Zum Inhalt der Seite

Bis(s) für die Ewigkeit

Kann die Liebe siegen?
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Freud und Leid

Freud und Leid
 

Sein Zimmer war genauso dekoriert wie der Garten. Überall standen Rosen und Kerzen erhellten den Raum. Sanft legte er mich auf seinem Bett ab und legte sich zu mir. Ich konnte mein Glück noch gar nicht fassen. Wir waren jetzt verheiratet. Mann und Frau! Es hallte immer wieder in meinem Kopf nach. Ich schaute Edward an und der Schein der Kerzen, ließ sein Gesicht golden erscheinen. In seinen Augen spiegelte sich dasselbe Glück, dass ich empfand.

„Bella, ich kann dir gar nicht sagen, was ich im Moment empfinde. So was hab ich noch nie gespürt. Mir fehlen einfach die richtigen Worte. Ich liebe dich so sehr, du bist mein Leben!“ Und nach diesen Worten, lagen seine Lippen schon auf meinen. Mein Herz polterte so heftig und mein Atem ging stockend. Sein alles einnehmender Duft umhüllte mich wie dichter Nebel. Mein Verstand setzte aus und ich gab mich nur noch diesem Gefühl hin, dass er in mir verursachte. Es fühlte sich so an, als ob ich schweben würde. Es war berauschend und wunderschön. Edward küsste mich mit einer Leidenschaft und mit einem Verlangen, dass ich mir nie erhofft hatte, es einmal zu spüren. Und er hörte nicht auf. Unsere Körper waren eng aneinander gepresst und unsere Lippen waren miteinander verschmolzen. Meine Hände erkundeten seinen Körper und seine taten dasselbe bei mir. Ich spürte ein übermächtiges Verlangen in mir aufflammen und stöhnte unwillkürlich auf. Edward schob mich leicht von sich und blickte mir tief in die Augen. Seine Augen waren nicht mehr golden, sie waren kohlrabenschwarz! Ich konnte das Verlangen in ihnen sehen und ein kribbeln durchströmt meinen Unterleib. Ich wollte ihn wieder an mich ziehen, doch er hielt mich sanft zurück. „Mein Engel… ich war heute den ganzen Tag jagen und hab mehr getrunken als ich müsste, nur um dir heute Nacht so nah wie Möglich seien zu können, aber es wird nicht ganz so sein können, wie wir uns das wünschen.“ Seine Stimme klang leise und traurig, doch in seinen Augen war immer noch die Liebe und das Verlangen zu sehen. Ich nickte nur und streckte mich ihm entgegen. Auch wenn wir nicht ganz miteinander verschmelzen können, so wollte ich trotzdem keine Sekunde verschwenden, ihm so nahe zu sein, wie es nun mal ging. Ich schlang meine Arme um ihn und zog seinen Mund wieder auf meinen. Edward hielt mich fest im Arm und in mir glühte alles. Eine unendlich große Hitze hatte mich erfasst und raubte mir den Verstand. Ich würde diese Nacht niemals vergessen, dessen war ich mir sicher. Es war ein einmaliges Erlebnis. Es war unsere Hochzeitsnacht! In mir jubelte noch immer alles, wenn sich dieser Gedanke durch den dicken Nebel, der mich einhüllte, hindurch schlich. Eine Lange Zeit gaben wir uns unseren Gefühlen hin, doch Edward achtete darauf, dass es nicht zu weit ging. Es kam mir wie Stunden vor, als wir uns voneinander lösten.
 

Erschöpft und schwer atmend lagen wir nebeneinander und hielten uns im Arm. Es war die schönste Nacht, ich hätte sie mir nicht schöner vorstellen können. Auch wenn nicht das passiert war, was ich mir insgeheim wünschte, war es trotzdem wunderschön gewesen. Und bald würde es keine unsichtbare Barriere zwischen uns geben, bald könnten wir uns unseren Gefühlen und Verlangen bedingungslos hingeben.
 

