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AppleJuice on Sunday

Sonntags gibt's Apfelsaft
von

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Kapitel 3

Es war langweilig, wie immer an solch schönen Tagen. Die potentiellen Kunden verbrachten dann viel mehr Zeit im Park oder im Schwimmbad, als mit Einkäufen. Das war so ärgerlich. Aber immerhin wurde sie auch für langweilige Tage bezahlt. Anya stand hinter der Theke in der MagicBox und stützte ihren Kopf in ihren Händen ab. Sie seufzte tief und blickte weiter starr geradeaus. Der Ex-Dämon glaubte, sich noch nie so sehr gelangweilt zu haben. Nicht einmal zum Geld zählen hatte sie richtig Lust. Davon abgesehen hatte sie es heute schon mindestens zehn Mal gemacht und kannte mittlerweile alle Dollar Noten, die in der Kasse waren, auswendig, da auch keine neuen dazukamen.
 

Giles kam gerade zum Hintereingang rein, als sein Blick auf Anya fiel. Er betrachtete sie kurz und stellte fest, dass sie sich seit einer viertel Stunde nicht mehr bewegt hatte. Buffys ehemaliger Wächter nahm eine Kiste mit neu angelieferten Büchern, die neben der Tür des Hintereingangs stand, und brachte sie auf den Tisch im Verkaufsraum. Dann blickte er wieder zu Anya.

„Anya, mit einem solch gelangweilten Gesicht verschreckst du die Kunden.“

„Hier sind keine Kunden die ich verschrecken könnte. Sind Sie blind?“, erwiderte Anya monoton.

Giles musste ihr Recht geben.

„Und daraus schließe ich, dass du im Moment nichts zu tun hast. Dann könntest du mir helfen diese Bücher hier zu sortieren und in die Regale einzuordnen.“ Giles fing sich einen ‚Sie-haben-sie-doch-nicht-mehr-alle’-Blick von Anya ein.

„Für Sie mag das ja alles sehr spannend sein, aber ich finde es nur todlangweilig irgendwelche blöden Bücher in irgendwelche blöden Regale einzuräumen.“ Anya trat zum Tisch, nahm sich ein Buch mit einem roten Einband aus der Kiste und sah es frustriert an.

„Das ist doch ätzend! Nicht mal neu sind diese bescheuerten Bücher. Ich hoffe Sie haben sich einen Rabatt geben lassen, sonst sind Sie nach diesem Sommer pleite.“ Anya fuchtelte mit dem Buch vor Giles’ Nase herum. Dieser setzte an um etwas zu erwidern à la ‚Solche Bücher heutzutage noch in einem so guten Zustand zu erhalten ist wahres Glück’ oder ‚Wenn es mal einen Tag nicht läuft geht der Laden nicht sofort bankrott.’, aber er entschied sich seinen Ansatz einfach in einem Seufzer versiegen zu lassen und Anyas Bemerkung zu ignorieren.

„Dann wäre die Langeweile aber immerhin für etwa eine Stunde besiegt.“ Mit diesen Worten nahm er ein paar Bücher aus der Kiste und sortierte die, die sich mit schwarzer Magie beschäftigten auf einen extra Stapel aus. Anya sah ihn an, als wäre er komplett verrückt geworden. Aber sie musste sich eingestehen, dass Giles in punkto Zeitvertreib Recht hatte und nahm ein paar der Bücher aus der Kiste.
 


 

Die Vorhalle des Hotels war nicht sehr groß, sah dafür aber sehr einladend und gemütlich aus. Auch wenn es kein 5 Sterne Hotel war, es war nicht heruntergekommen.

