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A world that never was

Eine Welt, die nie war ~ Fortsetzung von Savior
von

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Cissnei

Gespannt und neugierig befand sich die gesamte Gruppe, die einst AVALANCHE gebildet hatte, im Büro von Rufus. Der Präsident selbst war allerdings nicht da. Tseng hatte sie gebeten, in diesem Raum zu warten, bis Rufus sie aufsuchen würde.

Neugierig betrachtete Yuffie die Regale, in denen kostbar aussehende Bücher und kleine Figuren standen. An den Wänden hingen teuer aussehende moderne Gemälde, deren Sinn sich der Kunoichi nicht erschloss.

Er hat immer noch zu viel Geld... vielleicht sollte er was der WRO spenden.

Tifa hoffte, dass Yuffie nichts davon berühren oder gar mitgehen lassen würde. Andererseits war sie eine Materia-Jägerin und davon gab es hier anscheinend keine. Möglicherweise war ihr Misstrauen also nicht angebracht.

Außerdem warf Barret schon einen prüfenden Blick auf die Kunoichi – doch da es sich immer noch um den Besitz von Shinra handelte, würde er ihr höchstens applaudieren, statt zu schimpfen.

Vincent lehnte lässig an der Wand hinter dem Sofa, auf dem Barret und Tifa saßen. Cid saß auf dem Sofa ihnen gegenüber, die Arme auf der Rückenlehne.

Red lag zu Tifas Füßen auf dem Boden, sein Schwanz zuckte leicht, seine aufmerksam umherblickenden Augen zeigten, dass er nicht schlief.

Reeve lehnte gegen das Sofa, auf dem Tifa und Barret saßen.

Clouds Blick ging von einem zum anderen, während er mitten im Raum stand. Ein wenig fühlte er sich wieder wie in der Nacht in der Golden Saucer, bevor sie zum Tempel des alten Volkes aufgebrochen waren. Da hatten sie auch so zusammen gesessen – nur war damals Aeris bei ihnen gewesen und sie hatten über die Cetra gesprochen.

Diesmal fehlte die Freundin und alle schwiegen sich an und hingen ihren eigenen Gedanken nach.

Die sich öffnende Tür riss die versammelte Gruppe aus ihren Gedanken. Rufus und Elena betraten das Büro.

„Freut mich, dass ihr so schnell kommen konntet“, begrüßte der Präsident sie.

Barret schmunzelte. „Der Präsident der Shinra Inc. freut sich, dass AVALANCHE ihn besucht. Das ist auch mal was Neues.“

„Ich dachte, das Thema hätten wir hinter uns“, bemerkte Rufus.

Er durchschritt den Raum und ließ sich auf seinem Stuhl nieder. Elena stellte sich direkt neben ihn.

„Wie sieht es aus?“, fragte Cloud. „Hat Verron schon etwas gesagt?“

Rufus schüttelte den Kopf. „Er ist noch nicht wieder aufgewacht, aber wir haben seine Verletzung behandelt, er wird durchkommen.“

„Sind wir dann ganz umsonst gekommen?“, fragte Tifa.

Diesmal war es Elena, die antwortete: „Natürlich nicht. Er wird bald wieder aufwachen und dann wird er uns schon Rede und Antwort stehen.“

„Was macht euch da so sicher?“, hakte Cid nach.

„Bislang haben noch alle bei den Turks geredet“, antwortete Elena spitz.

Cloud wollte nicht weiter darauf eingehen und wechselte das Thema: „Wie siehts aus? Was sollen wir bis dahin machen?“

„Unsere neue alte Mitarbeiterin begrüßen“, sagte der Präsident. „Ich finde, dass es zumindest augenblicklich wichtig ist, dass ihr auch unsere Turks kennt.“

Elena steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen lauten Pfiff aus. Noch einmal öffnete sich die Tür. Interessiert sahen die anderen hinüber. Bei einigen glommen Funken des Wiedererkennens in den Augen auf, die anderen musterten die junge Frau mit dem rotbraunen leicht gewellten Haar.