Ich muss irgendwann eingeschlafen sein, denn jetzt, als ich wieder die Augen öffnete, war bereits die Dämmerung angebrochen und der Himmel hatte ein helles Rot angenommen. Hinter den Bäumen stahlen sich die ersten Sonnenstrahlen des Tages durch die dicken Wolken. Ich spürte Edwards kalte Arme um mich und sein Körper war eng an meinem. Er hauchte mir einen Kuss hinters Ohr. „Guten Morgen mein Engel! Na wie fühlst du dich am ersten Tag als verheiratete Frau?“ ich war noch zu verschlafen um mich an die Geschehnisse des vergangenen Abends zu erinnern, aber als seine Worte langsam in mein Bewusstsein sickerten, brach helle Freude in mir aus. Rasch drehte ich mich zu ihm um und erblickte sein strahlendes Gesicht. Sein unwiderstehliches schiefes Lächeln zierte sein Gesicht. „Ich fühle mich wunderbar!“ rief ich glücklich aus und Küsste ihn schnell und überschwänglich. Er wirkte erst überrumpelt, doch er erwiderte meinen stürmischen Kuss schnell. Ein leises Klopfen an der Tür, unterbrach unsere Zweisamkeit. Da wir beide noch vollkommen bekleidet da lagen, ich in meinem wunderschönen Brautkleid und er in Hose und Hemd, rief Edward den unerwünschten Besucher herein. Alice kam uns tänzelnd entgegen und auch sie strahlte über ihr ganzes Gesicht. „Guten Morgen ihr zwei!“ rief sie uns fröhlich zu. Ihre Augen überflogen unsere angezogenen Körper und ein leicht enttäuschter Ausdruck huschte ihr übers Gesicht. „Bevor du fragst, unsere Hochzeitsnacht war einmalig und wunderschön!“ nahm ich ihr vorweg, bevor sie eine Andeutung machen könnte, die sie später vielleicht bereut und die Edward wütend machen würde. Ich brauchte keine Gedanken lesen zu können, um zu wissen, was ihr auf der Zunge lag. Und kaum hatte ich das gesagt, war ich umgeben von zwei strahlenden Gesichtern, die mich glücklich betrachteten. Vor allem Edward schien sehr erleichtert, dass ich nicht enttäuscht war. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Nase und versuchte dann aus dem Bett aufzustehen. Was sich als schwieriges Unterfangen erwies, da ich mein schönes Kleid nicht zerstören wollte. Edward grinste mich frech an und erbarmte sich meiner und half mir auf.
 

„Alice, hilft du mir mit den Haaren? Ich möchte gerne duschen.“ fragte ich sie, da ich dieses komplizierte Gebilde auf meinem Kopf niemals selbst, in meine normale Haarpracht zurück verwandeln könnte. Sie zwinkerte mir zu und schleifte mich hinter sich her, in ihr großes Badezimmer.

Nach über einer Stunde konnte ich endlich frisch geduscht und in frischer Kleidung, das Badezimmer verlassen und eilte schnell zu meinem Ehemann. Ich dachte dieses Wort gerne, aber ich traute mich nicht es auszusprechen. Was ich ja auch eigentlich gar nicht durfte, da niemand etwas davon wusste und es auch noch so bleiben sollte. Mit Schrecken dachte ich an meine Eltern, wie sie weiß anlaufen würden und meine Mutter würde wahrscheinlich sogar in Ohnmacht fallen. Doch als ich Edwards Zimmertür öffnete, vergaß ich alles sofort wieder. Er stand mit dem Rücken zu mir und war gerade dabei, sich neu einzukleiden. Er hatte sich schon eine frische Jeans angezogen, doch sein Oberkörper war nackt und sah perfekt aus mit seiner weißen Haut. Langsam drehte er sich um und blickte mich amüsiert an. Doch ich beachtete seinen Blick nicht. Seine Brust und die darunter liegenden Muskeln zeichneten sich perfekt ab und mir verschlug es die Sprache. Er war einfach perfekt.

Langsam kam er auf mich zu, doch er schien nicht mal daran zu denken, sich was anzuziehen. Er blieb dicht vor mir stehen und hob mein Kinn sanft an, so dass ich gezwungen war, meinen Blick von seinem Körper abzuwenden. Doch sein Gesicht und dieses umwerfende Lächeln entschädigten mich augenblicklich. Ich konnte ihn nur mit großen Augen anstarren. „Das gehört jetzt alles dir!“ hauchte er mir ins Ohr und sein Duft, der mir dabei entgegen strömte, verursachte einen Schwindel, der mich zu Boden reißen wollte. Dazu schlug mein Herz in einem viel zu schnellen Tempo und als ich bemerkte, dass ich vergessen hatte zu atmen, war es schon zu spät.

