieder stockfinster.

An einer Ecke ließ sie sich auf einer Parkbank nieder. Was war nur geschehen? Sie musste erstmal einen klaren Gedanken fassen… Was machte er nur hier? Sie war nach St. Tropez gekommen um endlich ein wenig auszuspannen und das letzte was sie hier erwartet hatte, war eine Person, die sie doch schon so lange hätte vergessen sollen.

Jetzt gab es nur zwei Möglichkeiten, die erste war die Stadt zu verlassen, was mit Sicherheit das klügste war. Die andere Sache die sie tun konnte, würde ihr Leben auf den Kopf stellen und ob sie das mit ihrem momentanen Dasein vereinbaren konnte, war mehr als fraglich…
 

Rückblick
 

Alles war eigentlich ganz normal gewesen, zusammen mit einigen Freunden hatte Stevie beschlossen Urlaub in St. Tropez, welches zu dieser Zeit total angesagt war, zu machen.

Eine knappe Woche waren sie jetzt schon hier und es war einfach traumhaft. Das Wetter war unglaublich und jeder aus der Gruppe wünschte sich, der Urlaub würde niemals vorüber gehen. Sie hatten den Abend in einem angesagten Club verbracht, doch noch vor Mitternacht befanden alle einstimmig, dass es niemanden wirklich dort gefiel. Also machten sie sich auf den Rückweg, wozu gab es schließlich eine Hotel Bar?
 

Das Hotel in dem sie wohnten war wirklich sehr exklusiv und die Preise so hoch, dass jeder normale Mensch nur den Kopf geschüttelt hätte. Als die jungen Leute die schicke Bar betraten, musste Stevie schlucken. Sie war zum bersten voll, nur junge und reiche, hippe Leute, sie suchten sich einen Platz an der Bar und bestellten was zu trinken.

Nach einiger Zeit wandte sich Stevie zu ihrer Freundin Inga: „Sag mal, fühlst du dich auch so seltsam?“ „Nein, nur ein wenig betrunken. Aber das Gefühl müsstest du eigentlich mittlerweile kennen!“

„Nein, das meine ich nicht. Irgendwas hier im Raum ist merkwürdig, ich fühle mich wirklich sehr komisch!“

Stevie blickte sich um und blieb mit ihrem Blick an einem anderen Paar Augen hängen, einen Moment lang war sie wie erfroren.
 

Langsam drehte sie sich wieder zu ihrer Freundin: „Oh nein, ich bekomme die Krise!“ Inga war verwirrt: „Was ist denn plötzlich los?!“

Am Ende des Raumes saß doch tatsächlich Lou Gramm. Auch Inga bemerkte ihn jetzt: „Oh… Wusstest du dass er hier ist?“ „Bitte, woher denn? Wir haben schon 2 Jahre keinen Kontakt mehr gehabt!“ „Hat er dich gesehen?!“ „Wenn er noch weiß wer ich bin, dann ja. Oh verdammt, ich weiß nicht was ich jetzt machen soll…“

Inga: "Sprich mit ihm! Das mit euch ist doch schon wirklich sehr lange her. Es gab so viele andere Typen für du dich in der Zwischenzeit interessiert hast und mit jedem konntest du hinterher noch reden. Da sehe ich kein Problem..." Stevie seufzte und beschloss lieber nicht darüber nach zu denken: "Ich werde mich mal eben ein wenig frisch machen. Bis gleich!"
 

Sie stand auf und lief zu den Toiletten. Anschließend drängelte sie sich durch die Menschenmengen in der Bar, ihr kam es so vor, als würde es immer voller.

Plötzlich stand Lou direkt vor ihr: „Stevie… Wow, wie lange ist es her…“

Stevie schluckte, dies war genau die Situation, die sie hatte vermeiden wollen: „Hi Lou. Ja, bestimmt schon 2 Jahre. Was machst du hier?!“ Sie versuchte locker und gleichgültig zu klingen, doch dies gelang ihr nicht so recht.