Sie lächelte leicht. „Hallo. Ihr seid also diejenigen, die Shinra auseinandergenommen haben?“

„Cissnei!“, rief Elena erschrocken aus. „Sie haben uns nicht auseinandergenommen!“

„Und wer hat Scarlett und Heidegger getötet?“, erwiderte Cissnei ungerührt. „Und Hojo?“

Der blonde Turk pumpte Luft in die Backen, schwieg aber, da sie nichts mehr zu sagen wusste. Rufus lachte leise. „Prinzipiell hast du recht, Cissnei. Ich nehme an, du kennst diese Gruppe bereits.“

Anstatt zu antworten, trat sie einen Schritt auf Cloud zu und musterte sein Gesicht genauer.

„Stimmt etwas nicht?“, fragte er ruhig.

„Du bist doch Cloud, der Freund von Zack, nicht wahr?“

Er nickte schweigend. Cissnei lächelte. „Ich wusste es. Wo ist Zack? Wie geht es ihm?“

Da er nicht antwortete, übernahm Tifa das Wort: „Zack ist tot.“

Bestürzt legte Cissnei eine Hand auf ihren Mund. „Nein, das kann doch nicht... das tut mir Leid.“

Ihre Bestürzung kam ihm nur gespielt vor. Er war sich sicher, dass sie genau wusste, was geschehen war. Immerhin war sie eine Turk und die sollte man nicht unterschätzen.

Cloud deutete ein Kopfschütteln an. „Vergiss es. Warum hast du den Turk-Dienst quittiert?“

Im Laufe der Jahre waren nicht nur Turks gestorben, sie waren auch ausgetreten. Aber warum kamen sie alle zurück, nachdem sie freiwillig gegangen waren?

Bislang hatte Cloud immer erwartet, dass Turks, die ausstiegen, von der Shinra getötet werden würden. Doch Rod, Samantha und nun auch Cissnei bewiesen ihm das Gegenteil.

Dennoch fragte er sich, wieso sie dann wiederkamen? Sollten sie nicht froh sein, wenn sie erst einmal draußen waren?

Sie schmunzelte. „Ich habe eine Auszeit gebraucht und bin viel gereist. Das war nicht schlecht, ich bin erstaunt, wie viele Leute einen Ex-Turk einstellen.“

Das erstaunte Cloud auch. Allerdings aus einem anderen Grund: Die Ex-Turks gaben wirklich an, dass sie einmal Turks gewesen waren? Damit hatte er nicht gerechnet.

Gut, er hatte damals auch immer wieder gern gesagt, dass er ein Ex-Soldier war, aber er war auch nur ein Söldner gewesen.

Dass Leute diese aber einstellten, konnte er sich gut vorstellen. Immerhin bedeutete das, dass diese Person, die einmal ein Turk gewesen war, hart arbeiten konnte, verschwiegen war und eben ein echter Profi. Bestimmt gab es von diesen Angestellten die wenigsten Beschwerden über die Arbeit.

„Aber als ich gehört habe, dass Rod und Samantha wieder eingestellt wurden, dachte ich, ich komme auch wieder her“, schloss Cissnei.

Was für ein seltsamer Zufall, kam es Cloud in den Kopf.

Ein Seitenblick zu den anderen sagte ihm, dass er nicht der einzige war, der das dachte. Lediglich aus Vincents Gesicht ließ sich wie üblich nichts ablesen.

Er verwarf den Gedanken wieder. „Verstehe.“

Cissnei nickte. „Und inzwischen bin ich auch im Bilde, was die derzeitige Situation betrifft.“

Wann hat sie sich darüber ein Bild gemacht?, überlegte Cloud. Lange kann sie doch noch nicht wieder hier sein.

„Ich bin wohl gerade rechtzeitig wieder zurück gekommen“, fuhr sie fort.

Rufus nickte zustimmend. „Einfach nur perfekt.“

Was für ein Zufall, dachte Cloud noch einmal.