Ich sank in zwei harte Arme und bevor alles um mich herum schwarz wurde, sah ich noch Edwards zutiefst Erschrockenen Blick.
 

In meinen Ohren klingelte es, aber ich hatte wieder einen normalen Herzrhythmus und auch meine Atmung war normal. Vorsichtig öffnete ich die Augen und sofort war Edward über mir.

„Bella, wie geht es dir? Alles wieder in Ordnung?“ Er sah sehr besorgt aus und ihm stand der Schrecken noch ins Gesicht geschrieben. „Ja, alles ok!“ erwiderte ich und setzte mich auf. „Du hast mich zu Tode erschreckt! Ich hab das ganze Haus zusammen geschrien, als du ihn meinen Armen zusammen gesackt bist.“ er klang leicht vorwurfsvoll, doch die Erleichterung überwiegte.

Alice tauchte plötzlich neben mir auf und grinste uns an. „Oh Ja! Das hat er! Ich wäre beinahe vom Sofa gefallen, so hat er uns alle erschreckt. Das ging alles so schnell, da hatte ich nicht mal eine Chance, eine Vision zu bekommen.“ Sie klang weder vorwurfsvoll noch wütend. Aber auch bei ihr bemerkte ich Erleichterung, aber ein bisschen amüsierte sie sich auch darüber. Ich konnte mir mein Lachen nicht länger verkneifen. Ich lachte lauthals, allerdings nur über mich selber. Jetzt war ich schon mit Edward verheiratet, doch sein Anblick hatte mich wieder, buchstäblich von den Socken gehauen. Mein Lachen hatte die beiden total verunsichert und ihre verdatterten Gesichter sorgten dafür, dass ich noch mehr lachen musste. Ich hielt mir den Bauch und Tränen liefen über meine Wangen. Auch Carlisle stand nun an meinem Bett und betrachtete mich mit einem seltsamen Blick. Ich zwang mich dazu das Lachen zu unterdrücken um meinen Zustand zu erklären. Noch immer mit erstickter Stimme brach es aus mir raus. „Ich…Ich …verheiratet… mit Edward….und… trotzdem haut… er … mich… noch um…!“ ich wusste nicht ob sie mich verstanden hatten. Doch als sie ebenfalls anfingen zu schmunzeln und dann ebenfalls laut los prusteten, war es um mich geschehen. Ich fühlte mich hier so glücklich und zu Hause, wie sonst nirgends. Selbst bei Charlie im Haus, konnte ich diese Geborgenheit und Liebe nicht spüren wie es hier der Fall war. Nur hier an Edwards Seite und im Kreis seiner Familie, fühlte ich mich vollkommen zu Hause. Hier gehöre ich hin!
 

Da es noch früh am Tag war, hatte ich noch eine Menge Zeit, bis ich wieder zu Charlie zurück müsste. Ich war die ganze Zeit mit dem Gedanken beschäftigt, ob ich Charlie nicht einfach sagen sollte, dass ich zu Edward ziehen möchte. Das hätte ich wirklich gern getan. Aber dann rief ich mir in Erinnerung, dass wir nur noch drei Wochen in Forks sein würden, um dann nach Alaska zu gehen. Dort wollte mich Edward verwandeln und nach einem Jahr Auszeit oder so, würden wir beide dann dort studieren. Und ich wusste nicht, wann ich Charlie wieder sehen würde oder ob ich ihn überhaupt wieder sehen würde. Also entschied ich mich bei ihm zu bleiben, solange ich noch Gelegenheit dazu hatte. Ich würde ihn verwöhnen und seine Gegenwart genießen. Mit Edward hatte ich eine Ewigkeit vor mir, doch mit meinem Vater vielleicht nur noch drei Wochen.
 

Ich saß gerade mit Edward im Wohnzimmer und ich lauschte angeregt Carlisle und seinen Erzählungen von Alaska. Edward hatte meine Hand in seine genommen und ich blickte immer wieder auf meinen wunderschönen Ring. Wir waren verheiratet! Dieser Gedanke wollte einfach nicht normal werden. Er versetzte mich immer wieder in Verzückung und alles in mir Kribbelte.

