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Final Fantasy VII - Ragnarök

von

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Prolog

Die Sonne stand im Zenit und keine Wolke zierte den Himmel über Midgar. Es war angenehm warm und vor den Überresten des Shinra- towers spielten ein paar Kinder Fußball. Sie schossen den Ball immer wieder gegen die porösen Wände des Gebäudes.

Der jüngste unter ihnen war noch etwas ungeschickt und traf einmal so schlecht, dass der Lederball in den Eingang rollte. „Toll, Kevin…“, stöhnten die anderen Jungs. Und so wurden Kevin und Akira, sein großer Bruder, mit der Aufgabe betraut den Ball zurück zu hohlen. Missmutig stapften sie in den dunklen Eingang, während die anderen Kinder den Heimweg antraten, denn zuhause wartete bereits das Mittagessen auf sie.
 

Die Schritte der Brüder halten in den lehren, unbeleuchteten Gängen des Gebäudes wieder. „Wie sollen wir den Ball denn in dieser Dunkelheit finden?“, fragte Akira, der mit seinem Handy den Weg leuchtete und seinen Bruder weiter schleifte, der angefangen hatte zu zittern. Er murmelte vor sich hin: „Ich hab… hab ein ungutes Gefühl…“ Und tatsächlich waren sie schon ziemlich tief in das Gebäude vorgedrungen.

Viele lange Flure und einige in die tiefe führende Treppen, lagen schon hinter ihnen. Ihre suche hatten sie längst aufgegeben, die Neugierde hatte ihren Siegeszug angetreten.
 

Nach über einer halben Stunde hatten sie das tiefste Stockwerk erreicht. „Wo sind wir hier?“, fragte Kevin, der sich nicht mehr an den Arm seines Bruders klammerte, sondern sich interessiert umsah. Akira verschränkte die Arme vor der Brust und sah noch einmal zurück. „Wir sollten zurückgehen. Wenn Mama erfährt das wir hier waren, kriegen wir Monate lang Hausarrest, Kev…“ Er drehte sich einmal um die eigene Achse. „Kevin? KEVIN!“ Nichts und niemand war zu sehen. Doch dann hörte er die Stimme seines Bruders: „Ich bin hier! Komm her!“ Akira folgte der Stimme und fand Kevin hinter der nächsten Ecke, sofort sah er, was ihn in den Bann gezogen hatte.

Vor ihnen war eine Wand, an sich nichts besonders Spannendes, doch in die Wand war eine Tür eingelassen, aus deren Ritzen ganz schwach blaues Licht drang. „Woher kommt das Licht? Hier fließt doch schon seit Jahren kein Strom mehr, oder?“, fragte Kevin seinen Bruder, dessen Arm er nun wieder umschlossen hielt. „Ich weiß nicht…“, Akira kratzte sich mit seiner freien Hand am Kopf. „Sollen wir nachsehen?“ Kevin nickte, die Neugier hatte nun endgültig Gesiegt und die beiden gingen langsam und vorsichtig auf die Tür zu. Sie war nur angelehnt und als die Jungs sie anstießen schwang die Tür leise quietschend auf.
 

Vor ihnen tat sich ein kleiner Raum auf, allem Anschein nach, ein ehemaliges Labor von Shinra. Das blaue Licht kam von ein paar alten, schon recht demolierten Computerbildschirmen. „Was…“, setzte Akira zum Sprechen an, doch er wurde unterbrochen, von seinem Bruder, der ihn unruhig am Ärmel zupfte. Auch Akira hatte etwas gehört, nur ein leises Geräusch, doch war ihm die Szenerie einfach zu unheimlich um es zu ignorieren. Es war nur ein kaum hörbares Blubbern gewesen, doch in dieser bedrohlichen stille hätte man auch eine Stecknadel fallen gehört. Langsam, ganz langsam drehten sich die beiden in die Richtung um, aus der das Geräusch kam.

Rechts von ihnen stand ein großer zylinderförmiger Glasbehälter, er rechte vom Boden bis zur Decke und von seinem Sockel aus gingen alle möglichen Kabel zu den ramponierten Computern. Der Behälter war mit einer Flüssigkeit gefüllt die ebenfalls schwach blaues Licht abstrahlte. In der Flüssigkeit schwamm etwas, bei näherem hinsehen erkannten Akira und Kevin, dass es sich um einen Menschen handelte.

Kevin schlug die Hände vors Gesicht und stotterte: „Was… wie…“, da er keinen Ton heraus bekam machte er stattdessen einen Schritt nach vorne und betrachtete das Wesen näher.

Sein Gesicht war nicht zu erkennen, es hatte die Knie angezogen und die Arme um die Beine geschlungen. Wie ein Kind im Mutterleib schwebte es inmitten der blauen Flüssigkeit. Von seiner blassen Haut war nur wenig zu sehen, denn langes weißes Haar umspielte den Körper des leblosen Wesens [1].

Akira war neben seinen Bruder getreten. Sein Mund stand offen und auch er brauchte eine weile um seine Sprache wieder zu finden. „Es ist wunderschön….“, brachte er mühsam hervor, vorsichtig streckte er seine Hand nach dem Wesen aus und berührte das gläserne Gefängnis in dem es schlief.

In diesem Moment ging ein ruck durch den Körper des Wesens, langsam erhob es seinen Kopf und öffnete die Augen. Diese glühten kurz rot auf, und der gläserne Zylinder zersprang in tausend Scherben…
 

[1] An alle die jetzt denken: „Oh nee, sie hat Sephiroth wieder belebt! Wie öde…“

NEIN HAB ICH NICHT!!! Lest einfach weiter XD

Geheimnisse unter Midgar

Es war spät am Freitagabend und in Midgar, besser gesagt, im [siebten Himmel] herrschte geschäftiges Treiben. Tifas Bar war abends immer recht voll und heute wusste sie gar nicht wie sie das alles bewältigen sollte, da ihre Kellnerin sich Krankgemeldet hatte [2].

Hinter der Theke war sie leise am fluchen, sie freute sich zwar über die vielen Gäste, doch kam sie einfach nicht dagegen an.

Gerade noch zur rechten Zeit kam ein junger Mann aus dem Wohnhaus hinunter in die Bar, er schnappte sich eine Schürze, band sie sich um und fuhr sich mit den Fingern durch die blonden Haare, seine merkwürdig schimmernden Augen blitzten vergnügt, als er Tifa von hinten an die Schulter tippte.

„Cloud!“, rief Tifa erleichtert und drückte ihm sofort ein Tablett mit Getränken in die Hand. „Gut dass du kommst, das ist für Tisch sieben!“ Cloud lächelte ihr zu und machte sich auf den Weg durch das volle Lokal.

Seit er bei Tifa wohnte hatte sich viel verändert, er war endlich mit seiner Vergangenheit ins Reine gekommen und aus Tifa und ihm war tatsächlich noch ein paar geworden.

Es wunderte ihn, dass er so lange gebraucht hatte um zu realisieren, was für eine wunderbare Frau sie doch war. Es war auch ihr verdienst, dass er sich so verändert hatte, endlich viel es ihm leicht das Leben mit einem Lächeln auf dem Gesicht zu genießen.

Geschickt schlängelte sich der ehemalige SOLDAT durch die Menschenmenge. Seit seinem letzten großen Kampf mit Sephiroth (FFVIIac) waren nun gut drei Jahre vergangen und vor zwei Jahren hatten sie sich auch noch mit [deep Ground] herumschlagen müssen.

Es war so viel passiert in den letzten fünf Jahren, doch Cloud kam es vor, als wäre all das erst vor wenigen Tagen geschehen.
 

In Tifas Haus war eigentlich immer viel los, immerhin wohnten neben ihr auch noch Marlene, Denzel, Barret, Cloud und Shelke hier, aber momentan war es ungewöhnlich ruhig.

Barret hatte ein neues Ölfeld entdeckt und arbeitete nun vor Ort, wo er auch übernachtete. Als Cloud zu letzten Mal mit ihm telefoniert hatte, meinte er es würde noch eine Weile dauern. Marlene und Denzel waren in “Urlaub“, sofern man das so nennen konnte, und würden erst in zwei Wochen wieder kommen.

Und Shelke hatte sich eine ziemlich üble Erkältung zugezogen, sie lag mit leichtem Fieber im Bett, sie war die Kellnerin die Tifa heute fehlte [3]. Nach ihrer Zeit bei [deep Ground] hatte Shelke endlich damit angefangen das Leben eines gewöhnlichen jungen Mädchens zu führen, sie sah zwar aus wie eine dreizehn bis fünfzehn Jährige, doch in Wahrheit war sie bereits über Zwanzig.

Bei Tifa als Bedienung anzufangen war für Shelke ihr erster Schritt in ein normales Leben gewesen.
 

Als er bei Tisch sieben ankam war Cloud mit all diesen Gedanken beschäftigt. Er wurde in die Gegenwart zurückgeholt, als Fetzen des Gespräches von Tisch sieben an sein Ohr drangen. „…das haben sie erzählt…“ „Da unten ist alles möglich, aber es klingt doch etwas zu abenteuerlich.“ „Ein Mensch… hätte solange doch gar nicht überlebt, oder?“ „Sie sagten doch, dass da noch Strom floss…“ „Aber fünf Jahre?“

Cloud stellte die Getränke auf den Tisch und erkundigte sich worüber die drei Herren sprachen. Ein älterer Mann begann zu erzählen: „Meine Enkel, Kevin und Akira, sind heute tief in den alten Shinra- tower vorgedrungen. Sie kamen total verstört und atemlos zurück und erzählten von einer… einem Wesen, das sie in einem Labor gefunden haben.“

Cloud hatte sich mit der Lehne zum Tisch auf einen freien Stuhl gesetzt und die Arme über der Lehne verschränkt, er hatte ein ungutes Gefühl bei dieser Geschichte.

Einer der anderen Männer musterte Cloud aufmerksam. „Deine Augen… warst du bei SOLDAT?“ Cloud nickte nur knapp. „Willst wohl nicht darüber reden, was?“, fragte der Mann mit einem leicht verächtlichen Unterton in der Stimme. Cloud ignorierte ihn und wandte sich an den älteren Mann. „Was genau haben sie denn gefunden?“

Der alte Mann wühlte in seiner Manteltasche, zog einen gefalteten Zettel hervor und reichte ihn Cloud. Während er das Blatt auseinander Faltete, spürte Cloud das ihm ein Schweißtropfen den Rücken herunter lief.

Auf dem Zettel war ein Bild, ein Bild das Clouds Herz einen Moment aussetzen ließ.

Die Zeichnung zeigte ein junges Mädchen, sie war auf dem Bild nur bis zur Hüfte zu sehen. Sie hatte ein schmales längliches Gesicht mit großen blauen Augen, ihre Haut war blass und der Großteil ihres Oberkörpers wurde von langen weißen Haaren verdeckt.

Eigentlich ein wunderschönes Mädchen, doch da war diese unübersehbare Ähnlichkeit, die Cloud erschaudern ließ.

Er verdrängte diesen Gedanken und fragte den älteren Herren: „Was genau ist passiert?“

Dieser atmete tief durch und begann zu erzählen: „Also… meine Enkel erzählten, dass das Mädchen in einer Glasröhre geschwebt hat, die mit einer blauen Flüssigkeit gefüllt war. Als Akira die Röhre berührt hat, ist das Wesen erwacht und hat die Röhre zerstört. Da haben die beiden Jungs die Flucht ergriffen. Gott sei dank haben beide nur ein paar Kratzer…, mein Enkel kann toll zeichnen, oder nicht?“
 

Hinter Cloud schepperte es, als er sich umdrehte entdeckte er eine Frau regungslos auf dem Fußboden liegen.

„Tifa!!!“, Cloud sprang auf und kniete neben seiner Freundin nieder. Er zog ihren Kopf auf seine Knie und streichelte ihr übers Gesicht.

In der Bar war es auf einmal erstaunlich still und erst ein lautes Husten durchbrach den unheimlichen Bann. Shelke lehnte in der Tür zum Wohnhaus. Sie schwitzte, ihr langes oranges Haar klebte ihr im Gesicht und ihr Nachthemd war ebenfalls schweißgetränkt.

„Cloud…“, sie bekam einen weiteren kurzen Hustenanfall und musste erst einmal innehalten, „… bring Tifa nach oben, ich bleibe solange hier.“

Cloud wollte ihr erst widersprechen, doch ihr Gesicht ließ keine Widerworte zu. Er zog Tifa hoch und nahm sie auf seine starken Arme.

Als er an Shelke vorbei ging versprach er: „Ich komme so schnell zurück wie ich kann.“ Shelke lächelte nur und wandte sich, mit vor der Brust verschränkten Armen, an die Leute im Schankraum. „Hätte einer von euch die Güte die Scherben aufzuheben? Gibt auch ein gratis Getränk.“
 

Oben angekommen legte Cloud Tifa vorsichtig auf ihr Bett. Sie schwitzte und zitterte am ganzen Körper.

Der Mann, der an ihrem Bett saß, hatte Angst, denn er war hilflos. Er hasste dieses Gefühl, gegen Monster konnte man Kämpfen aber gegen menschliches Leiden, dass durch Krankheiten und ähnliches ausgelöst wurde, war er machtlos. Er selbst hatte vor drei Jahren an Geostigma gelitten, was ihm gezeigt hatte, wie schwach der Mensch, vor allen er selbst, doch war.

Aber seine Rettung kam bereits hustend die Treppe hinauf. „…. ja gut, danke.“

Shelke kam zu den beiden ins Schlafzimmer, sie schaltete gerade das Telefon aus. „Ich hab den Arzt angerufen, er kommt gleich vorbei. Die Leute in der Bar habe ich alle bezahlen lassen und sie dann nach Hause geschickt. “ Sie blickte den etwas verwirrt dreinblickenden Cloud belustigt an. „Du bist richtig süß wenn du so hilflos bist. Ich leg mich wieder hin. Gute Nacht“
 

Kurze Zeit später kam der Doktor, aber er wusste ebenfalls nicht genau was Tifa fehlte. „Ich entnehme ihr eine Blutprobe und“, er sah auf die Uhr, „morgen wissen wir dann mehr.“

Cloud sah ebenfalls auf die Uhr, es war schon nach Mitternacht. Der Arzt klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Legen Sie sich hin, schlafen Sie ein paar Stunden und morgen ist die Welt bestimmt wieder in Ordnung.“

Cloud lächelte ihm dankbar zu und tatsächlich war er schon eine halbe Stunde später in tiefen Schlaf versunken.

Auch mit seiner zweiten Aussage behielt der Arzt Recht, als Cloud am nächsten Morgen erwachte, kam Tifa bereits mit einem Frühstückstablett ins Zimmer. Sie trug einen dunkel blauen Pyjama mit gelben und weißen Blumen, den sie wohl erst am Morgen angezogen hatte.

„Guten Morgen, Schlafmütze! Es ist schon nach neun!“, sie setzte sich aufs Bett und nahm das Tablett auf die Knie. „Wie geht es dir?“, fragte Cloud besorgt. Einen Apfel schälend antwortete sie: „Gut. Ich weiß auch nicht was gestern mit mir los war, Shelke hat mir erzählt was passiert ist. Wahrscheinlich war ich nur etwas überarbeitet.“ Ihr, immer noch skeptischer Freund, wollte noch etwas erwidern, doch kaum hatte er den Mund geöffnet, da schob Tifa ihm schon ein Stück Apfel hinein. „Ich will nichts mehr hören! Es geht mir gut und basta.“ Cloud schluckte den Apfel hinunter, sagte aber nichts. Tifa musterte ihren Freund genau, sein besorgtes Gesicht betrübte sie. Plötzlich kam ihr eine, ihrer Meinung nach, sehr gute Idee wie sie ihn auf andere Gedanken bringen könnte.

Sie stand auf, ging zu Tür, schloss sie und drehte den Schlüssel im Schloss herum. Noch zu Tür schauend sagte sie: „Du machst dir immer viel zu viele Sorgen…“ Als sie sich dann wieder Cloud zuwandte, hatte sie bereits ihr Pyjamaoberteil aufgeknöpft, sie ließ sich neben ihm aufs Bett fallen und küsste ihn leidenschaftlich auf die Lippen… [4]
 

Shelke saß ein Zimmer weiter im Bett vor ihrem Frühstück, von den Ereignissen in Clouds und Tifas Zimmer bekam sie nichts mit.

Sie genoss zwar ihr neues Leben, doch krank sein war eines der Dinge die sie nicht mochte.

Nachdem sie zu Ende gegessen hatte stellte sie das Tablett auf den Fußboden und legte sich wieder hin, erst jetzt vernahm sie verdächtige Geräusche aus dem Nebenzimmer. Shelke zog sich die Decke über den Kopf und schlief dann recht schnell ein.
 

Als sie wieder erwachte war es kurz nach zwölf. Sie schlüpfte in einen Bademantel und machte sich auf den Weg in die Küche, dort war aber niemand. „Schlafen die etwa noch?“ Shelke wandelte wieder nach oben, vor dem Schlafzimmer der beiden Turteltauben machte sie halt. Sollte sie anklopfen? Sie entschied sich erstmal zu horchen. Das Ohr an der Tür lausche Shelke den Ereignissen im Schlafzimmer, doch außer regelmäßigen Atemzügen und einem gelegentlichen leisen Schnarcher von Cloud war nichts zu hören. Shelke ließ gespielt übertrieben die Schultern und den Kopf hängen.

„Dann mach ich schon mal das Mittagessen…“
 

Eine Stunde später klopfte es an die Tür zu Tifas und Clouds Schlafzimmer. Cloud erwachte zu erst, er rieb sich sie Augen und gähnte herzhaft. Eine von der Tür gedämpfte Stimme erreichte seine Ohren: „Das Mittagessen ist fertig! Kommt runter in die Küche!“

Sein Magen meldete sich, als er das hörte. Cloud streichelte seiner noch tief schlafenden Freundin sanft über die Wange, doch sie drehte sich nur auf die andere Seite. Als nächstes küsste es sie auf die Stirn und endlich öffnete sie ihre Augen. „… Cloud…?“, murmelte Tifa verschlafen. „Was ist denn?“ „Shelke hat schon Mittagessen gekocht.“
 

Kurze Zeit später saßen alle drei am Mittagstisch, Shelke blickte von Cloud zu Tifa und zurück, beide waren ziemlich zerzaust und als Shelke die Verdächtigen Geräusche ansprach, liefen die Gesichter der Beiden leicht rosa an. Shelke konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen und deshalb bediente sie sich als erste aus dem Suppentopf.

Sie hatte einfach alles Mögliche zu einer Suppe verbastelt, aber es schmeckte gar nicht mal so übel.

Tifa war begeistert, immerhin war es das erste Mal, dass Shelke etwas selbst und ganz alleine gekocht hatte. „Aus dir wird ja noch eine richtige junge Dame!“ „Ich bin schon über Zwanzig!“, erwiderte Shelke gespielt beleidigt. Cloud lächelte ihr schnippisch zu: „Aber den Leuten hier erzählst du, dass du fünfzehn bist.“ „Das ist ja auch kein Wunder! Wer würde mir schon glauben das ich volljährig bin?“

Tifa viel plötzlich etwas ein. „Was war das gestern eigentlich für ein Bild? Es ist das letzte woran ich mich erinnere…aber nur ziemlich ungenau.“

Die Stimmung kippte. Shelke war nun hochgradig interessiert, Tifa verwirrt und Cloud sehr still. Es dauerte einen Augenblick, bis er anfing zu erzählen. Er gab die Geschichte kurz und knapp wieder und am Ende zog er das Bild aus der Tasche und reichte es Tifa. Diese schlug die Hände vors Gesicht und stotterte: „Das… das kann doch kein Zufall sein, oder?

Cloud zuckte mit den Schultern und schob den Zettel zu Shelke hinüber. Sie reagierte gefasster, aber ihre Pupillen verengten sich fast unmerkbar.

Sie legte den Zettel zur Seite und sagte: „Im Shinra- tower, oder? Und die Computer waren noch aktiv?“ Cloud nickte. Ihm fiel auf, dass Shelke plötzlich sehr nachdenklich aussah, doch er beschloss nicht nachzufragen.
 

Der Tag verging ohne weitere interessante Ereignisse, mal abgesehen davon, dass Tifa beschloss an diesem Abend den [siebten Himmel] geschlossen zu lassen. „Ich sollte mich heute noch etwas schonen.“

Shelke war an diesem Tag ungewöhnlich still.
 

So kam es, dass sich mitten in der Nacht, so gegen drei Uhr, ein Fenster im ersten Stock von Tifas Haus öffnete und eine von Kopf bis Fuß in schwarz gekleidete Person sprang heraus. Sie schlich die Straße in Richtung Shinra- tower entlang.

Nachdem sie außer sichtweite von Tifas Haus war zog Shelke sich die schwarze Kapuze vom Kopf [5] und schüttelte ihre langen orangen Haare. Es dauerte nicht lange bis sie an ihrem Ziel angekommen war.

Vor dem Eingang zückte sie eine Taschenlampe, als sie gerade hinein gehen wollte hielt jemand sie am Handgelenk fest, erschrocken drehte Shelke sich um. „Cloud! Was machst du hier?“ „Das sollte ich dich fragen!“ Cloud sah böse zu ihr hinunter. Shelke senkte den Kopf und murmelte: „Ich kenne mich doch mit Computern aus… ich wollte sehen was ich herausfinden kann.“ Als sie wieder aufblickte, lächelte Cloud. „Hab ich mir schon gedacht, deswegen bin ich hier.“ Shelke betrachtete ihn genauer, er trug ähnliche Kleidung wie bei ihrer ersten Begegnung (FFVIIac/DoC), nur fehlte der Schulterschoner samt “Ärmel“ und der Stofffetzen, der damals seine Beine umspielte. Auf seinen Rücken prangte, zum ersten mal seit zwei Jahren, wieder sein großes Schwert.
 

„Aber warum willst du mehr herausfinden?“, fragte Cloud. Das Mädchen zuckte mit den Schultern und murmelte etwas von Neugierde, dann drehte sie sich um und marschierte direkt in den Eingang des Shinragebäudes hinein.

Cloud blieb noch einen Moment draußen stehen, er glaubte ihr nicht. Sie wusste mehr, als sie bereit war zuzugeben, da war er sich sicher, doch er konnte sie ja wohl kaum dazu zwingen ihm mehr zu verraten.

Er gab sich geschlagen, zückte ebenfalls eine Taschenlampe, und folgte der ehemaligen [deep Ground], [Tsviets] Soldatin in das unheimliche Dunkel des alten Gemäuers.
 

Schweigsam gingen die beiden Ex-Soldaten nebeneinander her, Shelke wirkte irgendwie abwesend, sie war vollkommen in Gedanken (es war schwer zu deuten worüber sie nachdachte), während Cloud sich den Kopf darüber zerbrach, ob und was sie wohl finden würden.

Für die beiden war es kein Problem, das beschriebene Labor zu finden. Sie gingen einfach immer tiefer und tiefer, bis sie das blaue Licht entdeckten.

„Hier ist es.“, brachte Shelke die Sache kurz und knapp auf den Punkt.

Die Tür des Labors war offen und dahinter flimmerten nach wie vor die alten Computerbildschirme. Bevor Cloud auch nur einmal in Ruhe Luftholen konnte, kniete Shelke schon vor einem der demolierten Rechner und hantierte mit einigen Kabeln herum.

Ihr Begleiter stellte sich hinter sie und betrachtete mit verschränkten Armen den Flimmerden Bildschirm. „Man erkennt ja gar nichts…“, sagte er enttäuscht. „Noch einen Augenblick… ich hab’s gleich…“

Shelke lag nun unter dem Computertisch, wie ein Mechaniker unter einem Auto. Sie zog hie und da kräftig, an anderen Stellen drückte und drehte sie die Kabel.

Ihre Arbeit wurde von Cloud kaum beachtet, er selbst hatte keine Ahnung von Computern und sah sich deshalb lieber den Rest des Raumes genauer an. Er widmete sich den Überresten des Glaszylinders, in dem das Wesen geschlafen hatte. Besonders weit kam er aber nicht, denn plötzlich leuchtete der Bildschirm hinter ihm hell auf und ein erstaunlich klares Bild war zu sehen.

„Du hast es geschafft!“, jubelte Cloud und klopfte Shelke anerkennend auf die Schulter, die sich gerade neben ihm aufrichtete und sich den Staub von der Stirn wischte.

Sie schob Cloud zur Seite und kniete sich vor den Computer. Shelke blies einmal kräftig über die Tastatur und musste husten, von dem ganzen Staub, der in ihre sowieso schon gereizten Luftwege drang. „Alles in Ordnung?“, erkundigte Cloud sich besorgt, er machte sich Vorwürfe, dass er sie nicht aufgehalten hatte hierher zu kommen. Aber seine eigene Neugierde war zu stark gewesen.

„Es geht schon…“

Shelkes Finger flogen regelrecht über die Tastatur, Cloud hatte echte Probleme mit seinen Augen hinterher zu kommen. Nur gelegentlich musste die junge Computerexpertin innehalten, was aber daran lag, dass die alte Tastatur nicht mehr einwandfrei funktionierte, manche Tasten klemmten.
 

Nach über fünf Minuten, kamen Shelkes Finger endlich wieder zum Stillstand.

Sie entspannte sich wieder und streckte ihre Muskeln. „Und? Was hast du herausgefunden?“, drängte ihr ebenfalls verspannter Begleiter. „Nicht viel… nur was ich schon gewuss… äh geahnt hatte.“

Cloud zog die Augenbrauen hoch, als Shelke sich verhaspelte. „Und was hast du gewuss… äh geahnt?“ „Du musst mich nicht nachäffen!“, erwiderte sie verärgert. Sie stemmte die Arme in die Hüften und begann zu erzählen… [6]
 

***
 

„Cloud!“ Tifa erwachte schweiß gebadet aus einem Albtraum, sie hatte von Cloud und Sephiroth geträumt. Sie hatten gekämpft und Cloud hatte…, er war… Tifa schüttelte kräftig den Kopf, um die Gedanken zu vertreiben. So etwas würde nie passieren.

Sie griff neben sich, um Clouds warme Haut zu spüren. Doch neben ihr war nichts. Erschreckt machte sie die Nachtischlampe neben sich an und entdeckte, dass sein Bett tatsächlich leer war.

