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Final Fantasy VII - Ragnarök

von

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Des Himmels Unheil

So es geht weiter!!! hihi
 

Cloud räumte zusammen mit Vincent dessen Wohnung auf. Denzel und Marlene schliefen oben im Gästezimmer und Tifa unten auf dem Sofa.

„Was machen wir mit der kaputten Scheibe?“ Vincent antwortete nicht sondern ging an Cloud vorbei nach draußen. „Na dann nicht.“, murmelte Cloud und kippte die letzten Scherben in den Müll. Auf dem Sofa regte sich etwas. „Tifa!“, Cloud rannte zur seiner Freundin. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Tifa stöhnte, sie rieb sich den Kopf. „Cloud… was ist passiert?“ Er strich ihr liebevoll durchs Haar. „Antworte mir Cloud. Seid ihr alle unverletzt?“ Cloud regte sich nicht, er sagte nichts. Tifa kniff in dem Arm. „Au!“ „Jetzt rede mit mir!“ Cloud senkte den Kopf und atmete laut aus. „… Also, nachdem du ohnmächtig geworden bist…“ Er erzählte ihr alles. Tifa schlug die Hände vorm Gesicht zusammen.

„Ist mit Denzel alles in Ordnung?“ Sie war entsetzt über die Ereignisse, die sie verschlafen hatte. Cloud beruhigte sie. „Ja. Aber um Ragna mache ich mir sorgen. Wer weiß, was sie von ihr wollen.“ „Und du hast wirklich keine Ahnung, wer die Angreifer waren?“ Cloud schüttelte den Kopf, er wollte erst mit Rufus sprechen, bevor er Tifa noch mehr verängstigte.

Vincent kam zurück, er hatte ein paar Bretter, Nägel und einen Hammer besorgt. Zusammen reparierten sie das zerbrochene Küchenfenster notdürftig. „Ich mache uns einen Tee.“, beschloss Tifa, sie füllte Wasser in einen Topf, einen Wasserkocher besaß Vincent nicht. Auf ihrer Suche nach Teebeuteln entdeckte sie eine ziemlich ramponierte Tasche neben der Spüle. Tifa bezweifelte, dass sie Vincent gehörte. Sie hob die Tasche vom Fußboden auf und betrachtete sie genauer. Sie war dunkelrot und ziemlich schwer. Tifa sah versohlen nach links und rechts. Niemand zu sehen.

Sie öffnete die Tasche und spähte hinein. „Was machst du da?“ Tifa zuckte zusammen und drehte sich um, Vincent stand hinter ihr, Cloud ebenfalls. „Äh…ich…“, Tifa suchte nach Worten. „Das ist nicht zufällig deine Handtasche, oder?“ „Nein.“ Vincent überlegte kurz. „Das ist Ragnas.“ Cloud mischte sich ein: „Vielleicht sollten wir mal hinein sehen. Möglicherweise finden wir etwas heraus.“

Gesagt, getan. Cloud, Tifa und Vincent platzierten sich um den Küchentisch und kippten den Inhalt der Tasche darauf aus.

„Oh!“, Tifa fing eine Kugel auf, die ihr entgegen rollte. „Was ist denn das? Für eine Materia ist es zu groß…“ In Händen hielt sie nun eine große orange, halbwegs durchsichtige Kugel. Cloud nahm ein kleines Buch vom Tisch, das ebenfalls in der Tasche gewesen war. „Mein Tagebuch.“, las er vom Einband. „Ihr Tagebuch? Wir sollten nicht…“, begann Tifa, doch Cloud hatte es bereits aufgeschlagen. Seine Augen flogen flink über die einzelnen Seiten, während er es durchblätterte.

„Es scheint schon lange nicht mehr benutzt worden zu sein…“ „Ist ja auch kein Wunder, sie hat doch selbst erzählt, dass sie unter Midgar geschlafen hat. Ganze fünf Jahre lang.“

Cloud brummte zur Antwort, er las aufmerksam die letzte Seite. „Hier steht eine Erklärung zu der orangen Kugel… Das ist ein Spähroid.“ [11] „Ein was?“ „Ein Spähroid. Eine neuartige Materia, die Bild und Ton aufnehmen und wiedergeben kann.“ „Aha.“ Tifa war sichtlich interessiert. Sie legte beide Hände um die Kugel und hob sie an.