Carlisle erzählte gerade von der wunderbaren Natur und den schneebedeckten Bergen. Die riesige Wildnis und die unzählige Tiervielfalt. An Nahrung würde es uns da oben nicht fehlen, aber der Gedanke an Blut ließ mich frösteln. Ich ekelte mich sehr vor dieser Vorstellung, irgendwann Blut zu trinken. Ich konnte nur hoffen, dass es dann nicht mehr so ekelhaft riechen würde.

Niemand wollte mir etwas von der Verwandlung erzählen, sie wollten meine Entscheidung nicht beeinflussen oder mich ängstigen. Einerseits war ich froh darüber, denn ich wollte meine Entscheidung nicht rückgängig machen. Aber andererseits hätte ich gerne gewusst, was mich erwartet. Edward lachte glockenhell auf, und holte mich so aus meiner Gedankenwelt zurück. Carlisle zog Edward gerade auf, als dieser seinen ersten Elch erlegen sollte und ein bisschen zu viel Schwung genommen hatte, da er seine Kraft damals noch nicht richtig einschätzen konnte. Er war damals mit dem Elch zusammen umgeflogen, hatte es aber trotzdem noch geschafft, dass Tier zu erlegen.
 

Es war eine sehr fröhliche und ausgelassene Stimmung. Alice und Jasper waren auf ihrem Zimmer und taten wer weiß was und Rosalie schraubte mal wieder an einem Auto rum und Emmet half ihr dabei. Und so saßen nur Carlisle, Esme, Edward und ich im Wohnzimmer als Edward plötzlich aufsprang. Sein Körper zitterte vor Anspannung und seine Nasenflügel blähten sich auf. Auch Esme und Carlisle waren aufgestanden und blickten Richtung Eingangstür. „Edward!“ sagte Carlisle und es schien, als ob er Edward etwas über seine Gedanken mitteilte. Als Edward nickte, wurden das Gesicht von Carlisle und Esme ausdruckslos. Sie konnten wahrscheinlich etwas hören und riechen, dass mir noch nicht vergönnt war. „Alice, Jasper, Rose, Emmet!“ Carlisle erhob nur ganz leicht seine Stimme. Er war nicht lauter, als ob alle nur einen Raum weiter standen. Aber in seiner Stimme war die Dringlichkeit nicht zu überhören. Und kaum hatte er sie gerufen, erschienen sie schon alle im Wohnzimmer. Es dauerte nur eine Sekunde, als auch sie sehr angespannt aussahen. „Was...“ ich wollte fragen, was hier eigentlich los war, doch Edward legte mir einen Finger auf die Lippen. Ganz leise flüstere er mir zu. „Du bleibst hier und rührst dich nicht vom Fleck! Bitte Bella, versprich es mir!“ Er machte mir Angst. Ich wollte wissen was los ist und er wollte mich schon wieder alleine lassen. Es sah alles nach Gefahr aus und ich wollte ihn da nicht hinlassen. Ich klammerte mich an seinen Arm und Tränen stiegen mir in die Augen. „Pscht! Ganz ruhig! Mir wird nichts passieren! Ich bin gleich wieder bei dir!“ es hörte sich eher nach singen an, anstatt das er mit gut zuredete. Ich sah wie Jasper zu uns rüber sah und ich spürte sofort seine Wirkung auf mich. Ich wurde wieder etwas ruhiger und Edward drückte mich zurück aufs Sofa. Er hauchte mir noch einen Kuss auf die Stirn und schritt mit den Anderen zur Haustür. Einer nach dem Anderen verschwand nach draußen und ich fühlte mich einsam und verlassen.
 