Fast jedenfalls, auf seinem Kopfkissen lag ein Zettel:
 

Liebling…

Wenn du mitten in der Nacht aufwachst und Shelke und ich noch nicht zurück sind, mach dir keine Sorgen^^ es kann sich nur noch um Stunden handeln. Schlaf einfach weiter meine Süße.
 

Dein Cloud
 

Tifa lass den Zettel mindestens viermal durch. „Wie… noch nicht zurück? Wo seit ihr denn?“, sie richtete die Frage an den Zettel, als glaubte sie er könne ihr antworten.

Als sie draußen einen Vogel zwitschern hörte sah sie auf die Uhr. Es war schon nach sieben.

Sie stand auf und ging in die Küche um Frühstuck zu machen, denn es war die beste Ablenkung die ihr einfiel.
 

Als sie gerade alles fertig zubereitet hatte und es schön auf dem Tisch platzierte, klingelte das Telefon.

Tifa rannte die Treppe hinauf und währe beinahe hingefallen, sie erreichte das Telefon jedoch unbeschadet.

Stürmisch nahm sie den Hörer ab: „Cloud?! Oh Entschuldigung ich hatte gehofft…“, Tifa ließ die Schultern hängen, es war der Arzt, der ihr die Laborergebnisse mitteilte. Tifa war wie versteinert. Als sie hörte, was er zu sagen hatte gaben ihre Knie nach und sie musste sich setzen.

„Alles in Ordnung mit ihnen?“, kam es aus dem Hörer. „Ja. Alles O.K. Sind sie sich sicher?“ „Natürlich.“ Tifa starrte an die Decke, sie wusste nicht was sie sagen sollte. Sie bedankte sich, legte auf und ging zurück ins Bett. Das Frühstück hatte sie komplett vergessen.

Im Bett stopfte sie sich ihr Kissen in Idealform, legte ihren Kopf darauf und sah noch mal auf die Uhr: „Schon Acht…“ Tifa wusste nicht wie sie sich fühlen sollte. Sie war noch hundemüde, bevor sie wieder vom Schlaf übermannt wurde flüsterte sie:

„Komm bloß schnell zurück, Cloud… oder du kriegst es mit mir zutun.“

Dann war sie eingeschlafen.

Sie hielt ihren Bauch fest mit beiden Händen umschlungen, als wolle sie ihn beschützen. [7]
 

[2] XD hier kam mir eine Tolle Idee, dazu später^^
 

[3] Das war eigentlich nicht geplant^^ Sie sollte an sich gar nicht vorkommen…
 

[4] Den Rest überlasse ich eurer Fantasie :P
 

[5] Dafür, dass sie nicht vorkommen sollte, ist Shelke im Endeffekt doch ziemlich wichtig…
 

[6] Ihr müsst noch ein bisschen durch halten XP
 

[7] Muhahahahahahahah!!! … ähhh…

Merkwürdige Ereignisse (oder: Ferien mit Vincent Valentine)

Nach langer Zeit... mal wieder n neues Kapitel^^ ich hoffe es gefällt! Endlich geht die Story los!!! *teuflisch lach*
 

Auf Kiopel, einer kleinen Insel, war das Wetter am Vormittag wunderbar warm, fast noch wärmer als in Midgar.

Auf einer Klippe am Meer, saß ein Junge und döste, an einen Baum gelehnt, in der Mittagssonne.

Von hinten näherte sich ihm ein Mädchen. Sie schlich sich so leise sie konnte an ihn heran und schrie: „Buh!“, der Junge zuckte zusammen, schlug die Augen auf und drehte den Kopf in Richtung des Störenfriedes. „Marlene… musst du mich stören?“ „Wobei störe ich denn den Herrn Denzel?“, sie setzte sich neben ihrem Freund ins Gras.

Er antwortete nicht, sondern fragte: „Was willst du?“, Marlene wollte gerade antworten, da sprach Denzel seinen Satz zu Ende, „Vincent.“

Marlene sah in die Richtung, in die ihr Freund blickte. Jetzt war es an ihr zusammen zu zucken, denn Vincent stand direkt neben ihr.

Der blasse Mann, mit den kurzen schwarzen Haaren, den roten Augen und dem schwarzen Anzug, musterte die beiden Jugendlichen im Gras vor ihm. Er sah fast wieder aus wie zu seinen Zeiten als Turk. Mal abgesehen von seinem linken Arm, der immer noch in einer goldenen Klaue endete.
 

“Schuld“ an dieser Veränderung waren: Tifa, Marlene und Shelke. Sie hatten ein Bild gefunden, dass Vincent als Turk zeigte, sie hatten es in seinen Privaten Sachen erstöbert (am Ende von DoC, während der Zeit, in der Vincent spurlos verschwunden war).

„Vincent?! Kaum zu glauben!!!“ und „Wow… sieht er da gut aus…“, waren nur einige der Reaktionen gewesen.

Sie hatten Argumente gebracht wie: „Du siehst immer so unheimlich aus!“, „Wenn du mal ein normales Leben führen willst, Kleide dich auch normal.“, um ihn wieder in solche Kleidung zu bekommen, doch Vincent hatte sich beharrlich geweigert.

Tifa löste das “Problem“ auf ihre Art und Weise.

Sie schlug Vincent nieder, als er einen Moment unachtsam war.

Als er wieder zu sich kam, hatten sie ihm bereits die Haare geschnitten.

Er war ausgerastet, doch hatte Vincent sich schnell wieder beruhigt, nachdem Tifa ihm einen Spiegel vorgehalten hatte.

Vincent erinnerte sich an all die schönen Zeiten aus seiner Vergangenheit und letztendlich hatte er sich doch noch zum Kleidungswechsel überreden lassen.
 

Denzel blickte ihn entnervt an, er mochte den unheimlichen, stillen Vincent nicht besonders. „Ich hab dich was gefragt. Was willst du?“ Vincent ignorierte ihn und reichte das Handy in seiner Hand, dass weder Marlene noch Denzel vorher aufgefallen war, an das Mädchen.

„Tifa.“, dann drehte er sich um und ging.
 

Marlene führte das Mobiltelefon an ihr Ohr, riss es aber schon einen Augenblick später wieder weg, denn Tifa schrie vor Aufregung regelrecht in den Hörer.

„Nicht so laut…“, sagte Marlene, jetzt hatte sie Kopfschmerzen und ein piepen im Ohr.

Am anderen Ende der Leitung fragte Tifa: „Ist Denzel bei dir? Kannst du auf Laut stellen?“

Marlene wusste nicht was sie davon halten sollte, drückte aber auf Laut. Tifas Stimme klang so aufgeregt, es musste wichtig sein.

„So, alles OK. Was ist denn?“ Die beiden Jugendlichen hörten Tifa und Cloud am anderen Ende kichern. „Was ist denn los?“, nervte Denzel.
 

***
 

Cloud war hin und weg. Er hatte die Neuigkeit selbst erst vor wenigen Stunden erfahren, als er mit Shelke aus dem Shinrakomplex zurückgekehrt war.

Jetzt wollte er es unbedingt seinen kleinen Mitbewohnern mitteilen. Er riss seiner Freundin das Telefon aus der Hand. „Ihr glaubt es nicht!“, er holte tief Luft. „Tifa ist…“

Tifa schlug ihm kräftig ins Gesicht.

Kräftig genug um seinen Wortschwall zu stoppen, aber ohne ihn ernsthaft zu verletzen.

Cloud hielt sich seine schmerzende Wange, während Tifa das Gespräch fortsetzte.
 

***
 

Marlene und Denzel lauschten gespannt, was am anderen Ende der Leitung geschah.

Nachdem Tifa das Telefon zurückerobert hatte, machte sie es kurz.

„Ich bin schwanger.“
 

Vincent beobachtete mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, aus einiger Entfernung, die Euphorie in die die beiden Kinder ausbrachen.

Er stieg eine kleine, steile und sehr marode Holztreppe hinunter, die die Klippe hinab zum Strand führte.

Unten angekommen ging er am Meer entlang in Richtung Stadt. Er wollte ein paar Besorgungen machen.

Vincent war auf Kiopel so eine Art Babysitter für Marlene und Denzel, Tifa hatte ihn überredet.

Seit kurzem wohnte er auch auf der kleinen Insel, er mochte diesen ruhigen, stillen Ort, deshalb hatte er auch schnell nachgegeben. Nur, dass es jetzt nicht mehr so still war. [8]

In der Stadt bog Vincent von der Hauptstraße in eine kleine Gasse ab und gelangte so zu seinem Lieblings Geschäft. Er mochte diesen Laden, weil er klein und gemütlich war, außerdem nicht so voll wie die großen Supermärkte.

Vincent schlenderte durch die Regalreihen, auf der Suche nach einem Fertiggericht, denn weder er noch Denzel oder Marlene konnte kochen, und die beiden wohnten immerhin bei ihm.

Als er gerade seinen Blick über ein Regal mit potentiellen Mittagessen schweifen ließ, hörte er die Stimmen von einer älteren und einer jüngeren Frau auf der anderen Seite.

„Das ist ja unglaublich!!!“, sagte die ältere empört. „Genau, ein Dieb auf so einer kleinen Insel. Bestimmt Touristen.“ „Was genau haben sie denn gestohlen?“ Die junge Frau fing an zu nuscheln, doch Vincent verstand sie trotzdem. „Sie haben mir Wäsche direkt von der Leine geklaut… Unterwäsche, mein Lieblings Top plus Jacke, eine Hose und Sandalen.“ „Kleidung? Wer klaut denn so was?“ „Vagabunden und Zigeuner! Wer sonst?“

Vincent wählte eine Fertignudelsuppe, wandte sich ab und ging zur Kasse, er hatte kein Interesse an dem Geschwätz der Leute.
 

Wieder bei sich zuhause angekommen stellte er die Suppe auf den Tisch und klebte einen Zettel daran auf dem stand, dass Marlene und Denzel nicht mit dem Essen auf ihn warten sollten.

Vincent verließ das kleine Haus an der Klippe, das ihm gehörte und ging hinunter zum Stand. Er setzte sich in den Sand und genoss die Ruhe.

Ihm war das alles zuviel. Marlene und Denzel waren zwar nett, aber ihm war sein ruhiges zurückgezogenes Leben lieber.

Gedankenverloren lag er in der Sonne, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und mit geschlossenen Augen, entspannte er zum ersten Mal seit Tagen.

Er genoss das Rauschen des Meeres und die Rufe der Vögel am Himmel.

Doch seine Pause nahm ein jähes Ende, als er jemanden am Strand durchs Wasser laufen hörte.
 

Vincent öffnete die Augen und setzte sich auf, er musste tatsächlich eingeschlafen sein, denn der rote Feuerball am Himmel berührte bereits den Horizont. Er drehte den Kopf in Richtung des plätschernden Laufgeräusches und entdeckte ein junges Mädchen, das durch das Wasser lief, neben ihr waren noch zwei weitere Jugendliche, doch er beachtete sie nicht.

Vincent konnte das Gesicht des Mädchens nicht erkennen, doch war er sich sicher sie noch nie auf der Insel gesehen zu haben, diese war nämlich mit nur 67 Einwohnern recht überschaubar.

Als das Mädchen an ihm vorbei lief sah sie einmal kurz lächelnd zu Vincent hinüber.

Vincents Herz setzte einen Schlag lang aus.

Er konnte, da er gegen die Sonne blickte, nicht viel erkennen, doch jetzt konnte er ihr Gesicht sehen und es erinnerte Vincent an jemanden. Er streckte seinen gesunden Arm nach dem Mädchen aus und flüsterte:

„Lucrecia…“
 

***
 

Nachdem Cloud wieder mit Shelke zuhause angekommen war, versuchten die beiden sich durch den Hintereingang hinein zu schleichen, doch die Hausherrin wartete bereits auf sie. Tifa fiel Cloud sofort weinend in die Arme. Dieser war total perplex, er wusste nicht was er davon halten sollte.

Tifa wischte sich die Tränen ab und verpasste Cloud eine deftige Ohrfeige.

Er hatte nicht damit gerechnet und war etwas verwirrt, als Tifa anschließend lächelte.

„Ich hab mir sorgen gemacht, du Idiot.“

Cloud küsste sie und wollte gerade etwas erwidern, da legte Tifa ihm einen Finger auf die Lippen und sagte:

„Cloud. Shelke. Ich bin schwanger.“

Der Aufruhr der daraufhin in der Wohnung ausbrach war bis auf die Straße zu hören. Shelke und Cloud tanzten sich an den Händen haltend und um die eigene Achse drehend durch die ganze Wohnung. Tifa betrachtete die beiden und lachte zum ersten Mal seit Tagen aus ganzem Herzen.

Nachdem alle sich wieder beruhigt hatten, kniete Cloud sich vor Tifa, schob ihr T-shirt ein stück hoch und küsste ihr auf den Bauch. Er blickte zu ihr auf und fragte: „Wissen es die anderen schon?“

„Nein.“, sie streichelte liebevoll durch Clouds strubbeliges blondes Haar. „Ich wollte, dass du es zuerst erfährst.“

Danach telefonierten sie mit Vincent, Denzel und Marlene.
 

***
 

Marlene ließ Vincents Handy zuklappen.

Sie und Denzel waren wieder bei Vincent zuhause angekommen. Sie hatte gerade Barret die freudige Nachricht mitgeteilt.

„Passt perfekt. Die Suppe ist fertig!“, sagte Denzel und setzte Marlene einen Teller mit Nudelsuppe vor.

Beim essen fiel Marlene etwas ein. „Wir müssen den beiden… äh den dreien doch ein Geschenk kaufen oder?“ Denzel gab ein zustimmendes Geräusch von sich, er hatte gerade den Mund voll. Nachdem der geschluckt hatte fragte er: „Aber was? Ich hab noch…“, er wühlte in seiner Hosentasche und zückte ein Portmonee. Er öffnete es und sah hinein. „… noch 78 Gil…“ Marlene tat es ihm gleich. „Ich besitze noch 102 Gil. Das sind zusammen 180.“ „Das ist nicht viel…“

Trotzdem machten sich die beiden nach dem Essen auf den Weg ins Stadtzentrum. Die beiden Kinder besuchten zahlreiche Geschäfte und entdeckten viele brauchbare Geschenke, doch war nichts in ihrer Preisklasse dabei.

Enttäuscht setzten sich die beiden, vollkommen erschöpft, an den Brunnen in der Mitte des Marktplatzes.

Denzel und Marlene blickten düster vor sich hin. „Wie kommen wir nur an Geld…“, stöhnte Marlene und stützte ihren Kopf auf die Hände.

„Geld? Ihr wollt euch ein paar Gil dazuverdienen?“ Eine junge Frau war vor den beiden niedergeschlagenen Teenagern stehen geblieben. Die beiden blickten zu ihr auf, sie trug einen vollen Einkaufskorb.

„Wenn ihr es schafft mir meine abhanden gekommene Kleidung unbeschadet wiederzubringen, gebe ich euch… sagen wir 200 Gil?“

Marlene und Denzel waren hellauf begeistert. Die Frau zückte einen Stift und einen Zettel und schrieb etwas auf, dann reichte sie den Zettel an Denzel.

„Das ist eine Skizze meiner vermissten Klamotten und meine Adresse wenn ihr was herausfindet. Viel Erfolg.“ Dann drehte sie sich um und ging.

Denzel und Marlene sahen sich ratlos an. Wo sollten sie anfangen? Sie entschieden sich einfach durch die Stadt zu schlendern und die Anwohner zu befragen.
 

Doch auch nach über einer Stunde hatten sie niemanden gefunden, der etwas gesehen hatte.

Denzel stöhnte. „Es ist doch zum verrückt werden!“ Marlene zupfte an seinem Ärmel und deutete die Gasse entlang, in der sie sich befanden.

„Was…?“, Denzel drehte sich um, am Ende der Gasse ging ein Mädchen vorbei. Sie trug die Kleider die sie suchten.

„Warte!“, Denzel und Marlene rannten ihr hinterher.

Das Mädchen drehte sich um. „Was ist denn?“

„Wir äh… also du…“, Marlene stotterte nur vor sich hin. Denzel betrachtete das Mädchen. Sie trug tatsächlich die beschriebenen Kleidungsstücke.

Der Junge war fasziniert von dem Anblick der jungen Frau. Er schätzte sie auf irgendetwas zwischen16 und maximal 20 Jahre, aber ihre langen Haare waren silberweiß, wie die einer alten Oma. Wirklich faszinierend aber, waren ihre leuchtend blauen Augen.

Denzel nahm all seinen Mut zusammen und fragte ganz offen:

„Hast du die Sachen gestohlen?“

Das Mädchen reagierte fast gar nicht, doch ihr blasses Gesicht nahm einen hauch rosa an.

Dann fuhr sie sich verlegen mit der Hand durch die Haare. „Äh… also…Ja.“

Die beiden gelegenheits- Detektive waren überrascht, dass sie es so einfach zugab.

„Warum?“, fragte Marlene. Das weißhaarige Mädchen lächelte geheimnisvoll und fuhr sich mit dem Zeigefinger über die Lippen. „Das geht euch nichts an. Aber wenn ihr etwas Zeit habt, kommt doch mit und ich kauf mir neue Kleidung.“ Sie klopfte mit einer Hand auf eine ramponierte Umhängetasche an ihrer Seite. „Jetzt habe ich ja wieder Geld.“
 

Noch ehe sie sich versahen saßen Denzel und Marlene im nächsten Modegeschäft und sahen dem geheimnisvollen Mädchen bei der Kleiderauswahl zu.

Sie entschied sich für ein kurzes, schwarzes Trägerkleid und schlichte schwarze Sandalen.

Sie behielt ihre neuen Sachen gleich an und drückte Marlene eine Tüte mit den gestohlenen Kleidungsstücken in die Arme. „Hier. Wem gehört das alles eigentlich? Euch definitiv nicht…“

Marlene und Denzel klärten sie auf.

„Aha. Richtet ihr bitte aus, dass es mir Leid tut.“ „Machen wir. Aber wie heißt du eigentlich?“ „Ragna. Freut mich euch kennen gelernt zu haben.“ Ragna verbeugte sich förmlich.

Marlene stellte sich und Denzel ebenfalls vor, auch sie verbeugten sich. Die drei mussten lachen, dann trennten sie sich und Ragna ging der untergehenden Sonne entgegen in Richtung Strand. [9]

Marlene und Denzel gingen zu der Hausnummer auf ihrem Zettel, brachten der Frau ihre Sachen zurück und entschuldigten sich im Namen der Diebin. Die Frau war angenehm überrascht und dankte den beiden, mit den versprochenen 200 Gil und einer Tafel Schokolade.

Endlich konnten Marlene und Denzel das Geschenk kaufen, das sie ins Auge gefasst hatten.
 

Eine halbe Stunde später verließen sie den größten Spielzeugmarkt der Stadt, mit dem wahrscheinlich größten Teddybären.

Denzel trug den riesigen Mogry, wie einen Menschen, auf dem Rücken. „Glaubst du er war die 349 Gil wert?“, fragte er Marlene. „Sicher. Wenn sie ihn nicht wollen, nehme ich ihn.“

Die beiden nahmen jetzt ebenfalls den Weg zum Strand.

„Die Sonne ist schon fast untergegangen. Wir sollten uns beeilen.“, meinte Marlene und rannte vor Denzel die Stufen zum Meer herunter. Sie bremste so plötzlich ab, dass er um ein Haar in sie herein gerannt wäre. „Marlene! Pass doch auf!“

Doch diese achtete nicht auf ihn sondern winkte jemandem unten am Strand zu.

Dann rief sie: „ Ragna! So schnell sieht man sich wieder!“

Und tatsächlich, im Sand vor ihnen saß die kleine Diebin, die sie zuvor in der Stadt kennen gelernt hatten.

Sie drehte den Kopf zu ihnen und winkte ebenfalls. „Hi.“, sie blickte verwundert zu Denzel hinüber. „Was ist denn das für ein Monsterteddy?“

Marlene berichtete ihr von den freudigen Ereignissen, für die der Teddy bestimmt war. „Das ist ja schön. Freut mich für die beiden, auch wenn ich sie nicht kenne.“

Denzel mischte sich in ihr Gespräch ein: „Sag mal, wohnst du eigentlich hier?“

„Auf Kiopel? Nein.“ „Wo denn dann?“, wollte Marlene wissen. Ragna schabte verlegen mit den Füßen im Boden, sodass ihre Sandalen voll mit Sand liefen und sie sie ausziehen und auskippen musste. „Äh… ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich heute Nacht bleiben soll…“

Sie blickte Marlene mit großen Augen an, diese blickte zu Denzel.

„Glaubst du es ist OK wenn sie heute bei uns, also bei Vincent, übernachtet?“ Denzel legte den Kopf schief, als müsste er nachdenken. „Versprechen kann ich nichts… aber du kannst ja erstmal mitkommen.“

Ragna war überglücklich und marschierte freudestrahlend mit Denzel und Marlene am Wasser entlang. Sie war froh, dass sie wahrscheinlich einen Platz zum Schlafen gefunden hatte.

Auf dem Weg an Strand entlang, kamen sie an einem schlafenden Mann vorbei, er wachte auf und sah Ragna an, als wäre sie eine Außerirdische. Sie lächelte ihn an und lief weiter, doch Marlene rief sie zurück. „Warte!“

Ragna rannte zurück, sie gesellte sich zu ihren neuen Freunden und dem mysteriösen Mann, um den sie standen.

„Darf ich vorstellen. Das ist Vincent Valentine. Vincent, dass ist Ragna. Wir haben sie in der Stadt getroffen.“, stellte Marlene die beiden vor.

„Es freut mich dich kennen zu lernen, Vincent.“, Ragna verbeugte sich förmlich. Vincent sagte nichts, er starrte nur weiter in das Gesicht, das Lucrecias so ähnlich war.

Er brauchte eine Weile, bis er seine Sprache wieder gefunden hatte. „Wie war dein Name? Ragna?“ Sie nickte und lächelte Vincent weiter an. „Woher kommst du? Wer sind deine Eltern?“ Ragna lächelte weiter und schüttelte ihren hübschen Kopf. Vincent beäugte sie mit einem misstrauischen Blick.

Er wurde von Marlene unterbrochen die in fragte: „Ragna hat keinen Platz zum schlafen, für heute Nacht jedenfalls. Könnte sie nicht bei uns bleiben?“ „Warum nicht.“, brummte Vincent als Antwort, das überraschte Marlene und Denzel. Es war ungewöhnlich für Vincent sich so schnell geschlagen zugeben.

„Ist das wirklich in Ordnung?“, fragte Ragna. „Wenn ich störe, suche ich mir etwas anderes.“

„Es ist in Ordnung. Kannst du mir, als Gegenleistung, ein paar Fragen beantworten?“, Vincent war gespannt auf ihre Antwort. „Ich…“, Ragna blickte zum roten Himmel, als hoffte sie, er hätte Antworten für sie. „Also, ich weiß nicht was du für Fragen hast, aber ich werde nicht Lügen, das ist nicht mein stil. Es kann also sein, dass ich schweige.“ Vincent schwieg einen Augenblick, dann sagte er: „Gut. Lasst uns gehen.“ Über sie flog ein Flugschiff hinweg.
 

***
 

„Danke, Cid.“ „Keine Ursache. Außerdem ist der Anlass doch mehr als Grund genug.“

Tifa und Cloud waren auf der Shera, Cids Flugschiff. Sie hatten ihn angerufen, ihm die Neuigkeiten erzählt und ihn gebeten sie nach Kiopel zu fliegen. Cid hatte keine Einwände, er hatte die beiden schon eine Weile nicht mehr gesehen und freute sich sie wieder zu sehen, vor allem mit solchen Neuigkeiten, außerdem war das sein Geschäft, eine Art Flugtaxi. Tifa und Cloud bekamen diesen Flug aber gratis.

„Schade, dass ich nicht bei euch und den anderen bleiben kann.“, meinte Cid.

Er war inzwischen schon verheiratet und hatte eine kleine Tochter. Bei ihm war es schneller gegangen, als bei Cloud und Tifa. Er hatte seine Frau schon nach nur fünf Monaten geheiratet, da war sie auch schon schwanger gewesen.

„Aber ich hab Marie (seine Frau) versprochen, dass ich heute mit ihr und Latishja essen gehe.“ „Wie geht’s ihr eigentlich?“, fragte Tifa. „Gut. Sie ist ganz vernarrt in unsere kleine.“ „Schön für dich, Cid.“, sagte Cloud. „Ist Marie eigentlich immer noch bei WRO [10]?

„Nein, vorerst wenigstens nicht. Mutterschaftsurlaub.“

„Wo ist eigentlich…“, setzte Cloud zum sprechen an, doch ein lautes Gebrabbel unterbrach ihn. Aus dem Lagerraum, etwas abseits der Brücke kam ein Kleinkind angekrabbelt.

Es hielt in einer Hand ein Spielzeugmodell der Shera und machte laute Geräusche. „Brrrrrruuummm, dadadadaaa, grrrrrruf“, und ähnliches.

„Latishja!“, Cid wirkte überrascht. „Hast du dich etwa wieder im Lagerraum versteckt?!“

Er zog seine Tochter, die jetzt direkt vor ihm saß, am einem Bein hoch, so das sie Kopfüber vor ihm baumelte. Latishja quietschte vergnügt auf und spielte weiter mit ihrem Flugzeug, als wäre sie nicht gestört worden.

Cloud und Tifa sahen sich verdutzt an. Cid überlegte einen Moment und reichte das Kind dann weiter an Tifa. „Passt mal kurz auf sie auf.“, dann zückte er sein Handy und ging in den Nebenraum. Latishja hielt mit dem spielen inne und betrachtete Tifa und Cloud genauer. Sie fing an zu brabbeln, als wollte sie ihnen etwas sagen.

Tifa strich ihr durch die blonden Locken, dann grinste sie und wandte das Wort an Latishja: „Sag mal Tifa. Ti…fa….“

Das Kleinkind sah zu ihr auf. „Dada?“ „Ti…fa…“ „Da… gagag…ga?“

Cloud stimmte ebenfalls mit ein. „Kannst du Cloud sagen?“ Latishja sah ihn an und grinste, dann hielt sie ihm das Modelschiff vors Gesicht und sagte: „Shera!“

Cloud und Tifa gaben sich geschlagen, Latishja kam ganz nach ihrem Vater. Dieser kam in diesem Moment zurück.