Plötzlich glühte diese auf und stieg in die Luft zwischen Cloud, Vincent und Tifa. „Was?!“, sagten Cloud und Tifa im Chor, Vincent betrachtete nur schweigend die Bilder die sich ihnen zeigten. [12]
 

Eine junge Frau ging eine herbstliche Dorfstraße entlang, ihre langen braunen Haare hatte sie zu einem Zopf gebunden, begleitet wurde sie von einem jungen Mann, dessen schulterlangen silberweißen Haare vom Wind ganz verwuschelt waren. Der Mann trug eine schwere Einkaufstüte, die offensichtlich der Frau gehörte. Das Pärchen unterhielt sich: „Wie lange kannst du noch bleiben?“, fragte die Frau. „Wenn ich Glück habe… noch zwei Wochen.“, antwortete ihr Begleiter. Die Frau ließ den Kopf hängen, sie vermisste ihn jetzt schon, das sah man ihr an.

Cloud, Vincent und Tifa saßen mit offenen Mündern da und beobachteten was passierte. „Ist das… nein, oder?“, stotterte Tifa. „Doch… ich glaube schon, dass er das ist.“

Die Frau ergriff die Hand des Mannes. „Ich will nicht, dass du gehst, Sephiroth.“ Er streichelte ihr sanft über die Wange und küsste sie. „Ich wünschte ich könnte für immer hier bleiben, Romina.“

Die Augen der Leute vor dem “Bildschirm“ wurden immer größer, sie konnten kaum glauben was sie da sahen.

Der Spaziergang der beiden endete vor einem kleinen Häuschen am Rande einer Stadt, „Kiopel?!“, warf Cloud ein.

Sephiroth reichte Romina die Tüte. Nun standen sie beide etwas verlegen im Türrahmen. Romina atmete tief durch, sie errötete leicht. „Willst du nicht noch mit rein kommen? Wenigstens auf einen Kaffee? Du hast mir immerhin meine ganzen Einkäufe hergetragen.“

Der Angesprochene blickte auf seine Uhr, dann lächelte er. „Gerne, ich habe noch etwas Zeit.“

Dann begann das Bild plötzlich zu kribbeln, bis es völlig verschwand.

„Was war das denn?“, fragte Tifa. „Scheint zu Ende zu sein.“, meine Cloud. „Das meine ich nicht… Wann ist denn das gewesen? Sephiroth sah so jung aus.“ Ihr Freund kratzte sich an seinem stoppeligen Kinn, er musste sich dringend einmal wieder rasieren.

„Als er Niebelheim nieder brannte, war er… war er, ich glaube, so um die 25. Es muss also vorher gewesen sein.“, sinnierte Cloud laut.

Vincent regte sich auf seinem Stuhl: „Es geht weiter.“ Alle blickten wieder in den Sphäroiden, gespannt was wohl als nächstes passieren würde.

Es war kurz nach Sonnenaufgang und am Pier stand eine kleine Gruppe junger Leute, darunter auch Sephiroth und Romina, die sich umarmten. Von dem Schiff, das angelegt hatte, sprang ein junges Mädchen. Ihre langen schwarzen Haare wehten im Wind, sie landete leichtfüßig vor Sephiroth, der sich aus den Armen seiner Freundin gelöst hatte.

„Was sehe ich da?! Sephi, du hast eine Freundin?!“, sie stieß ihm mit dem Ellenbogen freundschaftlich in die Seite. Er konterte mit einem leichten Schlag auf ihren Kopf.

„Misch dich nicht immer in die Angelegenheiten von Erwachsenen ein, Nemesis.“ [13] Das Mädchen stemmte die Hände in die Hüften. „Ich bin nur vier Jahre jünger als du!“ „Genau.“, Sephiroth tat so als wäre er genervt. „Das heißt du bist vierzehn und ich bin volljährig.“

Romina verfolgte das Geschehen belustigt, sie hatte ihren Angebeteten selten so “fröhlich“ erlebt, sie kannte ihn ja auch erst seit einem Monat.

Nemesis wollte noch etwas erwidern, doch sie hielt sich zurück. Stattdessen wechselte sie lieber das Thema: „Wo ist denn eigentlich mein Chef? Sein Urlaub ist doch auch zu Ende…“

Sephiroth zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn überhaupt selten gesehen, während unseres Aufenthalts hier…“

„Wenn man vom Teufel spricht…“, sagte Romina und tippte ihren Freund auf die Schulter, dann deutete sie den Steg entlang. Aus der Stadt kam ein Mann auf sie zu, er trug in der einen Hand einen Koffer und mit der anderen hielt er ein Buch, das er aufmerksam las.

„Rhapsodos-sama!“, das Mädchen rannte ihm entgegen, blieb kurz vor ihm stehen, salutierte und nahm ihm dann den Koffer ab.