Der junge Rezeptionist warf einen Blick auf seine Armbanduhr. In einer halben Stunde würde seine Schicht vorbei sein. In Gedanken befand er sich schon mitten im Wochenende und wünschte sich nach draußen in die warme Sonne. Es war frustrierend an einem solchen Tag ganz alleine in einem Gebäude zu sitzen, während sich die Hotelgäste und die Stadtbewohner draußen vergnügten. Ein weiterer Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass er immer noch eine halbe Stunde von seinem Wochenende entfernt war. Er seufzte und entschied, dass er in der Zeit noch die anstehenden Buchungen durchgehen könnte. Aus einer Schublade unter der Theke nahm er eine Mappe. Gelangweilt heftete der Rezeptionist ein paar Schreiben aus und studierte das erste kurz, legte es zur Seite und nahm sich das nächste vor. Ein kühler Windhauch streifte sein Gesicht und noch während er sich wunderte, wo auf einmal ein Windhauch herkam, da niemand das Hotel betreten hatte, flatterte auch schon eine der Buchungen auf den Boden. Verwirrt blickte der junge Mann von der Eingangstür zu dem Blatt Papier auf dem Boden und bückte sich danach. Als er sich wieder aufrichtete und unerwartet zwei Mädchen vor dem Tresen standen, erschrak er kurz und tat einen Schritt nach hinten. Eines der Mädchen war aschblond und unnatürlich blass, das aber auch vom Kontrast zu der schwarzen Kleidung herrühren könnte. Das andere hatte rote Haare und sah ihn trübsinnig an. Beide waren mit Büchern und Taschen voll gepackt. Der Rezeptionist wich in Unbehagen vorsichtig einen weiteren Schritt zurück. Hier in Sunnydale liefen schon manchmal seltsame Leute rum, aber für gewöhnlich fast ausschließlich nur nachts.
 

„Wir wollen einchecken.“, sagte Sunday zu ihm und ließ den Blick nicht von ihm ab. Das Hotel war sehr gut geeignet. Es stand in einer nicht sehr belebten Seitenstraße und wegen seiner Größe war es nicht sehr auffällig. Der Rezeptionist sah die Beiden misstrauisch an.

„Auf welchen Namen wurde reserviert?“ Er blätterte die Buchungen durch. Sunday und AppleJuice tauschten einen überraschten Blick aus.

„Reservierung?“, harkte AppleJuice nach. Der Rezeptionist blickte sie beide erneut an.

„Ja. In diesem Hotel muss mindestens vier Wochen vor dem Check-In reserviert werden. Es gibt keine Zimmer auf Abruf.“

Sunday und AppleJuice tauschten wieder einen Blick aus, diesmal unterlegt mit einem siegessicheren Lächeln von AppleJuice.

„Aber wir haben doch reserviert.“, sagte sie langsam, fast bedrohlich und legte dabei den Kopf schief.

Der Rezeptionist schaute sie starr und mit trüben Augen an.

„Ja, sicher.“ Seine monotone Stimme wirkte schon fast roboterhaft. „Verzeiht.“ Er nahm einen Schlüssel aus dem Schlüsselschrank und überreichte ihn Sunday. „Zimmer Nummer 143.“

„Dankeschön.“, erwiderte Sunday frech und stieg mit AppleJuice die Treppe, die sich neben der Rezeption befand nach oben.

„Menschen sind so einfältig.“, flüsterte sie spöttisch zu der Rothaarigen.
 

Das Zimmer war recht geräumig. Ein Schrank, ein runder Tisch mit drei Stühlen in der Zimmerecke, ein Schränkchen mit einem Fernseher und ein großes Doppelbett in der Mitte des Zimmers. Ein großes Fenster spendete viel Licht und eine weitere Tür führte ins Badezimmer. Sunday legte ihr Gepäck auf das Bett und schaute die weißen, kahlen Wände an.

„Viel zu steril hier.“, meinte sie abfällig. Ihr Blick fiel auf einen hellen Sonnenstrahl, der durch das Fenster auf den Teppichboden schien.

„Und zu hell.“ Sie schritt zum Fenster und zog die hellblauen Kunststoffvorhänge zu, die die Helligkeit allerdings nicht wirklich zurückhalten konnten. Unzufrieden darüber, setzte sie sich aufs Bett und sah AppleJuice beim auspacken zu.

AppleJuice untersuchte das Buch mit dem braunen Ledereinband. Er war mit vielen verschiedenen Symbolen und Zeichen versehen, wobei aber eine riesige Sonne auf Vorder- und Rückseite besonders ins Auge stachen. Die rothaarige Jugendliche strich vorsichtig über die Sonne auf der Vorderseite und legte das Buch behutsam auf den Tisch.

„Ich werde das Zimmer mit einem Zauber belegen, damit man uns nicht orten kann. Dasselbe mache ich auch mit unseren Auren.“ AppleJuice räumte die Taschen und Bücher auf den Boden und ließ sich erschöpft auf das Bett fallen.

„Weißt du was?“, fragte Sunday, während sie verträumt an die gegenüberliegende Wand starrte.