„Marie hatte sich schon gedacht, dass sie sich wieder an Bord geschlichen hat.“ Tifa setzte Latishja auf den Boden, diese watschelte schnurstracks zu ihrem Vater hinüber. „Papa!“

„Du kleine Ausreißerin! Was hast du dir nur wieder dabei gedacht?“ „Wieder?“, fragte Cloud. „Das ist nicht das erste Mal, dass sie sich an Bord der Shera geschlichen hat.“ Latischja zupfte energisch am Hosenbein ihres Vaters und streckte ihm das Modell der Shera entgegen. Er sah zu seiner Tochter hinunter. „Was willst du denn jetzt?“ Das etwas mehr als ein Jahr alte Mädchen hüpfte fast, vor Aufregung. „Was ist?“, fragte Cid leicht genervt.

„Papa… Shera!“ Ihr Vater war ganz aufgeregt (vor Freude^^).

„Sag das noch mal…“ „Papa… Shera. Ich…. Shera… auch!“
 

Schon wenige Minuten später waren sie auf Kiopel angekommen. Cloud und Tifa dankten Cid und verabschiedeten sich. Er und Latishja winkten ihnen zum Abschied, kurz bevor sich die Ladeluke schloss und die beiden Piloten verdeckte, rief Latishja vom Arm ihres Vaters aus: „Düß! Düß, Difa! Düß, Klaud!“

Cloud und Tifa winkten noch mal zum Abschied, dann stieg die Shera in die Lüfte und war kurz darauf außer Sichtweite.

Die werdenden Eltern waren direkt vor Vincents Haus gelandet. Bevor sie klingeln könnten, hörten sie vom Strand aus Stimmen und kurz darauf rufe: „Cloud! Tifa!“ Marlene kam auf sie zu gerannt und fiel Tifa in die Arme, Denzel und Vincent folgten ihr. Cloud gab Vincent die Hand und strubbelte Denzel durch die krausen Haare. „Hey! Was ist das für ein Teddy?“ Denzel entzog sich seinem Griff und blickte sich um. „Wo ist Ragna?“ „Ragna? Wer ist das?“, fragte Cloud. „Ein Mädchen, das wir in der Stadt kennen gelernt haben.“, erklärte Denzel. In diesem Moment kam die Gesuchte ebenfalls vom Strand hoch, sie lief zu Marlene und reichte ihr eine Muschel. „Hier, für dich.“ „Oh! Die ist ja komplett mit Perlmut überzogen! Danke!“

Clouds Augen weiteten sich, als er das Mädchen von der Zeichnung erkannte. Er stieß Tifa an, deren Pupillen sich daraufhin ebenfalls weiteten. Ragna blickte die versammelten Menschen der Reihe nach an. Sie war es gewöhnt, dass Leute sie merkwürdig anstarrten. Als Clouds Blick sich mit dem von Ragna traf, zuckte diese zusammen und sie fasste sich an den Kopf, ihre Augen flimmerten und Cloud war sich sicher, das sie kurz rot aufgeleuchtet hatten. Marlene ging zu ihr und schüttelte sie an den Schultern. „Ragna?! Was ist?“ Diese beruhigte sich und ihr Blick wurde wieder klarer. „Nichts… ich habe nur ein bisschen Kopfweh.“

Marlene und Denzel brachten Ragna schon in die Wohnung. Tifa, Cloud und Vincent blieben noch draußen.

„Wer ist das?!“, fragte Cloud Vincent. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß es nicht. Aber was wisst ihr, was ich nicht weiß?“ Tifa erzählte ihm von den beiden Kindern, die in Midgar ein Wesen im alten Shinra- tower erweckt hatten.

„… Möglich.“, war Vincents Antwort. „Hätte sie nur silberweißes Haar gehabt, hätte ich vielleicht nichts Böses vermutet, doch hast du ihr Gesicht gesehen, Cloud?“ „Ja habe ich. Aber was ist daran so besonders?“ „Lucrecia.“ Cloud und Tifa blickten ihn verwirrt an. „Sie hat dasselbe Gesicht wie Lucrecia…“
 

Kurze Zeit später saßen vier Leute um Vincents kleinen Küchentisch. Marlene und Denzel waren nicht dabei, sie waren ins Gästezimmer geschickt worden. Sie hatten bei dem folgenden Gespräch nichts zu suchen.

„Dann erzähl mal. Woher kommst du?“, legte Cloud sofort los. Ragna betrachtete die Tischplatte sehr ausgiebig, sie schien nach Worten zu suchen.

„Ich habe auch eine Frage.“, setzte das Mädchen an. „Welches Jahr haben wir?“ Die drei Erwachsenen vor ihr wirkten verblüfft. Vincent beantwortete ihre Frage. Ragna schwieg einen Moment, sie starrte auf ihre Hände und murmelte: „Dann waren es vier… nein sogar fünf Jahre?!“ Cloud hakte nach: „Fünf Jahre?“ „Solange habe ich unter Midgar geschlafen…“

„Also bist du das Mädchen von dem uns berichtet wurde?“ Ragna nickte, dann fragte sie: „Ich kenne es ja, dass mich die Leute schräg ansehen, schon früher als ich noch klein war. Aber ihr… was scheint ihr über mich zu wissen, was glaubt ihr über mich zu wissen, was ich nicht weiß?“

Cloud sah sie ernst an. „Was weißt du über einen Mann namens Sephiroth?“

Ragna blickte Cloud fest in die Augen, wieder fing ihr Blick an zu flimmern, doch sie blieb ruhig. „Er war ein legendärer SOLDAT und er hat eine Stadt namens Niebelheim angezündet. Es heißt es habe den Verstand verloren…“ „Darauf wollte ich nicht hinaus. Du siehst ihm ähnlich. Weißt du das?“ Ragna setzte gerade zu einer Antwort an, als ein lautes Dröhnen sie unterbrach.

„Was…?“ Doch ein Blick aus dem Fenster erklärte alles, vor Vincents Haus, an der Stelle, wo vor kurzem noch die Shera gelandet war, stand jetzt ein Hubschrauber. „Wer könnte das sein?“, rief Tifa durch das laute Maschinengeräusch des Hubschraubers. „Keine Ahn…“, rief Vincent zurück, doch weit kam er nicht, den sein Küchenfenster zerbarst und ein kleiner runder Gegenstand flog herein. Er begann sofort sich aufzulösen und setzte feinen weißen Dampf frei.

Die vier, die nun aufgesprungen waren, begannen zu husten. Tifa fing an zu schwanken, Cloud rannte zu ihr und fing sie gerade noch rechtzeitig auf, als sie das Bewusstsein verlor. Auch Vincent ging in die Knie, er war zwar noch wach, doch schien er nahe an der Schwelle zur Bewusstlosigkeit. Cloud wusste nicht warum, aber sein Kopf war noch einigermaßen klar und auch Ragna schien Glück gehabt zu haben.

„Cloud, Tifa, Vincent, Ragna! Ist alles in Ordnung?“, Marlene und Denzel kamen die Treppe herunter gerannt. Als sie gerade an der Eingangstür vorbei liefen, wurde diese mit Gewalt aufgestoßen. Denzel ging zu Boden, die Tür hatte ihn am Kopf erwischt. „Denzel!“, Marlene schrie auf, als von seinem Kopf Blut auf den Boden sickerte, doch sie hatte keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Einer der Männer die jetzt durch die Tür kamen packte sie am Kragen und zog sie zu sich. Er drehte sie um und sah ihr ins Gesicht.

„Das ist die Falsche.“

Es standen zwei Männer im Türrahmen, beide waren groß und kräftig und beide trugen sie schwarze Anzüge. „Turks.“, entfuhr es Cloud.

Der Mann, der Marlene gepackt hielt, zog eine Waffe und hielt sie ihr an den Kopf. Marlene gab keinen Ton von sich, sie zitterte und blickte zu Denzel, unter dessen Kopf sich eine Blutlache ausbreitete.

Der andere richtete seine Waffen, er hatte zwei, auf Cloud und Ragna. Cloud hatte Tifa auf den Boden gelegt, seine Muskeln waren angespannt, bereit die kleinste Unachtsamkeit der beiden Turks auszunutzen.

Einer der beiden wandte sich an Ragna. „Du kommst mit uns.“ Sie zuckte und machte automatisch einen Schritt Rückwärts. „Na, na, na. Du willst doch nicht abhauen.“ Er drückte Marlene die Pistole fester ins Fleisch, sie begann zu wimmern.

„Du willst sie doch nicht sterben sehen, oder?“, seine Miene war von einem grausamen Lächeln durchzogen.

Cloud zuckte. Es fiel ihm schwer nicht einzugreifen, doch er wollte Marlene auf keinen Fall gefährden.

Ragna war wie erstarrt, sie sah von einem Angreifer zum anderen. Sie schüttelte sich. „Ich… will nicht… zurück.“ Der Turk, der Marlene gepackt hielt, lachte höhnisch auf. Noch einmal drückte er ihr die Waffe auffordernd an den Kopf, woraufhin Marlene ohnmächtig wurde.

Jetzt machte Ragna einen Schritt nach vorne. „Na? Willst du doch mit uns kommen?“ Ragna schwieg, sie ballte die Fäuste. Sie atmete tief durch, dann nickte sie.

„Bist doch noch einsichtig, was? Komm her.“

Ragna ging auf ihn zu. „Tu es nicht.“, sagte Cloud ziemlich leise, doch sie ignorierte ihn. „Braves Kind.“ Als Ragna den Mann erreichte, ließ dieser Marlene fallen und bevor Ragna sich versah hatte seine Handkante bereits hart ihren Nacken getroffen.

Bewusstlos sank sie in seinen Armen zusammen. Cloud wollte aufspringen, doch der andere Turk hielt die Pistole auf ihn gerichtet, während sein Kollege sich Ragna über die Schulter warf und die Wohnung verließ. Danach zog auch er sich zurück.

Cloud blieb noch einen Moment sitzen, er musste die Ereignisse der letzten Minuten erstmal verarbeiten.

Als er den Hubschrauber abfliegen hörte richtete er sich auf, es gefiel ihm ganz und gar nicht sich so leicht geschlagen geben zu müssen. Auch hätte er Ragna gerne noch ein paar Fragen gestellt.

Cloud eilte zu Denzel, er war nur Ohnmächtig und die Wunde an seinem Kopf war nur ein Kratzer, Cloud trug ihn nach oben ins Gästebett.

Als er wieder runter kam, legte Vincent gerade Tifa in der Stube aufs Sofa. Als Cloud herein kam fragte er: „Was genau ist passiert?“ „Wenn ich das nur wüsste…“
 

***
 

Als Ragna wieder zu sich kam, war es dunkel um sie herum. Nachdem was sie ertasten konnte lag sie auf einem schmalen Bett, in einer Art Zelle. Stöhnend drehte sie sich auf die Seite, ihr Kopf schmerzte höllisch.

Es dauerte nicht lange und mit lautem quietschen schwang die Tür zu ihrem Raum auf, Licht flutete herein. Ragna musste die Augen zukneifen, um nicht geblendet zu werden.

„Na, endlich wach?“, der Turk, der sie “entführt“ hatte stand im Türrahmen. Ragna setzte sich auf, am liebsten wäre sie auf ihn losgegangen, doch sie hielt sich zurück, es gab bestimmt noch andere Wachen.

„Steh auf und komm mit mir. Mein Boss will dich sprechen.“

Ragna erhob sich ohne Widerworte und trat zu ihm. „Braves Mädchen.“, er nahm ihren Arm fest in seine Hände. „Nur zur Sicherheit.“, sein Grinsen war ihr nicht geheuer, doch sie hatte keine Wahl, außer neben ihm her zulaufen.
 

Sie gingen durch viele Gänge, zahlreiche Türen und Treppenhäuser. „Wo gehen wir eigentlich hin?“, Ragna hatte ihre Furcht vergessen, sie war Neugierde gewichen. „Das geht dich nichts an.“ Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Sieh mich nicht so an. Wir sind da.“

Sie standen vor einer verschlossenen Tür. Der Turk klopfte drei Mal an, dann schwang sie nach innen auf.

Vor ihnen tat sich ein kleiner, langer, relativ Schmuckloser Raum auf, an dessen Ende drei Männer in Sesseln saßen.

Ragna betrat den Raum allein, ihr Wächter blieb vor der Tür zurück. Sie drehte sich um, ein mulmiges Gefühl beschlich sie, als sie sah wie die Pforte zur Freiheit sich schloss. Ragna richtete ihren Blick wieder auf die Personen am Ende des Raumes.

Alle drei waren schwarz gekleidet und hatten halblanges blondes Haar. Aus dem Schatten trat ein vierter Mann hervor, er trug einen weißen Kittel, er war anscheinend Wissenschaftler, sein Lächeln gefiel Ragna nicht.

Sie zuckte zusammen. Sie kannte ihn. Am liebsten währe sie weggelaufen, doch ihre Beine bewegten sich nicht. „Willkommen, Ragna.“, der Wissenschaftler trat auf sie zu und sah ihr in die Augen.

In Ragnas Kopf begann eine Stimme zu sprechen, sie kannte diese Stimme, sie hatte bereits zu ihr gesprochen, als sie Cloud das erste Mal getroffen hatte, und auch schon vorher. Doch da war sie noch unverständlich und in weiter Ferne gewesen, jetzt war sie näher. Und fordernder.

Ragnas Kopf von neuem begann zu schmerzen, ihr Blick verschwamm zunehmend.

Der Mann im weißen Kittel lächelte zufrieden, als die Augen des Mädchens zu flimmern begannen und sie anfingen rot zu glühen.

Die Stimme wurde lauter und lauter. Ragna hörte nichts anderes mehr und sie sah immer schlechter. Plötzlich war um sie alles schwarz und sie verlor sich in der Dunkelheit.

Ein ruck ging durch Ragnas Körper und sie schloss die Augen. Als sie sie wieder öffnete war ihre Iris von einem intensiven rot erfüllt.

Der Wissenschaftler war sichtlich zufrieden.

„Wir haben es geschafft.“ Er hob eine Hand und legte sie auf Ragnas Wange. Sie lächelte ihn an.

Plötzlich zuckte der Forscher zusammen, seine Augen weiteten sich.

Blut spritzte und ein tropfen landete auf Ragnas Mund. Sie für sich mit der Zunge über die Lippen, ihr Lächeln wurde breiter.

Mit einem ruck zog das Mädchen ihre Hand aus der Brust des Forschers und wischte das Blut daran an ihrem Kleid ab. Der Mann fiel mit einem leisem Plumpsen zu Boden, das Licht in seinen Augen war erlöschen.

„Sie werden nicht mehr gebraucht Dr. Koori.“

Der Mann der gesprochen hatte erhob sich aus seinem Sessel am Ende des Raumes und ging auf das blutbefleckte Wesen zu.

Er blieb einen Schritt von ihr entfernt stehen und strich sich durchs Haar. Mit einem Ruck riss er sich die Perücke vom Kopf und ließ sie neben sich auf den Boden fallen. Schulterlanges silberweißes Haar kam darunter zum Vorschein. Das Mädchen lächelte ihn an, der Mann ging noch einen Schritt auf sie zu und nahm sie in seine Arme. Sie erwiderte die Umarmung.

Der Mann lächelte, er legte seinen Kopf auf ihre Schultern und seine Augen füllten sich mit Tränen, die Männer hinter ihm erhoben sich ebenfalls.

„Wir haben solange nach dir gesucht, und endlich, endlich haben wir dich gefunden. Mutter.“
 

[8] Squall kam hinzu und mit ihm Cifer Xell und Selpie. Squall wollte Selphie heiraten, da er mit Rinoa einen Streit hatte. Und zwar um das Baby von Cifer und Fu-jin. Rai-jin hatte es in Timber ausgesetzt. Dort kämpften sie gegen ihn und brachten das Baby zurück.

Anschließend heiratete Squall Selphie und Xell Rinoa und Cifer Edea und zum Schluss Rai-jin Fu-jin. Also eine Massenhochzeit. Ende gut alles gut.
 

Das hat ein Freund von mir geschrieben… er hat mir den Labtop an dieser Stelle weggenommen und einfach losgetippt… ich hab’s gelöscht und auf diese art und weiße festgehalten^^ (Die Fehler hab ich allerdings entfernt…)
 

[9] An dieser stelle… Ragna hieß anfangs Yuuhi was bedeutet: Untergehende Sonne, ich habe mich aber dann auf Ragna (heißt Schicksal) umentschieden. Passt besser zum Titel XD
 

[10] World Regenesis Organisation aus FFVII-DoC. In meiner Geschichte haben sich die beiden während des Kampfes gegen [deep ground] kennen gelernt.

Des Himmels Unheil

So es geht weiter!!! hihi
 

Cloud räumte zusammen mit Vincent dessen Wohnung auf. Denzel und Marlene schliefen oben im Gästezimmer und Tifa unten auf dem Sofa.

„Was machen wir mit der kaputten Scheibe?“ Vincent antwortete nicht sondern ging an Cloud vorbei nach draußen. „Na dann nicht.“, murmelte Cloud und kippte die letzten Scherben in den Müll. Auf dem Sofa regte sich etwas. „Tifa!“, Cloud rannte zur seiner Freundin. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Tifa stöhnte, sie rieb sich den Kopf. „Cloud… was ist passiert?“ Er strich ihr liebevoll durchs Haar. „Antworte mir Cloud. Seid ihr alle unverletzt?“ Cloud regte sich nicht, er sagte nichts. Tifa kniff in dem Arm. „Au!“ „Jetzt rede mit mir!“ Cloud senkte den Kopf und atmete laut aus. „… Also, nachdem du ohnmächtig geworden bist…“ Er erzählte ihr alles. Tifa schlug die Hände vorm Gesicht zusammen.

„Ist mit Denzel alles in Ordnung?“ Sie war entsetzt über die Ereignisse, die sie verschlafen hatte. Cloud beruhigte sie. „Ja. Aber um Ragna mache ich mir sorgen. Wer weiß, was sie von ihr wollen.“ „Und du hast wirklich keine Ahnung, wer die Angreifer waren?“ Cloud schüttelte den Kopf, er wollte erst mit Rufus sprechen, bevor er Tifa noch mehr verängstigte.

Vincent kam zurück, er hatte ein paar Bretter, Nägel und einen Hammer besorgt. Zusammen reparierten sie das zerbrochene Küchenfenster notdürftig. „Ich mache uns einen Tee.“, beschloss Tifa, sie füllte Wasser in einen Topf, einen Wasserkocher besaß Vincent nicht. Auf ihrer Suche nach Teebeuteln entdeckte sie eine ziemlich ramponierte Tasche neben der Spüle. Tifa bezweifelte, dass sie Vincent gehörte. Sie hob die Tasche vom Fußboden auf und betrachtete sie genauer. Sie war dunkelrot und ziemlich schwer. Tifa sah versohlen nach links und rechts. Niemand zu sehen.

Sie öffnete die Tasche und spähte hinein. „Was machst du da?“ Tifa zuckte zusammen und drehte sich um, Vincent stand hinter ihr, Cloud ebenfalls. „Äh…ich…“, Tifa suchte nach Worten. „Das ist nicht zufällig deine Handtasche, oder?“ „Nein.“ Vincent überlegte kurz. „Das ist Ragnas.“ Cloud mischte sich ein: „Vielleicht sollten wir mal hinein sehen. Möglicherweise finden wir etwas heraus.“

Gesagt, getan. Cloud, Tifa und Vincent platzierten sich um den Küchentisch und kippten den Inhalt der Tasche darauf aus.

„Oh!“, Tifa fing eine Kugel auf, die ihr entgegen rollte. „Was ist denn das? Für eine Materia ist es zu groß…“ In Händen hielt sie nun eine große orange, halbwegs durchsichtige Kugel. Cloud nahm ein kleines Buch vom Tisch, das ebenfalls in der Tasche gewesen war. „Mein Tagebuch.“, las er vom Einband. „Ihr Tagebuch? Wir sollten nicht…“, begann Tifa, doch Cloud hatte es bereits aufgeschlagen. Seine Augen flogen flink über die einzelnen Seiten, während er es durchblätterte.

„Es scheint schon lange nicht mehr benutzt worden zu sein…“ „Ist ja auch kein Wunder, sie hat doch selbst erzählt, dass sie unter Midgar geschlafen hat. Ganze fünf Jahre lang.“

Cloud brummte zur Antwort, er las aufmerksam die letzte Seite. „Hier steht eine Erklärung zu der orangen Kugel… Das ist ein Spähroid.“ [11] „Ein was?“ „Ein Spähroid. Eine neuartige Materia, die Bild und Ton aufnehmen und wiedergeben kann.“ „Aha.“ Tifa war sichtlich interessiert. Sie legte beide Hände um die Kugel und hob sie an.

Plötzlich glühte diese auf und stieg in die Luft zwischen Cloud, Vincent und Tifa. „Was?!“, sagten Cloud und Tifa im Chor, Vincent betrachtete nur schweigend die Bilder die sich ihnen zeigten. [12]
 

Eine junge Frau ging eine herbstliche Dorfstraße entlang, ihre langen braunen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, begleitet wurde sie von einem jungen Mann, dessen schulterlangen silberweißen Haare vom Wind ganz verwuschelt waren. Der Mann trug eine schwere Einkaufstüte, die offensichtlich der Frau gehörte. Das Pärchen unterhielt sich: „Wie lange kannst du noch bleiben?“, fragte die Frau. „Wenn ich Glück habe… noch zwei Wochen.“, antwortete ihr Begleiter. Die Frau ließ den Kopf hängen, sie vermisste ihn jetzt schon, das sah man ihr an.

Cloud, Vincent und Tifa saßen mit offenen Mündern da und beobachteten was passierte. „Ist das… nein, oder?“, stotterte Tifa. „Doch… ich glaube schon, dass er das ist.“

Die Frau ergriff die Hand des Mannes. „Ich will nicht, dass du gehst, Sephiroth.“ Er streichelte ihr sanft über die Wange und küsste sie. „Ich wünschte ich könnte für immer hier bleiben, Romina.“

Die Augen der Leute vor dem “Bildschirm“ wurden immer größer, sie konnten kaum glauben was sie da sahen.

Der Spaziergang der beiden endete vor einem kleinen Häuschen am Rande einer Stadt, „Kiopel?!“, warf Cloud ein.

Sephiroth reichte Romina die Tüte. Nun standen sie beide etwas verlegen im Türrahmen. Romina atmete tief durch, sie errötete leicht. „Willst du nicht noch mit rein kommen? Wenigstens auf einen Kaffee? Du hast mir immerhin meine ganzen Einkäufe hergetragen.“

Der Angesprochene blickte auf seine Uhr, dann lächelte er. „Gerne, ich habe noch etwas Zeit.“

Dann begann das Bild plötzlich zu kribbeln, bis es völlig verschwand.

„Was war das denn?“, fragte Tifa. „Scheint zu Ende zu sein.“, meine Cloud. „Das meine ich nicht… Wann ist denn das gewesen? Sephiroth sah so jung aus.“ Ihr Freund kratzte sich an seinem stoppeligen Kinn, er musste sich dringend einmal wieder rasieren.

„Als er Niebelheim nieder brannte, war er… war er, ich glaube, so um die 25. Es muss also vorher gewesen sein.“, sinnierte Cloud laut.

Vincent regte sich auf seinem Stuhl: „Es geht weiter.“ Alle blickten wieder in den Sphäroiden, gespannt was wohl als nächstes passieren würde.

Es war kurz nach Sonnenaufgang und am Pier stand eine kleine Gruppe junger Leute, darunter auch Sephiroth und Romina, die sich umarmten. Von dem Schiff, das angelegt hatte, sprang ein junges Mädchen. Ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind, sie landete leichtfüßig vor Sephiroth, der sich aus den Armen seiner Freundin gelöst hatte.

„Was sehe ich da?! Sephi, du hast eine Freundin?!“, sie stieß ihm mit dem Ellenbogen freundschaftlich in die Seite. Er konterte mit einem leichten Schlag auf ihren Kopf.

„Misch dich nicht immer in die Angelegenheiten von Erwachsenen ein, Nemesis.“ [13] Das Mädchen stemmte die Hände in die Hüften. „Ich bin nur vier Jahre jünger als du!“ „Genau.“, Sephiroth tat so als wäre er genervt. „Das heißt du bist vierzehn und ich bin volljährig.“

Romina verfolgte das Geschehen belustigt, sie hatte ihren Angebeteten selten so “fröhlich“ erlebt, sie kannte ihn ja auch erst seit einem Monat.

Nemesis wollte noch etwas erwidern, doch sie hielt sich zurück. Stattdessen wechselte sie lieber das Thema: „Wo ist denn eigentlich mein Chef? Sein Urlaub ist doch auch zu Ende…“

Sephiroth zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn überhaupt selten gesehen, während unseres Aufenthalts hier…“

„Wenn man vom Teufel spricht…“, sagte Romina und tippte ihren Freund auf die Schulter, dann deutete sie den Steg entlang. Aus der Stadt kam ein Mann auf sie zu, er trug in der einen Hand einen Koffer und mit der anderen hielt er ein Buch, das er aufmerksam las.

„Rhapsodos-sama!“, das Mädchen rannte ihm entgegen, blieb kurz vor ihm stehen, salutierte und nahm ihm dann den Koffer ab.

Als die beiden ihnen so entgegen kamen, fiel Romina auf, das die beiden denselben purpurnen Mantel trugen. Nachdem sie den Steg erreicht hatten sagte sie: „Guten Morgen, Genesis.“, dann fügte sie, von einem zum anderen blickend, hinzu: „Seit ihr beide in der selben Einheit, oder so?“ Nemesis lächelte, sie deute auf Genesis. „Das ist mein Chef.“ Genesis legte ihr eine Hand auf den Kopf und wuschelte ihr durch die Haare. „Sie ist meine Stellvertreterin. Kaum zu glauben, aber wahr.“ Romina staunte nicht schlecht. „Dieses Kind?“ „Ich bin vierzehn!“ „Sag ich doch.“

Dann begann die große Verabschiedung. Romina fing an zu weinen, als Sephiroth mit seinen Kollegen das Schiff betrat. Er wäre am liebsten noch einmal zu ihr hinunter gegangen, doch Genesis packte ihn am Arm, er schüttelte den Kopf. „So machst du es ihr, und dir, auch nicht einfacher.“

Das Schiff fuhr ab, Romina und Sephiroth waren wieder alleine. Romina saß einfach nur da und weinte, bis jemand ihr von hinten eine Decke überlegte. Es war ihre beste Freundin, Ina. „Danke…“

Wieder wurde das Bild unscharf und verschwand.