Als die beiden ihnen so entgegen kamen, fiel Romina auf, das die beiden denselben purpurnen Mantel trugen. Nachdem sie den Steg erreicht hatten sagte sie: „Guten Morgen, Genesis.“, dann fügte sie, von einem zum anderen blickend, hinzu: „Seit ihr beide in der selben Einheit, oder so?“ Nemesis lächelte, sie deute auf Genesis. „Das ist mein Chef.“ Genesis legte ihr eine Hand auf den Kopf und wuschelte ihr durch die Haare. „Sie ist meine Stellvertreterin. Kaum zu glauben, aber wahr.“ Romina staunte nicht schlecht. „Dieses Kind?“ „Ich bin vierzehn!“ „Sag ich doch.“

Dann begann die große Verabschiedung. Romina fing an zu weinen, als Sephiroth mit seinen Kollegen das Schiff betrat. Er wäre am liebsten noch einmal zu ihr hinunter gegangen, doch Genesis packte ihn am Arm, er schüttelte den Kopf. „So machst du es ihr, und dir, auch nicht einfacher.“

Das Schiff fuhr ab, Romina und Sephiroth waren wieder alleine. Romina saß einfach nur da und weinte, bis jemand ihr von hinten eine Decke überlegte. Es war ihre beste Freundin, Ina. „Danke…“

Wieder wurde das Bild unscharf und verschwand.

Cloud, Tifa und Vincent waren sprachlos, Zeit zu diskutieren hatten sie aber auch nicht, denn es ging gleich weiter.

Man sah Romina, sie lag im Bett und frühstückte gerade. Ina kam herein und fragte sie nach ihrem Befinden. „Mir geht es gut, aber ihr…“, sie stich über die große Wölbung in der Bettdecke. „Sie möchte raus, glaube ich.“ „Weißt du schon wie sie heißen soll?“

„Ich glaube ja.“ Ina setzte sich auf die Bettkante. „Verrate es mir. Bitte…“ „Meinetwegen, ich möchte sie Ragna nennen.“

Cloud und Tifa fielen die Kinnladen herunter, als sie das hörten. „Dann ist Ragna SEINE Tochter?!“, stieß Tifa aus. „Sieht ganz danach aus…“, meinte Vincent ruhig, er hatte so etwas schon geahnt. Es war die logischste Erklärung für Ragnas Ähnlichkeit mit Lucrecia.

Romina hustete, sie hielt sich die Hand vor dem Mund, Blut rann durch ihre Finger. „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Romina wischte das Blut mit einem Taschentuch weg, sie sah nicht gut aus. „Alles in Ordnung…“, ihre Stimme war schwach. Ina drückte die Hand ihrer Freundin, in ihrem Gesicht spiegelte sich Sorge.

Wieder wurde das Bild schlecht, doch nur kurz, es ging direkt weiter.

Noch einmal spielte die Szene am Pier, doch dieses Mal war es Ina die weinte, sie war schwarz gekleidet und in ihren Armen hielt sie ein Neugeborenes. Sie stich ihm durch das kurze weiße Haar, das Baby öffnete seine großen blauen Augen und blickte Ina traurig an. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und versuchte zu lächeln, doch scheiterte sie kläglich.

Sie drückte das Kind an sich. „Ich werde mich um dich kümmern, Ragna. Versprochen.“

Das Bild verschwand schon wieder.

Betretene Stimmung hatte sich in Vincents Küche breit gemacht, Cloud, Tifa und Vincent schwiegen. Tifa brach dieses Schweigen: „Die arme…“ Cloud nickte. „Seht, es geht noch weiter…“

Ragna saß am Stand und baute eine Sandburg, Ina beobachtete ihre fünfjährige Ziehtochter aus einiger Entfernung. Ragna hatte einem Verband um den linken Arm. „Nicht kratzen!“, rief Ina ihr zu, als ihre kleinen Finger sich unter die Pflaster schoben. Sie hatte bei einem Freund gespielt, als dessen Wohnung in Flammen aufgegangen war. Er hatte sie beschützt, war dabei aber schlimm zugerichtet worden. Ragna kam zu Ina. „Gehen wir morgen wieder ins Krankenhaus, Kira besuchen?“, fragte sie. „Machen wir.“ Sie lief zurück zu ihrer Sandburg und verzierte diese mit Muscheln.

Ein Mann kam den Strand entlang, er blieb unvermittelt stehen, als er Ragna entdeckte. Er blickte suchend den Strand entlang. Ina sprang auf und lief zu den beiden.

„Kennen wir uns?“, Ina war sicher den Fremden schon einmal gesehen zu haben. „Kann sein…Ich war vor ein paar Jahren schon mal hier.“ Das kleine Mädchen blickte den großen Fremden an, dann leuchteten ihre Augen.