„Wir nehmen hier eine CD auf!“ „Mit Foreigner?“ „Nein, ein Soloalbum! Wollen wir uns nicht irgendwo hinsetzen?" Immer noch ziemlich eingequetscht von wildfremden Leuten, war dies nicht die schlechteste Idee.
 

Sie setzten sich an einen Tisch in der hintersten Ecke der Bar. Lou: „Und du… Wieso bist du hier?“ „Wir machen Urlaub.“

Was war das doch für ein Zufall, niemals zuvor waren die beiden zusammen in St. Tropez gewesen, keiner der beiden überhaupt, Lou lebte in Amerika, Stevie in England und hier trafen sie sich nach all der Zeit wieder. „Wir?“ „Ja, ein paar Freunde von mir sind auch hier. Manche kennst du vielleicht noch.“ Einen Moment schwiegen sie beide und guckten sich an. Plötzlich kamen all die Erinnerungen hoch. Es war so seltsam. Sie saßen hier zusammen, so als hätten sie sich gerade eben kennen gelernt und doch hatten sie eine gemeinsame Vergangenheit.
 

"Und wie lange bist du schon hier?" "Seit einer Woche... Und du? Wohnt ihr hier im Hotel?" "Ja, seit Vorgestern. Seltsam dass wir uns nicht gesehen haben. Aber du warst vermutlich immer unterwegs..." "Na ja, tagsüber am Strand und abends im Ort. Ich wusste nicht dass es hier auch Studios gibt!"

"Es gehört dem Bruder unseres Bassisten. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch ein paar Hintergedanken dabei. In den USA ist im Moment soviel im Gespräch und Urlaub habe ich auch gebraucht..." "Ihr seid im Gerede?" "Ja, ich habe die Band erstmal verlassen. Natürlich kommen da viele Fragen auf!" "Oh, das ist ja schade. Lag es an Mick?" Er lächelte: "Ja, in gewisser Weise schon. Habt ihr noch Kontakt?" "Nein, schon ewig nicht mehr..." Stevie vermochte einen Hauch von Erleichterung auf Lou's Gesicht zu entdecken.
 

Er sah gut aus. Seine Haare waren länger geworden und das jugendliche war aus seinem Gesicht verschwunden. Ohne Frage, er hatte sich verändert, nur leider schreckte Stevie das nicht ab, sondern ließ ihr Inneres endgültig verrückt spielen.

Natürlich kommen da viele Fragen auf!" "Oh, das ist ja schade. Lag es an Mick?" Er lächelte: "Ja, in gewisser Weise schon. Habt ihr noch Kontakt?" "Nein, schon ewig nicht mehr..." Stevie vermochte einen Hauch von Erleichterung auf Lou's Gesicht zu entdecken. Mit einem Mal kam ein Kellner zu dem Tisch der Beiden und servierte eine Flasche Champagner.

Fragend blickte Stevie ihn an.

Er: "Von den Herrschaften dahinten!" Es war, wie sollte es auch anders sein, Stevies Clique, mit einem betrunkenen, dämlichen Grinsen auf den Lippen.
 

Der Kellner füllte die Gläser, Stevie guckte Lou in die Augen: "Du trinkst nicht?"

"Ich versuche es, der Stimme wegen einzuschränken, aber heute mache ich gerne eine Ausnahme!" Er lächelte und stieß dann mit ihr an. Nach einer weiteren Schweigepause räusperte Lou sich: "Und wie ist es dir sonst so ergangen... In den letzten 2 Jahren?" Was wollte er hören? Sollte sie ihm mitteilen, dass sie nach ihrer Trennung fast gestorben wäre? Nach dem all der Schmerz halbwegs überwunden war, hatte sie niemals wieder einen Gedanken an ihn verloren, hatte sich in Arbeit und Affären gestürzt...
 

"Na ja, ich schreibe zwei Kolumnen. Und lebe wieder in London... Alles geht seinen gewohnten Weg!" Was soweit auch stimmte. Als sie 25 geworden war, hatte sie sich gefühlt wie 50, soviel hatte sie innerhalb weniger Jahre erlebt und so aufregend und spannend auch die ganze Zeit gewesen war, sie wollte dies ändern. Sie wollte ein normales Leben, einen Ehemann, Kinder, einen beständigen Job...