Cloud, Tifa und Vincent waren sprachlos, Zeit zu diskutieren hatten sie aber auch nicht, denn es ging gleich weiter.

Man sah Romina, sie lag im Bett und frühstückte gerade. Ina kam herein und fragte sie nach ihrem Befinden. „Mir geht es gut, aber ihr…“, sie stich über die große Wölbung in der Bettdecke. „Sie möchte raus, glaube ich.“ „Weißt du schon wie sie heißen soll?“

„Ich glaube ja.“ Ina setzte sich auf die Bettkante. „Verrate es mir. Bitte…“ „Meinetwegen, ich möchte sie Ragna nennen.“

Cloud und Tifa fielen die Kinnladen herunter, als sie das hörten. „Dann ist Ragna SEINE Tochter?!“, stieß Tifa aus. „Sieht ganz danach aus…“, meinte Vincent ruhig, er hatte so etwas schon geahnt. Es war die logischste Erklärung für Ragnas Ähnlichkeit mit Lucrecia.

Romina hustete, sie hielt sich die Hand vor dem Mund, Blut rann durch ihre Finger. „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Romina wischte das Blut mit einem Taschentuch weg, sie sah nicht gut aus. „Alles in Ordnung…“, ihre Stimme war schwach. Ina drückte die Hand ihrer Freundin, in ihrem Gesicht spiegelte sich Sorge.

Wieder wurde das Bild schlecht, doch nur kurz, es ging direkt weiter.

Noch einmal spielte die Szene am Pier, doch dieses Mal war es Ina die weinte, sie war schwarz gekleidet und in ihren Armen hielt sie ein Neugeborenes. Sie stich ihm durch das kurze weiße Haar, das Baby öffnete seine großen blauen Augen und blickte Ina traurig an. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte zu lächeln, doch scheiterte sie kläglich.

Sie drückte das Kind an sich. „Ich werde mich um dich kümmern, Ragna. Versprochen.“

Das Bild verschwand schon wieder.

Betretene Stimmung hatte sich in Vincents Küche breit gemacht, Cloud, Tifa und Vincent schwiegen. Tifa brach dieses Schweigen: „Die arme…“ Cloud nickte. „Seht, es geht noch weiter…“

Ragna saß am Stand und baute eine Sandburg, Ina beobachtete ihre fünfjährige Ziehtochter aus einiger Entfernung. Ragna hatte einem Verband um den linken Arm. „Nicht kratzen!“, rief Ina ihr zu, als ihre kleinen Finger sich unter die Pflaster schoben. Sie hatte bei einem Freund gespielt, als dessen Wohnung in Flammen aufgegangen war. Er hatte sie beschützt, war dabei aber schlimm zugerichtet worden. Ragna kam zu Ina. „Gehen wir morgen wieder ins Krankenhaus, Kira besuchen?“, fragte sie. „Machen wir.“ Sie lief zurück zu ihrer Sandburg und verzierte diese mit Muscheln.

Ein Mann kam den Strand entlang, er blieb unvermittelt stehen, als er Ragna entdeckte. Er blickte suchend den Strand entlang. Ina sprang auf und lief zu den beiden.

„Kennen wir uns?“, Ina war sicher den Fremden schon einmal gesehen zu haben. „Kann sein…Ich war vor ein paar Jahren schon mal hier.“ Das kleine Mädchen blickte den großen Fremden an, dann leuchteten ihre Augen.

Sie griff nach seinem Mantel und sagte: „Genesis!“ Der Mann wirkte verdutzt. „Woher kennst du mich? Als ich zum letzten Mal hier war, warst dubestimmt noch nicht geboren.“ „Sie erzählt manchmal von Dingen und Orten, die sich nicht kennen kann.“, dann Ina ging ein Kronleuchter auf.

„Du warst damals mit Sephiroth hier...“ Genesis kniete sich hin, so dass er sich mit Ragna auf Augenhöhe befand. Er blickte sie intensiv an, dann richtete er sich an Ina. „Ist sie deine Tochter?“ Ina schüttelte den Kopf. „Sie ist die Tochter einer Freundin von mir, sie ist kurz nach ihrer Geburt gestorben.“ Genesis streichelte Ragna über den Kopf. „Der Vater… ist Sephiroth oder?“ Ina nickte. Der Mann erhob sich und suchte etwas in seiner Tasche, er holte eine große orange Materia hervor und reichte sie Ragna. „Das schenke ich dir.“ Ragna nahm die Kugel und tanzte über den Strand. Genesis drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort. „Warte! Was ist mit Sephiroth? Geh noch nicht!“

Doch Genesis hatte den Strand bereits verlassen.

„Also so ist sie an dieses Sphäroding gekommen…“, sagte Cloud, er kannte Genesis, da war er sich sicher… „Sei ruhig! Es geht weiter.“, ermahnte ihn seine Freundin.

Wieder lag ein großer Zeitsprung zwischen der nächsten und der letzten Szene, Ragna war schon mindestens zehn oder elf, als sie wieder durchs Bild lief. Besser gesagt sie rannte.

In ihren Händen hielt sie die Tasche, die nun vor Tifa, Cloud und Vincent auf dem Tisch lag, nur dass sie in der Aufzeichnung noch neuer aussah.

Ragna rannte so schnell sie nur konnte, als ginge es um ihr Leben, was beim Anblick der Männer die sie verfolgten auch gar nicht so abwegig war.

„Sind das Turks?“, fragte Tifa. Cloud und Vincent schwiegen, sie kannte die Antwort.

Ragna rannte eine scharfe kurve, sie entdeckte eine kleine Höhle in der Wand der Klippen und mit Schwung warf sie die Tasche hinein.

Während sie weiter rannte lud einer ihrer Verfolger seine Waffe mit einem kleinen Pfeil. Er zielte sorgfältig und traf Ragna im Nacken, ihre Schritte wurden langsamer und wackeliger, bis sie zu Boden stürzte.

Während einer der Männer sich die bewusstlose Ragna auf die Schultern lud, wurde das Bild des Sphäroiden zunehmend schlechter, bis es verschwand.

„Es ist zu Ende…“ „Scheint so.“
 

***
 

Im [siebten Himmel], am Rande von Edge, räumte Shelke gerade die letzten Gläser zurück in den Schrank, sie hatte pünktlich um Mitternacht alle Gäste rausgeworfen und war noch mit dem Abwasch beschäftigt.

Sie war ganz in Gedanken, als plötzlich die Eingangstür auf ging. „Wir haben schon geschlossen…“,

Shelke hatte keine Lust auf lange Debatten mit betrunkenen Leuten, doch die Stimme die antwortete ließ sie aufblicken. „Etwa auch für uns?“

Tifa, Cloud, Vincent, Marlene und Denzel standen in der Tür. Cloud trug Denzel in den Armen und Vincent Marlene, Tifa hatte einen großen Teddy im Arm. „Was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr wolltet bis morgen bzw. heute Mittag wegbleiben. Hallo, Vincent.“

Die beiden Männer trugen die Kinder nach oben in ihre Betten und kamen sofort zurück nach unten.

Shelke wischte mit einem Lappen ein letztes Mal über die Theke. „Ich bin hier fertig.“

„Gut… wir haben viel zu erzählen.“
 

Und so geschah es. Tifa, Cloud und Vincent brachten Shelke auf den neusten Stand der Dinge. „Aha, hast du Vincent und Tifa erzählt was wir raus gefunden haben, Cloud?“ Er schüttelte den Kopf. „Gut. Dann erzähle ich den beiden, und auch dir, was ich sonst noch weiß.“ Cloud blickte Shelke verwirrt an. „Ich war nach eurem plötzlichen Aufbruch gestern noch mal da… Hört euch einfach an was ich zu sagen habe.“ Shelke atmete noch einmal tief durch und begann zu erzählen.
 

„Also, wie ihr ja wisst wurden vielen SOLDATEN Jenova-Zellen verabreicht, doch erreichten die Wissenschaftler nie etwas nahe am Original. Sephiroth war eines der wenigen äh… gelungenen… Versuche mit diesen Zellen.“ „Warum hat es denn nie funktioniert?“, unterbrach Tifa Shelkes rede.

„Dazu komme ich noch, lass mich ausreden, das ist nämlich der Teil, den Cloud auch noch nicht kennt.“

Cloud hob erstaunt die Augenbrauen, sagte aber nichts. „Last mich einfach erzählen. Ich habe zusammen mit Cloud herausgefunden, dass im alten Shinragebäude, bis vor kurzem tatsächlich noch eines der ehemaligen Versuchobjekte gelebt, besser gesagt überlebt hat. Ich habe ebenfalls herausgefunden, dass es sich um ein nun sechzehnjähriges Mädchen handelte, aber ich wusste erst nicht, warum sie sich ausgerechnet für… wie hieß sie noch gleich?

Ragna? …entschieden haben.“

„Hängt es damit zusammen, dass sie Sephiroths Tochter ist?“, warf Tifa ein, ganz begeistert von ihrer Idee.

„Lass mich doch ausreden, Tifa…“, stöhnte Shelke. „Ich habe dasselbe wie ihr herausgefunden, nämlich, dass sie Sephiroth Tochter ist. Und jetzt der Grund warum die Wissenschaftler so großes Interesse an Ragna hatten.“

Die anderen waren gespannt auf das was da kommen wurde. „Ich muss aber noch etwas weiter ausholen…“

Ihre Zuhörer sackten enttäuscht in sich zusammen.

„Wenn einem Menschen Jenova-Zellen injiziert werden, befallen diese den Körper und wandeln ihn um. Bei einer sehr kleinen Menge passiert bei einem ausgewachsenen Menschen nicht viel, meistens jedenfalls.“

Sie blickte Cloud viel sagend an. „Kinder jedoch… ich sage nur Geostigma. Bei Ungeborenen ist das wieder etwas anderes, das beste Beispiel ist Sephiroth.“

„Fass dich bitte kurz.“, stöhnte Cloud, in seinem Kopf fing alles an sich zu drehen.

„Ich versuche es. Bei größeren Mengen Jenova-Zellen, zerstören diese den Körper und töten ihn. Der Körper kann den aggressiven Zellen nicht standhalten, da sie ihm vollkommen fremd sind.“

Anspannung machte sich im Raum breit, Cloud hatte ein ungutes Gefühl, bei dem was Shelke jetzt sagen würde.

„Ragna jedoch hat von ihrem Vater schon einen Teil dieser Zellen geerbt, ohne dass es ihr künstlich zugefügt wurde. So war es möglich ihr noch “mehr“ zu geben, ohne sie zu töten.“

Im Raum des Gespräches war es plötzlich unheimlich still. Shelke holte tief Luft, sie war noch nicht ganz fertig mit ihrem Vortrag.

„Ich habe die Flüssigkeit, in der Ragna einige Jahre verbracht hat, untersucht.“

Ihre Zuhörer hielten gespannt die Luft an. „Sie war versetzt mit Jenova-Zellen.“

„Und was soll das heißen?“, Cloud zog scharf Luft ein, er hatte Angst vor der Antwort, er ahnte schlimmes.

„Das soll heißen, dass Ragna fünf Jahre lang in Jenovas Zellen gebadet hat.“ Cloud, Tifa und Vincent schluckten. Tifa schaute Shelke neugierig an. „Und was heißt das genau?“ Die Erzählerin schlug sich mit der Hand auf die Stirn. „Tifa… das tut so weh. Es heißt dass ihre Zellen möglicherweise fast vollständig umgewandelt sind!“, Shelke stockte kurz, bevor Tifa den Mund für eine weitere Frage öffnen konnte sagte Shelke: „Es könnte bedeuten, dass sie sich verwandelt in… Jenova selbst.“

Furcht und schlimme Vermutungen erfüllten den Raum und die Herzen der Menschen in ihm.
 

***
 

Der Mann löste sich aus der Umarmung mit dem Wesen, dass er Mutter genannt hatte.

„Lass mich dir deine Kinder vorstellen.“, er deutete auf die zwei verbliebenen Männer, die sich ebenfalls erhoben und die Perücken abgenommen hatten. Er zeigte zuerst auf den Mann, der einen Hauch größer war als er selbst und dessen kurze Haare in alle Richtungen abstanden (ähnlich wie bei Cloud).

„Das ist Kai.“ Dieser verbeugte sich förmlich, doch als er sich erhob nahm das Wesen, das einst Ragna gewesen war, ihn in ihre Arme. Er wirkte überrascht, dann erwiderte er die Umarmung. „Ich freue mich dich endlich zu treffen, Mutt…“

„Nennt mich nicht so. Ich habe mich für einen anderen Namen entschieden, den Namen den die Menschen sich für mich ausgedacht haben. Nennt mich “des Himmels Unheil“, Jenova.“ Kai verbeugte sich noch einmal und machte platz für seinen Bruder.

Er war der Kleinste und wahrscheinlich auch der Jüngste der drei, kaum größer und älter als Jenova, in ihren jetzigen Körper.

Sie legte ihm aufmunternd die Hände auf die Schultern, er wirke nervös. „Und wie ist dein Name?“, fragte sie ihn mit einer Zärtlichkeit, die tatsächlich an eine Mutter, die mit ihrem Kind sprach, erinnerte. Der junge Mann [14] schluckte seine Nervosität herunter und antwortete: „ Mein Name ist Kira.“

Jenova spürte einen Stich in ihrem Herzen, aber es kam nicht von ihr, sondern von Ragna. Sie hörte wie Ragna sich in ihrem Unterbewusstsein regte. Jenova schloss die Augen und konzentrierte sich einen Augenblick, bis Ragnas Stimme verschwand.

„Ist alles in Ordnung?“ Kira blickte sie besorgt an. Jenova öffnete die Augen wieder.

Sie legte sich ihre Hand auf ihr Herz um die nachfolgenden Worte zu bekräftigen:

„Nichts, nur sie wehrt sich noch einwenig…“.

Sie traute sich jedoch nicht ihn zu umarmen, aus Angst vor Ragnas aufbegehren in ihrem Inneren.

Stattdessen wandte sie sich an den Mann, der sich als einziger noch nicht vorgestellt hatte. „Und dein werter Name lautet?“ Der Mann lächelte, er deutete eine Verbeugung an und nannte ihr seinen Namen [15]. „Sekai?“, wiederholte Jenova, [16] sie lächelte. „Freut mich euch drei kennen zulernen“

„Was habt ihr jetzt vor, Jenova?“

Sie lächelte. „Erstmal werde ich mir etwas anderes anziehen.“
 

***
 

„Aber es muss doch nicht passieren, oder?“, hakte Tifa nach. Shelke schüttelte den Kopf. „Muss nicht unbedingt… doch ich denke, dass sie sich Ragna nicht grundlos zurückgeholt haben…“

Tifa stützte ihren Kopf mit den Händen. „Ist dir nicht gut?“, fragte Cloud besorgt.

„Es geht schon…“ „Bring sie nach oben in ihr Bett.“, Vincent war aufgestanden. „Ich gehe.“

Cloud stützte Tifa und half ihr beim aufstehen. „Wohin?“, fragte er Vincent, doch dieser war schon fast aus der Tür.

„Nirgends.“, dann war er verschwunden. Cloud schüttelte den Kopf, er würde nie aus Vincent schlau werden.

Während Cloud Tifa nach oben brachte, schloss Shelke die Tür zum [siebten Himmel] ab.
 

Als Denzel am nächsten Morgen erwachte, erinnerte er sich an die Ereignisse des gestrigen Abends nur verschwommen. Das letzte was er wusste war, dass er die Eingangstür gegen den Kopf bekommen hatte. An der Stelle prangte jetzt ein gewaltiges Pflaster.

Er stand auf und ging hinüber in Marlenes Zimmer, sie schlief noch. Denzel sah auf seine Armbanduhr. „Erst kurz nach sechs…“, flüsterte er.

Er stand einen Augenblick unentschlossen im Flur, dann entschied er sich ein bisschen frische Luft zu schnappen.

Er zog sich eine Jacke über und war schon fast aus der Tür, als ihm einfiel, dass er lieber einen Zettel dalassen sollte, für den Fall das jemand aufwachen und ihn vermissen würde.

Denzel klebte einen Zettel auf die Klinke von Clouds und Tifas Schlafzimmer, dort war die Nachricht nicht zu übersehen.

Denzel stand nun draußen vor der Einganstür und überlegte wo lang er gehen sollte. Zu seiner rechten lag Edge, die neue Vorstadt von Midgar und zu seiner linken war es nicht weit, bis in die ausgestorbenen Straßen Midgars. Denzel stand genau auf der Grenze zwischen Midgar und Edge, er entschied sich durch die Trümmer von Midgar zu gehen, vielleicht fand er sogar etwas Interessantes.

Schon nach wenigen Metern ereichte er den Punkt, hinter dem niemand mehr wohnte. Zwar arbeitete man an dem Wiederaufbau, doch noch lag hier alles in Schutt und Asche.

Sollte er weitergehen? Obwohl Tifa es ihm verboten hatte? Seine Neugierde ließ ihn weiter voran schreiten.

Denzel schlenderte durch die Trümmer und genoss die Stille hier, er entdeckte einige Tiere und Pflanzen, die sich ihren Lebensraum zurück erobert hatten.

„Doch nicht so einsam wie ich dachte.“, scherzte er und lockte ein Eichhörnchen mit einer Nuss an, er trug immer welche bei sich.

Das scheue Tier kam bis auf wenige Meter an ihn heran, Denzel warf ihm die Nuss zu, als es sich nicht mehr näher traute.

Als nächstes kletterte er einen Berg aus Trümmern hinauf um die Stadt besser überblicken zu können.

Auf der anderen Seite entdeckte er etwas Interessantes. Denzel zog schnell den Kopf ein. Hatten sie ihn gesehen?
 

***
 

Jenova kam aus ihrem Zimmer. Sie trug ähnliche Kleidung wie zuvor.

Ein schwarzes Kleid, es war vorne kurz und wurde nach hinten immer länger, bis hin zum Boden.

Sie hatte ihre langen Haare zu einem lockeren Knoten hochgebunden und einige Strähnen herausgezupft. Sekai, Kai und Kira erwarteten sie bereits. Sekai verbeugte sich leicht. „Ihr seht großartig aus.“ „Du musst mir nicht schmeicheln, lasst uns aufbrechen.“

Wenige Minuten später hoben sie ab in die Lüfte. Jenova saß am Fenster und beobachtete die Welt unter sich, in Gedanken war sie schon auf dem Weg zum nächsten Planeten und seinen Bewohnern. Sie schloss die Augen und sah die Welt in Flammen.

Kira saß neben ihr, er beobachtete sie gespannt. Als sich ein fieses Lächeln auf Jenovas Gesicht breit machte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Mutter hin oder her, diese Frau war ihm unheimlich, außerdem hatte er das Gefühl sie zu kennen. Doch wollte ihm bei bestem Willen nicht einfallen woher.
 

Fünf Minuten später landeten sie, sobald alle ausgestiegen waren, flog das Flugschiff auch schon wieder ab.

Kira sah sich um. „Was wollen wir hier? Hier gibt es nichts außer Trümmer…“ „Sei nicht so ungeduldig. Du wirst gleich sehen.“ Jenova ging an Sekai vorbei, und bevor dieser es bemerkte hatte sie auch schon sein Schwert aus der Scheide gezogen. Er wirkte überrascht, jedoch schwieg er.

Jenova nahm das Katana in ihre linke Hand, sie blickte die Klinge entlang, die in der Morgensonne leuchtete.

Kira konnte nicht glauben, was dann geschah. Das junge Mädchen schloss ihre rechte Hand um den Schaft der Klinge und zog mit einem Ruck an dem Griff. Dann ließ sie das nun blutverschmierte Schwert zu Boden fallen, wo es klirrend liegen blieb.

Jenova öffnete ihre rechte Hand, in der nun ein tiefer Schnitt klaffte, doch sie schien es gar nicht zu spüren.

Sie kniete sich nieder und begann auf dem spröden, zerrissenen Asphalt zu zeichnen. Kira war verwirrt, er wusste nicht was er von alledem halten sollte.

Als hätte Jenova seine Gedanken erahnt, begann sie zu erzählen.

„Hier ist die Haut der Erde am dünnsten.“ Sie lächelte und zog den letzten Strich.

Kira betrachtete ihr Werk, sie hatte einen großen Kreis gezogen und dutzende, ihm unbekannte, Symbole hinein gezeichnet. Sie stellte sich in die Mitte der Zeichnung und begann sich zu konzentrieren. Kira fiel auf, das ihre Wunde schon verheilt war.

Jenova schloss die Augen und streckte ihre Hände nach vorn, als wolle sie etwas auffangen. Der Kreis aus Blut begann zu leuchten und in Jenova Händen erschien eine purpurrot leuchtende Kugel von der Größe eines Fußballs. Sie öffnete ihre Augen wieder und fokussierte ihren Blick auf den Lichtball, dieser begann plötzlich zu schrumpfen, doch wurde er auch von Sekunde zu Sekunde heller.

Jenova sah zu Sekai hinüber. „Wir können keine Zuschauer gebrauchen.“ Er nickte und verschwand ohne Vorwarnung, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
 

***
 

Denzel konnte nicht glauben, was er da sah. Ragna und drei Männer standen unten auf dem Platz. Ragna zeichnete etwas. Mit ihrem Blut, wie Denzel entsetzt feststellte. Dann trat sie in den Kreis, der zu leuchten begann. In ihrer Hand erschien eine Kugel, dann sagte sie etwas, doch Denzel verstand sie nicht.

Plötzlich war einer der Männer verschwunden. „Was…?“, entfuhr es Denzel, dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Der Mann stand hinter ihm!

Denzel schlug vor Schreck nach ihm, der Mann fing den Hieb ab und hielt ihn fest am Handgelenk. Ehe sich Denzel versah, stand er auf dem Platz. Vor Ragna. Der Mann hielt inzwischen auch seinen anderen Arm fest umklammert.

Denzel wusste nur eins: Das war nicht Ragna.

Die Stimme die aus Ragnas Mund drang, war kalt wie Eis. „Denzel.“ Sie lächelte. Dann blickte sie zu Sekai. „Pass gut auf ihn auf, er kann es ruhig mit ansehen.“

Jenova konzentrierte sich wieder und die Kugel wurde immer kleiner. Als sie nur noch die Größe einer Murmel hatte, ließ Jenova die Kugel fallen. Die drei Männer und ihre Geisel machten einen großen Satz nach hinten, raus aus der gefahren Zone. Jenova stieß sich kraftvoll vom Boden ab, gerade noch rechtzeitig. Die purpurne Kugel versank im Boden, dann explodierte alles um sie herum.

Jenova schwebte nun einige Meter über dem zerstörten Boden, zwei große schwarze Flügel hielten sie in der Luft [17].

Aus dem tiefen Riss der in der Erde entstanden war, drangen grüne “Wasserwirbel“ hervor.

Jenova lächelte zufrieden, sie ließ sich tiefer sinken, bis sie knapp über dem “Wasser“ schwebte.

„Der Lebensstrom.“, flüsterte Jenova fasziniert.

Die Zeichen die sie zuvor auf den Boden gemalt hatte glühten als währe nichts gewesen, über ihnen begann der Lebensstrom sich zu einer Säule zu “vereinigen“.

Es bildete sich in der Mitte eine grünlich schimmernde Kugel, dann zog sich das Blut des Planeten in den selbigen zurück.

Jenova landete auf dem zerstörten Platz und fing den warmen, grün leuchtenden Ball auf, der zu Boden sank Er erkaltete in ihren Händen.

Kira, Kai, Sekai und seine Geisel, die er immer noch fest umklammerte (auch wenn diese sich schon lange nicht mehr werte), traten zu Jenova.

„Was ist das?“, stotterte Denzel, der seine Sprache wieder gefunden hatte. „Du kannst ja sprechen.“, neckte Jenova ihn. Sie hielt ihm die Kugel vors Gesicht. „Das ist eine Materia.“
 

[11] Ich wusste mir nicht anders zu helfen^^
 

[12] Der Text ist das was auf dem Sphäroiden zu sehen ist…
 

[13] Sie war ursprünglich mal Hauptfigur meiner Fanfic, doch das ist inzwischen eine vollkommen andere Geschichte… Vielleicht schreib ich die auch noch mal^^
 

[14] In meiner Vorstellung sieht er aus wie die Hauptfigur von FFversusXIII^^
 

[15] Er sieht Kadaj verdammt ähnlich…
 

[16] Es ist ein bisschen dimensionsübergreifend… also LESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!
 

Sie dachte unwillkürlich an einen anderen Planeten, den sie einst befallen hatte. Sie hatte es aber nicht geschafft die Bevölkerung des dort auszulöschen. Das frustrierte sie ein wenig. Jenova überlegte wie die Leute sie dort genannt hatten. „Ju-Jevon…“, flüsterte sie. „Was?“, fragte Kira. „Nichts…“, wehrte Jenova ab,…
 

[17] Eigentlich logisch, oder? Wenn man sich Sephiroth und Genesis mal näher ansieht…
 

hehe... bald gehts weiter!!!

Die gewonnene Energie aus dem Lebensstrom

uhhhh.... dieses Kapitel ist mir ziemlich schwer gefallen... naja lest selbst *schnief*

ich hoffe ihr lest die Geschichte trotzdem weiter, auch wenn... *schnief*
 

Als Cloud erwachte war es kurz nach acht. Er setzte sich auf und rieb sich die Augen, Tifa schlief noch immer seelenruhig neben ihm.

Cloud stand auf und wollte hinunter in die Küche, Frühstück vorbereiten (Tifa hatte entdeckt, dass Cloud ein passabler Koch war, auch zu seiner eigenen Überraschung), doch an der Türklinke klebte ein Zettel:
 

Gehe Spazieren,

bin aber vor 7 wieder da.
 

Denzel
 

Cloud ging durch das ganze Haus, doch von Denzel keine Spur. Er fing an sich Sorgen um ihn zu machen, Cloud zog sich fertig an und krakelte etwas für Tifa unter Denzels Notiz.

Dann machte er sich auf den Weg, schon ahnend wo der Vermisste sich aufhielt.

Cloud ging zielstrebig hinein nach Midgar, er wusste das Denzel sich manchmal herschlich, doch das störte ihn normalerweise nicht, da Denzel immer pünktlich zurückkam.

Cloud war sich sicher, dass Denzel nur die Zeit vergessen hatte, doch hatte er ein merkwürdiges Gefühl im Magen, das er sich nicht erklären konnte.