Sie griff nach seinem Mantel und sagte: „Genesis!“ Der Mann wirkte verdutzt. „Woher kennst du mich? Als ich zum letzten Mal hier war, warst dubestimmt noch nicht geboren.“ „Sie erzählt manchmal von Dingen und Orten, die sich nicht kennen kann.“, dann Ina ging ein Kronleuchter auf.

„Du warst damals mit Sephiroth hier...“ Genesis kniete sich hin, so dass er sich mit Ragna auf Augenhöhe befand. Er blickte sie intensiv an, dann richtete er sich an Ina. „Ist sie deine Tochter?“ Ina schüttelte den Kopf. „Sie ist die Tochter einer Freundin von mir, sie ist kurz nach ihrer Geburt gestorben.“ Genesis streichelte Ragna über den Kopf. „Der Vater… ist Sephiroth oder?“ Ina nickte. Der Mann erhob sich und suchte etwas in seiner Tasche, er holte eine große orange Materia hervor und reichte sie Ragna. „Das schenke ich dir.“ Ragna nahm die Kugel und tanzte über den Strand. Genesis drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort. „Warte! Was ist mit Sephiroth? Geh noch nicht!“

Doch Genesis hatte den Strand bereits verlassen.

„Also so ist sie an dieses Sphäroding gekommen…“, sagte Cloud, er kannte Genesis, da war er sich sicher… „Sei ruhig! Es geht weiter.“, ermahnte ihn seine Freundin.

Wieder lag ein großer Zeitsprung zwischen der nächsten und der letzten Szene, Ragna war schon mindestens zehn oder elf, als sie wieder durchs Bild lief. Besser gesagt sie rannte.

In ihren Händen hielt sie die Tasche, die nun vor Tifa, Cloud und Vincent auf dem Tisch lag, nur dass sie in der Aufzeichnung noch neuer aussah.

Ragna rannte so schnell sie nur konnte, als ginge es um ihr Leben, was beim Anblick der Männer die sie verfolgten auch gar nicht so abwegig war.

„Sind das Turks?“, fragte Tifa. Cloud und Vincent schwiegen, sie kannte die Antwort.

Ragna rannte eine scharfe kurve, sie entdeckte eine kleine Höhle in der Wand der Klippen und mit Schwung warf sie die Tasche hinein.

Während sie weiter rannte lud einer ihrer Verfolger seine Waffe mit einem kleinen Pfeil. Er zielte sorgfältig und traf Ragna im Nacken, ihre Schritte wurden langsamer und wackeliger, bis sie zu Boden stürzte.

Während einer der Männer sich die bewusstlose Ragna auf die Schultern lud, wurde das Bild des Sphäroiden zunehmend schlechter, bis es verschwand.

„Es ist zu Ende…“ „Scheint so.“
 

***
 

Im [siebten Himmel], am Rande von Edge, räumte Shelke gerade die letzten Gläser zurück in den Schrank, sie hatte pünktlich um Mitternacht alle Gäste rausgeworfen und war noch mit dem Abwasch beschäftigt.

Sie war ganz in Gedanken, als plötzlich die Eingangstür auf ging. „Wir haben schon geschlossen…“,

Shelke hatte keine Lust auf lange Debatten mit betrunkenen Leuten, doch die Stimme die antwortete ließ sie aufblicken. „Etwa auch für uns?“

Tifa, Cloud, Vincent, Marlene und Denzel standen in der Tür. Cloud trug Denzel in den Armen und Vincent Marlene, Tifa hatte einen großen Teddy im Arm. „Was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr wolltet bis morgen bzw. heute Mittag wegbleiben. Hallo, Vincent.“

Die beiden Männer trugen die Kinder nach oben in ihre Betten und kamen sofort zurück nach unten.

Shelke wischte mit einem Lappen ein letztes Mal über die Theke. „Ich bin hier fertig.“

„Gut… wir haben viel zu erzählen.“
 

Und so geschah es. Tifa, Cloud und Vincent brachten Shelke auf den neusten Stand der Dinge. „Aha, hast du Vincent und Tifa erzählt was wir raus gefunden haben, Cloud?“ Er schüttelte den Kopf. „Gut. Dann erzähle ich den beiden, und auch dir, was ich sonst noch weiß.“ Cloud blickte Shelke verwirrt an. „Ich war nach eurem plötzlichen Aufbruch gestern noch mal da… Hört euch einfach an was ich zu sagen habe.“ Shelke atmete noch einmal tief durch und begann zu erzählen.
 