Je mehr er hörte desto misstrauischer wurde er. Er durfte ihr nicht zu sehr vertrauen. Besser er hielt Shinra ein wenig auf Distanz und machte wieder sein eigenes Ding.

Aber vorher gab es noch etwas, was er wissen wollte, aber das konnte ihm nur Verron sagen.

Rufus räusperte sich. „Nun, während der Junge noch schläft, können wir uns etwas anderem zuwenden.“

„Und was?“, fragte Tifa.

Statt zu antworten, nickte er Elena zu. Der blonde Turk huschte hinaus und kam nach wenigen Minuten mit den anderen Turks – außer Tseng – wieder. Langsam wurde der Raum wirklich voll.

„Was soll das jetzt?“, fragte Barret grummelnd.

„Bis Verron wieder aufwacht, werden wir uns anhören, warum Rod und Samantha damals gegangen sind.“

Die Gruppe warf sich fragende Blicke zu. Warum sollte es einen von ihnen interessieren, warum die beiden den Dienst quittiert hatten?

Rufus bemerkte die Blicke und lächelte leicht. „Es hat etwas mit Ruki und Elodia zu tun und deswegen solltet ihr es hören.“

„Wird aber auch Zeit“, ließ Reno sich vernehmen. „Ich dachte schon, wir hören das nie.“

Rod pustete Luft durch seine geschlossenen Lippen. Ihm war ganz und gar nicht danach, aber Samantha stieß ihm ihren Ellbogen in die Rippen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Ich brenne geradezu darauf.“

Cloud seufzte leise. „In Ordnung. Wir hören.“
 

***
 

Nach wenigen Stunden hatte Ruki immer noch nichts erreicht, außer, dass ihr Kopf schmerzte. Es fühlte sich an als ob ihr Gehirn versuchte, zu fliehen und dabei immer wieder gegen ihre Schädeldecke stieß. Die Umgebung verschwamm vor ihren Augen.

Stöhnend griff sie sich an die Stirn, stand auf und taumelte aus ihrem Zimmer hinaus, wo Elodia inzwischen ebenfalls eingeschlafen war.

Nostradon saß unverändert auf seinem Stuhl, doch das Essen vor ihm verriet, dass er sich in den letzten Stunden tatsächlich bewegt hatte.

Als er Ruki sah, bedeutete er ihr, sich zu ihm zu setzen. Da es ihr ohnehin so vorkam als würde sie jeden Moment wieder umkippen, setzte sie sich hastig hin. Kaum saß sie, schob er ihr den unberührten Teller zu. „Du solltest etwas essen. Du nützt mir nichts, wenn du umkippst.“

Seine Worte zerstörten die Geste, aber Ruki kümmerte sich nicht darum. Sie nickte nur und begann zu essen.

Für eine Weile herrschte Schweigen zwischen ihnen, bis Ruki den leeren Teller wieder von sich schob. Nur zögernd richtete sie ihr Wort an ihn: „Mhm, Meister Nostradon, es scheint Euch gar nicht zu stören, dass Verron gefangen genommen wurde. Woran liegt das?“

Gleichgültig und schweigend erwiderte er ihren Blick. Es schien als wolle er nicht antworten, doch gerade als Ruki bereits die Hoffnung verlor, seufzte er. „Warum sollte es mich stören? Du solltest wissen, dass ich immer einen Plan in der Hinterhand habe.“

„Einen Plan“, wiederholte sie gedankenverloren. „Und was ist das für ein Plan?“

Er schmunzelte amüsiert und stützte einen Ellbogen auf den Tisch, um sein Kinn auf seinem Handrücken ruhen zu lassen. „Ich habe Kontakte in den Reihen unserer Feinde.“

Rukis überraschter Gesichtsausdruck schien ihn zu amüsieren.

„Was für Kontakte?“, hakte sie neugierig nach.

„Eine Turk, die sich wünscht, dass etwas in ihrer Vergangenheit nie geschehen wäre. Ja, solche Menschen sind die leichtesten Opfer für mich.“

Ruki senkte ihren Blick. „Wird diese Turk Verron da rausholen?“

„Zu gegebener Zeit“, bestätigte er.