Vielleicht hat es mit den Nachrichten von gestern zu tun…, überlegte Cloud.

Er hatte inzwischen fast das Zentrum von Midgar erreicht, irgendetwas stimmte hier nicht, es roch nach Rauch.

Cloud kletterte geschickt über einen Trümmerberg, der ihm im Weg stand, und entdeckte die Ursache des Geruchs.

Der Platz, auf den er blickte, war zerstört. Sieht aus als wäre hier etwas explodiert. Nur noch ein großer Krater war zusehen, aus dem etwas Rauch aufstieg.

Cloud blickte den Platz entlang, in einer Ecke zu seiner Rechten lag eine leblose Gestalt.

„Denzel!“, Cloud lief über die Trümmerhaufen zu ihm hinunter. Er zog Denzel zu sich auf die Knie, er war eiskalt. Mit Erleichterung stellte Cloud fest, dass er noch atmete.

Denzel schien in Ordnung zu sein. Cloud entdeckte nur ein paar Schrammen und blaue Flecken. Einzig ein kleiner Schnitt auf der Wange blutete etwas.

Nichts lebensgefährliches… Gott sei Dank. Cloud hob Denzel hoch und trug ihn zurück in Richtung Zuhause.

Er wollte ihn nicht aufwecken, doch Denzel erwachte schon nach wenigen Metern von selbst. „Cloud…?“, Denzel blinzelte. „Wie geht es dir, was ist passiert?“, fragte Cloud. Denzel rieb sich den Kopf. „Ich weiß es nicht… Das letzte woran ich mich erinnere ist, dass ich die Trümmer hinaufgeklettert bin…“ Cloud sah ihn nachdenklich an, er hatte das Gefühl, das das nur ein Teil der Wahrheit war.
 

Wieder zu Haus setzte Cloud Denzel auf das Sofa und ging kurz hinaus, der Junge hörte ihn in einigen Schubladen wühlen, dann kam Cloud zurück.

In Händen hielt er eine kleine grünlich schimmernde Kugel, Denzel zuckte zurück, als er sie sah. „Keine Angst, das ist eine Vita- Materia. Ich heile nur kurz deine Wunden.“ Cloud drückte sich die Materia in den Unterarm, wo sie mit einem kurzen Aufleuchten verschwand, dann hielt er seine Hand an Denzels verletzte Wange. Als er sie wieder wegzog, war der Schnitt verschwunden. Während er sich um die blauen Flecken von Denzel kümmerte, kam Tifa herein.

„Was ist denn hier los?“, fragte sie mit einem leicht aggressiven Unterton in der Stimme. Cloud lächelte verlegen, er hatte eigentlich nicht vorgehabt ihr von Denzels Ausflug zu erzählen, um ihr keine Sorgen zu machen.

Tifa stapfte zu Cloud und hielt ihm den Zettel vor die Nase:
 

Gehe Spazieren,

bin aber vor 7 wieder da.

gehe mit, kann auch später werden, so halb neun…

dein Cloud & Denzel
 

Tifas Blick war vernichtend. „Was ist passiert? Redet! Woher hat er diese Verletzungen?“

Sie drängte Cloud zur Seite und begutachtete Denzel, ihr Blick blieb bei den blauen Flecken an seinem linken Handgelenk hängen, die einzigen, die Cloud noch nicht behandelt hatte. „Woher hast du die?“, Tifa klang nun wieder etwas ruhiger und besorgter. Denzel zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht…“, wiederholte er. Cloud erzählte wie er Denzel gefunden hatte.

Jetzt stiegen Tifa die Tränen in die Augen und sie warf sich heulend auf Denzel, Cloud fand die Gefühlsachterbahn seiner Freundin inzwischen recht amüsant.

Die nächsten Monate werden bestimmt lustig… und anstrengend. Er zog seine weinende Freundin von Denzel herunter und ließ seine letzten Verletzungen verschwinden, danach holte er die Heil- Materia aus seinem Arm und legte sie zurück in die Schublade. Als er zurück kam hatte Tifa sich wieder vollkommen im Griff.

Denzel stand auf und ging an Cloud und Tifa vorbei aus dem Raum. „Ich gehe noch mal ins Bett.“, dann war er verschwunden. „Willst du nicht erst was frühstücken?“, rief Tifa ihm hinterher, doch sie bekam keine Antwort.
 

Denzel legte sich so wie er war auf sein Bett, Cloud hatte ihn zwar geheilt, doch fühlte er sich nicht gut.

Er hatte Cloud und Tifa angelogen, was ihm schwer zuschaffen machte.

Er konnte diese Bilder einfach nicht vergessen. Denn, er erinnerte sich noch an alles, an jede Einzelheit.

Denzel ließ sich alle Szenen noch einmal durch den Kopf gehen.

Nachdem ihm Ragna diese Materia vor die Nase gehalten hatte, hatte sie sich als Jenova vorgestellt. Denzel war sich sicher, diesen Namen schon einmal gehört zu haben.

Dann war die Materia in ihrem Körper verschwunden. Wie eben bei Cloud… Denzel schüttelte es unwillkürlich.

Danach hatte sie ein Schwert vom Boden aufgehoben und ihn damit an der Wange verletzt.

Denzel konnte sich nicht erklären warum, oder warum sie dabei so gemein gelächelt hatte…

Sie hatte danach das Schwert diesem merkwürdigen Mann zurückgegeben, er erinnerte ihn an diesen Kadaj von vor drei Jahren. Irgendwie unheimlich…

Jenova hatte sich vor ihn gekniet, ihm ihre Hände auf die Schultern gelegt und gesagt:

„Denzel. Alles was hier geschehen ist bleibt unser kleines Geheimnis, nichtwahr? Du willst doch nicht, dass Marlene, Tifa, ihrem Kind oder Cloud etwas passiert…, richtig?“

Als nächstes hatte Denzel einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf verspürt, dann war alles um ihn herum schwarz geworden…

Voller Sorgen und Zweifel verfiel Denzel in einen unruhigen Schlaf.
 

Shelke, Marlene, Tifa und Cloud frühstückten gemeinsam, danach ging Cloud seiner Arbeit nach, er war nach wie vor als Courierfahrer unterwegs, sein Urlaub war an diesem Tag zu Ende.

Shelke begann den [siebten Himmel] für den Abend vorzubereiten, Marlene half ihr dabei und ging anschließend für zwei Tage zu einer Freundin. Tifa machte sich auf den Weg in die Stadt, einkaufen.

In Edge war vormittags noch nicht viel los und auch im großen Einkaufszentrum kam sie gut voran.

Auf dem Heimweg sah Tifa etwas Unglaubliches durch eine Verbindungsgasse. Sie ging ein paar Schritte zurück und sah noch mal hin, sie hatte sich nicht getäuscht.

Dort, auf der anderen Seite, saß Vincent. In einem Cafe und er war nicht allein! Tifa versteckte sich, so dass sie alles sah, man sie aber von Cafe aus nicht sehen konnte.

Neben Vincent saß eine junge Frau, vielleicht Anfang zwanzig. Durch Tifas Kopf spukten die irrsten Vermutungen. Wer sie wohl war? Tifa schlich sich mit ihren schweren Einkaufstüten näher heran, sie war noch nicht auf hörweite, doch sie konnte mehr erkennen.

Sie sah das Unglaubliche! Das Unmögliche! Die beiden hielten Händchen!

Tifa zog vor Überraschung laut Luft ein, dann machte sie sich schnell aus dem Staub, bevor Vincent sie entdecken konnte.

Kaum zu Hause angekommen, rief sie Cloud an und erzählte ihm von ihrer Entdeckung. Er war mindestes genau so überrascht wie sie, konnte aber nicht lange sprechen, da er es eilig hatte.

Tifa bereitete das Mittagessen zu, Denzel war immer noch nicht wieder aufgetaucht. Pünktlich kam Cloud zurück, gerade als sie den Tisch deckte. Tifa bat ihn die anderen zusammen zu trommeln. Marlene war für zwei Tage zu einer Freundin gefahren, so musste er nur Shelke und Denzel holen.

Shelke saß wie üblich vor ihrem Computer und stand auf sobald Cloud in ihrer Tür stand, er musste nicht einmal etwas sagen, der Geruch des Essens war ihm zuvor gekommen.

Denzel lag noch im Bett, Cloud konnte sein Gesicht nicht erkennen. „Kommst du runter? Zum Essen?“ „Lasst mir was über, ich esse nachher.“, kam leise und schwach die Antwort. Cloud ging wieder hinunter, Denzel würde schon wissen was gut für ihn war.
 

Der Rest des Tages verlief recht ereignislos. Cloud ging wieder zur Arbeit, Tifa machte das Haus sauber und Shelke verkrümelte sich wieder in ihr Zimmer.

Am späten Nachmittag, als Tifa gerade beim Abtrocknen war, hörte sie Schritte auf der Treppe. Denzel war endlich aufgestanden.

Tifa stand mit dem Rücken zur Tür, als er herein kam war sie gerade dabei einen Teller abzutrocknen, sie drehte sich um. „Na, endlich wach…“

Es schepperte. Sie hatte den Teller fallen gelassen und die Hände vors Gesicht geschlagen. „Denzel… du…“, er sah müde und vollkommen fertig aus, aber das war nicht das was Tifa zusammenzucken ließ. Um die Stelle wo vorher der Schnitt gewesen war, war Denzels Haut grauschwarz.

„Tifa… ich… ich glaube… ich hab… habe…“, weiter kam er nicht. Zum zweiten Mal an diesem Tag verlor Denzel das Bewusstsein.

Tifa schaffte es gerade noch rechtzeitig ihn aufzufangen, bevor er auf dem Boden aufschlug.

Sie trug Denzel nach oben in sein Zimmer und rief dann den Arzt an.

Dieser erschien bereits wenige Minuten später.

Er ging zusammen mit Tifa in das Zimmer des Patienten und betrachtete den Kranken aufmerksam.

„Leichtes Fieber, an sich nichts Schlimmes… aber der Fleck auf seiner Wange macht mir Sorgen.“, der Arzt untersuchte Denzel gründlich, der trotz allem nicht aufwachte. Nachdem der Doktor fertig war und seine Geräte wieder in seiner Arzttasche verstaut hatte wandte er sich an Tifa.

„Ich denke… eigentlich gibt es keinen Zweifel, es ist Geostigma.“
 

***
 

Cloud hatte den letzten Kunden beliefert und wollte gerade zu Rufus aufbrechen, da klingelte sein Handy, an der Nummer erkannte er, dass es sich um Tifa handelte. Cloud lehnte sich erschöpft gegen sein Motorrad und klappte sein Mobiltelefon auf.

„Ja?“ Tifas stimme klang verheult und Cloud konnte kaum glauben, was sie erzählte.

„Das kann doch nicht sein, oder?“ Er wusste nicht was er sagen sollte. „Tifa ich bin in… sagen wir… zwei Stunden zurück. Ich habe noch was zu erledigen, dann komme ich sofort.“

Cloud verabschiedete sich und machte sich auf zu Rufus. Jetzt erst recht!

Als er vor der Villa ankam, beschlich ihn ein mulmiges Gefühl. Zum letzten Mal war er vor drei Jahren hier gewesen und er hatte gehofft nie wieder herkommen zu müssen.

Cloud stellte den Motor aus und stieg ab, oben erwartete ihn schon ein rothaariger Turk, der herunter rief: „Na Cloud, alles klar? Ich hätte nicht gedacht das du noch einmal herkommst.“

Cloud drückte einen Knopf an seiner Maschine und das Vorderteil klappte auf und gab eine kleine Sammlung an Schwertern preis.

Er wählte eine der Waffen und behielt sie gleich in der Hand, als er die Treppen zur Eingangstür hinauf schritt.

Der rothaarige Turk machte einen Schritt zurück, als Cloud ihm sein Schwert unter die Nase hielt. „Reno. Ist Rufus da?“, fragte ihn Cloud. Reno antwortete nicht, er machte nur noch einen weiteren Schritt nach hinten und gab die Eingangstür frei, irgendwie wirkte er angeschlagen und seine Augen waren von einem seltsamen Ausdruck behaftet.

Cloud hatte das Gefühl, dass da irgendetwas nicht stimmte, nicht stimmen konnte, trotzdem ging er hinein.

Er kam in einen kleinen Raum, mit nichts darin als einem kleinen Tisch und zwei Stühlen. Auf einem der Stühle saß Rufus.

„Ich habe dich schon erwartet, Cloud.“, er deutete auf den anderen Stuhl. „Setz dich doch.“

Widerstrebend nahm Cloud auf dem freien Stuhl platz, Rufus sah mit dem weißen Anzug, dem Halstuch und der Decke harmlos aus, doch Cloud wusste es besser. Er hatte sein Schwert immer noch einsatzbereit in der Hand.

„Warum hast du mich erwartet?“, Cloud hatte jetzt schon keine Lust mehr auf das Gespräch, doch er spürte, dass es notwendig war.

„Ragna.“, sagte Rufus lächelnd, interessiert beobachtete er wie Clouds Augen sich verengten. „Ich sehe, du weist also wovon ich rede.“

Cloud setzte zu einer weiteren Frage an, doch Rufus kam ihm zuvor.

„Ja, sie ist eines der Versuchsobjekte von Shinra gewesen und ja, ich habe zwei Turks geschickt um sie zurück zu hohlen, ich muss übrigens hinzufügen, dass die beiden Turks nie wieder hier aufgetaucht sind. Elende Abtrünnige…, wenn das deine Fragen beantwortet.“

Cloud war verwundert über diese Offenheit. „Was genau ist sie? Und woher weißt du, dass ich sie kenne?“ Rufus lächelte und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

„Das kann ich dir leider nicht sagen, ich wüsste selbst gerne was sie ist. Doch war dieser Versuch streng geheim, so dass ich selbst erst vor wenigen Tagen davon erfahren habe. Was dich betrifft…“, Rufus machte sein Halstuch ab, es sah aus, als würde es ihn unheimlich viel Kraft kosten.

„Sie hat es mir gesagt.“ Cloud zuckte unwillkürlich zurück. Rufus fuhr sich mit der Hand über den grauschwarzen Hals.

„Geostigma?!“, flüsterte Cloud überrascht. „Wann war sie hier?“, Cloud war aufgesprungen. „Vor ungefähr einer viertel Stunde. Sie sagte du würdest kommen. Sie hätte dir einen Grund gegeben.“ Clouds Griff um sein Schwert wurde fester.

„Du wirst ihnen nicht folgen können, sie haben mir nicht gesagt, wo sie hinwollen.“

Cloud war schon auf dem Weg zur Tür, als Rufus aufstand und ihm noch etwas zurief.

„Vielleicht solltest du noch etwas wissen.“ Cloud, die Hand schon auf der Türklinke, blieb stehen und drehte sich um.

„Sie war nicht alleine, es waren drei Männer mit ihr hier.“ Cloud wusste nicht was ihm diese Info bringen sollte.

„Alle drei hatten silberweißes Haar.“ Cloud schluckte. Das war eine wichtige Information.

„Und noch etwas.“ Was denn jetzt noch? Rufus atmete schwer, er holte tief Luft:

„Einer der drei nannte sie Mutter… woraufhin sie ihn verbesserte. Sie sollen sie nicht so nennen, ihr Name sei… Jenova.“

Cloud war wie versteinert, also hatte Shelke doch Recht behalten. Er ging aus der Tür und zu seinem Motorrad, ohne zu bemerken, was er eigentlich tat.
 

Er hatte ebenfalls nicht bemerkt, dass Reno hinein gegangen war, sobald Cloud die Villa verlassen hatte. Drinnen ließ Rufus sich zurück in den Stuhl fallen, die Decke rutschte ihm herunter und gab seinen blutverschmierten Brustkorb frei.

„Präsident!“, Reno machte ein paar Schritte auf seinen Chef zu und kniete sich neben ihn. Rufus flüssterte ihm etwas zu. Sein Atem war flach und unregelmäßig, er schloss die Augen.

„Cloud… nun liegt es allein an dir…“ Rufus sank in sich zusammen, Reno fühlte seinen Puls, doch sein Chef war bereits zum Planeten zurückgekehrt.
 

***
 

Als Cloud zu Hause ankam, war er wie betäubt. Er bekam nichts wirklich mit, bis seine Freundin ihm weinend in die Arme fiel.

„Cloud…“ Er sammelte sich und tröstete sie. „Das wird schon wieder.“ Er setzte sich mit ihr aufs Sofa und Tifa weinte sich bei ihm aus, es dauerte nicht lange und sie war eingeschlafen. Cloud bettete sie vorsichtig auf das Sofa und deckte sie zu, dann ging er nach oben in Denzels Zimmer, dieser schlief tief und fest, aber unruhig. Cloud wechselte den inzwischen nicht mehr kalten Lappen auf Denzels Stirn und besah seine Wange.

Er wusste nicht was er machen sollte, wie er reagieren sollte. Cloud beschloss an den Ort zu fahren, der ihm immer neue Hoffnung gab.

So setzte er sich auf sein Motorrad und fuhr zu der alten Kirche, in der er eine Zeitlang gelebt hatte.
 

Er trat durch die zerstörten Eingangstüren und ging vorbei an den kaputten Bänken und Säulen, zu einem kleinen Krater am Ende der Kirche, wo einmal Blumen gewachsen waren, war vor drei Jahren eine Quelle mit Wasser gewesen, das Geostigma heilen konnte. Doch war diese längst vertrocknet.

Cloud setzte sich an den Rand und ließ die Beine in den Krater baumeln. Der Vollmond schien vom wolkenlosen Himmel hinab, durch ein Loch im Dach der Kirche, hinunter auf Cloud. Der die Augen schloss und versuchte, mit allen seinen Problemen fertig zu werden.

Er dachte an all das, was er schon hier erlebt hatte, er rechnete nicht damit, dass es heute Nacht noch mehr werden würde.

Als Cloud seine Augen öffnete war es dunkler in der Kirche, der Mond war verdeckt. Cloud blickte durch die Öffnung im Dach nach draußen, vor dem Mond schwebte etwas, und es war keine Wolke.

Cloud hörte das Rauschen von Flügeln und es landete in der Öffnung. Mit einem höhnischen Grinsen blickte Jenova auf Cloud hinab. Dieser war wie erstarrt.

„Ragna, du…“ Jenova stemmte die Hände in die Hüfte und beugte sich etwas nach vorn. „ragna? Hat Rufus dir nichts erzählt? Sollte er die letzten Minuten seines Lebens so verschwendet haben?“ Während sie sprach war Cloud aufgestanden. „Was soll das heißen, letzten Minuten?“ Jenova lachte laut auf und ließ sich elegant auf den Boden der Kirche sinken. „Er ist tot. Zumindest glaube ich nicht, dass er mit einer solchen Wunde länger als eine halbe Stunde durchgehalten hat.“ Cloud ballte die Fäuste, er konnte nicht glauben, dass sein alter “Feind“ gestorben sein sollte, nicht auf diese Weise.

„Da fällt mir auf…“, Jenova ging langsam auf Cloud zu, nach wenigen Schritten streckte sie ihre rechte Hand zur Seite aus. Aus dem Nichts erschien ein Schwert, um dessen Griff sich ihre Finger schlossen.

„… du bist unbewaffnet. Wie unvorsichtig.“ Bevor Cloud reagieren konnte machte sie einen gewaltigen Satz nach vorn und riss ihn von den Füßen.

Er flog nach hinten und knallte mit voller Wucht, und dem Rücken zuerst, gegen die Wand der Kirche. Alle Luft entwich aus Clouds Lungen und er ging keuchend in die Knie.

Jenova landete geschickt vor ihm, sie hatte ihn nur mit der unscharfen, flachen Seite des Schwertes angegriffen, sie wollte diesen Moment auskosten.

Sie zog ihn mit der freien Hand am Kragen auf die Beine und drückte ihn mit dem Katana an seinem Hals, gegen die Mauer. Die Klinge ihres Schwertes schnitt in Clouds Haut und ein kleines Blutrinnsal rann ihm den Hals hinab.

„Was ist denn los mit dir? Wo ist der SOLDAT, der meine Pläne sooft vereitelt hat?“
 

Cloud blickte sie an, oder zumindest versuchte er es. In seinem Kopf drehte sich alles, ihm war schwindelig und er sah doppelt.

Jenova ließ enttäuscht von ihm ab und machte ein paar Schritte zurück.

Cloud blieb zwar stehen, aber seine Beine zitterten so stark, das er sich mit den Händen an der Wand abstützen musste.

Seine Gegnerin blickte von oben auf ihn herab. „Ich wollte mich an dem Mann rächen, der all mein Vorhaben immer wieder durchkreuzt hat. Nicht an einem verweichlichten Hausmann.“

Sie hatte einen empfindlichen Nerv getroffen. Ein verweichlichter Hausmann!

Cloud schüttelte sich und den Schwindel ab, doch, noch hatte er keine Waffe.

Jenova lächelte zufrieden. „Du hast deinen Kampfgeist also noch nicht ganz verloren.“ Sie steckte ihre Hand nach vorn und schnippte, in der Luft vor Cloud erschien ein Katana. Er blickte sie misstrauisch an. „Keine Angst. Ich will einen richtigen Kampf, wollte ich dich nur töten, hätte ich es längst getan.“ Da ist was wahres dran… Sie lächelte dämonisch. „Ich will es genießen. Ein Gegner ohne Waffe ist zu einfach.“

Clouds Hand schloss sich um den Griff des Schwertes. Jenova lächelte und ging in Kampfstellung. „Zeig mit was du wirklich kannst, Cloud.“

Cloud ließ sich das nicht zweimal sagen, er stieß sich vom Boden ab und attackierte sie von oben, jedoch erfolglos. Cloud versuchte alle Tricks die ihm einfielen, doch Jenova parierte jeden Schlag, als sähe sie ihn kommen. Nach ein paar Minuten konterte Jenova so hart, dass Cloud sein Schwert aus der Hand geschlagen wurde. Es blieb ein paar Meter entfernt vibrierend im Boden stecken.

„Was ist mit dir? Wo ist dein Kampfeswille?“, dann grinste sie und deutete auf sich selbst. „Oder, liegt es vielleicht daran, dass ich in diesem Körper stecke. Ein kleines unschuldiges Mädchen kannst du nicht bekämpfen.“ Sie fuchtelte mit der Hand durch die Luft, als wollte sie eine Fliege verscheuchen. „Mach dir darum keine Sorgen, Ragna ist längst verschwunden, sie wird nie wieder zurückkommen.“

Cloud musste leider zugeben, dass sie Recht hatte, er hatte seine emotionslose Söldnerseele schon lange abgelegt, vielleicht zu lange.

Er konzentrierte sich und verbannte all seine Gefühle aus seinem Bewusstsein. Jenova beobachtete gespannt, wie sich Clouds Gesichtsausdruck veränderte, wie seine Emotionen daraus verschwanden. Darauf hatte sie gewartet, ein würdiger Gegner war auf der Bildfläche erschienen. Ein Gegner, der nicht darauf bedacht war leben zu retten, sondern einer mit dem Ziel sie zu töten.

Mit einem Lächeln stürzte Jenova sich wieder in den Kampf, Cloud sprang zur Seite, rollte sich ab und zog im Aufstehen sein Schwert aus dem Boden.

Jenovas Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Seine Angriffe waren schneller, härter und weniger berechenbar als vorher.

Cloud fokussierte seine Gedanken nur noch auf den Kampf, er vergas alles andere um sich herum.

Angreifen, abwehren, kontern.
 

So ging es bestimmt eine halbe Stunde, Cloud war schweißgebadet und atmete schwer, er hatte einige Kratzer an Armen und Beinen einstecken müssen, jedoch nichts Weltbewegendes. Während Jenova noch aussah, als wäre nichts gewesen.

Sie ließ ihm auch keine Zeit sich zu erholen, sie begann bereits ihren nächsten Angriff.

Ihr Schwert sauste von oben auf Clouds Schulter herab, dieser blockte geschickt, Metall knallte mit voller Wucht auf Metall.

Clouds inzwischen recht müder Arm vibrierte unter dem heftigem Stoß. Er drückte Jenovas Schwert mit seiner freien Hand nach unten und zog seine eigene Klinge mit aller Kraft nach oben. Blut spritzte, als er ihre Schulter erwischte.

Sie ließ sich davon nicht beirren und griff wieder an, da entdeckte Cloud wonach er solange gesucht hatte. Eine Lücke in ihrer Verteidigung.

Er ließ keine Zeit verstreichen, sondern spurtete nach vorn. So fest er konnte stieß er sein Schwert durch ihre mangelnde Abwehrhaltung.

Jenova blieb stehen und sah an sich herunter. In ihrer Brust steckte Clouds Schwert. Überrascht weiteten sich ihre Augen, sie machte einen Schritt zurück, ihre Waffe hatte sie fallen gelassen.

Cloud zog mit einem Ruck das Schwert aus der Wunde und steckte es vor sich in den Boden, die Wunde die er Jenova beigebracht hatte, war definitiv tödlich.

Sie stand da und blickte Cloud einfach nur an, eine Hand auf das Loch in ihrem Oberkörper gepresst.

„Nicht schlecht.“, sie wankte, fing sich jedoch sofort wieder. Ein Rinnsal aus Blut lief ihr übers Kinn. Sie grinste und mehr Blut lief ihr aus dem Mund, sie nahm die Hand von ihren Brustkorb und wischte sich über die Lippen.

Cloud traute seinen Augen nicht. Die Verletzung war verschwunden!

Jenovas dämonisches Lächeln wurde breiter. „Glaubst du ernsthaft, dass ich so leicht zu besiegen bin?“

Bevor Cloud auch nur mit den Fingern zucken konnte, sprang Jenova nach vorn, zog Clouds Schwert aus dem Boden und stieß zu.

Jetzt war es an Cloud an sich herunter zu sehen. Das Schwert steckte knapp unterhalb der Rippen. Cloud öffnete den Mund um zu sprechen, doch er musste würgen und ein Schwall Blut ergoss sich über dem Boden.

Jenova packte Cloud an der Gurgel und hob ihn hoch, mit einem Ruck zog sie das Schwert aus seinem Körper und warf es weg.

Cloud hob seine Hand und legte sie auf Jenovas Arm, er wollte sie zurückstoßen, sich befreien, doch sein Körper war zu schwach.

Clouds Blickfeld wurde zunehmend kleiner, dass letzte was er sah war Jenovas dämonisches Lächeln, dann fiel er in Dunkelheit.
 