„Was?“

„Wir müssen alle paar Tage in ein anderes Hotel. Oder wir buchen uns in alle der Stadt ein und verbringen jede Nacht in einem anderen.“, schlug Sunday vor. Nach näherem Überdenken schien ihr aber ihre eigene Idee nicht mehr so gut zu gefallen. „Oder ich suche uns eine nette Gruft auf dem Friedhof. Ich kann mich aber auch mal umhören wie die Höhlen hier so sind…vielleicht ist ja eine dabei, die ähnlich wie meine Wohnhöhle ist.“

AppleJuice lächelte über Sundays Gedankengang. Wohnhöhle. Sie war so froh, dass Sunday mit ihr mitgekommen ist. Alleine würde sie es wahrscheinlich nicht schaffen. Und sie wäre sehr einsam.

„Es ist 13 Uhr 40.“ Sunday blickte von dem digitalen Wecker neben dem Bett zu AppleJuice. „Was läuft heute noch?“

Die Rothaarige studierte die alte Taschenuhr. Sie hatte sie in einer Kiste mit lauter altem Zeug gefunden. Die Zeiger tickten langsam vor sich hin.

„Die Sache mit den Hotels war gut.“, antwortete AppleJuice. „Wir brauchen so viele Verstecke wie möglich.“

„Sind wir hier überhaupt richtig?“ Skepsis überrollte Sunday.

„Das werden wir bald herausfinden. Aber soweit ich informiert bin dürften wir richtig sein.“ AppleJuice blickte aus dem Fenster. „Wir müssen uns beeilen. Zum Glück konntest du das Buch besorgen. Es erleichtert einiges.“

„Die Rebellen haben es aus dem Schloss gestohlen. Sie haben es mir dann geschenkt.“

„Das ist gut. Ich werde mich gleich darum kümmern.“

„Ist gut. Berichte mir dann. Ich werde mich hier in der Stadt etwas umsehen und uns in mehrere Hotels einbuchen. Wir treffen uns dann wieder hier.“ Sunday nickte AppleJuice zu, schnappte sich ihre Tasche und verließ den Raum.
 


 


 

„Schönen Tag noch. Bitte beehren Sie uns bald wieder.“ Anya lächelte den Kunden zuckersüß an und überreichte ihm die Tüte mit seinen frisch erstandenen Zauberutensilien. Sie schaute noch lächelnd dem Kunden hinterher, bis dieser den Laden verlassen hatte.

„Endlich ist er weg. Ich dachte schon der haut nie mehr ab.“

Giles blickte Anya verwirrt an.

„Du wolltest doch, dass Kunden kommen.“, meinte er zu Anya.

„Ja, aber nicht wenn sie vorher im DoubleMeat-Palace waren. Die stinken immer so nach billigem Fastfood.“ Das Türglöckchen machte Giles und Anya auf den nächsten Kunden aufmerksam. Es war eine Jugendliche, 18 Jahre vielleicht, mit aschblondem, schulterlangem Haar, einem sehr blassem Teint und in schwarzer Kleidung.

„Ich hoffe du warst nicht im DoubleMeat-Palace.“, rief Anya ihr als Begrüßung zu.

„Anya!“, ermahnte Giles den Ex-Dämon.

„Was??“, fragte die Jugendliche barsch. „Was zum Teufel ist der DoubleMeat-Palace?“

„Oh, du kennst ihn nicht?“ Anyas Miene hellte sich auf. Mit einer fröhlichen Stimme ließ sie ihre Floskel verlauten: „Willkommen in der MagicBox. Wie kann ich dir behilflich sein?“
 

Sunday besah die blonde Verkäuferin als käme sie von einem anderen Stern. Diese Frau war irgendwie komisch. Sie schritt behutsam und misstrauisch auf sie zu. Immerhin war sie hier die Verkäuferin, es konnte also nicht Schaden sie danach zu fragen. Zeitsparend wäre es auf alle Fälle.

„Ich suche ein bestimmtes Kraut.“

„Oh, Kräuter haben wir hier viele. Sieh her.“ Anya führte Sunday zur Verkaufstheke und wies ihr die Kräuter. „Welches Kraut suchst du denn?“

„Es heißt Lucis-Urticaria.“

Giles wurde hellhörig.

„Das hilft gegen Sonnenallergie.“, sagte er mehr zu sich als zu Sunday. Diese wandte sich aber zu ihm.