Ihr jetziger Job war vielleicht nicht beständig und mit Sicherheit auch nicht langweilig, aber er brachte gutes Geld und freie Zeiteinteilung, eine gute Basis. Auch das mit dem Heiraten hätte das ein oder andere Mal fast hingehauen, aber eben nur fast. Sie wollte nicht darüber nachdenken.
 

Einige Zeit unterhielten sie sich über Musik, über den Beruf und ihr derzeitiges Leben. Kein Wort über die Vergangenheit wurde verloren, Themen die daran erinnerten geschickt umgangen.

Dann kam Inga zu ihnen an den Tisch: "Hallo Lou, wie geht’s dir?" "Hallo Inga, danke ganz gut. Ich wusste nicht dass du auch hier bist!"

"Ich will euch nicht stören, aber wir haben beschlossen, zu der Villa eines Bekannten von Jamie zu fahren. Dort ist eine kleine Party und es ist mit Sicherheit schöner als hier in der Enge zu sitzen!"
 

Stevie: "Mmh, ich weiß nicht. Wie kommen wir denn hin?" "Die Villa ist hinten am Strand, keine 10 Minuten zu Fuß. Lou, du und deine Freunde können auch mit. Dann könnt ihr euer Wiedersehen feiern!" Inga klang begeistert. Lou: "Die Jungs hätten bestimmt nichts dagegen... Also meinetwegen schon. Kommst du mit Stevie?" "Ja klar. Dann werde ich noch mal eben kurz nach oben flitzen!" Inga: "Ja ich auch. Wir treffen uns in 10 Minuten draußen!"
 

Stevie lief zu den Aufzügen und ihre Freundin folgte ihr. Als sie in ihre Suite traten, ließ sich Stevie auf das große Bett fallen: "Oh man, ich glaube ich werde noch verrückt!"

Inga: "Ihr versteht euch doch gut. Was ist denn dein Problem?" "Bitte, lassen wir das Thema jetzt. Es ist alles okay, aber ich bin verwirrt."

Vielleicht war ja wirklich alles in Ordnung. Ja, sie konnten miteinander reden und dass Stevie ein seltsames Gefühl in seiner Gegenwart hatte, musste noch lange nicht heißen, dass es ihm auch so erging. Ja, warum konnten sie nicht einfach befreundet sein? Sie kannten sich jetzt schon seit 6 Jahren, eine lange Zeit in diesem Business.
 

Später in dieser Nacht machte sich also die große Gruppe auf den Weg, zu der Party. Lou hatte dem Rest noch seine Band vorgestellt und Stevie Lou denen, die ihn noch nicht kannten. Doch jetzt gingen sie nicht nebeneinander her. Einige der Jungs hatten ihn sofort in beschlag genommen, schließlich waren Foreigner ja doch nicht irgendwer. Ein Bisschen Stolz machte sich in Stevie breit, aber das ließ sie sich natürlich nicht anmerken.
 

Ja, plötzlich war die Situation ganz harmlos und ungezwungen. Man musste einfach nur seine Sichtweise ändern und plötzlich merkte man, wie lächerlich die Probleme eigentlich waren. Na und, sie hatten eine Beziehung gehabt und diese dann auch wieder beendet. Das waren alltägliche Probleme, die jeder kannte und mit denen jeder leben konnte, warum also die ganze Aufregung?

Die Location für die Party war wirklich erstklassig, die Villa war traumhaft und der Garten sehr romantisch gestaltet.
 

Zusammen mit Jamie trank Stevie einen Shot Vodka, frisch aus Russland importiert und mit 56%. Ihr wurde ein wenig schwindelig und dann erklang auch noch eine, ihr wohlbekannte und in dieser Situation eher unpassende, Melodie. Inga kam zu Stevie gehüpft und wollte tanzen. Es wurde Urgent gespielt, ein Song den beide liebten. Doch Stevie winkte ab: "Inga, ich glaube dies ist eine eher schlechte Situation." Sie deutete auf Lou. "Oh, oops, daran habe ich gar nicht gedacht. Schau mal wie er guckt. Fast ein Bisschen stolz!"