Kaum hatten sie das Haus verlassen, hörte ich schon ein Gebrüll von draußen, dass mich erschrocken zusammen zucken ließ. Ich erkannte die einzelnen Stimmen der Cullens, doch auch die anderen Stimmen kamen mir bekannt vor. Als eine raue warme Stimme über alles hinweg brüllte, wusste ich was da draußen vor sich ging. Jacob und sein Rudel standen vor dem Haus der Cullens. Sie waren auf ihrem Gebiet und das war ein Vertragsbruch. Panik und nackte Angst packten mich. Sie würden bestimmt bald kämpfen! Nein, dass konnte ich nicht zulassen. Ich stand auf, doch meine Beine waren weich wie Gummi. Sie sackten mir weg und ich kniete auf dem Boden. Ich musste mich mit den Händen abstützen, sonst wäre ich ganz der Länge nach hingefallen. Das Gebrüll wurde immer Lauter und der Hass war in jedem Wort zu hören, auch wenn ich nicht alles verstand. Carlisle schrie auf und alle wurden still. Er schlug nun einen ruhigeren und friedlicheren Ton an. „So hat das doch keinen Sinn! Victoria ist ein Problem, was uns alle betrifft! Und es sollte doch eine Möglichkeit geben, dieses Problem zu beseitigen, ohne das wir uns gegenseitig im Weg stehen. Hier geht es schließlich auch um Bella! Victoria will ihre Rache und es sollte unser oberstes Ziel sein, Bella zu beschützen!“ Ich hörte ein lautes Schnauben, das sehr verächtlich klang. Jake! „Ha! Wenn es darum ginge Bella zu beschützen, dann müssten wir euch auf der Stelle vernichten! Denn ihr seid die Größte Gefahr für sie! Dein Sohn ist das Monster das sie töten will!“ schrie Jacob Carlisle an. Ich spürte beinahe wie Edward unter diesen Worten zusammen zuckte. Jemand hatte das ausgesprochen, was keiner von uns denken wollte. Eine unbändige Wut stieg in mir auf. Wie konnte es Jake wagen, über meinen MANN so zu sprechen! Ihn so zu verletzten! „Es ist Bellas freie Entscheidung!“ erwiderte Carlisle, doch sein Ton war schärfer als zuvor. „Bella ist doch blind vor Liebe, sie weiß doch gar nicht was sie tut!“ stieß Jacob abwertend aus. Jetzt war es um meine Selbstbeherrschung geschehen. Er nahm es sich tatsächlich raus über meine Liebe zu Edward urteilen zu können. Das Blut kochte mir in den Adern. Ich spürte einen unbändigen Zorn und Hass, der dringend raus gelassen werden wollte. Ich stampfte wütend zur Tür und riss sie auf. Sieben erstaunte, wunderschöne Gesichter drehten sich entsetzt zu mir um und fünf rot schimmernde Gesichter schauten mich erschrocken an. Doch ich sah nur Jake und seine Worte hallten in meinem Kopf immer wieder nach! Ich schob mich zornig an den Anderen vorbei und als Edward nach mir greifen wollte, schlug ich seine Hand weg. Er war zwar tausendmal stärker als ich, aber er war im Moment viel zu durcheinander um reagieren zu können. Ich blieb einen Meter vor Jacob stehen und schaute ihn Hasserfüllt an! Mein ehemals bester Freund! Ich war ihm immer so dankbar gewesen, für alles was er für mich getan hatte. Aber irgendwann war Schluss mit Dankbarkeit! Er hatte es zu weit getrieben! Erst das mit dem Motorrad, dann die Beleidigung gegen Edward und jetzt hatte er auch noch abfällig über unsere Liebe geurteilt. „JACOB BLACK! WAS BILDEST DU DIR ÜBERHAUPT EIN? WIE KANNST DU ES WAGEN, HIER AUFZUTAUSCHEN UND MEINEN MANN UND FAMILIE ZU BELEIDIGEN! UND ZUR KRÖNUNG NIMMST DU ES DIR AUCH NOCH RAUS ÜBER MEINE LIEBE ZU EDWARD ZU URTEILEN! DU HAST DOCH KEINE AHNUNG! OBWOHL DU ES BESSER WISSEN MÜSSTEST!“ Ich schrie ihn aus vollem Halse mitten ins Gesicht, dass er erschrocken einen Schritt zurück wich. Ich war noch nie wirklich ausgerastet, doch gerade würde ich am liebsten nur so auf ihn einschlagen! „Bella?“ stammelte Jake vor sich hin. Er sah unheimlich verletzt aus und ich bereute schon wieder leicht, ihn so angeschrien zu haben. Aber es musste einfach raus! Er musste es endlich begreifen!