„Ja, stimmt. Ich habe eine Sonnenallergie. Sie ist schlimm. Meine Schwester ist Hexe und Braut mir mit dem Kraut immer einen Trank, damit es nicht so schlimme Ausmaße annimmt.“ Sunday wirkte sicher. Giles sah sie misstrauisch an.

„Ah, hier ist es.“, sagte Anya fröhlich und lenkte so Sunday und Giles von dem jeweilig anderen ab. „Wie viel willst du?“

„Wie viel habt ihr denn?“

„Nur das, das hier steht. Das Kraut ist nicht sehr beliebt. Also kaufen wir davon nie viel ein.“

„Na dann nehm’ ich alles.“, versicherte Sunday während sie in ihrer Tasche nach Geld wühlte.

„Alles? Aber das Zeug ist verdammt teuer, ist dir das klar? Bekommst du denn genug Taschengeld von deinen Eltern?“, fragte Anya. Sie hatte das Gefühl, dass sie wohl nicht genug Geld von Sunday sehen würde und diese den Laden, ohne etwas zu kaufen, verlassen würde.

„Sicher doch.“ Sunday legte Anya ein paar Scheine auf den Tresen. „Alles.“

Anyas Augen leuchteten.

„Okay alles.“, versicherte sie, nahm eine Tüte und machte alle Lucis-Urticaria Kräuterpäckchen rein. Anya überreichte der aschblonden Jugendlichen die Tüte.

„Vielen Dank für Ihren Einkauf. Bitte beehren Sie uns bald wieder.“

„Danke. Schönen Tag noch.“, erwiderte Sunday mürrisch und verließ den Laden. Erwartungsvoll wartete Anya bis die Tür zu fiel und stürzte sich, kaum dass diese ins Schloss fiel, auf die Geldscheine um diese zu zählen. Giles zog seine Brille ab, um diese zu reinigen, seine Augen noch voller Misstrauen auf die Tür gerichtet.

„Oh, Wow, oh, Wow!“ Anyas begeisterte Stimme riss Giles aus seinen Gedanken. „Die Kleine kriegt ja wirklich sehr viel Taschengeld. Sie hat viel zu viel bezahlt. Großartig.“ Anya bemerkte Giles Blick und fügte dann etwas halbherzig an: „Ääh, ich meine: Oh, verdammt, sie hat viel zu viel bezahlt, aber jetzt ist sie leider schon weg, so dass ich ihr nicht mehr das restliche Geld zurückgeben kann. Schade. Ich werde sie wohl auch nie wieder sehen.“ Anya packte das Geld in die Kasse.

„Anya.“

„Oh Mist.“, fluchte Anya mehr zu sich selbst. „Schon gut, ich renne ja hinterher um es ihr zu geben.“

„Nein, warte!“ Giles hielt sie auf halber Strecke zur Tür auf. „Gib mir einen der Scheine.“

Anya blickte zur Kasse.

„Oh, Sie wollen wohl etwas für sich behalten. Sehr schön. Legen Sie es für ihren Ruhestand zurück?“ Anya gab Giles einen der Scheine. Dieser hielt ihn nah an seine Augen, prüfte ihn, wendete ihn ein paar Mal und testete die Griffigkeit des bedruckten Papiers. Dann hielt der ehemalige Wächter die Banknote gegen das Licht.

„Stimmt etwas damit nicht?“, wollte Anya neugierig wissen. In diesem Moment betrat Xander den Zauberladen.

„Hallo, Freunde.“, grüßte er Giles und Anya. „Wo ist denn meine Süße?“ Er gab Anya einen Begrüßungskuss. „So ein schöner Tag und ihr Beide müsst hier drin modern. Gibt’s was zu tun? Monster? Vampire? Gebt mir ein Buch und ich finde es raus.“ Sein Blick fiel auf Giles der die Banknote immer noch untersuchte. „Haben sich jetzt die US-amerikanischen Banknoten gegen Sunnydale verschworen?“

„Sehr witzig, Liebling. Giles untersucht nur sein Ruhestandsgeld. Lass ihm den Spaß.“

„Etwas stimmt hier nicht.“, kam es von Giles, der Xanders und Anyas Bemerkungen schlichtweg ignorierte.

„Oh, ist das Geld nicht echt?“ Anya grabschte sich einen der Scheine und besah ihn sich näher.