Jenova beobachtete, wie Clouds Augen trübe wurden, dann schlossen sich langsam seine Augenlieder.

Plötzlich verlor sein Körper alle Spannung, sein Arm rutschte von Jenova ab und baumelte dann schlaff neben ihm.

Jenova ging ein paar Schritte nach vorn, an den Rand des Kraters, dann ließ sie Cloud hinein fallen. Er landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Grund und blieb regungslos liegen.

Jenova verbeugte sich spöttisch. „Du hast dich gut geschlagen. Keine Angst, du wirst nicht lange alleine bleiben.“

Sie stieß sich vom Boden ab und war mit wenigen Flügelschlägen aus der Kirche verschwunden.
 

***
 

Tifa wachte schweißgebadet auf. Sie hatte einen schrecklichen Albtraum gehabt, sie zitterte am ganzen Körper. Als sie sich aufrichtete, viel ein kleiner Zettel zu Boden. Tifa hob in auf und las ihn:
 

Ich muss auf andere Gedanken kommen…

Bin bald zurück,
 

dein Cloud
 

Bald… Tifa blickte auf die Uhr, es war nach Mitternacht. Wo war er nur? Sorgen machten sich in ihrem Herz breit.

Sie beschloss nach ihm zu suchen. Sie war schon fast aus der Tür, da drehte Tifa sich, auf eine Eingebung hin, noch einmal um und ging zurück, sie hatte ein ungutes Gefühl. Sie schnappte sich einen Rucksack und schaufelte alle Materia, die sie auftreiben konnte, hinein.

Dann schnallte sie ihn sich um und marschierte los. Sie wusste wo ihr Freund sich aufhielt.
 

Nach wenigen Minuten erreichte sie den Eingang der zerfallenen Kirche. Tifa atmete tief ein und trat durch das morsche Portal in das Gebäude.

Es war lehr.

Tifa ging suchend durch die Kirche.

Niemand war hier.

Sie erreichte den Krater und sah hinein.

Tifa schlug die Hände vors Gesicht. Unten im Krater lag Cloud, er lag auf der Seite und sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. Sein Körper war blutüberströmt.

Tifa sprang hinab und lief zu ihrem Freund. Sie drehte ihn auf den Rücken und strich ihm übers Gesicht. Er war eiskalt.

Sie entdeckte die Verletzung über seinem Bauch. „Cloud… nein…“ Tifa weigerte sich es auch nur zu denken.
 

Sie griff nach seinem Handgelenk.

Nichts.

Nach seinem Hals.

Nichts.

Sie hielt ihre Hand vorsichtig vor seinen Mund.

Nichts.

Dann legte sie ihr Ohr auf seinen Brustkorb.

Nichts…
 

Tifa begann zu zittern, sie nahm eilig den Rucksack von ihrem Rücken und kippte ihn aus.

Ihr blick viel auf eine Regena- Materia und eine Phönixfeder [18], Hoffnung keimte in ihr auf. Sie drückte die Materia auf Clouds Brust, wo sie verschwand, dann legte sie ihm die Feder auf die Stirn.

Tifa legte Clouds Kopf in den Nacken, öffnete seinen Mund und blies kräftig hinein, sein Brustkorb hob und senkte sich. Dann legte sie die Hände über seiner Brust zusammen und begann rhythmisch zu drücken.

Eins, zwei, drei, vier, fünf… Wieder beugte sie sich über seinen Mund und blies hinein.

Cloud…nein…nicht du…
 

***
 

Denzel ging hinunter in die dunkle Küche, es war ein Uhr nachts. Er fühlte sich mies und ausgelaugt, obwohl er den ganzen Tag geschlafen hatte. Denzel öffnete den Kühlschrank und nahm einen Pudding heraus, aus einer Schublade nahm er sich einen Löffel und dann setzte er sich im Dunkeln an den an den Küchentisch und löffelte seinen Schokopudding.

Nachdem er fertig war warf er den Plastikbecher in den Müll und den Löffel in die Spüle.

Er ging wieder hinauf zu seinem Zimmer. Im spärlich beleuchteten Flur blieb er vor einem großen Spiegel stehen. Er sah schrecklich aus, dunkle Ringe unter den Augen und eingefallene Wangen.

Der grauschwarze Fleck auf seiner Wange war rapide gewachsen und reichte jetzt von seiner Augenbraue bis zum Mund. Denzel schlug mit seiner Faust gegen die Wand neben dem Spiegel. „Verdammt…“ Er wollte nicht sterben, er wollte leben!

Mit hängendem Kopf machte er sich auf in sein Zimmer. Als er seine Zimmertür aufmachte, kam ihm ein kalter Lufthauch entgegen. Hatte er das Fenster aufgelassen?

Auf dem Fensterbrett hockte Jenova, so blutverschmiert und mit ihren schwarzen Flügeln erinnerte sie Denzel an einen Todesengel. „Hallo, Denzel.“

Er zuckte zurück. „Keine Angst, ich werde dir nichts tun.“ Nichts tun? Denzel hätte am liebsten gelacht. Sie hatte in infiziert, sie hatte ihn mit dem blutigen Schwert verletzt. Doch er riss sich zusammen und schwieg.

Jenova lächelte und sagte: „Ich habe dir ein Angebot zu machen…“ Er schluckte. „… Was für ein Angebot?“

Jenova erzählte es ihm und zeigte ihm ein Bild. Denzel lief es kalt den Rücken hinunter, er blickte zu Boden und ballte die Hände zu Fäusten. „Ja…“
 

***
 

Als er erwachte, lag er auf dem Bauch, inmitten von Blumen. Er kannte diesen süßen, lieblichen Geruch. Er setzte sich auf und blickte in die Landschaft. In jede Richtung Blumen, soweit das Auge reichte.

Er stellte sich hin, er war ganz alleine. Plötzlich hörte er hinter sich eine Stimme.

„Was machst du denn hier, Cloud?“ Er drehte sich um. „Zack?! Aerith!“ Cloud war verwirrt. Die Frau begrüßte ihn freundlich, dann sagte sie: „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass wir und sobald wieder sehen.“

Cloud deutete mit einer ausladenden Handbewegung auf die Landschaft. „Wo bin ich hier? Wie bin ich hergekommen?“ Zack verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf.

„Du bist tot.“

Cloud fiel wieder der Kampf mit Jenova ein, er befühlte seinen Bauch. Er war unverletzt.

Aerith machte einen Schritt auf ihn zu und ergriff seine Hand.

„Du solltest nicht hier sein. Ich hatte gehofft dass wir uns wieder sehen, aber nicht so… In vielen Jahren vielleicht, wenn du als glücklicher, alter Mann, mit vielen Enkeln, herkommst.“

Clouds Augen wurden feucht, er musste an Tifa und die anderen denken.

Aerith überlegte einen Moment.

„Ich kann dich zurück schicken… aber“, sie drohte im mit dem Zeigefinger, „du musst mir etwas versprechen!“

Cloud hörte sie an, dann nickte er. „Du hättest mich gar nicht bitten brauchen, dass hätte ich sowieso getan…“ „Gut. Dann schließe deine Augen.“ Cloud gehorchte.

Aerith drückte ihm, mit der Ermahnung, die Augen ja nicht zu öffnen, etwas in die Hand, dann stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Cloud auf die Stirn. Dieser begann augenblicklich sich aufzulösen.

„Komm bloß nicht wieder!“, rief Zack seinem alten Freund nach, bevor dieser komplett verschwunden war.
 

***
 

Tifa versuchte seit über fünf Minuten, verzweifelt Cloud ins Leben zurück zu holen.

Doch plötzlich begannen seine Verletzungen in hellem Licht zu erstrahlen, Tifa schreckte zurück, nicht wissend was passierte. Als das Leuchten verblasste, waren sämtliche Wunden verheilt und ein rosiger Farbton kehrte in Clouds Gesicht zurück.

Er blinzelte.

„Cloud!“, Tifa warf sich weinend auf ihn, die Anspannung und Angst der letzten Minuten fiel mit einem Mal von ihr ab.

„Tifa, du erdrückst mich…“, Cloud war erleichtert, als Tifa von ihm abließ. Er war zwar geheilt, trotzdem tat ihm noch alles weh. Er setzte sich auf, Tifa griff, immer noch weinend, nach seiner Hand. Cloud sah sie an und erspürte wie sich auch seine Augen mit Tränen füllten. Er fiel Tifa in die Arme, diese war ganz überrascht, so kannte sie ihn gar nicht.

„Ich dachte ich sehe dich nie wieder…“, Cloud weinte inzwischen richtig, so lagen sich beide weinend in den Armen.

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, fragte Tifa: „Was ist denn passiert?“ Cloud erzählte ihr alles, von seinem Gespräch mit Rufus, bis zu seinem Treffen mit Zack und Aerith. Das Versprechen verschwieg er jedoch.

Tifa fiel Cloud erneut in die Arme und drückte ihn an sich. Sie legte ihren Kopf auf seine Schulter, schloss die Augen und flüsterte: „Ich danke dir, Aerith…“

Cloud legte seinen Arm um sie, erst jetzt bemerkte er, dass er etwas in der Hand hielt.

Es war ein kleines Kästchen. Als er mit dem Daumen über den Deckel strich, hörte er ihre Stimme: „Denk an dein Versprechen, Cloud.“

„Was ist?“, Tifa sah Cloud verwundert an. „Nichts.“, Cloud ließ das Kästchen verschwinden, bevor Tifa es bemerkte.

Er legte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, Tifa legte den ihren auf Clouds durchtrainierten Oberkörper.

Sie hielt ihre Hand über ihn und die Materia kam heraus, die Phönixfeder hatte sich nach Clouds wiedererwachen aufgelöst.

„Ich bin so froh…“, Tifa schloss entspannt die Augen, so lagen beide für einige Minuten im Mondschein, bis Cloud meinte: „Wir sollten zurück gehen. Die anderen werden sich Sorgen machen.“ „Du hast Recht.“
 

***
 

Denzel war durchgefroren, als Jenova mit ihm landete und ihre Flügel verschwanden.

„Euch fällt auch nichts Neues ein, oder?“, fragte Denzel. Sie waren in der verlorenen Stadt.

Die drei Männer hatten bereits auf sie gewartet. „Jenova, wozu ist er hier?“ Sie klopfte Denzel freundschaftlich auf die Schulter. „Geduld, Sekai, das werdet ihr noch früh genug erfahren.“ Er setzte zu noch einer Frage an: „Wie lief der Kampf mit…“, Jenova schüttelte den Kopf. „Nicht vor dem Kind. Es lief gut.“, sie grinste ihn höhnisch an. „Hast du etwas anderes erwartet?“

Kira trat vor, zog seine schwarze Jacke aus und legte sie Denzel um, denn dieser hatte zu zittern begonnen. Kira richtete seine Stimme an Jenova: „Was habt ihr mit ihm vor?“ Jenova ignorierte ihn und ging zu Kai, sie flüsterte ihm etwas zu, dieser nickte und verschwand um die nächste Ecke.

Denzel blickte Jenova an. „Halte dich an unsere Abmachung.“ Jenova lächelte ihm zu. „Was könntest du schon ausrichten, selbst wenn nicht?“ Denzel ballte die Fäuste und biss sich auf die Unterlippe. Warum war er nur so blöd gewesen und mitgegangen? „Keine Angst. Ich halte meine Versprechen.“

In diesem Moment kam Kai zurück, im Arm hielt er ein Mädchen. „Marlene!“ Denzel rannte zu ihr, sie war bewusstlos.

„Kira, du bringst sie zurück.“, befahl Jenova. Er deutete eine Verbeugung an und nahm Kai das Mädchen ab.

Wortlos ging er ein paar Schritte, dann verschwand er so plötzlich als hätte er sich in Luft aufgelöst. Jenova drehte sich zu Denzel um. „Zufrieden?“ Er zögerte einen Moment, dann nickte er. „Das ist ja wunderbar.“ Jenova streckte Sekai ihre Hand hin, dieser zog sein Schwert und reichte es ihr.

Jenova grinste Denzel an und kniete sich vor ihn. „Gib mir deine Hand.“ Zögerlich gehorchte er, dann zuckte er zusammen, als sie ihm mit der Klinge über die Handfläche fuhr.

Er zog seine blutende Hand augenblicklich weg und drückte sie an sich. „Stell dich nicht so an.“ Jenova tat dasselbe bei sich, dann nahm sie Denzels verletzte Hand und drückte sie gegen die ihre.

Denzel schrie auf und wollte seine Hand wegziehen, als Jenovas Blut in seinen Körper eindrang, doch sie ließ ihn nicht los. Denzel ging in die Knie, er zuckte und von seinem Arm ausgehend, breitete sich ein kibbelnder Schmerz in seinem ganzen Körper aus.

Jenova sah aus, als erginge es ihr nicht viel besser, doch schien sie damit besser fertig zu werden als Denzel.

Nach ungefähr einer Minute zog Jenova ihre Hand weg und ließ sich schwer atmend nach hinten auf den Rücken fallen, der Junge hatte bereits das Bewusstsein verloren.

Jenova schloss die Augen, in ihrem Kopf hörte sie eine Stimme: „Du bist wohl doch nicht unbesiegbar?!“ Es war Ragna. Jenova war außer sich. „Du bist doch schuld! Hättest du mich nicht behindert, wäre Cloud nie soweit gekommen und ich nicht so geschwächt!“ „Ich werde es wieder tun.“ „Dann wirst du sterben.“ „Aber du mit mir…“ Ragnas Stimme verblasste.

Jenova schlug die Augen auf, über sie gebeugt stand Sekai. „Ist mit euch alles in Ordnung?“

Sie setzte sich auf und nickte, doch ihr Gesicht verriet, dass mit ihr etwas nicht stimmte.

Jenova schüttelte sich und danach sah sie wieder aus wie immer. Sekai war beruhigt und ging zu Denzel, dessen bewusstloser Körper zuckte.

„Nicht mehr lange…“, sagte Sekai zu Jenova, diese setzte wieder ihr dämonisches Lächeln auf.
 

***
 

Cloud und Tifa waren wieder zu Hause. Sie waren auf Clouds Motorrad hergefahren und hatten unterwegs vereinbart niemandem etwas von Clouds “tot“ zu erzählen.

Drinnen angekommen sagte Tifa: „Lass uns noch nach Denzel sehen und dann ins Bett gehen. Ich bin hundemüde.“ Cloud nickte, auch er wollte nur ins Bett.

Sie gingen Hände haltend nach oben und öffneten leise Denzels Tür. Der Raum war lehr…

„Ob er wohl im Bad ist?“, fragte Cloud, doch das war ebenfalls lehr.

„In Marlenes Zimmer kann er eigentlich auch nicht sein, die kommt ja erst morgen wieder…“

Doch hörten sie just in diesem Moment ein Geräusch aus ihrem Zimmer. Beide blickten sich an, es hatte sich angehört, wie ein Fenster, das geöffnet wurde.

Zusammen gingen sie zur Tür und Cloud öffnete sie.

Ein Mann sprang gerade vom Fensterbrett und legte Marlene auf ihr Bett. Er hatte silberweißes Haar. Cloud lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter, er musste an das denken, was Rufus ihm erzählt hatte:

„Sie war nicht alleine, es waren drei Männer mit ihr hier. Alle drei hatten silberweißes Haar.“

Während Cloud noch etwas unentschlossen in der Tür stand, war Tifa bereits zum Angriff übergegangen. Sie sprang mit einem großen Satz über Marlenes Bett und stieß den überraschten Mann hart gegen die Wand.

Sie schlug auf ihn ein, hielt dann aber plötzlich inne.

Er hatte nicht angegriffen, sich nicht gewehrt, nicht einmal verteidigt. Und so ging er stöhnend in die Knie, Tifa packte ihn am Kragen und zog ihn wieder hoch.

„Wer bist du? Was willst du?“ Der Mann schien kurz davor zu sein, dass Bewusstsein zu verlieren, Tifa hatte ein wenig übertrieben.

„Ich… es tut mir leid…“, dann sackte er in sich zusammen. Tifa ließ ihn zu Boden sinken. „Was ist das den für einer?“, sie drehte sich um. Cloud hatte sich über Marlene gebeugt. „Sie ist in Ordnung.“ „Gott sei Dank…“, dann deutete sie auf den Bewusstlosen am Boden. „Was machen wir mit ihm?“

Cloud kratzte sich am Kopf. „Nehmen wir ihn erstmal mit nach unten…“

Gesagt, getan. Cloud legte sich seinen Arm um die Schulter und schleifte ihn nach unten. Dort angekommen setzte er den Fremden auf einen Küchenstuhl, dann sah er sich suchend in der Küche um.

„Was suchst du?“, fragte seine Freundin. „Wir sollten auf Nummersicher gehen… Haben wir ein Seil oder so was?“
 

Als der Mann erwachte fand er sich an einen Stuhl gefesselt. Cloud saß vor ihm, Tifa war schon ins Bett gegangen. Cloud blickte ihm in die Augen.

Er hoffe inständig, dass der Mann sein Wissen freiwillig preisgeben würde, er hatte kein Interesse ihn daran zu zwingen, obwohl er durchaus dazu bereit war. Er wollte Antworten.

Cloud fiel auf, dass die Bezeichnung “Mann“ nicht ganz zutreffend war. Junge passte eher, er war maximal 18, wahrscheinlich sogar jünger.

„Wie heißt du?“, Cloud hatte beschlossen erstmal mit banalen Fragen zu beginnen.

„Kira…“, er zerrte an seinen Fesseln, er wirkte jetzt schon eingeschüchtert.

„Nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich habe nichts Gemeines mit dir vor.“, sagte Cloud, um ihn zu beruhigen. „Solange du meine Fragen beantwortest.“, fügte er ehrlicher weiße hinzu. [19]

Kira ließ den Kopf hängen. „Dann leg mal los… Ich werde dir beantworten, was mir möglich ist…und was ich mit meinem Gewissen vereinbaren kann.“ Cloud fand, dass das doch, für den Anfang, schon mal ganz viel versprechend klang, er lehnte sich zurück und begann das Verhör.

„Was habt ihr mit Marlene gemacht?“, fragte Cloud. Kira blickte zur Decke. „Wir haben sie auf dem Weg zu ihrer Freundin abgefangen…

„Warum?“ „Wir wollten über sie an Denzel herankommen.“ Cloud blickte ihn finster an. „Also habt ihr Denzel entführt?“ Kira nickte. „Jenova hat ihn geholt, nachdem sie dich besiegt hatte… Warum lebst du überhaupt noch?“, fragte er verwundert. Cloud sah ihn mit einem vernichtenden Blick an. „Schon gut. Ich hab nicht gefragt…“, da viel Cloud etwas auf:

„Warum hat Marlenes Freundin sich eigentlich nicht gemeldet und uns gesagt, dass sie nie bei ihr angekommen ist?“ „Jenova hat bei ihr angerufen und sich als Tifa ausgegeben.“

„Und was habt ihr mit Denzel vor? Wo ist euer Versteck?“ Kira zögerte, er wollte seine Kameraden nicht verraten, doch er schluckte und antwortete: „Ich weiß nicht, was Jenova von ihm will, doch ich denke nicht, dass sie ihn töten will...“ Cloud beruhigte sich etwas, aber am liebsten wäre er sofort zu Denzels Rettung geeilt, doch konnte er sich kaum noch auf den Beinen halten, er würde keine Chance haben irgendetwas zu bewirken, geschweige denn ihn zu beschützen.

„Wir sind in der verlorenen Stadt…“, erklärte Kira weiter.

Da hätte ich eigentlich auch von selber draufkommen können... dachte Cloud,

„Dann erzähl mir doch mal, was Jenova plant. Hat das irgendetwas mit Geostigma zutun?“ „Ich weiß es nicht.“, Cloud blicke ihm misstrauisch an. „Ich weiß es wirklich nicht… es gibt vieles, was sie uns nicht erzählt…“

Cloud lehnte sich stöhnend in Stuhl zurück, er glaubte Kira. Da erinnerte er sich, dass er den Namen Kira schon einmal im Zusammenhang mit Yuuhi gehört hatte.

„Seit wann kennst du Jenova?“ „Erst seit ein paar Tagen…“, er blickte zu Boden. „Zumindest glaube ich das…“ Cloud sah ihn fragend an. Kira legte den Kopf in den Nacken. „Ich erinnere mich nur an die letzten fünf Jahre meines Lebens, und die würde ich am Liebsten auch noch vergessen…“

„Und du hast wirklich keine Ahnung was davor passiert ist?“ Kira schüttelte deprimiert den Kopf. Cloud hätte sich ohrfeigen können, er hatte Mitleid mit seinem Gefangenen. Plötzlich kam Cloud eine Idee.

„Warte hier auf mich.“ „Was bleibt mir auch anderes übrig?“

Cloud ging hinaus und kam kurz darauf mit dem Sphäroiden zurück. „Vielleicht hilft das deinem Gedächtnis auf die Sprünge.“
 

Kira erstarrte, er sah ein kleines Mädchen am Strand, das eine Frau fragte ob sie einen Jungen, Kira, im Krankenhaus besuchen gehen würden.

Plötzlich wurde Kira von Erinnerungen durchzuckt. Er sah sich, mit Ragna am Strand spielen. Das Feuer, wie er sie aus der Gefahrenzone zog und wie es ihn dabei selbst an Arm und Rücken erwischte.

Auch sah er wie Ragna von Männern verfolgt wurde, er wollte ihr folgen, doch packte einer der Männer ihn und sagte sie würden ihn auch mitnehmen.
 

Kira fand in die Gegenwart zurück, eine einzelne Träne lief ihm über die Wange.

„Erinnerst du dich wieder?“, fragte Cloud. Kira nickte schwach. „Sie, also Ragna, ist eine Sandkastenfreundin von mir gewesen… wir haben oft zusammen gespielt.

An dem Tag, an dem sie von diesen Shinra Leuten entführt wurde… sie haben mich auch mitgenommen, und zu dem gemacht, was jetzt vor dir sitzt…“, er ließ den Kopf hängen und schwieg.

Cloud ging hinter ihn und öffnete den Knoten des Seils, dass Kira gefangen hielt.

Es fiel zu Boden und gab ihn frei, überrascht rieb Kira sich die schmerzenden Handgelenke, er blieb sitzen und sah Cloud fragend an.

Dieser zuckte mit den Schultern. „Es mag zwar leichsinnig sein, doch ich glaube nicht, dass du eine Gefahr darstellst…“

Kiras Magen gab ein lautes Knurren von sich, sein Besitzer lief rot an und blickte beschämt zu Boden.

Cloud lachte und klopfte Kira auf die Schulter. „Hunger? Hier!“, er nahm ein Brötchen aus einem Korb neben der Spüle und warf es ihm zu.

Irgendwie war der junge, vielleicht etwas schüchterne, Mann Cloud sympathisch.

Kira fing das Brötchen auf und wollte etwas sagen, doch Cloud winkte ab.

„Du kannst den Rest der Nacht hier bleiben.“, er sah auf die Uhr, es war halb vier.

„Aber!“, Cloud bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust. „Morgen begleitest du mich zu eurem Versteck, und, ich warne dich, wenn Denzel etwas passiert ist…“, er brachte den Satz nicht zu Ende, doch Kira verstand ihn auch so.

Cloud begleitete Kira zum Sofa in der Stube und sagte ihm, er könne dort schlafen, das Kissen und die Decke von Tifa lagen noch da. „Ich verdiene soviel Freundlichkeit nicht…“, sagte Kira. Cloud drehte sich um und ließ Kira allein mit seinem Brötchen zurück.
 

Cloud ging müde und am Ende seiner Kräfte in sein Schlafzimmer, er legte sich, so wie er war, neben Tifa ins Bett und deckte sich zu. „Uh… Cloud…“, Tifa regte sich und drehte sich zu ihm um, doch dieser war bereits tief und fest entschlummert.
 

***
 

In einem Meer aus Blumen saßen ein Mann und eine Frau Rücken an Rücken, sie unterhielten sich:

„Glaubt du, das er es schaffen kann?“, fragte der Mann, die Frau blickte zum Himmel und sagte: „Natürlich. Ich glaube an ihn. Außerdem,“, sie drehte sich um und zwinkerte dem Mann zu. „glaubst du wirklich, ich würde ihn ohne meine Unterstützung ziehen lassen?“ Er drehte sich ebenfalls um und lächelte ihr zu.

„Das ist warum ich dich so liebe.“ Der Mann beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. „Man kann sich immer auf dich verlassen, Aerith.“
 

***
 

Cloud fühlte sich unheimlich leicht, er fühlte sich, als würde er schweben. Eine sanfte Brise wehte um ihn herum. Cloud öffnete die Augen.

Er flog! Er flog über einem gigantischen See, an dessen Rand Berge standen, die bis hoch in den Himmel reichten und grüne Wälder erstreckten sich über das Land, soweit das Auge reichte. Cloud fühlte sich unheimlich entspannt, er ließ sich sinken, bis er knapp über dem Wasser dahin flog.

Er betrachtete seine Spiegelung auf der Wasseroberfläche. Und wäre fast aus der Luft gefallen.

Er hatte Flügel. Je eine schneeweiße Schwinge links und rechts…

Cloud hielt an und schwebte nun senkrecht über dem Wasser, zum ersten Mal schlug er bewusst mit seinen Flügeln…

„Cloud?! Cloud?! Cloud?! Cloud?! Cloud?! Cloud?! Cloud?!....“

Eine Stimme hallte durch die Landschaft. Cloud drehte sich suchend um die eigene Achse. Niemand war zusehen… Wieder rief jemand nach ihm, die Landschaft um ihn herum begann sich aufzulösen.
 

Cloud schlug die Augen auf, er lag in seinem Bett. Neben ihn stand Tifa. „Bist du endlich wach?“ Er drehte sich zu ihr um und gähnte. „Was ist denn?“ Tifa stemmte die Hände in die Hüfte und sah Cloud böse an. „In unserer Küche sitz der Typ von Gestern und behauptet, dass du ihm erlaubt hast hier zu bleiben.“

Cloud war schneller aus dem Bett, als jemals zuvor. Er hatte Kira ganz vergessen…

„Tifa, das geht schon klar. Kira ist in Ordnung…“, er erzählte Tifa, was er beim Gespräch mit Kira am gestrigen Abend herausgefunden hatte.

Tifa schwieg und hörte ihn bis zu Ende an, dann sagte sie: „Es wäre besser für euch, wenn ihr Denzel heil zurück bringt. Und jetzt lasst uns erst Mal frühstücken…“
 

Ein paar Minuten später saßen alle am Frühstückstisch.