Ja, er sah nicht unglücklich damit aus. Zudem bestärkten ihn die jungen Männer um ihn rum noch darin, was für ein toller Song das doch wäre.
 

Dann kam die 2. Strophe und Lou sang "I know what I need and I need it fast" und wie auf Kommando trafen sich die Blicke von Lou und Stevie. Ihr rutschte das Herz in die Hose und sie betete dass dies nur ein Zufall gewesen war.

Einige Zeit verging die Stevie bei Inga und Jamie verbrachte, als sich Bruce, der Gitarrist von Shadow King zu ihnen gesellte, dauerte es nicht lange, bis auch der Rest, einschließlich Lou bei ihnen saßen.

Die Gespräche waren nett, wobei sich Stevie und Lou nur selten zu Wort meldeten. Immer wieder trafen sich ihre Blicke. Die Gruppe teilte sich dann auch irgendwann, so dass Stevie schnell an die frische Luft gehen konnte. Sie setzte sich auf die Bank, die direkt an den kleinen See gesetzt worden war und blickte in den Himmel.
 

"Darf ich mich dazu setzen oder möchtest du lieber alleine sein?" Lou war ihr gefolgt. Sie hatte wirklich versucht, raus zu gehen ohne aufzufallen und trotzdem hatte er es bemerkt, ihr wurde heiß und kalt.

"Nein, setz' dich ruhig!" Er setzte sich direkt neben sie, ihre Arme berührten sich und Stevie durchfuhr es wie ein Blitzschlag. Augenblicklich musste sie an ihre erste Begegnung, damals in New York zurück denken, damals fühlte sie sich auch wie vom Blitz getroffen.

Sie drehte sich zu ihm und guckte direkt in seine freundlichen, blauen Augen. Augen die ihr so vertraut vorkamen, so viele schöne Erinnerungen wach riefen, aber eben auch viel Schmerzliches. Es war verrückt, einerseits fand sie ihn unglaublich anziehend und trotzdem fürchtete sie sich.
 

Sie sprang auf: „Ich werde mir ein wenig die Beine vertreten, denke ich…“

Sie ging ein paar Schritte, doch ehe sie nur den nächsten Baum erreicht hatte, war er ihr schon hinter her gekommen. Er stand jetzt vor ihr und zum Glück war hinter ihr der besagte Baum, an welchen sie sich anlehnen konnte, ansonsten hätten ihre wackeligen Knie vermutlich nachgegeben.

„Bitte Stevie, geh nicht!“ Er hielt sie am Handgelenk fest und guckte ihr wieder in die Augen, sie konnte diesem Blick nicht Stand halten: „Bitte Lou...“

Doch da küsste er sie bereits. In diesem Augenblick war es, als würde die Welt still stehen, keiner der Beiden, wusste wie lange es tatsächlich dauerte, vermutlich nur wenige Sekunden... Als Stevie die Augen wieder öffnete und realisierte was da gerade geschehen war, wusste sie nicht, ob sie glücklich sein sollte. Genauso hatte es doch damals auch angefangen, es hatte sich doch rein gar nichts geändert? Sie würde wieder mit einem gebrochenen Herzen zurück bleiben. Doch noch konnte sie dies ändern…
 

Rückblick Ende
 

Bei der Erinnerung an den Kuss wurde ihr ein wenig schwindelig. Noch immer saß sie auf der Parkbank und blickte in die Dunkelheit. Oh, er war immer noch so verdammt anziehend, schon jetzt sehnte sie sich nach seinen Berührungen. Sie hatte die Flucht ergriffen, hatte ihn unter dem Baum stehen lassen. Sie versuchte ihre Erinnerungen an diesen Moment zurück zuholen. Sie hatte ihn nicht verletzen wollen, soviel war klar, dafür mochte sie ihn viel zu sehr. Er hatte ihr niemals etwas Schlechtes getan, er war eine liebenswürdige Person, nur passten sie einfach nicht zusammen. Und Stevie musste an ihre Zukunft denken, sie wollte doch eine Familie gründen.
 