„Also, wie ihr ja wisst wurden vielen SOLDATEN Jenova-Zellen verabreicht, doch erreichten die Wissenschaftler nie etwas nahe am Original. Sephiroth war eines der wenigen äh… gelungenen… Versuche mit diesen Zellen.“ „Warum hat es denn nie funktioniert?“, unterbrach Tifa Shelkes rede.

„Dazu komme ich noch, lass mich ausreden, das ist nämlich der Teil, den Cloud auch noch nicht kennt.“

Cloud hob erstaunt die Augenbrauen, sagte aber nichts. „Last mich einfach erzählen. Ich habe zusammen mit Cloud herausgefunden, dass im alten Shinragebäude, bis vor kurzem tatsächlich noch eines der ehemaligen Versuchobjekte gelebt, besser gesagt überlebt hat. Ich habe ebenfalls herausgefunden, dass es sich um ein nun sechzehnjähriges Mädchen handelte, aber ich wusste erst nicht, warum sie sich ausgerechnet für… wie hieß sie noch gleich?

Ragna? …entschieden haben.“

„Hängt es damit zusammen, dass sie Sephiroths Tochter ist?“, warf Tifa ein, ganz begeistert von ihrer Idee.

„Lass mich doch ausreden, Tifa…“, stöhnte Shelke. „Ich habe dasselbe wie ihr herausgefunden, nämlich, dass sie Sephiroth Tochter ist. Und jetzt der Grund warum die Wissenschaftler so großes Interesse an Ragna hatten.“

Die anderen waren gespannt auf das was da kommen wurde. „Ich muss aber noch etwas weiter ausholen…“

Ihre Zuhörer sackten enttäuscht in sich zusammen.

„Wenn einem Menschen Jenova-Zellen injiziert werden, befallen diese den Körper und wandeln ihn um. Bei einer sehr kleinen Menge passiert bei einem ausgewachsenen Menschen nicht viel, meistens jedenfalls.“

Sie blickte Cloud viel sagend an. „Kinder jedoch… ich sage nur Geostigma. Bei Ungeborenen ist das wieder etwas anderes, das beste Beispiel ist Sephiroth.“

„Fass dich bitte kurz.“, stöhnte Cloud, in seinem Kopf fing alles an sich zu drehen.

„Ich versuche es. Bei größeren Mengen Jenova-Zellen, zerstören diese den Körper und töten ihn. Der Körper kann den aggressiven Zellen nicht standhalten, da sie ihm vollkommen fremd sind.“

Anspannung machte sich im Raum breit, Cloud hatte ein ungutes Gefühl, bei dem was Shelke jetzt sagen würde.

„Ragna jedoch hat von ihrem Vater schon einen Teil dieser Zellen geerbt, ohne dass es ihr künstlich zugefügt wurde. So war es möglich ihr noch “mehr“ zu geben, ohne sie zu töten.“

Im Raum des Gespräches war es plötzlich unheimlich still. Shelke holte tief Luft, sie war noch nicht ganz fertig mit ihrem Vortrag.

„Ich habe die Flüssigkeit, in der Ragna einige Jahre verbracht hat, untersucht.“

Ihre Zuhörer hielten gespannt die Luft an. „Sie war versetzt mit Jenova-Zellen.“

„Und was soll das heißen?“, Cloud zog scharf Luft ein, er hatte Angst vor der Antwort, er ahnte schlimmes.

„Das soll heißen, dass Ragna fünf Jahre lang in Jenovas Zellen gebadet hat.“ Cloud, Tifa und Vincent schluckten. Tifa schaute Shelke neugierig an. „Und was heißt das genau?“ Die Erzählerin schlug sich mit der Hand auf die Stirn. „Tifa… das tut so weh. Es heißt dass ihre Zellen möglicherweise fast vollständig umgewandelt sind!“, Shelke stockte kurz, bevor Tifa den Mund für eine weitere Frage öffnen konnte sagte Shelke: „Es könnte bedeuten, dass sie sich verwandelt in… Jenova selbst.“

Furcht und schlimme Vermutungen erfüllten den Raum und die Herzen der Menschen in ihm.
 

***
 

Der Mann löste sich aus der Umarmung mit dem Wesen, dass er Mutter genannt hatte.

„Lass mich dir deine Kinder vorstellen.“, er deutete auf die zwei verbliebenen Männer, die sich ebenfalls erhoben und die Perücken abgenommen hatten. Er zeigte zuerst auf den Mann, der einen Hauch größer war als er selbst und dessen kurze Haare in alle Richtungen abstanden (ähnlich wie bei Cloud).