„Jake“ - begann ich etwas ruhiger - „ich liebe Edward! Und ich will nur mit ihm zusammen sein! Und das für die Ewigkeit! Bitte versteh das endlich! Es ist meine freie Entscheidung! Ich wollte dir niemals wehtun, bitte glaube mir!“ ich sah ihn flehend an und versuchte jede seiner Reaktionen zu deuten. „Und ich werde mich niemals von Edward trennen, egal was du sagst oder tust. Wenn du ihn und seine Familie töten willst, dass musst du auch mich töten!“ Jacobs Mund klappte auf und seine Augen wurden immer größer. „Denn ich bin auch ein Teil dieser Familie, wenn auch noch nicht ganz vollwertig!“ den Rest des Satzes nuschelte ich leise hervor, aber die Anderen hatten ihn trotzdem verstanden. „Bella… Kind, natürlich bist du ein vollwertiges Mitglied unserer Familie!“ brach es aus Esme gerührt aus. Ich drehte mich zu den Anderen um und blickte nacheinander in liebevolle Gesichter und mir wurde wieder einmal bewusst, dass sie mich liebten, egal ob Mensch oder Vampir. Das schönste Gesicht behielt ich mir bis zum Schluss auf. Edward wirkte zwar angespannt, doch auch er strahlte mich an und in seinem Blick stand unendliche Liebe. Ich lächelte ihm ebenfalls zu und drehte mich wieder zu Jake. Sein Gesicht war jetzt ausdruckslos und seine Augen waren leer. Doch ich sah, dass sich Feuchtigkeit in ihnen ansammelte. Es brach mir das Herz in so zu sehen. Vorsichtig streckte ich meinen Arm nach ihm aus, doch er wich vor mir zurück. Enttäuscht ließ ich meine Hand wieder sinken und blickte ihm ebenfalls traurig, aber fest entschlossen in die Augen. „Jake es muss nicht so sein! Keiner von uns will einen Krieg! Doch wenn ihr es darauf ankommen lasst, dann musst du mich ebenfalls als Feind betrachten. Denn ich werde auf einer Anderen Seite stehen als du!“ Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief zu Edward der mich fest an sich drückte. Ängstlich blickte ich zurück zu Jacob. Ich hatte eigentlich jeden Moment damit gerechnet, dass er sich in einen Werwolf verwandelt. Doch er stand einfach nur regungslos da und kein Muskel zuckte. Er betrachtete den Boden vor ihm, als Sam vortrat und ihm eine Hand auf die Schulter legte. Sams Blick wanderte von Jake zu mir. Er hatte einen unergründlichen Ausdruck in seinen Augen. Sein Blick ruhte solange auf mir, bis Edward ein tiefes knurren entwich. Ich konnte mir denken, dass es etwas mit Sams Gedanken zu tun hatte. Sam blickte darauf jeden einzelnen von uns an und dann seine eigenen Leute. Edward entspannte sich leicht neben mir, doch er blieb kampfbereit.
 