Sie machte sich auf den Weg, zurück zum Hotel. Was war das nur für ein Abend gewesen. Mittlerweile war es fast 4 Uhr, doch von Müdigkeit war keine Spur. Sie war aufgewühlt und ihr Herz schlug noch immer wie verrückt. Als sie in die Lobby trat und zur Rezeption guckte, sah sie Lou dort stehen. Mit Bruce und Jamie. Sie holten gerade ihre Schlüssel ab und verabschiedeten sich. Stevie beobachtete die 3 Männer, doch eigentlich galt ihre gesamte Aufmerksamkeit nur ihm. Er sah so unglaublich gut aus. Sie mochte es, wenn er die Haare so lang trug...
 

Dann stieg er in den Fahrstuhl und Jamie stand alleine an der Rezeption. Stevie lief zu ihrem Freund. Jamie war erstaunt: "Darling, wir haben uns Sorgen gemacht. Wo warst du denn plötzlich?" "Ich bin noch ein wenig spazieren gegangen. Hat Inga mich gesucht?" "Ja, allerdings war sie sehr betrunken, deshalb haben wir sie ins Bett geschickt. Lou meinte, du wärst vermutlich spazieren gegangen. Damit hatte er ja dann wohl Recht. Willst du jetzt ins Bett?" "Ja, es ist schon so spät. Ich bin erledigt!" "Ich auch. Aber es war wirklich ein netter Abend. Lou und Bruce sind wirklich nett. Schade, die nächsten Tage werden wir sie bestimmt nicht mehr sehen, die scheinen ja viel Arbeit im Studio zu haben. Ach ich wünschte sowieso, wir könnten noch eine Woche länger hier bleiben..."
 

Stevie schluckte, Jamies Worte nahm sie schon längst nicht mehr wahr, sie kämpfte mit sich selbst. Er hatte Recht, dies war vielleicht die letzte Gelegenheit mit Lou zu reden. Und dann... Wann würde sie ihn wieder sehen? Es hatte seit dem letzten Treffen 2 Jahre gedauert und ein Zufall wie dieser würde mit Sicherheit kein zweites Mal geschehen. Zumindest ein paar letzte Worte wollte sie noch mit ihm wechseln, ihm erklären warum sie vorhin einfach abgehauen war.

"Sag mal, weißt du in welchem Zimmer Lou ist? Ich habe ihn vergessen zu fragen, wie es eh, wie es Mick geht!"
 

Innerlich ohrfeigte sie sich für ihr Gestotter. Doch Jamie schien nichts zu merken: "Mmh, ich glaube die 302. Oder die 203. Sorry, eines der beiden muss es gewesen sein, aber welches weiß ich nicht mehr."

Stevie war glücklich selbst lange Zeit in einem Hotel gearbeitet zu haben, sie warf einen Blick auf das Schlüsselboard an der Rezeption und sah sofort, dass in der 302 der Schlüssel fehlte, in der 203 aber nicht. "Danke Jamie, das reicht mir schon. Ich wünsche dir eine gute Nacht!"

Kaum hatte sie den Satz zu Ende gesprochen, war sie auch schon halb im Aufzug verschwunden.
 

Ihr Herz hämmerte gegen ihre Brust und als sie dann vor Zimmer 302 stand, war sie sich gar nicht mehr so sicher, ob sie wirklich klopfen sollte... Ohne noch weiter darüber nach zu denken, tat sie es einfach. Sie hörte seine Stimme, welche verläuten ließ, dass er sofort an der Türe wäre. Der Ton seiner Stimme ließ darauf schließen, dass er wohl eher einen seiner Bandkollegen erwartete. Dann öffnete sich die Tür und er blickte sie erstaunt an. Er war barfuss, trug immer noch seine perfekt sitzende Jeans und ein enges, dünnes, weißes T-Shirt. Er sah müde aus.
 

Stevie lächelte ein wenig unbeholfen: "Sorry, dass ich dich jetzt noch nerve! Ich wollte mich entschuldigen..."