„Das ist Kai.“ Dieser verbeugte sich förmlich, doch als er sich erhob nahm das Wesen, das einst Ragna gewesen war, ihn in ihre Arme. Er wirkte überrascht, dann erwiderte er die Umarmung. „Ich freue mich dich endlich zu treffen, Mutt…“

„Nennt mich nicht so. Ich habe mich für einen anderen Namen entschieden, den Namen den die Menschen sich für mich ausgedacht haben. Nennt mich “des Himmels Unheil“, Jenova.“ Kai verbeugte sich noch einmal und machte platz für seinen Bruder.

Er war der Kleinste und wahrscheinlich auch der Jüngste der drei, kaum größer und älter als Jenova, in ihren jetzigen Körper.

Sie legte ihm aufmunternd die Hände auf die Schultern, er wirke nervös. „Und wie ist dein Name?“, fragte sie ihn mit einer Zärtlichkeit, die tatsächlich an eine Mutter, die mit ihrem Kind sprach, erinnerte. Der junge Mann [14] schluckte seine Nervosität herunter und antwortete: „ Mein Name ist Kira.“

Jenova spürte einen Stich in ihrem Herzen, aber es kam nicht von ihr, sondern von Ragna. Sie hörte wie Ragna sich in ihrem Unterbewusstsein regte. Jenova schloss die Augen und konzentrierte sich einen Augenblick, bis Ragnas Stimme verschwand.

„Ist alles in Ordnung?“ Kira blickte sie besorgt an. Jenova öffnete die Augen wieder.

Sie legte sich ihre Hand auf ihr Herz um die nachfolgenden Worte zu bekräftigen:

„Nichts, nur sie wehrt sich noch einwenig…“.

Sie traute sich jedoch nicht ihn zu umarmen, aus Angst vor Ragnas aufbegehren in ihrem Inneren.

Stattdessen wandte sie sich an den Mann, der sich als einziger noch nicht vorgestellt hatte. „Und dein werter Name lautet?“ Der Mann lächelte, er deutete eine Verbeugung an und nannte ihr seinen Namen [15]. „Sekai?“, wiederholte Jenova, [16] sie lächelte. „Freut mich euch drei kennen zulernen“

„Was habt ihr jetzt vor, Jenova?“

Sie lächelte. „Erstmal werde ich mir etwas anderes anziehen.“
 

***
 

„Aber es muss doch nicht passieren, oder?“, hakte Tifa nach. Shelke schüttelte den Kopf. „Muss nicht unbedingt… doch ich denke, dass sie sich Ragna nicht grundlos zurückgeholt haben…“

Tifa stützte ihren Kopf mit den Händen. „Ist dir nicht gut?“, fragte Cloud besorgt.

„Es geht schon…“ „Bring sie nach oben in ihr Bett.“, Vincent war aufgestanden. „Ich gehe.“

Cloud stützte Tifa und half ihr beim aufstehen. „Wohin?“, fragte er Vincent, doch dieser war schon fast aus der Tür.

„Nirgends.“, dann war er verschwunden. Cloud schüttelte den Kopf, er würde nie aus Vincent schlau werden.

Während Cloud Tifa nach oben brachte, schloss Shelke die Tür zum [siebten Himmel] ab.
 

Als Denzel am nächsten Morgen erwachte, erinnerte er sich an die Ereignisse des gestrigen Abends nur verschwommen. Das letzte was er wusste war, dass er die Eingangstür gegen den Kopf bekommen hatte. An der Stelle prangte jetzt ein gewaltiges Pflaster.

Er stand auf und ging hinüber in Marlenes Zimmer, sie schlief noch. Denzel sah auf seine Armbanduhr. „Erst kurz nach sechs…“, flüsterte er.

Er stand einen Augenblick unentschlossen im Flur, dann entschied er sich ein bisschen frische Luft zu schnappen.

Er zog sich eine Jacke über und war schon fast aus der Tür, als ihm einfiel, dass er lieber einen Zettel dalassen sollte, für den Fall das jemand aufwachen und ihn vermissen würde.

Denzel klebte einen Zettel auf die Klinke von Clouds und Tifas Schlafzimmer, dort war die Nachricht nicht zu übersehen.

Denzel stand nun draußen vor der Einganstür und überlegte wo lang er gehen sollte. Zu seiner rechten lag Edge, die neue Vorstadt von Midgar und zu seiner linken war es nicht weit, bis in die ausgestorbenen Straßen Midgars. Denzel stand genau auf der Grenze zwischen Midgar und Edge, er entschied sich durch die Trümmer von Midgar zu gehen, vielleicht fand er sogar etwas Interessantes.