„Doch, doch, e-es ist echt, das ist nicht das Problem.“

„Zum Glück.“ Anya war sichtlich beruhigt.

„Was ist denn dann das Problem, Giles?“, fragte Xander.

„Das Mädchen von eben.“

Xander und Anya schauten Giles verwirrt an, wobei Xander eigentlich überhaupt nicht wusste wen er meinte.

„Das Kraut dass sie gekauft hat. Es hilft gegen Sonnenallergie. Gegen eine ganz bestimmte Art der Sonnenallergie.“, erklärte Giles.

Xander und Anya tauschten einen Blick aus.

„Und…gegen welche Art von Sonnenallergie hilft es?“, fragte Anya.

„Ist es gegen eine bestimmte Sonnenallergie, die gewisse blasshäutige Blutsauger haben, die nachts auf Friedhöfen rumlungern?“ Xander dämmerte worauf Giles hinaus wollte. Dieser nickte nur.

„Allerdings reicht das Kraut dazu nicht alleine aus. Den Zauber muss ein überaus mächtiges magisches Wesen durchführen und er ist auch nicht ganz ungefährlich.“

„Dieses magische Wesen…ist es eine Hexe oder ein Dämon mit Zauberkraft?“, erkundigte sich Xander, während er sich auf einen der Stühle sinken ließ.

„Nein. I-ich weiß nicht genau was diesen Zauber durchführen kann. In den Büchern wird es nicht genau beschrieben.“, führte Giles weiter aus.

„Aber dieses Mädchen war nicht mal 20. Wie kann es dann so was wissen? Und selbst wenn sie ein Vampir war, sie kam aus der Sonne und ging in die Sonne. Sogar ohne Decke. Dann müsste ja schon ein Zauber auf sie angewandt worden sein.“, überlegte Anya laut.

„Du hast Recht.“ Giles fiel das erst jetzt richtig auf.

„Oder wir malen den Teufel an die Wand und sie war eine ganz gewöhnliche Satanistin, die mehr Zeit drinnen bei Ritualmorden verbringt, als sich mal draußen zu sonnen und mal eine Runde schwimmen zu gehen.“ Xander fand es doch zu abstrakt, dass es schon ein Kraut gegen vampirische Sonnenallergie geben sollte. „Sie ist sicher eine Möchtegern-Vampirin. Und wenn sich dieses überaus mächtige magische Wesen hier in Sunnydale aufhalten würde, würden wir es erfahren wenn die Dämonen den Schwanz einklemmen und die Stadt fluchtartig verlassen.“

Diese Überlegung von Xander war gar nicht so dumm, fand Giles. Es war etwas dran und sie würden es auch früh genug von Spike erfahren, wenn in der Dämonenwelt etwas nicht stimmen würde.
 


 

AppleJuice betrachtete den Buchumschlag und strich mit zwei Fingern sanft über das kühle Leder. Sie war etwas aufgeregt, was sie erwarten würde, hatte aber gleichzeitig Angst, dass es etwas Schlimmes sein könnte. Ihr Puls war leicht erhöht und ein ungutes Gefühl machte sich in der Magengegend breit. Sie war sich sicher, dass darin all die Antworten zu finden sind um das Schlimmste zu verhindern und wenn sie das tun wollte, dann müsste sie sich das Buch ansehen, sonst wäre ihre Reise umsonst gewesen. Ein paar Dinge wusste AppleJuice schon, vom Erzählen der Dämonen und des Volkes, über das ihre Familie herrschte. Sie hatte sich immer zu gern unter die Unterdrückten gemischt, bis diese allerdings herausgefunden haben, wer sie wirklich war und sie fortgejagt haben. Seitdem hat AppleJuice das Schloss nicht mehr verlassen.

Sie strich wieder über den Buchumschlag und öffnete diesen vorsichtig. Die rothaarige schlug die erste Seite auf. Sie war völlig leer. AppleJuice schlug die nächste Seite auf, doch auch diese war leer. Verwirrt blätterte sie hastig weiter, doch alle Seiten die sie aufschlug waren völlig Weißgelassen. Nein, das kann nicht sein! Panik machte sich in ihr breit und heiße Tränen bildeten sich in ihren Augen. Nein! Plötzlich fingen die Seiten an hell zu leuchten. Das Zimmer wurde in grell weißes Licht getaucht und AppleJuice’ Geist wurde in das Buch gesogen…



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