Es war vollkommen still, keiner sagte ein Wort. Sam Augen wanderten zum Wald, hinter dem Forks lag. Dann schaute er Carlisle noch einen Moment an bevor er sprach. „Hier geht es nicht nur um unsere Feindschaft oder wer stärker ist. In erster Line sollte es um die Menschen gehen, die hier leben und von einem wahrhaftigen Monster bedroht werden.“ Paul schnaubte auf und wurde von Sam mit einem Blick zum Schweigen gebracht. „Ihr habt bis jetzt den Vertrag nicht gebrochen und ich schlage vor…“ – er atmete einmal tief ein und schaute jeden seiner Leute noch mal eindringlich an – „das wir den Vertrag für den Moment erweitern sollten.“ Er machte eine kurze Pause, in der Carlisle die Gelegenheit nutzte. „Und wie soll die Erweiterung aussehen?“ fragte er an Sam gewandt. „Eine Regel des Vertrages ist, dass jeder in seinem Gebiet bleibt. Aber dies ist in der momentanen Lage nicht möglich. Ich schlage also vor, dass wir für den Zeitraum, bis wir Victoria erledigt haben, uns gegenseitig keine Grenzen setzten und uns somit nicht im Wege stehen. In diesem Fall wollen beide Seiten das Gleiche, das diese Victoria vernichtet wird!“ er redete schnell. Und als er das gesagt hatte, erntete er ungläubige Blicke. Pauls Muskeln begannen unkontrolliert zu zucken und auch Jacob sah entsetzt zu Sam auf. Doch keiner traute sich, etwas zu sagen. Carlisle trat zu Edward und legte ihm eine Hand auf seine Schulter. Dieser nickte und Carlisle trat auf Sam zu. „Wir nehmen deinen Vorschlag an! Wir werden euch nicht im Weg stehen, wenn ihr Victoria jagt und dasselbe gilt für euch. Doch ich hoffe, dass du dein Rudel so gut unter Kontrolle hast, dass sie auf eventuelle Treffen, die sich vielleicht ergeben, ruhig reagieren. Sollte nämlich einer deiner Jungs auch nur ein Familienmitglied von uns anfallen, ist der Vertrag nichtig und wir werden euch töten!“ Carlisle sagte das so ruhig und freundlich, dass es gar nicht zu seinen Worten passte. Ich dachte schon ich hätte mich verhört, doch als Paul explodierte, wusste ich, dass ich ihn richtig verstanden hatte. Edward schob mich blitzartig hinter sich, so dass ich nichts mehr sehen konnte. Aber ich konnte noch hören. Und als Sam einen lauten Brüller los ließ, hörte ich ein klägliches winseln. Ich schielte etwas an Edward vorbei und sah gerade noch wie ein großer Wolf zwischen den Bäumen verschwand. „Tja, die Frage hat sich wohl erübrigt.“ stellte Carlisle resignierend fest. „Paul wird an der Jagd zu Victoria nicht teilnehmen. Er wird das Dorf bewachen.“ erklärte Sam mit zusammen gebissenen Zähnen. Es war im anzusehen, wie wütend er auf Paul war. Er hatte für einen Moment seine Autorität untergraben. Er war der Alphawolf und sein Wort war Gesetzt innerhalb des Rudels. Ich möchte später nicht an Pauls Stelle sein. „Aber dasselbe gilt für euch, wenn einer von euch…“ doch Carlisle ließ Sam nicht ausreden, in dem er seine Hand hob. „Ich verspreche es. Keiner von uns wird euch angreifen, jedenfalls nicht als Erster.“ Das war eine Klausel, die er nicht weg lassen konnte. Sam nickte und Carlisle reichte ihm die Hand. Es war wohl üblich, eine Änderung des Paktes mit einem Handschlag zu besiegeln, weil anders konnte ich es mir nicht erklären. Sam schlug ein, doch nach ein paar Sekunden zogen beide ihre Hand schnell zurück. Beide mussten sich ihren Ekel vor einander verkneifen. Ich konnte es einfach nicht nachvollziehen. Zwar wusste ich, dass sie sich gegenseitig nicht riechen konnten, aber mir war nicht klar warum. Ich fand, dass jeder einzelne der Cullens einfach himmlisch roch und auch Jakes Geruch hatte ich immer sehr gerne. Sam drehte sich um und lief zurück in den Wald, in den auch Paul verschwunden war. Nacheinander gingen sie alle. Jake warf mir noch einen letzten Blick über seine Schulter zu und dann war auch er verschwunden. Er war schon zu weit weg, so dass ich den Blick nicht deuten konnte. Edward wusste es wahrscheinlich, aber ich wollte ihn nicht fragen. Ich hatte mich gerade eindeutig auf die Seite der Vampire gestellt, da sollte ich keinen Gedanken mehr an Jake verschwenden. Aber es gelang mir nicht besonders.
 

Sam und Carlisle hatten eine neue Vereinbarung ausgehandelt, dass sie sich nicht im Weg stehen würden. Sie hatten zwar nicht gesagt, dass sie zusammen kämpfen würden, dafür war ihr Stolz einfach zu groß. Aber ich wusste, dass es trotzdem dasselbe war. Und ich freute mich darüber. Gegen fünf Werwölfe und sieben Vampiren hatte Victoria keine Chance.
 

________________________________________________________________________
 

Das wars... Und wie fandet ihr es????

Bald wird es spannend werden...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NyriaAlaine
2007-09-25T17:01:27+00:00 25.09.2007 19:01
Herrlichst...aber schreib auf jeden Fall schnell weiter, ich bin wirklich neugierig!
lg Nyria
Von:  Sternchen
2007-09-21T15:21:58+00:00 21.09.2007 17:21
Sehr, sehr schönes kapitel - unbedingt schnell weiterschreiben!
Von: abgemeldet
2007-09-21T13:40:43+00:00 21.09.2007 15:40
Ja aber warte bitte nicht zu lange mit deiner Fortsetzung!!!
Genial!
Will mehr!


Zurück