Schon nach wenigen Metern ereichte er den Punkt, hinter dem niemand mehr wohnte. Zwar arbeitete man an dem Wiederaufbau, doch noch lag hier alles in Schutt und Asche.

Sollte er weitergehen? Obwohl Tifa es ihm verboten hatte? Seine Neugierde ließ ihn weiter voran schreiten.

Denzel schlenderte durch die Trümmer und genoss die Stille hier, er entdeckte einige Tiere und Pflanzen, die sich ihren Lebensraum zurück erobert hatten.

„Doch nicht so einsam wie ich dachte.“, scherzte er und lockte ein Eichhörnchen mit einer Nuss an, er trug immer welche bei sich.

Das scheue Tier kam bis auf wenige Meter an ihn heran, Denzel warf ihm die Nuss zu, als es sich nicht mehr näher traute.

Als nächstes kletterte er einen Berg aus Trümmern hinauf um die Stadt besser überblicken zu können.

Auf der anderen Seite entdeckte er etwas Interessantes. Denzel zog schnell den Kopf ein. Hatten sie ihn gesehen?
 

***
 

Jenova kam aus ihrem Zimmer. Sie trug ähnliche Kleidung wie zuvor.

Ein schwarzes Kleid, es war vorne kurz und wurde nach hinten immer länger, bis hin zum Boden.

Sie hatte ihre langen Haare zu einem lockeren Knoten hochgebunden und einige Strähnen herausgezupft. Sekai, Kai und Kira erwarteten sie bereits. Sekai verbeugte sich leicht. „Ihr seht großartig aus.“ „Du musst mir nicht schmeicheln, lasst uns aufbrechen.“

Wenige Minuten später hoben sie ab in die Lüfte. Jenova saß am Fenster und beobachtete die Welt unter sich, in Gedanken war sie schon auf dem Weg zum nächsten Planeten und seinen Bewohnern. Sie schloss die Augen und sah die Welt in Flammen.

Kira saß neben ihr, er beobachtete sie gespannt. Als sich ein fieses Lächeln auf Jenovas Gesicht breit machte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. Mutter hin oder her, diese Frau war ihm unheimlich, außerdem hatte er das Gefühl sie zu kennen. Doch wollte ihm bei bestem Willen nicht einfallen woher.
 

Fünf Minuten später landeten sie, sobald alle ausgestiegen waren, flog das Flugschiff auch schon wieder ab.

Kira sah sich um. „Was wollen wir hier? Hier gibt es nichts außer Trümmer…“ „Sei nicht so ungeduldig. Du wirst gleich sehen.“ Jenova ging an Sekai vorbei, und bevor dieser es bemerkte hatte sie auch schon sein Schwert aus der Scheide gezogen. Er wirkte überrascht, jedoch schwieg er.

Jenova nahm das Katana in ihre linke Hand, sie blickte die Klinge entlang, die in der Morgensonne leuchtete.

Kira konnte nicht glauben, was dann geschah. Das junge Mädchen schloss ihre rechte Hand um den Schaft der Klinge und zog mit einem Ruck an dem Griff. Dann ließ sie das nun blutverschmierte Schwert zu Boden fallen, wo es klirrend liegen blieb.

Jenova öffnete ihre rechte Hand, in der nun ein tiefer Schnitt klaffte, doch sie schien es gar nicht zu spüren.

Sie kniete sich nieder und begann auf dem spröden, zerrissenen Asphalt zu zeichnen. Kira war verwirrt, er wusste nicht was er von alledem halten sollte.

Als hätte Jenova seine Gedanken erahnt, begann sie zu erzählen.

„Hier ist die Haut der Erde am dünnsten.“ Sie lächelte und zog den letzten Strich.

Kira betrachtete ihr Werk, sie hatte einen großen Kreis gezogen und dutzende, ihm unbekannte, Symbole hinein gezeichnet. Sie stellte sich in die Mitte der Zeichnung und begann sich zu konzentrieren. Kira fiel auf, das ihre Wunde schon verheilt war.

Jenova schloss die Augen und streckte ihre Hände nach vorn, als wolle sie etwas auffangen. Der Kreis aus Blut begann zu leuchten und in Jenova Händen erschien eine purpurrot leuchtende Kugel von der Größe eines Fußballs. Sie öffnete ihre Augen wieder und fokussierte ihren Blick auf den Lichtball, dieser begann plötzlich zu schrumpfen, doch wurde er auch von Sekunde zu Sekunde heller.

Jenova sah zu Sekai hinüber. „Wir können keine Zuschauer gebrauchen.“ Er nickte und verschwand ohne Vorwarnung, als hätte er sich in Luft aufgelöst.
 