Marlene, die sich an nichts erinnerte und der sie erzählt hatten, dass sie hingefallen war und sich den Kopf gestoßen hatte. Kira, der peinlich berührt war, von soviel Freundlichkeit (Marlene hatten sie erzählt, dass er ein Freund von Tifa und Cloud sei, sie schien aber nicht ganz überzeugt). Shelke, die sich wunderte, was alles ohne ihr wissen passiert war… (Sie war inzwischen von den anderen informiert worden). Und natürlich Cloud und Tifa.

Marlene blickte in die Runde und fragte: „Wo ist Denzel?“, die Stimmung war gedrückt. Cloud überlegte was er ihr sagen sollte, er entschied sich für die Wahrheit.

Marlene ließ ihr Messer fallen, es landete mit einem lauten Scheppern auf dem Boden. Sie zitterte. „Entführt?! Was… wann… wie…“, sie stotterte, doch bekam sie keinen ganzen Satz zusammen.

Tifa lächelte Marlene aufmunternd an. „Wir kriegen das schon wieder hin…“ Cloud drohte Tifa mit dem Zeigefinger. „Wir? Du bleibst hier!“ Sie wollte protestieren, doch ihr Freund ließ es nicht zu. „Du bist schwanger. Du hast schon soviel durchgemacht in den letzten paar Tagen, ich will dich und das Kind nicht gefährden…“, er blickte sie so liebevoll an, dass Tifa klein bei gab, doch sie fügte noch etwas hinzu: „Dann ruf wenigstens ein paar unserer Freunde an, lass dir helfen. Alter Sturschädel!“

Kira schluckte den letzten Bissen von seinem Brötchen hinunter. „Ich begleite dich, Cloud. Sollte ich ja sowieso… Vielleicht kann ich so, wenigstens ein bisschen, wieder gutmachen…“
 

Während Tifa nach dem Frühstück zusammen mit Marlene und Shelke den Tisch abdeckte, ging Cloud zum Telefon. Er nahm den Hörer von der Ladestation und sah ihn zögerlich an, dann wählte er Vincents Nummer.

„Hallo, Vincent?“

„Ja?“, meldete dieser sich auf der anderen Seite. „Hier ist Cloud… um es kurz zu machen. Ich brauche deine Hilfe…“ „Für was?“

Cloud erzählte ihm die ganze Geschichte. Vincent schwieg. „Was ist jetzt?“ Immer noch Stille, dann sagte Vincent: „Klingt als bräuchtest du die Hilfe von Chaos.“ Clouds Schweigen deutete Vincent als ja. „Dann kann ich dir nicht weiter helfen…“ Es piepte. Vincent hatte aufgelegt.

Cloud starrte verwirrt auf den Hörer, was war in letzter Zeit nur los?
 

[18] Ich möchte klarstellen, dass Phönixfedern keine Toten wiederauferstehen lassen. Sie unterstützen lediglich die Reanimation… wenn es nicht schon zu spät ist.
 

[19] Ich hoffe auch, dass er redet, das Letzte was ich beschreiben will ist eine Folterszene…

(das mit Cloud war schon schwer genug… mir tat das richtig weh…)
 

sooooooo.... puh ich hoffe das Kapitel war okay... bald kommt das nächste^^

Infiziert

Soooooo und weiter gehts^^ Diesmal gehts um Denzel............ und...
 

Cloud telefonierte noch mit Yuffi, diese regte sich ziemlich auf: „Warum habt ihr mich nicht früher informiert?“, sie schwieg einen Moment. „Ich kann nicht…“

„Warum?“, Cloud war überrascht, Yuffi ließ sich einen guten Kampf doch nie entgehen.

„Ich hab mich beim Training verletzt und kann gerade nicht kämpfen… zu meinem größten bedauern…“ „OK, Yuffi. Trotzdem Danke. Bis bald, Tschüss.“

Das war nicht gut. Vincent hatte einfach aufgelegt, Yuffi war verletzt, Barret am anderen Ende der Welt, Cid ging nicht ans Telefon und RedXIII hatte nicht mal eins, Cloud hatte auch keine Ahnung wo er stecken könnte.

Deprimiert ging er nach unten und berichtete den anderen von seinem Misserfolg. „Das ist ja klasse… wirklich klasse…“, stöhnte Tifa, sie blickte Cloud an. „Ich sollte vielleicht…“, doch ein Blick von Cloud brachte sie zum Schweigen, sie wechselte das Thema: „Was ist nur mit Vincent los?“ Shelke meldete sich zu Wort: „Hat er euch nichts erzählt?“ „Was erzählt?“, fragten Cloud und Tifa im Chor. Shelke war verwirrt. „Er kann sich nicht mehr verwandeln.“

Stille erfüllte den Raum, niemand sagte ein Wort. Deswegen…, dachte Cloud.

Er schüttelte alle seine Gedanken ab und wandte sich an Kira: „Wir sollten aufbrechen.“

„Gut.“
 

Sie nahmen Clouds Motorrad. Kira setzte sich hinter Cloud und die Fahrt begann. Cloud fragte sich, was sie wohl erwarten würde. Kira lenkte ihn von seinen Gedanken ab, als er ihm durch den Gegenwind etwas zurief: „Verrat mir eins. Ich hab dich zwar schon einmal gefragt, aber, wie hast du den Kampf mit Jenova überlebt?“

Cloud zögerte einen Augenblick, bevor er recht leise antwortete: „Ich habe nicht überlebt. Sie hat mich getötet.“, er spürte hinter sich Kiras Überraschung. „Ehrlich gesagt… ich weiß nicht warum ich noch lebe… oder wie genau ich überlebt habe.“, dann schwieg er. Kira fragte nicht weiter nach, somit war das Thema gegessen.
 

Kurze Zeit später kamen sie in der Verlorenen Stadt an, sie stiegen ab und sahen sich um.

Die Verlorene Stadt war verlassen.

Cloud fluchte. „Wohin könnten sie sein?“, fragte er Kira, dieser zuckte mit den Schultern. „Vielleicht haben sie geahnt, dass du so redselig bist?“ „Kann sein…“, Kira kratzte sich verlegen am Kopf.

„Wir haben damit gerechnet.“, aus dem Schatten trat Sekai hervor. „Du warst nie wirklich einer von uns.“ „Sekai…“, Kira wirkte ruhig und gefasst.

Cloud zog sein Schwert, dieses Mal war er vorbereitet. Doch noch jemand trat aus dem Schatten hervor, Cloud gefror das Blut in den Adern.

„Hallo, Cloud.“, sagte dieser voller Verachtung in der Stimme.

Dieses gemeine Lächeln im Gesicht, die schwarze Kleidung, die weißen Haare, die katzenhaften, grünlichen Augen, doch das war, es konnte einfach nicht sein.

Das kann nicht sein…, das kann einfach nicht sein… Doch Cloud sprach das unfassbare aus: „Denzel?“

„Du hast mich erkannt? Bemerkenswert.“, er lächelte dämonisch. Ich kann nicht, ich kann doch nicht…

Kira trat einen Schritt nach vorn und sagte zu Cloud: „Ich nehme Denzel… du kümmerst dich um Sekai.“ Cloud war Kira dankbar, er hätte es nicht über sich gebracht gegen Denzel zu kämpfen. „Ich werde mein Bestes geben ihn wieder zur Vernunft zu bringen… Vielleicht ist es noch nicht zu spät…“ Cloud nickte. „Auf geht’s.“
 

Denzel zog sein Schwert, sein Lächeln war ungetrübt. Kiras Finger zucken ebenfalls in Richtung seines Schwertgriffs, doch er riss sich zusammen. Es musste eine andere Lösung geben.

„Glaubst du, du kannst mich ohne deine Waffe zu ziehen besiegen?“, Denzel lachte kalt auf. „Kann mir auch egal sein…“ Denzel sprang nach vorn und griff an. Kira wich ihm geschickt aus, doch Denzel war schnell, er hieb von oben auf ihn ein. Kira entkam seinem Angriff nur knapp, Denzels Klinge streifte seinen Arm. Kira machte einen Satz zur Seite, rollte sich über die Schulter ab und landete im Stehen. Er besah sich die Schnittwunde an seinem Oberarm, es war nur ein Kratzer.

Denzel ließ ihm keine Pause, sein Schwert sauste schon wieder auf ihn nieder. Kira hatte keine Zeit mehr auszuweichen. Er hob abwehrend den Arm…
 

Cloud bekam nichts von Kiras Kampf mit, er konzentrierte sich auf Sekai. Dieser zog zwei Schwerter und ging in Kampfstellung. Cloud sprintete nach vorn und ließ sein Schwert von der Seite auf seinen Gegner zusausen. Sekai blockte seinen Schlag ohne Probleme mit einem seiner Katanas und ließ das andere von oben auf Clouds Schulter niederfahren. Dieser machte einen Salto rückwärts und teilte sein Schwert, jetzt war es zwei gegen zwei.

„Interessante Waffe.“, Sekai war offensichtlich beeindruckt. „Aber das wird dir nichts nützen.“ Er lief in atemberaubendem Tempo auf Cloud zu und griff ihn gleichzeitig von links und von rechts an. Cloud blockte geschickt. Sein Gegner lächelte und sprang hoch und trat Cloud mit voller Wucht gegen das Kinn. Dieser überschlug sich und schlug mit einem lauten Knacken gegen einen Baum…
 

Kira riss in letzter Sekunde den Arm hoch, er fing Denzels Angriff ab, mit bloßen Händen.

Er spürte, wie warmes Blut seinen Arm herab lief. Kira hielt Denzels Klinge in der linken Hand, sie hatte ihm tief ins Fleisch geschnitten.

Denzel war erstarrt, er hatte nicht damit gerechnet. Kira nutzte seine Verwirrung und packte das Schwert mit der rechten, er spürte kaum, wie die Klinge ihm in die Finger schnitt. Mit einem Ruck entriss er Denzel das Schwert und warf es weg. Bevor sein Gegner reagieren konnte schlug Kira ihm mit aller Kraft in die Magengrube.

Denzel stöhnte und klappe in sich zusammen. Kira setzte sich hin und besah seine Hände, er war positiv überrascht, dass seine linke überhaupt noch dran war. Er schleppte sich zu Cloud Motorrad und wühlte, mit der weniger mitgenommenen Hand, in der Satteltasche, schnell fand er, wonach er suchte. Eine Vita- Materia.
 

Cloud richtete sich stöhnend auf, sein Kinn fühlte sich taub an, schien aber weitgehend unverletzt. Er zog einen fingerlangen Splitter aus seinem Arm, ein Ast des Baumes war zerbrochen.

Sekai ließ Cloud keine Zeit, wieder griff er an. Cloud hob ein Schwert und konzentrierte sich, es begann bläulich zu leuchten. Er ließ es auf den Boden niedersausen, dieser explodierte.

Sekai wurde von der Druckwelle erwischt und eines seiner Schwerter flog ihm aus der Hand.

Cloud nutzte seine Chance und griff an, er erwischte den überraschten Sekai oberhalb der Hüfte. Dieser zuckte zusammen und fiel nach hinten, auf den Rücken, mühsam richtete er sich auf. Er kam zitternd wieder auf die Beine, eine Hand auf die tiefe Wunde gepresst.

Sekai warf Cloud ein paar Flüche an den Kopf, dann machte er einige Schritte nach hinten, bis an den Rand des Sees. Ohne ein weiteres Wort ließ er sich fallen und verschwand in den Fluten.

Cloud war überrascht, von diesem verhalten. Kira kam zu ihm und erklärte: „Er ist zu stolz, um zuzulassen, dass du ihm den Gnadenstoß gibst…“

Cloud blickte auf Kiras Hände. „Was ist passiert?“, er hatte von seinem Kampf nichts mitbekommen. „Es geht schon…“ Kiras Hände sahen übel aus, eine Materia konnte zwar den Heilungsprozess unterstützen, doch Wunder bewirken konnte sie nicht. Die tiefe Wunde in seiner linken Hand hatte sich war geschlossen, doch sah sie immer noch übel und schmerzhaft aus. Seine Finger zuckten. „Ich glaube nicht, dass ich sie je wieder richtig benutzten kann. Denzel scheint einen Nerv erwischt zu haben…“ Cloud schwieg einen Moment, er war überrascht, wie locker Kira das zu nehmen schien, dann fragte er: „Was ist mit Denzel?“

Kira blickte über Clouds Schulter hinweg. „Ich habe ihn nur K.O. geschlagen. Jetzt müssen wir sehen, wie wir ihn wieder zur Vernunft kriegen.“

Beide gingen hinüber zu Denzel und knieten sich vor ihn. Cloud sah zu ihm hinunter.

Was soll ich nur tun? Du kannst es, Cloud. Glaube an dich…

Es war ihre Stimme, die ihm Mut machte… Cloud wandte sich an Kira: „Wie hat Jenova ihn… infiziert?“

Kira überlegte kurz. „Ich war nicht dabei, doch ich denke, dass sie ihr Blut mit seinem vermischt hat. Ein Wunder, dass er das überlebt hat…“ „Kann man die Verwandlung rückgängig machen?“, fragte Cloud hoffnungsvoll. Kira zuckte mit den Schultern: „Möglich, vor allem weil es bei ihm noch nicht lange her ist, aber ich wüsste nicht wie…“

Cloud kam eine Idee, sie war wahnwitzig, wahrscheinlich auch unmöglich…

„Ich hab vielleicht eine Idee.“ „Lass hören…“ „Wenn wir Denzel reines, normales Blut geben, könne das ihn zurückverwandeln?“

Der Zweifel stand Kira offen ins Gesicht geschrieben. „Das würde auch von Jenovas umgewandelt werden…“ Cloud ließ den Kopf hängen. Er musste einen Weg geben.

„Ich versuche er trotzdem!“, sagte Cloud trotzig, mit seiner Hand führ er über die Klinge seines Schwertes. Kira packte ihn an der Schulter. „Das kannst nicht machen! Wenn du das machst, bekommst du auch etwas von seinem Blut ab! Wir wissen nicht, was dann passiert!“ Cloud ignorierte ihn und stieß ihn weg, er wollte es versuchen. Er schnitt Denzel eine kleine Wunde in den Arm und drückte seine Hand darauf, bevor Kira etwas unternehmen konnte.

Schmerz. Cloud fühlte nichts anderes mehr, die Welt um ihn herum verschwamm und wurde dunkel…
 

Kira schlug die Hände vor die Stirn, als Cloud ohnmächtig zusammenbrach. „Idiot!“, Kira hätte Cloud am liebsten eine runter gehauen, doch hätte dieser es ja eh nicht gespürt.

Kira ließ die beiden einfach an Ort und Stelle liegen, was konnte schon tun? Er durchsuchte Clouds Hosentaschen, bis er fand, wonach er suchte. Clouds Handy. Kira klappe es auf und durchsah das Nummernverzeichnis. Er wählte Tifas Nummer, sie hatten versprochen anzurufen.
 

***
 

Tifa hatte sich gerade erst von Cloud und Kira verabschiedet, da lief sie schon unruhig auf und ab. Shelke saß gelangweilt auf dem Sofa und folgte ihr mit den Augen, hinter ihr saß Marlene, die sich Sorgen um Denzel machte.

„Jetzt bleib doch mal ruhig stehen! Du machst mich ganz wahnsinnig!“, fauchte Marlene Tifa an. Diese setzte sich auf einen Stuhl und begann vor und zurück zu wippen.

„Beruhig dich doch, sie sind erst fünf Minuten weg…“, meinte Shelke zu Tifa. „Ich versuche es doch, aber ich kann einfach nicht nur hier Rumsitzen.“ „Dann lass uns doch was unternehmen…“, Shelke stand auf und ging zum Stubenschrank, sie öffnete die Tür und kniete sich hin. Tifa und Marlene beobachteten wie sie mehrere Fächer durchwühlte und dann schließlich mit einem Pappkarton in der Hand zurückkam.

„Lasst uns was spielen!“, sie knallte vor Tifa und Marlene eine “Hundert- Spiele- Sammlung“ auf den Tisch.
 

Kurze Zeit später saßen die drei um den Tisch und spielen “Mensch- ärgere- dich- nicht“, sie hatten es geschafft sich abzulenken.

Es klopfte. „Wer kann das sein? Cloud wollte anrufen…“, Tifa stand auf und ging zur Tür, sie hörte Marlene jubeln: „Eine Sechs! Juhu!“

Tifa öffnete die Tür, es war ein Mädchen aus der Nachbarschaft. „Hallo, was willst du?“, fragt Tifa freundlich. „Ich soll hier etwas abgeben…für eine gewisse Tifa“, sie drückte ihr ein kleines Packet in die Hand und rannte davon.

Tifa blickte ihr verwirrt nach und ging dann wieder nach drinnen. Sie nahm das Paket mit in die Küche und öffnete es.

In dem Packet lag ein Ring, viel zu klein für das Päckchen. Tifa erkannte den Ring, wie von selbst wanderte ihre rechte Hand an die Finger der linken, ihr Ring war noch da. Der aus dem Packet musste Denzel gehören.

Tifa nahm ihn heraus und betrachtete ihn. Er war blutverschmiert. Tifas Herz setzte einen Schlag aus.

Sie sah noch einmal in das Päckchen, unter einem Stück Papier lag ein Foto, mit der Bildseite nach unten. Langsam drehte sie es um. Zusehen war Denzel, der ohnmächtig auf dem Boden lag. Am Rand des Bildes stand etwas geschrieben.
 

Komm zur Shinra- Villa. Allein. (Wenn du ihn lebend wieder sehen willst)
 

Tifa war wie erstarrt. Sie schluckte und ging zurück zu den anderen. „Wo warst du?“, fragte Marlene. „Ich habe eine Lieferung bekommen… und“, sie blickte in die Runde. „ich muss noch mal weg… Ich weiß nicht wann ich zurückkomme… bis nachher.“ Weg war sie.

Shelke sprang auf und lief ihr nach, sie rief Marlene nur noch zu: „Bleib hier und warte auf den Anruf von Cloud! Ich hab mein Handy mit.“, dann war sie auch aus der Tür. Marlene blieb verdutzt zurück.
 

Shelke sah sich um, als sie vor der Tür stand, sie entdeckte Tifa, die gerade um die nächste Ecke verschwant. Leise folgte Shelke ihr. Tifa war zu ihrem Auto gegangen, sie stieg ein und fuhr los. Shelke fluchte und sprang von hinten auf den Kastenwagen auf, als er an ihr vorbei raste.

Schnell wurde ihr klar, wo es hingehen sollte.

Vor der Shinra- Villa wurde Tifa bereits erwartet. Jenova saß auf der Treppe vor dem Gebäude. Sie erhob sich, als Tifa aus dem Wagen stieg. Shelke versteckte sich immer noch an der Rückseite des Autos, gespannt beobachtete sie was passierte.

Tifa trat auf Jenova zu, sie bemühte sich selbstsicher zu klingen. „Wo ist Denzel? Bring ihn auf der Stelle her, oder…“ „Oder… was?“, Jenova lächelte höhnisch und ging auf Tifa zu, kurz vor ihr blieb sie stehen. „Er ist nicht hier. Was hast du denn erwartet?“, sie lachte. Tifa lief es kalt den Rücken hinunter. Wie konnte sie nur so dumm gewesen sein? Sie versuchte einen Schritt nach hinten zu machen, irgendwie zum Auto zu kommen, nur weg hier.

Doch Jenova packte sie am Handgelenk, bevor sie auch nur eine Bewegung machen konnte.

Sie war ihr in die Falle getappt, wie eine Fliege ins Netz der Spinne.

„Nicht so schnell.“ Jenova hielt ihr Opfer fest im Griff, mit einem starken Ruck riss sie es zu sich und ihr Knie grub sich tief in Tifas Magengrube. Diese schrie auf und ging zu Boden. Jenova ließ sie liegen und stieg, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, über sie hinweg. Tifas Schrei war nicht das einzige was Jenovas Ohren vernommen hatten, noch jemand hatte aufgeschrieen.

Hinter dem Kastenwagen entdeckte sie Shelke. „Ist sie also doch nicht alleine hergekommen.“ Die Ertappte machte einen Schritt rückwärts, sie wusste nicht, wie sie reagieren sollte.

Shelke wünschte sich im Moment nichts sehnlicher als eine Waffe, etwas mit dem sie sich verteidigen konnte.

Jenova machte einen Schritt auf sie zu und packte sie am Kragen, dann beugte sie sich vor, bis sich ihre Lippen direkt neben Shelkes Ohr befanden. Dann flüsterte sie: „Du kannst gehen. Berichte deinen Freunden, von dem, was du hier gesehen hast.“ Jenova schleifte die völlig perplexe Shelke zur Fahrertür, öffnete diese und setzte sie vors Steuer.

„Na los, fahr, oder willst du doch schon sterben.“ Shelke sah auf die am Boden liegende Tifa, Jenova folgte ihrem Blick, sie ging zu der Ohnmächtigen und zog sie an den Haaren hoch. Ihre Hände umschlossen Tifas Kehle, Jenova sah noch einmal zu Shelke hinauf. Diese startete den Motor und fuhr mit einem äußerst unguten Gefühl zurück zum [siebten Himmel].
 

Dort angekommen setzte sie sich wie betäubt zu Marlene in die Stube. „Was ist?“, fragte diese. Shelke schwieg, wie hätte sie ihr auch davon erzählen können? „Wo ist Tifa?“ „Ich weiß es nicht…“ In diesem Moment klingelte das Telefon.

Shelke erhob sich und nahm den Hörer ab. „Strife Courier- Service, was kann ich für sie tun?“ Am anderen Ende der Leitung war Kira. „Ich bin’s. Wir haben Denzel.“ Shelke viel ein Stein vom Herzen, wenn auch nur ein kleiner.

„Wie geht’s ihm?“ „Das ist das Problem… na ja… wir werden sehen…“ Shelke kniff die Augen zusammen. „Was heißt das?“ „Später. Es kann noch eine Weile dauern, bis wir zurückkommen…“ „Das geht nicht!“, regte sie sich auf. „Warum?“, fragte Kira. „Kommt so schnell ihr könnt zurück!“ Shelke legte auf.
 

Kira starrte verwirrt auf Clouds Handy. Was war nur in ihrer Abwesenheit passiert?

Er ging zu Cloud und trat ihm “sachte“ mit dem Fuß in die Seite. Sein Opfer stöhnte und öffnete die Augen. „Was ist… passiert?“ „Steh auf! Wir müssen zurück. Irgendetwas stimmt da nicht…“

Cloud setzte sich auf, sein Kopf fühlte sich merkwürdig taub an. Vorsichtig drehte er sich zu Denzel um, und ein ganzer Berg fiel von seinem Herzen.

Denzels Haar war braun… Es war NORMAL! Cloud blickte zu Kira, der Denzels Veränderung ebenfalls bemerkt hatte.

Er blickte zu Cloud. „Ich weiß nicht wie… aber du hast es geschafft.“, sagte er beeindruckt, dann fügte er besorgt hinzu: „Wie geht es dir? Hörst du Stimmen? Bist du in deinem Körper alleine, oder fühlst du etwas Fremdes? Hast du das Gefühl, dass du… das dein freier Wille eingeschränkt ist?“ Cloud überlegte einen Moment, er durchforschte sein Innerstes, dann schüttelte er den Kopf. „Ich bin in Ordnung.“

Er log. Tief in seinem Inneren war etwas, etwas Fremdes…
 

Was für ein fieses ende für das Kapitel hehehee....

Auf zum letzten! Kapitel. Die finale Schlacht… all meine kranken Ideen werden hier ihr Ende finden… schade irgendwie…^^ so früh schon......

Ragnarök

Sooooo das "letzte" Kapitel!!! (Epilog und Bonus Kapi folgen noch ;D)

Jetzt wird das "Schicksal der Götter" entschieden:
 

Cloud setzte sich ans Steuer seines Motorrades, hinter ihm nahm Kira platz, dieser setzte den immer noch bewusstlosen Denzel vor sich. Sie fuhren zurück.

Unterwegs erwachte Denzel, er stöhnte und hielt sich den Kopf, dann bemerkte er, dass er hinter Cloud auf dessen Motorrad saß. „Was…?“, er war verwirrt. „Alles in Ordnung.“, hörte er eine Stimme hinter sich sagen. Er drehte sich um. Von seiner Reaktion, wäre Cloud beinahe mit der schweren Maschine ins Schleudern gekommen.

„Was macht der denn hier?!“, Denzel hatte Kira wieder erkannt. Dieser versuchte zu lächeln. „Ich…“, setzte er an, doch Cloud kam ihm zuvor: „Er ist mit mir gekommen, um dich zu retten.“ „Aber!“ „Er ist nicht böse. Mehr musst du nicht wissen.“ Denzel schwieg einem Moment, dann fragte er Kira: „Was ist mit Marlene?“ „Ich habe sie zu euch nach Hause gebracht.“ Denzel war beruhigt, nur konnte er sich bei bestem Willen nicht mehr daran erinnern, was passiert war, nachdem Kira mit Marlene verschwunden war. Ist vielleicht auch besser so, dachte er...
 

Vor dem [siebten Himmel] wurden sie bereits von Shelke erwartet. Denzel sprang vom Motorrad, grüße Shelke nur kurz und rannte nach drinnen, um Marlene zu sehen.

Cloud und Kira stiegen ebenfalls ab. „Schön das ihr einigermaßen heil zurück seit…“, wurden sie empfangen, der merkwürdige Unterton in Shelkes Stimme war nicht zu überhören. „Was ist passiert?“ Shelke erzählte Cloud von Tifas überstürztem Aufbrechen und was danach geschehen war. Cloud ballte die Hände zu Fäusten und biss sich auf die Unterlippe. Verdammt! Wie konnte sie, wie konnte ich nur so naiv sein?