Damit versank er wieder in das Schweigen, das er so gern aufrecht erhielt. Nachdenklich sah Ruki auf den Teller. Nostradon schien gar nichts gegessen zu haben. Hatte er extra für sie gekocht?

Sie wollte in dieser Geste Fürsorge sehen, doch etwas in ihrem Inneren sagte ihr, dass es die pure Berechnung war. Natürlich, immerhin konnte er es nicht gebrauchen, wenn sie einfach so ohnmächtig wurde, während sie für ihn etwas suchte.

Dennoch klammerte sie sich an ihren Willen, ihr unbekannte Fürsorge darin zu sehen.

Sie neigte leicht den Oberkörper. „Vielen Dank für das Essen. Es war lecker.“

Er winkte ab. „Mach dich lieber wieder an die Arbeit, wenn du mir danken willst. Dieser Ort findet sich nicht von alleine.“

Sofort stand sie auf. „Natürlich.“

Damit ging sie wieder in den anderen Raum zurück. Denzel und Elodia schliefen immer noch tief und fest, es war fast schon beneidenswert. Aber sobald das alles vorbei wäre, würde auch Ruki schlafen – und das für eine sehr lange Zeit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  LeanaCole
2010-08-02T09:01:21+00:00 02.08.2010 11:01
Cloud hat recht. Man kann Cissnei nicht trauen. Die stinkt geradezu nach Faulheit. Alles sehr verdächtig XD
Aber ich finde es cool, dass du auch sie eingebaut hat (neben Rod und Samantha~). Obwohl ich etwas durcheinander bin. Aber das liegt nur an mir, als beachte mich gar nicht XD
Jedenfalls bin ich gespannt auf die Geschichte, die wir zu hören bekommen über Rod und Samantha. Ja, ich bin richtig neugierig X3
Von:  fahnm
2010-06-20T01:20:38+00:00 20.06.2010 03:20
Klasse Kapi!^^
Von: abgemeldet
2010-04-02T17:21:32+00:00 02.04.2010 19:21
So jetzt hab ich dein Kapitel auch endlich gelesen.
Ich finde es richig cool das du Cissnei aus Crisis Core miteingebaut hast.
Bin wirklich schon auf die Geschichte der beiden gespannt.

Und vorallem bin ich schon gespannt wer wohl Verron da rausholen wird.

Ich tippe einfach mal auf Cissnei. Warum? Keine ahnung ist nur
so ein gefühl.

Ich freu mich aufjeden Fall schon auf das nächste spannende Kapitel.
Liebste Grüße
Von: abgemeldet
2010-03-29T08:04:17+00:00 29.03.2010 10:04
Hey!

Und ich hab mir das nächste Kapitel auch sofort vorgenommen. Und ich finds absolut toll, dass Cissnei wieder da ist, wobei ich mir noch nicht sicher bin, was für eine Rolle sie spielen wird. Ich hoffe, nichts in der Art, was ich denke. Ich finde Cissnei nämlich toll. XD

Ansonsten wieder ein gutes Kapitel, zwar etwas ruhig, aber das hat nicht gestört. Ab und zu haben ja auch unsere Helden mal etwas "Ruhe" verdient. Und auf Rods und Samanthas Geschichte bin ich auch gespannt. Sehr sogar.
Ich bin echt gespannt, wie es weiter geht. Und wie gesagt, Cissnei ist toll. XD Mal sehen, was die Gute vor hat, wobei du ja schon eine Andeutung gemacht hast... Arme Cissnei. XD Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel.

Liebe Grüße,
Phoenix
Von:  fahnm
2010-03-28T03:13:08+00:00 28.03.2010 05:13
Klasse kapi!^^
Von:  Tifa7
2010-03-27T23:57:40+00:00 28.03.2010 00:57
uuuuuh, ich möcht die geschichte hörn!!!! T_T (schreib schnell weida^^ XD)
war cool^^ *gg*


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