"Oh... Schon gut, ich sollte mich eher entschuldigen. Ich weiß nicht was in mich gefahren ist." Jetzt lächelte er auch. Stevie ergriff das Wort: "Ich würde dir gerne erklären, warum ich so seltsam reagiert habe, aber ich weiß nicht, ob das so eine kluge Idee wäre. Aber da ich nicht weiß wann wir uns wieder sehen, wollte ich zumindest noch mal kurz mit dir reden. Ich will nicht, dass so etwas zwischen uns steht!" "Nein, das möchte ich auch nicht. Ich habe mich wirklich gefreut dich wieder zu sehen."
 

Stevie wurde warm ums Herz: "Ja, mich hat es auch gefreut."

Eine Sekunde lang schwiegen sie sich an, dann räusperte sich Stevie: "Nun gut, ich werde dann mal gehen. Also, falls wir uns nicht mehr sehen..."

Stevie reichte Lou die Hand und sie küssten sich auf die Wange. Er: "Vielleicht sehen wir uns dann auf meiner nächsten Europa-Tournee. Oder wenn du mal wieder in die USA kommst..." Er nahm sie in den Arm und drückte sie an sich.

Irgendein Schalter legte sich in diesen Augenblick bei ihr um...
 

Keiner der Beiden wusste von wem es diesmal ausging, doch plötzlich küssten sie sich wieder. Noch immer standen sie im Türrahmen und nahmen nichts mehr wahr. Auch nicht als einige ältere Ehepaare an ihnen vorbei kamen und nur lächelten.

Stevie fühlte sich wie nach zu viel Alkoholkonsum, alles um sie herum war verschwommen und ihr gesamter Körper kribbelte. In diesem Moment war ihr alles egal, nichts war mehr wichtig und jeglicher Verstand komplett ausgeschaltet...
 

Stevie wurde von den Strahlen der Sonne geweckt, diese hatte sich ihren Weg durch die Vorhänge gesucht und kündigte an, dass es wieder mal ein wunderschöner Tag werden sollte.

Noch ehe die junge Frau die Augen geöffnet hatte, merkte sie schon, dass etwas anders war. Sie versuchte nicht nach zu denken, doch schon bald, kamen die ersten Erinnerungen an den vergangenen Abend in ihr Gedächtnis zurück.

Sie schlug die Augen auf und blickte neben sich. Da lag er, schlafend...

Sie beobachtete ihn eine Weile, er sah wunderschön aus. Die roten Haare wirr über das ganze Kissen verteilt und auf seinen Lippen hatte er ein leichtes Lächeln. Sie wollte die zarte Haut berühren, doch hielt sie sich dann doch zurück. Noch war alles wunderbar, doch sobald er erwachen würde, sobald sie das Zimmer verließen, würde alles kompliziert. Sie wünschte sich, dieser Augenblick würde ewig dauern.
 

Sie drehte sich auf die andere Seite und starrte gegen die, im leichten Pfirsich Ton gestrichene Wand, als plötzlich jemand über ihre Schulter strich. Stevie drehte sich zurück auf den Rücken und blickte in das schönste Paar blaue Augen, dass es in diesen Moment auf der ganzen Welt gab. Er lächelte sie an und sie lächelte zurück. Sie brauchte einfach seine Nähe, in diesen Moment spürte sie es besonders stark. Und so rückte sie näher an ihn heran und kuschelte sich an den warmen Körper.
 

Er küsste leicht ihr Haar und legte dann seinen Arm um sie, nach einer Weile sagte er:

„Ich bin froh dass du hier bist Darling. Ich weiß nicht was folgen wird… Aber im Moment bin ich glücklich!“

In gewisser Weise war es Stevie ja auch, sie liebte diesen Mann, sie hatte ihn vom ersten Augenblick an geliebt, auch als sie ihn gestern wieder gesehen hatte… Ihre Gedanken schweiften zurück, zurück zu dem Tag, an dem sie ihn das erste Mal begegnete, ein Tag der ihr Leben verändern sollte…



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