„Ich fahre.“, sagte Cloud und schwang sich wieder auf sein Motorrad, Kira packte ihn am Arm. „Das ist doch genau das, was Jenova will!“ Cloud sah Kira tief in die Augen. Sein Entschluss stand fest. Kira stöhnte und meinte: „Aber ich begleite dich.“, dann setzte er sich hinter Cloud. Dieser wollte etwas erwidern, aber Kira war ebenfalls fest entschlossen. Sie verabschiedeten sich von Shelke und dann fuhren sie los…
 

Cloud bretterte in einem atemberaubenden Tempo über die Straßen. Kira rief ihm durch den Fahrtwind zu: „Wenn wir sterben bevor wir ankommen sind, können wir Tifa auch nicht mehr helfen!“ Der Zeiger der Tachoanzeige ging ein wenig nach unten und Kira atmete erleichtert auf. „Beruhige dich Cloud. Wenn du deine Gefühle nicht in den Griff bekommst, hast du nicht den Hauch einer Chance gegen Jenova.“

Cloud hörte die Worte seines neuen Freundes und atmete tief durch, sein Herzschlag wurde wieder etwas langsamer. „Danke…“
 

Cloud stoppte seine Maschine. Sie waren am Ziel.

Die beiden Männer stiegen ab, Cloud nahm ein Schwert aus seinem Motorrad und dann gingen sie die letzten Meter in Richtung Shinra- Villa. Auf der Treppe, die hinauf zum Eingang führte, entdeckten sie Tifa. Sie zitterte und starrte geistesabwesend auf den Boden vor ihr.

Cloud lies alle Vorsicht fallen, steckte seine Waffe weg und rannte zu seiner Freundin. Kira wollte ihn aufhalten, doch es war zu spät. Bei Tifa angekommen, nahm Cloud sie in seine Arme. „Was ist passiert.“ Tifa antwortete nicht, sondern starrte nur weiter vor sich hin. Cloud ließ sie los und blickte in dieselbe Richtung wie Tifa. Auf dem Boden lag ein silberhaariger Mann. „Kai.“, sagte Kira, der zu Cloud und Tifa getreten war. Er kniete sich nieder und fühlte den Puls seines ehemaligen Kameraden. „Tot.“, sagte er knapp.

Cloud nickte nur und wandte sich wieder an Tifa. Ihr Gesichtsausdruck hatte sich verändert. Sie lächelte. Cloud war verwirrt, doch hatte er keine Zeit nachzudenken. Tifa stieß ihn mit einer Hand von sich weg und richtete sich auf.

Cloud stolperte zurück, Kira fing ihn auf und hielt ihn fest. Cloud traute seinen Augen nicht.

In Tifas Hand erschien ein Schwert, sie erhob es und ließ die Klinge auf Cloud herabsausen. Dieser machte gerade noch rechtzeitig einen Schritt zurück, doch es war zu spät. Die Klinge streifte seine Brust und Blut lief aus der langen Schnittwunde über seinen Bauch.

Cloud war wie zur Salzsäule erstarrt. Tifa machte einen Schritt auf ihn zu, packte ihn am Kinn, und flüsterte: „Du bist so naiv, Cloud.“

Dieser erwachte aus seiner Erstarrung und machte einige Schritte rückwärts. Das war nicht Tifas Stimme gewesen.

Sie lächelte dämonisch. Sie breitete einladend die Arme aus und fragte: „Was ist denn Cloud? Plötzlich schüchtern geworden?“ Sie lachte und Cloud hatte das Gefühl Eisklumpen im Magen zu haben. Dann brachen aus Tifas Rücken zwei riesige schwarze Schwingen hervor.

Sie lächelte zufrieden. Ihre Flügel legten sich sanft um sie und als sie sich wieder öffneten stand Jenova vor Cloud.

Kira stand neben ihm, er hatte es schon befürchtet. „Wo ist Tifa?“, wollte er wissen. Jenova sah ihn voller Verachtung an. „Kleiner Verräter.“ Cloud machte einen Schritt auf sie zu, er hatte sein Schwert gezogen. „Wo ist sie?“, wiederholte er Kiras Frage. Sie blickte ihn belustigt an, dann stieß sich vom Erdboden ab, schlug einmal mit ihren Flügeln und landete elegant vor der Eingangstür der Shinra- Villa. Sie öffnete die Tür und verschwand kurz im Inneren, als sie zurückkam, hatte sie Tifa in Schlepptau. Sie hielt sie am Oberarm gepackt und sprang mit ihr zurück zu Cloud und Kira, im Flug ließ sie Tifa fallen. Cloud spurtete nach vorn und fing sie in seinen Armen auf. „Cloud…“, sagte sie schwach, sie schien am Rande der Bewusstlosigkeit. Jenova landete dicht neben Cloud und sagte: „Was hast du jetzt vor, großer Held?“ Cloud machte einen großen Satz nach hinten, er landete neben Kira. Er drückte ihm seine Freundin in die Hand. „Bring sie zurück.“ Kira nahm Tifa vorsichtig in seine Arme. „Pass bloß auf dich auf und bleib am leben. Ich komme zurück.“, dann wandte Kira sich ab, schwang sich mit der halbbewusstlosen Tifa auf Clouds Motorrad und fuhr davon.
 

„Endlich sind wir allein.“, Jenova lächelte verschmitzt und deutete auf Cloud. „Wie hast du nur überlebt? Aber was soll’s, dann töte ich dich halt noch einmal.“ Sie stieß sich vom Boden ab und umrundete einmal den Platz auf dem Cloud stand, dann konzentrierte sie Energie in ihrer Hand und warf eine Reihe von Lichtbällen nach Cloud. Dieser wich ihnen geschickt aus und wünschte sich, dass Jenova endlich wieder landen würde, damit er sie endlich angreifen konnte.

Jenova griff wieder zu ihrem Schwert, sie legte die Flügel an und machte einen Sturzflug, direkt auf Cloud zu. Er hob mit Schwung sein Schwert und konterte mit aller Kraft ihren Angriff. Jenova wurde zurückgeschlagen und machte einen Salto in der Luft, schnell fing sie sich wieder, indem sie ihre Schwingen ausbreitete.

Cloud ärgerte sich. Er konnte nur auf ihren nächsten Angriff warten, solange sie in der Luft war, war sie für ihn unerreichbar.

Jenova ließ eine weitere Angriffsserie auf ihren Feind niederprasseln, danach zog sie sich wieder in den Schutz des Himmels zurück. Cloud fluchte innerlich, wie konnte er sie nur erreichen? In seinem Inneren regte sich etwas, ein merkwürdiges Kribbeln machte sich auf seinem Rücken breit. Bevor er wusste was er tat, stieß er sich vom Boden ab und raste auf Jenova zu.

Diese war überrascht. Noch überraschter war sie, als aus Clouds Schulterblättern riesige weiße Flügel hervorbrachen!
 

„Was…?“, sie war so verwirrt, dass sie Clouds Angriff nicht mehr rechtzeitig abwehren, geschweige denn ausweichen konnte. Seine breite Klinge bohrte sich tief in ihre linke Schulter. Jenova schrie schmerzerfüllt auf. Sie packte sein Schwert mit ihrer linken Hand und hielt es fest, selbst als Cloud es heraus ziehen wollte. Obwohl sie Schmerzen zu haben schien begann sie zu lächeln. Bevor Cloud wusste wie ihm geschah, stieß Jenova ihm ihr Katana in die Schulter. Cloud schnappte laut nach Luft. Jenova drehte das Schwert in der Wunde um hundertachtzig Grad und drückte es nach oben. Cloud schrie auf, als das Schwert aus seiner Schulter austrat, er ließ sein Schwert los und stürzte zu Boden. Zufrieden aber ebenfalls schwer verletzt zog Jenova sich seine Waffe aus der Schulter und ließ sie fallen. Benommen trudelte sie auf den Boden zurück.

Cloud war hart auf den Bauch gefallen, er lag auf dem Boden, inmitten weißer Federn und rang nach Luft. Er rappelte sich auf und überprüfe kurz seine Verletzungen. Seine Flügel, die er sich nach wie vor nicht erklären konnte, hatten ein paar Federn gelassen, sonst waren sie in Ordnung. Aber seine linke Schulter…
 

***
 

Kira war noch keine drei Minuten unterwegs, als Tifa wieder zu sich kam. Sie drehte den Kopf und begann zu realisieren wo sie sich befand. „Halt! Wir müssen zurück!“ Kira hielt am Straßenrand und sah sie fragend an. „Bitte... Sofort!“ Ihr Begleiter nickte langsam und machte den Motor wieder an. Sie drehten um.

„Warum willst du zurück?“, fragte Kira. Tifa schrie ihm durch den Fahrtwind zu: „Jenova hat mir alles erzählt…“Kira blicke überrascht über seine Schulter. „Ich weiß auch nicht warum, wahrscheinlich wollte sie mich nur quälen…“ „Was hat sie denn erzählt?“ Tifa schluckte. „Sie hat mir etwas von einer Materia erzählt, die sie aus dem Lebensstrom gewonnen hat…“ Ihr Zuhörer erinnerte sich nur zu gut, er war ja dabei gewesen, wie Jenova die Erde geöffnet und den Lebensstrom gerufen hatte. Er wusste aber nicht was sie damit plante. Tifa lieferte ihm die Antwort. „Sie hat gesagt, dass es nur noch ein paar Stunden dauern würde, aber das, wenn die Zeit vergangen ist, diese Materia mächtig genug sei, um diesen Planeten mit einem einzigen Schlag auszulöschen…“ Kiras Augen verengten sich zu Schlitzen, er hatte so etwas befürchtet.

Sie erreichten die Auffahrt der Shinra- Villa. Kira hielt. „Warum halten wir schon hier?“ Kira legte ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen. „Wir schleichen uns an. Es ist besser, wenn sie uns nicht bemerken.“ Tifa nickte.

Langsam und vorsichtig gingen die beiden die letzten Meter. Tifa schlug die Hände vors Gesicht, bei dem Anblick der sich ihr bot. Cloud stürzte zu Boden. „Er hat Flügel?!“, stieß Tifa verwirrt aus, Kira blickte ebenso ratlos wie sie. Cloud traf hart auf dem Boden auf, während Jenova einigermaßen sanft landete.

Tifa und Kira beobachteten wie Cloud sich mühsam aufrichtete, Tifa entdeckte die stark blutende Wunde an der Schulter ihres Freundes, dann wurde ihr schwarz vor Augen und sie brach in Kiras Armen zusammen.
 

***
 

Cloud betrachtete seine linke Schulter. Sie sah übel aus. Blut rann in Strömen an seinem Arm herunter, doch er fühlte es nicht, er fühlte nichts mehr an seinem Arm. Dieser hing nur noch schlaf und nutzlos an seiner Seite. Cloud spürte, dass ihm schwindelig wurde, er verlor einfach zu viel Blut.

Er blickte zu Jenova, auch ihr schien er nicht viel besser zu gehen als ihm, aber auch ihre Wunde hatte aufgehört zu Bluten. Er sah, wie Jenova ihre rechte Hand hob und wie etwas in ihrem Unterarm zu leuchten begann. „Bald…“, hörte er sie sagen. „Was ist bald?“, fragte er offen. Sie lächelte ihm dämonisch zu. „Bald wir von diesem Planeten nicht mehr übrig sein, als eine Hand voll Staub.“

Cloud fluchte. Was hatte er auch anderes erwartet? Er musste sich zusammen reißen, Clouds Blick verschwamm zunehmend. Er machte ein paar mühsame Schritte nach vorn und hob sein Schwert vom Boden auf. Es fühlte sich ungewöhnlich schwer an.

Cloud konzentrierte all seine Gedanken auf diesen einen Angriff. Er musste es jetzt beenden, lange würde er nicht mehr durchhalten.

So griff er an.

Jenova lächelte, sie holte aus, um Cloud den finalen Schlag zu verpassen, doch ihre Bewegung stoppte unerwartet. Cloud sah seine Chance und stieß ihr sein Schwert in den Bauch.

Ein Schwall Blut ergoss ich aus ihrem Mund und ihre Flügel lösten sich auf, die Schwarzen Federn wurden vom Wind davon getragen. Cloud zog seine Waffe mit letzter Kraft heraus und stolperte rückwärts, seine Schwingen verschwanden ebenfalls. Stöhnend ging Cloud in die Knie.

Jenova hatte ihre Hände auf die große Wunde gepresst, ihre Beine zitterten und sie fiel nach hinten auf den Rücken, sie drehte den Kopf zu Cloud, seltsamerweise lächelte sie immer noch. Jenova streckte ihren Arm auf dem Boden aus, die Materia darin leuchtete hell. „Dieser Körper mag unbrauchbar geworden sein, aber noch habe ich nicht verloren…“ Cloud war wie versteinert. Sie hatte Recht, und er konnte sich nicht einmal mehr bewegen...
 

Nur wenige Meter weiter weckte Kira Tifa. „Was ist passiert?“, fragte diese verwirrt. „Später. Geh zu Cloud…“ Sie sah ihren Freund vor sich auf dem Platz knien, er sah schrecklich aus, sie rannte zu ihm.

„Cloud!“, sie nahm ihn in ihre Arme. Er blickte sie irritiert an, brachte aber keinen Ton hervor.

Kira zog sein Schwert und ging zu Jenova, die am Boden lag, sie konnte sich ebenfalls nicht mehr bewegen. „Du!“, sie sah ihn hasserfüllt an, doch Kira blickte nur emotionslos auf sie herab. Er hob sein Schwert und stieß es durch ihren Arm, durch die Materia. Jenova schrie auf, nicht vor Schmerz, sondern vor Entrüstung und Enttäuschung, als sie spürte wie ihre “Waffe“ zersprang. Sie blickte ihn kalt an: „Ich werde immer wieder kommen. Ihr könnt mich nicht endgültig auslöschen.“ „Aber wir werden es immer wieder tun.“, antwortete er ihr emotionslos.

Jenovas Augen begannen zu flimmern und plötzlich färbten sie sich blau. „Ragna?!“ Kira kniete sich neben seine Sandkastenfreundin. „Hallo…“ Es war tatsächlich Ragna. „Schön dich… noch einmal zusehen…“, sie bemühte sich zu lächeln. Mit einer Hand wischte sie sich über den Blutverschmierten Mund, dann füllten sich ihre Augen mit Tränen. „Es… tut… mir Leid…“ Kira nahm ihre Hand und lächelte sie an. „Du kannst nichts dafür.“ Sie hob ihren gesunden Arm und strich Kira durch die Haare. „Was haben… sie nur mit dir gemacht?“ Kira antwortete nicht, sondern lächelte nur weiter traurig, er wollte sie nicht verlieren. Ragna strich ihm über den Nacken, sie spürte die Narben, die er sich bei ihrer Rettung damals zugezogen hatte. Sie sah ihm in die Augen. „Erfüllst… du mir… einen letzten Wunsch?“ Wie hätte er nein sagen können? Er nickte. Ragna lächelte und zog sich mit letzter Kraft an ihm hoch und küsste ihn auf den Mund. Kira war total überrascht, damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Dann verlor Ragnas Körper alle Spannung und sie fiel zurück in seine Arme.
 

Tifa hatte Cloud auf ihren Schoß gezogen, seine Verletzungen waren schlimm. Sie streichelte ihm sachte übers Gesicht. Sie wollte ihn nicht verlieren, nicht schon wieder.

Cloud stand an der Schwelle zur Bewusstlosigkeit, sein Blick war trübe und sein Körper merkwürdig schwer. Er blickte zu Tifa hinauf und versuchte seine gesunde Hand zu heben, vergebens. Cloud versuchte zu lächeln, wenigstens das gelang ihm.

„Ich liebe dich…“, sagte er schwach, Tifa stiegen die Tränen in die Augen. „Ich dich auch, du Idiot! Reiß dich gefälligst zusammen. Wir haben ein Kind großzuziehen. Glaube ja nicht, dass ich das alleine mache!“ Cloud musste Lachen, was ihm unheimlich wehtat. Er spürte wie die Dunkelheit nach ihm griff, ihn versuchte in die Tiefe zu ziehen, er konnte sich nicht mehr länger dagegen zu wehr setzen. Er ließ sich fallen…
 

***
 

Marlene schleppte einen riesigen Pappkarton die Treppe in den [siebten Himmel] hinunter, dann verteilte sie die Gegenstände darin in der Bar. Als sie gerade fertig geworden war, klingelte es an der Tür. Schnell machte sie auf. „Cloud!“, sie viel ihm um den Hals. „Willkommen zu Hause!“, sie betrachtete ihn ausgiebig. „Du siehst gut aus!“ „Ich habe nicht umsonst über drei Wochen im Krankenhaus gelegen. Aua!“ Sie war an den Stumpf seiner linken Schulter gekommen, sein Arm war nicht mehr zu retten gewesen. „Sorry…“ „Darf ich auch endlich reinkommen?“ Tifa stand hinter Cloud und trug dessen schweren Taschen. Marlene lächelte. „Klar.“, sie machte platz und Cloud und Tifa traten ein. Cloud blickte sich in der Bar um, sie war hübsch dekoriert und über der Tür zum Wohnhaus hing ein Schild mit der Aufschrift: Willkommen zu Hause. „Das hättet ihr nicht machen müssen…“, nuschelte Cloud ein wenig verlegen. „Das ist doch noch gar nicht alles.“, grinste Marlene, rannte zu Tür und schrie die Treppe hinauf: „Ihr könnt runter kommen!“ Cloud hörte das Getrappel vieler Leute auf der Treppe, dann zwängten sich alle seine alten Freunde in den Raum. „Willkommen daheim!“, riefen alle in Chor. Er wusste nicht wie er reagieren sollte, aber er freute sich ungemein.

Kurze Zeit später war eine relativ ausgelassene Willkommensparty in Gange. Bis es an der Tür klingelte. „Wer könnte das noch sein?“, fragte Tifa, Cloud zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür, er traute seinen Augen kaum. „Reno?!“ Er hätte ihn um ein Haar nicht erkannt, Reno trug seine roten Haare kurz und sein Anzug war gebügelt und er trug ihn ordnungsgemäß. „Hallo Cloud, kann ich reinkommen?“ Dieser war überrascht, sagte aber: „Ja. Klar…“ Drinnen ging Reno auf Cloud zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr. „Wirklich?“, Cloud musste lachen, doch Reno sprach unbeirrt weiter, die Miene seines Zuhörers wurde wieder ernster. „Was sagst du?“, fragte Reno dann laut. Cloud dachte einen Moment nach, dann schlug er in die Hand ein, die Reno ihm darbot. „Abgemacht.“

Es war ruhig im [siebten Himmel] geworden, alle wunderten, sich was Reno wohl wollte. „Was ist?“, fragte Tifa. Cloud legte ihr einen Finger auf die Lippen „Jetzt nicht.“ Er kniete sich vor sie hin, zog ein kleines Kästchen aus seiner Hose und klappte es auf, darin waren zwei silberne Ringe. „Willst du mich heiraten?“ Tifa spürte wie ihre Augen feucht würden, heulend fiel sie Cloud in den Arm. „Natürlich du Idiot! Ich dachte schon du fragst nie!“
 

Ende
 

Achjaaaaa... *seufts* das war die Hauptstory, ein Epilog kommt noch und vll ein Bonuskapitel mit all den Fragen die ich nicht beantwortet habe....
 

Tausend Dank das ihr die Geschichte gelesen habt^^

eure Latishja!!!

Epilog

Cloud musste schmunzeln, als er den letzten Satz las. Er blickte zu dem Mädchen, das, nervös auf und ab wippend, vor ihm saß. „Das hast du als Ende genommen?“, sagte er lachend und reichte ihr die vielen Seiten Papier, aus denen er gelesen hatte.

Latishja (jetzt 17 ½ Jahre alt XD) nahm die Blätter und antwortete: „Ich fand das war der beste Zeitpunkt…“ Cloud strich sich durch den ergrauten Bart (er ist ja auch schon ganze 42 Jahre alt…). „Hast wahrscheinlich Recht. Aber du hast gar nicht geschrieben, was ich Aerith versprochen hatte, oder was Reno von mir wollte.“

Latishja kratzte sich am Kopf. „Stimmt schon, aber das mit Aerith ist doch auch nicht so schwer, vor allem wegen der Sache mit dem Kästchen…“ „Stimmt….“, schmunzelte Cloud. „Ich wollte ihr schon länger einen Antrag machen, doch irgendwie hatte ich nie den Mut…“ Latischja lachte: „Und die Sache mit Reno… ich weiß nicht warum ich die weggelassen habe…“ Cloud kratzte verlegen an den Überresten seiner linken Schulter. „Wer hätte auch damit gerechnet?“ Cloud grinste. „Aber ich bin froh, dass ich an genommen habe.“ Latishja musste lachen: „Das war bestimmt ein Schock für deine Freunde, oder?“ Cloud stimmte in ihr lachen mit ein. „Ja. Wer hätte auch gedacht, dass, nachdem wir all die Jahre gegen Shinra gekämpft hatten, ich mal der Chef da werde?“ „Niemand. Aber dank dir hat Shinra jetzt wieder einen guten Ruf und eine vernünftige Aufgabe.“, dann sah Latishja Cloud ernst und fragend an. „Wie findest du die Geschichte?“ Cloud lachte und antwortete: „Es ist schon irgendwie merkwürdig darin vorzukommen, aber… ich find sie gut.“ Latishja viel ihrem Patenonkel freudestrahlend um den Hals.

„Was macht ihr denn da?“, Zack (fast 16 Jahre, Cloud und Tifas Sohn), Aerith (gerade 13 Jahre alt geworden, Cloud und Tifas Tochter) und Kira (schon 33…) standen in der Tür. Latishja ließ von Cloud ab und ging zu Kira. „Hier. Ich bin fertig.“, sie drückte ihm die zusammengehefteten Zettel in die Hand. „Was? Schon?!“ Kira war beeindruckt, er setzte sich in einen freien Sessel und begann die erste Seite zu lesen. Zack und Aerith stellten sich hinter ihn und lasen ebenfalls mit.

„Ragnarök?“, fragte Zack, nachdem er die Überschrift gelesen hatte. „Wie bist du denn auf den Namen gekommen?“ Latishja erklärte es ihm: „Ragnarök ist der Krieg der Götter und wörtlich übersetzt heißt es [Schicksal der Götter] (ich wollte auf Cloud und Jenova hinaus^^), man könnte es aber auch mit [Ragnas Schicksal] übersetzten…“ „Aso…“, sagte Zack, er begann zu lesen.

„Es war spät am Freitagabend und in Midgar….“
 

Kleiner „Happy End“ Bonus:
 

***
 

Wo bin ich? Langsam richtete sie sich auf, es war so hell, dass sich ihre Augen erst daran gewöhnen mussten. Als sie endlich klar sehen konnte, entdeckte sie, dass sie sich auf einer riesigen Blumenwiese befand. Allein. Sie kniete sich hin und fuhr mit der Hand über die gelben und weißen Blumen. Wo um alles in der Welt war sie nur gelandet?

Sie schreckte auf, als sie hinter sich eine Stimme hörte: „Hallo.“, sie drehte sich um und sah eine Frau in einem rosanem Kleid, die sich als Aerith vorstellte, er Mann hinter ihr sagte sein Name war Zack. „Und du bist Ragna?“, fragt Aerith. Ragna nickte. „Woher weißt du das?“ Die Frau lächelte und deutete über Ragnas Schulter, diese drehte sich um. Hinter ihr standen ein Mann und eine Frau. Ragna hatte die beiden nie getroffen, doch hätte sie sie überall wieder erkannt.

Die Frau, die sich halb lachend, halb weinend an den Arm des Mannes klammerte. Der Mann, dessen lange silberweiße Haare Ragnas so ähnlich waren. Ragna musste schlucken, sie zögerte einen Moment, dann warf sie sich weinend ihren Eltern in die Arme.
 


 


 

Ende



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-10-21T18:51:00+00:00 21.10.2007 20:51
Tja ähm. ich hab total vergessen was ich sagen(schreiben) wollte.
für dieses Ende fehlen mir echt die Worte.
Echt super klasse.

Und sogar für Ragna gab es noch ein Happy End. was sogar am besten war

Ach ja, was diese andere Version dieser Story angeht. ich freu mich jetzt schon sie bald lesen zu können. bin schon gespannt wie sie so ist
Von: abgemeldet
2007-10-21T15:59:43+00:00 21.10.2007 17:59
Toller Abschluss!
Allerdings traurig, dass Ragna sterben musste.

Ist aber trotzdemn eine gute FF geworden. alle Achtung.

Ich freu mich schon aufs Special

bis dann mal

Red-Dragon06
Von:  Ryucama
2007-10-21T15:46:45+00:00 21.10.2007 17:46
*grusel* Jenova macht mir richtig Angst. Aber ein sehr schönes Kapitel war es! *hops* ich freu mich schon, wie es weitergeht!
Von: abgemeldet
2007-10-21T09:32:53+00:00 21.10.2007 11:32
Du findest die Ideen krankt!? ich finde sie Genial. so was sollte mir mal einfallen.

Dann wollen wir doch mal sehen wie das Ende so wird.
Also Schnell hochladen biiiittttteeeee!!!!!!
Von: abgemeldet
2007-10-18T18:01:42+00:00 18.10.2007 20:01
Ich weiß nich , was du hast. Na schön, wenn Cloud jetzt bis zum Ende im Jenseits verweilen hätte müssen, aber nur ein Paar Zeilen lang. Na ja egal

viel mehr Sorgen müsste man sich ja um Denzel machen. Was Jenova wohl mit dem vorhat.
na ja ich werds ja früh erfahren

also schnell nächstes kapitel ran
will lesen! will lesen!

Von: abgemeldet
2007-10-16T17:01:05+00:00 16.10.2007 19:01
Ragna ist Sephis Tochter? Boooaaar! und dann obendrein auch noch Jenova. *Total platt is*

Und dann auch noch die drei Typen. mann ich muss sagen, dass die Story wirklich das Gewisse Etwas in sich trägt und es sich auf jedenfall lohnt weiterzulesen. also bitte schnell weiterschreiben und dann bescheid geben, ja?

vG: Red-Dragon06
Von: abgemeldet
2007-10-14T10:56:44+00:00 14.10.2007 12:56
Spitzen Story. Ech total mysteriös und witzig auch. Bin schon gespannt was als nächstes passiert.

Würde mcih echt freuen, wenn du mir bescheid geben könntest, wenn's weitergeht
Von: abgemeldet
2007-10-13T19:29:18+00:00 13.10.2007 21:29
Ich finde für den Anfang hast du die Geschichte richtig gut geschrieben. ^^
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Bin begeistert. xD
Von:  Ryucama
2007-09-29T14:44:37+00:00 29.09.2007 16:44
mmmh, kenn ich das nicht schon? ^^ super Stil, schön geschrieben. ich muss sagen, da kommt echt Spannung auf. Und warum wolltest du Shelke nicht vorkommen lassen? Ohne sie wäre es doch nicht so, wie es im Endeffekt ist. *grins*


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