***
 

Denzel konnte nicht glauben, was er da sah. Ragna und drei Männer standen unten auf dem Platz. Ragna zeichnete etwas. Mit ihrem Blut, wie Denzel entsetzt feststellte. Dann trat sie in den Kreis, der zu leuchten begann. In ihrer Hand erschien eine Kugel, dann sagte sie etwas, doch Denzel verstand sie nicht.

Plötzlich war einer der Männer verschwunden. „Was…?“, entfuhr es Denzel, dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Der Mann stand hinter ihm!

Denzel schlug vor Schreck nach ihm, der Mann fing den Hieb ab und hielt ihn fest am Handgelenk. Ehe sich Denzel versah, stand er auf dem Platz. Vor Ragna. Der Mann hielt inzwischen auch seinen anderen Arm fest umklammert.

Denzel wusste nur eins: Das war nicht Ragna.

Die Stimme die aus Ragnas Mund drang, war kalt wie Eis. „Denzel.“ Sie lächelte. Dann blickte sie zu Sekai. „Pass gut auf ihn auf, er kann es ruhig mit ansehen.“

Jenova konzentrierte sich wieder und die Kugel wurde immer kleiner. Als sie nur noch die Größe einer Murmel hatte, ließ Jenova die Kugel fallen. Die drei Männer und ihre Geisel machten einen großen Satz nach hinten, raus aus der gefahren Zone. Jenova stieß sich kraftvoll vom Boden ab, gerade noch rechtzeitig. Die purpurne Kugel versank im Boden, dann explodierte alles um sie herum.

Jenova schwebte nun einige Meter über dem zerstörten Boden, zwei große schwarze Flügel hielten sie in der Luft [17].

Aus dem tiefen Riss der in der Erde entstanden war, drangen grüne “Wasserwirbel“ hervor.

Jenova lächelte zufrieden, sie ließ sich tiefer sinken, bis sie knapp über dem “Wasser“ schwebte.

„Der Lebensstrom.“, flüsterte Jenova fasziniert.

Die Zeichen die sie zuvor auf den Boden gemalt hatte glühten als währe nichts gewesen, über ihnen begann der Lebensstrom sich zu einer Säule zu “vereinigen“.

Es bildete sich in der Mitte eine grünlich schimmernde Kugel, dann zog sich das Blut des Planeten in den selbigen zurück.

Jenova landete auf dem zerstörten Platz und fing den warmen, grün leuchtenden Ball auf, der zu Boden sank Er erkaltete in ihren Händen.

Kira, Kai, Sekai und seine Geisel, die er immer noch fest umklammerte (auch wenn diese sich schon lange nicht mehr werte), traten zu Jenova.

„Was ist das?“, stotterte Denzel, der seine Sprache wieder gefunden hatte. „Du kannst ja sprechen.“, neckte Jenova ihn. Sie hielt ihm die Kugel vors Gesicht. „Das ist eine Materia.“
 

[11] Ich wusste mir nicht anders zu helfen^^
 

[12] Der Text ist das was auf dem Sphäroiden zu sehen ist…
 

[13] Sie war ursprünglich mal Hauptfigur meiner Fanfic, doch das ist inzwischen eine vollkommen andere Geschichte… Vielleicht schreib ich die auch noch mal^^
 

[14] In meiner Vorstellung sieht er aus wie die Hauptfigur von FFversusXIII^^
 

[15] Er sieht Kadaj verdammt ähnlich…
 

[16] Es ist ein bisschen dimensionsübergreifend… also LESEN AUF EIGENE GEFAHR!!!
 

Sie dachte unwillkürlich an einen anderen Planeten, den sie einst befallen hatte. Sie hatte es aber nicht geschafft die Bevölkerung des dort auszulöschen. Das frustrierte sie ein wenig. Jenova überlegte wie die Leute sie dort genannt hatten. „Ju-Jevon…“, flüsterte sie. „Was?“, fragte Kira. „Nichts…“, wehrte Jenova ab,…
 

[17] Eigentlich logisch, oder? Wenn man sich Sephiroth und Genesis mal näher ansieht…
 

hehe... bald gehts weiter!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-10-16T17:01:05+00:00 16.10.2007 19:01
Ragna ist Sephis Tochter? Boooaaar! und dann obendrein auch noch Jenova. *Total platt is*

Und dann auch noch die drei Typen. mann ich muss sagen, dass die Story wirklich das Gewisse Etwas in sich trägt und es sich auf jedenfall lohnt weiterzulesen. also bitte schnell weiterschreiben und dann bescheid geben, ja?

vG: Red-Dragon06


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